Was gestern im Fernsehen Wichtiges zu sehen war und von mir archiviert wurde. Täglich im rauskuck.

Afrika : Ruanda und Der Völkermord von 1994                                                      

 Beiträge mit direktem Bezug zum Völkermord. Alles andere (Tagespolitik) auf der anderen Ruanda-Liste. Erst ab 2014 auch auf getrennten DVDs. Nicht farblich markierte Beiträge liegen zusammen mit den anderen auf den normal durchnumerierten DVDs. 

 Die Nachrichten der Tagesschau von 1994 über Ruanda in einer Extra-Liste

 Meine Video-Liste von Aufnahmen der Jahre 1994-1997. (Alles auf VHS)

   (letzter Eintrag 9.4.24)

Datum Beitrag Sender  (Schlüssel) Länge (Min.)
15.10.07

Jean Hatzfeld und sein drittes Ruanda-Buch , "Die Strategie der Antilopen", mit Berichten von Überlebenden des Völkermordes

arku (dt.+frz.)  
17.11.07

Untersuchungskommission zur Rolle Frankreichs beim Völkermord 1994

E,JA

zus.2

23.11.07

David Frost redet mit Präsident Paul Kagame über französische Anschuldigungen und Beitritt zum Commonwealth

A

4

26.11.07

Die Völkermord-Überlebende Immaculee Ilibagiza (Buch : "Left to Tell") spricht mit Riz Khan über ihre Geschichte 

A

18

31.12.07

Hillary Clinton (OT) sagt im US-Wahlkampf, sie habe Bill Clinton 1994 geraten, gegen den Völkermord zu intervenieren. Sie entschuldigt sich nochmal bei den Ruandern. 

C

3

25.1.08

Kouchner besucht Ruanda. Rückblick auf den Streit Frankreich-Ruanda über Verantwortung für '94.

JA

3

27.1.08

Kouchner besucht Kagame, man verträgt sich wieder.  (mehr lesen bei AlJazeera)

ari,JA

zus.3

29.1.08

Ban Ki Mun besucht Ruanda und gedenkt '94

JA

1/2

19.2.08

Bush-Besuch.  Pressekonferenz von Bush und Kagame (live, OT). Über Malaria, AIDS, Frieden,  Demokratie, Freundschaft, Ruandas Beitrag zum Peacekeeping in Darfur, Genozid, Wirtschaftsbeziehungen. Kagame zeigt sich ausgesprochen freundlich und dankbar. -   Fragen u.a. zum Völkermord und der gerichtlichen Verfolgung der Täter ("...I recognized, that evil still exists..."), über die Verhinderung von zukünftigen Genoziden, Sanktionen gegen Sudan.     Kompletter Text der PK

Bush besucht Gedenkstätte des Völkermordes. Und kurz Bilder vom militärischen Empfang und von Tanzvorführung für ihn, vermutlich von Twas.

B

 

 

C,JA

33

 

 

zus.3

19.2.08

Wie können Täter und Opfer des Genozids heute zusammenleben? Über die Gacaca- Dorfgerichte.    (21st Century)

B

9

22.2.08

Die Sendung des Tages : "Als das Morden begann" (Sometimes in April)

Spielfilm von Raoul Peck über den Völkermord in Ruanda.  (NNA)*, Kritik folgt. 

 Mehr über den Film und ein Gespräch (leider nur auf frz.) mit Raoul Peck bei arte. 

arte 135
4.3.08

"Mother Courage" - Die Geschichte von Davros Mukaratam, Überlebende des Völkermords und Beschützerin von Waisenkindern. (Witness) (NNA)* 

A

22

12.3.08

Ruanda - Der Mut der Mütter   Dokumentation von Léo Kalinda (Wunderwelten) (NNA)*

arte

52

22.3.08

Drei Filme von Ruandern über den Völkermord.  In "Behind this Convent" hat Regisseur Gilbert Ndahayo eigene Erlebnisse verarbeitet. Der Überlebende Dady de Maximo hat für seinen Film mit Tätern gesprochen. Und Viateur Munderere beleuchtet die Opfer beider Seiten. (Fabulous Picture Show)

A

4

27.3.08

"Munyurangabo", der Spielfilm von Lee Isaac Chung über den Genozid, in Kinyarwanda gedreht. (Talking Movies)

B

4

7.4.08

Ein paar kurze Bilder von der offiziellen Gedenkfeier zum 14. Jahrestag.

JA

1/2

8.4.08

"Living with Genocide" - Ein Film aus der Reihe "Veterans" über den Völkermord von 1994 (NNA)* (Kann man bei Al Jazeera online angucken.)

A

24

11.4.08

Meldung: Bei einem Anschlag auf das Genozid-Museum in Kigali werden 2 Menschen getötet.

B

1/2

14.4.08

Der Spielfilm "Shooting Dogs" über den Völkermord. Von Michael Caton-Jones (GB/F/D 2004)

arte

108

9.7.08

Meldung: Frankreich will den mutmaßlichen Völkermord-Beteiligten Clever Kamana (phonetisch) nicht an Ruanda ausliefern.

JA

1/2

5.8.08

Der Bericht einer ruandischen Untersuchungskommission macht Frankreich schwere Vorwürfe. Damalige Politiker (darunter DeVillepen) und das Militär sollen 1994 die Völkermörder aktiv unterstützt haben, einzelne Soldaten sollen auch selber mit gemordet haben. Ruanda verlangt, die Beteiligten vor Gericht zu bringen.

Dazu: Louise Mushikiwabo (Informationsministerin/A), Mauro de Lorenzo (Am.Enterprises Inst./C), David Servenay (Autor/JA)

ari,E,A,B,C.JA

 

zus.18

 

6.8.08

Frankreichs Regierung weist die ruandischen Vorwürfe zurück, Kouchner will sie aber prüfen. Cameron Duodu sieht politische Interessen hinter den Vorwürfen. Paul Rusesabagina glaubt nicht, daß Frankreich an der Planung des Völkermords beteiligt war, wenn er denn überhaupt geplant war.

A,E,JA

zus.7

12.10.08

Die Tutsi-Überlebende Immaculee Ilibagiza (Buch: "Led by Faith") über ihre Geschichte

C

5

18.10.08

Bericht von Yvonne Ndege über Morde an Überlebenden des Völkermordes. 

A

3

     
30.10.08

RTP zeigt einen Film der UN über den Völkermord von 1994 und die juristische Aufarbeitung.

P

6

7.11.08

Neues zum Streit über die Rolle der französischen Truppen beim Völkermord 1994.

JA

2

9.11.08

In Deutschland wird Rose Kabuye festgenommen, eine enge Vertraute von Präsident Kagame, wegen eines französischen Haftbefehls . Es geht mal wieder um den ungeklärten Abschuß des Flugzeugs von Habyarimana, der 1994 den Völkermord auslöste. Louise Mushikiwabo (Informationsministerin Ruanda) dazu. Sie nennt die Haftbefehle (auch gegen Kagame) "politisch motiviert".

A,B,E

zus.6

10.11.08

Mehr über Hintergründe der Verhaftung von Rose Kabuye. Die Autorin Linda Melvern und andere vermuten, daß die ruandische Regierung froh ist über die Festnahme, da ein Prozeß ihr endlich die Gelegenheit geben wird, die französischen Vorwürfe zu widerlegen. Dessen ungeachtet demonstrieren in Kigali Tausende gegen Deutschland.

ari,A,JA

zus.13

11.11.08

Schwere diplomatische Krise zwischen Ruanda und Deutschland. Nach der Festnahme von Rose Kabuye schickt Ruanda den deutschen Botschafter nach Hause. Präsident Kagame sagt im Interview, Deutschland verfolge die Opfer statt der Täter, die Festnahme sei illegal, weil Kabuye diplomatischen Schutz genieße (OT).   Cameron Duodu (Experte) über diesen Streit und über den Krieg im Kongo.   - In keinem deutschen Sender (auch nicht im DLF) ein Wort dazu! Aber gute Berichte in der taz. (hier noch einer.)

A,JA

zus.13

12.11.08

Über die Krise zwischen Deutschland und Ruanda berichtet weiter außer arte kein deutscher Sender. Die Bundesregierung hat jetzt auch den ruandischen Botschafter heimgeschickt. Bernhard Maingain (Anwalt von Rose Kabuye) wundert sich, warum Frankreich nie versucht hat, die Vorwürfe in Ruanda direkt zu untersuchen.

ari,A

zus.6

17.11.08 Ruanda / Kongo (DRC) : Der Schriftsteller Lukas Bärfuß über seinen Roman "Hundert Tage" über den Völkermord von 1994, über die Zusammenhänge zum Kongo-Krieg, über die Ausbeutung der Bodenschätze durch die reichen Staaten als Ursache des Elends in Afrika und über die Entwicklungshilfe für Diktaturen. Recht vernünftige Einstellungen.  ktzt 8
17.11.08

Kagame kritisiert die Arroganz der deutschen und französischen Justiz.

Ein Bericht des UN-TV über die Versuche der juristischen Aufarbeitung des Völkermordes.

JA

C

1

5

19.11.08

 

Die BRD liefert Rose Kabuye an Frankreich aus, wo sie wegen Mordes angeklagt werden soll. In Kigali demonstrieren Zehntausende dagegen. Sogar die Tagesschau berichtet (kurz) darüber.

Andrew Wallis (Autor von "The silent accomplice") sieht ganz klar eine Mitverantwortung Frankreichs am Genozid von 1994 und keine Faktenbasis für die französische Anklage gegen Kabuye und die RPF. Er meint, wenn es wirklich zum Prozeß gegen Kabuye kommen sollte, wird sie beweisen können, daß die Vorwürfe haltlos sind. Er erwartet jetzt Anklagen und Auslieferungsbegehren Ruandas gegen französische Offiziere der "Operation Turquois". (Bei Al-Jazeera).

ari,TS,E,A,JA,NC

 

zus.16

 

20.11.08

Rose Kabuye wird in Frankreich angeklagt, kommt aber vorerst unter Auflagen auf freien Fuß. Diverse Stellungnahmen, auch eine von Kabuye selbst (bei TV5). Mehr Bilder von Protesten in Kigali gegen die Festnahme.

Der britische Afrika-Minister Malloch-Brown besucht das Völkermord-Museum in Kigali.

ari,A,JA

B

zus.5

2

21.11.08

Rose Kabuye betont bei einer Pressekonferenz in Paris, daß sie unschuldig am Mord an Habyarimana sei. (OT).

A,JA

zus.3

23.11.08

Stellungnahme von Kouchner zum Fall Kabuye.

JA

1

2.12.08

Das internationale Ruanda-Tribunal verurteilt Simon Bkindi zu 15 Jahren Gefängnis. Der Sänger hatte 1994 mit Liedern im Radio den Völkermord an den Tutsis propagiert.

B

1/2

4.12.08

Ein Ausschnitt aus einer Doku von Christiane Amanpour über Völkermorde: Überlebende und Täter des Völkermordes von 1994 suchen nach Versöhnung und Ausgleich.

C

3

5.12.08

Teile aus der Doku von Christiane Amanpour über Völkermorde ("Scream bloody Murder") zum Völkermord von 1994. U.a. mit Romeo Dallaire (NNA)*

C

21

17.12.08 Ruanda / Kongo : Leah Chishugi ist Überlebende des Völkermordes von 1994. In "Hard Talk" spricht sie mit Stephen Sackur über das damals Erlebte und über die Gewalt gegen Frauen in Konflikten und speziell im Krieg im Osten des Kongo.  (NNA)*

B

24

18.12.08

 

 

Ex-Oberst Theoneste Bagosora, der "Himmler von Ruanda", wird vom Ruanda-Tribunal in Arusha wegen seiner Verantwortung für den Völkermord zu lebenslänglich Gefängnis verurteilt, ebenso zwei Mitangeklagte. Mit Bagosora wird erstmals einer der Drahtzieher und Anstifter verurteilt.

Teile der Live-Übertragung der Urteilsverkündung. Aktuelle Berichte und Hintergründe. Bei den internationalen Sendern Hauptthema. Im ZDF vernünftige, aber sehr kurze Meldung. Die Tagesschau streicht ihre Kurzmeldung während der Sendung (!) wieder. arte und Euronews berichten korrekt und detailliert.

Interviews mit Linda Melvern (Autorin) und Gary Haugen (Menschenrechtler). Bei TV5 (Journal Afrique) ein O-Ton von Bagosora von 1994.

 (Bericht in der taz)

A,B (live)

A,B,C,JA

R,ht,ari,TS,E

 

zus.12

zus.20

zus.9

 

23.12.08

Die Tagesschau meldet die Verhaftung eines Hutu-Extremisten in Deutschland. Der Text der Meldung belegt mal wieder die anhaltende Ignoranz der Redaktion beim Thema "Völkermord in Afrika".

TS

1/2

24.12.08

Rose Kabuye darf über Weihnachten zum Heimaturlaub und wird am Flughafen wie eine Heldin empfangen.

JA,E

zus.1

4.2.09 Ruanda / Kongo (DRC) : "Der böse Fluch" - Allgemeiner Bericht von Cornelius Janzen über die Kriege im Kongo und die wechselnden strategischen Bündnisse. Gespräch dazu mit dem Autor Hans-Christoph Buch. Er vergleicht die Situation mit der im 30-jährigen Krieg, sieht dahinter die Gier nach Rohstoffen und kritisiert das Desinteresse der westlichen Medien.

ktzt

11

6.2.09

Bericht über ein Lager zur Reintegration ("Umerziehung") von früheren Kämpfern der Hutu-Rebellen

JA

3

27.2.09

Der Sänger und Völkermordüberlebende John Paul Samputu über Vergebung und Versöhnung mit den Tätern. 

B

5

4.4.09

"Die Kinder des Genozids" - Reportage von Ivo Brandau und Markus CM Schmidt (NNA)*
Text von der arte-Seite: "Was soll ich nur tun mit diesem Kind ? Es sieht aus wie der Vater ! "Schlag den Bastard tot !" - Ein Gespräch zwischen zwei Frauen in Kigali. Heute liegt den Genozid in Ruanda 15 Jahre zurück. In drei Monaten verloren 800.000 Menschen ihr Leben. Bis heute kämpft das Land mit den Folgen. 
Während des Mordens dienten den Tätern auch systematische Vergewaltigungen als Mittel zur Verbreitung von Angst und Schrecken. Schätzungen gehen von bis zu einer halben Million Opfern sexueller Gewalt aus. 
Die meisten überlebten den Völkermord nicht. Viele der überlebenden Opfer wurden schwanger. Der Peiniger der Mutter und Vater des Kindes ist oft auch der Mörder ihrer gesamten Familie. Neun Monate nach den Massakern kamen Tausende Kinder zur Welt, entstanden aus Vergewaltigungen. 
Die Kinder des Genozids sind heute 14 Jahre alt. Vierzehn Jahre, in denen ihre Mütter lernen mussten, die Vergangenheit als Teil der Familie zu akzeptieren.
Die deutsche Trauma-Therapeutin Kathrin Groninger arbeitet in Ruanda für den Deutschen Entwicklungsdienst. Sie leitet eine Gruppe zum Austausch von Müttern, die ein Vergewaltigungskind zur Welt gebracht haben. 
Ein Team von Arte Reportage hat einige der Frauen getroffen, die die Erinnerung an den Genozid unauslöschlich in sich tragen."

arep

(dt.+frz.)

 

2x24

 

 

6.4.09

15 Jahre nach dem Völkermord: zwei Berichte von Yvonne Ndege, einmal über Hutus, die aus dem Kongo heimgekehrt sind und jetzt einen neuen Platz in der Gesellschaft suchen, dann über ein Gacaca-Gericht in Murama, das über einige der Mörder von 1994 urteilt und über die Kritik der ruandischen Regierung am "teuren und ineffektiven" Arusha-Tribunal. - Im Journal Afrique ein Bericht über die Rolle der Frauen im modernen Ruanda, die sich seit dem Völkermord stark geändert hat.

Interviews mit Mary Kayitesi Blewitt und Jean Louis Mazimpaka (beide vom Survivors Fund), Linda Melvern (Journalistin) und Marie-Roger Biloa (Africa International).

A,JA

 

A,B

zus.9

 

zus.14

        
6.4.09

"Kigali - Bilder gegen ein Massaker" - Dokumentarfilm von Jean-Christophe Klotz, Frankreich 2005  (Wdh.)

