Was gestern im Fernsehen Wichtiges zu sehen war und von mir archiviert wurde. Täglich im rauskuck.

   NSU                                                                                                            

Die Mörderbande "Nationalsozialistischer Untergrund" und ihre Beziehungen zu deutschen Staatsorganen. 

Wegen der offenkundigen Parallelen hier auch alles zum Terroranschlag von Nazis / Geheimdienstlern auf dem Oktoberfest am 26.9.1980

Und wegen der erneuten Verstrickung des hessischen "Verfassungsschutzes" auch alles zum Nazimord an Walter Lübcke.

      (letzter Eintrag 28.2.24)

Datum Beitrag Sender (Schlüssel) Länge (Min.)
11.11.11

 

Eine Bande von Nazis ("NSU") aus Thüringen hat jahrelang, offenbar gedeckt vom sog. "Verfassungsschutz", quer durch Deutschland Banken überfallen, (mindestens) neun ausländische Geschäftsleute erschossen und eine Polizistin ermordet (und möglicherweise weitere rassistische Anschläge verübt.) Nach dem Tod von zwei Mitgliedern der Gruppe kommt das jetzt stückchenweise heraus, jetzt hat endlich die Bundesanwaltschaft selbst die Ermittlungen übernommen. Wer die Zeitung "junge Welt" liest, ist von all dem jetzt nicht so völlig überrascht wie die meisten deutschen Medien. Die direkten Kontakte der Bande zum "VS" in Thüringen wurden dort schon länger thematisiert. Nur Elmar Theveßen im heute journal geht auf diese Frage überhaupt kurz ein. Wichtige Fragen bleiben in allen Sendungen ungestellt: wie weit ging und geht die Zusammenarbeit mit dem "VS"? Wie groß ist die Gruppe, von der bis jetzt nur drei Mitglieder bekannt sind? Warum hatte niemand den naheliegenden Verdacht, daß Rassismus das Motiv der Ausländermorde war? (Stattdessen wurde hinter den "Dönermorden" meist eine türkische Mafia vermutet.)  ¤¤   

R,TS,hj

 

zus.10

 

12.11.11 In den Trümmern des abgebranntes Hauses der NSU-Naziterroristen in Zwickau findet die Polizei DVDs, auf denen die Bande sich zu den "Dönermorden" und anderen rassistischen Anschlägen (u.a. in Köln) bekennt, mit Fotos von den Tatorten. Innenpolitiker der Parteien verlangen jetzt Aufklärung über die "Fehler" des sog. "Verfassungsschutzes", der wohl über die Bande bescheidwußte. Weiter stellt niemand Fragen zur Gegenwart, also nach weiteren, noch aktiven Bandenmitgliedern.

R,ht,TS,TT

zus.13
13.11.11

 

 

 

 

 

Mehr über die Ermittlungen gegen die Naziterroristen vom Verfassungsschutz. In Hannover ist ein viertes Bandenmitglied verhaftet worden. Die NSU-ler hatten offiziell gefälschte Papiere. CDU-Politiker zeigen sich überrascht, daß es sowas wie "rechtsextremen Terrorismus" überhaupt geben kann (als ob es nie einen NS-Staat gegeben hätte). - Hier leider nicht die O-Töne von Friedrich und Merkel, die sich beide nicht entblöden, weiter von "Extremismus egal von welcher Seite" zu schwafeln. - In Berlin halten Juden, Muslime und Antifaschisten gemeinsam eine Mahnwache gegen den rechten Terror. - Auch bei AJE ein (redaktioneller) Bericht, allerdings mit einigen Fehlern.   ¤

Der Spiegel hat recherchiert und im Archiv gekramt und hat es geschafft, eine Chronologie der Thüringer Terrorgruppe zusammenzustellen, mit Aufnahmen aus deren Zeit in der offenen Naziszene und von ihren VS-Kontakten, und mit präziseren Details über den Ablauf der einzelnen Anschläge. Dazu werden Ausschnitte aus der Propaganda-DVD gezeigt, in denen die NSU-ler sich in hämischer Weise der Morde rühmen. (Übrigens auffällig professionell gestaltet. Wer hat da geholfen?) Außerdem Aussagen von Politikern der Linken, die offenbar seit Jahren wesentlich besser über die Nazis informiert sind als der sog. "Verfassungsschutz" (weshalb sie ja auch von diesem penibel beobachtet werden.) - Ausgezeichnete Recherche!   ¤¤¤

Ein Detail ist für mich noch völlig unklar: welches Motiv hatten die Nazis dafür, die beiden Polizisten in Heilbronn anzugreifen (und eine Beamtin zu ermorden)? Wurden diese Opfer willkürlich, zufällig ausgewählt, oder waren die Beamten ihnen auf die Spur gekommen?

R,ht,TS,TT,E,A

 

 

Spiegel-TV 

 

 

zus.24

 

 

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14.11.11

 

Die wichtigsten Nachrichtenbeiträge über die NSU-Bande und ihre Verstrickung mit dem sog. "Verfassungsschutz". Im Zusammenhang damit wird auch wieder über ein Verbot der NPD diskutiert. - Wenige neue Erkenntnisse, eher Hintergrundinfos, teilweise interessant.  U.a. zweimal die seltsamen Ansichten des Elmar Theveßen. Berichte auch bei BBC (Chris Morris) und CNN (Fred Pleitgen).   ¤

 Auffällig: wieder mal werden rechte Verbrecher pathologisiert. Das ZDF sieht "kriminelle Sadisten", Herr Theveßen "psychopathische Serienmörder ohne konkrete politische Ziele", die "Bild" titelt: "Der kranke Hass der Nazi-Killer" . Ich würde das nur gelten lassen, wenn man es erweitert: jedes rechte Denken ist Ausdruck einer psychischen Störung. Sollte man also alle CDU-Wähler entmündigen?

R,ht,TS,hj,TT,
ZDFspezial,B,C

 

zus.48

 

15.11.11

 

 

 

Weiter ausführliche Berichte über die Nazimordbande und die Verstrickung des "Verfassungsschutzes" und seiner V-Leute. Bzw. Versuche, aus den bruchstückhaften Infos die wahre Geschichte zusammenzusetzen.  Rechte Politiker und Polizisten nutzen das Thema, um für ihre verfassungsfeindlichen Pläne zu werben (Verschmelzung von Polizei und Geheimdienst, Datensammelei auf Vorrat), und diskutieren über ein NPD-Verbot, für das man erstmal die V-Leute abziehen müßte.  - (Noch nicht alles im Detail gesichtet, etwas zu viel momentan.) - In den Tagesthemen auch ein Bericht über Aussteigerprogramme für Leute aus der rechten Szene.

Sondersendung des Magazins "Fakt" (MDR) mit diversen Hintergrundberichten, teilweise mit neuen weiteren Details und etlichen Zeugenaussagen. Interview mit Günther Beckstein (CSU, Ex-Innenminister von Bayern). Und ein ausgezeichneter Rückblick auf andere Verbrechen von Nazis in den letzten Jahrzehnten, der die Frage stellt, wieso irgendjemand über die neuen Enthüllungen überrascht sein konnte.  ¤¤

kulturzeit bringt ausführliche Ausschnitte aus dem zynischen "Paulchen-Panther"-Video der Nazibande, in dem die sich über ihre Mordopfer lustigmachen. Und verblüffend ähnlich: judenfeindliche Zeichentrickfilme der Nazis aus den 30er-Jahren. Gespräch dazu mit dem Filmwissenschaftler Daniel Kothenschulte.

R,ht,TS,TT

 

 

ARD

 

ktzt

zus.23

 

 

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15.11.11 Die Sache ist auch Thema der "Inside Story" bei AJE, "The Return of the Neo-Nazis". James Bays diskutiert mit Andreas Hieronymus (Anti-Rassismus-Aktivist), Elis Cindik (türkische Gemeinschaft in Deutschland) und Jamie Bartlett (Thinktank "Demos").  (Video unter dem Link)

A

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16.11.11

 

  Immer mehr neue Details über "peinliche Pannen" bei der Aufdeckung der Mordserie der Nazibande. Und weitere Versuche von rechten Politikern (Friedrich u.a.), von der "Blindheit"* auf dem rechten Auge - bei ihnen selbst und bei Polizei und VS- abzulenken und stattdessen neue (verfassungswidrige) Befugnisse für die "Sicherheits"behörden zu fordern. - In den Tagesthemen mehr über die Probleme eines NPD-Verbots. Dazu Gespräch mit dem rechtsextremen Innenminister Friedrich und Kommentar von Ulrich Deppendorf, dem ich komplett zustimme.   ¤

* "Blindheit" ist es ja eigentlich nicht, wenn man etwas nicht sehen will.

