rauskuck vom Donnerstag, 31.5.2012           

¤¤¤

Beitrag

Syrien  

Kaum aktuelle Meldungen über die Gewalt im Land. AJE meldet, das Regime habe angeblich 500 Gefangene (angebliche Rebellen) freigelassen. CNN zeigt Bilder von angeblichem neuen Artilleriebeschuß in Houla.

Bei CNN noch ein Bericht von Alex Thomson (ITN) von seinem Besuch in Houla, zusammen mit den UN-Beobachtern. Ein Augenzeuge gibt an, die Täter des Massakers erkannt zu haben, es sollen etwa 100 Alewiten aus einigen bestimmten Dörfern sein, zu erkennen an Stirnbändern mit dem Slogan "Labeka Ali" (phonetisch).  ¤¤

Die syrische Regierung gibt bei einer Pressekonferenz ausführlich erste Ergebnisse ihrer eigenen Untersuchungen des Massakers von Houla bekannt. Demnach haben etwa 500-800 schwerbewaffnete Terroristen den Ort und die dort stationierten Soldaten angegriffen und die Bewohner massakriert. Die "Shabiha" werden mit keinem Wort erwähnt. - Die meisten Sender, auch AJE, berichten allenfalls am Rande darüber, etwas ausführlicher nur die BBC, hier auch eine recht neutrale Einschätzung von Jim Muir. Bei Press-TV wurde die Veranstaltung live übertragen - habe ich aber nicht.  ¤

Die meisten Sender berichten ausführlicher über neue Kriegsdrohungen diverser westlicher Politiker (u.a. Clinton) und Militärs, die alle ohne Interesse an Details das Massaker von Houla als Aufhänger benutzen und Russlands moderate Rolle kritisieren. Ban Ki Mun warnt vor einem allgemeinen Bürgerkrieg.

Bei Press-TV ein Bericht über die Gründung einer neuen Koalition von fünf Parteien, die gemeinsam ein demokratisches Syrien schaffen wollen.

 Insgesamt 21 einzelne Stücke mit zusammen 56 Minuten.

A,B,C

P

ht,arj,TS,hj,E

zus.4

zus.15

Hashem Ahelbarra berichtet über den Krieg in der Provinz Abyan im Süden des Landes. Die Armee führt dort mit US-Hilfe eine Großoffensive gegen die Kämpfer von Ansar al-Shariah, die angeblich mit Al Kaida verbunden sind.

Wie zuvor die BBC, berichtet AJE über Zeugenaussagen von Rebellen der "M23" in UN-Arrest. Sie sagen, daß sie aus Ruanda kommen und dort für die ruandische Armee rekrutiert und ausgebildet wurden, dann aber gegen ihren Willen in den Kongo geschickt wurden. Im Bericht von Malcolm Webb eine dieser Aussagen. Ruandas Außenministerin dementiert. Weitere Infos zur Rolle Ruandas von Nazanine Moshiri (im Studio) und von Mvemba Dizolele (Journalist)  ¤

A

Bericht von David McKenzie mit Bildern aus Süd-Kordofan. Eine nicht explodierte Clusterbombe älterer sowjetischer Bauart belegt die Vorwürfe von HRW, daß der Norden dort diese verbotene Munition einsetzt, angeblich weiterhin fast täglich (mit Antonow-Transportflugzeugen). Im Bericht zu sehen sind auch Rebellen der vom Süden unterstützten SPLM-N.

C

4

In Kano ist ein deutscher Ingenieur, der im Januar von einer angeblichen Al-Kaida-Gruppe entführt worden war, bei einer (mal wieder) mißglückten Befreiungsaktion der Polizei getötet worden, ebenso fünf der Entführer. Infos aus Abuja von Yvonne Ndege (sie nennt u.a. auch den Namen des Getöteten, Edgar Fritz Raupach).

Die BBC meldet den Vorfall ausführlich (ebenfalls mit Namensnennung). Passend dazu ein Bericht von Mark Lobel über den Führer der schiitisch-islamistischen Bewegung in Nigeria, Sheikh Ibrahim Zakzaky, der die extremen Ziele der Boko Haram unterstützt, sich aber verbal von deren Terror distanziert.

