Was gestern im Fernsehen Wichtiges zu sehen war und von mir archiviert wurde. Täglich im rauskuck.

   Gebroder, Broderei und Broderismus                                               

 Hier geht es um den Mißbrauch des Antisemitismusvorwurfs. Sammlung nicht vollständig. Die meisten Beiträge stehen weiter auch unter "BRD", einige unter "Israel / Palästina"

Das Thema des tatsächlich existierenden Antisemitismus steht weiter dort wo es hingehört : unter Rassismus.

   >Durch den Festplattencrash am 24.5.16 sind leider einige Aufnahmen verlorengegangen.<  

   (letzter Eintrag 8.4.24)

Datum Beitrag Sender (Schlüssel) Länge (Min.)
12.9.11

"Entweder Broder", diesmal zum Thema Verschwörungstheoretiker. Erwartungsgemäß kein Wort über den Norweger, dessen mörderische Verschwörungsphantasie sich u.a. auf Broder beruft. Dafür viel über Broders Vorliebe für debile Frauen mit großen Brüsten. Als Stichwortlieferant muß ein bekloppter Imbißverkäufer dienen, der über jeden hingehaltenen Stock springt. Leidlich interessant der Besuch bei einer Veranstaltung des Querfrontlers Jürgen Elsässer (zum Thema 9/11).  ¤ - Aufgefallen ist mir, daß Broder nicht nur als Zitat der von ihm Bloßgestellten, sondern auch im eigenen Sprachgebrauch immer von "die XY" redet, also "die Deutschen", "die Juden", "die Amerikaner", usw. Deutliches Indiz dafür, daß er zwar schön anderer Leute Irrsinn entlarven mag, aber selber ebenso im Rassismus gefangen ist. Ja, ich halte Broder für einen gefährlichen Rassisten und Antisemiten, und finde es falsch, ihn im Fernsehen zu zeigen. Auch wenn er stellenweise immer wieder sehr witzig ist.

ARD

 

29

 

24.10.11

Bericht von einem bizarren prozionistischen "Deutschen Israel Kongress" in Frankfurt. Allerdings findet kulturzeit nicht so sehr die Tatsache bizarr, daß sich 3000 europäische Juden mit einem Rassistenregime solidarisieren, sondern einzig die Tatsache, daß dort auch Mosab Hassan Yousef seine "Liebe" zum Apartheidstaat bekennt. Der Ex-Hamas-Mann (im Beitrag als Hamas-Terrorist bezeichnet) vertritt inzwischen die antisemitische Linie von Wilders ("Islam ist ein Verbrechen"). Daß er vom Mossad bezahlt wird, wird im Beitrag als bekannte Tatsache dargestellt.   ¤

ktzt 7
6.1.12

Der anglikanische Priester Stephen Sizer wird wegen seiner klaren pazifistischen, propalästinensischen und antizionistischen Stellungnahmen von bestimmten Leuten als Antisemit verleumdet. Im Interview bei Press-TV nimmt er dazu Stellung und erläutert, wie solche Kampagnen ablaufen.   ¤

P

8

4.4.12

 

 

 

Günter Grass hat ein Gedicht ("Was gesagt werden muss") veröffentlicht, in dem er die Pläne Israels, den Iran zu bombardieren, kritisiert, und ebenso die deutsche Untätigkeit angesichts dieser Bedrohung des "Weltfriedens". Das Gedicht ist stilistisch eher mißraten, und einen Weltfrieden gab es schon lange nicht mehr, aber natürlich wird Grass nicht darum kritisiert und von den üblichen Verleumdern aus allen Parteien (die offenbar das Gedicht nicht gelesen haben) als antiisraelischer Hetzer bezeichnet und in die antisemitische Ecke gestellt. Wirklich ekelerregend ist aber, wie die Medien jede Neutralität vergessen und sich anscheinend ohne Gewissensnöte an der Kampagne beteiligen. Das fängt an mit Überschriften wie "Empörung über Gedicht", geht mit einseitiger Auswahl der Stellungnahmen weiter (angeblich sei es schwer, Unterstützer von Grass zu finden) und führt dazu, daß niemand z.B. den Herrn Graumann nach Belegen für seine unsinnigen Behauptungen über Grass' Text fragt.

Den Höhepunkt der Hirnakrobatik (oder Hypnose-bedingter Verwirrtheit?) erreicht aber Claus Kleber, der exakt begründet, warum ein Staat, der sich von Atomwaffen bedroht sieht, vernünftigerweise zur Abschreckung selber welche anschaffen sollte. Wäre Herr Kleber bei Trost, würde er also fordern, daß Deutschland seine Atom-U-Boote an den Iran liefert. Herr Kleber: Israel hat Atomwaffen, läßt diese nicht kontrollieren, und droht ganz offen damit, sie einzusetzen und den Iran anzugreifen. Nicht umgekehrt. Sie selber haben über all das berichtet.   ¤

ht,ktzt,TS,hj,TT

 

 

zus.25

 

 

5.4.12

 

 

Mehr zur Debatte um das Gedicht von Günter Grass gegen die israelischen Kriegsdrohungen. Drei Gespräche mit ihm selber, bei kulturzeit (Jens-Peter Paul), heute-journal (Frank Vorpal), und Tagesthemen (Tom Buhrow). Sowie Stellungnahmen von Tom Segev (ktzt), Denis Scheck (ktzt und TT), Volker Schlöndorff und Rafael Seligmann (beide arj). Im heute-journal untersucht ein Beitrag die einzelnen Thesen des Grass'schen Gedichts und bestätigt sie im Wesentlichen. In den Tagesthemen ein bösartiger Kommentar von Thomas Hinrichs.   ¤

Einen sehr klugen, differenzierenden Kommentar habe ich bei "Dr. No" entdeckt. Lesenswert.

Etwas fällt noch auf: Alle, aber wirklich Alle, auch Grass und seine linken Unterstützer, sind sich einig, daß Ahmadinejad den Holocaust geleugnet habe. Was er aber nicht getan hat, wie man leicht feststellen könnte, wenn man die Zitate mal nachlesen würde (bzw. nachhören, z.B. vor zwei Wochen im deutschen Fernsehen, siehe im rauskuck vom 19.3.). Er hat andere Dinge zu dem Thema gesagt, die ihn gleichwohl höchst unsympathisch machen, aber als Nichtdeutschem und Nichthistoriker könnte man sie ihm auch durchgehen lassen, zumal er sich durchaus lernfähig gezeigt hat. Tatsächlich hat er z.B. versucht, den Holocaust zu relativieren. Das tun aber auch Leute, die heutzutage wieder Bundespräsidenten werden dürfen.

arj,ktzt,TS,hj,TT

 

zus.52

 

8.4.12

Israels Regierung erklärt Günter Grass zur unerwünschten Person, was einem Einreiseverbot gleichkommt. Offizielle Begründung ist seine frühere Mitgliedschaft in der Waffen-SS. Die deutlichste Entgegnung darauf kommt von Tom Segev: "Eine absolut idiotische Reaktion, die uns mehr dem Iran ähneln läßt als einer freien Gesellschaft." (bei "heute") Auch andere, die Grass' Gedicht abgelehnt haben, kritisieren jetzt die überzogene israelische Antwort, u.a. auch Avi Primor in den Tagesthemen, der einiges sehr Vernünftiges sagt, aber Grass' Warnung vor einem israelischen Atomschlag für lächerlich hält.  ¤

ht,TS,TT

zus.13

9.4.12

Weitere Reaktionen auf Israels Grass-Einreiseverbot, Stimmen bei den Ostermärschen.

n,arj,TS

zus.6
10.4.12

Weitere Stimmen zur "Antisemiten"-Kampagne gegen Günter Grass, u.a. von Adolf Muschg, der Respekt für Grass einfordert. Die SPD diskutiert, ob sie Grass noch als Werber haben will.

ktzt,TS

zus.7

11.4.12

Ein Beitrag bei "Zapp" zur Kampagne gegen Grass. Vor allem kritisiert er, daß Grass eine Kampagne sieht und von "Gleichschaltung" spricht. Dabei ignoriert der Beitrag aber den Kern der Sache, nämlich die infame Unterstellung, Grass sei Antisemit. Interessant wäre ja mal gewesen, die für diese Unterstellung bemühten Argumente zu zerlegen, und zu fragen, warum sie von fast allen gleichlautend angebracht werden. Sehr schwacher Beitrag. - Lesenwert dazu Moshe Zuckermanns Text in  der taz: "Wer Antisemit ist, bestimme ich!"

Zapp

6
13.4.12

Noch ein (einseitiger) Beitrag zur Grass-Debatte. Ausgerechnet der rechtsextreme Hetzer Broder dient als Gutachter, um Grass Antisemitismus vorzuwerfen. Der Beitrag unternimmt keinen Versuch, die Dummheit des Vorwurfs herauszustellen, kritisiert stattdessen eine wichtige Aussage von Grass, daß Israel den Iran mit Vernichtung bedroht, ohne irgendwie zu begründen, was daran falsch sein soll.

aspekte

6

29.4.12

Anmerkungen von Denis Scheck bei "Druckfrisch" zur Debatte um das Antikriegsgedicht von Günter Grass. Scheck behauptet einerseits, kein vernünftiger Mensch würde bestreiten, daß der Iran Israel bedrohe. (Er bleibt natürlich jeden Beleg für diese Behauptung schuldig. Es ist umgekehrt, und dafür gibt es täglich neue Belege.) Andererseits weist er aber infame Unterstellungen gegen Grass (u.a. durch Broder) zurück und stellt (als Literaturwissenschaftler) klar: es mag ein schlechtes Gedicht sein, aber es ist ein Gedicht.

ARD

2
4.6.12

 

Berichte zur Lieferung von atomwaffentragenden U-Booten an Israel durch Deutschland und zu den Reaktionen. Bei Tagesschau und Tagesthemen sonderbar kurze Meldungen, ausführlicher wird die ARD erst im Nachtmagazin. Sehenswert eigentlich nur Claus Klebers heute-journal. Allerdings glaubt dort Christian Sievers in seinem Beitrag blind dem unsinnigen Gerede von der israelischen "Zweitschlagskapazität". - Israel wird faktisch nicht ernsthaft bedroht, aber von einer unzurechnungsfähigen, rassistischen und sich nach der Apokalypse sehnenden (letztlich antisemitischen) Faschistenclique regiert, die fast täglich damit droht, den Iran anzugreifen. Solchen Leuten Träger für ihre Neutronenwaffen in die Hand zu geben ist eine höchst zynische Art der "Anerkennung der geschichtlichen Verantwortung".   ¤

n,ht,arj,TS,hj,Nam

 

zus.21

 

11.9.12

In Frankfurt bekommt die feministische Philosophin Judith Butler den Adornopreis verliehen. Vor der Paulskirche demonstrieren Israel-Fans gegen Butler und werfen ihr "Israelhass" und "Antisemitismus" vor. Gespräch mit der Schriftstellerin Marlene Streeruwitz über die Kampagne gegen Butler und Butlers Aussagen, die sich genau gegen solche Hetze und gegen die Sprache der Gewalt richten.   ¤

Lesenswerter Bericht von Antje Schrupp über die Preisverleihung und Butlers Rede.

ktzt 10
24.9.12

Eine Gruppe von Islamfeinden (vertreten von Pamela Geller) läßt in der New Yorker U-Bahn Plakate aufhängen mit dem Text: "In jedem Krieg zwischen dem zivilisierten Menschen und dem Wilden, unterstütze den zivilisierten Menschen. Unterstütze Israel. Besiege den Jihad." Zwei Berichte dazu. (Die Gegenüberstellung von "wild" und "zivilisiert" war schon immer falsch, verlogen und rassistisch. q.e.d..)   ¤

A zus.4
24.10.12

Bei 3sat-kulturzeit ein Beitrag über die Thesen des Historikers Shlomo Sand in seinem neuen Buch "Die Erfindung des Landes Israel", und Gespräch mit Shlomo Sand. Er lehnt den "jüdischen Staat Israel" ab und fordert stattdessen ein Israel aller seiner Bürger, das langfristig mit Palästina eine Föderation bilden könne. Nebenbei weist er darauf hin, daß manche Rechtsextremisten und Antisemiten in Europa (Beispiel Breivik) heute Israelfans sind.  ¤  (Das Interview wurde simultan übersetzt, wobei der Übersetzer teilweise Probleme hatte und z.B. "israelisch" und "jüdisch" verwechselte, was Sand ja gerade klarstellen will. Nicht sehr gelungen.)

ktzt 8
4.1.13

 

Das eigentlich renommierte Simon-Wiesenthal-Center in Los Angeles ist auf den Rechtsextremisten Broder hereingefallen, hat dessen Hass auf den linken Journalisten Jakob Augstein ernstgenommen und hat auf seiner (ohnehin albernen) Liste der 10 schlimmsten Antisemiten nicht Broder, sondern Augstein untergebracht. Und damit in Deutschland so ziemlich jeden Vernunftbegabten gegen sich aufgebracht, sogar den Zentralrat der Juden. Broder dürfte damit seine letzten Freunde außerhalb der Szene von Springer und sog. "Antideutschen" verloren haben. - Der erste Bericht im TV zum Thema nimmt selber nicht Stellung, zitiert aber ein paar Stellen der angegriffenen israelkritischen Texte von Augstein. Die sind nicht nur nicht antisemitisch, sondern auch sehr treffend und völlig richtig.  ¤  (Nachtrag: das mit dem Renommee war irgendwann mal. Das SWC ist inzwischen eine reine Propagandastelle des israelischen Außenministeriums. Darum brauchten die auch nicht auf Broder reinfallen: die denken selber so. Rassistenpack.)

TT

 

3

 

7.1.13

"The Israeli-Palestinian conflict, on campus" - Die kindische Frage, ob Kritik an Israels rassistischem Nationalismus antisemitisch ist, beschäftigt nicht nur Deutsche, sondern auch US-Amerikaner. Bei "The Stream" diskutieren Kenneth L. Marcus (Louis D. Brandeis Center, Israel-Lobbyist), Nora Barrows-Friedman (Electronic Intifada) und einige Beteiligte über die Meinungsfreiheit an US-Universitäten. Interessante Parallelen.   ¤

A 24
           
8.1.13

 

"Taking on Twitter over hate speech" - "Inside Story" (und ein weiterer Bericht) zur Debatte in Frankreich um das Löschen von antisemitischen Tweets und, mal wieder, die schwierige Unterscheidung zwischen Zensur und dem Verbot von Hasspropaganda. Es diskutieren Elie Petit (Union der jüdischen Studenten), Danny Schechter (newsdissector.net) und Carl Gardner (headoflegal.com). Schechter weist zu recht auf die Gefahr hin, daß Lobbys unter dem Vorwand des Abstellens von Hasspropaganda auch Leute mit unerwünschten Meinungen (z.B. über Israel) zum Schweigen bringen. - Ich denke, der bessere Weg ist, rassistische Hetzer zu isolieren. Es sollte also für jeden selbstverständlich sein, auf Foren wie PI oder bei den Springer-Medien nicht zu kommentieren, diese nicht zu zitieren oder zu verlinken, mit deren Vertretern nicht zu sprechen. Und bei Twitter, natürlich solchen Personen nicht zu folgen, sie blocken. Genau so machen wir es schon und das klappt ganz gut. Jeder der es will, sollte aber immer die Möglichkeit haben, sich den Dreck anzusehen und sich eine eigene Meinung darüber zu bilden.   ¤

A

 

24+2

 

           
9.1.13 Bei kulturzeit fragt sich Tina Mendelsohn, ob man mit dem von aller Welt und allen guten Geistern verlassenen Broder Mitleid haben müsse. Ein Beitrag zu Broders neuesten Anwürfen gegen Augstein und jeden, der diesen in Schutz nimmt. Und ein Gespräch mit Micha Brumlik, der sich leider fast nur damit beschäftigt, ob denn Augstein nun ein Antisemit sei (natürlich nicht!), und nicht mit der Frage, wie man mit diesem rechtsextremen Hetzer Broder umgehen soll (den schon einige mit guten Argumenten selber als Antisemiten bezeichnet haben. Ich halte Broder für einen proisralischen Nazi, genau wie seinen größten Fan, den norwegischen Massenmörder Breivik.)

ktzt

9

9.1.13

Passend dazu (Broder-Augstein) anschließend ein Beitrag über Hannah Arendt. Auch sie wurde wegen ihrer Einsichten über Eichmann und das Böse von Juden als Antisemitin beschimpft. Gespräch mit der Regisseurin Margarethe von Trotta über ihren Film, der diesen Abschnitt von Ahrendts Leben behandelt. Auch Trotta sagt, wie Ahrendt, auch gegenüber den Verbrechen des israelischen Staates: nie die Schnauze halten.  ¤

ktzt

12

11.1.13 Tuvia Tenenbom aus den USA meint, daß 80 Prozent der Deutschen Antisemiten sind. In seinem Buch "Allein unter Deutschen" berichtet er von seinen (angeblichen) Begegnungen in Deutschland. (Angeblich, weil: er spricht kein Deutsch.) Vermutlich projiziert auch Tenenbom nur seinen eigenen Judenhass auf andere. "Obsessiv" nennt das der Beitrag.

Reaktionen von Moshe Zuckermann (Historiker) und Michel Friedman auf die Vorwürfe gegen Augstein. Der Israeli Zimmermann stellt fest, daß Augstein Dinge kritisiert, die jeder anständige Mensch kritisieren sollte.

ktzt

 

aspekte

8

 

4

13.1.13 Beitrag bei ttt zu den Antisemitismus-Vorwürfen gegen Augstein. Mit Stellungnahmen von ihm selber, Shimon Samuels (SWC), Broder und Gideon Levy.  - Ich stimme dem zu, was Levy sagt: Israel sollte auf die Kritik hören, statt die Kritiker anzugreifen. Augstein sagt etwas sehr Dummes: man könne als Schreibender nicht die Verantwortung dafür übernehmen, daß irgendein Verrückter sich dadurch bestätigt sieht und Leute massakriert. Genau das hat Broder im Fall Breivik auch gemeint. Es ist falsch. Man kann Israel sehr deutlich als aggressiv rassistischen Staat kritisieren und dazu jeden Nazivergleich bemühen. Irgendwann sollte man aber immer klarstellen, daß Gewalt das falsche Mittel dagegen ist. (Und ich denke, daß Augstein dies auch getan hat. Im Gegensatz zu Broder bei seiner antimuslimischen Hetze.)

ttt

6

13.1.13 Ganz ähnliche Debatten gibt es auch in den USA, allerdings auf höherem Niveau. Bei Fareed Zakaria (GPS) diskutieren Bret Stephens (Wall Street Journal) und Peter Beinart (Autor von "The Crisis of Zionism") über Chuck Hagel und die Kritik an der Macht der "Israel-Lobby". Spannend.

C

9

14.1.13 Bei kulturzeit noch ein Beitrag, ohne wesentliche neue Erkenntnisse. Abraham Cooper (SWC) beleidigt Augstein erneut als "Antisemiten" und verlangt von Augstein (!) eine Entschuldigung. Zuvor wird erwähnt, Broder habe sich entschuldigt, weil er es etwas übertrieben habe. Nicht erwähnt wird, daß er gleichzeitig Tina Mendelsohn aufs ekligste beleidigt hat

ktzt

5
16.1.13 Der Beitrag bei "Zapp" zur Broder-Augstein-Debatte stellt sich auf Broders Seite und unterstellt Augstein antisemitische Klischees. Als Belastungszeuge dient hier der Antisemitismusforscher Matthias Küntzel. Der setzt dafür wiedermal Israel mit "den Juden" gleich, was ebenfalls ein antisemitisches Klischee ist. Zapp

6

17.1.13

Bei PressTV ein Bericht von einer Veranstaltung der Neturei Karta in Oslo. Der strenggläubige Rabbi Yisroel Dovid Weiss erklärt dort den Unterschied zwischen Antisemitismus und Antizionismus. Nach seiner Ansicht müssen gerade strenggläubige Juden den Staat Israel bekämpfen und auf dessen friedliche Auflösung hoffen. - Soweit ganz überzeugend. Allerdings meint er auch, der Zionismus bringe alle möglichen "unmoralischen" Dinge zusammen, wie z.B. auch die Schwulenbewegung. Da wird das Ganze dann leider lächerlich. (NK scheint übrigens zu 100 Prozent aus Männern zu bestehen.)  ¤

P

3

31.1.13 Abraham Cooper vom Simon-Wiesenthal-Center legt nach und beleidigt Jakob Augstein jetzt explizit als Antisemiten. - Offenbar kann man diese rechtsextremen zionistischen Irren nur auf dem juristischen Weg zur Räson bringen. Das ist nicht nur Verleumdung, es entwickelt sich zur Volksverhetzung.

ktzt

2

21.2.13

 

George Galloway hat eine Podiumsdiskussion in Oxford verlassen, als er merkte, daß einer der Teilnehmer ein israelischer Soldat ist. "Ich erkenne Israel nicht an und ich diskutiere nicht mit Israelis." Bei "Comment" zeigt er das Video von dem Vorfall, das gerade einige Wellen schlägt, und erklärt etwas ausführlicher seine Gründe. U.a. daß er natürlich mit vernünftigen Israelis redet, aber nicht mit Leuten, die das Apartheidsystem verteidigen. (Eine Haltung, die ich korrekt finde, die sich aber im realen Leben kaum durchhalten läßt.) Er erklärt dann nochmal, daß viele Juden keine Zionisten sind und die meisten Zionisten keine Juden. (Richtig) Dann meint er, es sei absurd, Araber als "Antisemiten" zu bezeichnen, weil die ja selber Semiten sind (ein blödsinniges Argument.) Und eine Religion (Judentum) könne nicht ein Land beanspruchen (Auch nicht hilfreich. Die Zionisten verstehen sich ja inzwischen als Volk. Mit wieviel Berechtigung auch immer.) Einem Anrufer erklärt er dann nochmal im Detail, warum es richtig ist, Israel als Apartheidstaat zu bezeichnen. (da hat er dann wieder meine Zustimmung). - Jedenfalls wichtige Gedanken, mit denen man sich auseinandersetzen sollte.  ¤

P

 

17

 

           
1.4.13

Inside Story: Die Initiative "American Muslims for Palestine" wirbt u.a. mit Plakaten in der New Yorker U-Bahn ("End Apartheid now! Stop US Aid to Israel") für ihre Kampagne gegen den Zionismus. Gespräch mit Hatem Bazian (Vorsitzender der Gruppe) über die Ziele der Kampagne und die Vorwürfe, die Kritik an Rassismus sei rassistisch. (Hier Kurzfassung, online angeblich irgendwo das ganze Gespräch, nicht gefunden.)