Text von der arte-Seite: "Im Juni 1994 wurde Kigali, die Hauptstadt von Ruanda, von den extremistischen Hutu-Milizen und der ruandischen Armee heimgesucht. Der dort stationierte Bildreporter Jean-Christophe Klotz wurde von einer Kugel getroffen und schwer verwundet. Zehn Jahre später kehrt er mit den Bildern von damals zurück und macht sich auf die Suche nach Spuren von Überlebenden. Auf dieser dokumentarischen Grundlage liefert der Film Elemente einer Reflexion über die Behandlung politischer Ereignisse in den Medien.
Kigali, die Hauptstadt von Ruanda: Im Juni 1994 wird die Stadt von extremistischen Hutu-Milizen und der ruandischen Armee heimgesucht. Beim Sturm auf ein Gemeindegelände, auf dem etwa 100 Flüchtlinge Schutz gesucht hatten, wurde der Regisseur Jean-Christophe Klotz, damals Bildreporter, von einer Kugel getroffen. Er überlebte und wurde bereits zwei Tage nach seiner Verwundung evakuiert. Wenige Tage danach erfuhr Klotz, dass die Gemeinde erneut angegriffen und die meisten Flüchtlinge ermordet worden waren. Was Klotz in den Fernsehnachrichten am Abend sah, waren seine eigenen Bilder, die jetzt dazu dienten, den Tod dieser Menschen zu verkünden.
Die französische Öffentlichkeit war über dieses Massaker zutiefst betroffen. Die französische Regierung kündigte die "Opération Turquoise" an, die den "Massakern ein Ende bereiten" sollte. Doch als Frankreich endlich Truppen entsandte, hatten die Massenmorde längst stattgefunden und ihre Anstifter sich in Sicherheit gebracht. "Die Bilder", so Klotz, "für die ich mein Leben aufs Spiel gesetzt hatte, dienten jetzt dazu, eine französische Militäroperation zu rechtfertigen."
Klotz kehrt zehn Jahre später mit den Bildern von damals zurück und macht sich auf die Suche nach Überlebenden. Vor allem kommen vier Zeitzeugen zu Wort, an deren Seite Jean-Christophe Klotz während des Völkermords Stunden seltener Intensität durchlebt hat: General Roméo Dallaire, der die UNO-Blauhelme in Kigali befehligte, Bernard Kouchner, dem Klotz während einer Vermittlungsmission im Mai 1994 begegnet war, Philippe Gaillard, dem Verantwortlichen des Internationalen Roten Kreuzes in Kigali und Pater Blanchard, der seit 30 Jahren Missionar in Afrika ist und der alles in seiner Macht stehende getan hatte, um die bei ihm Schutz suchenden Flüchtlinge vor dem Massaker zu bewahren. Im Film sprechen aber ebenso ruandische Überlebende, freiwillige Helfer, Berufssoldaten und Missionare über das, was sie erlebt haben und wie sie heute damit leben."

arte

(dt.+frz.)

 

 

 

 

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7.4.09

Weitere Berichte zum Jahrestag: Bilder von der offiziellen Trauerfeier in Kigali. - Bei BBC und TV5 allgemeine Hintergrundberichte. - Yvonne Ndege berichtet über Muslime, die 1994 flüchtenden Tutsis das Leben retteten und ihnen z.B. in ihrer Moschee Zuflucht gewährten. Demnach stand die Rolle des Islam in scharfem Kontrast zu der eines Großteils der katholischen Kirche.

Interviews: Philip Gourevitch (Autor eines der wichtigsten Bücher über den Völkermord) über die Versuche, die Verantwortlichen vor Gericht zu bringen und über die stattfindende Versöhnung. - Alan Doss (UN-Beauftragter für den Kongo) über die Rolle Ruandas im Kongo-Krieg. - Der Fotograf Antonin Kratochvil über sein persönliches Erleben der Ereignisse 1994. (First Person)

A,B,JA

 

A,B

zus.9

 

zus.13

     
8.4.09

Rose Kabuye über ihre Gedanken am 15. Jahrestag, ihre Verhaftung in Europa, das Nichtstun des Westens 1994.

A

5

12.5.09

Eine Ausstellung in Brüssel zeigt Photos, die belgische Blauhelme während des Genozids 1994 gemacht haben. (Die meisten der Bilder sind bereits vorher veröffentlicht worden.)

JA

2

19.5.09

Der Dokumentarfilm "My Neighbour, my Killer" von Anne Aghion läuft beim Filmfestival in Cannes. Aghion hat 10 Jahre lang das "Gacaca"-Tribunal in dem Dorf Gafumbe verfolgt und festgehalten, wie dort die Taten des Völkermordes aufgearbeitet wurden. Ausschnitte aus dem Film und aus einem Gespräch mit Anne Aghion. Guter Berichtstext.

E 3
22.5.09

Ein Gericht in Kanada befindet Desire Munyaneza für schuldig wegen aktiver Beteiligung am Völkermord und Menschheitsverbrechen. Ihm droht jetzt lebenslange Haft.  Michael Byers (Experte für internationales Recht) über rechtliche Hintergründe des Verfahrens.

A

6

23.5.09

Zwei weitere Berichte zum Urteil in Kanada gegen Desire Munyaneza. Im CNN-Bericht wird die Zahl von 1500 Kriegsverbrechern aus Afrika und Lateinamerika genannt, die in Kanada leben und denen dort ähnliche Verfahren drohen könnten.

C,JA

zus.5

22.6.09

Das ICTR in Arusha verurteilt Callixte Kalimanzira (Innenminister der Völkermordregierung von 1994) wegen der Verantwortung für ein Massaker an Tausenden Tutsis zu 30 Jahren Gefängnis. Bericht von Yvonne Ndege.

Talking Movies: Bericht über die prämierte Filmdokumentation "My Neighbour, my Killer" über die Gacaca-Tribunale, Gespräch mit der Regisseurin Anne Aghion.

A

B

2

3

12.7.09

Interview mit einem Mann, der in Ruanda wegen Beteiligung am Völkermord angeklagt werden soll. Vincent Bajinya lebt in London und kämpft gegen die Auslieferung. Er streitet alle Vorwürfe ab.  (newsnight) (NNA)*

B

13

14.7.09

Das Tribunal in Arusha verurteilt den früheren Bürgermeister von Kigali, Tharcisse Renzaho, wegen Beteiligung am Völkermord zu lebenslanger Haft.

B

1/2

13.8.09

Meldung: Ein mutmaßlicher Massenmörder von 1994, Gregoire Ndahimana, wird im Kongo verhaftet. Mehr dazu auch in der taz

A

1/2

16.8.09

"Der Feind im Kind" - Der Fotograf Jonathan Torgovnik und seine Bilder von Überlebenden des Völkermordes. Der Beitrag von Joachim Gaertner schildert Schicksale von Frauen, die damals von Hutu-Faschisten vergewaltigt wurden und die jetzt mit ihren "Hutu"-Kindern stigmatisiert werden.

ttt

6

29.8.09

"Inside Africa": ein allgemeiner Bericht über den Völkermord mit einigen Aussagen von Tätern und Opfern. Interview mit Präsident Paul Kagame, sehr allgemeine Fragen und Antworten, u.a. nach Menschenrechtsverletzungen heute (beides von David McKanzie).

C

10

31.8.09

In Finnland kommt der frühere Baptisten-Pastor Francois Bazaramba vor Gericht. Er ist wegen Beteiligung am Völkermord von 1994 angeklagt, streitet aber jede Schuld ab.

A

3

     
1.9.09

Beginn des Völkermord- Prozesses gegen den früheren Pastor Francois Bazaramba in Finnland.

A

3

16.9.09

Vor dem Tribunal in Arusha hat der Angeklagte George Ruggio (1994 einer der Mordhetzer von Radio Mille Collines) ausgesagt, daß damals französische Söldner (mit Rückendeckung der französischen Regierung) die Hutu-Völkermörder ausgebildet und unterstützt haben.

ari

2

21.9.09

Der im Kongo verhaftete mutmaßliche Massenmörder Gregoire Ndahimana wird dem Völkermord-Tribunal in Arusha übergeben.

JA

2

6.10.09

In Uganda ist einer der mutmaßlichen Organisatoren des Völkermordes verhaftet worden. Idelphonse Nizeyimana war Geheimdienst-Offizier und soll in Butare die Hutu-faschistischen Banden geleitet haben. Er soll ans Arusha-Tribunal ausgeliefert werden.

A,B

zus.4

7.10.09

Ein weiterer Bericht zur Festnahme von Idelphonse Nizeyimana, dem "Schlächter von Butare".

JA

2

14.10.09

Der "Schlächter von Butare", Idelphonse Nizeyimana ist in Arusha dem Völkermordtribunal vorgeführt worden. Er bekennt sich als nichtschuldig. - Yvonne Ndege berichtet über das Tribunal. Gespräch mit Martin Ngoga, ruandischer Chefankläger in Arusha, über die langsame, aber wirksame Justiz dort.

ari,A

zus.7

18.10.09

Interpol hat in Frankreich einen mutmaßlichen Mittäter des Völkermordes entdeckt.  Eugene Rwamucyo arbeitet dort als Arzt in einem Krankenhaus. Er bestreitet alle Vorwürfe (OT). 

JA

2

27.10.09

Ein neuer Spielfilm über den Völkermord, "Le jour où dieu est parti en voyage" von Philippe van Leeuw. (Ausschnitte)

JA

3

29.10.09

Desire Munyaneza wird in Kanada wegen Beteiligung am Völkermord zu lebenslänglich verurteilt.

ari

1/2

30.10.09

Über das Gerichtsurteil gegen Desire Munyaneza in Kanada.

JA

2

19.11.09 Christiane Amanpour spricht mit Joseph Sebarenzi (ruandischer Politiker und Autor von "God sleeps in Rwanda") und Philip Gourevitch (Autor) über die juristische und politische Aufarbeitung des Völkermordes, die Bemühungen um Versöhnung, die aktuelle politische Entwicklung des Landes (zunehmend autoritär), die Fortschritte im sozialen Bereich (Frauenrechte, Krankenversicherung) und die Gefahr durch den Krieg im Kongo. - Sebarenzi hat eigenständige, unabhängige Ansichten und macht den Eindruck, als könne er zwischen gegensätzlichen Positionen vermitteln. Sehr sympathisch.  ¤

C

23

21.11.09 Frauen, die während des Völkermordes vergewaltigt wurden, lernen beim "Project Air" Yoga-Übungen, um ihre Traumata zu bewältigen und trotz HIV-Infektionen wieder Mut zum Leben zu bekommen. Die Projektleiterin Deirdre Summerbell erläutert ihre Arbeit.  (inside Africa)  ¤

C

3

24.11.09 In Kigali demonstrieren Hunderte gegen die Freilassung des mutmaßlichen Massenmörders Protais Zigiranyirazo durch das Arusha-Tribunal. (Mehr über den Hintergrund in der taz.)

A

1/2

7.1.10

Beziehungen mit Frankreich werden erneuert. Frankreichs Außenminister Kouchner besucht Ruanda. Ein neuer detaillierter Untersuchungsbericht zum Abschuß des Habyarimana-Flugzeugs 1994 erscheint in Ruanda. Er beschuldigt Hutu-Militärs und deutet dabei Verbindungen mit französischen Militärs an.

ari,JA

zus.5

24.1.10

In Frankreich wird gegen mehrere mutmaßliche Beteiligte des Völkermordes ermittelt.

E

1

28.1.10

"Return to Rwanda" - Reportage von Sorious Samura über die schwierige Rückkehr der beim Völkermord nach Zaire (jetzt Kongo) geflohenen Hutus in ihre Dörfer in Ruanda.  (P+P)   (NNA)*   ¤

A

24

     
24.2.10

Emmanuel Muangira, der in Gikongoro die Völkermord-Gedenkstätte betreut, führt durch den Ort des Grauens. Bericht von Sophie Roussi und Eric Black.

JA

4

25.2.10

Sarkozy und Kouchner auf Staatsbesuch. Der erste Besuch eines französischen Präsidenten seit dem Völkermord. Man will die Beziehungen wieder verbessern, die jahrelang abgebrochen waren. Sarkozy spricht von "Fehlern, über die man nachdenken müsse" (OT), eine klare Entschuldigung für Frankreichs Rolle beim Völkermord vermeidet er. - In den Berichten von arte und TV5 geht es um diverse Völkermord-Beschuldigte, die bislang unbehelligt in Frankreich leben. - Daneben die üblichen Bilder von öffentlichen Terminen, u.a. in einer Gedenkstätte.   ¤

arj,E,A,JA,NC

zus.13

26.2.10

Reaktionen von Leuten auf den Besuch von Sarkozy. Bericht von M. Mateso.

JA

3

2.3.10

In Frankreich wird Agathe Habyarimana verhaftet, die Witwe des Ex-Präsidenten, die als eine der Hauptverantwortlichen des Völkermordes gilt und bisher unbehelligt in Frankreich Unterschlupf gefunden hatte.

arj,JA

zus.5

12.3.10

David Frost spricht mit Außenministerin Louise Mushikiwabo,vor allem über den Fall Agathe Habyarimana und die Beziehungen zu Frankreich.  (NNA)*  

A

9

5.4.10

Ein Dossier zum 16. Jahrestag des Beginns des Völkermordes. Historischer Rückblick und ein Bericht aus Gitarama über Überlebende und die Erinnerung an die Massaker.  ¤

arj

6

16.4.10

Das Mandat der Gacaca-Dorftribunale soll verlängert werden. Bericht von Caroline Pelé.

JA

3

26.4.10

Eine Reportage von Sophie Roussi und Eric Black (gesponsert von der EU-Kommission) über die Erinnerungskultur der Überlebenden des Völkermordes, hier in einem Ort im Distrikt Muhanga.    ¤

JA

6

1.5.10

In den USA scheitert der Versuch, Präsident Kagame bei einem Staatsbesuch wegen den Flugzeugabschußes vom 6.4.94 verhaften zu lassen.

A

1/2

22.5.10

Estelle Youssouffa besucht Agathe Habyarimana, eine Hauptanstifterin des Völkermordes, in ihrem Pariser Exil. Sie behauptet, damals mit Politik nichts zu tun gehabt zu haben. Überlebende verlangen dagegen, sie endlich anzuklagen.    ¤

A

3

5.6.10

Der US-amerikanische Anwalt Peter Erlinder ist in Kigali wegen Leugnung des Völkermordes und Anstiftung zur Unruhe angeklagt. Stellungnahme von Außenministerin Louise Mushikiwabo, Gespräch mit Erlinders Verteidiger Kennedy Ogeto. Ihm zufolge hat Erlinder nie den Völkermord bestritten. Es geht (wieder mal) um die Mitschuld der RPF an dessen Ausbruch und die Verantwortung für den Abschuß der Präsidentenmaschine.

A

6

5.6.10

Längeres Gespräch mit Paul Rusesabagina (Hotelier, bekannt aus dem Film "Hotel Ruanda", jetzt als Menschenrechtler aktiv), über den Völkermord und die Lehren daraus, über die Situation in Ruanda heute, den Bürgerkrieg im Kongo.    ¤

C

22

8.6.10

Bericht zum Verfahren gegen Peter Erlinder in Kigali.

JA

2

9.6.10

Ein Gericht in Frankreich verhandelt über die Auslieferung des Arztes Eugène Rwamucyo an Ruanda, dem dort die Beteiligung am Völkermord vorgeworfen wird. 

JA

2

11.6.10

In Finnland wird der Baptisten-Pfarrer Francois Bazaramba wegen Beteiligung am Völkermord zu lebenslanger Haft verurteilt.

A

2

18.6.10

Peter Erlinder (angeklagt wegen Leugnung des Völkermords) ist auf Kaution freigelassen worden, er darf bis zum Prozeß auch das Land verlassen. Hintergrundinfos über Erlinder und das Verfahren vom Autor Philip Gourevitch.

A

3

2.7.10

Meldung: Der vom UN-Tribunal wegen Beteiligung am Völkermord gesuchte Priester  Jean-Bosco Uwinkindi ist in Uganda verhaftet worden.

B

1/2

7.8.10

Will Ross trifft einen Überlebenden und einen Täter des Völkermordes, die heute wieder als Nachbarn zusammen leben, zusammen arbeiten, sich als Freunde bezeichnen.     ¤

B

3

28.8.10

Tim Hewel berichtet von Frauen, die beim Völkermord 1994 vergewaltigt wurden und von ihrem ganz unterschiedlichen Umgang mit ihren Kindern. (Newsnight)   ¤

B

9

11.9.10

Französische Juristen sollen in Kigali den Habyarimana-Abschuß (1994) nochmal untersuchen. (Nicht verstanden.)

JA

3

12.9.10

Informationen über den Besuch von französischen Juristen in Ruanda, die dort etwas über den Abschuß des Flugzeugs von Habyarimana 1994 ermitteln sollen.

A,B

zus.3

15.9.10

Die französische Justiz weigert sich, den mutmaßlichen Beteiligten des Völkermordes Eugene Rwamucyo an Ruanda auszuliefern.

