Was gestern im Fernsehen Wichtiges zu sehen war und von mir archiviert wurde. Täglich im rauskuck.

Afrika : Mali #1   

Datum Beitrag Sender (Schlüssel) Länge (Min.)
1.3.08 Kämpfe von Tuareg-Rebellen mit der Armee. Erstmals Bilder und Aussagen von den Rebellen und ihrem Anführer Hassan Faghagha. Hintergründe des Konflikts.

A

2

6.3.08

Nochmal ein Bericht über die Rebellion der Tuareg.

A

2

21.5.08 Meldung über Kämpfe im Norden mit Tuareg-Rebellen, 27 Tote.

A

1/2

5.6.08

Tuaregs, die vor den Kämpfen geflüchtet sind, leben jetzt in einem Lager in Burkina Faso.

JA

2

6.6.08

 

"Der Weiße mit dem Schwarzbrot" - ein Dokumentarfilm über das Leben des Christof Wackernagel in Mali und Gespräch mit ihm.  Früher "Hospitant" bei der RAF, 10 Jahre im Knast, Schauspieler, Musiker und ein Mensch, der wunderbar die Welt erklären kann. Mich hat schon lange niemand mehr so beeindruckt, mit dem was er sagt (über den Terror und die Religion, über Respekt, über den Zynismus der Reichen in Europa und Afrika, ...) und wie er es sagt. Tina Mendelsohn ging es offenbar genauso.  (Das Gespräch kann man sich auf der 3sat-Seite ansehen. ) ktzt

 

11

 

8.7.08

Der Gegengipfel "Forum der Völker" in Katibougou.

JA

2

21.7.08

Tuareg-Rebellen und Regierung verhandeln und treffen ein Waffenstillstandsabkommen. (Telefonbericht).

JA

2

22.10.08

Furcht vor Folgen eines Massentourismus im Dogon-Gebiet.

JA

2

9.11.08

Ein Länderbericht über das Land in Westafrika. Nach Zahlen eines der ärmsten der Welt, kaum Rohstoffe. Trotzdem (oder gerade darum?) findet hier eine friedliche positive Entwicklung statt: Förderung der Landwirtschaft mit dem Ziel der Selbstversorgung und Nachhaltigkeit, Unterstützung für regionale Märkte, Bildung von Kooperativen, Verbesserung der Gesundheitsversorgung. Der Bericht weist auch darauf hin, daß das starke Bevölkerungswachstum die Erfolge gefährdet.

E

8

9.2.09

In der Reihe "Music of Resistance" ein Film über die Tuareg-Rebellen-Musik von Tinariwen aus Mali, zugleich ein Hintergrundbericht zum Aufstand der Tuareg.   (NNA)*  (unter Musik)

A

22

12.7.09

Ein Schweizer, der 6 Monate von "Al Kaida" entführt war, ist freigelassen worden.

E,JA

zus.3

18.8.09

Massendemonstration in Bamako (Details vielleicht später. Leider habe ich den französischen Text nicht verstanden.)

JA

2

27.8.09 Nach großen Protesten von konservativen Muslimen gegen ein neues, fortschrittliches Familiengesetz treffen Vertreter der Regierung und der Muslime sich zu Beratungen. Präsident Touré kündigt an, das Gesetz solle nochmal überarbeitet werden.

JA

2

23.11.09

Andrew Harding berichtet über die Zusammenarbeit der malischen Armee mit US- und britischen Ausbildern bei der Bekämpfung islamischer Extremisten.

B

3

25.2.10

Der Franzose Pierre Camatte ist von "Al Kaida in Nordafrika" nach 3 Monaten Entführung freigelassen worden, nachdem die Regierung 4 Islamisten freigelassen hatte. Sarkozy kommt zum Angrapsch-Pressetermin vorbei. 

E

1

23.7.10

Französische und mauretanische Soldaten stürmen ein Lager der "Al Kaida im Maghreb" in der Wüste von Mali, in der Nähe der mauretanischen Grenze. Sechs Kämpfer werden getötet, ein als Geisel festgehaltener Franzose wird aber nicht befreit.

arj,JA

zus.4

19.8.10

In Bamako Streiks und Demonstrationen von Arbeiterinnen bei der Air France für höhere Löhne und Gleichbehandlung.

JA

2
25.11.11

In Timbuktu sind 6 europäische Touristen bzw. Geologen entführt worden, einer getötet. Vermutet wird, daß die "Al Kaida im Maghreb" dahintersteckt.

E,TV5,JA

zus.5
2.12.11

Mehr über die Entführungen von Ausländern, vermutlich durch "Al Kaida im Maghreb". Die "Geologen" sind übrigens Angestellte des Atomkonzerns AREVA.

JA

2
19.1.12

Im Norden des Landes gibt es schwere Kämpe zwischen der Armee und Tuareg-Rebellen, die dort einen unabhängigen Staat ("Azawad") erreichen wollen. Angeblich etwa 50 Tote. Bei AJE Infos von May Walsh (Niger), bei TV5 eine Erklärung von Moussa ag Assarid (Sprecher der MNLA-Rebellen) und Hintergrundinfos von Gaëlle Arenson (Maghreb Confidentiel).

A,JA

zus.6
           
27.1.12

Meldung: Tuareg-Rebellen greifen zwei weitere Städte an.

A

1/2
2.2.12

Ein Bericht aus Bamako über den Krieg gegen Tuareg-Rebellen im Norden des Landes.

JA

2

3.2.12

In Bamako demonstrieren Leute aus dem Süden gegen den Aufstand der Tuareg. Tuaregs, die im Süden leben, beklagen sich über Repressalien seit dem Beginn der Rebellion.

JA

2
4.2.12

Tausende Menschen fliehen vor den Kämpfen im Norden des Landes in den Süden und in die Nachbarländer.

JA

2

5.2.12

Zwei Berichte über die Flucht von Zivilisten aus dem Norden Malis nach Mauretanien (beide von Mohammed Vall), und bei AJE ein Gespräch mit der Reporterin May Ying Welsh, die die Tuareg-Rebellen kürzlich besucht hat. Sie sagt, der Grund für deren Aufstand ist die Rückkehr von Tausenden Tuareg-Kämpfern aus Libyen, die dort in Gaddafis Armee gedient hatten. Sie sehen jetzt die Chance, in Mali ihren alten Traum von einem eigenen Tuareg-Staat zu verwirklichen. Für das bitterarme Mali, wo die Tuaregs bisher schon große Autonomie und Beteiligung erreicht hatten, ist der Aufstand eine Katastrophe.

A,JA

zus.8

           
6.2.12

Bericht über Flüchtlinge aus dem Norden Malis in Niger.

JA

2

11.2.12

Bericht über Flüchtlinge aus dem Norden Malis in Burkina.

JA

2
18.2.12

Nick Childs berichtet über Kriegsflüchtlinge aus Mali in Niger, bei TV5 ein Bericht über Flüchtlinge in Mauretanien.

B,JA

zus.4
20.2.12

Noch ein Bericht über Flüchtlinge aus Mali, von May Welsh aus einem Flüchtlingslager in Niger. Von den etwa 100.000 Flüchtlingen sind 20.000 in Niger, wo sie bisher kaum Hilfe bekommen.

A

2

22.2.12

Flüchtlinge aus Mali in einem Lager in Niger erzählen vom Bürgerkrieg. In Niger verstärken sie die Nahrungskrise. Bericht von May Welsh

A

3
           
24.2.12

Bei arte ein Bericht über die Flucht von 120.000 Menschen aus dem Norden Malis wegen der Kämpfe mit Tuareg-Rebellen.

arj

2
16.3.12

Die Tagesschau berichtet über Dürre und drohende Hungersnot in den Ländern des Sahel und erwähnt darin erstmals auch die Tuareg-Rebellion in Mali.

TS

2

21.3.12

In Bamako putschen offenbar Soldaten. Zunächst noch etwas unklare Infos dazu, von Thomas Fessey (BBC, Dakar) und Serge Daniel (TV5, Bamako). Am Morgen treten dann die Soldaten im malischen Fernsehen auf und erklären, Präsident Tourés Herrschaft sei beendet worden, weil die Regierung mit dem Tuareg-Aufstand nicht fertig werde. Bericht der BBC.

A,B,E,JA

zus.8
           
22.3.12

 

 

 

Einige ausführliche Berichte über den gewaltsamen Putsch des Militärs gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Amadou Toumani Touré. Der Putsch wird international allgemein verurteilt. Die vorausgehende Rebellion der Tuareg im Norden des Landes soll eine direkte Folge des Sturzes von Gaddafi sein, an dessen Seite die Tuareg-Kämpfer vorher standen.  - Hintergründe und Bewertungen von Cameron Duodu (bei BBC), Hashem Ahelbarra (AJE) und Nii Akuetteh (bei AJE).

Das Journal Afrique (TV5) hat eine ganze Sendung zum Thema, mit Infos direkt aus Bamako von Serge Daniel, einem Telefongespräch mit Juntachef Amadou Sanogo und einer Diskussionsrunde mit Thianbel Guinbayara (Journalist aus Mali), Seidik Abba (Presseagentur PANA) und Gaelle Arenson (Maghreb Confidential). (Leider fehlt der Schluß)

Euronews berichtet ausführlich, arte eher knapp, die deutschen Sender praktisch überhaupt nicht (eine Kurzmeldung im heute-journal, sonst nichts). 

Bei AJE außerdem die Inside Story, mit   Akli Sh'kka (Sprecher der Tuareg Youth Movement), Baz Lecocq (Professor für afrikanische Geschichte) und Adam Thiam (Journalist).  (NNA)*

A,B

TV5

arj,E

 

zus.19

13

zus.4

 

                
23.3.12

Wegen des Militärputsches setzt die AU die Mitgliedschaft Malis aus. Die Putschisten erklären, sie wollten nur für ein paar Monate für Ordnung sorgen. Es gibt wenige Bilder aus Bamako, anscheinend ist es dort ruhig, es gibt aber Angaben über Plünderungen und Verhaftungen von Staatsbeamten. Bei TV5 Infos von dort von Korrespondent Serge Daniel. Im deutschen TV wieder nur eine Kurzmeldung im heute-journal.

A,T,JA,E,hj

zus.12

           
24.3.12

 

Der Anführer der Putschisten, Kapitän Amadou Sanogo, erklärt im Fernsehen Gerüchte über eine Spaltung der Armee und einen Gegenputsch für falsch. Er entschuldigt sich für Plünderungen, behauptet aber, nicht seine Soldaten hätten geplündert, sondern Leute, die sich Armeeuniformen angezogen hätten. Und er bittet die Bevölkerung um Unterstützung (nicht beim Plündern). Die Lage in Bamako erscheint ruhig, die Tuareg-Rebellen im Norden des Landes sollen unterdessen weiter ihre Macht festigen, anscheinend sind sie der Armee dort militärisch bei weitem überlegen.  ¤

Berichte von Hashem Ahelbarra (AJE, aus Mauretanien), Thomas Fessey (BBC, Dakar) und bei TV5. Telefonische Infos aus Bamako von Julius Cavendish (CNN) und Serge Daniel (TV5). Bei AJE Hintergrund über die Tuareg und ihre Ziele von der Ethnologin Alessandra Giuffrida.

Auf deutsch nur ein Bericht bei arte. (Euronews möglicherweise übersehen.) Weiter kein Wort in der Tagesschau.

arj,A,B,C,T,JA

 

zus.25

 

           
25.3.12

Bei AJE und BBC allgemeine Berichte über die Tuareg-Rebellion, den Putsch und die Flüchtlinge in Niger. (BBC-Bericht von Andrew Harding aus Niger.) Bei TV5 berichtet François Bafaire aus Bamako über Reaktionen von Leuten.

A,B,JA

zus.7
26.3.12

In Bamako demonstrieren Hunderte für eine Rückkehr zur Demokratie. Die Grenzen werden wieder geöffnet. Der Chef der Putschisten will mit den Tuareg-Rebellen verhandeln. Und diese sind weiter auf dem Vormarsch zur Stadt Kidal. Meldungen bei AJE, Bericht bei TV5.

A,JA

zus.4

27.3.12

arte berichtet, daß es auch Demonstrationen gibt, die die Putschisten unterstützen. Die Gegner planen dagegen einen Generalstreik. Bei AJE berichtet Hashem Ahelbarra aus Bamako und spricht dort mit dem Chef der Putschisten, Amadou Sanogo. Der sieht sich als Retter seines Volkes. - Antonio Guterres (UNHCR) zur Lage der Kriegsflüchtlinge aus dem Norden des Landes. -  Bei TV5 ein Bericht über die Reaktionen der anderen westafrikanischen Länder und Gespräch mit Ladji Niangané.  

arj,A,JA

zus.15
           
28.3.12

Bei AJE berichtet Hashem Ahelbarra weiter aus Bamako. Eine Militärdelegation der Ecowas trifft dort die Junta und fordert sie auf, die Macht alsbald wieder abzugeben. Tausende Leute demonstrieren erneut zur Unterstützung der Putschisten. Bei TV5 O-Ton eines Telefongesprächs mit dem abgesetzten Präsidenten Touré, der sagt, er sei in Mali und in Freiheit und betrachte sich weiter als Präsident. - Die frühere Tagesschau berichtet weiterhin nichts.

A,arj,E,JA,NC

zus.11
                  
29.3.12

Die Ecowas verlangt ultimativ den Rücktritt der Militärjunta und droht mit Wirtschaftssanktionen gegen Mali, u.a. sollen alle Grenzen gesperrt werden. Weitere Demonstrationen für und gegen die Putschisten. Berichte und Infos aus Bamako von Hashem Ahelbarra und Remy Vincent.