A 4
6.4.13

Auf die Plakatkampagne von Muslimen in New York, die die USA zur Beendigung der Finanzhilfe für den Apartheidstaat Israel auffordert, antworten Zionisten mit einer Plakatkampagne, die Menschenrechtsverletzungen in (einigen) islamischen Ländern anprangert, speziell die Behandlung von Schwulen und vergewaltigten Frauen.  - Wunderbar. Warum können die beiden Vereine nicht einfach zusammenarbeiten? Ich sehe zwischen den beiden Aussagen keinerlei Widerspruch.

RT 2
4.9.13

Roger Waters (Pink Floyd) will im Berliner Fußballstadion "The Wall" aufführen. Roger Waters setzt sich deutlich gegen Rassismus und Faschismus ein (auch in dem Stück), sowie selbstverständlich auch gegen die israelische Besatzungspolitik. Einige jüdische Verbände beschimpfen Waters nun als Antisemiten. Als Vorwand muß dafür ein Davidstern herhalten, der auf dem Markenzeichen von Pink Floyd, dem fliegenden Schwein, neben etlichen anderen Symbolen des Bösen (u.a. das von McDonalds) aufgemalt ist. Vermutlich ist Israel dann auch antisemitisch, da das Symbol dort sogar auf der Nationalflagge auftaucht. Die logischen Gedankengänge mancher Leute sind schon faszinierend.   ¤

Sehr lesenswert dazu auch die schriftliche Antwort von Roger Waters auf seiner Facebook-Seite!

ktzt

4

26.9.13

HardTalk: Stephen Sackur spricht mit Roger Waters (Pink Floyd)  u.a. auch über die albernen Antisemitismusvorwürfe. Ausschnitt.  ¤

B

5

27.11.13

Der angeblich entführte Hamed Abdel-Samad ist in Kairo wieder aufgetaucht. Weiter keine Infos darüber, was wirklich passiert ist. Sein Kumpel Broder haut unterdessen in seinem Hetzblog wild um sich und auf Journalisten ein, die es gewagt haben, die Äußerungen des angeblich Entführten zu kritisieren. Einem taz-Schreiber bescheinigt er "rattenhafte Physiognomie" und ebensolche Gedanken (und nimmt das später klammheimlich zurück). "Zapp" verleiht ihm dafür den "Schmock der Woche".

Zapp

2

17.1.14

Das Parlament Israels, in dem zu einem großen Teil israelische Nazis, Rassisten und Rechtsextremisten sitzen, will es verbieten, politische Gegner als "Nazis" zu bezeichnen.

E

2

           
30.1.14

Ein Beitrag von Uri Schneider zu dem Plan, in Israel das Wort "Nazi" gesetzlich zu verbieten. Inzwischen beschimpfen sich dort im Alltag alle so, wegen jeder Kleinigkeit. Ob die im Beitrag gezeigten Haredim (orthodoxe Juden von Neturei Karta) die Zionisten nicht mit einer gewissen Berechtigung als Nazis bezeichnen, bleibt leider undiskutiert. Etgar Keret schreibt in der "Haaretz": "die wichtigste Lektion des Holocaust hat Israel nie gelernt: alle Minderheiten zu achten und zu schützen, seien es Palästinenser oder afrikanische Flüchtlinge."

ktzt

7

12.2.14

Was Martin Schulz in Israel erlebt hat, steht dort. Es zeigt zweierlei: es ist keine Schande, von israelischen Faschisten als "Antisemit" bezeichnet zu werden. Und für diese ist der Begriff offenbar gleichbedeutend mit jeder Art von Kritik an ihnen.

 

 

16.5.14

Das "Simon Wiesenthal Center" verlangt vom Sender RT eine Entschuldigung für die Ausstrahlung eines Clips von "Juice-News" (Rap News), den die Israellobby für antisemitisch hält, weil darin die Politik Israels satirisch angegriffen wurde. Der Sender weist die Vorwürfe zurück und nennt sie grundlos und beleidigend. Das Video sei nicht antisemitisch, im Gegenteil. Kritik an Israel sei nicht automatisch antisemitisch. RT verlangt nun vom "Center" eine Entschuldigung. Stellungnahme von Danny Schechter.  -   ¤

Im Video leider nur ein Teil von Schechters Stellungnahme. Dafür hier der geniale Clip von Rap News. (Danke ans SWC für den Tip!) Hier die Lyrics.   ¤¤

RT

6

                  
18.5.14

Eine Reportage von Felix Karsten über die Berliner Montagsdemonstranten. Für den Autor ist pauschal alles Verschwörungstheorie und Antisemitismus, was ihm nicht gefällt. Durch die undifferenzierte Polemik kann der Zuschauer kaum erkennen, wo es sich wirklich um Spinner handelt. Schließlich wird noch ausgerechnet der Rechtsextremist Broder als Kronzeuge gegen den Rechtsextremisten Ken Jebsen aufgefahren.  - (Nur als Dokument aufbewahrt.)

Stefan Niggemeier hat über diesen Beitrag und "Spiegel-TV" insgesamt einen sehr schönen Artikel geschrieben.

Spiegel-TV

8

20.6.14

Bericht von Marina Kosareva aus Paris über die "Jewish Defense League", eine rechtsextreme Schlägertruppe die vorgibt, Hass und Antisemitismus zu bekämpfen. Die Bandenmitglieder behaupten, Juden zu sein. Tatsächlich greifen sie mit Gewalt und manchmal auch Bombenanschlägen Linke, Muslime und Journalisten an. In den USA sind sie als Terrorgruppe verboten, in Frankreich genießen sie Polizeischutz.

RT

4

20.6.14

Bericht von Elisabeth Koblitz aus New York über eine Kampagne der rechtsextremen Zionistin Pamela Geller, die auf Bussen und U-Bahnen Plakate mit antimuslimischer Hasspropaganda anbringen läßt. Darauf wird neben einem Hitlerfoto behauptet, der "islamische Judenhass" stehe schon im Koran. (siehe auch 24.9.12)

hn

3

21.7.14

 

 

 

 

 

 

Bei den Protesten gegen Israels Angriffskrieg gegen Gaza gibt es teilweise auch antisemitische Töne. In Paris greifen Demonstranten zwei Synagogen an und plündern einen koscheren Lebensmittelladen, bei Demos in mehreren deutschen Städten rufen einige Leute judenfeindliche Parolen, die mit dem Protest gegen Israel rein gar nichts zu tun haben. (Ich vermute, daß wenigstens manche dieser Leute Provokateure sind.) 

Bei CNN gibt es einen Bericht, der sowohl die Proteste als auch die Provokationen zeigt, und sehr deutlich macht, daß die Antisemiten nicht das Bild bestimmen. Euronews zeigt, daß es auch in Israel Proteste gegen den Krieg gibt. Bei den deutschen Sendern geht es dagegen praktisch ausschließlich um die antisemitischen Ausfälle. Dabei wird fortwährend "israelfeindlich" und "judenfeindlich" gleichgesetzt (so, wie es Herr Graumann vormacht) und damit genau die bösartige Sicht der Antisemiten reproduziert. Deren in der Tat widerwärtige Sprüche traut sich kein Sender (außer dem DLF) zu zitieren.

Es gibt tausend Gründe, israelfeindlich zu sein und die Gewaltpolitik des Staates des "demokratischen Faschismus" zu verurteilen. Auch wenn dieser Staat sich selber als "jüdisch" bezeichnet (was er natürlich nicht ist!), gibt es aber trotzdem keinen Grund, irgendetwas gegen Juden zu haben. Im Gegenteil, eine Hoffnung auf Frieden kann es nur geben im gemeinsamen Kampf mit den vernünftigen Israelis und Juden gegen den Faschismus. Und man kann auch durchaus gegen die Raketen der Hamas sein und trotzdem den israelischen Krieg als Massaker und versuchten Völkermord bewerten.

Daß aber die deutschen Medien sich kaum für die berechtigten antiisraelischen Proteste interessieren, dafür umso mehr für die antisemitischen Provokationen, und gemeinsam mit dem Zentralrat beides gleichsetzen - und zugleich schweigen zur Kollaboration der Merkelregierung mit den Massenmördern - erst dieser Tage wurde beschlossen, weitere U-Boote zu liefern - ist infam und genauso abstoßend wie jener Antisemitismus auf der Straße.

Sehr kluge Worte zu diesem Thema von Ex-Zentralratsmitglied Rolf Verleger im DLF. Verleger nimmt selber an der nächsten Antikriegsdemo teil. Er hat das Recht, die antisemitischen Sprüche zu kritisieren. Merkel und Graumann nicht. Sie sind letztlich selbst die wahren Antisemiten.

C,arj,ht,
ktzt,hj,TT,Nam

 

 

 

 

 

zus.13

 

 

 

 

 

22.7.14

Die Debatte über antisemitische Parolen auf antiisraelischen Demos geht weiter. Dabei wird weiter fröhlich alles durcheinandergebracht und kaum etwas verstanden. Auch völlig korrekte antiisraelische Sprüche gelten da als "judenfeindlich". Und alle sehen in den Parolen einen Angriff auf das Judentum als Religion. Dabei waren es die Zionisten selber, die das "jüdische Volk" erfunden haben und jetzt gar einen "jüdischen Staat" haben wollen. Wenn sie jetzt die Quittung für ihren aggressiven Nationalismus bekommen, ist das dann wieder Antisemitismus. Wohl kaum einer der Schreihälse da auf der Straße meint aber die Religion, wenn er auf Juden schimpft. (Muß ich es nochmal betonen: selbstverständlich sind solche Parolen trotzdem völlig inakzeptabel.) - Leider noch nicht alles im Detail angesehen. Hoffentlich später mehr.   ¤

R,ht,TS,hj,TT,Bris

zus.20
23.7.14

 

 

 

 

Merkel und Gauck verurteilen in scharfem Ton judenfeindliche Parolen bei Demonstrationen. Es ist klar, daß sie damit die Proteste gegen Israels Krieg schwächen wollen. Außerdem versuchen sie davon abzulenken, daß die Regierung mit Waffenlieferungen an Israel dessen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg unterstützt und sich damit nach deutschem Recht strafbar macht.

Es gibt auch im deutschen TV (jüdische) Stimmen der Vernunft zu diesem Thema. Joseph Croitoru nennt bei kulturzeit die Demonstrationen "harmlos" und verlangt Verhältnismäßigkeit von allen, auch von der israelischen Seite. Bei arte kommt Rolf Verleger kurz zu Wort. Er fordert, auch die Bundesregierung müsse das Massaker kritisieren. - Nachtrag: am Dienstag bei "Brisant": Michael Lüders erklärt, daß es sich bei den (inakzeptablen) Sprüchen nicht um Ideologie, sondern um verständliche spontane Wut und Verzweiflung handelt. Und in den Tagesthemen kam das Zitat von Rolf Verleger auch schon vor, mit einer Antwort von Siegmar Gabriel, der sich dumm und dickfellig stellt. Auf Verlegers Vorwurf mangelnder Kritik an Israel antwortet er, es dürfe nie eine Rechtfertigung für Antisemitismus geben. Er wirft also Verleger vor, dieser würde Antisemitismus rechtfertigen?!. Er sollte zurücktreten, zumindest als SPD-Chef und damit Nachfolger des Antifaschisten Willy Brandt.  ¤

Im auslandsjournal ein Bericht von Susanne Freitag über die Proteste in Paris, bei denen es leider (aber nicht ganz unverständlich) zu judenfeindlichen Ausschreitungen kam.

Bei AJE berichtet Nadim Barber über eine neue Kundgebung in Paris, bei der die Teilnehmer, darunter auch viele Juden, darauf geachtet haben, daß es keine Gewalt und keine antisemitischen Slogans gibt. Plakatzitat: "Die Welt hat genug von Israel und seiner genozidalen Gesinnung" - Bei Sky News Infos von Solveig Gram Jensen über die Demo (etwa 50.000 Teilnehmer). -  Auf deutsch hat sich für diese Demo niemand interessiert.  (Leider kein Video des AJE-Berichts zum Einbinden.)  ¤¤

ktzt,arj,ht,TS,hj,TT

 

 

auslandsjnl

A,Sky

zus.11

 

 

6

zus.6

24.7.14

Bei "Quer" ein ironischer Beitrag: "Telekolleg Sozialkunde" zum Thema "Mißverständnis Antisemitismus". Darin endlich mal ein paar O-Töne der ekligen judenfeindlichen Sprüche von einigen jungen Männern am Rande der Anti-Israel-Demos.

Quer

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26.7.14

Bei "Perspectives" ein Beitrag aus der Schweiz über Proteste gegen Israels Krieg, die manche Leute zum Anlaß für antisemitische Parolen nehmen.

E

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27.7.14

Bei ttt ein recht vernünftiger Beitrag zur Debatte um Antisemitismus bei den Anti-Israel-Demos. Mit Stimmen von Avi Primor, Ahmad Mansour, Wolfgang Benz und Alfred Grosser. "Die vielen friedlichen Demonstranten können sehr wohl unterscheiden zwischen Kritik an Israel und antisemitischen Parolen. Da sind die Migranten vielen von uns Deutschen offensichtlich voraus."   ¤

ttt

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28.7.14

Wolf Blitzer redet mit Abraham Foxman von der sog. "ADF" (rechtsextremer prozionistischer Hetzverein) und nimmt dessen boshaftes Gerede über "antisemitische" Demonstrationen ernst. Daß die Demonstranten sich von judenfeindlichen Parolen distanziert haben, wird nicht erwähnt. Die als Belege des Bösen gezeigten Demoplakate finde ich recht gelungen. ("Nichts ist antisemitischer als Zionismus")

C

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28.7.14

Ein lustiges Beispiel für die Paranoia der Anti-Antisemitisten: "The Debate" bei PressTV wird mit einem Beitrag eingeleitet in dem es u.a. heißt, daß laut israelischer Armee 43 Soldaten (englisch: "troops") in Gaza getötet wurden. Lee Kaplan (dem man zugutehalten muß, daß er überhaupt zu einer Diskussion bei einem Feindsender bereit ist) hat statt "troops" aber das Wort "jews" gehört und wertet das als antisemitische Entgleisung (was es tatsächlich wäre, wenn es so gesagt worden wäre. Leider hat in der Sendung niemand Kaplans Fehler bemerkt und richtiggestellt.)   ¤

P

4

29.7.14

In München demonstriert "die jüdische Gemeinde" unter Fahnen des Apartheidstaates "gegen Antisemitismus und Antizionismus". (Man darf zugunsten der jüdischen Gemeinde annehmen, daß sie nicht geschlossen diesen verlogenen Irrsinn mitmacht, der genau das produziert, was er angeblich kritisiert.) - In Wuppertal hat es einen Anschlag auf die Synagoge gegeben. - Das heute-journal meldet, daß es in Deutschland letztes Jahr 37 Anschläge auf Moscheen gegeben hat.

A,TS,hj

zus.2

30.7.14

Je ein Vertreter der jüdischen Gemeinde in Bremen und der deutsch-palästinensischen Gesellschaft in Bremen bewerten die Bilder und Töne der Bremer Antikriegsdemo vor einer Woche. Der eine hält schon die Tatsachenfeststellung "Kindermörder Israel" für antisemitisch, der andere grenzt sich deutlich von tatsächlich antisemitischen Inhalten ab. - Gespräch mit einem Soziologen einer Privatuni, der sich nur für die Probleme von türkischen "Underdogs" interessiert, aber nicht dafür, warum die Deutschen sich nicht stärker gegen den israelischen Faschismus engagieren.

b&b

7
1.8.14

David Chater berichtet aus Paris. 4000 Leute, größtenteils jüdische Franzosen, haben dort unter israelischen Fahnen ihre Unterstützung für das Gaza-Massaker demonstriert und sich zugleich über den wachsenden Antisemitismus beschwert.   ¤

Es gibt aber auch Positives: ein Beitrag über die Iniative "Salaam Shalom" in Berlin, in der Juden, Christen und Muslime sich gemeinsam für eine friedliche Verständigung einsetzen. 

A

arj

3

2

           
3.8.14

Ein Beitrag von Spiegel-TV zum Nahostkonflikt. Reportagestückchen vom Umgang von Israelis mit dem Krieg, vom Horror in Gaza und von antiisraelischen Demos in Deutschland. Interessant, was ein israelischer Nazi bei einer Hassdemo in Tel Aviv sagt:  "Wir haben es immer auf die softe Tour versucht. Irgendwann sagt man sich, ich muß in der gleichen Sprache antworten und genauso Männer, Frauen und Kinder töten."  - Die Dummheit einiger im Beitrag gezeigter judenfeindlicher Aussagen von deutschen Demonstranten relativiert sich, wenn der Autor des Beitrags Israel "den einzigen jüdischen Staat der Welt" nennt. Getötete Soldaten nennt er "Gefallene", die Widerstandarmee der Hamas eine "Terrortruppe". 

Spiegel-TV

11

4.8.14

In Frankreich berät die Regierung über ein Verbot der zionistischen Terrorgruppe "Jewish Defense League". Aktivisten werfen den Israelfreunden vor, die antijüdischen Ausschreitungen in Paris vor drei Wochen selber inszeniert zu haben. Bericht aus Paris von Anustup Roy.

P

3

           
5.8.14

Ein Beitrag stellt die Aussagen von Graumann (Zentralrat) und Verleger (Ex-Zentralrat) gegenüber. Verleger bringt es auf den Punkt: "Das deutsche Judentum tut sich keinen Gefallen, wenn es sich mit allen Untaten, die Israel begeht, solidarisiert."

ktzt

3

19.8.14

George Galloway ist von der britischen Polizei befragt worden, nachdem er seinen Wahlkreis in Bradford für "Israel-frei" erklärt hatte (das heißt, daß dort keine Produkte aus dem Nazistaat und seinen Kolonien angeboten werden.)  Irgendwelche Trottel haben darin natürlich eine antisemitische Entgleisung gesehen.

P

1

21.8.14

Galloway  (NNA)*

Frankreich  (NNA)*

P

B

2

3

           
29.8.14

In London ist George Galloway bei einem öffentlichen Termin von einem offenbar pro-zionistischen Mann körperlich angegriffen und verletzt worden, er liegt jetzt mit gebrochenem Kiefer im Krankenhaus. Bei PressTV Infos von Amina Taylor, bei Sky News eine Meldung.

P,Sky

zus.3

30.8.14

Meldungen zum Angriff auf George Galloway. Der Täter wurde gefasst, Galloway ist noch im Krankenhaus.

RT,P

zus.2
1.9.14

Erstes Gespräch mit George Galloway nach dem Anschlag auf ihn durch einen Anhänger der zionistischen Terrorgruppe "IDF" namens Neil Masterson.

P

2

2.9.14

Ausschnitt aus einem weiteren Interview mit George Galloway nachdem  er von einem pro-zionistischen Fanatiker zusammengeschlagen wurde.

RT

2

9.9.14

Ein besonders dummer (oder auch böswilliger) Beitrag von Martina Morawietz, die es für sinnvoll hält, sich beim Kampf gegen wirklichen und eingebildeten Antisemitismus (und als Antisemit hat hier jeder zu gelten, der kein Netanjahu-Poster überm Bett hängen hat) mit den Faschisten von der "Bild" gemein zu machen. Nächsten Sonntag wollen Gauck und Merkel "gegen Antisemitismus" demonstrieren.  - Man kann nicht zugleich gegen Antisemitismus und für Israel sein.

Frontal 21

10

14.9.14

In Berlin nehmen einige Tausend Leute an einer Kundgebung des Zentralrates teil, unter dem Motto "Steh auf - Nie wieder Judenhass" - und unter wehenden Fahnen des faschistischen Staates Israel. Neben  Merkel, Gauck und Graumann haben sich durchaus auch ein paar anständige Leute (Wulff, Schneider) zu dem makabren Treffen verirrt. Obwohl Merkel ausdrücklich Israelkritik und Antisemitismus gleichsetzt (zu hören im BBC-Bericht), thematisiert keiner der Berichte diesen boshaften und gefährlichen Mißbrauch des Antisemitismusvorwurfs.  

A,B,Sky,arj,TS,hj,E

zus.15
           
29.9.14

Ausschnitt aus der Rede von Netanjahu vor den UN. Er setzt darin in höchst demagogischer Weise Antisemitismus und Kritik am Staat Israel gleich.

RT

1
20.11.14

Ein Bericht von Tim Herden und Siegbert Schefke in den Tagesthemen über den Streit bei den Linken um die Haltung zu Israel. Der Vorfall auf dem Flur vor Gysis Büro wird benutzt, um wiedermal Israelkritik und Antisemitismus gleichzusetzen. In infamer Weise (und mit einem als Beleg völlig ungeeigneten Zitat) wird Max Blumenthal eine antisemitische Grundhaltung angedichtet. Die letzten aufrechten Linken bei der Linken werden als konfuse Spinner dargestellt, die aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen immerzu auf Israel herumhacken. Die wahren Antisemiten werden sich über solche Berichte freuen.

TT

3

11.12.14

Der Israelfan, der in London George Galloway tätlich angegriffen hatte, ist zu 16 Monaten Gefängnis verurteilt worden. 

P

3
           
22.1.15

Die Jungs von "Neturei Karta" drehen den Spieß um und verkünden (draußen vor dem UN-Gebäude in New York, wo eine Konferenz über den Kampf gegen Antisemitismus läuft - ohne sie), die wichtigste Ursache für das Anwachsen des Antisemitismus sei Israels Besetzung Palästinas.   ¤

P

2

15.2.15

Das Simon-Wiesenthal-Center verurteilt eine Kunstausstellung in Estland, die angeblich antisemitisch sei und das Gedenken an die Opfer des Holocaust beschmutze.

RT

3

22.2.15

Im Palästina-Magazin "The Sun will rise" geht es um Angriffe von Zionisten auf Unterstützer Palästinas, wobei immer wieder gerne der Antisemitismusvorwurf benutzt wird. Geschildert werden die Fälle des britischen Vikars Stephen Sizer und von George Galloway. Gespräch darüber mit Gilad Atzmon (Schriftsteller und Ex-Israeli) und Raza Nadim (MPAC). Bemerkungen von Baroness Jenny Tonge, die wegen ihrer Israelkritik geschasst wurde.

P

23

15.4.15

Bei einer Ansprache zum Holocaust-Gedenktag in Israel erklärt Netanjahu, die Welt habe ihre historische Lektion nicht gelernt. "So wie die Nazis versuchten, die Zivilisation zu zerstören und nach der Weltherrschaft ihrer "Herrenrasse" strebten, indem sie das jüdische Volk auslöschten, so will heute der Iran die Region und die Welt erobern, mit dem erklärten Ziel, den jüdischen Staat zu vernichten." - Die Worte des Massenmörders Netanjahu lassen sich nur als Projektion verstehen. Er selber ist es, der der Welt mit einer weiteren Lektion droht.