JA

3

18.9.10

Die Gruppe von französischen Juristen und Kriminologen untersucht in Kigali im Detail nochmal den Abschuß der Präsidentenmaschine vom 6.4.1994. Sie bekommen die alten Ermittlungsakten, nehmen ballistische Tests, Ortbegehungen und Zeugenbefragungen vor.  ¤

JA

2

30.9.10 Kongo (DRC)  /  Ruanda : Der Bericht der UN, in dem Ruanda wegen Verbrechen im Kongo in den 90ern des Völkermordes bezichtigt wurde, soll am Freitag veröffentlicht werden, und zwar offenbar in einer entschärften Fassung. Dazu Infos von Cath Turner aus New York und ein Bericht von Mark Doyle.

Ein Bericht von Martin Zeppenfeld aus Goma. Er erzählt nochmal die Geschichte des damaligen Krieges Hutu gegen Tutsi und sucht nach Spuren und Zeugen der Massaker im Kongo. (Im Morgenmagazin nochmal in Kurzform.)  ¤

A,B

 

TT,MoMag.

zus.5

 

zus.7

11.10.10

Neues vom juristischen Streit in Frankreich um eine Auslieferung der vermutlich wichtigsten Drahtzieherin des Völkermords, Agathe Habyarimana, an Ruanda.

JA

2

19.11.10

Gespräch mit dem Journalisten Pierre Péan über sein neues Buch "Carnages - Les guerres secrètes des grandes puissances en Afrique", in dem er machtpolitische Hintergründe (u.a. französische Interessen) des Völkermordes von 1994 und der Konflikte in der Region behandelt.

JA

6

14.12.10

In Kigali wird ein neues Dokumentationszentrum über den Völkermord eröffnet, mit großem Archiv und öffentlicher Ausstellung von Dokumenten. 

JA

2

18.1.11

Beginn eines Gerichtsprozeßes in Deutschland gegen Onesphore Rwabukombe, der beim Völkermord als Bürgermeister die Ermordung von etwa 3700 Menschen angeordnet haben soll. (Ein ausführlicher Hintergrundartikel zu dem Fall stand in der taz.)

ht,TS

zus.2

14.4.11

Gespräch mit Pauline Kayitare, Autorin des Buches "Tu leur diras que je suis Hutue". Darin geht es um ihre Geschichte, wie sie als 13-Jährige den Völkermord überlebte. (Leider kaum verstanden.)

JA

4
17.5.11

Das UN-Tribunal in Arusha verurteilt zwei Hauptverantwortliche des Völkermordes. Augustin Bizimungu, damals höchster General der ruandischen Armee, wird wegen Völkermord zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Ein anderer General kriegt 10 Jahre, die er schon abgesessen hat. Informationen von Nazanine Moshiri aus Nairobi, und ein Gespräch mit dem Anwalt Peter Erlinder, der sich darin bestätigt sieht, es habe keinen geplanten Völkermord durch die alte ruandische Regierung gegeben, Kagame sei der eigentliche Schuldige und Carla Del Ponte sei von den USA daran gehindert worden, Kagame anzuklagen.   ¤

A

7

17.6.11

 

Im Listening Post ein Beitrag über späte Auswirkungen des Völkermords auf Ruandas Medien. Nachdem damals staatliche und private Medien als Mittel zur Anstachelung zum Massenmord dienten, hat das heutige Regime immer ein Argument gegen kritische Medienberichte: sie würden wieder zum Hass aufrufen und Zwietracht zwischen Hutus und Tutsis säen. Eine Reihe von Journalisten sprechen über solche Erfahrungen. Eine Besserung der Lage entsteht durch die Masse von neuen Medien, vor allem fast 100 unabhängige Radiosender. -  In ganz Afrika nutzen "demokratische" Regime das Stichwort "Ruanda" um Kritiker als Hetzer zu diffamieren. (Interessante Parallelen zur Antisemitismus-Keule in Deutschland ...) Was im Bericht leider fehlt: es gibt natürlich auch immer wieder tatsächliche Hetzmedien, etwa im Kongo und in Cote d'Ivoire.  ¤

A

 

9

 

            
24.6.11

Das Ruanda-Tribunal in Arusha verurteilt die damalige Familienministerin Pauline Nyiramasuhuko  zu lebenslanger Haft, wegen ihrer Verantwortung für den Völkermord und der Organisation von Massenvergewaltigungen in Butare. Infos von Andrew Wallis (Journalist) und Freddy Mutanguha (Überlebender, Aegis Trust).  ¤

(Der ordentliche Bericht bei Euronews ist von 17:30 Uhr. Kein anderer deutscher Sender hat es geschafft, darüber zu berichten. Der normale Rassismus des deutschen Fernsehens, immer noch.)

A,B,E,JA

zus.10
           
24.6.11

Bei Euronews (in der Sendung "Learning World") ein Beitrag über die Arbeit in einem Gedenkzentrum, wo Schüler die Erinnerung an den Völkermord und die Lehren daraus vermittelt bekommen. (Beitrag zum Ansehen unter dem Link.)

E

3
28.6.11

In Frankreich verklagen drei Tutsi-Frauen französische Soldaten, die beim Völkermord beteiligt gewesen sollen. Infos (telefonisch) von der Anwältin der Frauen, Laure Heinich-Luiger. (Details leider nicht verstanden.)

JA

2

6.10.11

 

 

 

Der Spielfilm "Le Jour ou Dieux est parti en Voyage" (Der Tag, als Gott verreiste) von Philippe Van Leeuw (von 2009)   Die Sprache ist großenteils französisch, einige Passagen in Kinyarwanda haben französische Untertitel. Zu hörende Radiopassagen sind Originaltöne des Hutu-Hetzsenders "Radio Mille Collines". Der Film ist auch ohne Französischkenntnisse zu verstehen, da er kaum Dialoge enthält. Es ist allerdings hilfreich, wenn man die Geschichte des Völkermordes in Ruanda ein Wenig kennt. - (Nachtrag: In der Wiederholung gab's deutsche Untertitel dazu, hab ihn aber noch nicht zum zweiten Mal angesehen.)

Der Film erzählt die Geschichte einer Tutsi-Frau (Jaqueline, gespielt von Ruth Nirere), die den Völkermord überlebt. Eine befreundete weiße Familie wird von europäischen Soldaten in Sicherheit gebracht, zeigt vorher aber noch der Frau ein Versteck in ihrem Haus.  Die Frau bleibt dort, während in ihrem Dorf das Massaker stattfindet. Später findet sie dann ihre erschlagenen Kinder. Sie flüchtet in einen nahegelegenen Wald, wo sie unter großen Entbehrungen und in ständiger Angst vor den Hutu-Mörderbanden zwei Monate durchhält. Sie rettet einem anderen Überlebenden, einem schwer verletzten Tutsi-Mann, das Leben. Als dieser sich selber eine Machete besorgt, damit zuerst ein Wildschwein, später einen jungen Hutu tötet, wendet sie sich von ihm ab und kehrt ins Dorf zurück, wo man sie erstmal für einen Geist hält.

Ich bin mir nicht sicher, ob der Film viel zum Verständnis des Hutu-Tutsi-Konflikts beiträgt. Abgesehen davon ist er eine sehr überzeugende, glaubwürdige, schlüssige und realistische Erzählung über ein (so tatsächlich passiertes) Einzelschicksal.  Er geht in vielen Details angenehm ungehemmt mit den üblichen Tabus (Nacktheit, Ekel, Gewalt) um, ohne dabei auch nur im Geringsten voyeuristisch zu sein. Freunde von Action und Splatter werden nicht versorgt. Eher hat der Film etwas von Haneke: das Drama spielt sich im Kopf des Zuschauers ab. Und bei mir jedenfalls hat das funktioniert. Wie gesagt, ohne Wissen über den äußeren Rahmen gelingt das möglicherweise nicht.     ¤¤¤

TV5

 

 

 

 

94

 

 

 

 

29.11.11

 

"Haßparolen und Popmusik" - Der schweizer Regisseur Milo Rau und der Schauspieler Dorcy Rugamba führen in Kigali als Theater-Performance nochmal auf, was beim Hutu-Radiosender "Radio Mille Collines" (RTLM) 1994 blutiger Ernst war, dessen zynische Aufrufe zum Massenmord an allen Tutsis. Rugamba ist selber Überlebender des Völkermords. "Dieses Radio ist die Kristallisation der Ideologie, die im Zentrum des Massenmords stand. Und das ist keine trockene Ideologie, sondern das Radio schafft eine Atmosphäre, in der Mord normal ist, in der man zu Popmusik mordet." - Im Beitrag auch O-Töne des Senders von damals, mit deutscher Übersetzung (UT), teilweise vorher noch nie dokumentiert. Ausgezeichneter (und entsetzender) Beitrag von Patricia Corniciuk.  ¤¤¤

Ein Video der Aufführung von "Hate Radio" sowie sehr umfangreiches schriftliches Material über das Stück und den Hintergrund kann man sich auf der Seite des IIPM herunterladen. Unbedingt zu empfehlen! (Ich habe vor, über das Stück irgendwann auch noch mal ausführlicher zu schreiben.)

ktzt

 

8

 

1.12.11

Beitrag über den Spielfilm "Kinyarwanda" von Alrick Brown, der Episoden aus der Zeit des Völkermordes erzählt.

E

2

4.12.11

Noch ein Beitrag über das Theaterstück "Hate Radio" von Milo Rau, und über die Rolle des Hetzsenders RTLM im ruandischen Völkermord. (sh. 29.11.)  ¤

ttt

6

9.1.12

In Frankreich wird morgen ein neuer Report über die Verantwortung für den Abschuß des Präsidentenflugzeugs am 6.4.1994 vorgelegt. Bericht mit Erläuterungen.

A

2

10.1.12

 

 

 

In Paris veröffentlicht eine Juristenkommission ihren Bericht über den Abschuß des Präsidentenflugzeugs am 6.4.1994, der den Beginn des Völkermordes markiert. 2006 hatte eine andere Richtergruppe die RPF und Paul Kagame dafür verantwortlich gemacht. Jetzt werden diese entlastet, ohne daß aber die Täter benannt werden, in Frage kommen aber nur Hutu-Extremisten bzw. die damalige Präsidentengarde. Bei AJE dazu Interview mit Bernard Maingain, Anwalt der Kagame-Leute. Er erklärt, daß man jetzt bewiesen habe, daß die Rakete in Kanombe abgefeuert wurde, wo die Präsidentengarde stand, und nicht in Masaka, wo zeitweise RPF-Einheiten waren. (vgl. Prunier S.213 ff)  ¤

Zwei Bemerkungen: 1. Ich weiß nicht, wer das Flugzeug abgeschossen hat, ich finde beide Theorien plausibel. Die Frage, wer Habyarimana ermordet hat und damit den Startschuß zum Völkermord gab, ist eine der wichtigsten ungeklärten Fragen des letzten Jahrhunderts, in mehrfacher Hinsicht vergleichbar mit der nach den Brandstiftern im deutschen Reichstag 1933. Wie Frankreich diese Frage beantwortet, ist offensichtlich eine Frage der politischen Opportunität, momentan ist man wieder an guten Beziehungen zu Kagames Regime interessiert.

2. Ich bin immer wieder erstaunt über das Desinteresse der Medien am weltweit zweiten First-Degree-Genocide. Nicht nur, daß die deutschen Sender wieder mal kein Wort drüber verlieren. Auch bei arte und AJE ist den Moderatoren der Name Habyarimana nicht geläufig und wird fahrlässig von "Bürgerkrieg" geredet, wo es um Völkermord geht. (Nicht in diesem Video.)  Zu loben ist dagegen AJE-Korrespondentin Jacky Rowland, die kenntnisreich und engagiert berichtet. 

arj,E,A,JA

 

 

 

zus.12

 

 

 

           
11.1.12

Nochmal drei Berichte mit Reaktionen auf das französische Gutachten. Bei arte kurze Stellungnahmen von Patrick de Saint-Exupéry und Pierre Pèan. Bei Euronews eine gute Zusammenfassung der Zusammenhänge. Die neue Bewertung basiert auf ballistischen Untersuchungen am Flugzeugwrack. Bei TV5 ein Bericht aus Kigali mit Stimmen von Passanten und Politikern, die sich zufrieden äußern.   ¤

Bei den deutschen Sendern geht der Wettbewerb weiter, welcher Sprecher die absurdeste Verstümmelung des Namens "Habyarimana" hinbekommt. Heute hatte arte knapp die Nase vor Euronews.

arj,E,JA

 

zus.8

 

           
25.1.12

Leon Mugesera ist an Ruanda überstellt worden. (Ausführlicher Bericht über den Fall von Dominic Johnsohn in der taz.)

A

1/2

1.3.12

"Truth on Trial" - Film von Beate Arnestad über das ICTR, das Internationalen Strafgericht für Ruanda im tansanischen Arusha. Richter und Ankläger erklären die Arbeit des Tribunals, der Fall des Priesters Hormisdas Nsengimana wird im Detail vorgestellt, Täter, Überlebende und Zeugen sprechen vor Ort in Ruanda über die Ereignisse von 1994. (Witness) (Leider NNA)*   ¤¤¤

A

47
            
7.4.12

Als einziger Sender hat sich CNN an das Datum des Beginns des Völkermordes vor 18 Jahren erinnert und aus dem Anlaß ein paar Berichte aus und über Ruanda gebracht. Bei "Inside Africa" eine Reportage von Errol Barnett über Fahrradverkehr, von den (auf öffentlichen Straßen inzwischen verbotenen) hölzernen Transporträdern und vom Training der Rennradler-Nationalmannschaft (am Rande geht es um die Erinnerungen der jungen Sportler an den Völkermord).  - Und von Suzanne Malvaux ein Film über ein Gespräch zwischen einer Tutsi-Überlebenden und einem Hutu-Mann, der an der Ermordung ihrer Familie beteiligt war. Er war 9 Jahre im Gefängnis, jetzt leben beide in einem "Versöhnungsdorf", das 50 Überlebende und Mittäter gemeinsam aufgebaut haben.   ¤

C

C

23

5

           
1.6.12

Die Zeitung "Libération" stellt neue Fragen zur Rolle Frankreichs beim Abschuß der Präsidentenmaschine am 6.4.94. Bericht und Gespräch mit Pierre Cherruau (Journalist bei "Slate Afrique").  (Details leider nicht verstanden.)

JA

6
4.6.12 Kongo (DRC) / Ruanda : HRW beschuldigt Ruanda, den Warlord Bosco Ntaganda und die Tutsimiliz  "M23" im Kongo mit einigen Hundert Kämpfern, Ausbildung und Waffen zu unterstützen. Ruandas Regierung dementiert jede Verwicklung in den Krieg im Kongo. Außenministerin Louise Mushikiwabo spricht von "albernen Gerüchten" - was man als Bestätigung werten darf, denn die Vorwürfe sind alles andere als lächerlich. Ruanda hat auch schon den vorigen Krieg vor 4 Jahren mit seiner Unterstützung von Tutsi-Milizen gegen die Kongo-Armee angefacht.  (OT / Telefoninterview bei AJE, leider nicht vollständig.)

A

5
           
18.6.12

Nach 10 Jahren stellen die Gacaca-Dorfgerichte ihre Arbeit ein. Fast zwei Millionen Menschen haben dort zu ihrer Rolle beim Völkermord ausgesagt.

E

1
19.6.12

Noch zwei Berichte zum Ende der Gacacas.

arj,JA

zus.4
30.6.12

Ein recht guter Bericht von Peter Greste zum Ende der Gacaca-Dorfgerichte. Er bemerkt, daß es bei der "Amateurjustiz" weniger um Bestrafung als um Wahrheit und Versöhnung ging.

A

3
           
30.9.12

"Rwanda: The Killers amongst us" (Teil 1) - Film von Manolo D'Athuys. Der Franzose Alain Gauthier sucht weltweit nach untergetauchten Tätern des Völkermordes. Im ersten Teil zunächst ausführlich nochmal die Geschichte des Völkermordes, dann geht es um Agathe Habyarimana (ein Gespräch mit ihr in Frankreich, die Hauptanstifterin erklärt sich weiter für unschuldig) und um die Suche nach dem Chef von RTLM, Felicien Kabuga.   ¤

P

25
1.10.12

"Rwanda: The Killers amongst us" (Teil 2) - Film von Manolo D'Athuys über die Suche nach untergetauchten Tätern des Völkermordes.  (NNA)*   ¤

P

26
2.10.12

"Rwanda: The Killers amongst us" (Teil 3) - Film von Manolo D'Athuys über die Suche nach untergetauchten Tätern des Völkermordes.  (NNA)*   ¤  

P

26
2.10.12

In dem neuen Buch "Silence Turquoise" von Laure de Vulpian und Thierry Prungnaud wird nach der Mithilfe der französischen Truppe beim Völkermord 1994 gefragt. Gespräch dazu mit der Autorin Laure de Vulpian

JA

3
8.12.12

Bei "Double Standards" das Video "Pay Attention" von Mark Fiore.   ¤

P

1
           
20.12.12

Meldung: das UN-Tribunal in Arusha hat den damaligen Minister der Hutu-Regierung Augustin Ngirabatware wegen Völkermords zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt.