A,B,JA

zus.13

                  
30.3.12

Während die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas dem Land wegen der Machtübernahme des Militärs mit Sanktionen droht, bittet Juntachef Sanogo die Welt um Hilfe beim Kampf gegen die Tuareg-Rebellen, die angeblich mit Al Kaida zusammenarbeiten. Die Rebellen sind offenbar weiter auf dem Vormarsch und stehen jetzt vor Timbuktu. Infos aus Bamako von Hashem Ahelbarra, aus Dakar von Thomas Fessey, ordentliche Berichte bei TV5, arte und Euronews. Weiter Nichts bei ARD und ZDF. Bei AJE ist Mali das Top-Thema.  ¤

Bei AJE ein Gespräch mit Kadre Desire Ouedragago (Präsident der Ecowas). Hintergrundgespräche mit Experten, bei AJE mit Robin Poulton, bei der BBC mit Jeremy Keenan. (Alle NNA)*

A,B,arj,E,JA

zus.29
                  
31.3.12

Gespräche in Ouagadougou zwischen Vertretern von Ecowas und malischer Junta. Die Militärregierung sagt, sie wolle einen Waffenstillstand mit den Tuareg-Rebellen, und bittet weiter um ausländische Unterstützung. Angeblich wird bei der Ecowas überlegt, Truppen nach Mali zu schicken. ( Zum Kampf gegen die Rebellen?)  Die Rebellen nehmen im Norden weitere Orte ein, die wichtige Stadt Gao ist umkämpft.  - Bei AJE Bericht und Infos aus Bamako von Hashem Ahelbarra, bei TV5 von Rémy Martin. Die Bevölkerung ist gespalten zwischen Unterstützung des Kampfes gegen die Rebellen und Ablehnung des Militärputsches. - Inzwischen haben die Tuareg-Rebellen angeblich sogar Timbuktu eingenommen.

A,B,arj,E,JA

zus.17
                  
1.4.12

 

 

 

 

Die spannenden Entwicklungen in Mali sind weiter Hauptthema bei Al Jazeera und TV5, auch BBC und Euronews berichten. Dagegen weiter keinerlei Berichterstattung bei ARD und ZDF.

Die Tuareg-Rebellen haben tatsächlich Timbuktu erobert und damit praktisch den gesamten Nordteil des Landes. Erste Bilder aus dem vorgestern eroberten Gao. -  In Bamako erklären die Putschisten nach Gesprächen mit Ecowas-Vertretern die Verfassung wieder für gültig und kündigen einen nationalen Dialog zur Rückkehr zur Demokratie an. Details werden gemeinsam mit der Ecowas ausgehandelt. Die Sanktionen sind anscheinend vom Tisch. - Ausführliche Infos und Berichte aus Bamako von Hashem Ahelbarra und Rémy Vincent.   ¤

Bei TV5 auch ein Bericht über eine Demo von Exil-Maliern in Paris, für den Frieden, für die Armee, aber gegen den Putsch (wenn ich es richtig verstanden habe).

Interviews bei AJE: mit Akli Sh'kka ("Tuareg Youth for Justice and Equality", Leeds), der den Wunsch der Tuareg nach einem eigenen Staat ("Azawad") erklärt, der wohl heute ausgerufen werden soll. Von Al Kaida distanziert er sich eindeutig. - Mit Suliman Baldo (int. Center for transitional Justice, NY) über die Bedeutung der Ankündigungen der Junta. - Mit Nii Akuetteh (Experte). Er glaubt nicht an einen Tuareg-Staat in Nordmali und wünscht sich den sofortigen Rücktritt der Militärregierung. (beides ziemlich schlecht begründet.)

A

B,P,JA

arj,E

 

 

 

zus.20

zus.15

zus.3

 

 

 

                 
1.4.12

In der "Inside Story" bei AJE nochmal Infos von Hashem Ahelbarra, und weitere Stellungnahmen von Akli Sh'kka (Tuareg Youth, s.o.), Alessandra Giuffrida (Ethnologin)  und Kadre Desire Ouedraogo (Präsident der Ecowas und nebenbei ein ziemlicher Tölpel.)   ¤

A

25

           
2.4.12

 

 

 

Die Ecowas beschließt in Dakar, jetzt doch sofort Wirtschaftssanktionen gegen Mali bzw. gegen die Putschisten zu verhängen. Nach einer Rückkehr zur Demokratie soll dann Malis Kampf gegen die Tuareg-Separatisten unterstützt werden. 

Hama Ag Mahmoud, Vertreter der ANLM (Azawad-Befreiungsbewegung der Tuareg-Rebellen) erklärt, mit der Einnahme von Timbuktu sei der Krieg beendet und das gesamte Gebiet von "Azawad" befreit. Bericht von Hashem Ahelbarra (aus Bamako) mit Bildern und O-Tönen aus Gao, sowie ein Bericht bei der BBC, mit Bildern von YT vom Vormarsch der Rebellen. - Über die gespannte Ruhe in Bamako und die Diskussionen auf der Straße berichtet Rémy Vincent.  ¤

Interviews bei AJE mit Nayanka Paquete Perdigao (Akademikerin aus London), die die Sanktionen der Ecowas richtig findet, bei der BBC mit Kaye Whiteman (Afrikaexperte) und bei TV5 Philippe Perdrix (Jeune Afrique).

Weiter, seit 12 Tagen, keinerlei Berichterstattung bei ARD und ZDF. Ordentliche Berichte dagegen weiterhin bei arte und Euronews.

A,B

JA

arj,E

 

zus.12

zus.9

zus.4

 

                
3.4.12

 

 

 

 

Durch die Ecowas-Sanktionen droht in Mali eine Versorgungskrise bei Nahrungsmitteln und Treibstoff. In Bamako demonstrieren Leute gegen diese Folgen der Strafmaßnahmen. Die Militärregierung kündigt für Donnerstag den Beginn einer Nationalkonferenz über die Zukunft des Landes an.   ¤

Die Tuareg-Rebellen haben in den eroberten Städten angeblich die Scharia eingeführt. Angeblich gibt es in Gao und Timbuktu Plünderungen.  In einem Bericht bei AJE erstmals Aufnahmen aus Gao von den islamistischen Rebellen der "Tawhid und Jihad", die aber wohl nur ein kleiner Teil der Tuareg-Rebellen sind.   ¤

Bei AJE weiter ausführliche Live-Infos und Berichte aus Bamako von Hashem Ahelbarra, sowie Infos aus NY über Gespräche im UN-Sicherheitsrat über Mali.

Bei TV5 eine Erklärung vom Chef der Militärjunta Capitan Sanogo im O-Ton, Infos von Rémy Vincent aus Bamako und Berichte über Embargofolgen und über die Lage in Gao.

Bei Euronews ein Hintergrundbericht über die Tuaregs und die verschiedenen rivalisierenden Befreiungsbewegungen, von denen eine Kontakt mit Al Kaida (AQMI) haben soll. Ein Großteil der 200.000 Flüchtlinge aus Mali sind Tuaregs aus dem Norden.

13 Tage nach dem Putsch berichtet die ARD erstmals über Mali. Zwei Berichte von Werner Zeppenfeld in Tagesschau und Tagesthemen stellen das Geschehen korrekt und recht umfassend dar. Die kontraproduktiven Sanktionen werden erwähnt, aber nicht weiter thematisiert.

A

JA

arj,TS,TT,E

 

 

zus.13

zus.8

zus.12

 

 

                
4.4.12

 

 

In Bamako wird das Benzin knapp. Hashem Ahelbarra berichtet über die Sorgen der Leute wegen Folgen der Sanktionen. - Die Tuareg-Rebellen erklären, der Vormarsch sei jetzt beendet.   ¤

Der UN-Sicherheitsrat verurteilt den Putsch und verlangt eine sofortige Rückkehr zur Zivilregierung. Die Tuareg-Rebellen sollen die Gewalt beenden.

Im Journal Afrique bei TV5 ein Bericht zur Lage in Gao und Timbuktu, wo angeblich die Scharia eingeführt wurde. Kaum konkrete Infos. Archivbilder. Telefonische Stellungnahme von Ag Saki, Sprecher der MNLA, aus Timbuktu. Und Gespräch mit Alain Antil (Sahel-Experte).

Bei der BBC faßt Mike Wooldridge die Situation in einem Bericht zusammen und Sunny Ugoh (Sprecher der Ecowas) nimmt Stellung. Er meint, die Sanktionen fangen an zu "beißen". 

Bei arte ein aktueller Bericht (mit Archivbildern) und ein Beitrag über Tinariwen. Die Tuareg-Band unterstützt die Gründung eines unabhängigen Staates, lehnt aber die angeblichen Al-Kaida-Verbündeten ab.   ¤

A,B

TV5

arj,E

 

zus.9

zus.8

zus.5

 

           
5.4.12

 

 

Hashem Ahelbarra berichtet aus Bamako über Verbindungen der Tuareg-Rebellen mit Djihadistengruppen (AQIM und Ansar Dine). Die säkulare Befreiungsbewegung MNLA distanziert sich aber von diesen und erklärt, sie wäre die einzige Kraft, die die Islamisten wirklich bekämpfen könne. Und den Süden des Landes wolle die MNLA nicht angreifen.   ¤

Die Ecowas überlegt, eine Eingreiftruppe gegen die Putschisten nach Bamako zu schicken. 

Bei TV5 ein Bericht aus Bamako mit diversen Stellungnahmen. Im Studio Gespräch mit Rémy Vincent, der bisher als Korrespondent dort war, und mit der Expertin Gaëlle Arenson über die Bodenschätze (u.a. Uran und Öl) im Norden Malis.

Bei Euronews ein Gespräch mit dem Afrikaexperten Antoine Glaser über die Möglichkeit einer Teilung des Landes (ist realistisch) und die Gefahr der Islamisten (ist eher gering). Das größte Problem ist immer noch die Nahrungskrise im Sahel.

Die Tagesschau informiert das Kinderpublikum am Nachmittag (jedenfalls dem Duktus des Sprechers nach zu urteilen. Gleich danach kommt "Brisant") über Chaos, Krise und böse Islamisten irgendwo in Afrika.

Nachtrag: Freitag früh wird gemeldet, daß die Tuareg-Rebellen der MNLA den unabhängigen Staat Azawad ausgerufen haben.

A,TS,E,JA

 

 

zus.16

 

 

                 
6.4.12

 

 

 

 

 

 

Die MNLA, die Befreiungsbewegung der Tuaregs, ruft im Norden Malis den unabhängigen Staat Azawad aus, mit Goa als Hauptstadt. Die Ecowas, die AU und der Westen legen sich sehr schnell fest, daß der neue Staat nicht anerkannt werden soll.   ¤

Am Abend erklärt die Junta in Bamako, sie habe eine Einigung mit der Ecowas erreicht. Die Junta werde zurücktreten, Parlamentspräsident Traoré wird in den nächsten Tagen eine Regierung der nationalen Einheit bilden. Das Wirtschaftsembargo soll wieder aufgehoben werden. Es soll Gespräche mit den Tuareg-Rebellen geben über eine Autonomielösung, und falls das scheitert, eine Militärintervention der Ecowas.   ¤

Bei AJE weiter ausführliche Infos live aus Bamako von Hashem Ahelbarra. Hintergrundgespräche mit Alessandra Giuffrida und Robin Poulton. Ausführliche Berichte und Infos auch bei BBC und TV5. Bei der BBC ein Telefongespräch mit Yacouba Koné (Christian Aid, Bamako) über die humanitäre Notlage, die durch die Sanktionen verschlimmert wird. Bei TV5 u.a. eine Stellungnahme von Moussa ag Assarid (Sprecher der MNLA in Frankreich), der sich erneut von Al Kaida distanziert, und ein Bericht zur Lage in Timbuktu, wo anscheinend Hardcore-Islamisten die Dinge regeln. - Die historischen Bauten der Stadt Timbuktu bergen unschätzbare Kulturschätze (darunter Hunderttausende einmalige schrifliche Dokumente) und sind anerkanntes Weltkulturerbe. Die Völkergemeinschaft ist also zu ihrem Schutz verpflichtet.   ¤¤

Bei Euronews kurze, aber gute, präzise Berichte zu beiden Entwicklungen. Hier heißt es, die Islamisten von Ansar Dine würden die Staatsgründung ablehnen, sie strebten stattdessen allgemein die Einführung der Scharia an. Und sie kontrollieren angeblich Timbuktu. - Der Bericht bei arte zur Staatsgründung stiftet dagegen Verwirrung. Außerdem ein Bericht aus Bamako von Sophie Rosenzweig, mit ein paar Stimmen von Einwohnern.

In der Tagesschau eine Kurzmeldung zur Staatsgründung. -  Und schließlich und endlich hat auch das ZDF mitbekommen, daß da irgendwo im mystischen schwarzen Kontinent etwas möglicherweise Wichtiges passiert. Herrn Kleber hat dabei offenbar nur das Wort "Al Kaida" aufgeschreckt. Der Bericht von Jörg Brase behandelt ausschließlich den Vormarsch von Islamisten und MNLA im Norden (dies recht präzise und ordentlich), die politische Krise im Süden Malis kommt dagegen nicht vor. Mehr als eine Kurzmeldung neulich und einen halben Nebensatz heute haben ZDF-Zuschauer bisher nicht über den Militärputsch und die Sanktionen gehört.