Sky

2

24.4.15

"Head to Head": Anti-Semitism and Islamophobia: Old fears, new threats?" - Mehdi Hasan diskutiert mit Prof. Robert S. Wistrich über Antisemitismus, Israelkritik und Islamfeindlichkeit. An der Debatte vor Publikum nehmen auch teil Hannah Weisfeld, Jonathan Arkush, Richard Kuper und Sharif Nashashibi. (Leider komplett NNA)*  (¤¤?)

A

47
           
6.11.15

Bei "UpFront" diskutiert Mehdi Hasan mit Alan Dershowitz und Brian Baird (Ex-US-Kongressabgeordneter) über die Macht der Israel-Lobby in den USA, speziell des AIPAC. Dershowitz bestreitet diese Macht gar nicht, er findet sie sogar gut, da sie ja Israel (dem Garanten für Frieden usw.) nutzt, und außerdem sei die Macht der saudischen Lobby viel größer. Und wer Israel und seine Lobby kritisiert (einschließlich Haaretz), ist ein Heuchler und / oder Antisemit. Danke, das wollten wir hören.

A

14
            
14.3.16

Über eine Konferenz in Berlin gegen Antisemitismus. Laut dem TS-Bericht ging es dabei vor allem um Israel. Merkel verurteilt Äußerungen, die "als vermeintliche Kritik der Politik des Staates Israel daherkommen, tatsächlich aber Ausdruck des Hasses auf jüdische Menschen sind." Lammert meint, wer in Deutschland leben wolle, müsse das "Existenzrecht Israels anerkennen". Über das Existenzrecht der Palästinenser kein Wort.

TS

2

28.4.16

 

Die Labour Party hat den früheren Bürgermeister von London, Ken Livingstone, "suspendiert", wegen Äußerungen, die als antisemitisch eingeordnet werden. Es geht um die Behauptung, Hitler habe 1932 den Zionismus unterstützt (genauer, er habe die Vertreibung der Juden nach Palästina vorgehabt, noch nicht ihre Ermordung). Ich weiß nicht, ob das historisch stimmt, aber ich kann darin jedenfalls bei Livingstone nichts Judenfeindliches erkennen. Auch die Abgeordnete Naz Shah wurde "suspendiert". Sie hatte sich eine dumme polemische Bemerkung geleistet,  man solle Israel in die USA verlegen.  - Der demonstrierte Furor des "Antisemiten"-Jägers John Mann ist schon erstaunlich. Eigentliches Ziel der Angriffe ist natürlich Parteichef Corbyn, der ein guter Freund von Livingstone ist und dessen klare israelkritische Haltung bekannt (und unerwünscht) ist. - Bei Sky News ein Bericht mit ausführlichen O-Tönen, bei der BBC etwas kürzer. Kurze Meldungen bei PressTV und Euronews.  ¤

B,Sky,P,E

 

zus.10

 

29.4.16

Im Streit um angeblich antisemitische Äußerungen von Ken Livingstone will Labour-Chef Jeremy Corbyn eine unabhängige Kommission einsetzen, die Rassismus in der Partei untersuchen soll. Im sehr sachlichen Bericht bei PressTV sagt George Galloway, daß die Vorwürfe Teil eines geplanten Putsches gegen Corbyn sind und daß die Israel-Lobby letztlich jede Kritik am Apartheidstaat für antisemitisch erklären lassen will.

Sky,P

zus.7
           
30.4.16

 

Die Jagd auf Ken Livingstone geht weiter. Bei einem TV-Interview stellt man ihm 16 mal die selbe dämliche Frage, ob er sich für seine Äußerung über Hitler entschuldige, 16 mal erklärt er, daß es ihm leid tut, die Partei in Schwierigkeiten gebracht zu haben, aber keinen Grund hat, sich inhaltlich für irgendetwas zu entschuldigen. Ausführliche (entnervende) O-Töne bei Sky News. Bei PressTV Kommentare von Gilad Atzmon und Rodney Shakespeare, die beide eine Kampagne der Zionisten gegen Freunde Palästinas bemerken. Atzmon sagt, die Verbindung von Hitler mit den Zionisten Anfang der 30er (mit dem Ziel einer Umsiedlung der deutschen Juden nach Palästina) sei einfach eine historische Tatsache, die auch von Netanjahu kürzlich betont wurde (was allerdings nicht unbedingt die Seriosität dieser Behauptung unterstützt). Auf deutsch berichtet einzig Euronews über die Affäre.

Sky,P,E

zus.10
           
2.5.16

Bei Sky News trägt Robert Nisbet die neuesten "Enthüllungen" über angeblich antisemitische Äußerungen diverser Labour-Politiker vor. Es handelt sich durchweg um heftige Kritik am israelischen Apartheidstaat, teilweise wird die Ähnlichkeit dieser Politik mit der Nazideutschlands festgestellt. In keinem Fall wird aber irgendetwas gegen "die Juden" geäußert. Leute, die ständig soetwas in Sätze hineininterpretieren, sollten mal darüber nachdenken, wie fest antisemitische Klischees in ihren eigenen Köpfen sitzen. Und wie sehr sie mit ihrem Geschwafel den Antisemitismus befördern. 

Sky 4
3.5.16

Michael Holmes spricht mit dem Labour Oberhausabgeordneten Michael Levy über die Antisemitismusvorwürfe. Levy gibt zu, daß er ein enger Vertrauter des Massenmörders Blair ist (darauf wird natürlich nicht weiter eingegangen) und sagt, daß jeder Israel kritisieren kann, aber er tut das natürlich nicht, und jeder der es tut ist ein Antisemit. So in etwa kann man es wohl zusammenfassen, ohne dem Mann Unrecht zu tun. Wäre vielleicht interessant, wenn ihm jemand ein paar ernsthafte Fragen stellen würde. Z.B., was an den inkriminierten Aussagen denn nun antisemitisch gewesen sein soll.

C

12

5.5.16

 

 

Uri Schneider berichtet über den Holocaust-Gedenktag in Israel. Netanjahu nutzt die Gelegenheit, Kritiker seiner Besatzungspolitik als Antisemiten zu verunglimpfen. Immer mehr Menschen stören sich am Kitsch und am nationalistischen Pathos der offiziellen Feiern und sehen darin einen Mißbrauch des Völkermordes. In Tel Aviv gibt es eine alternative Gedenkveranstaltung, bei der auch die Vertreibung der Palästinenser beklagt wird.  ¤  >Aufnahme verlorengegangen<

Bei "Comment" geht George Galloway auf die Hexenjagd gegen Labour-Politiker wegen vorgeblich antisemitischer Äußerungen ein. Titel: "How is Israel infecting british politics?"  Irgendwelche sehr fleißigen Agenten haben sämtliche Facebook-Posts aller Labourabgeordneten gefilzt und bei 26 von ihnen Israelkritisches gefunden, das umgehend als "antisemitisch" gebrandmarkt wurde. Inhaltlich geht Galloway in der Einleitung nicht weiter auf den Quatsch ein.

arj

 

P

3

 

4

7.5.16

Afshin Rattansi geht bei "Going Underground" kurz auf die pro-israelische Anti-Labour-Kampagne ein. Er bringt u.a. einen bezeichnenden O-Ton von Lord Michael Levy: "Using the word >zionist< is another form of antisemitism." Hoffentlich ist das nur aus dem Zusammenhang gerissen. Und hoffentlich hat Theodor Herzl es nicht gehört. >Aufnahme verlorengegangen<

RT

2
9.5.16

Afshin Rattansi ("Going Underground") spricht mit Ken Livingstone, allerdings nur am Rande über die albernen Antisemitismusvorwürfe (die sich in Wahrheit gegen Jeremy Corbyn und den neuen Linkskurs von Labour richten). Dafür über die ebenso albernen Vorbehalte gegen den neuen Londoner Bürgermeister Sadiq Khan, der ein Muslim ist (und eher nicht zur Parteilinken gehört).  >Aufnahme verlorengegangen<

RT

8
           
10.5.16

"The Stream: Anti-Semitism rocks UK Labour Party" -  Über die Antisemitismusvorwürfe gegen Labour-Politiker diskutieren Rabbi Herschel Gluck (Muslim-Jewish Forum), Charley Allan ("Morning Star") und Rachel Shabi (Journalistin). Leider NNA)*  ¤  >Aufnahme verlorengegangen<

A

25

         
14.5.16

Afshin Rattansi ("Going Underground") spricht mit Max Blumenthal über die Hexenjagd auf linke Labour-Abgeordnete wegen angeblich antisemitischer Äußerungen, die auf einen Putschversuch gegen Corbyn hinausläuft. Die Israel-Lobby versucht, ihre eigene Definition des Begriffs "Antisemitismus" durchzusetzen, die diesen gleichsetzt mit Antizionismus, also der Kritik am israelischen Nationalismus. Details von einigen besonders bizarren Verleumdungen und über den Einfluß von Hardcore-Zionisten auf die Medien in den USA.   ¤

RT

11

           
14.5.16

Bei PressTV ein Bericht von der Ausstellung mit "Holocaust-Karikaturen" in Teheran. Diese sollen sich nicht über den Völkermord an den Juden lustigmachen oder diesen in Frage stellen, sondern die Instrumentalisierung des Völkermordes zu politischen Zwecken durch Israel kritisieren. Nach den im Bericht gezeigten Beispielen ist das nicht gelungen. Eine Zeichnung ist dabei, die auch ich als antisemitisch einordnen würde, die anderen sind dumm, nichtssagend und völlig unlustig. Abwegig ist die Behauptung im Berichtstext, die Bilder seien eine Antwort auf Karikaturen von Charlie Hebdo, die den Propheten Mohammed beleidigt hätten. Das haben sie nämlich nicht.

P

2

21.5.16

 

Afshin Rattansi ("Going Underground") spricht mit Jackie Walker (Momentum movement). Die linke jüdische antirassistische Aktivistin war zusammen mit Ken Livingstone von Labour "suspendiert" worden, weil irgendjemand meinte, eine Äußerung über den Sklavenhandel ("the African holocaust") und jüdische Banker als dessen Finanziers ("chief financiers of the sugar and slave trade") sei antisemitisch gewesen. Sie erläutert den Zusammenhang des Zitats. Sie meint, daß die Labour-Party kein besonderes Problem mit Rassismus und Antisemitismus hat (nicht mehr als andere auch), daß aber der Stil der momentanen Debatte über "Antisemitismus" ein ernstes Problem darstellt. Die pro-zionistische "Israel Advocacy Movement" sammelt offenbar gezielt Äußerungen von Linken im Internet, von denen sie dann behauptet, sie seien antisemitisch. Walker fühlt sich durch diese Schmutzkampagne auch als Jüdin angegriffen. Es erinnert sie an die Verfolgungshysterie der McCarthy-Zeit in den USA, der auch ihre Mutter als Bürgerrechtlerin zum Opfer fiel.  ¤¤

RT

 

9

 

           
27.5.16

Mehdi Hasan ("UpFront") spricht mit Efraim Halevy (Ex-Chef des Mossad), der einige Dinge über Israels Rechtsruck geäußert hat, die man Anderen sicherlich als "antisemitisch" ankreiden würde. Im Gespräch erneuert er seine sehr sachliche, aber scharfe Kritik an Netanjahus Regierung, am Umgang mit rechten Terroristen in Israel und an der pauschalen Verurteilung der Hamas.  ¤

A 12
            
9.6.16

Rassismus / Antisemitismus / Nazis / Gebroder

Der AFD-Abgeordnete Wolfgang Gedeon in Ba-Wü soll aus seiner Fraktion ausgeschlossen werden, wegen antisemitischer Äußerungen. Diese werden im Bericht kurz gezeigt. Daß der Mann ein faschistischer Drecksack ist, geht daraus sehr klar hervor. Ob er wirklich antisemitisch ist, weiß ich nicht (vermutlich ja). Daß die Nazis ihn loswerden wollen, dürfte aber weniger an seinem angeblichen Antisemitismus liegen als an seiner offenen Feindschaft gegenüber Israel. (weshalb der Beitrag ungewöhnlicherweise in beide Kategorien fällt.)

ht

2

17.6.16

In mehreren US-Bundesstaaten bemühen sich zionistische Lobbygruppen, Boykottaufrufe gegen den Apartheidstaat gesetzlich verbieten zu lassen. Die BDS-Kampagne wirkt offenbar. Die Boykottaufrufe, also eine Form des friedlichen Protestes, werden von den Anhängern des rechtsextremen israelischen Regimes allen Ernstes als "antisemitisch" bezeichnet. Bericht von Kristen Saloomey aus New York.

A 3
           
30.6.16

 

 

 

Jeremy Corbyn stellt den Untersuchungsbericht über Antisemitismus in der Labour-Party vor. Darüber wird aber bei keinem Sender inhaltlich berichtet. Stattdessen regt sich CNN fürchterlich (und absolut unprofessionell) auf über einen eigentlich sehr klugen und klaren Satz von Corbyn: "Unsere jüdischen Freunde sind für die Handlungen von Israel oder der Regierung Netanjahu nicht stärker verantwortlich als es unsere muslimischen Freunde für den selbsterklärten "Islamischen Staat sind." Bei AJE wird auch der Satz davor noch zitiert, in dem Corbyn seine eindeutige Verurteilung des Antisemitismus deutlich macht. Bei CNN gibt es nur den einen Satz, und der wird von mehreren Reportern als "antisemitisch" verurteilt. Man dürfe Israel und den "IS" nicht vergleichen, nichtmal beide Worte in einem Satz verwenden. Isa Soares, Richard Quest und John Vause stellen ihre kommentierenden Behauptungen alle als Tatsache dar. Z.B. Vause (CNN-Anchorman): "The Labour Leader bizarrely appeared to compare the Israeli Government to ISIS." Oren Liebermann (CNN-Korrespondent in Israel) hält seine eigene Meinung zwar zurück, findet aber ausschließlich Zitate von israelischen Rechtsextremisten über den vorgeblichen Antisemiten Corbyn. Wenn hier etwas wirklich bizarr ist, dann diese Kampagne von CNN gegen die Labour-Partei. (Leider keine Videos davon im Netz.) ¤

Bei Sky News ein ebenso tendenziöser Bericht, der aber mehr an Corbyns Weigerung, einen Nachfolger zu suchen, interessiert ist. Bei der BBC nichts zu dem Thema, bei deutschsprachigen Sendern sowieso nicht.

A,Sky,C

 

 

 

zus.16

 

 

 

7.1.17

Ein israelischer Diplomat namens Shai Masot hat sich in einem Londoner Cafe dabei filmen lassen, wie er einer britischen Regierungsbeamtin Vorschläge macht, wen er und seine Leute mal durch eine Schmutzkampagne erledigen könnten, z.B. den als israelkritisch bekannten Vize-Außenminister Alan Duncan. Der Bericht von AJE ist Teil einer größeren Recherche, die demnächst unter dem Titel "The Lobby" veröffentlicht werden soll. Auch die BBC berichtet über den Fall. 

A,B zus.6
           
8.1.17

Nach den AJE-Enthüllungen über den israelischen Diplomaten Shai Masot, der angeboten hatte, britische Regierungsmitglieder mit Schmutzkampagnen zu erledigen, "entschuldigt" sich die israelische Botschaft. Der gesprächige junge Mann soll demnächst entlassen werden. - Bei AJE nochmal der Bericht von gestern. Bei PressTV Einschätzungen von Richard Silverstein, der darauf hinweist, daß es immer wieder solche Schmutzkampagnen israelischer Tarnorganisationen ("Astroturfing") gegen Labour-Politiker gibt. - Auf deutsch nur bei Euronews ein kurzer Bericht über die Affäre.

A,P,E

zus.10
                 
11.1.17

Noch ein Bericht über die Enthüllungen zur Unterwanderung von Bürgergruppen in England durch zionistische Agenten. 

Dann der erste Teil der vierteiligen Serie "The Lobby" darüber: "Young Friends of Israel", präsentiert von Clayton Swisher. Leider NNA)* Sicher auch sehr lehrreich angesichts der Wühlarbeit der Zionisten z.B. in der deutschen Linkspartei.  ¤¤

A

A

2

26

                 
12.1.17

"The Training Session" - Teil 2 der vierteiligen Serie "The Lobby" über die Bemühungen der Zionisten um Einflußnahme auf politische Gruppen in Britannien. Nun über die Unterwanderung der Labour-Party durch pro-israelische Propagandisten und ihre Allzweckwaffe gegen jede Israelkritik, den Vorwurf des Antisemitismus. (leider NNA)*  ¤¤

A

26

           
13.1.17

"The Lobby", Teil 3: "An Anti-Semitic Trope" - Über die infamen und stereotypen Antisemitismusvorwürfe der Israellobby gegen linke Politiker, die Israels Politik und die Besatzung Palästinas kritisieren. Weitere heimlich gefilmte Beispiele aus England. (leider NNA)*  ¤¤

A

26

           
14.1.17

"The Lobby", vierter und letzter Teil: "The Takedown"  - Mehr über die Versuche der Einflußnahme auf die britische Politik durch zionistische Agenten - Versuche, die der Spionage gleichkommen und das Diskussionsklima vergiften.  (NNA)*  ¤

A

26
           
1.3.17

Etwa 250 britische Akademiker haben einen Offenen Brief unterzeichnet, der das Recht auf freie Rede an den Universitäten einfordert. Immer wieder werden dort israelkritische Veranstaltungen abgesagt, immer mit der Unterstellung, es handele sich um Antisemitismus. Selbst Überlebende des Holocaust werden dabei als Antisemiten abgestempelt. Camilia Shambayati berichtet aus London.

P

2

           
10.4.17

Afshin Rattansi ("Going Underground") spricht mit Ken Livingstone. Neben Trumps Krieg gegen Syrien geht es auch um die neuerlichen höchst albernen Antisemitismusvorwürfe gegen Livingstone, der festgestellt hatte, daß Hitler 1933 eine Vereinbarung mit der deutschen zionistischen Bewegung getroffen hat. Die Behauptung, Hitler sei ein Zionist gewesen, stammt dagegen nicht von ihm. 

RT 9
           
14.6.17

 

 

 

Der Dokumentarfilm "Auserwählt und ausgegrenzt", über Antisemitismus in Nahost und Europa, war für arte produziert worden, dann aber wegen redaktioneller Bedenken nicht gesendet worden. Nun hat ihn die "Bild-Zeitung" im Internet veröffentlicht. Der Beitrag bei "Zapp" zeigt einige Ausschnitte und bringt Stellungnahmen beider Seiten. Die Ablehnung des Films wird formal gerechtfertigt, ebenso wird die Veröffentlichung durch "Bild" mit formalen Argumenten kritisiert. Eine inhaltliche Kritik des Films gibt es dagegen kaum. - Der Film ist ein übles demagogisches Machwerk, das alles durcheinandermengt, bösartigen Antisemitismus, Kritik an der israelischen Besatzung (die selber mit keinem Wort erwähnt wird!), Dummheiten von Jugendlichen - alles dasselbe, wer Israel kritisiert ist ein Antisemit, basta! Der Film arbeitet dabei mit reihenweise sachlichen Fehlern, Verdrehungen, Weglassungen und Unterstellungen. Broder liebt den Film. Wer ihn sendet, offenbart damit nur seine eigene Verdorbenheit und schadet dem Kampf gegen den real existierenden Antisemitismus. Allerdings kann man sich den Film auch kritisch ansehen, dann ist ein Teil des Materials durchaus interessant, eben da, wo tatsächlich antisemitische Einstellungen dokumentiert werden.  ¤

Zapp

 

 

9

 

 

           
21.6.17

"Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa" - Der Film von Joachim Schroeder und Sophie Hafner, in einer vom WDR redaktionell bearbeiteten Fassung. Die gröbsten Rechtsverstöße wurden entfernt, und einige böswillige Fälschungen mit Anmerkungen kommentiert. Parallel wird auf den ausführlichen Faktencheck hingewiesen, der große Teile des Film auseinandernimmt. Unbedingt lesenswert! (Meine Bewertung vom 14.6. wird dadurch bestätigt und untermauert. Der Film ist eine üble Faktenverdrehung, sein Hauptziel ist es, Linke als "Antisemiten" zu verleumden, er schadet damit dem Kampf gegen den realen Antisemitismus. Um Judenhass in Europa geht es im Film leider nur am Rande, dafür umsomehr um die Reinwaschung Israels.  ¤

Anschließend die Diskussion bei Sandra Maischberger: "Israelhetze und Judenhass: Gibt es einen neuen Antisemitismus?" - Mit Michael Wolffsohn, Norbert Blüm, Ahmad Mansour, Gemma Pörzgen, Rolf Verleger und Jörg Schönenborn. Leider bis auf den Anfang NNA)*  ¤

ARD 93

75

30.6.17

Ein Reality Check bei "UpFront": Mehdi Hasan stellt klar, daß Antizionismus nicht gleichbedeutend mit Antisemitismus ist. Wer beides gleichsetzt, macht damit in unverantwortlicher Weise "die Juden" für Israels Politik verantwortlich. Hasan zählt eine Reihe von Äußerungen israelischer Politiker auf, die genau das tun. 

A

2

           
15.7.17

 

Michael Smerconish spricht bei einer Probe in Miami mit Roger Waters (Pink Floyd). Seine "Us and Them"-Tournee durch die USA ist auch eine politische Kundgebung gegen Trump. Israelfreunde rufen zum Boykott der Konzerte auf und verleumden Waters als Antisemiten, weil er die BDS-Kampagne (Boykott gegen Israel) unterstützt. Waters nennt die Vorwürfe eine "bösartige Propaganda". "Ich rede über einen gewaltfreien, liebevollen Widerstand gegen die Unterdrückung eines Volkes." (Diese Passage fehlt leider im YT-Video.) Der Rest des Interviews dann über das eigentliche Thema, den Widerstand gegen das Trump-Regime. Und Smerconish erzählt, daß er 2006 Waters' Hinweis auf Guantanamo ("Habeas Corpus matters") noch unangemessen fand. Zehn Jahre später, als in Guantanamo immer noch 44 Menschen ohne Anklage festgehalten wurden, habe er ihm rechtgegeben.  ¤

C

12
           
18.8.17

Die BDS-Kampagne fordert Musiker zum Boykott eines Festivals in Berlin auf, bei dem arabische und israelische Künstler zusammen auftreten sollten. Die Begründung ist, das Festival werde auch von der israelischen Botschaft gesponsert. (Ich denke, daß die BDS-Leute sich mit dieser Aktion verrannt haben und ihrer Sache schaden.) Der 3sat-Beitrag informiert sachlich über den Fall und über die BDS-Kampagne, die von den Israel-Lobbyisten als "antisemitisch" verleumdet wird. U.a. wird Judith Butler zitiert, die feststellt, daß die Israelfans den Begriff "Antisemitismus" zum Kampfbegriff machen und damit eine Form der "Weißen Vorherrschaft" und des Rassismus fördern.

ktzt

6

9.10.17

Im Januar hatte AJE einige schmutzige Details der Wühlarbeit zionistischer Agenten gegen britische Israelkritiker enthüllt und ausführlich in der Serie "The Lobby" dokumentiert. Mehrere Angestellte der israelischen Botschaft in London wurden daraufhin gefeuert. Sie haben versucht, sich an dem Sender zu rächen, mit einer Beschwerde bei der britischen Medienaufsicht, in der AJE wie üblich "Antisemitismus" vorgeworfen wurde, außerdem unfaire und unausgewogene Berichterstattung. Die Medienaufsichtbehörde Ofcom hat nun alle diese Vorwürfe als unbegründet zurückgewiesen.

