rauskuck vom Dienstag, 19.10.2010       

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Beitrag

"Weltbilder": Bericht von Marcel Müller über die Gewalt gegen Frauen im Krieg um Rohstoffe, und die Reise der UN-Gesandten Margot Wallström zu deren Untersuchung. Bericht mit Zeugenaussagen von vergewaltigten Frauen und Stellungnahmen von Frau Wallström. - Bislang der beste Bericht darüber.     ¤

NDR

7

Noch zwei Beiträge über den Spielfilm "Africa United" (sh.17.10.). Bei der BBC ein Gespräch mit der Regisseurin Debs Gardner-Paterson und Emmanuel Jal (Darsteller des Tulu).

E,B

zus.7

Haru Mutasa berichtet aus Juba über die Heimkehr von Kriegsflüchtlingen in ihre Heimatdörfer im Südsudan.

A

2

Tausende Menschen waren vor 20 Jahren vor rassistischen Gewalttaten in Mauretanien ins Nachbarland Senegal geflüchtet. Jetzt werden sie vom UNHCR wieder in die Heimat gebracht. Bericht von Ibrahim Soumaré.

JA

Afrika :  Neokolonialismus

"Afrika - Können sich alle bedienen?"   arte-Themenabend mit zwei Filmdokumentationen:   (NNA)*

1. "Die Mechanismen der Korruption" - Doku von Benoit Bertrand-Cadi   ¤

Text von der arte-Seite: "Drei Nichtregierungsorganisationen erstatteten im Jahr 2007 Strafanzeige gegen damals amtierende afrikanische Staatschefs, weil die reichen Gewinne aus der Erdölförderung in Gabun, Kongo-Brazzaville und Äquatorialguinea in den Taschen der Politiker und ihrer Entourage verschwanden. Der kleine Strafantrag wegen Hehlerei und Veruntreuung brachte eine Lawine ins Rollen.
Im Mai 2007 erstatteten die Nichtregierungsorganisationen "Sherpa" und "Survie" sowie die Vereinigung der "Diaspora-Kongolesen" Strafanzeige gegen damals amtierende afrikanische Staatschefs. Das hatte es zuvor noch nie gegeben. Der Strafantrag richtete sich insbesondere gegen Omar Bongo, den Präsidenten von Gabun, Denis Sassou-Nguesso, den Präsidenten von Kongo-Brazzaville und Teodoro Obiang, den Präsidenten von Äquatorialguinea. Die drei Staatschefs standen Ländern vor, die reich an Erdölvorkommen sind. Doch die Einkünfte, die das Schwarze Gold ihnen verschaffte, kamen nur den Staatschefs sowie deren Gefolge und Anhängern zugute.
Die Aktion von "Sherpa", "Survie" und den "Diaspora-Kongolesen" zeigte: ein kleiner Strafantrag wegen Hehlerei und Veruntreuung öffentlicher Gelder - und das ganze System der "Françafrique", einer unguten Verbindung zwischen speziellen französischen und afrikanischen Interessen, gerät ins Wanken."

2. "Wieviel Schulden erträgt Afrika?" - Doku von Jean-Pierre Carlon    ¤

Text von der arte-Seite: "Vor 60 Jahren befreiten sich zahlreiche afrikanische Staaten von ihren Kolonialherren. Doch wirklich unabhängig sind sie auch heute nicht. Durch ein raffiniertes Schuldensystem haben Großmächte und multinationale Konzerne eine Form von Wirtschaftskolonialismus errichtet, die neue Unmündigkeiten schafft und die Armut in Afrika zementiert.
Seit den 70er Jahren haben internationale Großmächte und multinationale Unternehmen zahlreiche Länder Afrikas durch ein ausgeklügeltes Schuldensystem in neue Abhängigkeiten gebracht. Damit haben sie einen im Verborgenen wirkenden Wirtschaftskolonialismus geschaffen. Dieser bedient sich unter anderem der hochspekulativen "Geierfonds", die Wertpapiere zahlungsunfähig gewordener Staaten stark unter dem Nominalwert erwerben. Die Reportage, die in mehreren afrikanischen Ländern gedreht wurde, zeigt, dass dieser Wirtschaftskolonialismus in der Folge häufig zu absurden und bedrohlichen Situationen beim Ressourcen- und Rohstoffmanagement dieser Länder führt."

arte

arte

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Afrika : Naturschutz 

Im Morgenmagazin ein Bericht von Jörg Brase aus Tansania über den Plan, eine Straße quer durch den Serengeti-Nationalpark zu bauen, auf der die Fische vom Viktoriasee schneller in den Handel gebracht werden sollen. Die Straße würde die Wanderwege der Tierherden zerschneiden, was unabsehbare Folgen hätte.

ARD

Terror / "Krieg gegen den Terror" 

In Tschetscheniens Hauptstadt Grosny stürmen drei bewaffnete Rebellen das Parlamentsgebäude. Russische Spezialtruppen erobern das Gebäude zurück und töten die drei Männer. Bei den stundenlangen Kämpfen werden mindestens vier weitere Personen getötet.