A

B

TV5

arj,E,TS,hj

 

 

 

 

zus.21

zus.13

zus.6

zus.11

 

 

 

 

                
           
7.4.12

 

 

 

Weitere Infos von Hashem Ahelbarra über die Absprachen zur Übergabe der Macht an eine neue zivile Regierung. Die Sanktionen sind bereits wieder aufgehoben.

Bei arte ein Bericht von Sophie Rosenzweig aus Bamako, Leute aus dem Norden des Landes bekommen über Handy Nachricht von ihren Angehörigen in Gao. Demnach herrscht dort totales Chaos und ein Klima der Gewalt, Plünderungen, Vergewaltigungen. Es scheint (auch Euronews meldet das) als hätten die Islamisten von Ansar Dine dort die MNLA verdrängt.   ¤

Die Tagesschau bringt einen ordentlichen und umfassenden Beitrag.

Bei TV5 ein Bericht aus Bamako, u.a. mit Aufnahmen von einer Demo, bei der Bürger gegen die Abspaltung des Nordens protestieren, sehr ruhig und zivilisiert, aber deutlich. Noch eine Stellungnahme von Moussa ag Assarid (MNLA in Frankreich). Und ein wichtiger Bericht zur Lage in Timbuktu (leider nicht komplett verstanden). Anscheinend haben auch dort die Ansar Dine die Macht, es gibt Aussagen über mögliche Kämpfe zwischen den Islamisten und den Rebellen der MNLA. O-Ton eines Anführers der Ansar Dine, der sagt, die Unabhängigkeit sei ihm egal, er wolle die Einführung der Scharia in ganz Mali.  ¤

A,B,arj,TS,E,JA

 

 

zus.20

 

 

                
8.4.12

 

 

Bei AJE berichten erstmals Korrespondenten aus dem Gebiet der Tuareg. Mohamed Vall aus Timbuktu, das von Islamisten der "Ansar Dine" (oder "Ansaruddin") kontrolliert wird, die mit schweren Panzerfahrzeugen durch die Straßen patrouillieren. Die Tuareg-Rebellen der MNLA wurden in Außenbezirke abgedrängt. Einige Bewohner der Stadt (ausschließlich Männer) äußern sich wohlwollend über die neuen Herrscher. Der Ansaruddin-Kämpfer Sanda Abou Amama erklärt nochmal, ihr Ziel sei nicht eine Republik Azawad, sondern die Herrschaft der Scharia in ganz Mali.  ¤¤

Jamal el Shajal berichtet aus Gao. Islamistische Gruppen haben auch hier die Kontrolle und versuchen, "Islamisches Recht" durchzusetzen, holen Bierkisten von einem LKW herunter, zerschlagen die Flaschen und verbrennen die Kisten. Ein MNLA-Sprecher meint, die Durchsetzung der Scharia mit Gewalt ist falsch und nicht gerechtfertigt. Viel Einfluß scheinen die Tuareg-Rebellen hier aber nicht zu haben.  ¤¤

In Bamako tritt der frühere, demokratisch gewählte Präsident Amadou Toumani Touré ("ATT") nach der Vereinbarung mit Ecowas offiziell zurück. Infos bei TV5 telefonisch von RFI-Korrespondent Serge Daniel.

A,E,JA

 

 

zus.12

 

 

                 
9.4.12

Bei arte (Sophie Rosenzweig) und Euronews Berichte aus Mopti, an der Grenze zum Nordteil. Gespannte Ruhe, auch Muslime lehnen Ansar Dine ab. - Leute flüchten aus dem Gao in den Süden. - Bei TV5 Bakary Traoré (Journalist) über die Lage im Norden. - Bei AJE heute keine neuen Berichte.  ¤

arj,E,JA

zus.12
10.4.12

 

 

 

In Bamako demonstrieren Tausende für die Einheit des Landes und die Befreiung des Nordens von den Islamisten (laut und deutlich, aber sehr friedlich. Bilder auch bei NC.)   ¤

Bei AJE berichtet Mohamed Vall weiter aus Timbuktu, diesmal aus einem Vorort, wo die Kämpfer der MNLA das Sagen haben. Ihr Sprecher meint, die Ansar Dine seien gute Verbündete, ein Problem seien aber ausländische Al-Kaida-Leute.   ¤

Bei TV5 ein sehr interessanter Bericht (unklar, wo er aufgenommen wurde). Es geht um Reaktionen von Muslimen auf die Machtergreifung der Islamisten im Norden. Der bekannte Imam Mohamed Moussa Diallo kritisiert deren Verbrechen und überhaupt die Idee, die Scharia mit Gewalt einführen zu wollen, was dem Konzept des Islam widerspreche. Bei der gleichen Versammlung spricht auch der Gründer von Ansar Dine, Cheik Ousmane Sherif Haidara ebenfalls kritisch über den Ableger im Norden.   ¤¤

Bei TV5 außerdem Bericht über Flüchtlinge aus Mali in Mauretanien, geflüchtet wegen der Dürre.

In Sophie Rosenzweigs Bericht bei arte Ansichten von Yaya Coulibaly zur Krise. Der führt in Bamako ein politisches Marionettentheater. Viele Bilder von den Puppen, leider keine von einer Aufführung.   ¤

arj,E,A,JA,NC

 

 

 

zus.13

 

 

 

                 
11.4.12

 

 

 

 

Mohamed Vall berichtet weiter aus Timbuktu. Tausende Schwarzafrikaner packen ihre Koffer und verlassen die Region, in der jetzt die Salafisten herrschen.    ¤

Sophie Rosenzweig (arte) berichtet ebenfalls (siehe gestern) über die kritische Sicht der "alten" Ansar Dine im Süden auf ihre neuen Glaubensbrüder im Norden. "Die Scharia gilt nur für Muslime, sie sollte niemandem aufgezwungen werden, Mali ist ein laizistisches Land. Wir sind keine Salafisten. Die Salafisten haben den Namen unserer Bewegung übernommen und beschmutzen ihn." In Bamako sprechen die Vertreter von 4 Glaubensbekenntnissen über die Zukunft des Landes.   ¤¤

Der Moment, einmal die herausragende Kultur, d.h. vor allem Gesprächskultur dieses Landes zu loben. Eine Kultur, von der Europa sich seit Jahrhunderten etliche Scheiben hätte abschneiden können. Wenn ich den Islam mal eine "Friedensreligion" genannt habe, habe ich dabei vor allem an die Sufis und an Mali gedacht. Entsetzlich die Vorstellung, dieses Land von islamistischen Banditen gefährdet zu sehen (die auch in Somalia als erstes alle Sufi-Schreine zerstört haben).  

Leider noch nicht angesehen: "The Stream" über die Krise in Mali. Mit Cheick Cherif Keita (Professor in Minnesota) und Andy Morgan (Jounalist).  (NNA)*

arj,E,A

 

 

 

A

zus.7

 

 

 

(38)

                 
12.4.12

 

 

Übergangspräsident Dioncounda Traoré wird vereidigt und kündigt "totalen Krieg" gegen die Rebellen im Norden an. AJE zeigt einen Teil der Zeremonie live. Berichte aus Bamako von Hashem Ahelbarra (AJE) und Thomas Fessey (BBC)

Bei AJE noch ein Bericht von Mohamed Vall aus Timbuktu. Fast alle öffentlichen Einrichtungen (Banken z.B.) wurden geplündert. Ohne Brennstoff wird demnächst der Strom ausfallen. Fast alle Ärzte sind geflüchtet, Schulen geschlossen. Einer der Anführer der salafistischen Ansaruddin, Sanda Abou Amama, gibt sich trotzdem siegesgewiß, ganz Mali erobern zu können.  ¤

Bei arte ein Bericht, der die Lage im Norden unter der Kontrolle der Islamisten gut zusammenfaßt. Und ein Bericht von Sophie Rosenzweig aus Bamako, über eine Versammlung im Nationalstadion. Einige Tausend junge Männer, vor allem aus dem Norden, die bereit sind, gegen die Islamisten bzw. Separatisten dort in den Krieg zu ziehen.   ¤

A,B,P,arj,E,JA

 

zus.24

 

           
14.4.12

 

Hashem Ahelbarra berichtet aus Bamako: Rückkehr zur Normalität, aber Sorgen wegen der Rebellion im Norden. - Im Bericht bei TV5 geht es um eine Hilfsaktion von Leuten in Bamako (darunter Tiken Jah Fakoli, der jetzt hier lebt) für die Menschen in Gao.

Bei arte-Reportage ein Bericht von Cédric Kerdrebez. Darin schildert Sophie (Nachname wird nicht genannt), die letzte Europäerin in Gao, den Einmarsch der Islamisten in die Stadt und ihre Flucht mit Hilfe von Rebellen der MNLA. Sophie hatte in Gao ein Waisenhaus aufgebaut und geleitet. Die Islamisten der Ansar Dine haben dort alle öffentlichen Einrichtungen geplündert und zerstört, Krankenhäuser, Apotheken, Bars, die Büros von Hilfsorganisationen. Tausende Menschen sind geflüchtet, die anderen brauchen jetzt Hilfe.  ¤

A,JA

 

arep

zus.4

 

8

16.4.12

Zwei Berichte über die Reise eines malischen Gesandten nach Mauretanien, wo er Unterstützung sucht bei Bemühungen, eine Vereinbarung mit den Separatisten zu finden. Die Ansar Dine soll erstmals Verhandlungen angeboten haben. Die MNLA besteht dagegen auf die Unabhängigkeit von "Azawad".   - Bei TV5 außerdem ein Bericht über Dürre, Hunger und Flüchtlinge.

arj,JA

zus.

17.4.12

Mohamed Vall berichtet aus Timbuktu über Leute, die gegen die Unabhängigkeit von "Azawad" und gegen die Konfrontation mit dem Süden sind, der Bürgermeister der Stadt, Halle Ousmane, diverse Volksgruppen, die neugegründete Arabische Front / FNLA. 

Bei TV5 Infos aus Bamako von Serge Daniel über den neuen Übergangspremier, und ein Bericht aus Bamako über die Haltung von Künstlern (u.a. Tiken Jah Fakoly) zum Konflikt mit dem Norden.

A

JA

3

4

           
18.4.12

Die neue zivile Regierung nimmt die Arbeit auf, erste Kontakte zu den MNLA-Rebellen im Norden.

JA

3

19.4.12

In Bamako protestieren Anhänger der alten Regierung gegen willkürliche Verhaftungen von politischen Aktivisten.

Mohamed Vall berichtet aus Timbuktu über Sorgen um dessen historisches Kulturerbe unter den neuen islamistischen Herren. Aus Angst vor Plünderungen werden alte Bücher versteckt.

arj

A

2

3

           
20.4.12

Ex-Präsident Touré geht nach Senegal ins Exil. - Ein kurzer Bericht aus einem Ort an der Grenze zum Norden. Malische Soldaten wollen ihn gegen die Ansprüche der Tuareg-Rebellen schützen.

arj

2
21.4.12

Der neue Ministerpräsident Cheik Modibo Diarra erläutert sein Programm, vor allem die Wiederherstellung der nationalen Einheit, wofür er mit den Tuareg-Rebellen verhandeln will.

JA

2

22.4.12

Daniel Arapmoi berichtet von einer Versammlung in Bamako bei der Tausende Vertreter der Zivilgesellschaft gegen die Rolle des Militärs in der Politik protestieren.

P

3
25.4.12

Eine schweizer Entwicklungshelferin war in Timbuktu von Ansar Dine entführt worden. Sie ist jetzt freigelassen worden und nach Burkina ausgeflogen. Bericht mit einigen Details des Falles.

JA

2
26.4.12

 

 

 

 

 

"Timbuktus verschollenes Erbe - vom Sande verweht" - Film von Lutz Gregor, von 2009.   (NNA)*   ¤

Text von der arte-Seite: "Tausende alter islamischer Handschriften drohen in Westafrika verlorenzugehen. Spezialisten aus unterschiedlichen Ländern bemühen sich um ihre Rettung, bevor diese Zeugnisse einer einst blühenden Kultur, die ihren Mittelpunkt in der Handelsstadt Timbuktu hatte, endgültig zu Staub zerfallen.
Timbuktu steht für den Mythos vom "Ende der Welt", für einen geheimnisvollen Ort voller Reichtümer, gelegen am Rande der Sahara und unzugänglich für Europäer. Im Mittelalter war Timbuktu nicht nur ein wohlhabender Handelsknotenpunkt für Tuaregkarawanen, die Salz, Gold und Sklaven aus dem Süden nach Ägypten und Marokko brachten. Sondern der Ort war im 15. und 16. Jahrhundert auch die Hauptstadt islamischen Geisteslebens in Westafrika.
Noch heute existieren Hunderttausende Manuskripte aus dieser Zeit, die versteckt, vergraben und vergessen darauf warten, wiederentdeckt zu werden. Es sind die verschollenen Bibliotheken des islamischen Weltwissens. Die Handschriften müssen so bald wie möglich zusammengetragen und vor dem Verfall gerettet werden, bevor sie sich vollständig auflösen. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, denn Timbuktu droht vom Sand der Sahara verschlungen zu werden. Jedes Jahr rückt die Wüste der Stadt um rund zehn Meter näher. Um die Stadt zu retten, wurde Timbuktu von der UNESCO 1990 auf die Liste der gefährdeten Orte des Weltkulturerbes gesetzt. Nach ersten dringenden Schutzmaßnahmen gegen die Versandung konnte der Ort 2006 vorerst wieder von der Liste gestrichen werden. Die zunehmende Austrocknung und Versandung der Stadt durch den Klimawandel machen jedoch weitere Maßnahmen notwendig, sonst bleibt von Timbuktu eines Tages vielleicht nur noch die Erinnerung."

arte

 

 

 

 

 

43

 

 

 

 

 

27.4.12

Die Ecowas stellt zwei Eingreiftruppen auf, eine mit 600 Soldaten für Guinea-Bissau, demnächst eine mit 3-5000 für Mali. (Die Meldung von Euronews ist etwas unklar darüber, was die Truppe in Mali tun soll. Das Militär dort hat die Macht bereits zurückgegeben.)