A

2
           
8.11.17

 

 

 

"Der ewige Antisemit - Geschichte einer unerwiderten Liebe" - Film von Henryk M. Broder und Joe Schroeder. Broder ist mal wieder mit Hamed Abdel-Samad im Auto unterwegs und sucht Antisemiten. Zunächst läßt er sich eine halbe Stunde von seinem Spezi Leon de Winter den Bauch pinseln. Nachdem nun alle Zuschauer eingeschlafen sind geht es nach Naumburg zu dem NPD-Mann Hans Püschel. Der nennt den Holocaust "eine Mär" bzw. "einen Mythos" und wurde dafür von einem Gericht freigesprochen. Broder und Abdel-Samad hören sich die "Argumente" des Nazis an und gehen dann, ohne näher darauf einzugehen, kotzen. 

Weit mehr interessiert sich Broder allerdings für "linke Antisemiten". Die findet er überall wo sich Menschen für die Rechte der Palästinenser einsetzen. Z.B. Diether Dehm von der Linken, oder die Hildesheimer Hochschulpräsidentin Christiane Dienel, die sich von Broder in infamer Weise als "Antisemitin" beschimpfen lassen muß. Broder fragt sich und andere, was die Linken bloß gegen Israel haben, aber er findet keine Antwort. Die israelische Besatzung Palästinas kann ja unmöglich etwas damit zu tun haben.

Dann reisen die beiden noch nach Malmö, wo sehr viele arabische Einwanderer leben und es immer wieder rassistische Ausschreitungen gegen Juden gibt, von Leuten, die Juden und Israel gleichsetzen. Woran das liegen könnte? Der frühere Bürgermeister von Malmö hat es ausgesprochen, aber die Antwort gefällt Broder nicht.

Ach ja. Ein echter Antisemit kam auch vor. Der hat die ganze Zeit seinen Hund gestreichelt und zynische Bemerkungen gemacht über alle, die noch selber denken. 

BR

 

 

 

79

 

 

 

11.12.17

 

 

Nachdem bei den antiisraelischen Protesten in Deutschland vereinzelt Israel-Fahnen verbrannt wurden, haben zunächst linke Israelfreunde im Internet eine massive Kampagne gegen die angeblich "antisemitischen" Vorfälle geführt und damit zugleich versucht, vom Thema (die Expansion Israels ins besetzte Nachbarland Palästina) abzulenken. Nun hat Merkel den Ball aufgeschnappt und verurteilt ebenfalls solche "antisemitischen" Vorfälle, und es wird über ein generelles Verbot des Verbrennens von Landesfahnen diskutiert. 

Damit hätten dann Linke für eine weitere Einschränkung des Demonstrationsrechtes gesorgt. Das Verbrennen von Fahnen ist natürlich politisch dumm und gefährlich, weil es zu allen möglichen Mißverständnissen einlädt. Man muß aber nicht jede Dummheit verbieten. Und nicht jeder, der einen Davidstern verbrennt, meint damit "die Juden". Wenn ein Land ein religiöses Symbol zum Symbol von politischer Macht umfunktioniert, muß es mit solchen Effekten rechnen. Allgemein ist das Anbringen von religiösen Symbolen (Davidstern, Kreuz, Halbmond) auf Landesfahnen ein gefährlicher Irrsinn, weil es immer alle anderen Konfessionen ausschließt. Ansonsten würde ich mir wünschen, daß die, die sich über die (angeblich gerufene) Parole "Tod den Juden" zu Recht aufregen, das auch tun würden, wenn israelische Nazis "Tod den Arabern" schreien. 

Außerhalb der deutschen Medien findet diese Diskussion übrigens nirgends statt. Für die besondere Empfindlichkeit in Deutschland für das Thema gibt es natürlich einen guten Grund. Die Geschichte sollte aber eine scharfe Kritik an heutigen Verbrechen nicht verhindern. Im Gegenteil.

R,TS,hj,TT

 

 

zus.8

 

 

12.12.17

Nachdem vereinzelt ein paar Dummköpfe Israelfahnen verbrannt haben, fantasieren die deutschen Sender von "antisemitischen Ausschreitungen". Im heute-journal ist es Hauptthema. Claus Kleber spricht mit Sawsan Chebli (Tochter von Palästinensern und Berliner Staatssekretärin), die verlangt, Muslime sollten sich noch deutlicher vom Antisemitismus distanzieren. Bei "heute+" ähnliche Aussagen von Lamya Kaddor (Islamwissenschaftlerin).  - Alle sehen überall Antisemitismus. Das geht soweit, daß auch die echten Antisemiten von der AFD die Kritik an Israel als "Antisemitismus" verurteilen. Vom Grund der Kritik und der Wut redet niemand. Manöver geglückt. 

arj,hj,h+,E

zus.19
15.12.17

Auch der deutsche Bundespräsident sieht sich veranlasst, seinen Senf zur angeblichen Welle des Antisemitismus bei antiisraelischen Demos dazuzugeben: "Wer auf deutschen Plätzen die israelische Fahne in Brand setzt, versteht nicht, was es heißt, deutsch zu sein." - Das Ziel der Kampagne wurde erreicht: bei weiteren propalästinensischen Demos hat sich kaum noch jemand teilzunehmen getraut.

(Nur ganz nebenbei: bei der Tageschau wissen sie nicht mal, wie man "Chanukka" ausspricht.) 

ht,TS zus.4
22.12.17

 

In Berlin hat ein Nazi einen jüdischen Restaurantbesitzer öffentlich antisemitisch bepöbelt. Das Video davon wird viel gesehen und befördert die Debatte über echten und angeblichen Antisemitismus. Bei arte Ausschnitte aus dem Video und Aussagen von Hajo Funke, daß man zwischen Antisemitismus und Israelkritik unterscheiden sollte. Der Dialog wird allerdings erschwert durch Aussagen wie die des Restaurantbesitzers oder von Deborah Feldman (beide im heute-journal), die mal wieder - durchaus böswillig und zynisch! - alles gleichsetzen und damit zur aggressiven Antwort direkt einladen. Konstruktiver ist die Initiative "Salaam - Schalom", die sich für eine Verständigung von Juden und Muslimen einsetzt. Und die das Verbrennen israelischer Fahnen genauso ablehnt wie ein Verbot, die Besatzung Palästinas zu thematisieren. (Ich gehe einen Schritt weiter: man kann Antisemitismus nur glaubwürdig verurteilen, wenn man zugleich mit gleicher Schärfe und Lautstärke die Besatzung Palästinas verurteilt. Et vice versa.)

arj,hj

 

zus.8

 

24.3.18

Infos im "Listening Post": einige rechtsextreme Israelfans im US-Kongress wollen erreichen, daß der Nachrichtensender Al Jazeera als "ausländischer Agent" eingestuft wird. Angeblich verbreite der Sender extremistische Hassbotschaften und "antiamerikanische, antiisraelische und antisemitische Inhalte".

A 2
25.3.18

Jüdische Verbände in Britannien werfen Jeremy Corbyn mal wieder vor, er stelle sich hinter Antisemiten, und das komme von "der obsessiven Feindschaft der Linken gegenüber dem Zionismus und Israel". Corbyn hat sich für einen Vorgang entschuldigt, bei dem er vor einigen Jahren ein (vermutlich) antisemitisches Wandbild verteidigt hatte (wegen der Kunstfreiheit). Sein Schattenminister Andy McDonald verteidigt Corbyn, der immer gegen jede Form von Rassismus eingetreten ist.

Sky

4
26.3.18

Drei weitere Berichte über die Antisemitismusvorwürfe der britischen Israel-Lobby gegen Oppositionschef Corbyn, über eine Demo von Israel-Fans ("Enough is enough"), Gegenproteste von Corbyns Unterstützern und Corbyns Entschuldigung dafür, daß er 2012 ein (vermutlich) antisemitisches Wandbild verteidigt hat. Der Text dieser sehr ausführlichen Entschuldigung wird bei Sky News zitiert, das inkriminierte Bild in allen Berichten gezeigt.

A,C,Sky,E zus.9
                  
8.4.18

Vor der Parteizentrale der Labour-Partei in London demonstrieren einige hundert Leute gegen Jeremy Corbyn und gegen angeblichen Antisemitismus in der Labour-Partei.

Sky

3

5.5.18

In der Kultursendung "Arts & Culture" (BBC) ein Beitrag über das umstrittene, angeblich antisemitische Wandbild "Freedom for Humanity" in London, und dessen Maler, den kalifornischen Künstler "Mear One", der sich mit seinen Werken gegen Kapitalismus und Umweltzerstörung richtet und der sich vehement gegen die Unterstellung wehrt, irgendwelche antisemitischen Ideen zu vertreten. Anschließend eine kurze Debatte über den Antisemitismusvorwurf als Mittel der Zensur, Mary Beard diskutiert mit Kenan Malik, Afua Hirsch und Iain Dale¤

B

8
21.5.18

Ken Livingstone ist aus der Labour-Partei ausgetreten, wegen der andauernden Antisemitismusvorwürfe, die er aber weiterhin energisch zurückweist. Infos von Jon Craig.

Sky

3
22.5.18

Stellungnahme von Ken Livingstone zu seinem Parteiaustritt und den Antisemitismusvorwürfen, mit denen er schon seit Jahrzehnten behelligt wurde, weil er sich für die Sache der Palästinenser eingesetzt hat.

P

2
22.6.18

Beim Musikfestival "Ruhrtriennale" ist die schottische Band "Young Fathers" ausgeladen worden, weil sie den Boykott gegen die israelische Apartheid (BDS) unterstützt. Der Boykott eines verbrecherischen Regimes sei "antisemitische Hetze". Die NRW-Kultusministerin begründet das ausgerechnet mit der "besonderen Geschichte" der Deutschen.

ktzt 4
18.7.18

Die britische Labourpartei hat sich bei der Debatte über Antisemitismus von einer pro-zionistischen Definition des Begriffs distanziert, weil diese praktisch jede Kritik an Israel als antisemitisch denunziert hätte und jede Unterstützung für die Palästinenser unmöglich machen würde. Bei PressTV ein sehr sachlicher und informativer, aber auch deutlicher Bericht von Roshan Muhammed Salih, über die fragliche Definition und die Kampagne der rechten Israel-Lobby gegen den Linken Corbyn. Und Einschätzungen von Imran Shah (MPACUK).

P

6
22.7.18

Ein Bericht bei Sky News über den Streit in der Labour-Party über die Definition von Antisemitismus. Die Parteilinke wehrt sich dagegen, eine offizielle Definition zu übernehmen, die praktisch jede Kritik an Israel als "antisemitisch" diffamiert. Einige rechte Israelfans beschuldigen darum Corbyns Leute des Rassismus.

Sky

3
26.7.18

In der Kampagne der Israel-Lobbyisten gegen Corbyn haben drei jüdische Zeitungen auf der Titelseite vor einer Labour-Regierung gewarnt: diese würde eine "Gefahr für das jüdische Leben" bedeuten. Laut Umfragen verfängt die Schmutzkampagne allerdings bei Labour-Wählern kaum. 

Sky

3
28.7.18

Afshin Rattansi ("Going Underground") spricht mit Richard Kuper (Jewish Voice for Labour) über die absurden Antisemitismusvorwürfe gegen Jeremy Corbyn, den Unterschied zwischen politischer Kritik am Staat Israel und der Feindschaft gegen Juden als Juden und eine falsche Definition des Begriffs "Antisemitismus".  ¤

RT 7
           
29.7.18

Die oberste Sprecherin der britischen Juden, Marie van der Zyl, hat erklärt, unter Corbyn sei die Labour-Partei "ein Hort der Antisemiten und des Antisemitismus" geworden. Nachvollziehbare Belege: keine.

Sky

2

31.7.18

Bei AJE ein sachlicher Bericht von Jonah Hull über die "Antisemitismus"-Kampagne gegen die Labour Party. Bei Sky News geht es um eine Aussage des Labour-Funktionärs Peter Willsman, der jüdische Trump-Fanatiker hinter der Kampagne sieht. Natürlich wird auch das für "antisemitisch" erklärt.  ¤ 

A,Sky

zus.8
           
1.8.18

Unter dem Druck von "Antisemitismus"-Vorwürfen hat Jeremy Corbyn eine Erklärung abgegeben, in der er sich für die Teilnahme an einem Treffen von Holocaust-Überlebenden vor acht Jahren entschuldigt. Unter dem Motto "Never Again - For Anyone" war dort Israels Krieg gegen die Bewohner von Gaza mit den Verbrechen der deutschen Nazis verglichen worden. Corbyn sagt jetzt, daß er eine solche Sichtweise verurteilt. Das volle Zitat von Corbyns Erklärung nur bei PressTV. Bei Sky News wird die Tatsache weggelassen, daß es sich um eine Konferenz von jüdischen Holocaust-Überlebenden handelte.

Sky,P

zus.4

3.8.18

In einer Erklärung distanziert sich Jeremy Corbyn nochmal klar vom Antisemitismus und von Antisemiten in der eigenen Partei. Die "Kampagne gegen Antisemitismus" wirft ihm trotzdem vor, keine eigenen Fehler einzugestehen und sich nicht deren pro-israelischer Definition des Begriffs anzuschließen. Bei Sky News zwei Berichte.  

Sky

7

4.8.18

Noch ein Bericht über die Kampagne der rechten Israelfans in der Labourpartei gegen die linke Parteispitze, der sie zu zaghaftes Vorgehen gegen Antisemitismus vorwerfen. 

Sky

3

10.8.18

Sky News zeigt einen OT von Corbyn aus dem Jahr 2013, der angeblich einen antisemitischen Vergleich beinhaltet. Corbyn hatte nur gesagt, daß Israel Palästina besetzt hält, genauso wie Deutschland im zweiten Weltkrieg große Teile Europas besetzt gehalten hat, was aber zweifellos wahr ist. (Und es wäre hinzuzufügen, daß jeder, der unter einer fremden Besatzung lebt, das Recht - moralisch sogar die Pflicht - zum Widerstand hat, damals wie heute. Es ist klar, daß die israelischen Besatzer das nicht hören wollen - darum ist es aber noch nicht antisemitisch.)

Sky

3

13.8.18

Jetzt mischt sich Israels rechtsextremer Machthaber Netanjahu persönlich in die Kampagne gegen Jeremy Corbyn ein. Per Twitter beschuldigt er ihn, 2014 in Tunis einen Kranz auf das Grab von Leuten gelegt zu haben, die von Israel zu Terroristen erklärt werden. Und er habe "Israel mit den Nazis verglichen" (was für eine Nonsens-Formulierung ...) - das müsse von Jedem verurteilt werden. Bei Sky News ausführliche Infos, auch über Corbyns Stellungnahmen zu den albernen Anwürfen. Der Sender bemüht sich um eine sachlich-"neutrale" Darstellung.

Sky

7
13.8.18

"The Isle: Gaging Criticism of Israel"  - Ein sachlicher Beitrag bei PressTV über die Kampagne der selbsternannten "Freunde Israels" gegen Jeremy Corbyn und den Streit um die Definition des Begriffs "Antisemitismus". Sehr klare Erläuterungen und Einschätzungen von Bernard Regan.  ¤

P 10
14.8.18

Jeremy Corbyn bestätigt, daß er im Jahr 2014 in Tunis einen Kranz für die Opfer des Terrors niedergelegt hat. Netanjahus Unterstellungen weist er zurück. Für die meisten Labour-Anhänger sind die täglichen Antisemitismusvorwürfe ein durchschaubares schlechtes Spiel. Noch ein Bericht bei Sky News, und erstmals ein Bericht auf deutsch, bei Euronews.

Sky,E zus.4
           
16.8.18

Ein Bericht über die Auseinandersetzungen beim Berliner "Pop-Kultur"-Festival um die Frage eines Kulturboykotts gegen Israel und den Verdacht, der Boykott des Apartheidstaates sei antisemitisch. Die Vertreter des BDS verhalten sich dabei nicht gerade sympathiefördernd. Gespräch darüber mit der israelischen Schriftstellerin Lizzie Doron, die an der Podiumsdiskussion teilnahm.

ktzt

11

17.8.18

Die jüdische Abgeordnete Margaret Hodge hat Jeremy Corbyn als Rassisten und Antisemiten bezeichnet und gesagt, sie fühle sich wie eine Jüdin im Deutschland in der 30er-Jahren. Ein Labour-Sprecher fordert sie auf, sich für den politischen Mißbrauch des Holocaust zu entschuldigen.

Sky

3
20.8.18

Bei 3sat-kulturzeit ein Beitrag über eine Podiumsdiskussion auf der "Ruhrtriennale" zum Umgang mit der BDS-Kampagne. Interessant ist, daß alle Vorwürfe der Israelfans gegen BDS auf sie selber mindestens genauso zutreffen: unter ihnen tummeln sich Rechtsextreme, sie unterstützen, ob sie wollen oder nicht, ein rassistisches Regime, sie versuchen zu skandalisieren und zu spalten, sie fordern einen Boykott gegen Künstler, die eine ihnen nicht genehme politische Position vertreten. Mäßigende Töne in der Debatte kommen von Festival-Leiterin Stefanie Carp und Norbert Lammert.

ktzt

6

2.9.18

Ex-Labour-Premier Gordon Brown fordert bei einer Konferenz der "Jewish Labour Movement", die Partei müsse sofort und ohne Vorbehalte die Antisemitismus-Definition beschließen, nach der jede Kritik an Israel "antisemitisch" ist. (Lustigerweise spricht er dabei von "Semitismus", ohne das zu berichtigen.) Am Dienstag will die Labour-Führung entscheiden, ob diese Definition übernommen werden soll.

Sky

5
3.9.18

Bericht von Lawrence Lee über die Kampagne, die Jeremy Corbyn wegen seiner Kritik an der israelischen Besatzung Palästinas als Antisemiten denunziert. Die Kampagne soll die Labour-Partei spalten und ist dabei jedenfalls teilweise erfolgreich.

A

3

           
4.9.18

Nach stundenlanger Diskussion beschließt die Labour-Führung (NEC) nun doch, die pro-israelische Definition des Begriffs "Antisemitismus" zu übernehmen, allerdings mit einem Zusatz, der die Kritik an Israels rassistischer Politik weiterhin erlauben soll. 

A,Sky zus.7
5.9.18

"Inside Story: Does anti-Israel mean anti-Semitism?" - Hashem Ahelbarra diskutiert mit Emma Fox (Rechtsextremismus-Expertin und Corbyn-Kritikerin), Sarah Glynn (Scottish Jews against Zionism) und Gideon Levy ("Haaretz").  (NNA)*

A

24
           
8.9.18

Erst ein kurzer Beitrag über eine britische Lehrerin, die entlassen wurde, weil sie rassistische Sprüche über Juden verbreitet hat. Dann (obwohl beides nichts miteinander zu tun hat) eine Stellungnahme von Amir Oren ("Haaretz") zu den Vorwürfen gegen Corbyn. Er weist nochmal darauf hin, daß "anti-israelisch" nicht dasselbe ist wie "antisemitisch".

RT 3
           
14.9.18

In einem Beitrag über Antisemitismus in Britannien verurteilt der zionistische Historiker Simon Schama den Antisemitismus in der Brexit-Kampagne. Dann erklärt er, daß die Antisemitismusvorwürfe gegen Labour Blödsinn sind. Der militante Nationalismus der rechtsextremen israelischen Regierung sei gar kein echter Zionismus. Es sei sogar antisemitisch, wenn man diesen "Netanjahuismus" als Zionismus bezeichnet. 

ktzt

2

28.9.18

Bei "UpFront" diskutiert Mehdi Hasan mit Michael Rosen (Schriftsteller, jüdischer Corbyn-Unterstützer) und Daniella Peled (Autorin bei "Haaretz", Corbyn-Kritikerin) über die Antisemitismus-Vorwürfe gegen Jeremy Corbyn.  ¤

A 12
           
2.11.18

Der Londoner TV-Sender LBC hat der Polizei ein Dossier übergeben mit 45 abgeblichen antisemitischen Äußerungen von Labour-Mitgliedern in sozialen Netzwerken. Nun ermittelt die Polizei wegen möglicher Hassverbrechen.

Sky,arj,TS,E zus.6
5.11.18

"Der Antisemitismusreport" - Film von Adrian Oeser. Über Antisemitismus in Deutschland, a) bei zugewanderten Muslimen, b) bei Nazis und c) angeblich bei linken Israelkritikern. Der gemeinsame Grund für a) und c) (nämlich das Verhalten des israelischen Staates) wird nicht näher untersucht, dafür einfach eine Nähe zwischen b) und c) unterstellt. Wenn aber alles das Gleiche ist, ist auch alles egal und so ein Film wertlos. Leute wie Salzborn, Schwarz-Friesel und Felix Klein sind gefährliche rechte Demagogen, denen die Propaganda für den Apartheidstaat wichtiger ist als der Kampf gegen Rassismus. Linke wie Lederer (und Ditfurth) fallen leider darauf herein. (Aufbewahrt unter "Rassismus")

ARD

44
11.11.18

Die Historikerin Deborah Lipstadt analysiert den "neuen" Antisemitismus der Rechten - und einen von ihr behaupteten Antisemitismus der Linken. Was sie über Trump sagt, ist richtig und wichtig. Ihre Anwürfe gegen Corbyn und BDS sind absurd. (Wobei ich ihr recht gebe, daß man nicht allein Israel boykottieren sollte, sondern alle Länder, die imperialistische Kriege führen, Nachbarländer besetzen und Minderheiten unterdrücken. Also neben China auch die USA, Frankreich, Deutschland, ... Außer Burkina Faso und Nepal bleiben dann nicht mehr viele saubere Handelspartner übrig.)

ttt

5

8.12.18

Der CNN-Mitarbeiter Marc Lamont Hill ist entlassen worden, weil er in einer Rede bei den UN eine Ein-Staaten-Lösung mit einem demokratischen Palästina mit gleichen Rechten für alle Bewohner gefordert hat, und zwar "vom Fluß bis zum Meer" (also im gesamten Gebiet, das heute in Israel und Palästina geteilt ist). Wegen dieser Formulierung werfen ihm die israelischen Nazis und ihre Freunde in den USA "Antisemitismus" vor. Beitrag im "Listening Post" mit interessanten Einblicken in das Netzwerk der zionistischen Lobby in den USA.  ¤

Im "Listening Post" außerdem ein Videoclip der arabisch-israelischen Nachrichtensprecherin Lucy Aharish, die angefeindet wird, weil sie die Zuschauer auf hebräisch und arabisch begrüßt. Sie und ihr Mann reagieren mit einem witzigen Lied.

