Was gestern im Fernsehen Wichtiges zu sehen war und von mir archiviert wurde. Täglich im rauskuck.

      Das Themenarchiv         rauskuck-Archiv (nach Datum) rauskuck. Was soll das? rauskuck? What's that
¤¤¤

           rauskuck vom Sonnabend, 26.3.2011           

 

¤¤¤

Beitrag

Sender (Schlüssel) Länge (Min.)
 Die arabische Revolution 

Libyen         Neuer Vormarsch der Rebellen

Von Nato-Luftangriffen ist nur noch wenig zu hören. Die Angriffe der Armee auf Misurata sollen nachgelassen haben, nachdem bei den Bombardements der Nato etliche Panzer und Flugzeuge zerstört wurden.

Bei AJE berichtet James Bays ausführlich und mehrmals live über den Einmarsch der Rebellen in Ajdabiya, das von Gaddafis Truppen aufgegeben wurde. In der Stadt Ajdabiya sollen zahlreiche ermordete Zivilisten gefunden worden sein. Die Rebellen ziehen jetzt wieder nach Brega. Bei der BBC berichten Ian Pannell und Ben Brown beide ebenfalls aus Ajdabiya, bei CNN Arwa Damon.  ¤

Berichte aus Benghazi von Hoda Abdel-Hamid, auch über die Vormarschpläne der Rebellen.

Aus Tripoli informiert Anita McNaught weiter über Verlautbarungen der Regierung.

Ein Hintergrund zur Politik der Obama-Regierung gegenüber Libyen, Gespräch dazu mit James Traub (u.a. über Obamas und Clintons semantische Verrenkungen beim Bemühen, das Wort "Krieg" zu vermeiden.) Ein weiterer Hintergrund über die Kosten der eingesetzten modernen Waffensysteme.

Bei Press-TV informiert Ilyas Kilikaslan in Tripoli ziemlich sachlich über das Geschehen, auch er hat keine Bestätigung für die von der Regierung behaupteten zivilen Opfer der Luftangriffe. (angeblich insgesamt 114 Tote, davon "viele" Zivilisten.) Außerdem nochmal eine Hintergrunddebatte (zu aktuellen Bildern) mit Mohamed Abdul Malik (Lybia Watch) und Abdulmozem Heresha (Aktivist). (NNA)*

Bei arte-reportage die Fotoreportage "Mit Sandalen und Kanonen" von Philip Poupin über die Rebellen von Benghazi.

In dem Hotel in Tripolis, in dem anscheinend alle Reporter wohnen, werden diese Zeuge folgender Szene: eine Frau, Imam al-Obeidi, taucht im Frühstückssaal auf und berichtet sehr erregt und laut, sie sei von Milizionären verhaftet worden und dann von 15 Männern vergewaltigt worden. Geheimdienstler (zu denen offenbar das komplette Personal des Hotels gehört) versuchen, sie zum Schweigen zu bringen, gehen handgreiflich gegen filmende Reporter vor. Die Frau wird mit Gewalt gefesselt und abgeführt. Ein Sprecher behauptet später, sie sei betrunken gewesen bzw. psychisch krank. Die Szene taucht mehr oder weniger ausführlich (und aus unterschiedlichen Kameraperspektiven) bei fast allen Sendern auf. Der Bericht von Antonia Rados (n-tv) ist dabei sehr präzise, umfassend und journalistisch sauber. Respekt für Frau Rados.   ¤¤

  Insgesamt 39 einzelne Beiträge, etwa 140 Minuten. (Allein 6 unterschiedliche Beiträge von James Bays. Wer weiß, wozu das gut ist.)

  Das Al-Jazeera-Libyen-Live-Blog vom 26.3.    