A 1/2
10.1.13

Die Zeitung "Libération" beschäftigt sich erneut mit der Rolle Frankreichs beim Völkermord 1994. Bericht über die neuen Fragen, und Gespräch mit der Redakteurin Maria Malagardis. (Details leider nicht verstanden.)

JA

6
21.1.13

" Rwanda: Rising from the shadows of it's past" - Die Reporterin Jazzmin Jiwa besucht Ruanda, um mehr über den Völkermord von 1994 zu erfahren. Sie trifft Überlebende, besucht die Gedenkstätten, spricht mit Experten, u.a. dem Regierungsvertreter Sheikh Saleh Habimana. Teils etwas oberflächliche Erkenntnisse, aber als Einstieg doch sehenswert. Es geht auch um die Geschichte der Hutu-Tutsi-Spaltung, die Suche nach Tätern, die Versöhnungspolitik im heutigen Ruanda. (In Teil 2 soll es um Ruandas internationale Rolle gehen.)  (In Focus)  ¤

P

23
           
4.4.13

"Album '94 - Bilder eines Jahres" - Das ZDF wiederholt nochmal diesen unsäglichen Jahresrückblick von Eberhard Piltz. Über den Völkermord in Ruanda gab es auch am Jahresende nur grob verfälschendes, dummes, rassistisches Gerede. Täter und Opfer wurden verwechselt, das Wort "Völkermord" kam nicht vor.

ZDF

3

6.4.13 Der 19. Jahrestag des Beginns des Völkermordes in Ruanda ist von allen Sendern ignoriert worden.    
16.4.13

"Rwanda - Children of bad Memories" - Film von Ingeborg Beugel. Ein 13-jähriger Junge fragt nach seiner Identität. Seine Mutter war beim Völkermord 1994 von Hutumördern vergewaltigt worden.  - (NNA)*   ¤

A

25
6.7.13

In Kanada ist ein angeblicher Täter des Völkermordes (Jaques Mumuarere) von einem Gericht freigesprochen worden. Überlebende sind empört.

JA

2
19.7.13

In Frankreich ist ein früherer ruandischer Offizier und mutmaßlicher Täter des Völkermordes verhaftet worden. (Name nicht verstanden.) Bericht von aitv .

JA

2
17.8.13

Our World: "Clinton in Africa" - Film von Komla Dumor über das "philantropische" Engagement der Clinton-Familie. U.a. beweist Bill Clinton, daß er den Völkermord von 1994 bis heute nicht wirklich verstanden hat. (Er redet davon, da hätten sich Leute gegenseitig umgebracht). Gespräch mit Paul Kagame über die Rolle der USA damals. Clinton kümmert sich jetzt vor allem um die landwirtschaftliche Entwicklung. Zum Thema der Bemühungen westlicher Menschenfreunde, Afrikas Landwirtschaft in den Weltmarkt einzubinden und dabei die Selbstversorgung zu zerstören, heute auch ein spannender Hintergrundbeitrag in der jungen Welt: "Bill Gates in Afrika" -    ¤

B

26
3.2.14

Der Chef des ruandischen Geheimdienstes von 1994, Pascal Simbikangwa,  steht in Paris wegen Beteiligung am Völkermord vor Gericht. Bei AJE ein Bericht von Emma Hayward, und Gespräch mit Peter Erlinder (Jurist und Autor von "The accidential Genocide"), der die These vom geplanten Völkermord ablehnt und meint, die Geschichte Ruandas sei einseitig von den Siegern geschrieben worden. Er hält Kagame für den Mörder von Habyarimana. - Im Bericht bei TV5 u.a. Stellungnahme von Simbikangwas Anwältin Alexandra Bourgeot.   ¤

A,JA

zus.9
                 
3.2.14

"Rwanda: reconciliation a must" - Film von Oriol Andrés und Carlos Castro über den Völkermord und die Anstrengungen zur Versöhnung. Mit zahlreichen Aussagen von Ruandern, Überlebende, einfache Leute, Juristen, Politiker. Noch nicht richtig angesehen, vermutlich sehenswert.   ¤

Text bei YT zum Film: "In Rwanda, people live peacefully. However, is it the same coexisting peacefully than living in peace? Eighteen years after the genocide, Hutu and Tutsi are all part of a country officially and apparently in peace. Reconciliation was the only way to survive and a political priority for the government that arose after the genocide and it is still in power. The justice of the Gacaca, Memory and the press, all pushed on that direction. But at the same time, reconciliation has been imposed. It has been a one-way process that created cracks. The suffering and the wounds of so many atrocities are still present. "The first day we ex-prisoners and survivors sat face to face, we thought that the survivors would revenge. But they were also worried. They thought we had returned to commit another genocide."

P

 

26

 

           
4.2.14

Berichte und Hintergrund zum Prozeß gegen  Pascal Simbikangwa in Paris. Bei AJE Gespräch mit Philip Gourevitch (er beschuldigt Frankreich, 1994 Komplize beim Völkermord gewesen zu sein), bei der BBC mit Patrick de Saint Exupéry (Korrespondent in Ruanda 1994), Venuste Nshimiyimana (BBC Afrique), Carina Tertsakian (HRW) und mit Johnston Busingye (Ruandas Justizminister). Bei TV5 Infos über Reaktionen in Kigali und Gespräch mit François Soudan (Jeune Afrique).   ¤

Auf deutsch berichten nur Euronews (kurz und gut) und arte. Im arte-Bericht weisen Alain und Dafrosa Gauthier, die den Prozeß durchgesetzt haben, darauf hin, daß in Frankreich noch zahlreiche Haupttäter des Völkermordes unbehelligt im Exil leben, darunter Agathe Habyarimana.

A,B,Sky,arj,E,JA

 

zus.36

 

                 
5.2.14

Bei Euronews noch ein Bericht über den Prozeß gegen Pascal Simbikangwa. Wohl der beste Beitrag, der sich in zwei Minuten über den Völkermord machen läßt.  ¤

E

2
           
13.2.14

Fortsetzung des Prozesses gegen Pascal Simbikangwa in Paris.

JA

2
18.2.14

In Frankfurt verurteilt ein Gericht Onesphore Rwabukombe zu 14 Jahren Gefängnis. Er hatte als 1994 als Dorfbürgermeister ein Massaker an 400 Tutsi angeordnet, die in einer Kirche Zuflucht gesucht hatten.   

arj,TS zus.4
26.2.14

Bericht über den Prozeß gegen Pascal Simbikangwa in Paris, bei dem es auch um die Rolle des Hetzsenders "Radio Mille Collines" beim Völkermord geht. (Details leider nicht verstanden.)

JA 2
14.3.14

Pascal Simbikangwa ist in Paris wegen Beteiligung am Völkermord und Verbrechen gegen die Menschheit zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt worden. Simbikangwa hat nicht nur seine Beteiligung immer geleugnet, sondern auch, daß es in seiner Region überhaupt einen Massenmord gegeben habe. Bei AJE berichtet Emma Hayward aus Paris, sowie ein Gespräch mit Peter Erlinder.   ¤

A,P,arj,E,JA

zus.17
                 
       DVD Ruanda #39    
21.3.14

"Comme si c'etait hier- La Radio des Mille Collines - Le Genocide en chantant" - Ein Stück zur Erinnerung an den Völkermord vor 20 Jahren.   ¤

TV5

4
2.4.14

Vor 20 Jahren (am 6.4.1994) begann der Völkermord. In den nächsten Tagen wird es einige Berichte über das Gedenken geben.

Im Journal Afrique ein Bericht von Sophie Roussi über Frauen, die fast 20 Jahre als Flüchtlinge im Kongo waren und jetzt zurückkehren, erstmal in ein Übergangslager in Rubavu bei Goma. - Euronews berichtet über eine Konferenz in Brüssel zur Verhinderung von Völkermorden.

JA,E

zus.4
3.4.14

Mark Doyle berichtet aus Ruanda und erzählt die Geschichte von Capitan Mbaye Diagne nach. Der UN-Blauhelmsoldat aus Senegal hat 1994 auf eigene Faust 600 Tutsis vor den Massenmördern gerettet. - Am Wochenende bei der BBC darüber die Doku "A Good Man in Rwanda".   ¤

Zweiter Bericht von Sophie Roussi über Frauen, die aus dem Exil in ihre Heimatdörfer zurückkehren.

B

JA

4

4

3.4.14

Der Spielfilm "Rwanda - The Day God Walked Away" von Philippe van Leeuw, jetzt tatsächlich die deutsche Fassung. (Meine Besprechung des Films - französische Fassung - am 6.10.11)    ¤¤¤

WDR

95
4.4.14

 

Komplett die Sitzung des deutschen Bundestages zum Gedenken an den Völkermord. Mit einigen wirklich hörenswerten Redebeiträgen, u.a. von Außenminister Steinmeier und Kordula Schulz-Asche (Grüne). Gute Beiträge auch von Linken-Abgeordneten, denen leider CDU-Politiker kein Ohr schenken. Erwähnenswert aber auch der unsäglich peinliche Auftritt des Philipp Mißfelder, der weder mit dem Namen Habyarimana etwas anfangen kann, noch den in sehr schlechtem Deutsch verfaßten Redetext korrekt vorlesen kann. Inhaltlich vielleicht später noch mehr dazu.  ¤¤

Vorweg ein Gespräch mit Kordula Schulz-Asche und Dagmar Wöhrl (CSU).

Phoenix

 

Phoenix

 

113

 

15

 

           
       DVD Ruanda #40    
4.4.14

 

Nur zwei Nachrichtensendungen haben über die Bundestagsdebatte berichtet. Bei der Tagesschauredaktion hat man nach 20 Jahren immer noch rein gar nichts gelernt und schwafelt wieder mal davon, daß "damals die Gewalt zwischen den Stämmen der Hutus und der Tutsis eskalierte". Der Bericht von Hans Jessen bringt zwar ein paar gute Redeausschnitte, erklärt aber kaum etwas, sondern hebt vor allem auf die Pflicht zur militärischen Intervention ab, ganz im Sinne der Strategie der Nato. - Der sehr kurze Nachrichtenbeitrag im heute-journal ist auch nicht viel besser. Auch hier die sinnlose Formulierung von den "Gemäßigten Hutus", die neben den Tutsis ermordet wurden. Waren denn die in den deutschen KZs ermordeten Kommunisten auch "gemäßigte Arier"? Oder für die Tagesschau: wie fändet ihr es, wenn ein afrikanischer Sender über die deutsche Geschichte mitteilen würde, daß von 1933 bis 1945 "die Gewalt zwischen den Stämmen der Juden und der Arier eskalierte"? TS,hj

 

zus.3

 

4.4.14

 

 

Bei der BBC berichtet George Alagiah live aus Kigali über die anstehenden Gedenkfeiern. In einem Bericht aus der Gedenkstätte in Murambi schildert er den Ablauf der Massaker und spricht mit zwei Überlebenden und dem Direktor des Museums. Live ein Gespräch mit Freddy Mutanguha, Direktor des Kigali Genocide Memorial.  ¤

Bei CNN ein Bericht von Nima Elbagir über die Erinnerungen einer Frau, die als 16-Jährige das Massaker überlebt hat. Sie wurde damals von einem Vergewaltiger mit HIV infiziert.

Im "Journal Afrique" ein Bericht von Sophie Roussi über den Alltag in einem Dorf, die schwierige Stromversorgung und das neue Methangaskraftwerk am Kivu-See.

Bei arte ein Beitrag über den französischen Fotografen Alexis Cordesse, der seit 1996 daran arbeitet, den Völkermord zu dokumentieren. Neben seinen eigenen Aufnahmen nutzt er auch Bilder des Hetzsenders RTLM. Cordesse weist auf dessen rassistische Ideologie hin. Sehenswerte Ausstellung im Holocaustmuseum in Mechelen (Belgien).   ¤

B

C

JA

arj

9

6

3

4

5.4.14

Aktuell: die französische Regierung will sich an den Gedenkfeiern in Kigali nicht beteiligen, weil Kagame es gewagt hat, nochmal an die Beteiligung Frankreichs am Genozid zu erinnern. Bei AJE Bericht dazu von Nadim Baba aus Paris, bei TV5 eine Stellungnahme des Sprechers des französischen Außenministers, und zwei Meldungen.   ¤

A,P,JA,E

zus.7
                 
5.4.14

Bei AJE zwei Berichte aus Ruanda. Mohammed Adow bringt Eindrücke aus der Gedenkstätte in Murambi und zeigt den Kontrast zur heutigen rasanten Entwicklung des Landes. Catherine Soi berichtet aus Kibuye über junge Leute im heutigen Ruanda und die Erinnerungen an die Geschichte.   ¤

Bei Euronews ein Bericht über zwei Männer, damals Täter und Opfer, heute Nachbarn.

Im "Journal Afrique" ein Bericht von Sophie Roussi über den Geschichtsunterricht in einer Schule in Kibuye.

A

E

JA

7

2

3

                      
5.4.14

"A Good Man in Rwanda" -  Film von Mark Doyle über die Geschichte des Capitan Mbaye Diagne. Der UN-Blauhelmsoldat aus Senegal hat 1994 auf eigene Faust 600 Tutsis vor den Massenmördern gerettet. Spannend, etliche Augenzeugen, Täter und Überlebende, Erinnerungen von Romeo Dallaire. Teilweise für mich unbekannte Aufnahmen von 1994. (Doyle war damals als Korrespondent in Ruanda, die BBC war hier noch nicht empfangbar.)  ¤¤¤

B

47
5.4.14

 

 

"Vergeben, aber nicht vergessen" - Reportage von (??) über das Leben im heutigen Ruanda. Junge Leute und ihr Umgang mit der Geschichte. Frauen, die 20 Jahre danach weiter von der erlittenen Gewalt gequält werden und sich in einer Selbsthilfegruppe austauschen. Aus dem Kongo zurückgekehrte Hutu-Kämpfer im Reintegrationszentrum "Maputo". Eindrücke eines sich enorm verändernden Landes.   ¤¤

Text von der (leider wieder mal völlig zerstörten) arte-Seite: "Die jungen Leute um die 20 Jahre nennen sie in Ruanda die „Kagame-Generation“, nach ihren Präsidenten Paul Kagame, der das Land seit inzwischen zwei Jahrzehnten regiert, erst als Vize- und seit 2000 als Präsident. Die jungen Leute haben den Völkermord 1994 nicht selbst miterlebt – und viele wissen nur sehr wenig darüber.
In Kigali steht das Mahnmal zum Völkermord, vor zehn Jahren errichtet nach dem Vorbild des Yad Vashem in Jerusalem. Hier bieten sie Führungen an für junge Leute, in der Regel ein Vormittag Unterricht und Führung in ruandischer Zeitgeschichte über die Ursachen und die Folgen des Mordens zwischen Tutsi und Hutu: Zeugen erzählen, was ihnen widerfahren ist, Filme und Fotos berichten über die Barbarei der 100 Tage im Frühjahr 1994.
Seit 20 Jahren bemüht sich Ruandas Präsident Paul Kagame um eine Politik der Versöhnung: Es soll keinen Unterschied mehr geben zwischen Tutsis und Hutus, sondern nur noch Ruander. Er will sein Land zu einem „Singapur in Afrika“ entwickeln: Tatsächlich ist das Wirtschaftswachstum Ruandas nicht nur für afrikanische Verhältnisse sehr beeindruckend. 20 Jahre nach dem Völkermord mit 800.000 Toten bemüht sich Ruanda nach vorne zu schauen und seine Vergangenheit nicht zu vergessen."

arep

 

 

27

 

 

6.4.14 20. Jahrestag des Beginns des Völkermordes an den ruandischen Tutsi, eines Ereignisses, dessen Bedeutung von den deutschen Medien bis heute nicht verstanden wird.    
6.4.14

AJE berichtet den ganzen Tag ausführlich über Ruanda, diverse Live-Schalten nach Kigali, mit aktuellen Infos von Mohammed Adow. Berichte über das Gedenken, mit Erinnerungen von Überlebenden. Über Hutus, die immer noch als Flüchtlinge im Nachbarland Kongo leben. Über Hutus und Tutsis in einem Dorf, die das friedliche Zusammenleben wieder gelernt haben. Außerdem Infos aus Paris zur aktuellen Kontroverse mit Frankreich über dessen Mitschuld am Völkermord. Und ein Gespräch mit Jan Eliasson (Vize-Generalsekretär der UN) über das Versagen der UN damals.  ¤

A

 

A

zus.18

 

25

                   
           
6.4.14

Inside Story: Diskussion über die Mitverantwortung Frankreichs. Mit Simon Adams (Konfliktexperte), Francois Gere (Historiker) und Robert Ford (ruandischer Journalist und Unternehmer).  (leider NNA)* (leider weder Link noch Video verfügbar.)  ¤

A

25
6.4.14

PressTV meldet, daß Ruanda Frankreich beschuldigt, am Genozid teilgenommen zu haben. - Bei CNN ein Beitrag von Christiane Amanpour, mit viel emotionaler Musik und ein paar schrecklichen Fakten, aber ohne Erkenntnisgewinn.