Bei den deutschen Sendern, speziell der ehemaligen Tagesschau, wird offenbar selbst dann nicht mehr über Afrika berichtet, wenn Deutsche direkt involviert sind. Einzig arte brachte eine Kurzmeldung.

A,B

Terror / "Krieg gegen den Terror" 

Iran 

CNN zeigt ein Satellitenfoto, das nach Meinung irgendwelcher US-Spezialisten zeigt, daß die Iraner Planierraupen einsetzen, was irgendwas mit ihren Atomwaffenplänen zu tun haben soll. Zu sehen ist aber nichts.

C

Israel / Palästina

Israel übergibt als humanitäre Geste die Leichen von 79 Palästinensern an die Behörden im Westjordanland, 12 weitere an die Hamas in Gaza. Die Leichen von Leuten, die angeblich bei Anschlagsversuchen umkamen, haben teilweise jahrzehntelang in namenlosen Gräbern gelegen. Jetzt feierliche Begräbniszeremonien. Bei AJE berichtet Sue Turton (teilweise live) aus Ramallah, bei der BBC Jon Donnison.

Von Jon Donnison auch erstmal der einzige Bericht über neue rassistische Krawalle in Tel Aviv und das allgemeine Klima des Hasses auf Immigranten aus Afrika in Israel. Die pogromartige Veranstaltung in Tel Aviv findet jetzt wohl jeden Donnerstag statt.   Hier ein weiterer Bericht dazu von Sara Sidner (CNN).    ¤

Die deutschen Nachrichten berichten über den Besuch des Herrn Gauck in Israel und Palästina. Er redet viel dummes Zeug, unterstützt Israels Kriegskurs gegen den Iran (mit irgendwelchen irrelevanten Einschränkungen) und kritisiert vage und milde den Siedlungsbau. Von Sanktionsdrohungen gegen den Apartheidstaat ist nichts zu hören. Hofberichterstattung von Richard Schneider und Christian Sievers.

B

ht,TS,hj

3

zus.7

Europa

Ein Bericht über die äußerst spannenden Entdeckungen zum Fall Eichmann / BND von Gaby Weber (Buch: "Eichmann wurde noch gebraucht"). Weber hat offenbar eine tatsächliche Verschwörung aufgedeckt, auch wenn rechte Springerleute (deren Verlag vermutlich involviert war) es als "wilde Verschwörungstheorie" denunzieren. BND und Mossad hatten sehr genau gewußt, wo Eichmann war, haben ihn in Argentinien gedeckt und benutzt, und später beim Prozeß alles getan, damit er nichts über weitere Altnazis in deutschen Diensten ausplaudert. Im Gegenzug hat Adenauer Israels Atomwaffenlabor finanziert. Bis heute verhindert der BND (allen Gerichtsurteilen zum Trotz), daß die Belege dafür ans Licht kommen.   ¤¤

ktzt

8

Das UNHCR warnt vor der zunehmenden Fremdenfeindlichkeit in Griechenland.

E

1

Bericht von Winfried Schnurbus über den Fischraub vor Westafrika. Riesige Trawler aus Europa und Asien plündern, teils mit Fangenehmigung der dortigen Regierungen, teils illegal, die Fischbestände und stehlen den Einheimischen ihre Nahrung. Die EU subventioniert ihre Flotten, sie müssen ja angesichts schrumpfender Bestände modernisiert werden, um auch noch die letzten Schwärme finden zu können.    ¤

auslandsjnl
(30.5.)

7

Andrew Thomas besucht die Aktivistin Miranda Gibson in ihrem Baumhaus in einem Urwald in Tasmanien, wo sie seit 6 Monaten zusammen mit anderen gegen die geplante Abholzung des Naturschutzgebiets protestiert. Anderswo auf der australischen Insel reißen Bergbauunternehmen gigantische Löcher für ihre Eisenerz- und Zinnminen in die Erde, wo früher ebenfalls einmalige Wälder standen.   ¤

A

3