E

1
28.4.12

Meldung über eine Konfrontation zwischen malischen Soldaten und Vermittlern der Ecowas.

A

1/2
29.4.12

Bericht über Gespräche des Militärs mit Vertretern der Ecowas. Regierung und Militär lehnen eine ausländische Intervention gegen die Islamisten im Norden ab. 

JA

2
30.4.12

Am Abend kommen Meldungen über heftige Gefechte in Bamako. Anscheinend versuchen Soldaten, die loyal zum bisherigen Präsidenten Touré sind, einen Gegenputsch. Telefonische Infos aus Bamako vom Journalisten Martin Vogl.

A,B,E,JA

zus.9
30.4.12

Ein allgemeiner Bericht über "Al Kaida im islamischen Maghreb" (AQMI) und deren neue Basen im Sahel, u.a. bei den Tuareg-Rebellen in Mali.

JA

2
1.5.12

Mehr über den Versuch eines Gegenputsches in Bamako, der offenbar niedergeschlagen worden ist. Bei den Kämpfen sollen etwa 15 Personen getötet worden sein. Infos und Bericht von Hashem Ahelbarra. Bei TV5 Infos aus Bamako von Marie-Pierre Olphand (telefonisch).

A,B,E,JA

zus.14

           
2.5.12

Ein Bericht bei Press-TV über den Gegenputschversuch. Demnach gibt es in Bamako immer noch Kämpfe mit Mitgliedern der alten Präsidentengarde.

Inside Story: "Is the Crisis in Mali over?" -  Hintergrund über die komplizierten Machtkonflikte in Mali, mit Ecowas-Sprecher Sunday Ugoh, der Ethnologin Alessandra Giuffrida und dem Experten Aly Khan Satchu. (NNA)*

P

A

2

25

           
3.5.12

Nach dem versuchten Gegenputsch, bei dessen Niederschlagung etwa 20 Soldaten getötet wurden.

JA

2

4.5.12

Endlich mal wieder ein Bericht aus dem Norden, diverse Stellungnahmen zum Tuareg-Staat und zu Eingreifplänen der Ecowas.

JA

2

6.5.12

In Timbuktu greifen Kämpfer der Ansar Dine einen bedeutenden islamischen Totenschrein (den des Sidi Mahmoud Ben Amar) an und brennen das Heiligtum nieder, das zum Weltkulturerbe zählt. Die Islamisten halten die Verehrung von Heiligen für unislamisch. Sorgen um die Kulturschätze der alten Universitätsstadt. (leider kein Video.)  ¤¤

A

2

12.5.12

Gespräch mit dem Ethnologen Dominique Cacajus über die Kulturschätze in den Bibliotheken von Timbuktu und ihre Bedrohung durch die Islamisten von Ansar Dine.

JA

4

15.5.12

Die Ecowas berät in Abuja über die Lage in Mali. Die Putschisten und Capitan Sanogo spielen weiter eine wichtige Rolle.

JA

2

17.5.12

In den Tagesthemen ein Bericht von Arnim Stauth aus Bamako über die politische Lage zwischen Putsch und Übergangsregierung. Darin Teile eines Gesprächs mit Capitan Sanogo. Der Beitrag erklärt kaum etwas und stiftet vor allem Verwirrung.

TT

4

18.5.12

Die Ecowas führt Gespräche in Bamako und kündigt Gespräche mit den Tuareg-Rebellen und den Islamisten im Norden an.

A,JA

zus.3
20.5.12

Abschluß der Vermittlungsgespräche der Ecowas in Bamako. Stellungnahmen von Vertretern von Ecowas, Übergangsregierung und Ex-Junta.

JA

2

21.5.12

In Bamako protestieren Tausende Leute dagegen, daß Übergangspräsident Traoré statt 40 Tagen nach Meinung der Ecowas ein ganzes Jahr bleiben soll. Einige Demonstranten stürmen den Präsidentenpalast, der Präsident wird verletzt und kommt bewußtlos ins Krankenhaus.   ¤

Bei der BBC ein guter Bericht und weitere Infos von Peter Okwoche. Bei AJE nur Standbilder, und Infos aus Bamako von Martin Vogl, sowie ein Gespräch mit Sunny Ugoh (Ecowas-Sprecher).  Bei TV5 Infos aus Bamako von Serge Daniel und ein Gespräch mit Frédéric Lejeal. Korrekte Zusammenfassung bei Euronews.

B,A,JA,E

zus.19

           
22.5.12

In den "Weltbildern" (spätnachts im NDR) ein guter und ausführlicher Bericht (von Peter Schreiber und Arnim Stauth) über die politischen Entwicklungen in Mali. Der Streit zwischen Übergangsregierung und Putschisten in Bamako, dazwischen zornige Bürger. Die Rebellion im Norden, mit moderaten Tuaregs und fanatischen Islamisten. Die Flüchtlinge vor Dürre und Krieg.  ¤

NDR

9

23.5.12

Nach seiner Verletzung durch Demonstranten ist Übergangspräsident Traoré zur Behandlung nach Frankreich geflogen. Der Streit zwischen ihm und den Ex-Putschisten geht unterdessen weiter, Sanogo verurteilt aber die Gewaltakte. Infos aus Bamako von Serge Daniel.

JA

2

26.5.12

Meldungen über eine Vereinigung der Tuareg-Rebellen im Norden mit den Islamisten von Ansar Dine.

A,E

zus.1
           
27.5.12

Im Norden des Landes ("Azawad") haben sich die Tuareg-Rebellen der MNLA und die islamistische Ansar Dine zusammengeschlossen. Bei AJE und TV5 allgemeine Berichte dazu, darin kritisiert der muslimische Führer Mouhoumoudou Ahoudoum in Gao die zwangsweise Einführung der Scharia. - Bei AJE eine Stellungnahme von Akli Sh'kka (Tuareg-Jugendbewegung) und Hintergrundinfos von Martin Vogl aus Bamako.

A,E,JA

zus.15
28.5.12

Bericht aus Bamako über Reaktionen auf die Entwicklung im Norden (Abspaltung und Einführung der Scharia), Gespräch darüber mit Philippe Perdrix (Jeune Afrique).

JA

6
29.5.12

BBC und TV5 berichten, das Bündnis von MNLA und Ansar Dine sei wegen eines Streits über die Einführung der Scharia schon wieder zerbrochen.  - Mehr über die unterschiedlichen Rebellengruppen in Nordmali heute in der taz. 

B,JA

zus.7
1.6.12

Bei kulturzeit ein Beitrag über den Mythos der "stolzen, freien und kämpferischen Tuareg"  und die Gründung ihres Staates "Azawad" im Norden Malis unter Führung von Hardcore-Islamisten. Einschätzungen u.a. des Ethnologen Mamadou Diawara.

ktzt

7

1.6.12

Telefonisch eine Stellungnahme von Hamma ag Mahmoud (Sprecher der MNLA) zur Einführung der Scharia in Azawad.

JA

1

7.6.12

Die AU und die Ecowas fordern bei einer Konferenz in Abidjan ein Eingreifen der UN gegen die Islamisten im Norden Malis. Bericht von Ange Herman Gnanih, Gespräch mit dem mauretanischen Journalisten Lemine Oum Salem.

A,JA

zus.5
9.6.12

In Kidal (im Norden / Azawad) demonstrieren Hunderte Frauen (und Männer) gegen die Pläne der Islamisten, die Scharia einzuführen.

JA

2

10.6.12

Ein allgemeiner Bericht über Ansar Dine. Die Islamisten zeigen sich siegesgewiss, falls Ecowas tatsächlich, wie angekündigt, Truppen nach Nord-Mali schicken sollte.

A

2
15.6.12

Meldung: die Tuareg-Rebellen im Norden rufen in Gao eine eigene Regierung aus.

A

1
16.6.12

Bericht über die Bildung einer Regierung das neuen Staates "Azawad" in dessen neuer Hauptstadt Gao, ernannt von einem Gremium der Stammesältesten der Tuaregs. Die Ecowas will Truppen gegen die Tuareg-Kämpfer schicken und bittet die UN um Hilfe.

A

3
           
19.6.12

Erstmals gibt es in Burkina Faso ein Vermittlungsgespräch zwischen der malischen Führung und Vertretern von Ansar Dine, den nordmalischen Islamisten. Gespräch dazu mit dem Journalisten Ousmane Ndiaye. (Leider nicht verstanden.)   ¤

Im Nachtmagazin ein Bericht von Peter Schreiber über Flüchtlinge aus Nordmali in Burkina Faso. Als Ursache wird neben der Dürre auch ganz kurz die Machtübernahme der Islamisten erwähnt.

JA

Nam

5

3

20.6.12

Laura Kyle berichtet aus einem Flüchtlingslager in Burkina Faso, wo 90.000 Menschen aus Mali untergekommen sind, überwiegend Tuaregs. - May Welsh berichtet aus Timbuktu. Die Menschen sind schwer von der Dürre betroffen, viele Menschen hungern, ganze Viehherden sterben, die Leute, die das Fleisch hätten kaufen können, sind geflohen. Die Hilfsorganisationen trauen sich wegen der politischen Krise nicht her.   ¤

A

8

           
23.6.12

Ausschnitt aus einer Reportage aus "Azawad", die arte-reportage nächste Woche zeigt, über die Islamisten im Norden Malis.

arep

2

27.6.12

Islamistische Milizen (u.a. Ansar Dine) haben die Kontrolle in Gao übernommen. Es soll dabei heftige Kämpfer mit den Tuareg-Rebellen der NMLA gegeben haben, ein Augenzeuge (Abdou Sidibe) spricht am Telefon bei TV5 von "vielen Toten". Bei TV5 außerdem ein Bericht aus Bamako über eine Demo gegen die Abspaltung des Nordens.

A,JA

zus.5

29.6.12

 

 

Die Unesco erklärt zwei Weltkulturerbestätten in Timbuktu für bedroht. Das Unabhängigkeitsmonument ist von Ansar Dine bereits schwer beschädigt worden. Der Ansar-Dine-Führer Mohammed Kasse erklärt vor der Kamera, man dürfe nur zu Gott beten, darum sei es richtig, Schreine zu zerstören, in denen Heilige verehrt werden.  ¤

Yvonne Ndege berichtet aus Abidjan, wo die Ecowas über eine militärische Intervention (mit UN-Unterstützung) in Nord-Mali berät.

Zur Lage in Gao, wo die Islamisten die Tuareg-Kämpfer vertrieben haben, bei TV5 ein Telefonbericht aus Bamako von Serge Daniel. (Ähnliche Meldungen inzwischen aus Timbuktu.)

Bei arte nochmal ein Ausschnitt aus der morgigen arte-Reportage aus Azawad.

arj,A,JA

 

 

zus.9

 

 

           
30.6.12

Angeblich reagieren die Islamisten der Ansar Dine auf die Warnung der Unesco, indem sie in Timbuktu drei weitere Mausoleen demolieren. Einige Berichte dazu, ohne neue Bilder. AJE vergleicht die Zerstörungen in Timbuktu mit der Sprengung der Buddhas von Bamian durch die Taliban. Stellungnahmen bei AJE von Nii Akuetteh und bei TV5 von Lazare Eloundou Assomo (Unesco). - Bei der BBC ein allgemeinerer Bericht aus Bamako von Andrew Harding.   ¤

A,B,RT,arj,E,JA

zus.15

                 
30.6.12

 

 

 

 

"Der Kampf der Tuareg" - Reportage von Olivier Joulie und Laurent Hamida  (NNA)*    ¤¤

Text von der arte-Seite: "Am 10. April 2012 erklärten die Tuareg von der «Nationalen Bewegung zur Befreiung des Azawad» die Unabhängigkeit ihrer Region im Norden von Mali, ein Gebiet dreimal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Einen Tag nach dieser Erklärung waren die ARTE-Reporter an dieser neuen Grenze der Sahelzone. Sie wollten wissen, wer da gegen wen kämpft und wer eigentlich von dem Chaos in Mali profitiert.
Da gibt es die Nationalistischen Tuaregs, Islamistische Gruppen und Dschihad-Kämpfer – vor allem die Dschihad-Gruppen wollen ganz offensichtlich die Krise nutzen, um in diesem afrikanischen Land nicht weit von der Grenze zur EU Fuß zu fassen, als neue Basis für ihren Heiligen Krieg.
Olivier Joulie und Laurent Hamida waren einige Tage lang in Gao, der Hauptstadt des neuen Staates der Tuareg – sie wurde zum Symbol des politischen Kampfes um den Einfluss in der Region.
Die Reporter fuhren dann weiter durch die Wüstenregionen im Norden zu den Hochburgen der Kämpfer von der AQMI, der Al-Quaida im Maghreb. Ihr Ziel, die Scharia als Rechtsordnung einzuführen, stößt auf den Widerstand der Tuareg – sie kämpften einmal gemeinsam, einigen sich eine Zeit lang und kappten ihre freundlichen Verbindungen schließlich wieder.
Mitten in der Krisenregion patrouillieren noch salafistische Kämpfer und das angrenzende Algerien im Norden Malis schickt straflos seine Luftwaffe über die Grenze. Mittendrin irren die Flüchtlinge, die Vertriebenen aus den Dörfern, Hungernde, die vor den Kämpfen geflüchtet sind. Das alles sind die Ausläufer eines Konfliktes aus kolonialen Zeiten von vor 50 Jahren, bis heute virulent und bis heute mit blutigen Folgen."