A 13
           
10.1.19

Die US-Bürgerrechtlerin Angela Davis sollte einen wichtigen Menschenrechtspreis ihrer Heimatstadt Birmingham (Alabama) erhalten. Dieser wurde ihr aber wieder aberkannt, wegen ihres Engagements für die Rechte der Palästinenser, und weil sie den Boykott (BDS) gegen den Besatzerstaat Israel unterstützt. Die Trump-Regierung strebt ein neues Gesetz an, das Sanktionen gegen Firmen verhängt, die den Israelboykott unterstützen.

RT 4
           
17.1.19

Israels Regierungschef Netanjahu hat der Bundesregierung einen Brief geschrieben, in dem er Deutschland die "Förderung von antiisraelischen Aktivitäten" vorwirft, vor allem die (angebliche) Finanzierung von unabhängigen NGOs. Diese würden Israel "dämonisieren" und seien Teil der Bewegung zum Boykott des Apartheidstaates (BDS). Der Bericht von Nicola Albrecht zeigt den ganzen Brief zum Nachlesen und geht dann auf einen der Vorwürfe näher ein. Netanjahu kritisiert, das Jüdische Museum in Berlin gebe Raum für Diskussionen über BDS, und die dortige Ausstellung "Welcome to Jerusalem" würde vor allem die Sicht der Palästinenser wiedergeben. Der Bericht stellt fest, daß dies nicht der Fall ist. Die Ausstellung zeigt beide Seiten des Konflikts, und eben das paßt Netanjahu nicht. Für ihn ist Jerusalem einzig die Hauptstadt des "jüdischen Staates", und sonst nichts, und wer anderes behauptet, ist ein Antisemit.

hj

 

4

 

12.2.19

Die demokratische Kongressabgeordnete Ilhan Omar hat sich in einem harmlosen Tweet ("It's all about the benjamins") über das Vorgehen gegen jede Israelkritik lustiggemacht. Sie wird dafür sofort als "antisemitisch" angegriffen. Nachdem sie sich (leider!) für den Tweet entschuldigt hat, meint Trump (ausgerechnet der), das sei nicht glaubwürdig und sie solle ihr Parlamentsmandat zurückgeben. Bei CNN nennt Kurtis Lee (LA Times) Trumps Reaktion heuchlerisch und rhetorisch. Bei RT ein ausführlicher Beitrag über die Bedeutung der "benjamins" (gemeint die finanzkräftige Israel- bzw. Likud-Lobby) in den USA und die Hetze, die jede Kritik an Israel als "antisemitisch" abstempelt. Dazu ein Ausschnitt aus einer Diskussion mit Ali Abunimah und Max Blumenthal

C,RT

zus.7
                  
15.2.19

Wie andere britische Medien ist Sky News weiter auf der Suche nach angeblich "antisemitischen" Äußerungen von Labour-Politikern. Diesmal hat man einen OT des Ex-Abgeordneten Duncan Michael gefunden, der sich tatsächlich sehr ungeschickt ausdrückt, so als seien alle Juden an der Hetzkampagne gegen Corbyn beteiligt. Das sind sie natürlich nicht, und er erklärt auch gleich, daß er das so nicht gemeint hat. 

Sky

4

           
17.2.19

Fareed Zakaria ("GPS") geht auf die Antisemitismusvorwürfe ein, die gegen die linken Kongressabgeordneten Ilhan Omar und Rashida Tlaib erhoben werden. Er wisse nicht, was die beiden im Herzen denken, aber Muslime sollten sich klar sein, daß sich das Gift des Antisemitismus in der islamischen Welt wie ein Krebsgeschwür ausbreitet. Das war nicht immer so: jahrhundertelang haben Muslime im Nahen Osten Juden freundlich aufgenommen, die vor Hass und Pogromen aus Europa flüchten mußten. Der Antisemitismus ist in Europa entstanden und wurde in den Nahen Osten exportiert. Gewachsen ist er dort infolge der Staatsgründung Israels (und der Besetzung Palästinas). Kritik an Israel ist nicht automatisch antisemitisch.  ¤

C 4
19.2.19

Ein Bericht über den Streit zwischen den Regierungen von Israel und Polen über die Rolle Polens beim Massenmord der Nazis an den europäischen Juden. Darin ein OT von Netanjahu, der sagt, es gebe eine neue Art von Antisemitismus: "Antizionismus ist die neue Form des Antisemitismus." 

E

2

22.2.19

Nachdem mehrere Labour-Abgeordnete aus der Partei ausgetreten sind und als Grund u.a. die Antisemitismusvorwürfe angeführt haben, Fragen dazu an George Galloway. Er meint, daß die Vorwürfe reine Lügenpropaganda sind, daß es heute weniger Antisemitismus in der Partei gibt als früher und daß die Ausgetretenen zum rechten Flügel ("Blair-Rights") gehören.

Sky

3

5.3.19

Bei CNN zunächst ein Bericht von Hala Gorani über die Antisemitismusvorwürfe gegen linke Labour-Mitglieder, von denen einzelne wohl berechtigt sind. Die Parteiführung besteht aber darauf, daß sie stets gegen Antisemitismus vorgeht und solche Leute aus der Partei geworfen hat.

Und dann ein Bericht über Antisemitismusvorwürfe gegen die linke demokratische Abgeordnete Ilhan Omar in den USA. Wegen deutlicher Aussagen über den Einfluß des israelischen Regimes auf die US-Politik wird sie von einigen ihrer eigenen Parteifreunde verurteilt, und nun soll der Kongress eine Resolution "gegen Antisemitismus" beschließen. Einschätzungen dazu von Brian Levin (Center for study of hate and extremism).

C

 

C

4

 

11

           
8.3.19

Das US-Abgeordnetenhaus sollte zunächst wegen der "Antisemitismus"-Hetze gegen zwei demokratische Senatorinnen eine Resolution gegen antisemitische Hetze beschließen. Die Demokraten haben die Resolution aber erweitert, sodaß sie nun jede Form von Rassismus und Diskriminierung, und ausdrücklich auch antimuslimischen Hass verurteilt. Dem stimmen bis auf 26 Republikaner alle zu. Während die angegriffene Abgeordnete Ilhan Omar sehr zufrieden ist, meint der Faschist Donald Trump (OT): "The vote was disgraceful. The democrats have become an anti-Israel-Party, an anti-jewish-party."  ¤

A,C zus.4
           
9.3.19

In Göttingen ist der Göttinger Friedenspreis an die Gruppe "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost" vergeben worden. Weil diese sich für die Rechte der Palästinenser einsetzt und dafür auch einen Boykott des israelischen Apartheidstaates unterstützt, haben selbsternannte* Israelfreunde die jüdische Gruppe als "antisemitisch" beschimpft und heute auch gegen die Preisverleihung demonstriert. In der Tagesschau ein betont neutraler Kurzbericht.  (* "selbsternannt", weil diese Leute mit ihrer Ablehnung eines gerechten Friedens und der Unterstützung des rassistischen Besatzungsregimes natürlich Israel und dem Judentum massiv schaden und selber den Antisemitismus anheizen.)

Ein sehr lesenswerter Beitrag von Charlotte Wiedemann in der taz zur Debatte um die Preisvergabe an die "Jüdische Stimme": "Jüdischer Dissens"

TS 1/2
9.3.19

Michael Smerconish spricht mit Thomas Friedman (NYT) über die "Antisemitismus"-Vorwürfe gegen die Abgeordnete Ilhan Omar. Friedman weist die Vorwürfe zurück und stellt fest, daß nicht jede Kritik an Israel automatisch antisemitisch ist, und daß Omar recht hat, wenn sie die destruktive Rolle der AIPAC-Lobby hervorhebt. Er kritisiert allerdings Omar, weil sie die Zwei-Staaten-Lösung inzwischen ablehnt - obwohl er selber auch sagt, daß Israel diese Lösung mit seiner Besatzungspolitik und dem Siedlungsbau unmöglich gemacht hat.

C 7
9.3.19

Bei "The Debate" Infos aus Washington von Colin Campbell über die Resolution des US-Parlaments gegen jede Form von Rassismus und Diskriminierung, einschließlich antimuslimischer und antisemitischer Hetze. Darüber, über den Einfluß von Lobbys auf die US-Politik und über die ständigen "Antisemitismus"-Vorwürfe gegen Israelkritiker diskutiert Marzieh Hashemi mit den Gästen Maxine Dovere und Kevin Barrett. (NNA)*

P

22
           
10.3.19

Bei PressTV ein ausführlicher, aber etwas oberflächlicher Beitrag über die Antisemitismusvorwürfe gegen Ilhan Omar, die den Einfluß der AIPAC-Lobby auf die US-Politik kritisiert hatte, und über Stellungnahmen von anderen US-Demokraten, die erklären, daß Kritik an Israel etwas anderes ist als Antisemitismus. Ganz am Schluß die bemerkenswerte Info (die ich nicht verifizieren kann), daß der größte Teil des AIPAC-Geldes nichtmal an (israelische) Juden fließt, sondern an evangelikale Zionisten (in Israel).

P

7
22.3.19

Trump hat wiederholt die US-Demokraten als "Antisemiten" verleumdet, jetzt erklärt sein evangelikaler "Außenminister" Pompeo, als Christ glaube er, daß Trump mit seiner Nahostpolitik "das Werk Gottes" verrichte. Bei CNN diskutieren darüber Bill Kristol (konservativer Vordenker), Mehdi Hasan (AJE und The Intercept), Jen Psaki (Ex-Beraterin von Obama) und Amanda Carpenter (Ex-Beraterin von Ted Cruz). Mehdi Hasan stellt fest, daß die Trump-Regierung Teil einer religiösen Bewegung ist, die er analog zum "Islamismus" als "Chistianismus" bezeichnet. Zu glauben, der Präsident sei von Gott gesandt, ist absurd.  ¤

C

10

1.5.19

Bei PressTV ein Blick in die Abgründe des Internets. Dort tummeln sich u.a. israelische Nazis, die offen erklären, Hitler habe recht gehabt, nur leider auf der falschen Seite gestanden. Araber seien Untermenschen, die den Juden genetisch unterlegen seien. Rabbi Eliezer Kashtiel wünscht sich die Wiedereinführung der Sklaverei. (Zitate aus der "Times of Israel") Westliche Medien finden unterdessen immer neue angebliche Belege dafür, daß Jeremy Corbyn ein Antisemit sei. Auch für diesen Irrsinn ein schönes Beispiel, und ein Verweis auf George Orwell.  ¤

P

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17.5.19

Der Bundestag hat mit großer Mehrheit einen Antrag gegen BDS beschlossen. Der Aufruf zum Boykott Israels sei "antisemitisch". Palästinensische Gruppen, die BDS unterstützen (also praktisch alle), sollen keine Fördergelder mehr bekommen. Nur einige Grüne und Linke stimmen gegen den Schwachsinn. Die AfD-Nazis enthalten sich - sie fordern ein Verbot der BDS-Bewegung. Als wenn man eine Idee verbieten könnte. (Ebenso fordern sie logischerweise auch ein Verbot der Antifa. Was irritiert, ist, daß auch Teile der Antifa ihrerseits BDS als "antisemitisch" verdammen.)

hj

4

31.5.19

Der Labour-Abgeordnete Pete Willsman ist wegen angeblich "antisemitischer" Aussagen vorläufig aus der Partei ausgeschlossen worden. Er hatte gesagt, hinter der Kampagne gegen die Partei stecke die israelische Botschaft. Ob das nun stimmt oder nicht (einiges spricht dafür) -  unklar bleibt, was daran antisemitisch sein soll.

B,Sky zus.6
1.6.19

 

In Berlin haben etwa 1000 Menschen an der Demo zum "Al-Quds-Tag" (Jerusalemtag) teilgenommen und gegen das zionistische Besatzungsregime und für ein freies Palästina demonstriert. Jeweils etwa ebensoviele nehmen an zwei Gegendemos teil, einer bürgerlichen und einer linken, die beide behaupten, die Solidarität mit Palästina sei antisemitisch. Bei beiden Gegendemos werden israelische Fahnen geschwenkt. Antisemitische Ausfälle der Palästinafreunde hat es diesmal nicht gegeben.

Ungewohnt sachliche Berichte. Die Tagesschau stellt die gegensätzlichen Positionen ganz nüchtern und sachlich dar, Claus Kleber verweist auf die Meinungsfreiheit und begründete Kritik an Israels völkerrechtswidriger Politik. Nur arte übernimmt einfach die unbegründeten Antisemitismusvorwürfe. Bei RT ein Bericht mit Stellungnahmen beider Seiten. Bei PressTV ein Paar Bilder von der Palästinademo, aber nichts über die Proteste dagegen.

arj,TS,hj,RT,P

 

zus.13

 

25.6.19

Der Direktor des Jüdischen Museums in Berlin, Peter Schäfer, ist nach massiven Angriffen zurückgetreten. Er hatte es gewagt, bei Twitter auf einen taz-Artikel hinzuweisen, der über eine Resolution von 240 jüdischen bzw. israelischen Intellektuellen berichtete, die die deutsche Kampagne gegen BDS kritisiert. Wer ist da nun eigentlich antisemitisch? 

ktzt 2
4.7.19

Der britische Außenminister Jeremy Hunt hat in einem Zeitungsinterview Jeremy Corbyn eine Offenheit für Antisemitismus unterstellt und ihn in die Nähe des Massenmordes von Auschwitz gerückt. Bisher 16.000 Unterzeichner verlangen in einer Petition, daß er sich für diese Äußerung entschuldigt. Bei RT ein Bericht von Polly Boiko, und Mordechai Kedar (Begin -Sadat-Center) warnt davor, den Holocaust für politische Zwecke zu verharmlosen.

Bei YT leider kein Video des Beitrags, aber eine Stellungnahme von George Galloway. Er warnt sehr deutlich davor, keine Trennungslinie zu ziehen zwischen Antisemitismus und der Kritik an der verbrecherischen Politik Israels. Wer zu politischen Zwecken beides gleichsetzt, befördert damit den wirklichen Antisemitismus.  ¤¤

RT 5
           
22.7.19

 

Afshin Rattansi ("Going Underground") spricht mit dem Arzt und Suchtforscher Gabor Maté über die ständigen "Antisemitismus"-Vorwürfe gegen Linke wie Corbyn, Sanders und Omar. "Es ist lächerlich. Es wäre lächerlich, wenn es nicht so traurig wäre. Die Realität ist, daß der israelische Staat die Palästinenser unterdrückt, enteignet, vertreibt, tötet, foltert, entwürdigt, ihre Häuser zerstört. Und niemand redet darüber, denn wer darüber redet ist ein Antisemit." (Danach noch u.a. über Matés Einschätzung der Vorwürfe gegen Rußland wegen angeblicher Einmischung in den USA).  ¤

Afshin Rattansi spricht mit Charlie Cooke (Redakteur bei GU) über Trumps Hetze gegen Ilhan Omar. Trump benutzt dazu haltlose "Antisemitismus"-Vorwürfe, ebenso wie May und Boris Johnson gegen Corbyn.

RT

RT

9

6

           
13.8.19

Beitrag von Saskia Taylor über die Kampagne mit Antisemitismus-Vorwürfen gegen Jeremy Corbyn und die Labour-Partei. Bei der BBC lief eine Anti-Corbyn-Doku mit teilweise erfundenen Zitaten, erstellt von einer Propagandatruppe der israelischen Botschaft, die sich selbst "Jewish Labour Movement" nennt.

RT

4

20.8.19

Bei demselben Termin wurde Donald auch zu jüdischen Reaktionen auf seine Ausfälle gegen Ilhan Omar und Rashida Tlaib gefragt. Er erklärt: Wenn Juden bei der Wahl für die Demokraten stimmen, zeigen sie damit entweder ihr Unwissen oder ihre Illoyalität (gegenüber Israel). (OT) Stellungnahme dazu von Elie Jacobs: Trump bedient ein antisemitisches Klischee und hat keine Ahnung vom Denken der amerikanischen Juden. Er hat kein Interesse an der Unterstützung Israels, ihn interessiert nur seine Wiederwahl und dabei setzt er nicht auf jüdische Wähler sondern auf seine evangelikale Basis.

A 4
21.8.19

Nach Donalds antisemitischem Ausfall gegen "illoyale" jüdische Wähler (siehe Vortag!) bei CNN ein Beitrag von Tom Foreman, der darauf verweist, daß Donald (der gerne Linke als "Antisemiten" beschimpft) selber schon öfters mit antisemitischen Bemerkungen aufgefallen ist und damit bei seinen evangelikalen Anhängern Zustimmung findet. Diskussion darüber mit Julie Hirschfeld Davis (NYT), Mehdi Hasan (früher AJE, jetzt bei "The Intercept"), und Chris Cillizza (CNN). Hasan zählt weitere antisemitische Äußerungen Trumps auf und stellt fest: er war immer ein Antisemit, das ist gar keine Frage. Und daß viele Antisemiten pro-Netanjahu und pro-Israel sind.  ¤

C 9
13.9.19

Robert Inlakesh berichtet aus London über die Folgen, die die Übernahme der zynischen pro-israelischen Antisemitismusdefinition durch die Labour-Partei vor einem Jahr hatte. Leute, die Palästina unterstützen, darunter auch Juden, werden ständig als "Antisemiten" verleumdet und bedroht.

P

3

           
19.9.19

Die pakistanische Schriftstellerin Kamila Shamsie wird nicht den Nelly-Sachs-Preis erhalten, denn irgendwelche Gegner des palästinensischen Volkes haben entdeckt, daß sie wie jeder anständige Mensch die Forderung unterstützt, den israelischen Besatzungsstaat zu sanktionieren und zu boykottieren (BDS). Donald Courter berichtet aus Berlin. (Im deutschen TV keine Berichte darüber.)

RT

3
11.10.19

Herr Broder ist in Bremen bei einem rechten Verein zu einem Vortrag über "politisch korrekte" Sprache, redet aber vor allem allerlei rechtsextremes Zeug über "Klimareligion", Flüchtlinge und angebliche Medienmanipulation. Diesmal nichts zu seinem Hauptthema.

b&b

4

26.11.19

Mitten im britischen Wahlkampf beschuldigt der oberste Rabbi des Landes den Oppositionschef Jeremy Corbyn, er habe beim "Kampf gegen Antisemitismus" in der Labour Party versagt und sei nicht als Premier geeignet. Eine Kampagne "Never Corbyn" fährt herum mit Transparenten wie "A Vote for Labour is a Vote for Racism" und "Keep Antisemitism out of Downing Street".

A,B,C

zus.12
           
4.12.19

Das französische Parlament hat eine Resolution beschlossen, nach der Antizionismus eine Form des Antisemitismus sein soll. Jüdische Intellektuelle protestieren gegen diese perfide Form der Holocaustrelativierung. Bei PressTV dazu ein Beitrag in der Sendung "The Debate".

P

4

12.12.19

Donald Trump hat einen Erlaß zum "Kampf gegen Antisemitismus" an US-Hochschulen verkündet. Tatsächlich soll damit offenbar Kritik an der Politik Israels unterbunden werden, speziell die BDS-Bewegung delegitimiert werden, die mit ihrem zivilen Widerstand Israel offenbar zu schaffen macht. Im Bericht von Alan Fisher (AJE) auch ein OT von Trump, der sich kürzlich vor jüdischen Anhängern selber offen antisemitisch geäußert hat.

A,RT

zus.4
           
13.2.20

"Sind die Vereinten Nationen antisemitisch?" In Israel sieht man das genauso und sieht sich bestätigt durch die Veröffentlichung einer Liste von 112 Firmen, die Geschäfte mit den illegalen israelischen Siedlungen treiben. (Dankenswerterweise nennt der Bericht die israelischen Siedlungen diesmal nicht "jüdische Siedlungen".)

arj

2

13.2.20

 

In den USA verlangen pro-israelische Gruppen, daß Roger Waters nicht bei einem Musik-Festival in Texas auftreten darf. Sie behaupten, er sei ein Antisemit. Darüber ein sehr ausführliches Gespräch mit Roger Waters, der die albernen Vorwürfe zurückweist. "Ich habe niemals etwas Antisemitisches getan und hatte nie in meinem Leben einen antisemitischen Gedanken. Ich unterstütze aber die BDS-Bewegung und setze mich seit 15 Jahren gegen die Politik der israelischen Regierung ein und werde das auch weiterhin tun, bis die Menschenrechte der Palästinenser respektiert werden. Die BDS-Bewegung hat immer wieder betont, daß sie sich gegen jede Form von Rassismus und Antisemitismus wendet. Diese Vorwürfe behindern den Kampf gegen Rassismus, weil sie die Sicht trüben, speziell die Sicht auf den Nahost-Konflikt, die Besetzung Palästinas durch israelische Siedlerkolonien und die israelische Armee. Die neue Definition von Antisemitismus durch die IHRA nennt jede Kritik an Israels Politik »antisemitisch«, ein offensichtlicher Unsinn."  ¤

RT

 

14

 

           
15.5.20

Schon seit zwei Monaten läuft eine Kampagne gegen den kamerunischen Historiker Achille Mbembe, der die israelische Besatzung Palästinas als Form des Kolonialismus verurteilt. Ein paar Israelfans, u.a. der sog. "Antisemitismusbeauftragte" (sic!) der Bundesregierung werfen ihm darum "Antisemitismus" vor. Jüdische Intellektuelle nehmen Mbembe in Schutz. Mbembes Arbeit kreist seit Jahrzehnten um die Kritik an rassistischer Unterdrückung. Und der soll nun selber Antisemit sein? Micha Brumlik spricht von einem neuen McCarthyismus gegen jeden, der im Verdacht steht, jemanden zu kennen, der irgendwie mit BDS zu tun hat.  ¤ 

ktzt

7

22.5.20

 

Noch ein Beitrag über die Debatte über den Antisemitismusvorwurf gegen den kamerunischen Historiker Achille Mbembe, mit dem der sog. "Antisemitismusbeauftragte" (sic!) der Bundesregierung anscheinend vom grassierenden realen Antisemitismus in Deutschland ablenken will. Moshe Zuckermann: "Wenn jemand Israel kritisiert und deshalb in Deutschland als Antisemit gilt, dann weil ihr in Deutschland ein Problem mit eurer Vergangenheit habt." In einem offenen Brief werfen 700 Afrikanische Intellektuelle den Kritikern Mbembes Fremdenfeindlichkeit vor. -  Nach dem krampfhaft "ausgewogenen" Beitrag ein Gespräch mit der Historikerin Ute Frevert. Sie stellt fest, daß mit einer solchen rigiden, ausschließenden Haltung letztlich das Programm von Netanjahu verfolgt wird. "Das sollte die Bundesregierung nicht mitmachen."  ¤

aspekte

12

25.6.20

Der neue rechte Labour-Chef Starmer hat seine bildungspolitische Sprecherin Rebecca Long-Bailey entlassen, weil sie einen Facebookbeitrag von Maxine Peake empfohlen hatte, der nach Starmers Ansicht antisemitisch war. Sowohl Long-Bailey als auch Peake hatten sich bereits von der Passage distanziert, in der behauptet wurde, die Mordmethode im Fall George Floyd hätten die US-Polizisten bei Seminaren von israelischen Folterspezialisten gelernt. Dies wird seit einiger Zeit behauptet. Ob es stimmt, weiß ich nicht, aber was daran "antisemitisch" sein soll, weiß nur Starmer.