(siehe auch unten unter "Medien".)

ht,TS,hj,TT

 

zus.31

 

16.11.11 "Brauner Terror in Deutschland - Wie Neonazis jahrelang unbehelligt morden konnten" -  Habe ich noch nicht geschafft mir anzukucken, etliche weitere Einzelheiten, interessante Zeugenaussagen (von Angehörigen der Opfer über die abwegigen Ermittlungen der Polizei, z.B.).   ¤

ARD

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17.11.11

 

 

 

 

 

 

Weitere vermutete Hintermänner der Mördernazibande. Der neue Generalbundesanwalt Range glaubt nicht an eine Zusammenarbeit des VS mit den Mördern. (Das reicht eigentlich schon, gleich wieder zurückzutreten.) Bekundungen von Mitgefühl mit den Angehörigen der Mordopfer. Im heute-journal weist Claus Kleber sehr zurecht auf das Versagen einer Gesellschaft hin, die den Rassismus nicht als ihr Problem wahrhaben will, dazu ein Bericht über die Leute, die z.B. in Jena das Problem nicht ignoriert haben, sondern seit 20 Jahren für Toleranz und gegen Nazis kämpfen. Und ein Appell des Schriftstellers Zafer Senocak.   ¤

Bei "Panorama" ein Bericht darüber, was der sog. "Verfassungsschutz" alles nicht wußte (bzw. nicht wissen wollte), die von ihm finanzierten Nazis aber sehr wohl. Darin auch die Meldung des Tages (die von der Tagesschau verpennt wurde und nur kurz im heute-journal erwähnt wurde): eine Nazi-Rockband hat letztes Jahr ein Lied veröffentlicht, das eindeutig auf die Taten der Thüringer Bande Bezug nimmt und diese feiert. Ausschnitte aus dem Hasslied im Beitrag. Man kann getrost davon ausgehen, daß Tausende von Nazis seit Jahren genau wußten, daß Ihresgleichen die Täter waren (wenn sie sie vielleicht auch nicht namentlich kannten). Nur der VS hat das nicht bemerkt? (Nebenbei kam die Info, daß die Bande auf mindestens 12 Mitglieder geschätzt wird.)  - Statt über neue Dateien zu debattieren wäre es Aufgabe der Innenminister, dafür zu sorgen, daß jeder einzelne, der diese Musik gehört hat, wegen Mitwisserschaft hinter Gitter kommt. (Dann würde sich die Frage der Auflösung des VS und des Verbots der NPD wohl erübrigen.)   ¤¤

Bei "Quer" ein Bericht über haarsträubendes Versagen des Staates vor den Nazis in Bayern. Der als Terrorist verurteilte Nazi Martin Wiese hat nach seiner Freilassung laut Bewährungsauflagen ein Kontaktverbot zu seinen Nazikameraden, treibt sich aber regelmäßig, offensichtlich auch als Organisator, bei deren Aufmärschen rum und betreibt lautstarke Mordhetze. "Quer" hat seinem Bewährungsrichter (der es in der Hand hätte, den Mann sofort wieder einzusperren) die Fotos davon schon vor einem halben Jahr gezeigt, er hat nichts unternommen und ist ob neuer Fotos weiter ratlos. Ob bei solchen Zuständen neue Zentraldateien etwas bewirken werden?   ¤¤

ht,TS,TT,hj

 

 

Panorama

 

 

Quer

 

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18.11.11 RTL nennt eine Zahl von 180 Personen, die zur Unterstützergruppe der Naziterroristen gehört haben, und weist ebenfalls auf den Song hin, mit dem Nazis die Mordserie gefeiert haben. Hauptthema in den Nachrichten die Zerknirschung und der demonstrative Aktivismus der Politik. Im heute-journal erklärt ein Beitrag den Regierenden noch mal, warum Polizei und Geheimdienste getrennt arbeiten müssen. Gegen eine Zusammenlegung der einzelnen Länder-Behörden spricht dagegen nichts.   ¤

R,ht,TS,hj

zus.16

19.11.11

Inzwischen nehmen auch die Ermittler an, daß die Mördernazis mindestens 20 Unterstützer hatten. Weitere Funde in dem abgebrannten Haus in Zwickau, Waffen und eine weitere DVD. - In Hamburg gedenken über 1000 Menschen der Mordopfer. - In Remagen marschieren einige Hundert Nazis unter dem Schutz der Polizei und erinnern an ihre Mordbrüder aus anderen Zeiten. Dazu nur bei "heute" ein kurzer Hinweis, und Bilder bei "No Comment".

ht,TS,TT,A,NC

zus.13

21.11.11

 

 Neue Erkenntnisse: die Heilbronner Polizisten waren doch kein zufälliges Opfer, sondern es bestand eine Verbindung zu der Mörderbande aus Thüringen. Möglicherweise war es ein Racheakt, bisher aber alles sehr vage. Sondersitzung des Innenausschußes des Bundestages, es ist die Rede von einer "Fülle von Fehlern und Fehleinschätzungen" der Behörden in dem Fall. Der Innenminister plant eine lange Reihe von administrativen Maßnahmen. Antirassismustrainings stehen nicht auf der Liste.  - Im "heute-journal" Interview mit Minister Friedrich, der so tut, als habe er etwas begriffen. -   ¤

Beiträge dazu heute auch mal aus Sendungen des Regionalsenders mdr-Thüringen, mit ein paar zusätzlichen Infos und Stellungnahmen, u.a. von Bodo Ramelow (Die Linke).

R,ht,TS,hj,TT

 

mdr

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22.11.11

 

 Die Bundestagsdebatte über den NSU-VS-Skandal und die Frage eines NPD-Verbots. Auch die Haltung der rechtsextremen Ministerin Schröder wird thematisiert. (live, Anfang fehlt). Reden von Steinmeier, Schnarrenberger, Gysi, Künast, Gröhe, Oppermann, Chr. Lindner und Doofbrind. - Und die Nachrichtenberichte vom Abend dazu, bei den Tagesthemen der bösartige Kommentar von Thomas Berbner. (Leider alles nur etappenweise angesehen, sodaß ich keinen qualifizierten Kommentar schreiben kann. Es gäbe eine Menge Wesentliches dazu zu sagen.)  ¤¤

Phoenix

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22.11.11

 

 

"Rechtsradikaler Terror - Die Mörder und ihre Helfer" - Eine detaillierte Zusammenfassung der Fakten, die bislang bekannt sind über die Terrorbande NSU und ihre Förderung durch den sog. "Verfassungsschutz" in Thüringen.   ¤

"Polizei macht Opfer zu Tätern" - Wie Polizei und Medien die Angehörigen der NSU-Mordopfer jahrelang in rassistischer Weise verdächtigten und nicht erstnahmen.

Die Doppelstrategie der NPD. Man gibt sich bürgernah, als "Kümmererpartei" mit Kinderfest und Bratwurst, zugleich gibt es täglich gewalttätige Angriffe auf Linke und sog. "Ausländer".

"Die NPD und der Terror" - Beitrag über die engen Verbindungen der NPD zu diversen Nazi-Terrorgruppen, auch zu den "Kameraden" der NSU. 

Frontal 21

Frontal 21

Frontal 21

Report Mainz

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24.11.11

 

 

Andrè E., einer der NSU-Leute, der letzte Woche schon von Reportern aufgespürt worden war, ist jetzt endlich verhaftet worden. Er soll das Bekennervideo produziert haben. - Weitere Hinweise, daß der thüringische VS wußte, wo die Terrorbande untergetaucht war.