P,C

zus.6
6.4.14

Bei TV5 Infos über den diplomatischen Streit, und ein Bericht aus Kigali von Sophie Roussi über das Verhältnis von Regierung und Opposition. Interessant, leider kaum verstanden.

Beim Sender France24 eine Dokumentation von Pauline Simonet: "Rwanda, le dernier Genocide du 20e Ciecle" - Historische Hintergründe, diverse Experten und Augenzeugen. Details später, NNA)*

JA

F24

6

17

6.4.14

 

Im deutschen TV gibt es überhaupt nur in der ARD Beiträge zu Ruanda, aber die auch nur am Rande. In der Tagesschau wird an ein Erdbeben vor 5 Jahren erinnert, aber nicht an den zweiten Holocaust. Im Wochenspiegel nur ein kurzer Hinweis, dann ein Bericht über Chinas Investitionen in Afrika. Einzig im Weltspiegel kommt Relevantes, ein Bericht von Peter Schreiber über das Zusammenleben von Überlebenden mit den damaligen Tätern in einem Dorf und über das boomende Kigali, wo die Unterscheidung von Hutus und Tutsis anscheinend überwunden worden ist. (Kurzfassung davon am Montag im MoMa.) Guter und einfühlsamer Bericht, aber auch nicht sonderlich erkenntnisfördernd. Vielleicht kann er zum Fragen anregen.

arte und Euronews berichten über den diplomatischen Streit zwischen Ruanda und Frankreich. Bei arte außerdem ein Bericht über verordnete Versöhnung von Tätern und Überlebenden in einem "Versöhnungsdorf". Bei Euronews ein kurzer, aber sehr guter Bericht über die historischen Ereignisse.

ARD,WS

 

arj,E

zus.17

 

zus.10

           
 

Was in keinem Bericht klargemacht wird, was offenbar niemand verstehen will: das Entscheidende am Völkermord an den Tutsis ist nicht dessen Grausamkeit, ist nicht die Zahl der Opfer, ist nicht der "Blutrausch" der Täter. Es ist die Parallele zum Völkermord an den Juden: eine faschistische Machtelite beschließt, eine Minderheit komplett auszulöschen, erklärt diesen Plan öffentlich und setzt ihn dann praktisch um. Ein organisierter und geplanter Völkermord. Sowas hat es vorher in der Menschheitsgeschichte nicht gegeben, der Nazi-Holocaust wurde darum als "Singularität" bezeichnet. In Ruanda ist es das zweite Mal passiert. Wie kann es sein, daß dies im Land des ersten Holocausts niemand begreift?

Ich sehe darin eine Art des Rassismus, der es diesen primitiven Schwarzen einfach nicht zutraut, so ein enormes Verbrechen zu planen. Der den Rassismus der "Hutus" gegenüber den "Tutsis" nicht erkennt, weil es ja eben alles nur Schwarze sind. Der politische Motive nicht sieht, sondern nur dunkle Stammeskämpfe vermutet. Der darum auch die eigene Mitschuld nicht erkennen kann: Deutschland war das Land, das Ruanda zuerst kolonisiert hat, es waren deutsche Ethnologen, die dort die sozialen Kasten der Hutus und Tutsis zu "Völkern" erklärt haben und mit diesem rassistischen Gift die Grundlage für den Völkermord fast genau 100 Jahre später gesät haben. 

 

 
       DVD Ruanda #41    
7.4.14

 

 

 

 

 

 

 

 

In Kigali findet die große zentrale Trauerfeier zur Erinnerung an den Beginn des Völkermordes vor 20 Jahren statt. AJE, BBC und die französischen Sender berichten sporadisch live von dort, leider keiner durchgehend, und alle schaffen es nicht, einfach mal den Mund zu halten und zuzusehen und zu hören. Obwohl die Ansprachen großenteils auf englisch oder französisch sind. Nur bei AJE ein Paar Minuten live-OT der Rede von Kagame. Sonst viel, mehr oder weniger schlaues Gerede der Korrespondenten, und Expertenmeinungen, u.a. von André Guichaoua (Historiker, bei F24) und Andrew Wallace (Experte, bei AJE).   ¤

Diverse Zusammenfassungen und Hintergrundberichte bei AJE, BBC und CNN. Bei AJE berichtet Mohammed Adow. Bei der BBC Einschätzungen von Ally Yusufu Mugenzi (Mitarbeiter der BBC) und William Nkurunziza (Ruandas Botschafter in Britannien), sowie zwei gute Berichte von George Alagiah. Bei CNN ein Bericht von Nima Elbagir. Und ein OT von Tony Blair. Der Massenmörder war ebenfalls zu Gast bei den Feiern in Kigali.

Bei PressTV wird Kagames Kritik an der Rolle Frankreichs hervorgehoben (bei den anderen Sendern eher am Rande). Bewertungen dazu von Abayomi Azikiwe.

Nach der Absage der französischen Regierung ist auch der französische Botschafter von den Feiern ausgeschlossen worden. Bei TV5 ist dies das Hauptthema. Ein Gespräch darüber mit François Graner, der in seinem Buch "Le sabre et le machette" die Beteiligung von französischen Soldaten an den Massakern der Hutu-Faschisten nachgewiesen hat. Außerdem Gespräch mit dem Autor Grégoire Duruz. Und ein Bericht von einer Kundgebung des "SOS Racisme" in Paris.   ¤


Für die ARD berichtet Peter Schreiber von den Gedenkfeiern, recht ordentlich. Aber die Tagesschauredaktion nennt Hutus und Tutsis 20 Jahre danach immer noch "Völker". Und die liebe Caren Miosga sagt tatsächlich, die Ermordeten seien "Stammesmitglieder der Zuzi" gewesen. Auch die sonst sehr geschätzte Shafagh Laghai verbreitet in ihrem Geschichtsrückblick einigen Blödsinn. Der damalige Korrespondent Hans-Josef Dreckmann rettet den Beitrag. 

Recht gute Berichte bei arte, hier ist Ruanda Hauptthema der Nachrichten, sowohl die Gedenkfeiern als auch der Streit mit Frankreich. - Im heute-journal kluge Worte von Marietta Slomka über die "künstliche Unterscheidung" zwischen Hutus und Tutsis. Und ein Bericht von Jörg Brase über das Zusammenleben von Tätern und Überlebenden. - Bei Euronews ein guter Bericht über die Gedenkfeier, und ein "News+" über die Wirtschaftsentwicklung. Gespräch mit Pierre Boisselet (Redakteur bei "Jeune Afrique").   ¤

A,B,TV5,F24

 

A,B,C

 

P

JA

 


TS24,TS,TT

 

arj,hj,E

zus.28

 

zus.32

 

3

zus.16

 


zus.10

 

zus.15

                 
7.4.14

Bei kulturzeit vernünftige Worte zum Tage von Ernst Grandits, und ein Beitrag über Paul Rusesabagina, den Filmhelden aus "Hotel Ruanda". Dem damaligen Hotelmanager, der wohl einige Hundert Menschen vor den Mörderbanden geschützt hat, wird heute in Ruanda vorgeworfen, er habe sich an den Flüchtlingen bereichert. Die Vorwürfe dürften aber damit zusammenhängen, daß er das heutige Regime kritisiert und Mitglied einer Oppositionspartei ist. Er lebt jetzt im Exil in Paris.   ¤

ktzt

7
7.4.14

Die Meldungen der Tagesschau vom 7. und 8. April 1994 über "die blutigen Unruhen in Kigali". Immer noch unfaßbar, wie man da Meldungen über Tausende ermordete Zivilisten mal eben in 25 Sekunden nebenbei abgehakt hat. Peinlich dumme Erklärversuche: "zwei Völker, Hutus und Tutsis stehen sich gegenüber." Beschämend. (Heutzutage bringt man solche Meldungen lieber gleich gar nicht, auch wenn es dazu sogar Bilder gibt, wie bei den Massakern im Sudan und den Terroranschlägen der Salafisten in Nigeria. )   ¤¤¤

Die Nachrichten (und fehlenden Nachrichten) der Tagesschau von 1994 über Ruanda jetzt auf einer Extra-Liste.

TS24,NDR

zus.3
8.4.14

 

 

 

"Ein Dream-Team für Ruanda" - Film von Francois Xavier Destors und Marie Thomas-Penette. Ein Ex-Fußball-Nationalspieler kehrt 20 Jahre nach dem Völkermord ins Land zurück. Der Film zeichnet anhand seiner Begegnungen und Erinnerungen die Geschichte des Landes nach, dabei werden ausführlich alte Dokumentaraufnahmen verwendet. Die Kolonialisierung, die rassistische Deutung des Hutu-Tutsi-Gegensatzes, die Hutu-Revolution 1959, der Einmarsch der RPF 1990, die folgenden Massaker an Tutsis, die Bildung der faschistischen Parteien "Hutu-Power" und CDR und ihrer Mördermiliz Interahamwe, die mediale Mordhetze und schließlich 1994 der Völkermord. Sehr klare und korrekte Darstellung der Geschichte und der Zusammenhänge, verständlich, nachvollziehbar, bewegend. Einer der besten Filme dazu. Unbedingt sehenswert!    ¤¤¤

Text von arte: "Zusammen mit damaligen Mannschaftskameraden, die ihn 1994 beschützt hatten, hat Eugène Murangwa in Kigali eine Fußballakademie gegründet. Die Kinder sind die Hoffnungsträger des heutigen Ruanda. Die neue Generation soll den durch Jahrzehnte des Hasses entstandenen Bruch kitten.
Wie das ganze Land strebt auch Eugène nach Wiedergutmachung. Er reist in die Vergangenheit, um die Grundlagen für eine neue Zukunft zu schaffen. Dabei trifft er Überlebende des Genozids und ehemalige Fußballspieler. Die Geschichte dieses Sports ist eng mit der Kolonialherrschaft und der Tragödie Ruandas verknüpft. Zum ersten Mal erlebt Eugène, dass Feierlichkeiten zum Gedenken an die Opfer des Völkermords stattfinden. Nach und nach holt ihn seine eigene Geschichte ein, und er erkennt, wie komplex die selbstgestellte Aufgabe tatsächlich ist. Die Felder, Stadien und Hügel Ruandas beschwören noch immer die Erinnerung an die grauenvollen Ereignisse herauf."

arte

 

 

 

87

 

 

 

8.4.14

Gespräch mit dem Journalisten Pierre Péan über Kagames Vorwürfe gegen Frankreich und über die Gegenvorwürfe, Kagame bzw. dessen RPF hätten damals das Präsidentenflugzeug abgeschossen. Welche Haltung Péan dazu hat, ist mir leider nicht ganz klargeworden.

JA

6
9.4.14

Gespräch mit dem Journalisten Francis Kpatindé über Kagames Vorwürfe gegen Frankreich. (NNA)*

JA

5
       DVD Ruanda #42    
9.4.14

In der Reihe "Witness" erinnert sich der damalige UN-Helfer Adama Daff an die Ermordung von Premierministerin Agathe Uwilingiyimana durch Hutu-Faschisten am Abend des 6.4.94.    

B

4
9.4.14

"Kagame" - Film von Sorious Samura und Clive Patterson über das heutige Ruanda. Samura spricht u.a. mit Präsident Kagame, auch über die Kritik an seiner autoritären Führung. (P+P) (NNA)*

A

25
            
9.4.14

Im D-Radio Kultur das Hörspiel "Personalausweis/Carte d’identité" von und mit Diogène Ntarindwa. Ein ganz persönlicher Blick auf den Völkermord und die Geschichte des Landes. Teilweise tatsächlich witzig, z.B. die Stelle über die widersprüchlichen Mythen der Kolonialisten über die Tutsis. Hörenswert.

DLR

 
10.4.14

"Justice Seekers" - Film von Antonio Ribeiro  - Die Ruanderin Dafroza Gauthier sucht gemeinsam mit ihrem französischen Mann nach den Völkermordtätern, die ihre komplette Familie ausgelöscht haben, und nach den verantwortlichen Hintermännern. (Witness)  (NNA)*    ¤¤

A

47
           
10.4.14

The Stream: "In Rwanda, remembrance and reconciliation" - (Text von AJE:) How does a nation reconcile with genocide? Twenty years have passed since ethnic divisions sparked the killing of more than 800,000 Rwandans. How much progress has been made in repairing societal damages, and to what degree has Rwanda achieved reconciliation and justice for its people? We’ll hear Rwandan perspectives on the 1994 massacre. 

Live-Diskussion mit Yvette Nyombayire Rugasaguhunga (ruandische Diplomatin), Olivia Ikilezi ("Digital Strategist"), Alphonsine Kabagabo (Survivors Fund), Samuel Munderere (foundationrwanda.org) und Jean Baptiste Habyalimana (Versöhnungskommission).  (NNA)*   ¤

A

25
           
11.4.14

"Perspectives": Beiträge europäischer Sender (vor allem aus der Schweiz) über die Erinnerungen an den Völkermord.    ¤

E

10
23.4.14

Gespräch mit dem Journalisten Mathieu Sarfati über seine Dokumentation "Pièces à convictions". Darin geht es um drei katholische Priester, Martin Kabalira, Gabriel Maindron und Wenceslas Munyeshyaka, die in Ruanda wegen Beteiligung am Völkermord verurteilt wurden. Alle drei leben unbehelligt im Exil in Frankreich.   ¤

JA

5
10.5.14

"Hate Radio - Radio des Milles Collines und der Völkermord in Ruanda" - Film von Milo Rau zu seinem Theaterstück (Re-Enactment) gleichen Namens. Eine Aufzeichnung des ganzen Stücks kann man auf der Webseite des IIPM herunterladen.  (leider immer noch nicht richtig angesehen.) (siehe 29.11.11)   ¤¤¤

3sat

 52
11.5.14

"Sternstunde Philosophie: Greuel und Kunst - Wo liegen die Grenzen des Ästhetischen?" - Juri Steiner spricht mit dem Theatermacher Milo Rau und der Philosophin Juliane Rebentisch über Raus Inszenierungen von Gerichtsprozessen und das Ruanda-Stück "Hate Radio".  - Spannend, leider NNA)*  ¤

3sat

53
        DVD Ruanda #37    
1.11.14

 

 

 

Themenabend "Ruanda" bei ARD-Alpha (früher BR-Alpha). Leider ist die Sendungsbegleitung unter aller Sau, es gibt über die Beiträge und Filme praktisch keine Informationen. Nicht im Videotext, nicht im Netz, auch nicht auf dem Sender selber, wo nur immer wieder ein Werbeclip für den Themenabend wiederholt wurde, der bewies, daß man bei dem Sender (Motto: "Die Welt verstehen") über Ruanda leider rein gar nichts verstanden hat. Da ich selber alles noch nicht angesehen habe, hier erstmal nur die dürren Titelangaben:

1. "100 Days" - Spielfilm von Nick Hughes aus dem Jahr 2001 über den Völkermord. Durchgehend auf englisch, keine UT.   ¤¤

2. "Remember, unite, renew - Ruanda heute" - Film von Michael Gruber.

3. "alpha-Forum": Gespräch mit Christine Nkulikiyinka (Botschafterin von Ruanda in Deutschland)

4. "Ingaruka" (Consequences) - Kurzfilm von Nicole K. Umutoni und Ayuub Kasasa Mago.

5. "The K-Guy" - Kurzfilm von Joselyne U.

6. "Stressed" - Kurzfilm von Malika Banyundo.