Anschließend Gespräch mit den beiden Reportern.

arep

 

 

 

 

44

 

 

 

 

1.7.12

Erstmals Filmaufnahmen von der Zerstörung eines 500 Jahre alten muslimischen Heiligenschreins in Timbuktu durch die selbsternannten Islamisten der Ansar Dine. Bei CNN ein Gespräch mit Irina Bokova (Unesco) über diese Verbrechen. Drei von 16 Weltkulturerbestätten in Timbuktu sind komplett zerstört worden.   ¤¤   Keine Meldung im deutschen TV (außer Euronews.) - Tagesthema, Hintergrund und Kommentar in der taz.

A,C,JA

zus.8
           
2.7.12

 

 

Die Islamisten (Salafisten) machen in Timbuktu offenbar weiter mit der Zerstörung islamischer Heiligtümer. Ein paar neue Bilder davon. Weltweit wachsendes Entsetzen und Empörung, der ICC spricht von "Kriegsverbrechen". (Hier wäre der Begriff "Verbrechen gegen die Menschheit" mal wirklich naheliegend.)    ¤

Stellungnahmen von Lazare Eloundou Assomo (Unesco, bei AJE) und Irina Bokova (Unesco, BBC).

Infos über die alten Heiligenschreine von Timbuktu und ihre kulturelle Bedeutung von Jeremy Keenan (Afrikaexperte) und Gus Casely-Hayford (Historiker, beide bei der BBC). (Gus sagt, er könne angesichts dieser Zerstörung so wundervoller und einmaliger afrikanischer Schätze eigentlich nur noch heulen. Geht mir genauso.)  ¤

Auch die Tagesschau berichtet nun. Ein sehr ordentlicher Bericht von Peter Schreiber in den drei Abendsendungen (aus Nairobi, komplett mit fremdem Material, im Nachtmagazin eine Live-Schalte.)

A,B,JA

arj,E,TS,TT,Nam

 

zus.16

zus.14

 

2.7.12

Inside Story: "Will regional powers intervene in Mali?" - Diskussion mit Tiebile Drame (Ex-Außenminister von Mali), Mohamed Larbi Zitout (algerischer Diplomat) und Jeremy Keenan (Afrikaexperte). (NNA)*

A

26
             
3.7.12

 

 

Die Islamisten von Ansar Dine und Al Kaida kontrollieren inzwischen alle drei Städte (Timbuktu, Gao und Kidal) im Norden Malis. Bei AJE ein Bericht von May Welsh über den Rückzug der Tuaregkämpfer aus Gao und Timbuktu (mit Aufnahmen aus den letzten Wochen, jetzt erstmals gesendet.)

Bei AJE meint Moussa ag al Sarid (Sprecher der MNLA), die Tuaregrebellen seien noch nicht von den Islamisten verdrängt worden, sie hätten sich nur taktisch zurückgezogen, um Blutvergießen zu vermeiden. Und er bittet das Ausland um logistische Unterstützung für seine Bewegung gegen die "Terroristen", lehnt aber fremde Truppen ab.   ¤

Bei BBC und CNN weitere Berichte über die Zerstörungen von Kulturdenkmälern in Timbuktu. (Bei CNN gibt es seltsamerweise nur Standfotos davon.) Bei der BBC ein Gespräch mit Prof. Robin Poulton darüber. Er sieht in den Hardcore-Islamisten vor allem auch (stinkreiche) Drogendealer. Eine militärische Intervention hält er für aussichtslos.   ¤

Bei TV5 entgeisterte Reaktionen von Leuten in Bamako auf die Zerstörung ihres Erbes.

A,B,C,JA

 

 

zus.17

 

 

           
4.7.12

Bei AJE Bilder von Protesten in Bamako gegen die Zerstörungen der Islamisten in Timbuktu. Im "Journal Afrique" ein Bericht aus St. Petersburg über ein Treffen der Unesco-Botschafter, bei dem die "barbarischern Akte" verurteilt werden. Inzwischen sollen 7 der 16 als Weltkulturerbe anerkannten Heiligenschreine zerstört worden sein. Bei kulturzeit ein Kurzbericht.   ¤

A,JA,ktzt

zus.5
5.7.12

arte und TV5 berichten über die Proteste von Tausenden Menschen in Bamako gegen die Orgie der Zerstörung durch die Islamisten in Timbuktu. Der UN-Sicherheitsrat beschließt Sanktionen gegen die Rebellen im Norden, aber noch keine Militärintervention. - Erstmals berichtet das ZDF über die aktuellen Entwicklungen in Nord-Mali, ein redaktioneller Bericht (von Andreas Weise), ziemlich oberflächlich. Von den Heiligengräbern, ihrer kulturellen Bedeutung und ihrer Zerstörung ist kaum die Rede. Der ZDF-Terrorexperte sagt, Al Kaida selber halte die Zerstörung für unklug. (Woher hat der sowas?)

arj,hj,JA

zus.8

6.7.12

Neue Bilder (vom 1.7.) von der Zerstörung eines weiteren Heiligenschreins in Timbuktu.

 

1/2

7.7.12

Der Journalist Moussa Kaka war in Nordmali und berichtet am Telefon (jetzt in Niamey).  

Im Kulturmagazin "Metropolis" ein Bericht über die bedrohten Kulturschätze von Timbuktu. Neben den einmaligen Lehmbauten sind das Hunderttausende von Manuskripten aus über 1000 Jahren afrikanischer und arabischer Geschichte, die in mehreren Bibliotheken lagern, u.a. im neugebauten Amed-Baba-Institut. Der Islamwissenschaftler Albrecht Hofheinz meint, die größte Gefahr sei, daß die Islamisten versuchen, die Manuskripte zu Geld zu machen. - Guter, sehenswerter Bericht.  ¤

JA

arte

2

7

8.7.12

Der südafrikanische Filmemacher Zola Maseko, der einen Film über "Die Manuskripte von Timbuktu" gedreht hat, spricht über die drohende Zerstörung der Kulturschätze. (Ende des Beitrags fehlt leider.)

JA

2

9.7.12

Noch ein zusammenfassender Beitrag über die Bedrohung und Zerstörung von Welterbe in Timbuktu durch Islamisten. Darin auch Kritik an der Rolle der Unesco (die mit ihrer Warnung die Islamisten noch bestärkt habe und sowieso Eigeninteressen verfolge. Ich finde die Kritik albern.)  

ktzt

3
10.7.12

Meldung: in Timbuktu machen die Islamisten weiter mit der Zerstörung von Heiligengräbern, jetzt bei der großen Moschee. Bericht von Valerie Heurtel aus Gao, wo die Leute sich von den Islamisten kolonisiert fühlen. Gespräch mit dem Außenminister von Burkina Faso, Djibril Bassolé.   ¤

JA

4

11.7.12

Infos von Thomas Fessy (aus Bamako) zu den andauernden Zerstörungen durch Islamisten in Timbuktu. - Bei TV5 die Meldung, daß die Islamisten von Ansar Dine die letzte von den Tuareg-Rebellen gehaltene Stadt übernommen haben.

B,JA

zus.2

13.7.12

Euronews meldet, daß im Süden Leute trainieren, die den Norden wieder zurückerobern wollen.

E

1

14.7.12

Beim Gipfel der AU in Addis ist eine mögliche Militärintervention in Nordmali Hauptthema., außerdem der Konflikt zwischen Nord- und Süd-Sudan.   

B,JA

zus.6
15.7.12

Bei AJE ein Bericht über die Überlegungen der AU zu einem militärischen Eingreifen im Norden Malis. Bei arte ein Bericht über die bislang abwartende Rolle Algeriens gegenüber den malischen Islamisten.

A,arj

zus.5
           
17.7.12

Thomas Fessy berichtet aus Bamako. Muslime und Christen sind gleichermaßen entsetzt und verzweifelt über die Aktionen der hirnverbrannten Islamisten im Norden. Es geht nicht nur um die Zerstörung ihrer Heiligtümer, sondern um ein seit Jahrhunderten gepflegtes friedliches Zusammenleben auf der Basis des Respekts für einen säkularen Staat.   ¤¤

B

3

18.7.12

Ein Bericht zur Lage im Norden, mit neuen Bildern aus dem von Islamisten kontrollierten Gao. - Meldung: der ICC hat Ermittlungen gegen diese Verbrecher aufgenommen.

JA

2

21.7.12

Thomas Fessy berichtet aus Bamako, daß der Süden auch wirtschaftlich schwer unter der Krise im Norden leidet, u.a. wegen ausbleibender Touristen. - In den RTS-Nachrichten (Schweiz) ein Bericht über Leute im Süden, die als Milizionäre gegen die Islamisten im Norden kämpfen wollen.  

B,TV5

zus.4

22.7.12

Bei ttt ein Beitrag von Tilman Jens über die Zerstörung der Weltkulturgüter von Timbuktu, mit Stimmen diverser Kulturwissenschaftler. Und ein Beitrag über den malischen Musiker Bassekou Kouyaté, der gerade auf Europatournee ist. Er ist entsetzt über die Islamisten, die in seiner Heimat die Musik verbieten wollen.   ¤

ttt

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27.7.12

Teile der Führung der Tuareg-Rebellengruppe MNLA sind jetzt im Exil in Burkina Faso. Nach der Machtübernahme der Islamisten sind sie sich nicht einig, ob die Forderung nach Unabhängigkeit für Azawad noch sinnvoll ist. Bericht aus Ouagadougou von Ulrike Dässler.

arj

3

28.7.12

Übergangspräsident Traore ist nach zwei Monaten aus dem Pariser Krankenhaus heimgekehrt.

E

1

30.7.12

Übergangspräsident Traoré erläutert nach seiner Rückkehr seine politischen Pläne zum Umgang mit dem abgespaltenen Norden. Gespräch darüber mit dem Journalisten Ousmane Ndiaye (Courrier International).

Im Norden haben die Islamisten ein unverheiratetes Liebespaar öffentlich zu Tode steinigen lassen.  

JA

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31.7.12

Amnesty International führt in einem Report Menschenrechtsverbrechen der Putschisten vom März auf. U.a. sind 21 Gefangene "verschwunden". Bericht mit Infos von Salvatore Sagues (ai). - Bericht über eine Schule in Bamako, an der viele Kinder lernen, die aus dem Norden flüchten mußten. 

JA

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2.8.12

Bericht über die Bildung der neuen Übergangsregierung in Bamako. 

JA

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3.8.12

Bericht von Ulrike Dässler über Flüchtlinge aus Nordmali in einem Lager im Norden von Burkina Faso. Die meisten sind Tuaregs und liberale Muslime, die nicht unter der Herrschaft der Islamisten leben wollen bzw. können.

arj

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7.8.12

In Gao haben Hunderte Jugendliche mit ihrem Protest verhindert, daß die dort herrschenden Islamisten einem angeblichen Dieb die Hand abhacken. (Nachzulesen auch in der taz.) Bei TV5 Bilder von den Protesten, Stimmen von empörten Bewohnern der Stadt. Den Rest des Beitrags habe ich leider nicht verstanden. Es geht um einen verfolgten Radioreporter und um eine weitere Strafaktion der Islamisten am und im Nigerfluß (?).  ¤

JA

3

8.8.12

Der UN-Sicherheitsrat berät über die Lage in Mali, Ban Ki Mun fordert Sanktionen gegen die islamistischen Terroristen im Norden (OT) Bericht von Mohammed Vall über die notwendigen Entscheidungen für die Bildung einer Eingreiftruppe. Der Sprecher von Ansar Dine, Sanda Ould Bouemama, sagt, er glaube nicht daß Ecowas das Geld für eine Truppe aufbringen könne. - Bei TV5 ein Bericht von Martin Mateso über die Reise einer Vermittlergruppe aus Burkina Faso nach Nordmali, wo sie in Kidal mit Vertretern von Ansar Dine gesprochen haben.   ¤

A,JA

zus.6

           
9.8.12

 

Der deutsche Minister für Unterentwicklung besucht die Übergangsregierung in Bamako. Hans Jessen ist mitgereist, die ARD bringt drei Berichte. In einem geht es auch um ein Treffen von religiösen Führern in Bamako, die ihr Vorgehen gegen die "Karikatur" des Islam im Norden besprechen. Der Vorsitzende des Islamrats, Mahmoud Dicko, war zu Gesprächen bei Ansar Dine in Timbuktu, er glaubt weiter an eine friedliche Lösung.  ¤

Was nebenbei auffällt: der Ministerklon weiß nicht, daß die Regierung, die er besucht, längst im Amt ist. Und er erklärt, Mali sei nur interessant, weil die "Zone des Terrors" auch Auswirkungen auf Europa habe. 

Bei TV5 ein Bericht zur Lage der malischen Flüchtlinge in Burkina. Dort ist Antonio Guterres vom UNHCR zu Besuch im Flüchtlingslager.