"Schießtraining und Waffen für Neonazis" - In Deutschland bekommen Nazis ganz regelmäßig und mit behördlicher Genehmigung Schießunterricht in Schützenvereinen, bekommen ganz legal einen Waffenschein, können ganz offen Kriegswaffen horten. Das alles nicht nur vereinzelt.  ¤

"Die Spur führt zum „Blood and Honour“-Netzwerk" - Über das internationale Nazi-Terrornetz "Blood and honour", das den Rassenkrieg propagiert und zu dem offenbar auch die thüringische Terrorgruppe gehört, als eine von mehreren militärischen Einheiten, ebenso wie "Combat 18". Dessen Terroranleitung haben die Thüringer exakt befolgt.  - Beklemmender und wichtiger Beitrag. Warum erfährt man das alles von Journalisten, und nicht von Polizisten, "Verfassungsschützern" und Innenministern?  ¤¤

hj,TT

 

Monitor

 

Monitor

zus.9

 

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24.11.11

"Wie groß ist unser Versagen?" - Diskussionsrunde  bei Maybrit Illner über den Kampf gegen Rechtsextremismus. Dabei diskutieren natürlich auch Rechtsextreme (Friedrich, Wendt) mit, außerdem Siegmar Gabriel (SPD), Anetta Kahane (Antifaschistin) und Hülya Özdag (Beinahe-Opfer), sowie der Ex-NPDler Uwe Luthardt.  (NNA)*

ZDF

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27.11.11

Die Spiegel-Reporter haben ein paar neue Details über die Mordnazis aus Thüringen und ihre Helfer ausgegraben, offenbar wieder, bevor die Polizei sich dafür interessiert. - Dann ein Bericht über die Nazibande "Nationale Offensive Schaumburg / Autonome Nationalisten Bückeburg", die seit Jahren die Gegend südlich von Hannover terrorisiert, mit Überfällen auf Ausländer, Kulturzentren und Linke.  ¤

Spiegel-TV

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29.11.11

 

Ein weiteres Mitglied der NSU ist verhaftet worden. Ralf Wohlleben soll der Mordbande mehrere Waffen besorgt haben, und er war ein führender NPD-Funktionär. Berichte mit diversen O-Tönen des Mannes. Im Kommentar der Tagesthemen begründet Isabel Schayani, warum die NPD verboten werden muß.

Bei "Frontal" noch ein Bericht über die Strukturen des rechtes Terrors rund um die NSU und das "Blood & Honor"-Netzwerk. Während der sog "Verfassungsschutz" davon nichts wissen wollte, hatten Antifa-Gruppen vieles längst herausgefunden und dokumentiert. (Weshalb sie ihrerseits vom "VS" umso ernsthafter überwacht werden.)   ¤

Bei "Report München" auch ein Beitrag über die NSU, reißerisch gemacht und mit wenig Inhalt. U.a. vermuten sie, daß die Bande Verbindungsleute in Nürnberg hat. 

ht,TS,hj,TT

 

Frontal21

 

Report

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1.12.11

Die Bundesanwaltschaft veröffentlicht ein Fahndungsplakat zur NSU, seltsamerweise aber nur mit den drei längst bekannten Gesichtern, statt mit den Namen der noch gesuchten Mitglieder und Helfer der Bande. Im heute-journal ein Bericht dazu, sowie ein Pro-und-Contra zum NPD-Verbot (in dem interessanterweise rechte CDU-ler klar dafür sind und Antifaschisten Einwände haben.) 

Zu den neuen Angaben des "Stern" über Geheimdienstverstrickungen im Fall der Heilbronner Polizistenmorde gab es im TV allenfalls knappe Hinweise. Spannende Spekulationen dazu (und irgendetwas davon wird wahr sein) beim Parteibuch.

hj

 

7

 

17.12.11 Bei AJE berichtet Nick Spicer über die Naziterroristen und die Pläne für ein Verbot der NPD. Bericht mit ein paar kleinen Ungenauigkeiten.

A

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24.1.12 "Im Visier des Verfassungsschutzes" - Es war nicht so, daß die Ermittler der Polizei nicht geahnt hätten, daß hinter der Mordserie Nazis stecken könnten. Ihre entsprechenden Anfragen an den sog. "Verfassungsschutz" (genauer: Nazischutz) wurden nur nie beantwortet. Bayerns rechtsextremer Innenminister bestätigt, daß die Dunkelmänner mit dem Beobachten von demokratischen und antifaschistischen Umtrieben völlig ausgelastet sind.   ¤

Frontal 21

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26.1.12 Ein Bericht bei der BBC von Steve Evans über den Skandal, daß der sog. "Verfassungsschutz" statt Nazis lieber linke Abgeordnete beschnüffelt. Lustig: der "VS" wird hier als "Constitutional Protection Office" bezeichnet.

B

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31.1.12 "Rechter Terror - Aufklärung Fehlanzeige" - Bei der Aufklärung von angeblichen "Fehlern und Pannen" des sog. "Verfassungsschutzes" im Fall der Zwickauer Terrorbande kommen die Abgeordneten diverser Parlamente nicht voran, weil der Dienst die Akten nicht rausrückt, mit Unterstützung diverser CDU-Regierungen. (Die offenbar die Einleitung eines CDU-Verbotsverfahrens befürchten.)

Frontal 21

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9.2.12 Der sog. "Verfassungsschutz" setzt seine V-Leute bei Nazis nicht nur zur Aufklärung ein, sondern auch als Agents Provocateurs, um die Nazis zu Terroranschlägen zu animieren. Bericht mit zwei Beispielen aus Bayern und Brandenburg, und ein Beitrag von Elmar Theveßen, der zeigt, daß z.B. Islamisten durch solche "Honigtöpfe" der Dienste manchmal auch zu tatsächlichen Morden verführt werden.

hj

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17.2.12

"Späte Trauer - Wie der Staat mit dem Gedenken an Neonaziopfer umgeht" - Zwei Frauen, deren Väter von den NSU-Terroristen ermordet wurden, sprechen über ihre Erlebnisse mit ganz alltäglichem Rassismus und mit einem Staat, von dem sie sich zu Recht verarscht fühlen.  ¤¤

aspekte

7

23.2.12 Gedenken für Naziopfer : Offizielle Gedenkveranstaltung für die Opfer des Naziterrors mit beeindruckenden Reden von Frau Merkel (!), Ismail Yozgat und Semiya Simsek. Gute Zusammenfassung in den Tagesthemen, dazu Kommentar von Ulrich Deppendorf. Bei kulturzeit Gespräch mit Micha Brumlik. Bei buten un binnen Bilder von der Schweigeminute in Bremen und Bremerhaven, ebenfalls beeindruckend. (Im Detail leider alles NNA)*. Bericht bei AJE von Nick Spicer.   ¤¤

b&b,ktzt,TT,A

zus.22
13.3.12 Werner Doyé und Wolfgang Kramer berichten über die Schwierigkeiten von Historikern und Journalisten bei der Recherche über skandalöse Verbindungen der deutschen Geheimdienste. Z.B. die Zusammenarbeit des Nazi-Massenmörders Klaus Barbie mit dem BND bei Neuaufbau und Bewaffnung von Nazi-Organisationen in Deutschland und Südamerika. Der sog. "Verfassungsschutz" wußte davon, sperrt sich aber gegen eine Herausgabe von Akten. Oder die aktive Vertuschung der Umstände des Mordes an Benno Ohnesorg. Hier weigert der "VS" sich einfach, ein Gerichtsurteil zur Akteneinsicht umzusetzen.    ¤

Frontal 21

7

12.4.12

Das antifaschistische Pressearchiv hat Dokumente, die belegen, daß die Naziterroristen der NSU schon vor 10 Jahren bei NPD-Kadern und anderen Nazis gefeiert wurden. Nur der sog. Verfassungsschutz hat davon angeblich nichts mitbekommen.

hj

4

22.4.12   Bei "Berlin Direkt" einige (eher randständige) Details vom Versagen der Behörden bei der Suche nach der NSU-Mörderbande. Spannender war, was Sonnabend in der taz stand über die zutreffende Analyse eines Profilers von 2006, der aber nicht ernsthaft nachgegangen wurde. Diese Woche beginnt der Bundestagsuntersuchungsausschuß mit Zeugenbefragungen.

ZDF

5
24.4.12 "Die verlorene Spur – Das Versagen der Ermittlungsbehörden" - Nochmal zum Versagen der Sicherheitsbehörden bei der Fahndung nach der NSU-Bande. Dieser Beitrag kommt zu den wesentlichen Punkten: Spuren, die klar auf deutsche Täter hinwiesen, denen aber nicht nachgegangen wurde. Ignorieren des korrekten Täterprofils. Erkenntnisse des VS über die Täter, die nicht an die Polizei weitergegeben wurden. Blindes Bestehen auf der haltlosen Theorie einer türkischen Geheimorganisation. Was noch fehlt sind die Namen der Verantwortlichen, von denen wohl einige mindestens wegen grober Fahrlässigkeit (wenn nicht Kumpanei) eingesperrt gehören.   ¤

Frontal 21

 

7

 

26.4.12 Beginn der Zeugenanhörung im Bundestagsuntersuchungsausschuß. Es stellt sich raus, daß der damalige bayrische Innenminister Beckstein angeordnet hatte, den Verdacht, daß Nazis hinter der Mordserie stecken könnten, nicht der Öffentlichkeit mitzuteilen. (Der Bericht im heute-journal war der einzige. Keine Meldung bei der ARD.)   ¤

hj

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24.5.12 Vor dem Bundestagsuntersuchungsausschuß zur NSU-Mordserie sagt Bayerns Ex-Innenminister Beckstein aus und tut so, als habe gerade er alles schon immer geahnt und tue ihm alles am meisten leid. Linke und Medien kaufen ihm das ab. 

ht,TS,TT

zus.8
24.5.12 Bericht über dreiste Einschüchterungsversuche von Nazis gegen Journalisten im ostdeutschen Spremberg und die nun endlich beginnende Gegenwehr der Bürger.