A

B,C,P

P

n,R,ht,TS

arj,E

arep

NC

n,E,A,C,P,NC

 

 

 

zus.47

zus.29

22

zus.7

zus.10

4

2

zus.18

 

 

 

              

Libyen / AU

Hardtalk: Stephen Sackur spricht mit Jean Ping, dem Vorsitzenden der Kommission der AU, über die Ablehnung einer westlichen Militärintervention in Libyen und die Suche der AU nach einer Verhandlungslösung des Konflikts, die von der westlichen Diplomatie vollkommen ignoriert wurde. (Leider ist Ping ein lausiger Diskussionspartner. Es gelingt ihm nicht, irgendwelche Argumente glaubhaft zu machen. Ein Abbild der tragisch erbärmlichen politischen Bedeutung der AU.) ¤

Am Schluß auch eine Frage zu Cote d'Ivoire. Auch hier setzt die AU weiter auf Verhandlungen, statt die Drohung mit einer gewaltsamen Absetzung Gbagbos endlich in die Tat umzusetzen. Gbagbos Mörderbanden wissen das zu schätzen. (Pings Appeasement ist hier wirklich entsetzlich, dumm und in den Folgen verbrecherisch. Schlimmer, daß auch die UN, inklusive Deutschland, ihrer Verpflichtung zum Einschreiten bei Völkermord hier erneut nicht nachkommen.)  ¤

B

 

24

 

Syrien

Die Regierung läßt tatsächlich etwa 260 politische Gefangene frei. Bewertungen dazu vom Menschenrechtler Ghias al-Jundi.

In Sanamin sind am Freitag etwa 20 friedliche Demonstranten von Scharfschützen (Polizisten) erschossen worden. Meldungen und weitere Handy-Videos von den Unruhen dort und in anderen Städten. (teilweise sehr extreme Bilder.)  ¤

Bei AJE weiter ausführliche Hintergrundinfos zu den Unruhen der letzten Tage, von Rula Amin (aus Damaskus) und Zeina Khodr (aus Sanamin). Carl Perry berichtet von einer weiteren Pro-Regierungs-Demo in Damaskus, gut organisiert und sehr lautstark, aber nicht gerade groß, etwa 1000 Leute.

A

B

arj,TS,E

NC

zus.19

zus.6

zus.2

2

          

Tunesien    

Bericht von Amin al-Khatib über Kritik der Demokratiebewegung (darunter auch viele Juristen) am unverändert repressiven Justizsystem.

P 2
Ägypten 

Bericht von Ehab Zahriyeh über das neue Verbot von Streiks und Demonstrationen, und die Leute, die nicht daran denken, sich daran zu halten.  ¤

P 3
Jemen   

Berichte über die Positionen im Machtkampf zwischen Regierung und Opposition.

TS,A,B,NC zus.6

Bahrain 

Die Opposition beklagt massive Korruption und Landraub im Zusammenhang mit staatlichen Neubauprojekten. Bericht von Nadim Baba.

A

3
        
Afrika

Cote D'Ivoire  

Meldung: Ouattara lehnt Jose Brito als AU-Vermittler ab, wegen dessen Verbindungen zu Gbagbo. - Ange Herman Gnanih berichtet über eine neue Massenkundgebung der faschistischen Jugendbewegung von Charles Blé Goudé (telefonisch, ein paar Bilder).

A,P,JA

zus.2

Cote D'Ivoire / Au :  

Der Schluß vom Hard-Talk-Interview mit Jean Ping. (sh.o.)

B

5

Amerikas

USA

In L.A. demonstrieren über 10.000 Gewerkschafter gegen Lohnkürzungen und Einschränkungen der Gewerkschaftsrechte (und nebenbei gegen neue Kriegsabenteuer). Bericht von Ross Frasier.

P

3

Terror / "Krieg gegen den Terror" / Nahost

Afghanistan 

Meldung nur bei Press-TV: Bei einem US-Luftangriff in Helmand sind sieben Zivilisten getötet worden.