TS,TT,JA

 

zus.10

 

11.8.12

In Gao haben die Islamisten einem Jugendlichen, der angeblich ein Moped geklaut hatte, die Hände abgehackt. Entsetzen und Betroffenheit bei den Menschen in Bamako, klare Ablehnung auch bei Vertretern des Islam.   ¤

JA

2
12.8.12

Kurzbericht über eine Großkundgebung für Frieden und Versöhnung in Bamako, organisiert vom Islamrat.

A

1/2
13.8.12

Bei TV5 ein Bericht über die Friedenskundgebung im Stadion von Bamako mit mehreren zigtausend Teilnehmern. Und über Vorbereitungen von Ecowas für eine Intervention im Norden. - Bei AJE Gespräch mit der Ethnologin Alessandra Giuffrida über die politische Krise Malis und die Aussichten einer Intervention.

JA,A

zus.6

15.8.12

In Bamako beraten Militärs der Ecowas mit der Regierung über die geplante Eingreiftruppe für Nord-Mali.  

JA

2

21.8.12

AJE zeigt Teile eines Videos einer Al-Kaida-Gruppe. Sie haben in Nord-Mali drei europäische Touristen (ein Brite, ein Schwede und ein Niederländer) entführt, die hiermit ein Lebenszeichen geben. 

In den NDR-"Weltbildern" ein Bericht von Birgit Virnich über junge Männer im Süden, die Bürgerwehren aufstellen mit denen sie die Islamisten im Norden wieder vertreiben wollen. (Die jungen Männer klingen dabei aber nicht kriegslüstern sondern nachdenklich und besonnen, zivilisiert.)   ¤

A

NDR

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7

           
24.8.12

Lindsey Hilsum (ITN) berichtet aus Mali, über ein wunderbar multikulturelles, buntes Land, dessen Kultur die islamistischen Fanatiker zerstören wollen. Auch muslimische Stämme im Süden, die ganz eigene Verbindungen von Islam und Animismus entwickelt haben, werden als "Ungläubige" bedroht.   ¤

C

5

           
28.8.12

Bericht von Mike Thomson über die malische Armee, die für die Rückeroberung des Nordens trainiert, aber mit dieser Aufgabe völlig überfordert ist. Und über eine Miliz von jungen Männern, die einspringen wollen. Die afrikanische Eingreiftruppe läßt auf sich warten.

B

3

29.8.12

Mike Thomson berichtet aus Gao über eine Flüchtlingsfamilie aus dem Norden.

B

3
1.9.12

Die Islamisten haben den Ort Douentza im Grenzgebiet zum Süden eingenommen. - Gespräch mit Malis Außenminister Tiéman Coulibaly. (NNA)*

JA

4

2.9.12

Islamisten in Nordmali haben einen von ihnen entführten algerischen Diplomaten ermordet. - Die Ethnologin Alessandra Giuffrida über den Vormarsch der Islamisten, die Bedrohung der ganzen malischen Gesellschaft, die ausländischen Wurzeln der Islamisten.

A

7

3.9.12

In Djenné bereiten sich Konservatoren und Schriftkundler auf einen möglichen Einmarsch der Islamisten vor und sichern alte Dokumente als digitale Kopien. Bibliothekare, die aus dem Norden geflüchtet sind, sagen, daß in der Ahmed-Baba-Bibliothek in Timbuktu tatsächlich bereits alte Handschriften zerstört worden sind.  ¤

Gespräch  mit Philippe Perdrix über die Situation im Norden.

arj

JA

2

2

8.9.12

Die Al-Kaida-Gruppe AQMI veröffentlicht ein Video mit Lebenszeichen von vier Franzosen, die die Gruppe seit zwei Jahren als Geiseln festhält. (Im September 2010 im Niger entführt.)

JA

2
9.9.12

Hashem Ahelbarra berichtet aus Bamako über die Bitte der malischen Regierung um internationale Truppenhilfe zur Vertreibung der Islamisten aus dem Norden. Ein Sprecher der Ecowas (Cheaka Toure) meint, die Ecowas werde intervenieren, wenn die UN zustimmen.

In Segou erschießen Soldaten 16 Menschen an einer Straßensperre. Angeblich waren es aber keine Islamisten, sondern Gläubige auf dem Weg zu einem religiösen Treffen. Erste Infos dazu von Hashem Ahelbarra und Serge Daniel (beide in Bamako).

A,JA

zus.7

           
10.9.12

Einer der Anführer der Islamisten (AQMI), der Algerier Nabil Marloufi, ist in Nordmali bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Bericht dazu und Gespräch mit dem Journalisten Ousmane Ndiaye über die Strukturen der salafistischen Gruppen.

JA

6
13.9.12

"Woodstock in Timbuktu" - Dokumentarfilm von Désirée von Trotha über das "Festival au Desert" und die Kultur der Tuareg-Nomaden. Auch die jahrzehntelange politische und militärische Rebellion der Tuaregs wird behandelt, bis zur aktuellen Besetzung Nordmalis durch salafistische Fanatiker. Wunderbarer Film. Traumhafte Bilder, schöne Musik, und eindringliche Begegnungen mit den Menschen eines stolzen Volkes. Sehr kenntnisreicher, einfühlsamer Kommentar.  Sehr sehenswert.  (Leider nur einzelne Passagen angesehen.)   ¤¤¤

WDR

84
15.9.12

  Bericht  (NNA)*

Gespräch mit dem Musiker Bafing Kul.  (NNA)*

JA

JA

2

4

20.9.12

AQMI ("Al Kaida im islamischen Maghreb") droht in einer Internetnachricht mit der Ermordung der vier französischen Geiseln falls Frankreich sich an einer Intervention in Nordmali beteiligen sollte. Gewundene Reaktion der französischen Regierung. 

Bilder aus einem Krankenhaus in Gao (von den Salafisten kontrolliert). Dort hat man mehreren Jugendlichen, die wegen Diebstahls verurteilt wurden, jeweils die rechte Hand und den linken Fuß amputiert. (Ich wünschte mir, daß die Muslime in Zaria gegen solche Blasphemie demonstrieren würden!)   ¤¤

JA,E

zus.5

           
22.9.12

Im Süden wird der 50. Jahrestag der Unabhängigkeit gefeiert. Übergangspräsident Traore erinnert dabei an die Abspaltung des Nordens.  

JA

2

24.9.12

Die malische Regierung und die Ecowas haben sich auf einen Militäreinsatz gegen die Salafisten in Nordmali geeinigt. Bei TV5 ein Bericht, und Gespräch mit dem Journalisten Ousmane Ndiaye.

arj,JA

zus.6
25.9.12

Bei TV5 zwei Berichte über die Pläne der Ecowas für ein militärisches Eingreifen in Nord-Mali, und über die Beratungen dazu am Rande der UN-Vollversammlung in New York.  

JA

zus.5

26.9.12

"Inside Story" zur Lage in Nord-Mali und zu den Aussichten einer internationalen Intervention. Dazu ein Hintergrundbericht von Hashem Ahelbarra und Diskussion mit Jean-Marie Fardeau (HRW) und Renaud Girard ("Le Figaro"). Außerdem Infos von Sunny Ugoh (Ecowas) zum Stand der Vorbereitungen für ein Eingreifen, allerdings sehr unkonkret.  (NNA)*   ¤

A

25

            
27.9.12

 

Auch Mali ist Thema bei der UN-Vollversammlung, und die Frage eines möglichen internationalen Eingreifens im Norden des Landes. Bericht aus New York, u.a. mit Stellungnahme von Frau Clinton. - Bei TV5 Bericht über die Debatte dazu bei den Leuten in Bamako. Und ein Bericht aus Gao über scheinbare Normalität in einer Schule, wo die Kinder jetzt nach Geschlechtern getrennt lernen.  ¤

Bei 3sat ein schöner Beitrag über Désirée von Trotha und ihr Verhältnis zu den Tuareg und ihrer wunderbaren, bedrohten Kultur, und über den Film "Woodstock in Timbuktu" (siehe 13.9.). Trotha meint, daß 95 % der Tuaregs die Herrschaft der Salafisten ablehnen.  ¤

A,JA

ktzt

zus.6

6

28.9.12

Bilder aus Nord-Mali, die schon bei TV5 zu sehen waren, jetzt in einem Bericht bei AJE. Von Jugendlichen in einem Krankenhaus in Gao, denen die Islamisten als Strafe für Diebstahl jeweils die rechte Hand und den linken Fuß amputieren ließen. Und von Schülern, die jetzt getrennt unterrichtet werden, und auf arabisch statt auf französisch.   ¤

A

2

           
29.9.12

In Bamako demonstrieren 10.000 Leute gegen eine internationale Intervention und fordern, die eigene Armee solle den Norden befreien.  ¤   

JA

3

30.9.12

Meldung: bei Timbuktu haben die Salafisten wieder einen Sufischrein zerstört.

A

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1.10.12

Die Pläne der Ecowas für eine Eingreiftruppe nehmen langsam Gestalt an. Jeune Afrique schreibt über "Operation Tombouctou", an der 3000 Soldaten aus mehreren Ländern Westafrikas teilnehmen sollen. Infos von Philippe Perdrix (Chefredakteur des Blattes).   ¤

Ein Bericht aus Gao (im Islamistengebiet im Norden). In den Krankenhäusern fehlen Ärzte und Medikamente.

JA

A

3

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2.10.12

Meldung: in Timbuktu haben die herrschenden Salafisten einen angeblichen Mörder öffentlich und ohne Gerichtsverfahren erschießen lassen.

JA

1/2

8.10.12

Die Führung der MNLA (die Tuareg-Rebellen, die inzwischen bei den Islamisten in Nord-Mali nichts mehr zu sagen haben) erklärt, die Tuaregs bräuchten doch nicht unbedingt einen unabhängigen Staat, eine Autonomie innerhalb Malis würde auch reichen. 

B

3

8.10.12

"Africa Today: Talk of military intervention in Mali: A new exploitation?" - Ein Bericht über die Lage in Nord-Mali und die mögliche Intervention der Ecowas. Dann diskutiert Henry Bonsu mit Julius Mbaluto (Politologe), Vincent Gasana (Journalist) und Prof. Okey Onyjekwe über die Aussichten der Intervention und westliche Interessen.  (Nur teilweise angesehen.)

P

23

           
9.10.12

Treffen von Vertretern mehrerer Länder Westafrikas und Algeriens in Bamako, Gespräche über die geplante Intervention in Nord-Mali.

JA

3

11.10.12

 (NNA)*

Bei TV5 Aussagen von Präsident Hollande zur Intervention in Mali. Und ein Bericht über eine große Demonstration in Bamako, bei der Tausende, darunter viele Frauen, die Ecowas auffordern, endlich Militär nach Nord-Mali zu schicken

A

JA

1/2

3

12.10.12

Der UN-Sicherheitsrat beschließt eine Unterstützung der UN für eine Intervention der Ecowas im Norden Malis. Die Ecowas soll jetzt innerhalb von 45 Tagen einen Plan vorlegen. Infos der UN-Korrespondenten und bei AJE ein guter Bericht von  Kristen Saloomey.  ¤

A,B,E zus.9
           
13.10.12

Weitere Meldungen (sogar eine in der Tageschau!), Stellungnahmen (bei AJE und RT) und Hintergrundberichte (bei Euronews) zur UN-Resolution, die eine Intervention in Nord-Mali unterstützt. Eine Salafistengruppe kündigt an, sie werde "die Tore der Hölle öffnen", wenn Frankreich in Mali interveniert. Bei RT weist der Historiker Gerald Horne darauf hin, daß die Salafisten in Mali erst durch den vom Westen geführten Sturz Gaddafis zu Einfluß und Waffen gekommen sind.

A,E,TS,RT

zus.6

14.10.12

Salafisten drohen Frankreich mit der Ermordung der Geiseln, im Wortlaut einmal aus dem Netz, einmal im OT von Hamada Ould Mohamed Kheirou (AQMI), allerdings schon vom Juni.

JA

2

15.10.12

PressTV berichtet erstmals über die Pläne von Ecowas und Frankreich für eine militärische Intervention in Nord-Mali. Der Tenor des Berichts (von Ramin Mazaheri aus Paris) ist gegen französischen Neokolonialismus gerichtet und unterstützt die Tuaregs. Die Salafisten (also der Grund der Intervention) werden als "religiöse Extremisten" bezeichnet, kommen aber nur am Rande vor.

P

3
           
18.10.12

 Mohammed Vall berichtet aus Bamako über die diplomatischen Vorbereitungen für eine internationale Intervention im Norden. Bei TV5 ein Bericht von Gervais Nitcheu (auch aus Bamako) über eine weitere große Demonstration für ein militärisches Eingreifen gegen die islamistischen Terroristen. Sowie Gespräch mit Elhajji Baba Haidara (Präsident des Ältestenrates von Nord-Mali). 

Außerdem eine Meldung bei TV5, daß die Salafisten erneut drei Sufi-Mausoleen in Timbuktu mit Bulldozern zerstört haben. Ebenso haben Salafisten in Tunis einen Sufi-Heiligenschrein aus dem 13. Jahrhundert schwer beschädigt. (Davon ein paar Bilder)  ¤¤

A,JA

zus.8

19.10.12

Internationale Konferenz in Bamako zur Vorbereitung der Intervention im Norden, mit Vertretern der AU, der Ecowas, der EU, der USA und der UN.  