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26.6.12 "Brauner Terror - Blinder Staat - Die Spur des Nazi-Trios" - Der Film von Ulrich Stoll u.A. schildert nochmal ausführlich das Totalversagen der Behörden bei der Aufklärung der rassistischen Mordserie. Bei etlichen der gezeigten Details (Bouffier!) fällt es allerdings sehr schwer, bloße Fehler anzunehmen (statt bewußter Kumpanei).  ¤¤

ZDF

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28.6.12 Im Bundestagsuntersuchungsausschuß wird klar, daß beim sog. "Verfassungsschutz" direkt nach dem Bekanntwerden der Nazimordserie etliche Akten vernichtet worden sind. Akten mit wichtigen Beweismitteln für die polizeilichen Ermittlungen, Akten, die vermutlich Einiges an Kumpanei der Behörde mit den Mördern offenbart hätten.

ht,TS

zus.4
2.7.12 Der Präsident des sog. "Verfassungsschutzes", Heinz Fromm, tritt wegen der Vernichtung von NSU-Akten zurück. Bzw., wie es sein Chef, der rechtsextreme Innenminister Friedrich wörtlich ausdrückt (OT bei n-TV): "Es hat ihn erschüttert, daß die Aktenlöschungen in der letzten Woche bekannt geworden sind." - Vermutlich ist das aber nur ein weiteres Beispiel für das gemeingefährliche Daherreden dieses unfähigen Ministerdarstellers. Fromm selber galt bisher als integer.

n,TS

zus.5

5.7.12 Mehr über die skandalösen angeblichen "Pannen" beim sog. "VS" wird beim Bundestagsuntersuchungsausschuß bekannt. Befragung des Noch-Chefs Fromm und des Beamten, der die NSU-Akten vernichten ließ. Es entsteht der Verdacht, Beate Zschäpe sei als V-Frau auf der Gehaltsliste des Dienstes gewesen. - In den Tagesthemen wiedermal ein Gespräch mit dem unfähigen Innenministerdarsteller. 

Bei "Panorama" ein Gespräch mit "Klein-Adolf" (Andreas T.), einem VS-Mitarbeiter, der bei einem der Morde anwesend war. Angeblich zufällig, und angeblich hat er von dem Mord nichts mitbekommen. (Die Darstellung von T. klingt glaubwürdig. Zu fragen wäre dann aber, wer ihn an dem Tag und wozu dort ins Cafe geschickt hatte. Das sieht nach einer Sündenbockmission aus.)

ht,TS,TT

Panorama

zus.14

8

12.7.12 Bei "Monitor" weitere Details über Strafvereitelung und Aktenvernichtung durch "Verfassungsschützer" im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen die NSU-Terroristen.

Monitor

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18.7.12 Der sog "Verfassungsschutz" legt seinen Jahrebericht vor, in dem er zeigt, daß die "Versager" nichts kapieren wollen. Wieder werden militante Linke und Antifaschisten mit rechten Massenmördern und Rassisten auf eine Stufe gestellt. Neuer VS-Chef soll dementsprechend ein rechter Hardliner werden, Hans Georg Maaßen, der sich bei der Folterhaft des Murat Kurnaz als Menschenfeind bewiesen hat.

TS

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19.7.12 Der sog. "VS" ist zur Bedrohung für die Demokratie geworden. Die Befragungen in den Untersuchungsausschüssen sind dagegen ein Mittel zur Stärkung der Demokratie. (Arno Widmann)

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11.9.12 Der NSU-Untersuchungsausschuß hat entdeckt, daß es beim MAD eine Akte über den Terroristen Mundlos gibt, den der Geheimdienst in den 90er-Jahren versucht hatte anzuwerben. Der MAD hat die Existenz der Akte geleugnet, ihr Inhalt ist unbekannt, das Original wurde angeblich gelöscht. 

ht,TS

zus.5
18.9.12 Zusammenfassung der neueren Erkenntnisse über Verbindungen des sog. "VS" zur Terrorgruppe NSU und die Versuche von Politikern, diese zu vertuschen.

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20.9.12 Thomas R. ("Corelli"), ein V-Mann des "VS", wußte offenbar schon 2002 genau über die Aktivitäten der Terrorzelle bescheid und hat ihnen damals in seinem Kampfblatt "Der weiße Wolf" öffentlich dazu gratuliert. Seine Akte ist "verschwunden".

TT

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23.9.12 Beitrag bei "Spiegel-TV" mit weiteren Details über die Verbindungen des "VS" zu den Naziterroristen.  (NNA)*

Sp-TV

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25.9.12 Jahrelang hat die Polizei bei der Suche nach der Mordwaffe der Naziterroristen einige sehr klare Spuren einfach ignoriert, weil man immer nur nach Türken als vermuteten Tätern gesucht hat.

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3.11.12 Ein Jahr nach der Entdeckung der Naziterroristenbande. In Hamburg erinnern etwa 1000 Demonstranten daran und an den Rassismus bei Polizei und Behörden, der eine frühere Aufdeckung verhindert hat (und von der Regierung bis heute nicht Problem erkannt worden ist).

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4.11.12

Zum Jahrestag der Aufdeckung des NSU gibt es bundesweit Demonstrationen, organisiert vom "Bündnis gegen das Schweigen". Die Teilnehmer stellen Fragen nach der Verbindung der Sicherheitsbehörden zu den Terroristen und kritisieren institutionellen Rassismus. Bericht in der Tagesschau. Im heute-journal eine Reportage aus Wuppertal über die alltägliche Bedrohung durch Nazis und die Ignoranz der Justiz demgegenüber.

TS,hj

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8.11.12 Die Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen Beate Zschäpe wegen Mittäterschaft bei den NSU-Morden. Ausführlicher Bericht in den Tagesthemen, dazu ein Gespräch mit Generalbundesanwalt Harald Range. Dann ein Bericht über die Arbeit des Untersuchungsausschußes, der versucht, mehr über die Verbindung der Geheimdienste zum NSU herauszufinden, wobei der MAD nicht gerade konstruktiv mithilft. Und Kommentar von Frank Bräutigam. Wieder mal gute Moderation von Caren Miosga. - Ein Bericht auch bei Euronews.  ¤

Bei Quer ein Bericht über Verbindungen der NSU-Terroristen zu Nazis in Südtirol. Die italienische Polizei konnte dort weitere Morde verhindern, ihre Warnungen an die deutschen Kollegen wurden hier verschlampt. Einige NSU-Verdächtige laufen weiter frei rum.  ¤

TT,E

 

Quer

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13.11.12 Ein Beitrag über das Unwesen der V-Leute des sog. Verfassungsschutzes bei den Nazis (bzw. eigentlich eher umgekehrt). (Seltsamerweise behauptet der Beitrag, das V stünde für "vigilans", wachsam, nicht für "Verbindung".) Gespräch dazu mit dem Rechtsextremismusforscher Hajo Funke. Er sagt, daß er nicht gegen das Sammeln von Informationen ist, aber man muß diese auch richtig auswerten. Bisher haben V-Leute wesentlich mehr geschadet als genutzt. Die "Reformen" des (rechtsextremen) Innenministers ändern gar nichts. Auch Funke spricht von bewußten Vertuschungen beim "VS".   ¤

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13.11.12

"Das Terror-Trio - Warum die Behörden versagten" - Film von Inga Klees und Marcus Weller über die bisherigen Erkenntnisse über den NSU und dessen Zusammenarbeit mit dem sog. Verfassungsschutz (bzw. das "Versagen" der Behörden, wie es hier genannt wird. Und an das man mit jeder neuen Meldung über Aktenvernichtungen nicht mehr ernsthaft glauben kann. Oder, wenn der neue Verfassungsschutzpräsident wie selbstverständlich rechtsextremen Blättern Interviews gibt. Sein Innenminister tut das ja auch.) Der Film ist aber trotzdem absolut sehenswert!   ¤¤

(Der anschließende Film "Propaganda, Hass, Mord - Die Geschichte des rechten Terrors" lief am 26.3. im Ersten.)

