Was gestern im Fernsehen Wichtiges zu sehen war und von mir archiviert wurde. Täglich im rauskuck.

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           rauskuck vom Sonntag, 20.2.2011           

 

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Beitrag

Sender (Schlüssel) Länge (Min.)
Nordafrika / Arabien

Libyen    ¤¤

Es gibt weiter keine ordentlichen Bilder, und zum Teil widersprüchliche Angaben. Die Sender versuchen, im Befragen von Augenzeugen und Aktivisten (am Telefon) und Experten ein Bild der wahren Lage zu entwickeln. Vor allem AJE, wo den ganzen Abend und die Nacht ausgiebig über Libyen geforscht wird, wobei die Journalisten immer wieder deutlich auf die Probleme hinweisen, und daß man selber kaum etwas weiß. (Allein aus dieser Zeit 20 einzelne Beiträge.) (Zur Problematik der Berichterstattung auch ein lesenswerter Artikel beim "Parteibuch".)

Angeblich haben die Aufständischen in Benghazi die Regierungstruppen fast komplett vertrieben und dabei zahlreiche Militärwaffen erbeutet, darunter auch Panzer. Zahlreiche Soldaten sollen übergelaufen sein. Aus dem Rest des Landes gibt es kaum Angaben. Menschenrechtler zählen etwa 180 Tote bisher insgesamt, Schätzungen liegen bei 300. Es gibt außer einem Video aus einer Leichenhalle (zu sehen etwa 5 Leichen) dafür keine handfesten Belege, ist aber absolut glaubhaft. (Es gibt in Kriegen selten Bilder von ernsthaften Kampfszenen. Da ist Jedem das Überleben wichtiger.)

Am späten Abend gibt der Sohn von Gaddhafi eine dreiviertelstündige Erklärung im Staatsfernsehen ab, sehr schwafelig und unkonkret. Er wiederholt etwa 20 mal, daß Libyen nicht Tunesien oder Ägypten sei. (OT nicht aufbewahrt, nur Auszüge.)

Im Anschluß an die Rede (also gegen Mitternacht) sind in Tripoli nach Angaben von Augenzeugen einige Tausend Oppositionelle auf den "Grünen Platz" gezogen. Dort soll die Armee mit Militärwaffen auf die Demonstranten geschossen haben und ein Blutbad angerichtet haben.

Unter den diversen Experten hervorzuheben AJE-Chefkommentator Marwan Bishara, für den es sehr deutlich ist, daß es sich hier um ein größenwahnsinniges und wirklichkeitsfremdes Regime handelt, das Massenmord am eigenen Volk verübt und gegen das das Ausland etwas unternehmen muß. EU und USA warten stattdessen ab und stehen, mal wieder, auf der falschen Seite der Geschichte.

Ich finde es gerade nicht wieder: irgendein Oppositioneller sprach davon, daß es sich hier um Völkermord "im klassischen Sinne" handele (was natürlich Unsinn ist) und Gaddhafi vor den ICT gehöre (das würde ich unterstützen).

Die deutschen Sender sind mit einer Landtagswahl beschäftigt, bei der eine Blockpartei durch eine andere ersetzt wird. Neben Berichten zu Westerwelle im Iran ist dann aber Libyen das einzige Auslandsthema. Im Weltspiegel ein aktueller Bericht von Stefan Buchen ("Blutiger Aufstand im Reich Gaddafis"), der die meisten bisher vorliegenden Bilder und Informationen verwendet und auf die Kumpanei der EU mit dem Regime hinweist. Ganz ordentlich. 

   Hier der Link zum Libyen-Live-Blog von AJE.

A

B,C,Press

WS,arj,TS,TT,E,NC

 

 

 

 

 

 

 

 

 

zus.79

zus.24

zus.20

 

 

 

 

 

 

 

 

 

       

Solidarität  

Bilder von einer Solidaritätskundgebung in London. Und ein Bericht von Ben Wedeman aus Kairo, wo Hunderte (Libyer und Ägypter) vor der ägyptischen Botschaft gegen die Unterdrückung der Opposition in Libyen demonstrieren. Schön.  ¤

C

3

Bahrain 

Auf dem Perlenplatz demonstrieren einige Hundert Leute mit einer dauerhaften Zeltstadt, am Tage kommen wieder einige Tausend, um den Sturz der Monarchie zu fordern. Berichte von James Bays und Ian Pannell. Ansonsten kaum Neues. 

