Was gestern im Fernsehen Wichtiges zu sehen war und von mir archiviert wurde. Täglich im rauskuck.

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           rauskuck vom Freitag, 6.4.2012           


    18. Jahrestag des Beginns des Holocausts in Ruanda. (Mehr dazu unten)

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Beitrag

Sender (Schlüssel) Länge (Min.)
 Die Arabische Revolution 

Syrien  

Bei CNN neue Bilder von Granateneinschlägen in Homs. Außerdem weitere Bilder aus Taftanaz (Provinz Idlib), wo etwa 50 Tote jetzt in einem Massengrab beerdigt worden sind. Bei Euronews sagt ein Flüchtling, in Taftanaz seien 270 Menschen getötet worden, der Ort sei völlig zerstört.   ¤

In der Türkei kommen immer größere Mengen von Flüchtlingen aus Syrien an, in zwei Tagen allein 2800. Angeblich verlegt die syrische Armee im Grenzgebiet Minen. Mehrere Berichte von dort.

AJE zeigt einige Satellitenbilder, die nach US-Angaben belegen, daß die Panzer der Armee sich bislang nicht wie versprochen aus den Städten entfernt haben.

Bei Press-TV ein Bericht von Ali Rizk aus Tripoli (Libanon), einer Hochburg der syrischen Regimegegner.

A,B,C,Sky

ht,E

P

zus.17

zus.4

3

         
Ägypten  

Streit um die Zulassung des Kandidaten der Salafisten zur Präsidentschaftswahl. In Kairo demonstrieren Tausende Anhänger dagegen, daß Hazem Abu Ismail vermutlich nicht antreten darf, weil seine Mutter US-Bürgerin war. Berichte von Mike Hanna und Karim Gamal el-Deen.

A,P,E zus.5
         

Bahrain

Wieder größere Demonstration der Opposition in Manama. Die Demo wird mit massivem Tränengaseinsatz aufgelöst.

P

2

Saudi-Arabien

Bilder von neuen Demonstrationen von Oppositionellen in Qatif.

P

1
Afrika
Mali 

Die MNLA, die Befreiungsbewegung der Tuaregs, ruft im Norden Malis den unabhängigen Staat Azawad aus, mit Goa als Hauptstadt. Die Ecowas, die AU und der Westen legen sich sehr schnell fest, daß der neue Staat nicht anerkannt werden soll.   ¤

Am Abend erklärt die Junta in Bamako, sie habe eine Einigung mit der Ecowas erreicht. Die Junta werde zurücktreten, Parlamentspräsident Traoré wird in den nächsten Tagen eine Regierung der nationalen Einheit bilden. Das Wirtschaftsembargo soll wieder aufgehoben werden. Es soll Gespräche mit den Tuareg-Rebellen geben über eine Autonomielösung, und falls das scheitert, eine Militärintervention der Ecowas.   ¤

Bei AJE weiter ausführliche Infos live aus Bamako von Hashem Ahelbarra. Hintergrundgespräche mit Alessandra Giuffrida und Robin Poulton. Ausführliche Berichte und Infos auch bei BBC und TV5. Bei der BBC ein Telefongespräch mit Yacouba Koné (Christian Aid, Bamako) über die humanitäre Notlage, die durch die Sanktionen verschlimmert wird. Bei TV5 u.a. eine Stellungnahme von Moussa ag Assarid (Sprecher der MNLA in Frankreich), der sich erneut von Al Kaida distanziert, und ein Bericht zur Lage in Timbuktu, wo anscheinend Hardcore-Islamisten die Dinge regeln. - Die historischen Bauten der Stadt Timbuktu bergen unschätzbare Kulturschätze (darunter Hunderttausende einmalige schrifliche Dokumente) und sind anerkanntes Weltkulturerbe. Die Völkergemeinschaft ist also zu ihrem Schutz verpflichtet.   ¤¤

Bei Euronews kurze, aber gute, präzise Berichte zu beiden Entwicklungen. Hier heißt es, die Islamisten von Ansar Dine würden die Staatsgründung ablehnen, sie strebten stattdessen allgemein die Einführung der Scharia an. Und sie kontrollieren angeblich Timbuktu. - Der Bericht bei arte zur Staatsgründung stiftet dagegen Verwirrung. Außerdem ein Bericht aus Bamako von Sophie Rosenzweig, mit ein paar Stimmen von Einwohnern.