Sky

4
25.8.20

In Britannien ist ein pro-zionistischer Lobbyist aufgeflogen. Edward Sutherland ist auf Facebook als pro-palästinensischer Aktivist "Stevie Harrison" aufgetreten und hat dort antisemitische Hetze gepostet, offenbar um andere pro-palästinensische Leute zu ködern, die man dann als Antisemiten verleumden konnte. Dasselbe Schema wurde auch zur Verleumdung von Jeremy Corbyn angewandt.

P

1
25.10.20

Christiane Meier berichtet aus New York. In der jüdisch-orthodoxen Gemeinde breitet sich das Coronavirus besonders schnell aus, weil Viele dort sich nicht an die Regeln halten. Keine Masken, keine Abstände, kein Verzicht auf Gottesdienste. Die "Strenggläubigen" werden von einer Gruppe um den rechtsextremen Hetzer Heshey Tischler aufgewiegelt, öffentlich ihre Masken zu verbrennen, bei Kundgebungen für Trump und gegen den (demokratischen) Bürgermeister. Tischler behauptet, das Virus sei ungefährlich, und die Anordnungen des Bürgermeisters nennt er "antisemitisch". Juden, die ihm widersprechen, sind "Verräter", "Spione" und natürlich: "Antisemiten". Tischler will nächstes Jahr selbst als Bürgermeister kandidieren.  ¤

WS 6
            
29.10.20

Die britische Labour-Partei hat Jeremy Corbyn "suspendiert", also faktisch ausgeschlossen, wegen des Vorwurfs, er habe einen angeblichen "Antisemitismus" in der Partei verharmlost. - Die Berichte sprechen alle von einem schweren Schlag für Corbyn und seine Anhänger. Vor allem ist es aber das Ende von Labour als ernstzunehmender linker Partei. Der neue Chef Starmer hat die Partei zu einem gefügigen Werkzeug des Faschisten Netanjahu gemacht. Leider wird in keinem der Berichte auf Recherchen eingegangen, die belegt haben, daß die Mobbing-Kampagne gegen Corbyn von der israelischen Lobby gesteuert wurde.

A,B,Sky,hj,ZiB,E

zus.14
           
12.11.20

Beitrag über die Auswüchse des "Antisemitismus"-vorwurfs, mit dem nicht nur Antisemiten belegt werden, sondern auch linke Künstler und Intellektuelle. Z.B. die israelisch-jüdische Künstlerin Yehudit Yinhar, deren Ausstellung "School for Unlearning Zionism" von der Amadeo-Antonio-Stiftung als "antisemitisch" verleumdet wird - wohl, weil darin auch Leute erwähnt werden, die der BLM BDS-Bewegung nahestehen. In dem Sammelband "Streitfall Antisemitismus" (herausgegeben von Wolfgang Benz) werden solche Fälle dokumentiert und eingeordnet. Im Beitrag kommt auch Volker Beck zu Wort, und erstmals Peter Schäfer, der ehemalige Direktor des Jüdischen Museums Berlin, der nach solchen Vorwürfen zurücktrat.  ¤

ktzt

8
19.11.20

Donalds Außenclown Pompeo hat bekanntgegeben, daß die USA künftig jede Unterstützung für BDS für "antisemitisch" erklären werden. Reaktionen darauf von Ariel Gold (Code Pink) und Omar Barghouti, einem der Gründer von BDS. Beide sehr hörenswert. Beide leider NNA)*  ¤¤

A 10
29.1.21

Ein Beitrag über Kritik an der pauschalen Verurteilung der BDS-Bewegung als "antisemitisch" in Deutschland. Auch israelkritische Juden werden ausgegrenzt und haben faktisch Auftrittsverbot. Typen wie Benjamin Strasser (FDP), der die Resolution des Bundestags verfasst hat und auch sonst der deutschen Sprache nicht mächtig ist, und der Antisemit "Antisemitismusbeauftragte" Felix Klein beharren gegen alle Argumente darauf, Israels verbrecherische Politik vor Kritik zu schützen. 

aspekte

7

16.3.21

 

Kritik an Wikipedia: bei Wikipedia hat ein Autor, der sich "Matthias Grünewald" bzw. "Feliks" nannte, seit mehr als 15 Jahren Einträge zum Nahostkonflikt manipuliert und die Einträge zahlreicher Personen so bearbeitet , daß sie dort als Antisemiten verleumdet wurden. Betroffen waren vor allem linke Israelkritiker und jüdische Intellektuelle. Der isländische Komponist und Friedensaktivist Elias Davidsson hat sich gegen die Verleumdung gewehrt und erreicht, daß "Feliks" zu einer hohen Geldstrafe verurteilt wurde. Der Fall zeigt, daß die Idee der Schwarmintelligenz bei Wikipedia (zumindest bei der deutschen Ausgabe) schon lange nicht mehr funktioniert. Stattdessen hat sich eine starre und korruptionsanfällige Machthierarchie herausgebildet. Die Macht haben etwa 200 anonyme Administratoren, die willkürlich Nutzer sperren und Artikeländerungen blockieren können. Ein Großteil des Lexikons wird inzwischen von professionellen PR-Firmen im Auftrag von Großkonzernen erstellt. "Feliks" wurde übrigens auch nach dem Urteil nicht gesperrt und ist weiter auf Wikipedia aktiv.   ¤

nano

 

8

 

7.4.21

Mit der "Jerusalemer Erklärung" haben über 200 internationale Wissenschaftler*innen eine neue, präzisere Definition des Antisemitismus vorgelegt, ein Gegenmodell zur Definition des IHRA, die sehr platt praktisch jede Kritik am Staat Israel mit Antisemitismus gleichgesetzt hat. Ein Beitrag dazu und Gespräch mit Aleida Assmann (Kulturwissenschaftlerin, hat an der Erklärung mitgearbeitet.) Sie weist am Ende dankenswerterweise auf die Allianz rechtsextremer (und natürlich antisemitischer) Kräfte in Europa mit Israel hin. Man hätte sich noch einen Satz über das Existenzrecht Palästinas gewünscht.

ktzt 9
22.6.21

 

 

 

Der australische Historiker Dirk Moses stellt in seinem Text "Der Katechismus der Deutschen" die angebliche "Singularität" des Holocaust infrage und wundert sich über die quasireligiöse Rigidität, mit der in Deutschland (und teilweise auch in den USA) jede abweichende Meinung zu dem Thema als Ketzerei verfolgt wird. (Der Beitrag bei "kulturzeit" verwendet dafür das Wort "Schuldkult", das in Moses' Artikel nicht vorkommt. Das Wort ist giftig, denn es wird von Nazis benutzt, um die Erinnerung an den Holocaust abzuwerten.) Moses will aber im Gegenteil, daß auch andere Verbrechen, wie die kolonialen Völkermorde an den Herero und Nama, anerkannt werden. Er sieht sich als Kämpfer gegen die weiße Vorherrschaft. "Der Holocaust reiht sich historisch ein in ein Spektrum von durch Paranoia verursachten Genoziden." Auch andere Historiker weisen darauf hin, daß Vergleichen genau das ist, was Historiker ständig machen, um Unterschiede und Besonderheiten eines Ereignisses herauszuarbeiten. Volker Beck behauptet dagegen ernsthaft, es habe sowas vorher und nachher nie wieder gegeben, daß ein Regime eine Gruppe komplett vernichten will und diesen Vernichtungswillen sogar über seine eigene Selbsterhaltung stellt. (Beck leugnet damit den Völkermord an den Tutsis. Was daran besser sein soll als an Holocaustleugnung, weiß ich nicht.) Die auf den Holocaust fixierte Erinnerungspolitik führt dazu, daß jede Israelkritik hysterisch als Antisemitismus verunglimpft wird. Wie es z.B. die jüdische Philosophin Susan Neiman zu spüren bekam. Neiman weist auf die Universalität des Holocaust hin und appelliert, eine "Opferkonkurrenz" zu vermeiden.  ¤

Der Beitrag ist nicht schlecht, der Text von Moses aber wirklich gut, wichtig, lesenswert!

ktzt

 

 

8

 

 

13.1.22

Eine palästinensische Künstlergruppe bei der Documenta wird als antisemitisch verdächtigt, weil die Künstler angeblich BDS nahestehen. Die Belege sind allerdings an den Haaren herangezogen. Erläuterungen von Elke Buhr (Chefredakteurin von "Monopol"), die sehr überzeugend erklärt, wie mit den ständigen haltlosen Antisemitismusvorwürfen jede Debatte und jeder internationale Kulturaustausch praktisch unmöglich gemacht werden.  ¤

ktzt

8

15.1.22

"Redacted Tonight": Wer Israel bzw. die Politik Israels kritisiert, ist ein Antisemit. Das mußten zuletzt Nelson Mandela, Bischof Desmond Tutu, Angela Davis und die Schauspielerin Emma Watson lernen. Und zwar von niemand geringerem als dem spirituellen Führer und moralischen Kompass Alan Dershowitz. Beitrag von Jaffer Khan mit dem nicht als Witz gemeinten O-Ton. (Ob Jutta Ditfurth das wohl auch so sieht?)  ¤

RT

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26.1.22

 

Beitrag von Uri Schneider über die Software "Decoding Antisemitism", die mit Hilfe von KI codierte, also versteckte antisemitische Botschaften erkennen soll. Das Projekt von Matthias Becker (TU Berlin) klingt erstmal sinnvoll. Die Frage ist wie bei jeder KI: welche Vorurteile bringen die menschlichen Entwickler darin ein? Hier gilt offenbar Kritik an der Politik Israels im besetzten Palästina mal wieder automatisch als verdächtig. Samuel Salzborn bringt es in erstaunlicher Offenheit auf den Punkt: wer sagt, jede Israelkritik werde als Antisemitismus abgestempelt, ist allein deshalb selber ein Antisemit. Unklar, ob auch Beckers KI solche kafkaesken Konstruktionen implementiert. 

Link zur Sendung auf der etwas kaputten 3sat-Seite.

ktzt

7

29.1.22

Israels Regierung zahlt 30 Millionen Dollar an die Initiative "Concert", die in aller Welt, aber vor allem in den USA, Propaganda gegen kritische Berichterstattung über Israel und speziell gegen Boykottforderungen (BDS) machen soll. Infos im "Listening Post".

A 2
19.2.22

Im "Listening Post" Infos von Flo Phillips über den Rauswurf von sechs palästinensischen Journalist*innen beim arabischen Dienst der "Deutschen Welle". Irgendwelche rechtsextremen Israelfans haben irgendwelche antiisraelischen Meinungsäußerungen gefunden (jahrealt, teilweise unüberlegt, aber im Kontext verständlich) und den Journalisten, na was wohl: Antisemitismus! unterstellt. Die DW hat ihre Mitarbeiter nicht geschützt sondern entlassen. Genauso wie der WDR zuvor mit der Journalistin Nemi El-Hassan verfahren ist, nachdem ihr u.a. der rechtsextreme Hetzer Reichelt ("BILD") Antisemitismus angehängt hatte. Eine antiarabische Säuberung.  ¤   (Im YT-Video ab 11:07)

A 2
           
25.2.22

Marc Lamont Hill ("UpFront") spricht mit Dima Khalidi (Palestine Legal) und Barry Trachtenberg (Professor für Jüdische Geschichte) darüber, wie der Vorwurf des Antisemitismus gezielt benutzt wird, um jeden zum Schweigen zu bringen, der sich für die Rechte der Palästinenser einsetzt. Antisemitismus wird dabei so umdefiniert, daß jede Kritik an der israelischen Besatzung darunter fällt.  ¤

A

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28.5.22

Im "Listening Post" ein Beitrag von Tariq Nafi über die toxische "Antisemitismus"-Debatte in Deutschland und das Kaltstellen von palästinensischen Journalist:innen. Der legitime Protest gegen die israelische Besatzung wird von den rechtsextremen Springer-Medien als "antisemitisch" verdammt, palästinensische Stimmen regelrecht kriminalisiert. Wer trotzdem den Mund aufmacht, muß dafür einen Preis bezahlen, so wie die Palästinenserinnen Alena Jabarine, Feyza-Yasmin Ayhan und Nemi El-Hassan oder die Jüdin Susan Neiman (Einstein Forum). Bei den rassistischen Säuberungen bei der "Deutsche Welle" haben sieben palästinensische Journalist:innen ihren Job verloren. Antisemitismus wird dabei nicht mehr als deutsches Problem gesehen, sondern als etwas, das die Muslime importieren würden.  ¤¤

A

11

           
17.6.22

Beiträge bei "kulturzeit" und "aspekte" über die dummen, haltlosen, bösartigen und letztlich rassistischen Vorwürfe gegen die Macher der "documenta". Einziger Grund ist eine Arbeit des palästinensischen Kollektivs "The Question of Funding", die Bilder von israelischen Kriegsverbrechen im besetzten Palästina in klassische Gemälde einfügt. Antisemitisch ist daran rein gar nichts, bestätigen auch Hans Eichel (SPD, bei kulturzeit) und der Soziologe Heinz Bude (documenta-Institut, bei aspekte), der auch feststellt, daß BDS unter Intellektuellen längst zum Mainstream gehört (und ebenfalls nichts mit Antisemitismus zu tun hat). Aber die Israelfans haben es mal wieder fast geschafft, einen postkolonialen Diskurs zu vergiften. Zum Glück nimmt außer Frau Ditfurth und Herrn Steinmeier kaum noch jemand diesen Mist ernst.  ¤

ktzt,aspekte zus.17
18.6.22

Der stets moralisch integre und unbestechliche Herr Steinmeier (Kurnaz, Putin) meint, als Sprecher bei der Eröffnung der Documenta auch seinen Senf zu den infamen Antisemitismusvorwürfen geben zu müssen, und stellt sich - natürlich! - auf die Seite der Verleumder. "Wo Kritik an Israel umschlägt in die Infragestellung seiner Existenz, da ist eben die Grenze überschritten", sagt er, ohne irgendwie zu belegen, wer denn solches getan haben soll. Argumente werden durch die beliebte Floskel "eben" ersetzt. Ist eben so. Noch schöner diese Stilblüte: "Ein Boykott Israels kommt eben einer Existenzverweigerung gleich." Da braucht man dann ja nicht mehr weiter diskutieren. - Bewundernswert, wie gelassen die Künstler mit solchem Geschrei am Rand umgehen.

ht,TS

zus.4

19.6.22

Bei "ttt" ein sehr differenzierter, aber letztlich eindeutiger Beitrag zu den  "Antisemitismus"-Vorwürfen gegen die Macher der "documenta fifteen". Bemerkenswert die Stellungnahme von Meron Mendel (Bildungsstelle Anne Frank), der klarstellt, daß auch eine harte antiisraelische Einstellung nicht gleichbedeutend ist mit Antisemitismus, und daß der globale Süden eine andere (nämlich antikoloniale) Sicht auf den Nahost-Konflikt hat als das Land, das versucht hat, die Juden auszurotten. Recht klare Worte auch von Claudia Roth. Und endlich wird es mal gesagt: die ehemals linken selbsternannten "Antideutschen" sind mit ihrer realitätsblinden Israelfreundschaft längst im Lager der Rechten und Rassisten angekommen.   ¤

ttt 9
           
20.6.22

Die Antisemitenjäger haben bei der Documenta endlich doch noch ein Kunstwerk entdeckt, das nach einhelliger Meinung an antisemitische Karikaturen erinnert, das riesige Gemälde "People's Justice" des indonesischen Künsterkollektivs Taring Padi aus dem Jahr 2002. Worum es auf dem Bild geht und daß es auch in Indonesien eine jahrzehntelange Diktatur und Völkermord gab, interessiert in Deutschland natürlich niemanden. (Bei den Tagesthemen wird es immerhin erwähnt: das Bild soll auch an die globale Geschichte der Völkermorde erinnern - daß in deren Aufzählung ausgerechnet der Holocaust fehlt, ist tatsächlich nicht in Ordnung.) Das Gemälde soll jetzt verhüllt werden.

TS,TT,ktzt

zus.7

21.6.22

 

 

Bei der Documenta ist das Großgemälde "People's Justice" des indonesischen Künsterkollektivs Taring Padi nun ganz entfernt worden. Praktisch Alle sind sich einig, das Bild oder ein Teil davon zeige antisemitische Bildsprache. Der künstlerische und politische Zusammenhang des Bildes interessiert niemanden mehr, mit den Künstlern redet niemand. Daß einige internationale Künstler gegen die Zensur protestieren, wird in deutschen Medien nicht erwähnt. Bei "kulturzeit" unterstützen auch Heinz Bude und Claudia Roth diese Haltung und verurteilen die Leitung der Documenta, weil diese nicht verhindert habe, daß das Bild aufgehängt wurde. - Kritisiert werden zwei kleine Stellen in einer riesigen Arbeit eines Kollektivs. Die eine richtet sich gegen den Mossad (der u.a. die Suharto-Diktatur unterstützt hat) und nicht gegen Juden. Die andere zeigt offenbar einen jüdischen Geschäftsmann, der als blutrünstiges Monster dargestellt wird, und kann tatsächlich als antisemitisch angesehen werden. Man hätte mit dem Kollektiv und dem betreffenden Künstler darüber reden können, was sowas soll, und man hätte vielleicht diese eine Stelle abdecken können. Man hat stattdessen eine Beschäftigung mit der Geschichte der Völkermorde in Indonesien und anderswo abgeblockt. Und es mal wieder geschafft, diejenigen zum Schweigen zu bringen, die die Besatzung Palästinas nicht einfach hinnehmen.

R,arj,TS,hj,ktzt

 

zus.22

 

26.6.22

 

 

Bei "ttt" ein grandios einseitiger und ignoranter Beitrag über den "Antisemitismusskandal" auf der Documenta. Kein Wort über den Zusammenhang, in dem die als antisemitisch verstandenen Karikaturen stehen. Kein Wort über Israels und Deutschlands Kollaboration mit dem Suharto-Regime. Natan Sznaider bringt die scheinheilige Blödheit auf den Punkt, wenn er sich fragt: "Warum wird Kritik am Imperialismus durch antisemitische Motive transportiert?" Tja, warum wohl. Wenn Leute aus den Kolonien Israel kritisieren, kann es dafür keinen anderen Grund geben, als daß das eben Antisemiten, also böse Menschen sind. Für Kritik an den Kolonialmächten gilt dasselbe. Es geht doch nichts über ein einfaches Weltbild.

Hier ein bessserer Beitrag zur Debatte, von Katja Maurer (medico international): "Skandal oder Spektakel?" Ihr Fazit: "Vielleicht wollen wir uns mit dem grandiosen Spektakel des documenta-Streits der Erkenntnis verweigern, dass die Bürger:innen des Westens mit all ihrer Moral, ihrer Aufgeklärtheit und ihrem guten Willen keine Antwort auf die Herausforderung einer Welt haben, die am Abgrund steht. Steckt darin vielleicht der eigentliche Skandal?"

ttt

 

 

7

 

 

16.9.22

In der "kulturzeit"-Sendung zum Ende der Dokumenta15 wird nochmal der Streit um angeblich antisemitische Kunstwerke erörtert, zum einen mit einem der Ankläger, Meron Mendel, zum anderen mit Hestu A Nugroho als Vertreter des angeklagten Kollektivs Taring Padi. (Wobei man ja eigentlich diese Rollen ebensogut hätte austauschen können. Warum wird wieder nur über "Antisemitismus" geredet, aber nicht über die Verbrechen des Kolonialismus.)

ktzt 17
19.9.22

"Der Documenta Skandal" - Film von Grete Götze. Eine Fülle von höchst unterschiedlichen Aussagen werden nebeneinandergestellt, ohne daß der Film selbst Stellung bezieht. Einerseits die bekannten absurden Gleichsetzungen von "antiisraelisch" mit "antisemitisch", andererseits differenzierte Stellungnahmen u.a. von Joseph Croitoru, der einige der Vorwürfe zurechtrückt. Zum Riesengemälde "People's Justice" wird bemerkt, daß es darauf gar nicht um Israel geht, sondern um die Verbrechen der Suharto-Diktatur. Hans Eichel dazu: Wir hätten ja auch zu Taring Padi sagen können: das tut uns leid, daß wir damals diese Diktatur unterstützt haben, nachdem Taring Padi sich entschuldigt hat (für die eine antisemitische Karikatur auf dem Wimmelbild).  - (Noch nicht alles angesehen.)  ¤

ARD 45
22.9.22

Al Jazeera hat ein umfangreiches Paket mit internen Daten der britischen Labour-Party erhalten. Daraus geht detailliert hervor, wie ein paar Leute des rechten Parteiflügels den Parteiapparat für ihre Lügen- und Schmutzkampagne gegen den linken Parteichef Jeremy Corbyn und seine Unterstützer benutzt haben, mit frei erfunden "Antisemitismus"- und "Homophobie"-Vorwürfen, mit denen sie letztlich die Absetzung Corbyns erreicht haben. Ein Bericht und Gespräch mit Matt Kennard (Investigativjournalist bei "Declassified UK").

"The Labour Files - Part 1: The Purge" - Erster Teil einer Dokumentation darüber.  (NNA)*  ¤¤

A

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24.9.22

Noch ein Beitrag über die Lügen und Hetze der Rechten in der Labour-Party gegen Jeremy Corbyn. Man wollte damit nicht nur einen Linken als Regierungschef verhindern, sondern vor allem auch einen Kritiker von Israels Besatzungspolitik loswerden. Gespräch darüber mit Kevin Craig (Kommunikationsagentur PLMR).