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13.11.12 Polizeigewalt : "Im Zweifel gegen Ausländer" - Zwei Fälle zeigen, daß rassistische Mentalität bei deutschen Polizisten weiterhin vorkommt: Ali Korkusuz in Rheinland-Pfalz, der verhaftet wird, nachdem er selber gerade Verbrechensopfer wurde. Und Derege Wevelsiep (ein deutscher Ingenieur) in Frankfurt, der von inkompetenten Polizisten nur wegen seine Hautfarbe zusammengeschlagen wird. Der Beitrag empfiehlt, von der britischen Polizei zu lernen und z.B. endlich eine unabhängige Beschwerdestelle einzurichten. Aber weder Politik noch sog. Polizeigewerkschaften sehen überhaupt ein Problem.   ¤

Report-Mainz

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5.3.13

 

 

Geheimdienste / Rechtsstaat : Bei Frontal zuerst ein Bericht über Nazi-V-Männer, die den Ermittlern weiter Märchen über ihre (nachgewiesenen) Beziehungen zum Terrortrio erzählen und dabei vom sog. "Verfassungsschutz" unterstützt werden. Die staatliche Geheimorganisation behindert dabei ganz offensichtlich die Aufklärung der Morde (in die sie vermutlich selber verwickelt ist.)

Seit 1990 sind weit mehr als 150 Menschen in Deutschland von Nazis ermordet worden. Nur in 23 Fällen gab es Verurteilungen wegen Mordes. Speziell in Südostdeutschland schützt die Justiz offenbar die Täter. Frontal zeigt einen Fall, in dem die Täter nach einem versuchten bewaffneten Totschlag weiter frei herumlaufen. Sie sind bekannt, sie sind bekennende Nazis, und das Motiv war eindeutig Rassismus. Ein Dresdener Gericht hat dem Nazi Markus Privenau ein Umgangsrecht mit seinen Kindern zugesprochen, obwohl diese mit der Mutter im Aussteigerprogramm unter neuer Identität leben. Uwe-Karsten Heye dazu:  "Die Justiz leistet einen Beitrag zur Stärkung des Rechtsextremismus."   ¤

Frontal 21

 

Frontal 21

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15.4.13 Nachdem das Verfassungsgericht bestimmt hat, daß man bei einem Prozeß gegen rassistische Terroristen ausländische Reporter nicht als Beobachter ausschließen kann, verschiebt das offenbar völlig überforderte Gericht in München den Prozeß erstmal. Guter Beitrag darüber bei kulturzeit, und Gespräch mit dem Journalisten Thomas Moser. "Die restriktive Platzvergabe ist Ausdruck des Nichtverstehens der politischen Dimension dieses Prozesses." (Leider NNA)*  ¤

ktzt,TS,E

zus.16
15.4.13 "Der Zschäpe-Prozess - Brauner Terror vor Gericht" - Dokumentation von Eric Beres, Inga Klees, Ahmet Senyurt und Marcus Weller.   (NNA)*

ARD

44
2.5.13 Der Prozeß in München gegen die Erfurter Verfassungsschutzzelle soll nun nächsten Montag beginnen. Der Beitrag stellt die fünf Angeklagten vor, von denen drei als Aussteiger auf freiem Fuß sind.

TT

5
5.5.13 Vor dem Beginn des NSU-Prozesses. Berichte aus München von Jonah Hull (AJE) und Steven Evans (BBC). In den Tagesthemen ein Bericht über die Forderung der Nebenkläger (also der Opferfamilien), auch die Verstrickung des sog. "Verfassungsschutzes" im Prozeß zu thematisieren.

A,B,TT

zus.10
           
6.5.13 Beginn des Prozesses in München. Dieser wird wegen Befangenheitsanträgen der Verteidiger erstmal für eine Woche unterbrochen. Diverse Berichte. Bei "No Comment" Bilder von der Protestkundgebung der türkischen Gemeinde, bei der es ein paar Rangeleien mit Polizisten gab. A,B,TS,hj,E,NC zus.21
           
12.5.13 Recherchen des ZDF über eine Adressenliste und andere Dokumente, die die Polizei 1998 bei der Durchsuchung der Bombenbaugarage des NSU in Jena fanden. Darin waren die geplanten Terroranschläge schon vorgezeichnet. Polizei und Geheimdienste haben das Material nicht weiter beachtet, offenbar, um die darin genannten V-Leute zu schützen.

hj

4

14.5.13 Zweiter Tag des NSU-Prozesses in München. Wieder diverse Verzögerungsanträge der Verteidiger. Immerhin wird die Anklageschrift verlesen. Das Medieninteresse hat stark abgenommen.

TS,hj

zus.6

14.5.13   "Stille Post aus dem Knast" - Beitrag über Informationsnetzwerke von inhaftierten Naziterroristen und über den Umgang der Justizbehörden (speziell in Hessen) damit, der zwischen Desinteresse und Beihilfe liegt.   ¤

frontal21

9

15.5.13 Berichte vom dritten Tag des Prozesses in München. Weitere alberne Anträge der Verteidiger und Debatten über Verfahrensfragen. Zschäpe zeigt dem Publikum weiter nur den Rücken.

TS,TT

zus.8
16.5.13 Vierter Prozesstag in München, und Abschlußsitzung des NSU-Untersuchungsausschusses des Bundestages. Der Ausschuß stellt ein "Totalversagen" der Behörden bei der Aufdeckung der NSU-Mordserie fest, sieht dahinter aber keine Absicht. Im heute-journal Gespräch mit Clemens Binninger (CDU-Mann im Ausschuß).

TS,hj,TT

zus.20
21.5.13 Beim sog. "Verfassungsschutz" in Sachsen ist versehentlich eine Akte gefunden worden, die man dort 12 Jahre ignoriert hatte. Darin wurde im Jahr 2000, vor Beginn der Mordserie, die Gefährlichkeit und Mordlust des NSU völlig korrekt eingeschätzt. Die Gruppe und ihre Unterstützer waren allesamt bekannt. Unternommen wurde nichts.

TS,Report

zus.9

4.6.13 Beim Prozeß in München sagt Carsten S. aus. Er war mit Wohlleben befreundet und hat der Mörderbande die Schußwaffe besorgt, angeblich ohne von deren Plänen zu wissen. Danach (schon im Jahr 2000) hat er sich von der Naziszene getrennt.

hj

3

6.6.13 Beim Münchener Prozeß sagt der Angeklagte Holger G. über seine Beziehung zu den drei Zwickauer Terroristen aus. Er behauptet, von deren Aktivitäten nichts gewußt zu haben, entschuldigt sich aber bei den Opferfamilien. 

TS,TT

zus.5
9.6.13 Beitrag über die Geschichte des rechten Terrors in der BRD, angelehnt an das Buch "Blut und Ehre" von Andrea Röpke und Andreas Speit.

ttt

6

11.6.13 Beim Prozess in München erzählt Carsten S. von einem weiteren versuchten Mordanschlag in Nürnberg 1999. Auch dieser war von der Polizei bisher nicht als Tat von Nazis eingeordnet worden. 

TS,TT

zus.5
20.6.13 Bericht über die aufschlußreiche Vernehmung des Angeklagten Karsten S. beim Münchener Prozeß.

TS

2

24.6.13 Beginn der Beweisaufnahme beim Münchener Prozeß, Details über den Mord an einem Schneidermeister in Nürnberg 2001. Die Polizei hat damals mit ihrer Suche nach falschen Spuren vermutlich (und vermutlich absichtlich) echte Täterspuren vernichtet.

TS

2

3.7.13 Geheimdienste : Beitrag über den Spielfilm "Der blinde Fleck" von Daniel Harrich. Der Film beschäftigt sich mit den Hintergründen des Nazi-Terroranschlags auf dem Oktoberfest (26.9.1980), dessen absichtlichem Nichtaufklären durch die Geheimdienste und der Verstrickung der Strauß-CSU darin.

ktzt

7
4.7.13 Die Hauptangeklagte im NSU-Prozeß hat bisher nicht ausgesagt. Jetzt hat ein Polizist dort ein Gespräch geschildert, das er bei einer längeren Überführungsfahrt mit ihr geführt hatte. 

hj

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9.7.13 Beim NSU-Prozeß beginnt die Beweisaufnahme zum Mordfall Enver Simsek. Der Nürnberger Blumenhändler war im Jahr 2000 vermutlich das erste Opfer der Nazibande. Die Polizei hat jahrelang die Täter im Freundeskreis des Opfer gesucht und alle Hinweise auf Nazis ignoriert. In den Berichten wird das als "Fahndungspannen" bezeichnet.

arj,TS

zus.4

9.7.13

 

 

"Nazis im BND - Neuer Dienst und alte Kameraden" - Dokumentation von Christine Rütten über den Aufbau des BND durch frühere SS-Kader und Nazi-Massenmörder nach dem zweiten Weltkrieg.  (NNA)*  ¤

Aus dem arte-Text: "Die Dokumentation schildert, wie Männer von SS und Gestapo den Geheimdienst in den ersten Jahren der Bundesrepublik prägten. Von 1946 bis 1968, das waren die Jahre, in denen Reinhard Gehlen, Hitlers Chefaufklärer Richtung Osten, den Geheimdienst im westlichen Nachkriegsdeutschland aufbaute und den „Dienst“ der jungen Bundesrepublik Deutschland führte. Er holte vor allem alte Kameraden aus der Abteilung "Fremde Heere Ost" in den neuen Dienst. In den Akten findet die Filmemacherin Christine Rütten Belege dafür, wie auch in Nürnberg verurteilte, und später begnadigte Kriegsverbrecher alten Kameraden erstklassige Zeugnisse für den Dienst ausstellten. 
Für die Dokumentation sichtete Christine Rütten zahlreiche, zum Teil bislang nicht zugängliche Akten, und zeigt, wie sogar Massenmörder auf die Gehaltsliste des BND kamen und wie sie aus ihrem speziellen Wissen auch nach dem Krieg Kapital schlagen konnten."

arte

 

 

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10.7.13 Beim Prozeß in München Aussagen von Tatzeugen, die die Täter weglaufen gesehen hatten, von der Polizei aber ignoriert wurden.