Die folgenden Filme fehlen mir leider: "Special Thieves" (von Jules Sibomana) und "Kezalella" (von Fiona Mukundente). (Folgen in der nächsten Langen Nacht am 20.5.16)

Alpha

 

 

 

98

30

43

15

6

7

     DVD Ruanda #38    
20.5.16

 

 

 

"Ruanda für Schlaflose" - Wieder (nach dem 1.11.14) eine lange Ruanda-Nacht bei ARD-Alpha, wieder ohne jegliche begleitende Information. Drei neue Beiträge:  (alles NNA)*

1. Gespräch mit Ruandas Außenministerin Louise Mushikiwabo.

2. "Glaube, Versöhnung, Fortschritt - Der ruandische Weg" - Landesportrait von Michael Gruber und Martin Brandes

3. Gespräch mit Igor Cesar, dem neuen Botschafter von Ruanda in Deutschland.

Sowie einige Wiederholungen, darunter zwei Kurzfilme, die ich damals verpaßt hatte: 

1. "Kezalella" - Kurzfilm von Fiona Mukundente

2. "Special Thieves" - Kurzfilm von Jules Sibomana

Alpha

 

 

46

20

45

 

37

40

23.12.14 Ruanda Weltjustiz : Das internationale Strafgericht für Ruanda (ICTR) in Arusha (Tansania) beendet seine Arbeit 20 Jahre nach seiner Gründung. JA 2
1.2.15

 

"Rwanda Gambit" (Teil 1) - Film von Andre Vltchek. Inhaltlich und formal erbärmliches Machwerk. Der Autor will irgendwie Paul Kagame und die RPF als die "Bösen" entlarven, vom Völkermord bis heute. Er reiht dafür irgendwelche zusammenhanglosen Aussagen von irgendwelchen Leuten (u.a. Noam Chomsky) aneinander, unterlegt mit völlig unpassenden Bildern und ebenso unpassender Musik ("Rapsody in Blue" zu Leichenbildern. Mein Gott!). Schwer zu ertragen, erst recht wenn man die Hintergründe und Zusammenhänge selber ein wenig kennt. Faktische Falschaussagen kann man dem Autor wohl nicht vorwerfen: er formuliert keinerlei fassbare These. Peinlich, daß PressTV so einen Schund sendet.

P

 

23

 

2.2.15

"Rwanda Gambit" - Teil 2 des Films von Andre Vltchek.  (NNA. Siehe Vortag)*

P

23
3.2.15

"Rwanda Gambit" - Teil 3 des Films von Andre Vltchek.  (NNA. Siehe 1.2.)*

P

16
4.2.15

"Rwanda Gambit" - Teil 4 des Films von Andre Vltchek.  (NNA. Siehe 1.2.)*  

P

18
5.2.15

"Rwanda Gambit" - Teil 5 des Films von Andre Vltchek.  (NNA. Siehe 1.2.)*       

P

19
       DVD Ruanda #43    
22.6.15

"7 Days in Kigali" - Dreiteilige Dokumentation von Mehdi Ba und Jeremy Frey über den Beginn des Völkermordes 1994.  (NNA)*

P 25/22/22
2.9.15

Bei "Markus Lanz" erzählt der Nothelfer Kilian Kleinschmidt über Erlebnisse in Ruanda 1995, u.a. beim Massaker von Kibeho.   

ZDF

5
30.9.15

"Rwanda: From Hatred to Reconciliation" - Film von Sherif Salah  (NNA)*   ¤¤

A

47
           
14.12.15

Das Völkermordtribunal in Arusha hat seinen letzten Fall abgeschlossen. Sechs Personen wurden wegen ihrer Beteiligung an den Massakern 1994 verurteilt. Insgesamt wurden in 20 Jahren 93 Personen angeklagt und 61 davon wegen Beteiligung am Völkermord oder als Anstifter verurteilt. Sammy Awami berichtet aus Arusha und spricht mit einigen beteiligten Juristen.   

B 3
6.4.16

Nur bei Euronews ein Beitrag zum 22. Jahretag des Beginns des Völkermordes.   

E

1
           
7.4.16

Zum 22. Jahrestag des Beginns des Völkermordes ein Gespräch mit der Buchautorin Beata Umubyeyl Mairesse.  (NNA)*

JA 6
12.4.16

Israel hat während des Völkermordes 1994 trotz UN-Embargos Waffen an das Völkermordregime in Ruanda geliefert. Zwei israelische Anwälte haben verlangt, die Akten darüber zu veröffentlichen. Das hat nun das höchste Gericht Israels abgelehnt, unter Verweis auf Israels "nationale Sicherheit und internationale Beziehungen". PressTV fand als einziger Sender, daß das berichtenswert ist. Gespräch dazu mit Richard Silverstein (Seattle), der das Thema etwas ausweitet auf Israels Kriegswaffenexporte heute.

P

6
           
29.4.16

Gespräch mit der Filmemacherin Marina Courtade. Sie hat an dem Filmprojekt "Mauvais Souvenir" mitgearbeitet, über die Kinder (inzwischen junge Erwachsene), die das Produkt von Vergewaltigungen während des Völkermordes waren.

JA 6
8.5.16

Erinnerung an den Völkermord im Ort Kabarondo.

JA

3
10.5.16

In Paris stehen zwei frühere ruandische Bürgermeister vor Gericht, die 1994 an den Massakern im Ort Kabarondo maßgeblich beteiligt gewesen sein sollen.

JA,E zus.4
6.7.16

In Paris sind die beiden früheren Bürgermeister Tito Barahira und Octavien Ngenzi zu lebenslanger Haft verurteilt worden, wegen ihrer Verantwortung für das Massaker in der Dorfkirche von Karabondo, bei dem 1994 über 2000 Tutsis ermordet wurden. Arte berichtet über Alain und Afroza Gauthier, die bereits 25 ruandische Massenmörder vor Gericht gebracht haben, darunter diese beiden. Bei TV5 Erläuterungen von Alain Ngirinshuti (Verband der Völkermordüberlebenden) zu dem Fall.

arj,JA

zus.8
30.11.16

Die ruandische Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen 20 Franzosen aufgenommen, die 1994 als Soldaten der französischen Eingreiftruppe in Ruanda waren und dabei den Völkermord der Hutu-Milizen unterstützt haben sollen. Sie sollen dazu in der ruandischen Botschaft in Paris befragt werden.  - Die französische Regierung nennt die Vorwürfe "Lügen", obwohl diese in diversen Untersuchungen belegt wurden. Allerdings hätte Ruanda schon viel eher diesen Schritt gehen sollen - jetzt wirkt er wie ein politisches Rachemanöver.

arj,E,JA

zus.6
            
28.6.17

Der Journalist Patrick de Saint-Exupéry ("Revue XXI") hat eine Aussage eines hohen französischen Regierungsbeamten (anonym), der Zugang zu geheimen Regierungsakten hatte. Demnach hat Frankreich 1994 noch während des Völkermordes Waffen an das Regime der Hutu-Extremisten geliefert.

arj,JA zus.5
19.9.17

Gespräch mit François Graner über die Rolle Frankreichs beim Genozid 1994. (Leider reicht dafür mein Französisch nicht.)

JA 9
13.12.17

In Ruanda ist eine offizielle Untersuchung über Frankreichs Mitverantwortung für den Völkermord 1994 veröffentlicht worden. Bei AJE Erläuterungen von Olivier Nduhungirehe (Minister der ruandischen Regierung), bei der BBC von Prudent Nsengiyumva (BBC Great Lakes), bei TV5 ein Bericht aus Paris.

A,B,JA

zus.13
1.2.18

Neue Enthüllungen über die Rolle Frankreichs und des französischen Söldners Bob Denard beim Völkermord 1994. Gespräch mit Francois Granaire von der Menschenrechtsorganisation "Survie", Mitautor des Buches "Le crapuleux destin de Robert-Bernard Martin".

JA 6
15.3.18

Der französische Ex-Offizier Guillaume Ancel hat ein Buch ("Rwanda - La Fin du Silence") über Frankreichs Rolle beim Völkermord 1994 geschrieben. Er war als Soldat der "Operation Turquoise" Augenzeuge, wie die Franzosen den Massenmördern Schutz und Hilfe gewährten. Teile eines Gesprächs mit ihm.

JA 2
7.4.18

Bei TV5 ein paar Bilder von der offiziellen Gedenkfeier in Kigali zum 24. Jahrestag des Beginns des Völkermordes, und ein kurzer Auszug aus der Ansprache von Präsident Kagame.

JA

1
       DVD Ruanda #45    
17.4.18

"Inkotanyi - Das Ruanda des Paul Kagame" - Film von Christophe Cotteret über die Geschichte der RPF, der früheren Befreiungsbewegung und heutigen Regierungspartei. Mit zahlreichen Zeitzeugen, u.a. ausführliche Erinnerungen von Präsident Paul Kagame. Sechs Abschnitte: Exil, Mut, Genozid, Terror, Vergebung, Resilienz. Offenbar sehr interessant. Leider NNA)*  ¤¤

arte 99
2.4.19 Derselbe Film auf französisch, mit dt. UT.  TV5 97
22.4.18

Während des Völkermordes 1994 wurden über 11.000 Leichen von Ermordeten mit dem Akagera-Fluß nach Uganda und in den Victoriasee geschwemmt. Bei einem Massengrab, in dem über 1000 dieser Leichen beigesetzt wurden, hat nun eine Gedenkfeier stattgefunden. 

JA 2
25.4.18

In der Nähe von Kigali sind mehrere Massengräber des Völkermordes von 1994 gefunden worden. In einem allein befinden sich über 200 Leichen. Bei "BBC Focus on Africa" Infos von Tomi Oladipo.

B 3
26.4.18

Bilder von einem der bei Kigali entdeckten Massengräber von 1994.   

A 1/2
27.4.18

In den vier bei Kigali entdeckten Massengräbern liegen die Überreste von mehr als 2000 Opfern des Völkermordes von 1994. Weitere Bilder von den Ausgrabungen. Bei AJE Infos von Freddy Mutanguha (Ibuka), bei Euronews ein Kurzbericht.

A,E

zus.4
           
9.5.18

Gespräch mit dem Historiker Stéphane Audoin-Rouzeau (Autor von "Une Initiation") über den Völkermord an den Tutsi 1994´und dessen historische Einordnung. Sehr interessant. (Verstehe leider nicht genug Französisch, um es nachzuerzählen.)  ¤

JA

13
7.7.18

In Paris stehen zwei Männer vor Gericht, die 1994 als Bürgermeister des Ortes Kabarondo am Völkermord beteiligt waren.   

TV5

2
13.10.18

Die französische Justiz ermittelt gegen sieben ruandische Offiziere, die am Abschuß des Flugzeugs von Präsident Habyarimana am 6.4.94 beteiligt gewesen sein sollen, damals als Kämpfer der RPF des heutigen Präsidenten Kagame. Der Abschuß bildete für die Hutu-Faschisten das Startsignal zum Völkermord. (Details des Berichts bei TV5 leider nicht verstanden.) Die Zeitung "The Globe and Mail" aus Südafrika hat kürzlich eine Analyse von Filip Reyntjens vorgelegt, nach der die beiden Raketen, mit denen das Flugzeug abgeschossen wurde, aus Beständen der ugandischen Armee stammten, was sehr deutlich auf die RPF als Verantwortliche hinweist.

JA 3
29.10.18

Nachdem ein neuer Beleg aufgetaucht ist, daß französische Truppen nichts gegen ein Massaker der Hutu-Faschisten in Bisesero im Juni 1994 unternommen haben, obwohl sie davon Kenntnis hatten, fordert die Vereinigung von Überlebenden des Völkermordes ("Survie") Frankreich auf, die offizielle Untersuchung darüber wiederaufzunehmen. (Der Bericht bei RT liefert keine Details über das Massaker und erweckt den Eindruck, die Franzosen hätten sich selbst daran beteiligt. Der Beleg besteht in einem Video, in dem ein Soldat dem damaligen Kommandanten von dem Massaker erzählt. OT im Beitrag.)

RT

4
30.10.18

Bei TV5 mehr über die neuen Hinweise auf eine Komplizenschaft der französischen Armee mit Ruandas Völkermördern. Es geht um das Massaker von Bisesero im Westen Ruandas im Juni 1994. Ein Bericht mit einigen Aufnahmen von damals, u.a. das Video, das belegt, daß die französischen Offiziere genau mitbekommen haben, was dort passierte. Gespräch darüber mit dem Journalisten Patrick de Saint-Exupéry. (Ich hätte davon gerne eine Übersetzung.)  ¤ 

JA 11
           
26.12.18

Die französische Justiz stellt ihre Ermittlungen zum Abschuß der Präsidentenmaschine über Kigali am 6.4.1994 ein. Sie hatten belegen sollen, daß Kämpfer der RPF (damals Rebellen, heute Regierungspartei) das Flugzeug abgeschosssen haben. Ein ausführlicher Hintergrundbericht in der taz.     

JA,E zus.4
27.12.18

Auch bei RT noch ein Bericht über die Einstellung der französischen Ermittlungen zum Abschuß des Flugzeugs von Präsident Habyarimana. Unklar, warum RT sich so dafür interessiert.

RT

4
6.2.19

Der französische Sender "Mediapart" hat bislang unbekannte Dokumente über den Abschuß der Präsidentenmaschine am 6.4.94 und die Rolle Frankreichs damals veröffentlicht. (Details nicht verstanden.)

JA 2
14.3.19

Erläuterungen des Journalisten Jean-Francois Dupaquier über die Neueinschätzung eines Ex-Generals zu den "Fehlern" Frankreichs beim Völkermord 1994.

JA

5
       DVD Ruanda #46    
31.3.19

"Schwierige Rückkehr nach dem Völkermord" - Sabine Bohland berichtet über ehemalige Hutu-Rebellen, die freiwillig nach Ruanda zurückkehren und sich in die Gesellschaft integrieren wollen. Einige von ihnen wurden im Kongo geboren und kennen das Land gar nicht, einigen der älteren drohen noch Gerichtsverfahren wegen ihrer Beteiligung am Völkermord. Während in Ruanda viel über Versöhnung gesprochen wird, bleiben die wirklichen Täter im Kongo und verbreiten dort weiter ihre rassistische Hassideologie.

WS

9
1.4.19

"Re: Auf den Spuren der Täter - 25 Jahre nach dem Völkermord in Ruanda" - Reportage über den Franzosen Alain Gauthier und seine Frau Dafroza, deren Mutter beim Genozid in Ruanda ermordet wurde. Beide suchen in Frankreich nach Tätern des Völkermordes und versuchen, sie vor Gericht zu bringen. 30 Anklagen gegen mutmaßliche Völkermörder haben Alain Gauthier und das Kollektiv für Zivilkläger aus Ruanda (CPCR) in den letzten 20 Jahren eingereicht, nur in drei Fällen kam es zu Verurteilungen.

arte

30
1.4.19

Ein Bericht über zwei alte Männer in einem Dorf, der eine Überlebender des Völkermordes, der andere Mittäter. Er saß dafür einige Jahre im Gefängnis. Inzwischen haben sich die alten Freunde wieder versöhnt.    

JA

2
2.4.19

Ein Bericht aus dem Dorf Mutete über die Versöhnung von Opfern und Tätern des Genozids.     

JA

2
2.4.19

Ein Ausschnitt aus dem Dokumentarfilm "Rwanda, un génocide en héritage" über die Erinnerung an den Völkermord, und Gespräch mit dem Regisseur André Versaille.

JA

8
2.4.19

"Inkotanyi" - Film von Christophe Cotteret über die Geschichte der RPF, der früheren Befreiungsbewegung und heutigen Regierungspartei. Mit zahlreichen Zeitzeugen, u.a. ausführliche Erinnerungen von Präsident Paul Kagame. Sechs Abschnitte: Exil, Mut, Genozid, Terror, Vergebung, Resilienz. Französische Fassung des arte-Beitrags vom 17.4.18, mit dt. UT.  Leider immer noch NNA)*  ¤¤     

TV5

97
3.4.19

Bei "L'Invitè" Gespräch mit Laurent Larcher, Journalist und Autor von "Rwanda, ils parlent. Tèmoignages pour l'histoire", Interviews mit damaligen französischen Politikern und Militärs über ihre Rolle beim Völkermord.  (NNA)*

TV5 6
           
4.4.19

 

Einige Beiträge zum 25. Jahrestag des Beginns des Völkermordes:

Bei "kulturzeit" ein Beitrag über den Bildband "Rwandan Daughters" von Olaf Heine, über den Umgang von ruandischen Frauen mit ihren Vergewaltigungskindern.

In den Tagesthemen berichtet Sabine Bohland über Gedenken und Versöhnung.

Bei BBC-FoA ein Bericht über die Versöhnung einer Völkermordüberlebenden mit dem Hutu-Nachbarn, der damals ihre Kinder ermordete.

Bei TV5 ein Bericht von Ilhame Taoufiqi über Überlebende des Völkermordes, und Gespräch mit Hervé Berville (Vertreter der Völkermordüberlebenden in Frankreich).

ktzt

TT

B

TV5

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10

           
5.4.19

 

Weitere Beiträge zum 25. Jahrestag des Beginns des Völkermordes:

Bei AJE berichtet Andrew Simmons aus der Gedenkstätte in Nyamata, über den Völkermord und die Versöhnung mit den Tätern. Außerdem ein Bericht aus Paris über Frankreichs Rolle beim Völkermord. - Bei BBC-FoA ein Bericht aus Kigali darüber, wie Leute, die als kleine Kinder den Völkermord überlebt haben, mit der Erinnerung umgehen. - Bei arte ein Bericht über Erinnerung, Trauma und Versöhnung.   