Trotzdem ist Bahrain bei Press-TV weiter Hauptthema, stundenlang werden Bilder vom Platz gezeigt und wird mit Aktivisten und Experten diskutiert. Es drängt sich der Eindruck auf, daß es hier auch um Interessen des Iran geht. - Aber spannender, es geht hier auch um Saudi-Arabien, wie Robert Fisk erläutert:

Press,A,B,E

 

zus.18

 

   

Kuwait 

Press-TV meldet weitere Demonstrationen von Gastarbeitern (mit Bildern von der Demo vom Vortag.)

Press

1

marokko

Bei einer Demo in Rabat fordern etwa 5000 Leute Reformen, eine neue Verfassung und Neuwahlen. Der König wird dabei nicht kritisiert. Die Polizei bleibt friedlich, alles sehr entspannt. Bei AJE nicht viele, aber schöne Bilder, Infos von Aktivisten und Journalisten vor Ort. Bei der BBC berichtet Korrespondent John Sattler.

A,B,Press,E

zus.10

Tunesien    

Im Weltspiegel Annekarin Lammers über die leerstehenden Touristenhotels und die Wirtschaftskrise ("Der Kater nach der Revolution"). - Bei Euronews ein Bericht über Millionenschätze, die man in Safes im Präsidentenpalast gefunden hat und die ans Volk zurückgegeben werden sollen.

WS,E zus.8
Jemen   

In Sanaa und Aden weitere Demonstrationen von Regimegegnern und -Unterstützern, und teilweise Zusammenstöße. Präsident Saleh fordert die Opposition zum Dialog auf.

A,Press,E zus.4
Afrika
Somalia

In der Reihe "Reporter" eine Reportage über Ärzte in einem Krankenhaus in Mogadishu. Drei Viertel der Patienten sind Kriegsverletzte. Sehr nüchterner, umso mehr erschütternder Bericht, sehenswert.  ¤

E

7

Cote D'Ivoire   

Ein OT von Guillaume Soro über Verhandlungen, und Infos von Ange Herman Gnanih (in Abidjan) über Neues von den Jeunes Patriotes. (Beides nicht verstanden.)

JA

3

Uganda

Museveni soll 68 Prozent gewonnen haben, die Opposition spricht von Wahlbetrug. Infos von Mohammed Adow.

A

1

Djibouti

Einige Hundert Leute demonstrieren und fordern den Präsidenten zum Rücktritt auf.

A

1/2

Amerikas

USA

Noch ein Bericht über die Proteste in Wisconsin.

A

2

Terror / "Krieg gegen den Terror" / Nahost

Iran 

In Teheran und anderen Städten weitere kleine Demonstrationen der Opposition, sie werden von Polizei und Basiji aufgelöst.

E

1

Israel / Palästina

Bericht über die Hysterie in Israel über zwei iranische Kriegsschiffe, die demnächst durch den Suezkanal fahren sollen.

B 2
Ökologie
Klima, Erderwärmung, Energie / Entropie 

"Torfbrände unter Schnee und Eis" - Bericht von Georg Restle über die Waldbrände in Rußland, die auch im Winter weitergehen, jetzt unter der Erde. 

WS

7

Mankind & Humanity

Kapitalismus

"GPS": Fareed Zakaria spricht mit dem linksliberalen Milliardär George Soros, zuerst über trockene Wirtschaftsfragen. Und dann über die Hetze des Rechtsextremen Glen Beck, in der er Orwells Newspeak wiedererkennt. Er kritisiert deutlich den Steuersenkungswahn.

C

10
Interessen

Satire, Parodie, Kabarett

Ein recht lustiges Remix des Zuguttenberg-Ehrenworts ("Ich habe nicht abgeschrieben.") (Ich habe drauf gewettet, daß er am Montag zurücktritt. Und, ist er schon?)

Spiegel-TV
(RTL)

2

                                                                                            erstellt am 21.2.11  um 15:40 Uhr

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