"Inside Story" zu Chancen und Gefahren der anstehenden militärischen Intervention. Diskussion mit Sunny Ugoh (Leiter des Informationsbüros der Ecowas), Hidrissa Cherif Haidara (Mali Community Council in UK) und Alexandre Vautravers (Professor für internationale Beziehungen).  (NNA)*   ¤

arj,JA

A

zus.4

25

           
20.10.12

Die Konferenz in Bamako geht zuende, anscheinend erfolgreich. Über konkrete Pläne für die Intervention wird aber nichts gesagt. - AQMI droht nochmal, im Fall einer Intervention die 4 französischen Geiseln zu töten. 

JA

2

22.10.12

Bei TV5 ein Gespräch mit dem Journalisten Ousmane Ndiaye über die Vorbereitung der Intervention.

Bei PressTV die Meldung, daß Frankreich Überwachungsdrohnen nach Mali schicken will.

JA

P

4

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23.10.12

Ein (sehr allgemeiner) Bericht über Frankreichs Rolle bei der geplanten Militärintervention. Und Mohammed Vall berichtet aus Bamako über Tuaregs, die im Süden leben und die Unabhängigkeit des Nordens ablehnen.

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24.10.12

 

 

 

 

Die Salafisten der Ansar Dine  in Nord-Mali kündigen an, "westliche" Musik zu verbieten, die sie "satanisch" und "idolatrous" (also etwa: götzenverehrend) nennen. Gemeint ist damit offenbar auch die Musik der Tuareg (z.B. Tinariwen) und die bunt blühende Jazz- und Weltmusikszene von Mali. Der Musikproduzent Manny Ansar meint, ein Mali ohne Musik ist nicht vorstellbar.  ¤

Auch Deutschland wird die Militärintervention von UN und Ecowas unterstützen, mit Militärberatern. Ein Grund, auch für deutsche Sender mal wieder aus dem finsteren Afrika zu berichten. (Zwei sehr allgemeine, aber korrekte Beiträge von ZDF und arte.)  -  Ich begrüße diese Hilfe für Mali ausdrücklich. Linke, die sie aus antiimperialistischen Motiven ablehnen, haben sich vermutlich die Lage in Mali nicht klargemacht. Allerdings wäre es noch einfacher, die Islamisten zu bekämpfen, wenn man die Waffenlieferungen an die syrischen Rebellen stoppen würde. Dort führt ein Land gerade verzweifelt einen Krieg gegen eine islamistische Invasion, die aber von fast aller Welt begrüßt und gehätschelt wird. Vermutlich, damit man in ein paar Jahren dort wieder einen Gegner hat, gegen den man dann Krieg führen muß. Dort paßt das Wort vom "neuen Afghanistan", das beide Beiträge verwenden, viel besser.

Bei PressTV berichtet Coletta Wanjohl aus Addis Abeba über Beratungen der AU zum Konflikt in Mali. Darin nennt sie die Salafisten in Nord-Mali ausdrücklich "Terroristen und Kriminelle". Zitiert werden allerdings Stimmen, die eine Lösung durch Verhandlungen fordern.

A

 

ht,arj

 

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zus.4

 

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25.10.12

Im ZDF noch ein Bericht zur Lage in Mali, jetzt von Jörg Brase. Auch eher allgemein. Malische Soldaten klagen über den Zustand ihrer Armee, sie bräuchten unbedingt Unterstützung. - Auch bei Sky ein allgemeiner Bericht zur kommenden Intervention. (Immer wieder dieser holperige Vergleich, Mali als "neues Afghanistan".) 

hj

Sky

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27.10.12

"Ein Traum zerbricht": Vor 7 Jahren hatte arte eine Reportage über Oumou Sall Seck gezeigt, die Bürgermeisterin von Goundam, einer Kleinstadt bei Timbuktu. Sie lebt jetzt im Exil in Paris und erzählt der Reporterin (Nathalie Georges) vom Entsetzen über den Niedergang ihres Landes durch die Machtübernahme der Islamisten. Alles was an Fortschritt und Entwicklung geschaffen worden war, wird jetzt wieder zerstört. Beklemmend.   ¤¤

arep

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28.10.12

Fareed Zakaria (GPS) erklärt dem Publikum, warum das kleine unbekannte Mali in der TV-Debatte der Präsidentenbewerber so viel Raum eingenommen hat.

C

3

29.10.12

Meldungen zum Besuch von Frau Clinton in Algier, bei dem wohl vor allem über die Vorbereitungen der Intervention in Mali gesprochen wurde.

Ein Beitrag über die unschätzbar wertvollen Dokumente, teilweise über 1000 Jahre alt, aus den Bibliotheken von Timbuktu, die erst zu einem kleinen Teil fotografisch oder digital erfaßt worden sind. Historiker aus Frankreich und Mali arbeiten in Bamako daran. (Um die Bedrohung der Dokumente durch die Islamisten geht es im Beitrag nicht.)

A,P

JA

zus.2

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1.11.12

Westerwelle ist schon wieder zu Besuch in Bamako, wohl um die Intervention vorzubereiten (anschließend gehts weiter nach Nigeria). Im ZDF recht gute Berichte von Jörg Brase (der selber dort ist), auch die Anmoderation von Marietta Slomka ist gelungen, sie weist zu Recht auf den Sturz Gaddafis als Auslöser der Krise hin. In der ARD dagegen belanglose Kurzmeldungen.   ¤

ht,TS,hj,TT

zus.7
3.11.12

In Ouagadougou finden Gespräche zwischen Vertretern von Ansar Dine und Vertretern mehrerer westafrikanischer Staaten statt. Infos dazu (telefonisch) von Burkinas Außenminister Djibrill Bassolé. (Spannend, leider nicht verstanden.)   ¤

In Paris demonstrieren einige Hundert Malier vor der Botschaft von Katar, das sie beschuldigen, Ansar Dine zu unterstützen.  ¤

JA

JA

3

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4.11.12

Nach Verhandlungen haben Salafisten aus Mali fünf Geiseln aus Niger freigelassen. 

JA

2

5.11.12

Gespräch mit Ousmane Ndaye ("Courrier International") über die aktuellen Entwicklungen, u.a. die Gespräche mit Vertretern von Ansar Dine.

JA

5

7.11.12

Bei TV5 ein Bericht von Ilhame Taoufiqi aus Ouagadougou über die Gespräche mit Vertretern von Ansar Dine. Der Sprecher der Islamistengruppe, Mohamed Aharib, distanziert sich in einer Erklärung ausdrücklich von Extremismus und Terrorismus. Weitere O-Töne. Einschätzungen dazu aus Bamako von Korrespondent Serge Daniel.   ¤     (Ausführlicher Artikel zu den Gesprächen in der taz.)

Unterdessen haben in Bamako Militärs aus Afrika und Nato-Ländern eine Woche über Details der geplanten Intervention beraten. Allgemeiner Bericht dazu bei AJE.

A,JA

zus.6

9.11.12

Danjuma Abdullahi berichtet aus Abuja von einer Konferenz der Ecowas, bei der die Militärintervention im Norden Malis vorbereitet wurde. Der Reporter erwähnt Vorwürfe gegen die "Rebellen", u.a. daß sie Kindersoldaten rekrutieren sollen.

P

3

10.11.12

Bei AJE und TV5 noch zwei Berichte (von Mohammed Adow und A. Sellier) über die Vorbereitungskonferenz der Ecowas in Abuja.

A,JA

zus.5

           
11.11.12

Die Staaten der Ecowas beschließen bei der Konferenz in Abuja, eine Truppe mit mindestens 3300 Soldaten nach Nordmali zu schicken um das Land "zurückzuerobern". Bei AJE ausführliche Infos aus Abuja von Mohammed Adow.  ¤   - In der Tagesschau eine 30-Sekunden-Meldung. Jan Hofer kennt den Namen "Ouattara" immer noch nicht und macht ihn zu "Katara". Auch sonst trägt die Meldung eher zur Verwirrung bei.

A,B,JA,TS

zus.10

           
12.11.12

Peter Schreiber berichtet in Tagesschau und Tagesthemen aus Mali, über die Vorbereitungen der Militärintervention im Norden. Wie immer ganz ordentlich, wenn man ihn denn mal arbeiten läßt. Tom Buhrow  kokettiert mit seiner Ahnungslosigkeit:  "Wer weiß schon, wo Mali liegt ..." Zuschauer des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Deutschland jedenfalls kaum. - Bei TV5 noch ein Bericht über die Beschlüsse der Ecowas-Konferenz, und ein Gespräch darüber mit Philippe Perdrix von "Jeune Afrique".   ¤

E,TS,TT,JA

zus.12

           
13.11.12

Meldungen: die AU unterstützt den Interventionsplan der Ecowas. - Bei AJE noch ein allgemeiner Bericht über die kommende Intervention, und Gespräch mit Nii Akuetteh (Experte) über die Erfolgsaussichten. - Bei TV5 Stellungnahmen von Mahamadou Issoufou (Präsident von Niger) und Francois Hollande (Frankreich).

A,P,JA

zus.9

14.11.12

Meldung, wonach Ansar Dine auf die Einführung der Scharia verzichten würde. (?) - Bericht über eine Pressekonferenz eines MNLA-Sprechers (Tuareg-Rebellen) in Paris. - Gespräch über die Krise in Mali mit dem Planungsminister von Niger, Amadou Boubacar Cissé

JA

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15.11.12

Bei AJE sagt Admiral Ola Said Ibrahim (Nigeria), man müsse neben der militärischen Drohung weiter den Dialog (mit den Rebellen) suchen. Bemerkungen dazu von Mohammed Adow (in Abuja). 

Bei Press berichtet Ramin Mazaheri aus Paris über ein Treffen der EU-Außenminister zur Mali-Intervention und zitiert Kritiker (die z.B. meinen, man müsse die Tuareg-Rebellen von den "Terroristen" unterscheiden. Der Bericht nennt sie wirklich "Terroristen".) Weitere Anmerkungen von George Kazolias (AITV).

A,P

zus.5

16.11.12

AJE meldet ein Feuergefecht zwischen Tuareg-Rebellen und islamistischen Kämpfern bei Gao. Keine Details (aber im verlinkten Artikel). Weitere Infos dazu aus Bamako von Serge Daniel bei TV5 (telefonisch)..

A,JA

zus.3

17.11.12

In Ouagadougou gibt es weitere Gespräche zwischen Vertretern von MNLA (Tuaregs) und Ansar Dine, während in Gao Tuaregs und Islamisten weiter gegeneinander kämpfen.   

JA

2

18.11.12

"Die Arroganz der Islamisten" - Bericht von Peter Schreiber, mit Bildern auch aus dem Nordteil des Landes. Über die Terrorherrschaft der Salafisten in Timbuktu. Straftätern werden die Hände abgehackt, Frauen müssen sich verschleiern, Schulen werden geschlossen. Die Hälfte der Bewohner ist aus der Stadt geflohen. Im Süden, in Mopti trainieren junge Männer für die Rückeroberung des Nordens. Auch der Sprecher der Muslime wünscht zwar eine Verhandlungslösung, ist aber mit einer Militärintervention einverstanden.   ¤

WS

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19.11.12

AJE meldet Kämpfe "mit vielen Toten" zwischen Tuareg-Rebellen und Islamisten in Menaka an der Grenze zu Niger. - Bei TV5 ein Bericht aus Bamako über weitere Diplomatie im Vorlauf der Intervention und über weitere Versuche, mit den Islamisten zu verhandeln. - Die TS meldet, daß die EU bereit ist, Militärausbilder zu schicken. 

A,TS,JA

zus.5

21.11.12

Im Südteil Malis nahe der Grenze zu Mauretanien ist wieder ein Franzose entführt worden (der Siebte), angeblich von Islamisten aus dem Norden. 

A,JA

zus.2

24.11.12

 

 

 

 

 

"Die Bastion der Anti-Islamisten" - Reportage von Pierre Creisson, Sylvain Pak und Isabelle Mesrine   (NNA)*   ¤¤

Text von der arte-Seite: "Seit dem Frühjahr ist Mali ein geteiltes Land: Der Süden mit der Hauptstadt Bamako und seiner offiziellen Regierung wird von der Internationalen Gemeinschaft unterstützt. Im Norden aber herrschen die islamistischen Milizen. Die radikalsten, etwa die Mujao, halten in Treue fest zur Al Quaida und zwingen den Dörfern die Scharia auf. Seit ein paar Wochen warten viele auf die militärische Intervention der Soldaten der ECOWAS und hoffen auf ein Ende des Terrors. 
Mopti ist das Handelszentrum zwischen dem Norden und dem Süden, die Stadt war einmal ein beliebtes Ziel für Touristen. Heute ist sie die letzte Bastion gegen die radikalen Islamisten, und die Ausländer sind alle geflohen. Jeden Tag kommen hier die Busse an mit Flüchtlingen aus dem Norden: verschleierte Frauen auf den hinteren Sitzreihen, so wie es die Scharia vorschreibt, vorne sitzen die Männer, sie alle verstört von den radikalen Zumutungen ihrer islamistischen Herrscher. Vor der Stadt hat das Rote Kreuz vor fünf Monaten ein Lager für Flüchtlinge aus dem Norden errichtet.
Sicherheit ist ein rares Gut auch hier in der Umgebung von Mopti – es gibt zu wenige «Ordnungskräfte», und die haben schon kaum die Mittel, ihre eigene Sicherheit zu garantieren. Der Niger, die Wasserstraße des Landes, ist außer jeder Kontrolle: Waffen und Sprengstoff gelangen auf den traditionellen Booten problemlos in den Norden.
Zur Selbstverteidigung haben sich jetzt 1500 Männer zu einer Miliz zusammengeschlossen, die sogenannte «Ganda Coy», sie nennen sich auch die «Patrioten Malis». Es sind vor allem Flüchtlinge aus dem Norden, zu allem bereit, nachdem sie dem Terror der Islamisten entkommen sind. Sie wollen Vergeltung, und sie wollen den Norden wieder zurückerobern. Gemeinsam mit den Soldaten der Armee des Landes werden sie die Truppen der ECOWAS unterstützen." 

arep

 

 

 

 

 

23

 

 

 

 

 

26.11.12

Die Islamistengruppe "Mujao" veröffentlicht ein Video mit Lebenszeichen des entführten Franzosen Gilberto Rodriguez. Darin liest er die Forderungen der Entführer vor.