Bei Tagesschau24 nochmal der gestrige Bericht von Sabine Bohland, und Erläuterungen von Matthias Basedou (GIGA Institut für Afrikastudien) über die Planung des Völkermordes und die Reintegration der Täter. (nicht vollständig)

Im "Journal Afrique" berichtet Ilhame Taoufiqi aus einem Camp zur Eingliederung von Hutu-Milizionären, die aus dem Kongo nach Ruanda zurückgekehrt sind. Sowie Gespräche über die Literatur zum Völkermord, erst mit Alice Lefilleul, dann mit Félicié Lyamukuru. (NNA)*

 

A,B,arj

TS24

JA

 

zus.14

7

18

                 
6.4.19

Weitere Beiträge zum 25. Jahrestag des Beginns des Völkermordes:

Bei AJE berichtet Andrew Simmons über das Leid der Kinder von Frauen, die beim Völkermord vergewaltigt wurden. - Bei CNN ein allgemeiner Beitrag über den Völkermord. - Bei TV5 ein Beitrag über Frankreichs Rolle damals.  (Alles NNA)*  ¤  

A

C

TV5

3

5

4

           
7.4.19

Diverse Berichte über die Erinnerungsfeiern in Kigali 25 Jahre nach dem Beginn des Völkermordes. Präsident Kagame zündet eine Flamme an, die für 100 Tage brennen soll, solange wie der Genozid dauerte. An ausländischen Gästen sind u.a. Belgiens Premier Charles Michel und EU-Kommissionspräsident Juncker dabei, aber keine Regierungsvertreter aus Frankreich. Einige Berichte erzählen nochmal die Geschichte des Völkermords nach. Gut auf deutsch die Worte von Claus Kleber und der Bericht von Timm Kröger im heute-journal. Die Meldung der Tagesschau ungenau und gedankenlos, man schwafelt von "radikalen Hutus".  ¤

A,B,P,arj,
ht,TS,hj,E

zus.24
                 
7.4.19

Bei AJE Erinnerungen eines Mannes, der den Völkermord als 11-Jähriger überlebt hat.   (NNA)*

Bei arte ein Beitrag über Frankreichs Rolle beim Völkermord.   (NNA)*

Bei "L'Invité" ein Gespräch mit Albert Nsengimana (Autor von "Ma mère m'a tué") und (??) (Name unverständlich).  (NNA)*

Sonderausgabe des "Journal Afrique". Bericht von den Gedenkfeiern in Kigali, Einschätzungen des Historikers Marcel Kabanda und ein Bericht über den Umgang von jungen Leuten mit der Erinnerung.  (Alles NNA)*

A

arj

TV5

JA

2

4

8

19

                 
       DVD Ruanda #47    
9.4.19

Die britische Polizei ermittelt gegen fünf Ruander, die am Völkermord beteiligt gewesen sein sollen, darunter den Pfarrer Celestin Mutabaruka.

Sky 3
14.4.19

Die Theaterregisseurin Hope Azeda beschäftigt sich in ihren Stücken mit der Aufarbeitung des Völkermordes. Im Stück "Generation 25" mit Schauspielern, die alle 1994, im Jahr des Genozids geboren wurden. Bericht von Sabine Bohland.

ttt

6
25.4.19

"Rwanda, sortir d'une »nuit sans fin«" - Reportage aus Kigali von Ilhame Taoufiqi, über das Gedenken an den Völkermord und die Erinnerungen von Überlebenden.

JA

15
30.4.19

Gespräch mit dem Filmautor Jean-Christophe Klotz über seinen Dokumentarfilm "Retour á Kigali, une affaire française", über die Beteiligung Frankreichs am Völkermord. Mit einigen Filmausschnitten.

JA

11
25.6.19

Beim Massaker von Bisesero vom 27. bis 29.6.1994 haben Hutufaschisten unter den Augen französischer Soldaten Tausende Tutsis abgeschlachtet. Gespräch mit zwei Überlebenden, Bernard Kayumba und Eric Nzabihimana, sowie mit der Anwältin Karine Bourdié. (Leider verstehe ich die Details nicht.)   ¤

JA 13
13.10.19

Bei "Druckfrisch" spricht Denis Scheck mit Nora Bossong über ihren Roman "Schutzzone", in dem es um Massaker in Burundi sowie den Mord an zehn belgischen Blauhelmen während des Völkermordes in Ruanda geht. Herr Scheck redet zwar viel geschwollen daher, hat sich aber offenbar nie ernsthaft mit dem Thema beschäftigt, sonst könnte ihm ein Satz wie "die Massaker der Hutzis gegen die Tutzis" nicht unterlaufen.

ARD

8
17.10.19

In Frankreich ist eine Untersuchungskommission ernannt worden, die Frankreichs Rolle beim Völkermord aufklären soll. Unter den 14 Wissenschaftlern (vor allem Historiker) sind allerdings keine Experten für die Region und keine Völkermordexperten. Bei TV5 ein Bericht und Erläuterungen von Laurent Larcher (Journalist, Autor von "Rwanda - ils parlent").

JA 8
31.10.19

In Belgien beginnt ein Prozeß gegen einen Ruander, der beim Völkermord 1994 die Familie der Belgierin Martine Beckers verraten hat, die dann von Hutu-Milizen ermordet wurde.

E 2
20.12.19

Ein belgisches Gericht hat den früheren ruandischen Beamten Fabien Neetse wegen Völkermordes und Menschheitsverbrechen zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht war zuständig, weil unter den Opfern auch eine belgische Familie war.

A,E

zus.1
             
19.2.20

Gespräch mit François Graner, Mitautor von "L'etat français et le gènocide des Tutsis au Rwanda" und "Le sabre et la machette - Officiers Français et gènocide Tutsi", über die Verbindungen der damaligen französischen Regierung zu den Völkermördern.

JA

10
             
16.5.20

 

 

In der Nähe von Paris ist Félicien Kabuga verhaftet worden. Kabuga war als Präsident des Hutu-Hetzsenders "Radio Mille Collines" und als Gründer und Finanzier der Interahamwe-Milizen einer der Hauptverantwortlichen des Völkermordes. Er hielt sich danach erst in Kenia und dann unter falscher Identität in Frankreich versteckt, wo er offenbar mächtige Freunde hat.  ¤

Bei AJE Hauptthema. Infos von Malcolm Webb, ein guter redaktioneller Bericht, und Einschätzungen von Prof. Phil Clark (Experte): zu vergleichen mit der Festnahme von Eichmann, Lewis Mudge (HRW): ein großer Tag für Ruanda und das Völkerrecht, und Nicola Palmer (Expertin für Völkerstrafrecht): die Mörder können sich nicht für immer verstecken.

Bei BBC und CNN nichts, TV5 habe ich leider heute nicht aufgenommen. Auf deutsch nur bei Euronews ein guter Bericht mit Einschätzungen von Alain Gauthier, bei ARD und ZDF alberne Kurzmeldungen, die Tagesschau wie gehabt mit rassistischem Unterton.

A,TS,hj,E

 

zus.19

 

                    
17.5.20

Noch zwei etwas verspätete Beiträge zur Festnahme von Félicien Kabuga in Frankreich, 26 Jahre nach dem Völkermord. Bei CNN Infos von David McKenzie, bei arte ein guter Bericht.

C,arj

zus.6
19.5.20

Bei BBC-FoA weitere Hintergrundinfos zur Festnahme von Félicien Kabuga. Der Finanzier des Völkermordes wurde inzwischen in Paris dem Haftrichter vorgeführt. Überlebende des Völkermordes hoffen auf Gerechtigkeit. Einschätzungen von Prudent Nsengiyumva (BBC Africa) über noch unbeantwortete Fragen (vor allem über Kabugas Unterstützer in Frankreich) und von John Allen Namu (kenianischer Investigativjournalist) über Kabugas 26 Jahre lange Flucht vor den Ermittlern.

B

9
22.5.20

Meldung: ein weiterer Hauptverantwortlicher des Völkermordes ist gefunden worden: die Überreste der Leiche von Augustin Bizimana, dem Kriegsminister des Mörderregimes, wurden auf einem Friedhof in der Republik Kongo entdeckt. Er soll dort schon im Jahr 2000 gestorben sein.

B

1/2
23.5.20

Margot Chevance berichtet aus dem Ort Nyange, wo Félicien Kabuga gewohnt hat, der Finanzier des Völkermordes, der vor einer Woche in Paris verhaftet wurde. Sie spricht dort mit zwei Zeitzeugen. Details leider nicht verstanden.

JA

             
26.5.20

Nach der Festnahme von Félicien Kabuga. Bei BBC-FoA ein Gespräch mit Serge Brammertz (Chefankläger der internationalen Tribunale beim ICC). Wie Kabuga so lange den Strafverfolgern entkommen konnte und wie man ihn schließlich gefunden hat. Kabuga hat offenbar seit 2007 in Europa gelebt und hatte hier mächtige Freunde.

B

7
27.5.20

Ein Gericht in Paris muß entscheiden, ob Félicien Kabuga an den ICC in Den Haag, an das Ruanda-Tribunal in Arusha oder an die ruandische Justiz übergeben wird. Eine Freilassung auf Kaution wurde abgelehnt. Bei AJE berichtet Natacha Butler aus Paris.  - Bei arte ein Bericht aus dem Ort Kayonza im Osten Ruandas. Dort hat man einen See trockengelegt um die darin versenkten Toten herauszuholen und sie dann in einer Gedenkstätte beizusetzen. Bisher wurden 218 Leichen geborgen.  ¤

A,arj

zus.6
           
3.6.20

Félicien Kabuga soll an das Ruanda-Tribunal des ICC in Arusha überstellt werden. Seine Verteidiger können dagegen noch Widerspruch einlegen. Bei AJE berichtet Natacha Butler aus Paris, bei BBC-FoA Infos von Hugh Schofield, im "Journal Afrique" ein Bericht u.a. mit Einschätzungen von Alain Gautier.

A,B,JA

zus.6
12.6.20

Der Journalist François Granier hat erreicht, daß die privaten Archive von Präsident Mitterand für Forschungen zum Genozid und zur Mitverantwortung Frankreichs geöffnet werden. Bericht und Infos aus Kigali von Margot Chevance.

JA

4
13.6.20

Im "Listening Post" ein Beitrag über Félicien Kabuga und seine Rolle beim Völkermord. Der Unternehmer war Mitbegründer und Förderer der Mordmiliz Interahamwe und ebenso von "Radio Mille Collines". Der Sender hat nicht nur rassistische Hasspropaganda verbreitet, sondern direkt den Völkermord koordiniert und den Mördern mitgeteilt, wo sich noch Tutsis verstecken könnten. Viele von ihnen hielten in einer Hand die Machete, in der anderen das Radio. - Im Beitrag u.a. Aussagen des Genozidforschers Tom Ndahiro und von Catherine Bond, die während des Völkermordes für Channel 4 aus Ruanda berichtet hat.  ¤

A

10
             
13.6.20

Gespräch mit dem Investigativjournalisten François Graner ("Survie"), der erreicht hat, daß Frankreich die privaten Archive von Präsident Mitterand für Forschungen zum Genozid und zur Mitverantwortung Frankreichs öffnet.

JA

4
15.6.20

Gespräch mit dem Historiker François Robinet über die Öffnung des Archivs von Ex-Präsident Mitterand und was die Untersuchung über die Geschichte des Völkermordes enthüllen könnte.

JA

11
             
3.7.20

Ein Gericht in Frankreich hat entschieden, daß es keine neue offizielle Untersuchung des Flugzeugabschusses vom 6.4.94 geben wird, bei dem Präsident Habyarimana getötet wurde und durch den der Beginn des Völkermordes ausgelöst wurde. Ruandas Regierung äußert sich befriedigt darüber. Bei AJE Einschätzungen dazu von Louis Magloire Keumayou, bei TV5 ein Bericht sowie Infos aus Kigali von Margot Chevance.

A,JA

zus.8
26.7.20

Journalisten haben in Frankreich einen weiteren Hauptverantwortlichen des Völkermordes aufgespürt, den damaligen Geheimdienstchef Aloys Ntiwiragabo.

JA

3
29.7.20

Ein kurzer historischer Rückblick auf den Völkermord vor 26 Jahren, und ein Bericht über Forscher wie François Graner, die jetzt erstmals Zugang zu den Geheimarchiven des damaligen französischen Präsidenten Mitterand bekommen. Graner will damit die Mitschuld Frankreichs am Genozid belegen.

arj

5
5.9.20

Im "Listening Post" eine ganze Ausgabe über Félicien Kabuga und seine Rolle beim Völkermord. Der Unternehmer war Mitbegründer und Förderer der Mordmiliz Interahamwe und ebenso von "Radio Mille Collines". Der Sender hat nicht nur rassistische Hasspropaganda verbreitet, sondern direkt den Völkermord koordiniert und den Mördern mitgeteilt, wo sich noch Tutsis verstecken könnten. Viele von ihnen hielten in einer Hand die Machete, in der anderen das Radio. (Erweiterte und aktualisierte Fassung des Beitrags vom 13.6.)  ¤    

A

26
             
30.9.20

Frankreichs oberstes Gericht hat entschieden, daß Felicien Kabuga an das Ruanda-Tribunal in Arusha ausgeliefert wird. Bei AJE Infos aus Paris von Natacha Butler, bei TV5 ein Bericht und ein Gespräch mit Jessica Gerondal (IBUKA).

A,JA

zus.8
3.10.20

Meldung: in Belgien sind drei Männer verhaftet worden, die wegen der Beteiligung am Völkermord per internationalem Haftbefehl gesucht wurden.   

A

1/2
18.1.21

Gespräch mit Jean Hatzfeld über sein neues Buch "Là où tout se tait", über Hutus, die während des Völkermordes Tutsis das Leben gerettet haben.  ¤

JA

12
           
     Ruanda # 50    
26.1.21

Gespräch mit dem Journalisten François Graner (Survie), der mehrere Bücher über Frankreichs Rolle beim Völkermord geschrieben hat, darüber, was noch an Infos in den Archiven des damaligen Präsidenten Mitterand zu finden ist.

JA

9
             
2.2.21

Ein Bericht über Alain und Dafroza Gauthier, die seit 1994 Beteiligte des Völkermordes aufspüren, die sich in Frankreich vor der Justiz verstecken. 

B

4
15.2.21

In Frankreich sind neue Dokumente zur Rolle Frankreichs beim Völkermord aufgetaucht. Telegramme des damaligen französischen Botschafters belegen Frankreichs Unterstützung für das Völkermordregime. Bericht, Einschätzungen des Investigativjournalisten François Graner ("Survie").   

JA

5
             
26.3.21

Eine französische Historikerkommission hat nach zweijähriger Auswertung der inzwischen freigegebenen Geheimakten ihren Bericht zur Rolle Frankreichs beim Völkermord vorgelegt. Der Bericht sieht zwar keine direkte Komplizenschaft der damaligen Regierung, aber eine starke Mitverantwortung, weil die Vorbereitung und Planung des Völkermordes komplett ignoriert wurde und man weiter eng mit dem Völkermordregime zusammengearbeitet und Waffen geliefert hat. Der Bericht bestätigt, daß Habyarimanas Flugzeug von den Hutu-Extremisten abgeschossen wurde, und nicht von der RPF.  - Bei AJE Erläuterungen und Einschätzungen von Andrew Wallis, bei der BBC ein Bericht, bei TV5 ein Gespräch mit dem Vorsitzenden der Historikerkommission, Vincent Duclert.   ¤

A,B,JA

zus.17
             
27.3.21

Bei arte und Euronews Berichte über den Bericht der Historikerkommission zur Mitverantwortung Frankreichs für den Völkermord. Bei TV5 ein Bericht und ein Gespräch mit François Graner (Survie), der mit dem Ergebnis unzufrieden ist und weiterhin Frankreichs damalige Regierung als Komplizen des Völkermordregimes sieht.

arj,E,JA zus.13
                 
28.3.21

Bei TV5 noch ein Bericht über Frankreichs Rolle beim Genozid und Reaktionen auf den Bericht der Historikerkommission.

T

2
29.3.2

Streitgespräch mit Hubert Védrine, dem damaligen französischen Außenminister, über Frankreichs Rolle beim Völkermord.  ¤   

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7.4.21

27. Jahrestag des Beginns des Völkermordes. Bilder von den offiziellen Gedenkakten in Kigali und Paris. - Bei arte ein Bericht über das Gutachten zu Frankreichs Rolle beim Völkermord. - Bei TV5 ebenfalls dazu ein Gespräch mit dem Essayisten Laurent Larcher. - Im "Journal Afrique" ein Gespräch mit Jean-Paul Kimonyo (Politologe) über die Versuche von Frankreichs Regierungen, sich von der Mitverantwortung reinzuwaschen. Und ein Bericht über eine Frau, die bis heute auf der Suche nach ihren damals verschwundenen Kindern ist.

arj,T,JA zus.20
             
22.4.21

Ruandas Regierung hat eine eigene Untersuchung über Frankreichs Rolle beim Völkermord vorgelegt. Gespräch darüber mit Jean Damscène Bizimana (Vorsitzender der "Nationalen Kommission für den Kampf gegen den Genozid").