Zwei Männer aus Bremen werden wegen Unterstützung von Al Kaida angeklagt. Angeblich wollten sie sich in Pakistan als Kämpfer ausbilden lassen und haben im Internet ("Globale islamische Medienfront") Werbung für die Terroristen gemacht.

"Weltbilder": Ein Beitrag von Daniel Satra über den Drohnenkrieg, in dem US-Soldaten aus einem Bunker in Arizona angebliche Terroristen in Pakistan oder sonstwo ferngesteuert töten. Vereinzelt regt sich in den USA Widerstand gegen das von Obama geförderte automatisierte Morden.

Pakistan 

Weiter Unruhen in Karachi, wieder zahlreiche Tote bei Kämpfen zwischen Parteigruppen und einem Anschlag auf einem Marktplatz. In drei Tagen zusammen etwa 50 Tote. Infos von Kamal Hyder.

Weitere Angriffe auf Nato-Nachschub-LKWs.

A,E

Press

zus.2

1/2

Europa

"Große Baustelle, gute Geschäfte?" Ein Bericht bei "plusminus" über die wahren Interessen am Bau von "S21": es geht nicht um ein Bahnprojekt, sondern um Immobiliengeschäfte mit den dann freiwerdenden Flächen und den darauf zu bauenden Abschreibungsruinen. Der Film nennt auch Namen, vor allem den Shoppingcenter-Riesen "ECE", und weist auf das dichte Netz von geschäftlichen Verbindungen zwischen Wirtschaft und (CDU-) Politik hin.   ¤¤

ARD

7

"Toll" : Die haarsträubenden Sprüche der Spaßministerin Schröder über "Deutschenfeindlichkeit" und ihre "Definition" von Rassismus, hier mal als "ungeschnittener" O-Ton. Aberwitzig. Die Dame hat fertig.   ¤

Frontal 21

3

Weitere Massendemonstrationen, andauernde Streiks und Blockaden. Nur vereinzelte gewaltsame Ausschreitungen und Brandstiftungen. Sehr ausführliche Berichte bei Euronews, mit einigen Stimmen von Leuten, die Sarkozy deutlich die Meinung sagen. Anscheinend hat dessen Hetze gegen die Roma Manchen die Augen geöffnet.

Bei kulturzeit ein Gespräch mit Daniel Cohn-Bendit (Anführer der Revolte von 1968). Er sieht die Rentenkürzung nur als den Tropfen, der das Fass der Unzufriedenheit mit der neoliberalen Ungerechtigkeit hat überlaufen lassen.

TS,E,A,NC

ktzt

zus.14

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Demonstrationen

Ein Bericht über die 300. Bremer Montagsdemo gegen Hartz4. Wenn es auch nur noch etwa 30 regelmäßige Aktive sind, die meisten davon aus den älteren Jahrgängen: bewundernswert ihre Unermüdlichkeit und ihre politische Klarheit. (So gehört der Protest gegen "S21" und die Atompolitik selbstverständlich mit ins Programm.)  ¤

b&b

Bremerhaven

Das Dorf Weddewarden war wegen des immer weiter wachsenden Containerhafens vom Abriß bedroht. Die Hafengesellschaft hatte schon etliche Häuser aufgekauft. Jetzt hat die Bürgergemeinschaft mit ihrem langen Kampf erreicht, daß die Häuser wieder an (zukünftige) Bewohner verkauft werden.

b&b

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Satire, Parodie, Kabarett

"Neues aus der Anstalt" - Einzug von Priols neuem "PR-Berater" Erwin Pelzig. Gäste Helmut Schleich, Andreas Rebers und Jürgen Becker.  ¤

Gleich als Erstes formuliert Pelzig das Grundproblem der Satire: sie macht sich zum Sprachrohr einer diffusen Unzufriedenheit, und erleichtert mit "systemerhaltendem Genörgel und Geschimpfe" das Aushalten des Unerträglichen. (Volltreffer! Dasselbe hatte auch Schramm schon bemerkt.)

Pelzig macht sich am Beispiel Stuttgarts Gedanken über die Standortvorteile von Diktaturen. Ob sich Merkel, wenn sie mit dem chinesischen Präsidenten "über Menschenrechte" redet, von diesem Tips geben läßt?

Handwerker Schleich mit ein paar gar nicht so dummen Späßchen über "Integration" (auf deutsch: Umklammerung).

Religionsexperte Becker über evangelische und katholische Moslems und den Streit um Abrahams Erbe als Urgrund des Konfessionsstreits. Naja.

Rebers hält als pseudodadaistischer Mumpelpastor eine ökumenische Parkettpredigt. Albern aber witzig.

Priol arbeitet sich zwischendurch immer mal wieder am Horror des Politikalltags ab, und er füllt, um das Merkelende zu beschleunigen, dann noch seinen Aufnahmeantrag für die CDU aus.     

Und schließlich empfielt Pelzig das Buch von Peer Steinbrück ("Unterm Strich"), in dem es um die Parallelgesellschaft des "asozialen und amoralischen Finanzgesindels" geht. "Das wird man doch wohl noch sagen dürfen!", daß die unser Gemeinwesen gefährden, daß die besser Selbstmord begehen sollten, daß wir uns deren Ghettos und rechtsfreie Räume nicht mehr leisten können. - Brillant. 

ZDF

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