In der Tagesschau eine Kurzmeldung zur Staatsgründung. -  Und schließlich und endlich hat auch das ZDF mitbekommen, daß da irgendwo im mystischen schwarzen Kontinent etwas möglicherweise Wichtiges passiert. Herrn Kleber hat dabei offenbar nur das Wort "Al Kaida" aufgeschreckt. Der Bericht von Jörg Brase behandelt ausschließlich den Vormarsch von Islamisten und MNLA im Norden (dies recht präzise und ordentlich), die politische Krise im Süden Malis kommt dagegen nicht vor. Mehr als eine Kurzmeldung neulich und einen halben Nebensatz heute haben ZDF-Zuschauer bisher nicht über den Militärputsch und die Sanktionen gehört.

A

B

TV5

arj,E,TS,hj

 

 

 

 

zus.21

zus.13

zus.6

zus.11

 

 

 

 

              
         

Guinea    

Zur juristischen Untersuchung des Massakers, bei dem am 28.9.09 Soldaten etwa 150 Demonstranten getötet haben, kommt die Anklägerin Fatou Bensouda vom ICC nach Conakry.

JA

2

Malawi   

Präsident Bingu Wa Mutharika ist nach einem Herzinfarkt gestorben. Zwei Berichte über die ungewisse Lage und den verstorbenen Präsidenten. Im deutschen TV - natürlich! - keine Meldungen (außer bei Euronews.)

A,JA

zus.5

 Nahost 

Israel / Palästina

Bericht von Hanna Qassis von der wöchentlichen Demonstration in Kufr Qaddoum, bei der Palästinenser gegen die Sperrung ihrer Hauptstraße durch die Besatzer protestieren. Die Straße wurde letztes Jahr zum Schutz einer illegalen israelischen Siedlung gesperrt. Am Donnerstag haben Soldaten zahlreiche Häuser durchsucht und 20 Einwohner verschleppt.

P 2
Mankind & Humanity

Völkermord 

In Sarajewo gedenken die Menschen des Beginns der Belagerung der Stadt vor 20 Jahren. In dreieinhalb Jahren wurden in Sarajewo etwa 11.000 Menschen getötet. 11.541 leere rote Stühle hat man in den Straßen der Stadt aufgestellt, um an sie zu erinnern. Im bosnischen Bürgerkrieg kamen insgesamt etwa 100.000 Menschen ums Leben.    ¤

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  ¤¤  Am 6.4.1994 begann mit dem Abschuß des Präsidentenflugzeugs in Kigali der Völkermord an den Tutsis in Ruanda. Zum zweiten Mal in der Menschheitsgeschichte hat die politische Führung eines Volkes beschlossen, eine andere Bevölkerungsgruppe komplett auszulöschen. Unter großer Beteiligung der von der staatlichen Mordpropaganda und jahrelang gefördertem Rassismus aufgehetzten Hutu-Bevölkerung wurden in 100 Tagen etwa 800.000 Menschen getötet, etwa 90 Prozent aller in Ruanda lebenden Tutsis, außerdem Twas und oppositionelle Hutus. Die westlichen Medien und die Staaten des Nordens haben damals kläglich versagt, weder das Ausmaß des Verbrechens erkannt, noch irgendetwas zu seiner Verhinderung unternommen, noch seine menschheitsgeschichtliche Singularität als zweiten Holocaust jemals anerkannt. Der mediale Rassismus dauert an. Am 18. Jahrestag hat es kein einziger Sender geschafft, sich an das Datum zu erinnern. Morgen wird es aber vermutlich bei TV5 einen 2-Minuten-Bericht von den Gedenkveranstaltungen in Kigali geben, wie jedes Jahr.

Nachtrag: ich habe eben entdeckt, daß bei CNN in irgendeiner Sendung mehrere sehenswerte Beiträge zum Thema gekommen sind. Die fehlen bei mir leider, vielleicht morgen mehr davon, dann unter Ruanda.

TS,E,A

 

 

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zus.6

 

 

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Rassismus / Antimuslimismus     

Jahrestagung der muslimischen Organisationen Frankreichs in Le Bourget. Viele stellen eine verstärkte Muslimfeindlichkeit nach der Mordserie des (muslimischen) Rassisten Merah von Toulouse fest.

E

2

                                                                                                                erstellt am 7.4.12  um 10:15 Uhr

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