"The Labour Files - Part 2: The Crisis" - Der zweite Teil der Enthüllung von internen Dokumenten der Labour-Party über die Schmutzkampagne einer rechten Clique in der Labour-Parteiführung gegen den damaligen Parteichef Jeremy Corbyn, bei der vor allem frei erfundene "Antisemitismus"- Vorwürfe benutzt wurden. Dabei hatten die Beteiligten selbst keine Berührungsängste gegenüber tatsächlichen Rassisten und Antisemiten von der Nazigruppe EDL.  (NNA)*  ¤

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A

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27.9.22

"The Labour Files - Part 3: The Hierarchy" - Der dritte Teil der Enthüllung von internen Dokumenten der Labour-Party über die rassistische Schmutzkampagne gegen Jeremy Corbyn.  (NNA)*  ¤¤

A 49
           
  -- Den vierten Teil der Enthüllungen : "The Labour Files - Part 4: The Spying Game" hat AJE aus unerfindlichen Gründen nicht im TV-Programm gezeigt. Die drei anderen Teile sind jeweils acht- bis neunmal gelaufen, dieser kein einziges Mal. Zu sehen und runterzuladen ist er aber auf YouTube.  ¤ A 21
           
27.10.22

Vor einem Monat hat eine Untersuchungskommission der UN einen Bericht zur Lage in den von Israel besetzten Gebieten vorgelegt. Der Bericht stellt u.a. fest, daß die Besatzung nach Völkerrecht illegal ist. Israels Regierung beschimpft deshalb die drei renommierten Juristen als "antisemitisch". Dagegen setzt sich die südafrikanische Juristin und frühere Vorsitzende der UN-Menschenrechtskommission Navi Pillay zur Wehr: dies sei das erste Mal, daß ihr jemand vorwirft, sie sei antisemitisch, sagt die 81-Jährige.

A 3
11.11.22

In Bremen hetzen Israelfans gegen "Fridays for Future", weil bei denen auch die Gruppe "Palästina spricht" mitmacht, die sich für die Rechte der Palästinenser einsetzt. Und das ist natürlich gleichbedeutend mit Antisemitismus.  - Daß die Israelfans hetzen, ist ja normal. Daß der Radio-Bremen-Beitrag diese Hetze aber einfach unhinterfragt übernimmt, ist schlimm. Es wird auch nicht ansatzweise irgendeine Begründung für den Antisemitismusvorwurf genannt. Nur vages Geblubber von "BDS" und "Israelhass". Ein FDPler meint gar: "Wir erwarten von allen politischen Kräften in Deutschland, daß sie hinter Israel stehen." Wer Israels Regierung kritisiert, ist also Antisemit, egal, welche Faschisten in dieser Regierung sitzen und welche Politik sie betreiben.

b&b

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29.1.23

Im US-Kongress wollen rechtsextreme Republikaner mehrere Demokraten aus den Ausschüssen werfen. Dana Bash spricht mit den drei Betroffenen, darunter die Linke Ilhan Omar, der wegen ihrer Kritik am Staat Israel  - und weil sie Muslima ist - "Antisemitismus" vorgeworfen wird.

C

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2.2.23

Die rechtsextremen Republikaner im US-Abgeordnetenhaus haben ihre Mehrheit benutzt, um die linke demokratische Abgeordnete Ilhan Omar aus dem Außenausschuß hinauszuwerfen. U.a. hatten sie ihr "Antisemitismus" vorgeworfen.

A 3
           
17.3.23

In Frankfurt und München haben Konzertveranstalter Konzerte von Roger Waters abgesagt, weil Israel-Lobbyisten wie Ron Prosor (der Psychopath hat es inzwischen zum Botschafter des Apartheidstaates in Deutschland gebracht) ihn zum Antisemiten erklärt haben.

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9.5.23

Bei "Brisant" ein Bericht von einem Konzert von Roger Waters in Hamburg, das nach einer Gerichtsentscheidung nun doch stattfinden konnte. Die Fans sind begeistert, das Schwein fliegt diesmal ohne Davidstern, und einige Dummköpfe verdammen den Antifaschisten Waters weiter als "Antisemiten".

ARD

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15.5.23

In aller Welt erinnern Palästinenser an die Nakba, die gewaltsame Vertreibung von ihrem Land durch Israels Staatsgründung vor 75 Jahren. Nur in Deutschland ist das Gedenken kaum möglich, weil der Staat sich als Statthalter israelischer Interessen sieht und jede pro-palästinensische Äußerung zu "Israelfeindschaft" und "Antisemitismus" erklärt und alle Gedenkveranstaltungen verbietet. In Berlin haben ein paar Aktivisten trotzdem, unter absurden Restriktionen, eine Art Flashmob durchgeführt. Step Vaessen spricht dabei mit dem palästinensischen Aktivisten Qassem Masri, später ein Bericht.   ¤

A 8
                 
26.5.23

In Berlin ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Roger Waters, weil der bei seinem Konzert in einer Rolle aufgetreten ist, bei der er eine Naziuniform trug. Meldung und Bilder bei AJE, bei CNN etwas Hintergrund von Scott McLean. Die Rolle und die Uniform gehören seit den ersten Konzertaufführungen von "The Wall" (1980) zur Show. 

A,C zus.4
27.9.23

"Boycott - Part One: The Bill" - Film von Julia Bacha, Suhad Babaa und Daniel J.Chalfen über die Versuche der Israel-Lobby in den USA, den Boykott des Apartheidstaates zu unterbinden. Und über Leute, die sich dagegen zur Wehr setzen.  (leider NNA)*   ¤

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4.10.23

"Boycott - Part Two: In Court" - Film von Julia Bacha, Suhad Babaa und Daniel J.Chalfen über die Versuche der Israel-Lobby in den USA, den Boykott des Apartheidstaates zu unterbinden. Und über Leute, die sich dagegen zur Wehr setzen.  (leider NNA)*   ¤

A

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10.10.23

"Boycott - Part Three: The Template" - Film von Julia Bacha, Suhad Babaa und Daniel J.Chalfen über die Versuche der Israel-Lobby in den USA, den Boykott des Apartheidstaates zu unterbinden. Und über Leute, die sich dagegen zur Wehr setzen.  (leider NNA)*   ¤

A 25
           
27.10.23

 

Wer Israels Verbrechen kritisiert, ist Antisemit. Wie immer, wenn Israel wieder Krieg führt, machen gerade Viele diese Erfahrung. Jetzt z.B. Greta Thunberg und Fridays for Future. Greta hatte gemeinsam mit Juden und Muslimen für "Freiheit für Gaza" demonstriert (was als Unterstützung für die Hamas interpretiert wurde, obwohl es ja das genaue Gegenteil ist), jetzt haben FFF einen Text gepostet, der Israels Geschichte der gewaltsamen Kolonisation kurz zusammenfasst und das Ganze als "Genozid" bezeichnet. Ich würde den Begriff hier nicht verwenden (oder nur in einem sehr weiten Sinn), aber was daran antisemitisch sein soll, ist nicht nachvollziehbar. Argumente für diese Behauptung werden dann auch nicht genannt - wenn Herr Schuster es sagt, wird es schon stimmen. Was auch nicht erwähnt wird: Greta hat auf die Frage, warum sie nichts zum Terrorangriff der Hamas gesagt habe, geantwortet: "Ich dachte, es sei selbstverständlich, daß ich diese entsetzlichen Angriffe der Hamas verurteile." (Man beachte den unglaublichen Hass der Kommentare unter Gretas Tweet.) Nach dem unsäglichen Beitrag noch ein verleumderischer Kommentar von Andreas Bachmann. "Wie könnt ihr es wagen, Israel als Apartheidsystem zu bezeichnen." Und ich dachte, es sei auch selbstverständlich, Apartheidsysteme zu verurteilen.

TT

 

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29.10.23

Die US-Republikaner werfen der demokratischen Abgeordneten Rashida Tlaib Antisemitismus vor, weil sie sich für Gaza einsetzt und dabei teilweise in der Tat fragwürdige Aussagen macht. Jake Tapper nimmt die Vorwürfe auseinander, und stellt fest, daß sie von den Republikanern nur benutzt werden, wenn es ihnen passt. Ihr völlig wirrer Antrag, Tlaib zu zensieren, wurde ausgerechnet von der Faschistin Marjorie Taylor Greene eingebracht, die mehrfach mit eindeutig antisemitischen Ausfällen aufgefallen ist.  ¤

C

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1.11.23

Claudia Bates berichtet aus Washington über heftige Debatten an US-Universitäten über Israel und den Krieg gegen Palästina. Die pro-palästinensischen Studenten werden als wütende Antisemiten beschrieben, Leute die israelische Fahnen schwenken als friedliebende Menschenfreunde, die nur gehasst werden, weil sie jüdisch sind, und nicht etwa, weil sie einen faschistischen Staat unterstützen. Daß es eine große jüdische Friedensbewegung gibt und daß die Leute, die im Senat gegen die Unterstützung der USA für Israel protestiert haben, selbst Juden sind, wird nicht erwähnt.

hj

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7.11.23

Die Republikaner-Mehrheit im US-Kongress verurteilt die linke Abgeordnete Rashida Tlaib, weil diese den "Völkermord" an den Palästinensern in Gaza verurteilt hat. Ausschnitt aus Tlaibs Verteidigungsrede, in der sie davor warnt, die Kritik an Israels Regierung mit Antisemitismus gleichzusetzen.

A 2
           
9.11.23

 

 

 

 

Marwan Bishara über die Parole "From the river to the sea, Palestine will be free", die im Westen meist als "antisemitisch" verunglimpft wird. Menschen, die Gerechtigkeit für die Palästinenser fordern, werden so terrorisiert. Aber die, die das tun, sind entweder zynisch oder sehr dumm. Dumm, weil sie die Geschichte ignorieren, oder zynisch, weil sie die Geschichte kennen und trotzdem die Palästinenser als antisemitisch brandmarken. Die Geschichte begann nicht am 7.10., sondern 1967, die Geschichte der Besatzung, sie begann schon 1947 mit der illegalen Besiedlung Palästinas. Die Ursünde war die Gründung Israels auf den Ruinen von 400 palästinensischen Städten und Dörfern, mit der ethnischen Säuberung von 700.000 Einheimischen. Nun hat Israel zwischen dem Fluss und dem Meer ein rassistisches System der "jüdischen Vorherrschaft" errichtet, zur Unterdrückung der Palästinenser in der Westbank, innerhalb Israels und in Gaza. Die Definition des Begriffs Antisemitismus wird immer weiter ausgedehnt, das Konzept wird dadurch banalisiert. Inzwischen ist jeder ein Antisemit, der Israels Regierung kritisiert, was ein Unrecht ist gegenüber den Millionen Juden, die in Europa durch den Antisemitismus getötet wurden. Die beiden größten Antisemiten sind heute Israels Präsident und Israels Premierminister. Netanjahu verwickelt Israel in einen Völkermord, nur um seine eigene politische Haut zu retten. - Dem stimme ich im Wesentlichen zu. Zu ergänzen wäre noch, daß die erwähnte Parole keineswegs die Vertreibung der Juden bedeutet. Es geht um die Gründung eines gemeinsamen demokratischen und laizistischen Staates Palästina für alle Menschen, die in dem Gebiet wohnen, ohne irgendwelche religiös aufgeladenen Vorrechte. Daran ist nichts antisemitisch, und es gibt bekanntlich auch in der israelischen Gesellschaft Viele, die dieses Vorhaben unterstützen. Zumal es die einzige verbliebene Möglichkeit ist, nachdem Israels Siedler die Gründung eines Palästinenserstaates unmöglich gemacht haben. Ich habe dreimal das Ausradieren von Staaten von der Landkarte miterlebt, und kann sagen: das hat kaum wehgetan. Oder wünscht sich irgendjemand Apartheid-Südafrika, die DDR oder die Sowjetunion zurück?  ¤¤

A

 

 

 

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14.11.23

Menschenrechtler haben weltweit mindestens 260 Fälle gezählt von Leuten, die ihren Job verloren haben, nachdem sie sich für Palästina und für einen Waffenstillstand eingesetzt haben. Bericht über einige prominente Fälle.

A 3
           
14.11.23

In Deutschland gibt es eine massive Hasswelle gegen Greta Thunberg, die sich mehrfach pro-palästinensisch geäußert hat. Ihr wird vorgeworfen, sie würde sich nicht genügend vom Hamas-Terror distanzieren, und wenn sie von einem Völkermord in Gaza spreche, sei das antisemitisch - warum auch immer. Gelegenheit für bekannte Antifaschisten wie das Doofrind und die Störchin, gegen Klimaschützer zu hetzen. Nachts im ZDF dazu Volker Beck. Der Israelfan nennt Greta eine "Israel-Hasserin" und meint, Gretas Parole "No climate justice on occupied land" sei grober Unfug. Beck spricht aber immerhin nicht von Antisemitismus. 

TS,hj,h+ zus.9
21.11.23

Nicht nur in Deutschland, überall in den westlichen Ländern wird versucht, Stimmen in Kultur und Politik, die sich für Palästina oder auch nur gegen den Krieg aussprechen, als angeblich "antiisraelisch/antisemitisch" aus den öffentlichen Debatten auszuschließen. Bericht mit diversen Beispielen.

A

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22.11.23

Beitrag über die Autorin Alice Hasters und ihre Auseinandersetzung mit der deutschen "Identitätskrise der Deutschen". Ein völlig belangloses Thema. Interessant nur, weil Hasters eine sehr kluge und differenzierende Stellungnahme zu Israels kriminellem Krieg gegen die Palästinenser abgegeben hat. Und nun werden Leute, die diese Stellungnahme loben, entlassen. Deutsche Rassisten verurteilen Schwarze, die sich gegen Israels Kolonialismus positionieren. Wahnsinn allerorten.  ¤

ktzt

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22.11.23

Bei "Maischberger" wird über Greta Thunberg geredet, und man ist sich einig, sie habe mit ihrer "einseitigen Parteinahme für die Palästinenser" der Klimabewegung geschadet. Immerhin weist Markus Feldenkirchen ("Der Spiegel") darauf hin, daß es im globalen Süden einen anderen Blick auf Israel gibt als in Deutschland, daß man dort aus dem Holocaust die Lehre zieht, gegen jede Art von Rassismus zu sein. Daß Greta auch gesagt hat, daß sie "selbstverständlich" den entsetzlichen Terrorangriff der Hamas verurteilt, fällt unter den Tisch. (Zuvor wurde mit dem Altnazi Gauland darüber diskutiert, ob die Nazipartei eine Gefahr für die Demokratie sei, und damit ist über das Diskursniveau im deutschen Fernsehen alles gesagt.)

ARD

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22.11.23 In den USA gibt es infolge des Gazakrieges eine große Welle sowohl von Antisemitismus als auch Antimuslimismus. Bericht von Patty Culhane mit einigen Beispielen. Bemerkenswert, wenn hardcore-antisemitische White-Supremacy-Nazis unter Israel-Fahnen aufmarschieren.  ¤ A 3
           
29.11.23

Anelise Borges, bisher als großartige Reporterin bei Euronews, macht jetzt bei AJE "The Stream", heute zum Thema: "What does the silencing of supporters of Palestine around the globe mean for the freedom of speech?" Mit Jack Espinose (New Anticapitalist Party, Paris), Ryna Workman (Jurastudentin in New York) und Muhammad Rabbani (Menschenrechtsorganisation "CAGE"). Mit einer Vielzahl von Beispielen. Leider NNA)*  ¤

A

25

           
30.11.23

Immer mehr Kunstausstellungen, Konzerte, Konferenzen usw. werden abgesagt, weil die Einstellung der Künstler zu Israels Kriegsführung unerwünscht ist. Bericht über das jüngste Beispiel, betroffen ist die linke jüdische Videokünstlerin Candice Breitz. Sie hatte geschrieben: "Das Plattmachen von Gaza und der Aufruf zum Völkermord werden die Juden nicht sicherer machen." - Gespräch darüber mit der Schriftstellerin Eva Menasse¤ 

ktzt

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30.11.23

Bei "Markus Lanz" Kristin Helberg über die Diskursvergiftung durch das ständige Verleumden jeder Israelkritik als "Antisemitismus", und über "nichtsagbare Dinge" wie das Apartheidsystem im besetzten Paalästina. Außerdem Spannendes von Jürgen Trittin und Guido Steinberg über Israels Nazisiedler.  ¤¤ 

ZDF

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3.12.23

"The Listening Post" über den Umgang der Medien in drei europäischen Ländern mit dem Nahostkonflikt¤

1: Deutschland, der engste Alliierte Israels. Aus einer falsch verstandenen Bewältigung der deutschen Vergangenheit ist ein völlig einseitiger Diskurs entstanden, der sich scheinbar gegen "Antisemitismus" richtet, tatsächlich aber versucht, mit Einschüchterung und Zensur jede pro-palästinensische Stimme zum Schweigen zu bringen, besonders deutlich bei den Medien des Springer-Konzerns. Aussagen dazu von Hanno Hauenstein (Ex-Herausgeber der "Berliner Zeitung"), Wieland Hoban (JVP) und Hebh Jamal (palästinensische Journalistin). Ihr Fazit: "Ich habe nicht den Eindruck, als wenn Deutschland mit seiner Vergangenheit klarkommt." (Der Beitrag erwähnt nicht die anderen Stimmen, die in den Medien auch zu Wort kommen und auch ausreden können, aber nicht wirklich ernstgenommen werden.)

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8.12.23

Rob Reynolds berichtet aus den USA über Antisemitismus-Vorwürfe gegen pro-palästinensische Stimmen (auch jüdische), bei denen immer wieder der Terrorangriff vom 7.10. mit dem Holocaust gleichgesetzt wird. Prof. Omer Bartov dazu: das verharmlost einerseits den Holocaust und soll andererseits Israels Vorgehen gegen Gaza rechtfertigen.  ¤

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8.12.23

In den USA feuern die rechtsextremen Trumpisten eine Verleumdungskampagne gegen mehrere Universitätsdirektorinnen an, die sich angeblich nicht eindeutig von antisemitischen Vorfällen an ihren Unis distanzieren würden. (Wobei die Definition, was alles als "antisemitisch" gelten soll, vollends aus dem Ruder gerät.) Das Thema geht bei CNN seit ein paar Tagen rund. Heute gleich vier Beiträge dazu, zwei Berichte mit diversen O-Tönen, eine Diskussion mit dem Universitätsdirektor Michael Roth, und ein Gespräch mit dem Psychologen und Hass-Experten Prof. Kenneth Stern. (leider alles NNA)*  ¤

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8.12.23

 

Beitrag über die südafrikanische jüdische Künstlerin Candice Breitz, die in Deutschland nicht mehr ausstellen darf, weil man mit ihren Aussagen zum Nahostkonflikt (scharfe Kritik sowohl an der Hamas wie an Israels rechtsextremer Regierung) nicht klarkommt. Wer sich nicht bedingungslos auf Israels Seite stellt, ist Antisemit, ob jüdisch oder nicht. "Die falschen Antisemitismusvorwürfe werden instrumentalisiert, um nicht-weiße, arabische, muslimische, und am radikalsten palästinensische Stimmen vom Diskurs auszuschließen." - Sehr wichtiger Beitrag bei "kulturzeit", siehe 30.11.  ¤¤

(Daß es in Breitz' Arbeiten um das Thema Rassismus geht, kommt offenbar verschärfend hinzu. Wer gegen Rassismus ist, ist jetzt also Antisemit. Und wer gegen Völkermord ist, demnächst auch.)

ktzt

 

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9.12.23

Liz Magill, die Präsidentin der Penn University ist nach den Anfeindungen durch Rechtsextremisten, weil sie angeblich antisemitische Äußerungen angeblich nicht deutlich genug verurteilt habe, zurückgetreten. Infos aus Washington von Mike Hanna,

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9.12.23

"First Person" von Adam Broomberg, Künstler und Aktivist in Berlin. Seine Ausstellungen mit Fotos von jahrtausendealten Olivenbäumen in Palästina werden abgesagt, nachdem man dem Sohn von Holocaustüberlebenden "antisemitischen Hass" vorgeworfen hat. Als er bei einer Gedenkveranstaltung ein Plakat trug mit dem Slogan "Jews against fascism everywhere" wurde er von Netanjahufans gewaltsam angegriffen.  ¤

A

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12.12.23

Dominic Kane berichtet aus Berlin über das (rechtswidrige) Vorhaben des Bundeslandes Sachsen-Anhalt, Zuwanderer bei der Einbürgerung zu verpflichten, ein "Existenzrecht" Israels anzuerkennen. Vom Existenzrecht Palästinas wird nicht geredet.

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13.12.23

In Bremen will man der US-Jüdin Masha Gessen den Hannah-Arendt-Preis nicht verleihen, weil diese sich öffentlich Gedanken macht und zum Beispiel historische Ereignisse vergleicht. Das ist verboten, weil man daraus ja etwas lernen könnte. Warum man dann aber überhaupt einen Preis nach Hannah Arendt benennt, die heute zweifelsohne als "Antisemitin" gelten würde, ist unklar. Im inkriminierten und sehr lesenswerten Artikel von Masha Gessen geht es übrigens genau um diese irrlichternde Geschichtspolitik in Deutschland. Titel: "In the shadow of the Holocaust - How the politics of memory in Europe obscures what we see in Israel and Gaza today"  ¤

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14.12.23

Bericht von Dominic Kane über die Verwechslung von Antizionismus mit Antisemitismus, die sich bei der Debatte um den Hannah-Arendt-Preis für Masha Gessen zeigt. Er zitiert darin den inkriminierten Satz aus ihrem Essay  "In the shadow of the Holocaust - How the politics of memory in Europe obscures what we see in Israel and Gaza today", der sehr treffend Israels Handeln in Gaza beschreibt: "The ghetto is being liquidated." Für die selbsternannten Israelfreunde wohl zu präzise treffend. ¤  

A

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15.12.23

 

 

 

 

 

Im Bremer Lokalfernsehen ein kurzes und ziemlich schlecht übersetztes Gespräch mit Masha Gessen über historische Vergleiche. Und ein Gespräch mit dem Leiter der Bremer Landeszentrale für politische Bildung, Thomas Köcher. Dieser hat außer dem einen Satz über das Ghetto Gaza nichts von Masha Gessen gelesen und komplett nicht verstanden, worum es in ihrem Essay geht, nämlich genau um dieses von ihm personifizierte dickfellige deutsche Nichtverstehenwollen. Warum werden solche Menschen vom Staat für eine solche Tätigkeit bezahlt?