JA

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27.11.12

Gespräch mit AJE-Korrespondent Mohammed Vall über die Pläne der Ecowas für ein militärisches Eingreifen im Norden.

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27.11.12

 

 

 

 

 

 

"Ausverkauf in Afrika - Der Kampf ums Ackerland" -  Film von Hugo Berkeley und Osvalde Lewat. Der Film führt das Thema am Beispiel Mali vor, mit ungewöhnlichen Perspektiven auf das Land.   (leider NNA)*   ¤¤

Text von der unlesbaren ZDF-Seite: "Gut 60 Prozent des weltweit noch verfügbaren Ackerlandes liegen in Afrika, zum Beispiel entlang der großen Ströme wie Niger oder Kongo. Gleichzeitig herrschen aber in etlichen afrikanischen Staaten trotz der fruchtbaren Böden Hungersnöte - und der Landverkauf an ausländische Investoren trägt offenbar wesentlich zu dieser Problematik bei.
Auch in Mali besteht dieses Problem der "Landaneignung". 75 Prozent der Einwohner Malis sind Kleinbauern. Von Missernten sind sie ebenso oft schwer getroffen wie von politischen Konflikten und dem schleichenden Klimawandel. Das Resultat: Sie leben trotz fruchtbarer Böden in bitterer Armut, obwohl es genügend landwirtschaftliche Anbauflächen gibt, um die Bevölkerung hinreichend mit Nahrung zu versorgen. Gegen harte Devisen gestattet die Regierung nun Firmen aus dem Ausland, Ackerland zu kaufen und zu pachten, das dann für die industrielle Export-Landwirtschaft genutzt wird. Das Versprechen der Investoren hört sich verlockend an: Eine effektivere Nutzung des Ackerlandes und Teilnahme am überregionalen Handel würden den Bauern zu einem ordentlichen Einkommen verhelfen.
Doch der Großteil der angebauten Produkte landet nicht auf dem heimischen Markt, und viele Kleinbauern werden durch die Aktivitäten der Fremdinvestoren von ihrem Land verdrängt, ganze Dörfer müssen modernen Großplantagen weichen.
Am Beispiel einer geplanten Zuckerrohr-Plantage in der malischen Provinz Markala zeigt die Dokumentation "Ausverkauf in Afrika - Der Kampf ums Ackerland" das Dilemma, in dem sich die Menschen befinden und wie sie mit dem Angebot eines großen US-amerikanischen Investors umgehen, der ihnen die Vorzüge einer modernen Hochleistungs-Landwirtschaft schmackhaft machen möchte. In den betroffenen Dörfern diskutieren Befürworter und Gegner des Zukunftsprojektes offen über Pro und Contra.
Der Film begleitet über Monate die Verhandlungen und beleuchtet dabei die unterschiedlichen Lebenswelten der Protagonisten. Ist Armut allein eine Frage des Dollar –Tageseinkommens? Wie stark tragen stattdessen Freiheit und Tradition zum Lebensglück der Dörfler bei? Und wie groß ist der Entscheidungsdruck, unter dem Politik und Wirtschaft stehen?"

ZDF

 

 

 

 

 

 

44

 

 

 

 

 

 

28.11.12

AJE zeigt exklusiv Ausschnitte aus einem Propagandavideo der AQMI ("Al Kaida im islamischen Maghreb"). Deren Oberschwachkopf Abu Musaab Abdul Wadood wendet sich darin an die Muslime in Mali. Bewertungen dazu von Anne Giudicelli, Phil Rees und Barry Pavel. (NNA)*   ¤

A

zus.16
           
29.11.12

Thomas Fessy berichtet aus Mopti. Tausende junge Männer haben sich Milizen angeschlossen, die die Islamisten im Norden bekämpfen wollen. Sie haben aber weder Waffen noch ordentliches Training.  

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30.11.12

Mohammed Vall berichtet aus Lere an der Grenze von Nord-Mali (Azawad) zu Mauretanien. Der Ort war bis letzte Woche (da entstand der Bericht) in der Hand der MNLA und ist inzwischen von den Ansar-Dine-Islamisten eingenommen worden. Die meisten Bewohner waren schon vorher geflüchtet.    ¤

Die einzige relevante Sendung bei n-tv, der Auslandsreport, läuft jetzt zur Primetime Samstagmorgens um 7:30 Uhr (sechste Verschiebung des Sendeplatzes in fünf Jahren). Diesmal moderiert Nadja Kriewald die Sendung in Mopti. Und sie berichtet vom Training freiwilliger Milizen (darunter auch etliche Frauen) für dem Kampf gegen die Islamisten im Norden, und von Flüchtlingen aus dem Norden und ihren schlimmen Geschichten. Recht ordentlich.

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n-AR

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30.11.12

"South 2 North" - Neues Kulturmagazin von AJE aus Johannesburg, mit Redi Tlhabi. Zuerst ein Gespräch mit zwei Tuareg-Musikern, einer davon Manny Ansar (Direktor des "Festival du Desert"), über die Musik der Tuaregs, und über die Situation in Mali nach der Machtübernahme der Salafisten im Norden. Dazu auch Tiseke Kasambala (HRW).  - Dann ein Gespräch mit Arundhati Roy, die u.a. Gandhi und Mandela kritisiert. Dazu dann noch ein Gespräch mit der Sängerin Sibongile Khumalo. - Alles sehr spannend, alles leider NNA)*   ¤¤

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3.12.12

Bericht über ein diplomatisches Treffen zu Mali in Niamey. Gespräch mit Ousmane Ndiaye.

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4.12.12

Meldung über Gespräche zwischen malischer Regierung, Ansar Dine und MNLA in Ouagadougou. - Bericht von Maureen Grisot aus Mopti. Dort trainiert die Armee für die Rückeroberung des Nordens, ebenso Zivilisten (Männer und Frauen) in der Miliz "Ganda Koy".

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5.12.12

Bericht über das Treffen von malischer Regierung, Ansar Dine und MNLA in Ouagadougou. Es ist dort von konstruktivem Dialog und einer Absage an Gewalt die Rede. Anscheinend sollen die Islamisten aufgespalten und die Al-Kaida-Gruppen ausgegrenzt werden.

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6.12.12

Inside Story: "Is a military intervention necessary in Mali?" - Shihab Rattansi spricht mit den Politologen Nii Akuetteh und Paul Mutter. (NNA)*  

Gespräch mit Tiéman Coulibaly (Außenminister von Mali) über die Krise im Norden.  (NNA)*

Auch viele Musiker sind vor den Islamisten aus dem Norden in den Süden geflüchtet. Das wichtigste "Exportgut" des Landes ist in Gefahr. Thomas Fessy berichtet aus Bamako. (U.a. mit Salif Keita.)  (NNA)*   ¤

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7.12.12

Nadja Kriewald berichtet aus Djenné im Südteil des Landes. Die schwedische Hotelbesitzerin Sophie Sarin lebt dort und hilft bei der Erfassung und Erhaltung alter Manuskripte. (Der Bericht tut ein wenig so, als wenn sie das alles allein angeleiert hätte. Trotzdem sehenswert.)   ¤

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8.12.12

In Bamako demonstrieren etwa 10.000 Leute gegen Verhandlungen und für einen Krieg gegen die "Rebellen" im Norden. Keineswegs aggressiv aufgeheizt, sondern sehr zivilisiert und besonnen. Vor Kasernen stehen Tausende junge Männer an, um sich als Rekruten einzuschreiben.   ¤

Afshin Rattansi ("Double Standards") spricht mit Moeen Raoof (Militär- und Afrikaexperte). Der meint, daß es nicht um ein paar Salafisten geht (er bezweifelt auch die Berichte von zerstörten Mausoleen und Bibliotheken), sondern um Rohstoffe, speziell Uran, für die der Westen die Region ethnisch säubern will (also von den Tuaregs). Mit der Realität hat das allerdings wenig zu tun. Rattansi ist auch deutlich skeptisch gegen diesen Verschwörungskitsch.

JA

 

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9.12.12

Ein Franzose, dessen Bruder von Salafisten in Nordmali entführt wurde, veröffentlicht ein Video, in dem er die Geiselnehmer bittet, wenigstens ein Lebenszeichen zu senden.  

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11.12.12

Premierminister Cheik Modibo Diarra wird von Soldaten verhaftet und erklärt dann mitten in der Nacht im Fernsehen, daß er und die ganze Regierung zurücktreten. Das Militär behauptet, es handele sich nicht um einen Putsch. - Berichte von Mohammed Adow (Doha), Tomas Fessy (BBC, Dakar) und Martin Mateso (TV5, Bamako). Infos von Serge Daniel (TV5, Bamako, telefonisch), Hintergrund von Mohammed Adow (AJE) und Philippe Perdrix (Jeune Afrique, bei TV5). Kurzberichte bei arte und Euronews, Kurzmeldung bei der Tagesschau.   ¤

Bei arte außerdem ein Bericht von F.-X. Freland aus Mopti. Auch hier im Süden breiten sich Salafisten aus und beängstigen die Menschen, die einem liberalen Islam oder den alten Stammesreligionen anhängen.     ¤

A,B

arj,TS,E

JA

zus.13

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12.12.12

Übergangspräsident Traore hat Diango Cissoko zum neuen Ministerpräsidenten ernannt. Hintergrund der Absetzung seines Vorgängers unklar. Bericht von Gervais Nitcheu. Mehr dazu von Katrin Gänsler in der taz.

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3

13.12.12

Im "Journal Afrique" nochmal der Bericht von F.-X. Freland aus Mopti (arte, 11.12.), und ein aktueller Bericht von Jervais Nitcheu über internationale Gespräche in Bamako zur Vorbereitung der Militärintervention. In den TSR-Nachrichten dann noch ein neuer Bericht von F.-X. Freland aus Mopti.

T,JA

zus.8

14.12.12

Meldung: bei Timbuktu haben sich mehrere Tausend Kämpfer der Ansar Dine zu Militärübungen getroffen.  

A

1/2

15.12.12

Der Süden des Landes hat Zigtausende Flüchtlinge aus dem Norden aufgenommen. J.-C. Frisque berichtet aus Dori, wo das UNHCR ein Flüchtlingslager betreibt. Die Kinder gehen in die sowieso überfüllte Dorfschule.   ¤

JA

3

16.12.12

Premier Cissoko stellt sein neues Kabinett vor. - Äußerungen des französischen Außenministers Fabius zur geplanten Militärintervention im Norden Malis.

JA

3

20.12.12

Der UN-Sicherheitsrat beschließt einstimmig, eine afrikanische Eingreiftruppe in Mali zu unterstützen. In den Berichten heißt es, es könne noch fast ein Jahr dauern, bis die Intervention wirklich beginnt.

A,B,P,E

zus.6

21.12.12

Bei arte noch ein Bericht zum Beschluß des UN-Sicherheitsrates. - Das Journal Afrique berichtet über Reaktionen in Mali. MNLA und Ansar Dine verkünden eine Waffenruhe. (Gemeint wohl: untereinander.)

arj,JA

zus.4
22.12.12

Noch ein allgemeiner Bericht zur Lage nach dem UN-Beschluß.

A

2

23.12.12

Reaktion der Islamisten von Ansar Dine auf den UN-Beschluß zur Intervention: sie zerstören in Timbuktu vier weitere Heiligengräber und kündigen an, nun alle Mausoleen (Weltkulturerbe!) abzureißen. Und sie lassen wieder ein paar angeblichen Dieben die Hände amputieren. (Die gezeigten Bilder von Zerstörungsaktionen sind nicht aktuell sondern aus dem Juli.) Bei AJE Einschätzungen von Nii Akuetteh, der den UN-Beschluß zu zaghaft findet, aber Verständnis dafür hat, daß die Intervention eine so lange Vorbereitungszeit braucht.   ¤

A,JA,E

zus.6

24.12.12

In der Tagesschau ein guter Bericht von Birgit Virnich (Nairobi) über die Zerstörungsorgie der Salafisten in Timbuktu. ¤  - Bei TV5 ein Stimmungsbericht aus Bamako.

TS,JA

zus.4

26.12.12

Neue Videobotschaft der AQMI mit Lebenszeichen der vier seit September 2010 entführten Franzosen. In dem Video wirft der Anführer der Al-Kaida-Gruppe, Abu El Hamid Abu-Zeid, Frankreich vor, die Verhandlungen zu blockieren.

arj,JA

zus.4
1.1.13

Bericht aus Bamako. Neujahrsansprache von Präsident Traoré zum Kampf gegen die Terroristen im Norden, Stimmen von Leuten auf der Straße dazu.

JA

2

2.1.13

Islamisten, die in Mali vor neun Monaten drei Algerier entführt haben, veröffentlichen als erstes Lebenszeichen ein Video der Geiseln.

JA

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Mali #2 ab 3.1.13    

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