JA 9
             
3.5.21

Die französische Justiz sieht keinen Grund für Ermittlungen gegen Franzosen, die 1994 den Völkermord unterstützt haben sollen. Infos aus Paris von Natacha Butler.

A

1
27.5.21

Frankreichs Präsident Macron bittet bei seinem Besuch in Kigali um Vergebung für Frankreichs Rolle beim Völkermord und erkennt Frankreichs "politische Mitverantwortung" an, vermeidet aber ein ausdrückliches Schuldeingeständnis. Präsident Kagame lobt Macron gleichwohl dafür, daß er die Wahrheit ausgesprochen habe. Bei AJE wurden die Zeremonie in der Völkermordgedenkstätte und die Reden der beiden Präsidenten live übertragen. Hier aufbewahrt ausführliche Infos und Bericht aus Kigali von Malcolm Webb. Berichte bei BBC und TV5. Auf deutsch Berichte nur bei arte und Euronews, Meldungen bei ARD und ZDF.  ¤

A,B,arj,
TS,hj,E,JA

zus.19
             
25.9.21

Theoneste Bagosora, der militärische Chefplaner des Völkermordes an den Tutsi, ist in seinem Gefängnis in Mali gestorben. Er war 2008 vom Strafgerichtshof für Ruanda zu lebenslanger Haft verurteilt worden, wegen Völkermord und Menschheitsverbrechen. 2011 wurde im Berufungsverfahren die Strafe auf 35 Jahre Haft gemindert.

JA 1
23.4.22

 

 

 

"Das Schweigen der Worte" - Während des Völkermordes 1994 sollen französische Soldaten in mehreren Fällen Tutsi-Mädchen vergewaltigt haben. Drei der Opfer, die in Frankreich vor zehn Jahren Strafanzeigen gegen die Täter gestellt haben, erzählen ihre Geschichte. Die Anzeigen sind bis heute im Sande verlaufen. Reportage von Gaël Faye und Michaël Sztanke.  ¤

Text von arte: "Nie zuvor waren sie gehört worden. In diesem Film reden Prisca, Marie-Jeanne und Concessa zum ersten Mal vor der Kamera mit dem französisch-ruandischen Schriftsteller und Musiker Gaël Faye und dem Regisseur Michael Sztanke über das, was sie während des Völkermords erlitten haben, und auch über ihr Leben danach.
Drei Tutsifrauen sprechen über den Völkermord - und über das, was ihnen in den Flüchtlingslagern Murambi und Nyarushishi zugestoßen sei. "Sie riefen: 'Tutsi! Tutsi!' Sie holten dich aus dem Zelt und machten mit dir, was sie wollten." "Sie", das sind nach ihren Aussagen französische Soldaten der Operation Turquoise, dieselben Soldaten, die sie unter dem UN-Mandat beschützen sollten, die aber nach Einbruch der Dunkelheit "all ihre Fantasien" verwirklicht hätten. Alle beschreiben ein gleiches Ritual: die Entführung aus den Zelten, die Vergewaltigungen durch mehrere Männer, die Fotos, die von den Soldaten gemacht worden seien, immer und immer wieder. "Wir dachten naiv, dass der Weiße ein Retter sei, dass er Frieden bringen würde", sagt eine der Frauen.
Während die französische Armee jeden Vorwurf der Vergewaltigung zurückweist, stellten die drei Frauen 2004 und 2012 Strafanzeige bei der französischen Justiz. Die Ermittlungen dauern bis heute an."  

arep

 

 

52

 

 

11.5.22

Gespräch mit dem Regisseur Michael Sztanke, Mitautor des Dokumentarfilms "Le Silence des Mots" über die Vorwürfe, daß französische Soldaten während des Völkermordes in Ruanda an Vergewaltigungen von Tutsis teilgenommen haben.

JA

9
             
22.6.22

Der britische "Prinz Charles" ist zu einem Commonwealth-Gipfel in Kigali und besucht dort die Völkermordgedenkstätte, eine Kirche, in der 45.000 Völkermordopfer beigesetzt sind. Max Foster berichtet von dort. Der Direktor der Gedenkstätte weist auf Genozidleugner hin, oft die gleichen Rechtsextremisten, die auch den Holocaust leugnen.

C

3
12.7.22

Der frühere Präfekt von Gikongoro, Laurent Bucyibaruta ist in Paris wegen Beteiligung am Völkermord zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Gespräch mit Alain Gauthier.

JA

7
7.9.22

Meldung: in Frankreich erklärt die Staatsanwaltschaft, es werde keine Anklage gegen französische Soldaten geben, denen die Teilnahme am Völkermord vorgeworfen wurde. Es gebe keine Anhaltspunkte für eine direkte Beteiligung.  

A

1/2
28.9.22

Meldung: am ICC in Den Haag beginnt der Prozess gegen Félicien Kabuga, einen der Hauptverantwortlichen des Völkermordes.

B 1/2
29.9.22

Am ICC hat der Prozess gegen Félicien Kabuga begonnen, den Chef des Völkermordhetzsenders RTLM und Mitbegründer der Mordmiliz Interahamwe. Der wegen Völkermord Angeklagte weigert sich, vor Gericht zu erscheinen. Bei BBC-FoA Infos aus Den Haag von Peter Okwoche und ein Gespräch mit Abubacarr Tambadou (Registrar beim ICC).

B

8
           
10.11.22

Gespräch mit Jean-Michel Marlaud, der von 1993 bis 1994 französischer Botschafter in Kigali war und jetzt ein Buch über den Völkermord geschrieben hat: "Dire L'Indicible".  (NNA)*

JA 9
             
19.3.23

Infos aus Den Haag zum Prozess beim ICC gegen Félicien Kabuga, der aus "gesundheitlichen Gründen" nicht mehr am Verfahren teilnimmt.

JA

2
7.4.23

Gedenken an den Beginn des Völkermordes vor 29 Jahren. Auszüge aus einer Ansprache von Präsident Kagame, und ein Bericht über die muslimische Minderheit, die damals versucht hat, Tutsis zu schützen. Erinnerungen des damaligen Imam von Kigali, Karim Harerimana, dessen Moschee deshalb von den Hutufaschisten zerstört wurde.

JA

6
             
8.4.23

Auch in Paris hat es eine Gedenkveranstaltung von Überlebenden des Völkermordes gegeben. Demnächst soll ein Denkmal für die Opfer des Völkermordes errichtet werden. 

E

1
             
25.5.23

Der Massenmörder Fulgence Kayishema ist in Südafrika verhaftet worden. Er hatte während des Völkermordes als Polizist den Befehl zum Massaker an über 2000 Menschen in der Kirche von Nyange gegeben. Seit 2001 wurde er vom Ruanda-Tribunal per Haftbefehl gesucht. Infos bei AJE und TV5, bei CNN ein Bericht. Bei AJE Hintergrundinfos von Thembisa Fakude (AFRASID). Auf deutsch keine Meldungen oder Berichte.

A,C,JA

zus.10
                 
26.5.23

Fulgence Kayishema ist in Südafrika erstmals vor Gericht angehört worden. Er bestreitet die Völkermordvorwürfe, sein  Anwalt behauptet, es handele sich um eine Namensverwechslung. Bei AJE berichtet Fahmida Miller aus Kapstadt, und Catherine Soi aus Ngororero in Ruanda. Der Ort des Massakers von Nyange ist heute eine Gedenkstätte. Außerdem Gespräch mit dem Journalisten Jean-Philippe Ceppi, der 1994 aus Ruanda berichtet hat und in mehreren Gerichtsprozessen gegen Völkermordtäter als Zeuge aufgetreten ist. Und Gespräch mit Carl Wilkens, der den Völkermord als Missionar miterlebt hat. Bei TV5 ein kurzer Bericht aus Kapstadt. Im deutschen TV nichts.  ¤

A,JA

zus.17
             
27.5.23

Catherine Soi berichtet aus der Völkermord-Gedenkstätte in Nyange, die an der Stelle gebaut wurde, wo bis 1994 die Kirche stand, in der die Hutu-Nazis unter Anführung des damaligen Polizisten Fulgence Kayishema am 15.4.94 mehr als 2000 Tutsis ermordeten. Hinterher haben sie das Gebäude mitsamt den Leichen mit Bulldozern planiert. Zwei Überlebende schildern das Massaker. Auch bei TV5 ein Bericht aus Nyange.  ¤

A,JA

zus.5
             
7.6.23

Einer der letzten Hauptangeklagten des Völkermordes, Felicien Kabuga, Gründer und Finanzier des Hetzsenders "Radio Mille Collines", kann nach Ansicht des ICC nicht mehr verurteilt werden, weil er angeblich an Demenz leidet. Infos bei BBC-FoA, bei TV5 ein Bericht aus Den Haag.

B,JA

zus.5
             
14.6.23

Gedenkveranstaltung auf dem Friedhof von Rusororo bei Kigali.

JA

2
             
20.9.23

Die UNESCO hat vier Völkermord-Gedenkstätten in Ruanda ins Weltkulturerbe aufgenommen. Ein Bericht über die Gedenkstätte in Nyamagabe, wo am 21.4.1994 etwa 40.000 Tutsis ermordet wurden.

JA

3
             
19.12.23

Meldung: ein Gericht in Frankreich hat den früheren Arzt Sosthene Munyemana wegen seiner Beteiligung am Völkermord zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt.

A

1/2
25.1.24

Im Ort Ngoma ist 30 Jahre nach dem Völkermord ein bislang unbekanntes Massengrab mit den Überresten von hunderten Ermordeten entdeckt worden. Bisher wurden 140 Leichen geborgen. Fünf Mitglieder einer Familie, die auf dem Grab ihr Haus gebaut hatte, sind als mutmaßliche Komplizen des Massakers verhaftet worden.  ¤

A

2
             
8.2.24

Gespräch mit dem Historiker Vincent Duclert, Autor von "La France face au génocide des Tutsi - Le grande scandal de la V° republique".

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4
             
5.4.24

Am Vorabend des 30. Jahrestages erklärt Frankreichs Präsident Macron, daß Frankreich damals mitschuldig war, weil es dabei versagt hat, den Völkermord zu stoppen.    

JA 5
6.4.24

 

 

Zum 30 Jahrestag des Beginns des Völkermordes

Bei AJE berichtet Stefanie Dekker aus Huye über die Suche nach weiteren Massengräbern und die Identifizierung der Opfer. - Gespräch mit Prof. Timothy Longman (Autor von "Memory and Justice in Post-Genocide Rwanda") über Vorgeschichte und Verlauf des Völkermordes und die Bilanz der Versöhnung. - Ein "First Person" über einen Hutu, der wegen Beteiligung am Völkermord 15 Jahre im Gefängnis gesessen hat und nun versucht, wieder mit seinen Nachbarn zusammenzuleben.  ¤

Bei CNN spricht John Vause mit dem Völkermordüberlebenden Emmanuel Turaturanye¤

Einziger Bericht auf deutsch bei arte, über Überlebende in Kigali. - Bei TV5 berichtet Mariam Kone aus Kigali über die Vorbereitung der Gedenkfeiern, die erst morgen stattfinden. Und ebenfalls ein Bericht über Überlebende des Völkermordes.

A

C

arj,JA

zus.11

7

zus.8

             
6.4.24

"Rwanda's Genocide - 30 Years On" - Die britische Journalistin Victoria Uwonkunda besucht erstmals das Heimatland ihrer Eltern. Sie erzählt die Geschichte des Landes und des Völkermordes, und zeigt, wie heute mit dieser Geschichte umgegangen wird. - Leider NNA)*  ¤¤

B

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6.4.24

 

"Vergebung von Oben - Dörfer der Versöhnung" -  Reportage von Barbara Lohr und Joseph Gordillo über das Zusammenleben von Tätern und Opfern nach dem Völkermord.    ¤

Text von arte: "30 Jahre nach dem Völkermord in Ruanda leben Opfer und Täter von damals in Dörfern der Versöhnung miteinander. Im "Neuen Ruanda" von Präsident Kagame wurde jeder Hinweis auf die Herkunftsidentitäten von Hutu und Tutsi aus dem öffentlichen Raum verbannt. Das Land bewegt sich, streng von oben angeordnet, in Richtung nationaler Einheit und Versöhnung. 30 Jahre nach dem Völkermord sind mehr als 60.000 Mörder von damals aus dem Gefängnis entlassen worden, sie leben nun an der Seite ihrer Opfer. Die Ruander haben sich einer eigentlich unüberwindlichen Herausforderung gestellt: denjenigen zu vergeben, die ihr Leben zerstört haben, und gemeinsam eine Zukunft aufzubauen."

arep

 

26

 

             
7.4.24

 

 

 

 

 

 

Gedenkfeiern in Kigali zum 30. Jahrestag des Beginns des Völkermordes.   

Bei AJE zweites Tagesthema. Stefanie Dekker berichtet mehrmals live aus Kigali und spricht dort mit Nkurunziza Joseph (Never Again Rwanda) und mit Regierungssprecherin Yolande Makolo. Später ein zusammenfassender Bericht. Außerdem Hintergrundinfos über den Völkermord und die Untätigkeit der Welt, diesen zu stoppen. Darüber ein Gespräch mit Charles Petrie, der damals bei den UN für Ruanda zuständig war. Und mit Richard Moncrieff (ICG) über die regionalen Auswirkungen des Völkermordes. - Daß Israels Präsident Herzog makabrerweise als Gast bei der Gedenkfeier dabei war, wurde bei AJE kurz erwähnt, aber nicht thematisiert.  ¤

Bei der BBC ein Gespräch mit der Journalistin Linda Melvern über Frankreichs Komplizenschaft beim Völkermord. - Bei CNN nur eine Meldung und ein etwa zehn Jahre alter Beitrag von Christiane Amanpour über den Völkermord.

Im "Journal Afrique" (TV5) zwei Berichte über die heutigen Feierlichkeiten, ein längeres Gespräch mit dem Schauspieler Dorcy Rugamba (Autor von "Hewa Rwanda - Lettres aux absents") und ein Bericht über eine Insel im Kivusee, die vom Völkermord fast verschont blieb.

Auf deutsch Berichte im ZDF (zweimal Susann Lojewski), bei arte und bei Euronews. Bei der ARD nichts. 

 

A

 

 

B,C

JA

arj,ht,hj,E

 

zus.37

 

 

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zus.9

                   
                 
9.4.24

 

 

 

"Einer von Tausend Hügeln" - Film von Bernard Bellefroid über das Leben von drei Kindern in einem Dorf, die von ihren Hutu-Nachbarn ermordet wurden. Aussagen von Zeugen, Überlebenden, Tätern, historische Einordnung.  (leider NNA)*  ¤¤

Text von arte: "Sie waren Geschwister einer Familie, die in einem Dorf in Ruanda lebte, im "Land der tausend Hügel". Wie viele andere wurden sie während des Völkermords der Tutsi 1994 vor den Augen der Öffentlichkeit von ihren Nachbarn ermordet. Der Dokumentarfilm versucht, die Geschichte ihrer letzten Tage nachzuzeichnen. Er sammelt Aussagen von Überlebenden, Angehörigen, Völkermördern und Henkern.
Der Propagandasender „Radio der tausend Hügel“ rief 1994 zur gnadenlosen Auslöschung der Tutsi in Ruanda auf – auch Kinder sollten nicht verschont bleiben. Wie eine Million andere Tutsi wurden auch Olivier, Fidéline und Fiacre während des Völkermords auf einem der Hügel von Nyanza, ihrer Heimat, ermordet. Es gibt weder Fotos noch Sterbeurkunden oder Gräber der Kinder. Ihre Existenz wurde aus dem Gedächtnis des Landes ausgelöscht. So kommt es beim Genozid nicht nur zu ihrer physischen, sondern auch zur kulturellen und symbolischen Vernichtung der Opfer.
Vor fast 20 Jahren filmte der Regisseur Bernard Bellefroid in Ruanda einen der ersten Prozesse nach dem Völkermord. Jetzt zeigt sein Dokumentarfilm das Schweigen in einem Land, in dem Mörder und Opfer seit 30 Jahren Seite an Seite leben und auf unterschiedliche Art und Weise versuchen, das Geschehene aufzuarbeiten. Und auch wenn manche Wunden mit der Zeit verheilt sind, so klaffen andere noch immer. Bernard Bellefroid erzählt die Geschichte der drei Kinder stellvertretend für die Geschichten aller anderen Opfer."

arte

 

 

 

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