TS

2

16.7.13 Beim NSU-Prozess wird das Verhältnis der drei Hauptbanditen untereinander erörtert.

TS

2

17.7.13 Beim NSU-Prozeß geht es um die Brandstiftung Zschäpes in ihrem Zwickauer Wohnhaus.

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2

6.8.13 32. Verhandlungstag beim NSU-Prozeß, der letzte vor der Sommerpause des Gerichts. Heute ging es um den Mord an Ismail Yasar am 9.6.05 in Nürnberg. Ein damals ermittelnder Polizist sagt aus, er sei damals bereits von einem "fremdenfeindlichen" Tatmotiv ausgegangen. Der Bericht der Tagesthemen fasst das bisherige Geschehen zusammen,

hj,TT

zus.4

21.8.13 Morgen will der Untersuchungsausschuß des Bundestags seinen gemeinsamen Abschlußbericht beschließen. Direkte Verbindungen des VS zum NSU wurden nicht aufgedeckt.

TS,TT

zus.6

21.8.13 "Staatsversagen - Der NSU-Ausschuß und die schwierige Aufarbeitung" - Film von Matthias Deiß, Jochen Graebert und Robin Lautenbach.  (NNA)*   ¤¤

ARD

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22.8.13

Der NSU-Untersuchungsausschuß übergibt offiziell seinen Abschlußbericht. Darin werden das "Versagen" der Sicherheitsbehörden kritisiert und diverse Verbesserungsvorschläge gemacht. Die Linke fordert, die V-Leute-Praxis sofort zu beenden und den sog. "Verfassungsschutz" aufzulösen. Opferanwälte kritisieren den institutionellen Rassismus in den Behörden. Bericht bei AJE von Barnaby Phillips.

A,TS,hj

zus.9
           
2.9.13 Zum Ende des NSU-Untersuchungsausschusses des Bundestages nochmal ein sehr kritischer Bericht. Viele Fragen wurden nicht beantwortet, die guten Beziehungen von Teilen des "VS" zu den Nazis wurden erkennbar, aber im Abschlußbericht nicht hervorgehoben. An "Pannen" glauben Viele nicht, so z.B. der Nebenklägeranwalt Yavuz Narin.   ¤ ktzt 9
5.9.13   Fortsetzung des NSU-Prozesses in München.

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17.9.13 NSU-Prozeß wegen Zeitschindeanträgen der Verteidiger unterbrochen. - Wie groß war (bzw. ist) das Netzwerk der NSU-Unterstützer? Neues über Verbindungen zu Nazibands (u.a. "Oidoxie"), bei deren Konzerten offen für die Mordgruppe geworben wurde. Die Mörder haben in Kassel am Tag vor einem Anschlag so ein Konzert besucht. V-Männer des "VS" immer mit dabei.   ¤ hj 5
18.9.13 Geheimdienste : Der sog. "Verfassungsschutz" in Niedersachsen hat jahrelang Journalisten bespitzelt, die in der Naziszene recherchiert haben. Auf Nachfragen gab es Lügen und (angebliche) Aktenlöschungen. Ex-Minister Schünemann behauptet, davon nichts gewußt zu haben.   ¤ Zapp

4

25.9.13 "Zapp" nochmal über die Überwachung von Journalisten durch den sog. "VS" in Niedersachsen. Die neue Chefin des VS, Maren Brandenburger (SPD), hält die (angebliche) Löschung der Überwachungsdaten für richtig und rechtmäßig und deckt damit die kriminellen Aktivitäten ihrer Vorgänger.

Zapp

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1.10.13 Beim NSU-Prozeß in München geht es um den Mord an Halit Yozgat am 6.4.06 in Kassel. Der damalige VS-ler (und Nazi) Andreas T. war bei dem Mord in einem Internetcafe anwesend, behauptet aber weiter, von der Tat nichts gemerkt zu haben. Er verwickelt sich dabei in Widersprüche. Der Vater des Opfers prangert die falschen Verdächtigungen gegen seine Familie durch die Polizei an.   ¤

TS,hj,nam

zus.8

9.10.13 Geheimdienste : Das Bundesverfassungsgericht erkennt, daß die jahrelange Überwachung des linken Parlamentsabgeordneten Bodo Ramelow durch den "VS" verfassungswidrig war und ist. - Für die rechtsextremen Schlapphüte wird dies Anreiz sein, ihre Tätigkeit noch zu intensivieren, lautet doch ihr Motto: "Schütz uns vor der Verfassung!"

TS

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15.10.13 Geheimdienste / Geschichte : "Dienstbereit: Nazis und Faschisten im Auftrag der CIA" - Dokumentation von Dirk Pohlmann über Altnazis aus Deutschland und Italien, die von der CIA nach dem Krieg zum weiteren Kampf gegen den Kommunismus rekrutiert und für verdeckte Operationen und Anschläge gegen die Demokratie eingesetzt wurden.   ¤

arte

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5.11.13 Der NSU-Prozeß in München geht weiter, aber die Medien interessieren sich kaum noch dafür. Nur bei RTL ein Bericht von der Verhandlung, bei der es jetzt um den Mord an Mehmet Kubasik in Dortmund geht. Auch hier hatte die Polizei das Opfer für einen Kriminellen gehalten.

RTL

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19.11.13 Beim NSU-Prozeß in München wird die Mutter von Uwe Böhnhardt vernommen, die auch zur Zeit der Terroranschläge noch Kontakt zu dem Terroristentrio hatte. Angeblich wußte sie von den Morden aber nichts.

TS,TT

zus.6
27.11.13 Beim NSU-Prozeß verweigert Zschäpes Mutter die Aussage, ihr Cousin kann sich nur an Wenig erinnern. - Bei kulturzeit Gespräch mit der Schriftstellerin Esther Dischereit, die ein Opernlibretto über die Verbrechen des NSU geschrieben hat. Sie kritisiert, daß die politische Dimension des Falles (Beteiligung der Geheimdienste, "tiefer Staat") beim Prozeß ausgeklammert wird. ht,ktzt zus.9
4.12.13 Als einzige Nachrichtensendung hat "heute" darüber berichtet, daß die Sicherheitsbehörden beim Überprüfen von Morden und Mordversuchen der letzten Jahre auf 750 Fälle gestoßen sind, bei denen das Tatmotiv möglicherweise rechtsextreme Gesinnung war. (Bericht der jW dazu.)

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2
5.12.13   "Zweifelhafte Aufklärung: NSU-Prozess am Scheideweg" - Bei "Quer" ein sehr kritischer Beitrag zum NSU-Prozeß. Die Verstrickung der Geheimdienste und die systematische Blindheit der Ermittlungsbehörden wird vom Gericht und von der Bundesanwaltschaft gezielt aus dem Verfahren herausgehalten. Das Terrornetzwerk "Blood and Honor" wird nicht angetastet. Eine vollständige Aufklärung wird so verhindert, mögliche strafbare Handlungen der Behörden können verjähren. - (Davor eine kabarettistische Einlage: Adolf ist zufrieden, weil es dank ihm keinen Antisemitismus mehr gibt und weil deutsche Innenminister diese Sichtweise teilen: keine Ausländer, keine Ausländerfeindlichkeit.)   ¤

Quer

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19.12.13 Eine Zwischenbilanz des NSU-Prozesses, Gespräch mit der Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen ktzt

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9.1.14 In einer szenischen Lesung (zu sehen in einem Video der "SZ") sprechen Schauspieler einige Szenen des Münchener NSU-Prozesses nach. Hier einige Ausschnitte. Teilweise unglaubliche Frechheiten der Justiz gegenüber den Angehörigen der Opfer.