P 1/2

Israel / Palästina

Meldung nur bei der BBC (21:00 Uhr MEZ): Die Hamas und andere militante Gruppen in Gaza haben vereinbart, den Raketenbeschuß auf Israel zu beenden - wenn auch Israel seine Angriffe beendet. Die Antwort Israels kam postwendend (siehe Sonntag.)   ¤

B 1

Europa

BRD / Wahl

Bei AJE ein Bericht von Nick Spicer über Merkels Schicksalswahl, den Widerstand gegen "S21" und den Streit um den Atomausstieg.

A

3

Britannien 

Etwa 250.000 Menschen demonstrieren in London gegen die geplanten Sozialkürzungen der Rechts-Regierung. Die Berichte konzentrieren sich auf die Argumente der Demonstranten, obwohl eine kleine Gruppe von  Idioten (Provokateure?) wieder für Randale sorgen und Geschäfte und eine Bank attackieren. Sehr ausführliche und gute Berichte bei Press-TV.

A,B,P,NC

zus.14

Ökologie
Meeresplünderung

"Mit offenen Karten: Fischerei - Schluß mit dem Überfluss"   (NNA)*

arte

12

Energie / Entropie  / Nuklearenergie I

Ein Bericht aus Japan, wo die Reaktoren immer weiter durchschmelzen und Tausende aus der Umgebung evakuiert werden. Fisch mag auch niemand mehr so recht.

A

3

Energie / Entropie  / Nuklearenergie II

Zwei sehenswerte Reportagen bei arte-reportage:
1. "Japan: Atomkraft – vielleicht doch nicht...", von Anthony Dufour und Mathias Lavergne 
¤¤

2. "Russland: Der streng geheime erste GAU", von Mylène Sauloy, Marc de Banville und Patrice Bousquet   ¤¤

Texte von der arte-Seite: 1.
"Seit einigen Tagen melden sich in Japan die Überlebenden Hiroshimas wieder zu Wort: Die Hibakushas waren bis zum Atomunfall von Fukushima beinahe die einzigen Atomkraft-Gegner des Landes – nun finden sie wieder Gehör und neue Skeptiker schließen sich ihnen an.
Die Reportage begibt sich sozusagen auf eine "Radioaktive Spurensuche" und sie beginnt in Hiroshima, im Zentrum für Strahlenforschung dieser Stadt - der Strahlen, die die Menschen in und um Fukushima nun auch bedrohen.
Sie berichtet über die Fischer von Kaminoseki, die sich seit 28 Jahren gegen den Bau eines Atomkraftwerkes am Ufer ihrer Fanggründe wehren. Wir besuchen Kobe, die Stadt, die im Jahr 1995 von einem schweren Erdbeben heimgesucht wurde und schließlich Hamaoka: Dort liegt ein Atomkraftwerk, das vom jüngsten Erdbeben ebenfalls erschüttert wurde, aber lange nicht so wie das Atomkraftwerk von Fukushima. Und doch ist dieses Atomkraftwerk das Umstrittenste in Japan. Es wurde laut Auskunft von Kennern der Materie genau im Epizentrum des nächsten zu erwartenden großen Erdbebens gebaut...
Unsere Reportage-Reise endet nahe Fukushima. Unsere Reporter versuchen zu verstehen, welche Fragen zur Atomkraft sich die Japaner jetzt neu stellen – nachdem sie jahrelang mit einer gut eingespielten Mischung aus Disziplin und Pragmatismus auf die Richtigkeit staatlicher Entscheidungen zur Energieversorgung vertraut hatten."