Bei "kulturzeit" spricht Ariane Binder mit Masha Gessen, seltsamerweise auf deutsch. Leider hat auch Binder den Essay nicht gelesen und gibt nur irgendwelchen Unsinn wieder, den sie irgendwo gehört hat. Gessen ist darüber zurecht verwundert, geht aber trotzdem auf die Scheinargumente ein und spricht über historische Details, die belegen, daß ihr Vergleich durchaus berechtigt ist. Weil Binder darüber nichts weiß, kann sie darauf nicht reagieren und stellt weiter Fragen, mit denen sie ihre Ahnungslosigkeit zeigt. Z.B. weiß sie nicht, daß Netanjahu selbst von "Vergeltung" bzw. "Rache" gesprochen hat, und Gessen muss ihr auch das erklären. Allen Ernstes meint Binder: "Sie haben sich ja intensiv mit der deutschen Erinnerungskultur beschäftigt und damit wissen sie bestimmt auch von der deutschen Staatsräson ..." - Herrgott, genau davon handelt der Essay. (Ich bewundere Gessens Seelenruhe angesichts solch purer Einfalt und verstehe nicht, warum Menschen wie Binder denken, Journalismus sei etwas für sie.) Gessen weist dann nochmal darauf hin, daß auch Hannah Arendt systematisch Israels Staatsideologie mit der Naziideologie verglichen hat. Es war ihr politisches Projekt, zu verhindern, daß es jemals wieder einen Holocaust gibt.  ¤

Hinter dem Vorwurf gegen Gessen steckt natürlich, daß sie implizit Israels Besatzungsregime mit dem des faschistischen Deutschland auf eine Ebene setzt. Genau darüber will hier aber niemand sprechen.

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15.12.23

In Berlin haben pro-palästinensische Studierende für eine Antikriegskundgebung einen Hörsaal besetzt. Dabei gab es Rangeleien mit rechten Israelfans, schließlich hat die Polizei den Saal geräumt. Der Bericht stellt die Forderungen der Kriegsgegner als "antisemitisch" dar, ohne das irgendwie zu begründen und ohne zu erwähnen, daß die Leute zum teil selbst jüdisch sind. Über die teilweise rechtsextremen Hintergründe der Israelfans ebenfalls kein Wort.

TT

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16.12.23

Masha Gessen hat in Bremen doch noch den Hannah-Arendt-Preis bekommen, allerdings nicht bei einer großen öffentlichen Veranstaltung sondern in eher privatem Rahmen. Sie sagt, die Aufregung der vergangenen Tagen zeige, wie tabuisiert in Deutschland Vergleiche mit dem Holocaust sind. Also genau das, was sie in dem kritisierten Essay beschreibt. "Hannah Arendt in ihrem Grab lacht sich schlapp über diese Ironie."

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21.12.23

 

 

Völkermord  / Gebroder : Michel Martin (von "Amanpour") spricht mit Masha Gessen über ihren Essay "In the Shadow of the Holocaust" und die "Politics of Memory". Gessen hat den Satz, in dem sie Gaza mit den jüdischen Ghettos im Nazireich vergleicht, extra hineingeschrieben, um genau die Auseinandersetzung zu provozieren, die nun stattgefunden hat. In dem Essay geht es um genau diese Auseinandersetzung, die entsteht durch das ständige, letztlich antisemitische Gleichsetzen Israels mit dem Judentum und die absurde Definition, die jede Kritik an Israel automatisch für antisemitisch erklärt, vor allem wenn sie von Juden geäußert wird. Die, die diese Diffamierung benutzen ("die Anti-Antisemitismus-Bürokratie"), sind ihrerseits meist keine Juden. Gessens Ziel ist es auch, auf die Situation in Gaza aufmerksam zu machen, die uns eigentlich ständig den Schlaf rauben sollte. Der Unterschied zu den Ghettos der Nazis ist, daß die meisten Menschen in Gaza noch am Leben sind. Es gilt, einen Völkermord zu verhindern.

Das gesamte Gespräch ist absolut und dringend zu empfehlen. Ich habe das Transkript von CNN in eine besser lesbare Form gebracht.

(Auch die Kommentare unter dem Video bei YT sind ungewöhnlich lesbar. Bisher 49.000 Aufrufe.)       ¤¤¤

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22.12.23

Ein Bericht über die Welle von Schikanen gegen Künstler und Intellektuelle in den USA, die sich für Palästina einsetzen und den israelischen Völkermord in Gaza verurteilen. Z.B. der Chefredakteur der Kunstzeitschrift "Artforum", David Velasco, der entlassen wurde, weil er einen Offenen Brief unterzeichnet hatte. Was der Bericht zwar zeigt, aber nicht ausdrücklich erwähnt: ein Großteil der Leute, denen da "Antisemitismus" vorgeworfen wird, sind selbst Juden.  ¤

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2.1.24

Die Präsidentin der Harvard-Universität ist nun doch zurückgetreten. Rechtsextreme hatten ihr in einer Schmutzkampagne vorgeworfen, angeblich "antisemitische" Äußerungen (die es vermutlich nie gegeben hat) nicht klar genug verurteilt zu haben.

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7.1.24

Es wird völlig irre: die CSU, die selbst mit dem realen Antisemiten Aiwanger koaliert, fordert ein Gesetz, mit dem man für angeblich "antisemitische" Äußerungen (und damit ist ausschließlich die Kritik an Israels faschistischem Regime gemeint) für mindestens ein halbes Jahr ins Gefängnis kommen soll. Zentralratspräsident Schuster findet das gut.

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18.1.24

Die Politologin Prof. Melani Cammett (Harvard) über die andauernden Proteste an US-Universitäten gegen den Gazakrieg und über die (teilweise erfolgreichen) Versuche der Rechten, die Diskussion darüber als "antisemitisch" zu verhindern.

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22.1.24

Bei Springers Hetzsender "Welt" war über die Massendemonstrationen gegen Rechts bisher kaum berichtet worden. Nun versucht man, sich irgendwie dranzuhängen, stellt dabei aber erstaunt fest, daß mit "Rechts" auch man selbst gemeint ist. Und daß für Viele Antifaschismus offenbar eine Unterstützung des Rassistenstaates Israel ausschließt. Wer aber gegen Rassismus und Völkermord ist, ist natürlich Antisemit. Meint jedenfalls eine Frau von der rechtsextremen "Deutsch-Israelischen Gesellschaft". Ein Beitrag der bei denkenden Menschen Schmerzensschreie verursacht. Zitat: "Alles was links der Mitte ist, gilt als rechts, und rechts ist negativ." Komplett gaga. Leider denken Viele in der CDU (und auch Manche bei den Grünen) tatsächlich so.

W

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23.1.24

Ein Beitrag von Beate Frenkel über angeblichen Antisemitismus an deutschen Hochschulen. Das bewährte Muster: man setze Kritik an Israels Verbrechen mit "Antisemitismus" gleich und stelle völlig korrekte und sachliche Äußerungen (z.B. daß die Hamas eine Widerstandsorganisation ist) als gaaanz schlimm und gefährlich dar, und schon sind da überall Antisemiten. Wenn es sich bei den Israelkritiker:innen um Juden handelt, wird das verschwiegen. Daß ein jüdischer Zionist selbst rechtsextrem ist, bemerkt man nicht. Und daß einige der pro-israelischen Aussagen (etwa, Israel sei ein "jüdischer Staat") selbst antisemitisch sind, fällt auch niemandem auf. Ein schauriges Lehr- und Leerstück.

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24.1.24

Bericht über eine Konferenz der Israel-Lobby in Kraków, bei der nicht nur jede Kritik an Israel zum "Antisemitismus" erklärt wird, sondern auch der Gebrauch der Worte "Völkermord", "Kolonisierung" und "Apartheid". Israelische Faschisten erklären die Welt. Elon Musk (der in letzter Zeit öfters mit antisemitischen und rechtsextremen Äußerungen aufgefallen ist) war auch dort. Er hat verstanden, wie man sich weißwäscht: die Massendemonstrationen in aller Welt für die Rechte der Palästinenser und gegen den Krieg nennt er "Pro-Hamas-Kundgebungen".

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25.1.24

Ein Bericht von Will Ripley darüber, daß es in Chinas Sozialen Medien keine Zensur von angeblich oder tatsächlich "antisemitischen" Inhalten gibt. Die im Beitrag gezeigten Beispiele sind hart antiisraelisch, aber nicht antisemitisch.

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4.2.24

"The Listening Post": Israels Krieg gegen Gaza zeigt überall die Grenzen der freien Meinungsäußerung auf, besonders aber in Deutschland. Die historische Schuld am Holocaust setzt sich um in die offene Unterstützung für Israel und dessen Völkermord in Gaza, mit verheerenden Folgen für den öffentlichen Diskurs. Die Medien (vor allem Springer, aber auch die ARD) geben sich alle Mühe, die Realität des Krieges von den Menschen fernzuhalten. - Geringfügig aktualisierte Neufassung des Beitrags von Johanna Huss vom 3.12.23 mit Stellungnahmen von Hanno Hauenstein, Hebh Jamal und Wieland Hoban (JVP).  ¤¤

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12.2.24

 

Springers rechtsextremer Hetzsender "Welt" "berichtet" über eine Protestaktion in Berlin mit der etwas verwirrenden Parole "Palestine will set us free". Wer da protestiert hat, worum es überhaupt ging und warum ausgerechnet bei einer Lesung von Hannah Arendt  - dazu gibt es bei "Welt" keinerlei Hinweis. Stattdessen ein Stahlgewitter an klaren Zuschreibungen: "propalästinensisch" (hier gleichbedeutend mit "antisemitisch"), "rassistisch", "unsägliche Hasstiraden", "unglaubliche Szenen". Keine dieser Zuschreibungen wird irgendwie begründet. Es gibt eine Reporterin in Berlin, die ihre Blödheit mit dem sinnlosen Einfügen von mindestens 15 "eben" sowie einigen "natürlich" und einem "eben halt" unterstreicht, dann eine Moderatorin, die das Wort "Totalitarismus" dreimal hintereinander nicht über die Lippen bekommt, und Volker Beck (KBW), der von einem "Tsunami des Antisemitismus" schwafelt. "Da muss man eben gegensteuern." Genau: eben.

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13.2.24

Auch "kulturzeit" berichtet über die Protestaktion bei einer Hannah-Arendt-Vorlesung in Berlin. Auch hier ist von "Hasstiraden" die Rede, die Parole "Palestine will set us free" wird als "antisemitisch" verleumdet, weil sie "das Existenzrecht Israels infragestellt". Auch hier kein Versuch, die Aktivisten um eine Erklärung zu bitten. Immerhin der Hinweis, daß die Vorleserin selbst gar kein Problem mit der Aktion hat und daß die Aktivistinnen sich zu Unrecht beschuldigt fühlen. Wer mehr wissen will, muss sich selbst "bei Instagram"  auf die Suche machen. (Ich habe kein "Insta" und weiß immer noch nicht, was die Parole bedeutet.)

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13.2.24

Die britische Labour-Partei räumt weiter mit israelkritischen Stimmen auf. Der linke muslimische Nachwahlkandidat Azhar Ali wurde abgesetzt, weil er irgendwas gesagt hat, das der israelfreundlichen Labour-Führung nicht gepasst hat und das sie nun als "antisemitisch" bezeichnen. Und Sky News fragt, ob Labour "im Antisemitismusstreit die Kontrolle verloren" habe.

Sky

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20.2.24

 

In der Reportagereihe "Witness" ein Film von Monica Pinna über die seit dem 7.10. gehäuften antisemitischen und antimuslimischen rassistischen Vorfälle in Berlin. Darin wird auch angesprochen, daß friedliche Demonstrationen für die Rechte der Palästinenser vom Staat kaum noch erlaubt werden und die - häufig jüdischen - Teilnehmer immer wieder als angeblich "antisemitisch" abgekanzelt werden. Bis dahin, daß man Leuten die Staatbürgerschaft aberkennen will, wenn sie gegen Israels Völkermord protestieren. Jüdischen israelkritischen Vereinen wird die staatliche Förderung entzogen. Aussagen dazu u.a. von Nina Martin (JVP). Sehenswert, weil über das Thema im deutschen TV nicht berichtet wird. Beitrag auf spanisch, mit deutschen UT. (Das Video bei YT scheint nicht zu funktionieren. Dafür aber unter dem Link bei Euronews.)  ¤

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26.2.24

 

 

Bei allen deutschen Sendern wird das Märchen verbreitet, es habe auf der Berlinale einen "Eklat" um irgendwelche antisemitischen Äußerungen gegeben. Kein Sender traut sich, die Äußerungen einmal wörtlich zu zitieren, zu begründen, was daran falsch sein soll, oder zu erwähnen, daß die Äußerungen großenteils von Juden stammen. Der Kampf gegen den herbeiphantasierten Antisemitismus schlägt um in offenen Antisemitismus. Der Grad der intellektuellen Verkommenheit und der Anbiederung an das faschistische Netanjahu-Regime ist unterschiedlich, seinen Höhepunkt erreicht das Geschwurbel in zwei Interviews mit Berlins rechtsextremem Kultursenator Joe Chialo. Dazu später mehr.

Leider stimmt auch die "kulturzeit" in den absurden Chor derer ein, die die Ablehnung des israelischen Faschismus und Völkermords für "antiseptisch" "antisemitisch" erklären. Dabei fällt die Lüge, der ICJ habe Südafrikas Völkermordklage zurückgewiesen, kaum noch auf. Dann noch unkommentierte Einlassungen des strammrechten Floskelritters Volker Beck (ex-KBW). Und ein Gespräch mit der Geschäftführerin der Berlinale, Mariette Rissenbeek, die sich wacker aus allem heraushält.

R,arj,TS,TTh+,E

 

ktzt

zus.27

 

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3.3.24

Beitrag im "Listening Post" über den offenen (und teilweise sehr lächerlichen) Antisemitismus der deutschen Medien gegen den israelischen Filmemacher Yuval Abraham wegen dessen Rede bei der Berlinale.  ¤

A 2
                 
7.3.24

 

Die (jüdische) Philosophin Judith Butler hat ein paar Selbstverständlichkeiten über den Gazakrieg und die Hamas geäußert und wird von den Apologeten des israelischen Völkermordes nun (bzw. mal wieder) als teuflische Judenhasserin dargestellt. Auf den sozialen Medien stellen Leute, die offenbar nichts von dem verstanden haben, was sie gesagt hat, sie an den Pranger und bekommen dafür Beifall vom rechten Mob. Auch der Beitrag bei "kulturzeit" gibt Butlers Gegnern dreimal soviel Raum wie der Philosophin selbst. Dann ein Gespräch mit dem Politologen Prof. Herfried Münkler. Der mag ja manchmal ganz intelligent sein, aber er glaubt alle Lügenmärchen, die Israels Greuelpropaganda in die Welt bläst und erzählt sie weiter, auch solche, die Israel selbst längst wieder zurückgenommen hat. Folgerichtig findet er Butlers Aussagen "unverständlich". Und ausgerechnet er wirft dann ausgerechnet Butler vor, die Definition von Begriffen anzugreifen. Der Schwatzkopf nennt das "Parteigeschwätz". Die scharfe politische Kritik Butlers an der Strategie der Hamas hat weder er noch sonst jemand mitbekommen.

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8.3.24

Einige britische Konservative behaupten, während der pro-palästinensischen Proteste würde London für Juden zu einer "No-Go-Area". In Brüssel und in Deutschland sei das auch der Fall, und die Regierung solle doch etwas gegen diese "Radikalisierung" tun und die Definition von "Extremismus" ändern, sodaß jede Abweichung von "britischen Werten" darunter fällt. Offenbar setzt man mal wieder "Pro Palästina" gleich mit "Anti Israel" und dies wiederum mit "Antisemitismus": Jason Farrell weist in seinem Bericht darauf hin, daß die Kundgebungen gegen den Völkermord völlig friedlich sind und auch zahlreiche Juden daran teilnehmen.

Sky 3
           
10.3.24

In Amsterdam ist ein neues Holocaustmuseum eingeweiht worden. Zur Feier wurde ausgerechnet der Präsident eines Landes eingeladen, das gerade selbst einen Völkermord ausführt. Zahlreiche Juden protestieren gegen diese Infamie. Sehr treffend, was eine Frau auf ihr Schild gemalt hat: "Herzog, there's only one place for you here: the ICC". Herzog und der niederländische "König" (mit blauweißer Kippa) sind so dreist, vor diesem Hintergrund vor einem "wachsenden Antisemitismus" zu warnen. Im Bericht bei arte kommen die jüdischen Stimmen zu Wort, bei der Tagesschau nicht.  ¤

B,arj,TS,E,NC

zus.9
10.3.24

In Britannien haben 58 Opfer von islamistischer Gewalt einen Offenen Brief unterzeichnet, in dem sie vor antimuslimischem Hass warnen. Zugleich plant die Regierung eine neue Definition von "Extremismus", die alles beinhalten soll, was nicht den "britischen Werten" (Rassismus, Sklaverei, Kolonialismus, Imperialismus, Kapitalismus) entspricht.

B

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10.3.24

Beitrag über zwei neue Bücher über angeblichen "Antisemitismus", vom Nazipropagandisten Philipp Peyman Engel: "Deutsche Lebenslügen - Der Antisemitismus, wieder und immer noch" und von den "Antideutschen" Stefan Lauer und Nicholas Potter: "Judenhass Underground". Im gesamten Beitrag kein Wort über den realen Antisemitismus, es geht einzig um Kritik an Israels Politik. Ein Tiefpunkt in der Geschichte von ttt. Passenderweise sieht man im Studiohintergrund die Parole "Wieder ist jetzt."

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11.3.24 Bei der Oscar-Verleihung in Hollywood ist der Holocaust-Film "The Zone of Interest", als bester Auslandsfilm ausgezeichnet worden. In seiner Dankesrede zieht der (jüdische) Regisseur Jonathan Glazer eine Parallele vom Horror der Vergangenheit zu dem der Gegenwart und verurteilt Israels Besatzung Palästinas, die zu so viele Konflikten führt. Großer Beifall des Publikums dafür. Nur bei AJE wird dieser Moment thematisiert, bei der BBC gibt es immerhin einen kurzen OT. Bei sämtlichen deutschen Berichten, die ansonsten jedes Tralala der Veranstaltung würdigen, kein Wort dazu. Als hätten sich alle verabredet, nach ihrer Blamage mit der Berlinale diesmal den "antisemitischen Vorfall" einfach totzuschweigen. Nur die "kulturzeit" bringt den Ausschnitt, ohne darauf aber weiter einzugehen. (In anderen Medien wird der jüdische Regisseur später als Antisemit beschimpft.) A,B,ktzt zus.4
           
14.3.24

Rory Challands berichtet aus London über die neue Definition der britischen Regierung für "Extremismus", die sich zwar auch gegen Nazis richtet (und dabei die Rassisten in den eigenen Reihen übersieht), vor allem aber gegen wirkliche und angebliche Islamisten, zu denen man dann auch alle Gegner Israels rechnet.

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14.3.24

Die Tagesschau zu einer neuen Studie über Antisemitismus an deutschen Hochschulen. Da man dazu auch die Kritik am Terrorstaat Israel zählt, ist es kein Wunder, daß die Zahl der Fälle seit dem Beginn des Kriegs gegen Gaza stark zugenommen hat. Auch im Bericht wird "Israelfeindlichkeit" durchgehend mit "Antisemitismus" gleichgesetzt.

TS

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26.3.24

Kein deutscher Sender hat die Völkermordvorwürfe der UN gegen Israel heute auch nur erwähnt. Stattdessen mal wieder unreflektierte Hetze gegen "propalästinensische Gruppen", als sei "propalästinensisch" irgendetwas Verwerfliches. Der Bericht aus Berlin über Pläne, politisch nicht genehme Studierende zu exmatrikulieren, setzt konsequent "propalästinensisch", "antiisraelisch" und "antisemitisch" gleich. Und schlimmer noch, "jüdisch" mit "pro-israelisch". Wenn das Alles nicht so vollkommen irre wäre, müsste man den Autor Markus Gross wegen Holocaustleugnung verklagen.

hj

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3.4.24

Spannende Diskussion bei "Markus Lanz". Thema: die Verhältnismäßigkeit des israelischen Krieges gegen Gaza. Mit dem Völkerrechtler Prof. Kai Ambos, Amira Mohamed Ali (BSW), dem rechtsextremen Pseudohistoriker Michael Wolffsohn und dem Journalisten Michael Bröcker ("Table.Media"). ...  Am Ende liefern die beiden Israelfans noch eine lustige kleine Broderei, indem sie behaupten, der "Antisemitismus" habe in Deutschland ganz schlimm zugenommen, was man daran erkennen könne, dass auf Demos "From the River to the Sea" gesungen wird. Der Professor erklärt ihnen, daß es durchaus verschiedene Interpretationen für diese Parole gibt, und daß selbst deutsche Gerichte das inzwischen bemerkt haben. Lanz will das Thema (Antisemitismus und "Antisemitismus" demnächst nochmal in derselben Runde besprechen.  ¤

ZDF nn
           
6.4.24

Bericht über "antiisraelische und antisemitische" Demonstrationen zum Al-Quds-Tag. Gleich dreimal gibt es darin offen antisemitische Äußerungen, allerdings nicht von Teilnehmern, sondern von einem Gegendemonstranten, der seine Israelflagge "die jüdische Fahne" nennt, von der selbsternannten Susanne Schröter, die alle Antifaschisten als Antisemiten beschimpft und vom hässlichen Animismusbeauftragten, der ein Verbot jüdischer Demonstrationen fordert.

ht

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6.4.24

"Verhärtete Fronten - Wie der Krieg in Gaza die Kulturszene spaltet" - Film von Janin Renner und Hanna Langreder. Mit Meron Mendel und Saba-Nur Cheema. Einigermaßen differenzierter und brauchbarer Beitrag, auch wenn rechten Knalltüten wie Joe Chialo reichlich Platz gegeben wird. Nicht alles gesehen.  ¤

3sat

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8.4.24

"Kauft nicht bei Juden!" Mit dieser Naziparole beginnt ein Beitrag bei Springers Hetzsender "Welt" über eine Radiomoderatorin, die nebenbei in einem Insta-Video für eine App geworben hat, mit der man israelische Produkte erkennen kann. Der ganze Beitrag (also der von "Welt", nicht der der Journalistin) strotzt nur so vor antisemitischen Bemerkungen und setzt permanent Juden mit dem Terrorstaat Israel gleich. Natürlich kommen auch ein antisemitischer Beauftragter und der selbsternannte Volker Beck zu Wort. Die Hetze des rassistischen Gesindels hatte Erfolg: die Journalistin darf nicht mehr im Radio auftreten.

W

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