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4

14.1.14 Neue Details über den Mord an einer Polizistin in Heilbronn. Das ZDF zeigt die Phantombilder von sechs Männern, die daran wahrscheinlich beteiligt waren, bei den Ermittlungen gegen den NSU aber nicht beachtet werden.

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5

16.1.14

 

Beim Münchener NSU-Prozeß geht es um den Mord an der Polizistin Michéle Kiesewetter in Heilbronn im April 2007. Ihr Kollege Martin A., der bei dem Anschlag schwer verletzt wurde, sagt aus, kann sich aber an nichts mehr erinnern. Beide Berichte weisen darauf hin, daß es etliche offene Fragen gibt, gehen darauf aber nicht näher ein. Die Bundesanwaltschaft hält den Fall für aufgeklärt. - Tatsächlich spricht alles gegen das simple Szenario der BAW und für die Vermutung, daß außer den drei bekannten NSU-lern noch ganz andere Leute in den Mord verwickelt sind. Vermutlich wäre Zschäpe die Einzige, die darüber etwas sagen könnte. Vermutlich hat aber auch sie gar nicht verstanden, in welchem Spiel sie da mitgespielt haben.

Dazu dringend zum Lesen empfohlen: "Aufklärung unerwünscht", von Wolf Wetzel in der jW.

hj,TT

zus.10
28.1.14 Die Nebenkläger beim NSU-Prozess verlangen Aufklärung über die Rolle der Geheimdienste bei der Mordserie des NSU. Der Generalbundesanwalt will das verhindern, das BKA geht wichtigen Spuren über Verflechtungen nicht nach.

hj

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1.4.14 Hundertster Verhandlungstag beim NSU-Prozeß in München.

TS

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12.4.14

Aperture: "The hidden Truth" - Dokumentation bei PressTV von Hamid Kouhpaei über die NSU-Morde und die Verbindungen des "VS" zu alten und neuen Nazis. Mit diversen Experten im deutschen OT (englische UT), u.a. Wolf Wetzel, teilweise durchaus interessante Aussagen. Das Ganze aber leider grausam zusammengestoppelt, zwischendurch immer wieder Passagen, die nichts mit dem Thema zu tun haben, überflüssige Musikteile. Sehr zähe Kost.

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6.5.14 Der Münchener Prozeß dauert jetzt ein Jahr. - Rainer Fromm berichtet über staatlich bezahlte Terroristen, die V-Männer. Ihre Rolle beim NSU aufzudecken verhindern die Bundesanwälte mit allen Mitteln, es gibt beim Prozeß keine Aussagegenehmigungen, die Akten wurden geschreddert, notfalls sterben die wichtigsten Zeugen an plötzlichem Herzversagen, wie kürzlich Thomas Richter ("Corelli"). Nach dem Beitrag warnt Marietta Slomka vor den Gefahren des "radikalen Denkens" (und Immanuel Kant und Hannah Arendt rotieren im Grab). -  Alf Meier zieht eine Zwischenbilanz des Prozesses nach 110 Verhandlungstagen. - Kommentar von Frank Bräutigam.   ¤

hj,TT

zus.10

23.5.14   Über das neue Buch von Stefan Aust und Dirk Laabs: "Heimatschutz - Der Staat und die Mordserie des NSU". Darin geht es um die Rolle des sog. "VS" und seiner V-Männer bei den NSU-Morden. Bis heute verhindert der VS die Aufklärung. "Frau Zschäpe schweigt und der VS schreddert die Akten." Gespräch mit den beiden Autoren.   ¤

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4.6.14 Beim NSU-Prozeß in München geht es um einen Bombenanschlag in Köln im Januar 2001, zu dem der NSU sich in seinem Paulchen-Panther-Video bekannt hat. Daß tatsächlich die drei bekannten NSU-Mitglieder die Täter waren, ist aber höchst unwahrscheinlich. Wer sonst noch zum NSU gehört, bleibt (dank Aktenvernichtung beim VS) unbekannt.

ht

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11.6.14 Beitrag zum Buch von Thomas Moser und Stefan Aust ("Geheimsache NSU"), mit neuen Belegen für die aktive Vertuschung von Hinweisen auf die NSU-Täter durch die deutschen Geheimdienste (am Beispiel Köln) und für eine Beteiligung der Dienste beim Polizistenmord in Heilbronn.   ¤

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23.6.14 Noch ein Beitrag über Hinweise (u.a. beim Bombenanschlag in der Kölner Probsteigasse), daß zum NSU noch weitere Täter gehören. Die Bundesanwaltschaft hält trotzdem weiter an ihrer These fest, der NSU habe nur aus drei Leuten bestanden, von denen zwei tot sind.

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2.7.14 Noch ein Bericht über das Kölner Attentat, bei dem alles auf den Kölner Nazi Johann H. als Täter deutet. Die Bundesanwaltschaft weigert sich, die Spur weiter zu verfolgen, da man sich auf die Theorie von der Dreierbande festgelegt hat.

hj

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6.7.14   "Der Verfassungsschutz als Verfassungsgefahr" - Noch ein Beitrag über die Bemühungen des "Verfassungsschutzes", die Aufklärung des NSU-Terrors zu verhindern. Es ist inzwischen klar, daß wesentlich mehr Personen zum NSU gehören als Zschäpe und die beiden Toten, aber alle anderen Beteiligten werden vom "VS" gedeckt bzw. weiterhin bezahlt. Die Bundesregierung tut nichts, um die Vertuschung durch den "VS" zu beenden.  Der Beitrag nennt diesen Zustand "unerträglich". (Im Beitrag erstmals Bilder des wahrscheinlich an mindestens einem Mord beteiligten Andreas Temme, der weiterhin als Beamter für den "VS" arbeitet.)   ¤

ttt

7

15.7.14 Beim NSU-Prozeß wird Tino Brandt vernommen. Der frühere V-Mann sagt aus, daß er große Mengen Geld des "VS" direkt an den NSU weitergeleitet hat.

ht,TS

zus.4

16.7.14 Beim NSU-Prozeß entläßt Zschäpe ihre drei Pflichtverteidiger. Spekulationen, ob sie jetzt doch im Prozeß zur Sache Stellung nehmen will. - Im heute-journal auch ein Bericht über die Bedeutung der V-Leute des sog. "Verfassungsschutzes". Offenbar haben die Geheimdienste gezielt polizeiliche Ermittlungen gegen die Terrorgruppe verhindert.

TS,hj,TT

zus.14
18.8.14 Nur um 17:00 berichtet die Tagesschau über den brisanten Abschlußbericht des NSU-Untersuchungsausschusses in Thüringen. Darin wird offen der Verdacht ausgesprochen, daß der sog. "Verfassungsschutz" aktiv die NSU-Terroristen unterstützt hat.

TS

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20.8.14   "The Ceska Murders" - "How Germany's failure to track down the killers of nine immigrants affected its relationship with the Turkish community." - Film von Sibel Karakurt über die NSU-Mordserie und den Umgang mit den Angehörigen der Opfer. O-Töne durchweg auf deutsch, mit englischen UT. Leider NNA)*  Sehr dringend noch ansehen!   ¤¤¤

A

44

      
Al Jazeera World - The Ceska murders von aljazeeraenglish
   
21.8.14 Der Abschlußbericht des thüringischen NSU-Untersuchungsausschusses ist nun veröffentlicht worden. Darin werden schwere Vorwürfe gegen die Sicherheitsbehörden erhoben und offen der Verdacht ausgesprochen, daß es gezielte Sabotage durch den "VS" gab, um die Ermittlungen gegen die Mörder zu hintertreiben und diese zu schützen. Drei Berichte, in den Tagesthemen ein Kommentar von Stefan Raue: "ein Blick in den Abgrund".    ¤

ht,TS,TT

zus.10
22.8.14 Der Landtag in Erfurt hält eine Trauerstunde für die Opfer des NSU ab. Nochmal wird der Verdacht ausgesprochen, daß der "VS" die Mordermittlungen hintertrieben hat. Auch die These des Selbstmordes der beiden mutmaßlichen Haupttäter wird in Frage gestellt. 

hj

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23.9.14 Geheimdienste : Der renommierte Soziologe und Fußballfanforscher Martin Thein war in Wahrheit Mitarbeiter des sog. "VS". Seit das im Buch "Heimatschutz" aufgedeckt wurde, ist der Mann abgetaucht. ktzt 9
26.9.14  

"Der Nationalsozialistische Untergrund - Was wußte der Staat vom braunen Terror?" - Dokumentation von Rainer Fromm.  (leider NNA)*   ¤¤

 

ZDF-info

44

10.10.14

"Der blinde Fleck - Das Oktoberfestattentat" - Spielfilm von Daniel Harrich, über das Nazi-Attentat in München 1980 und die Recherchen von Ulrich Chaussy zu dessen Urhebern und Hinterleuten. Sehr nah an der Realität, fast dokumentarisch. Absolut sehenswert!    ¤¤

arte

90
13.10.14

"Spitzel und Spione - Innenansichten aus dem Verfassungsschutz" - Film von Egmont R. Koch und Holger Schmidt. Mitarbeiter des sog. "Verfassungsschutz" sprechen vor der Kamera (aber getarnt) über ihre Arbeit und ihre Ansichten, speziell zum "Versagen" des VS bei der NSU.