2.
"Zwanzig Jahre nach dem Ende der UDSSR leben noch immer zwei Millionen Russen im Geheimen, in 42 streng abgeschirmten Städten aus Sowjetzeiten, sie alle sind verbunden mit dem Militärisch-Industriellen Komplex und manche produzieren bis heute Atomenergie. In einer von ihnen, in Osjorsk, kam es am 29. September 1957 zum ersten Unfall in der Geschichte der Kerntechnologie – 30 Jahre hielten sie diesen GAU geheim.
Stalin beschloss Ende 1945 auf dem Gebiet des heutigen Osjorsk eine Plutoniumfabrik errichten zu lassen, er wollte die Atombombe für die Sowjetunion, nachdem die USA mit ihren Bomben auf Hiroshima und Nagasaki ihre militärische Überlegenheit demonstriert hatten.
Der erste Unfall in der Geschichte der Kerntechnologie war eine Explosion in dieser Plutoniumfabrik, genannt Majak, in einem Behälter für radioaktive Abfälle, nach einer Panne im Kühlkreislauf.
Die radioaktive Wolke verstrahlte 300 000 Menschen auf 23 000 km² - 22 Städte und Dörfer wurden evakuiert. 50 Jahre danach warten die Opfer von damals und die "Liquidatoren", die zur Reinigung abkommandierten Helfer, noch immer auf eine Entschädigung. Auch die Arbeiter in der Plutoniumfabrik, Tag für Tag den Strahlen in der laufenden Produktion ausgesetzt, haben bis heute keine Anerkennung des Staates für ihre Gesundheitsschäden erhalten.
In der Region wurde das gesamte Plutonium im Kalten Krieg produziert – heute ist diese Zone ein gewaltiges radioaktives Endlager, noch immer geschützt durch den Sonderstatus der Geheimen Militärstädte. Den Menschen ins Osjorsk bleibt bis heute, als Erbe der Sowjetunion, eine Art privilegierter Status, ein Leben hinter Gittern, jede Bewegung außerhalb der Stadt erfordert Anmeldung und Genehmigung.
Nadjescha hat die Organisation "Planet Hoffnung" gegründet. Sie und ihre Mitstreiter kämpfen gegen die Geheimhaltung der Folgen der Radioaktivität für die Menschen und die Natur."

arep

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

zus.37

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gentechnik 

Bericht über Proteste in Washington dagegen, daß die US-Regierung sich auf Druck von Monsanto weigert, die Kennzeichnung von gentechnisch manipulierten Lebensmitteln vorzuschreiben.  ¤

P

3
Mankind & Humanity

Demonstrationen

Berichte von den Großdemos in vier deutschen Städten für das sofortige Abschalten aller Atomkraftwerke. Zusammen etwa 300.000 Teilnehmer. Der aussagekräftigste Film bei Press-TV.

TS,E,P

zus.6

Kapitalismus

Ein von der Regierung geplantes Freihandelsabkommen mit der EU würde die Produktion von Generika beenden, also billigen Medikamenten, z.B. gegen AIDS.  Das würde das Leben von Millionen Menschen gefährden. Prerna Suri berichtet über Proteste gegen dieses Nachgeben gegenüber kommerziellen Interessen.

A

2

     *(NNA) = Noch nicht angekuckt                                                    erstellt am 27.3.11  um 17:50 Uhr

Der rauskuck von vorgestern    Stellenangebot: Rauskucker/in gesucht Mehr politische Cartoons von Ron Cobb  
Sender-Schlüssel
rauskuckers Blog
rauskuckers Links

Hinweise zum copyright : Alle Bilder und Texte unter dieser Domain sind entweder von mir oder als Zitat zu erkennen oder durch einen Link mit dem Original verbunden.  
Jeder darf meine Bilder und Texte benutzen und zitieren - aber bitte mit Quellenangabe oder Direktlink auf diese Seite. Und bitte einen kurzen Hinweis per E-Mail an mich schicken.


Anregungen, Kritik, Anfragen, Ermunterungen sowie Spott und Hohn bitte 

per E-Mail an :

          rein rauskuck.de

Verantwortlich: Volkmar Dantzer, Bremerhaven

Was gestern im Fernsehen Wichtiges zu sehen war und von mir archiviert wurde. Täglich im rauskuck.