WDR 44
17.10.14 Es stellt sich heraus, daß nicht nur zwei, sondern eine ganze Reihe von Michele Kiesewetters Kollegen beim KKK waren. Obwohl hier ein Motiv für den Mord an der Polizistin zu finden sein dürfte (nämlich daß die Frau die Nazipolizisten kannte und auffliegen lassen wollte), behauptet die Bundesanwaltschaft weiterhin, sie sei nur ein zufälliges Opfer des NSU gewesen.

hj

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21.11.14

Am Sonnabend bringt 3sat die Dokumentation "Unter aller Augen - Der NSU auf der Bühne", über drei Theaterinszenierungen zum Thema des rechten Terrors und des Umgangs der Gesellschaft damit. Bei kulturzeit eine Zusammenfassung.   ¤

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22.11.14

"Unter aller Augen - Der NSU auf der Bühne" - Film von Kathrin Schwiering über drei Theaterinszenierungen zum Thema des rechten Terrors und des Umgangs der Gesellschaft damit : "Urteile" von Christine Umpfenbach in München, "Rechtsmaterial" von Jan-Christoph Gockel in Karlsruhe und "Die Lücke" von Nuran David Calis in Köln.   ¤¤

3sat 43
26.11.14

Beim NSU-Prozess in München sagt als Zeuge Ralf H. aus, der den Terroristen seinen Ausweis überlassen hatte. Der Mann, der wohl selber zur Terrorgruppe gehört, erzählt offensichtliche Lügengeschichten und kann unbehelligt nach Hause gehen.

nam

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11.12.14

Die Bundesanwaltschaft nimmt die Ermittlungen zum Terroranschlag auf dem Oktoberfest (26.9.1980) wieder auf. Es gebe "neue Erkenntnisse" über mögliche Mitwisser des angeblichen Alleintäters Gundolf Köhler. 1997 hatte die Bundesanwaltschaft alle Beweismittel (Asservate) vernichten lassen.

TS,hj

zus.5
12.12.14

Bei kulturzeit ein ausführlicher Beitrag über den Terroranschlag auf dem Oktoberfest und dessen anscheinend gezielte Nichtaufklärung. Die jetzt angeblich "neuen" Hinweise über Hintermänner liegen seit 1985 vor, recherchiert von dem Journalisten Ulrich Chaussy. 1997 hat die Bundesanwaltschaft alle Beweismittel (Asservate) vernichten lassen. - Tina Mendelsohn spricht mit Ulrich Chaussy über den Fall, über die Parallelen zum Fall NSU, und Chaussys jahrzehntelange Bemühung um Aufklärung.  ¤¤

ktzt

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17.12.14

 

Nach drei Jahren liegt weiter fast Alles über den NSU und seine Morde im Dunklen. Der Staat hat offenbar kein Interesse an einer wirklichen Aufklärung. Der Blogger "Fatalist" hat im Mai 2014 Tausende (angebliche) Ermittlungsakten des BKA veröffentlicht. Daraus geht hervor, daß alles, was bisher offiziell über den NSU bekannt wurde, ein Lügengebäude ohne faktische Basis ist. Die Gruppe "Arbeitskreis NSU" (u.a. Siegfried Mayr) versucht, aus den Akten die wirklichen Zusammenhänge zu erschließen. Das BKA verweigert Politikern die Einsicht in die echten Akten. Mayr hat Anzeige erstattet wegen der Ermordung von Böhnhardt und Mundlos. - Ich höre davon zum ersten Mal und habe keine Zeit zum Recherchieren. Die "offizielle" Version ist aber dermaßen unlogisch, daß ich vermute, daß die Enthüllungen von "Fatalist" echt und zutreffend sind. Er hat guten Grund, sich im fernen Ausland zu verstecken. Kommentar von Gert Scobel: "Die NSU-Affäre entwickelt sich zur ernsthaften Staatsaffäre."   ¤¤

ktzt

 

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18.12.14

Bei allen deutschen Sendern ist die Aussage von Sebastian Edathy vor dem Untersuchungsausschuß des Bundestages (zur sog. "Edathy-Affäre") Top-Thema des Tages. Und in keinem einzigen Beitrag wird auch nur irgendwie am Rand erwähnt, daß Edathy bis zu der "Affäre" Vorsitzender im NSU-Untersuchungsausschuß war. Schon gar nicht kommt irgend ein Journalist auf das, was doch völlig offensichtlich ist: daß BKA-Chef Ziercke gezielt eine persönliche Schwäche von Edathy benutzt hat, um diesen kritischen Fragensteller loszuwerden. - Bei "Panorama" der ausführlichste Beitrag, mit einem großen Teil von Edathys Aussagen. Leider hat auch er selber den Zusammenhang zum NSU-Skandal nicht thematisiert.  ¤

Panorama

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20.1.15

Beim Prozess in München beginnt der Abschnitt zum Nagelbombenanschlag in Köln.

TS,hj

zus.6
21.1.15

Beitrag über die "NSU-Protokolle", eine Lesung von Mitschriften des Münchener Prozesses durch Schauspieler in München.

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3.2.15 Neue Erkenntnisse über die Attentäter beim Oktoberfest1980. Es gibt u.a eine Spur für die abgerissene Hand, die damals gefunden wurde und niemandem zugeordnet werden konnte.  TT 3
4.2.15

Nochmal: der Spielfilm "Der blinde Fleck - Das Oktoberfestattentat" von Daniel Harrich. siehe 10.10.14   ¤¤

und dazu die Doku: "Attentäter - Einzeltäter? Neues zum Oktoberfestattentat", auch von Daniel Harrich.  ¤¤

ARD

ARD

89

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20.2.15

Der Krimiautor Wolfgang Schorlau hat sich intensiv mit dem Fall NSU beschäftigt und schreibt einen Roman darüber. Er sagt vor dem Untersuchungsausschuß in Ba-Wü. aus und sagt, daß der "Thüringer Heimatschutz" praktisch eine Organisation der Geheimdienste war. Und der Mord an der Polizistin in Heilbronn sei noch keineswegs aufgeklärt.

arj

3

23.2.15

Es sind Telefonmitschnitte aufgetaucht, die belegen, daß "Verfassungsschützer" vorher von dem geplanten Mord des NSU im Internetcafé in Kassel (6.4.06) wußten. Der damalige hessische Innenminister Bouffier hat dafür gesorgt, daß die Mitwisser nicht von der Polizei vernommen wurden. - Am gleichen Tag zahlreiche Berichte über den Auftakt des Prozesses gegen den NSU-Ermittler Edathy. Keiner erwähnt den Zusammenhang.   ¤

hj

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24.2.15

 

Noch zwei Berichte über die neuen Hinweise, daß der "VS" am NSU-Mord in Kassel beteiligt war. Und eine Reaktion von Bouffier: er nennt die begründeten Vermutungen, daß er als Innenminister die Mörder gedeckt hat, "ungeheuerlich" und "unverschämt". (Nochmal: ungeheuerlich soll also nicht der Vorwurf sein, sondern daß man ihn erhebt! Unverschämt ist hier nur einer, Bouffier selber.) Aus den O-Tönen geht nicht hervor, ob er die Unterstellungen auch als "falsch" bezeichnet hat. Kann man aber wohl als bestätigendes Dementi durchgehen lassen.

RTL,TT

zus.6
2.3.15

 

Bericht über den weiter unaufgeklärten Mord an der Polizistin Michele Kiesewetter in Heilbronn, mit dem sich nun ein Untersuchungsausschuß in Stuttgart befaßt. Daß wirklich die NSU-Terroristen die Täter sind, glaubt inzwischen kaum noch jemand. Mögliche Mitwisser wurden ausgeschaltet. (Und erneut vermeidet es die Tagesschauredaktion, das Thema gleich hinter "Edathy" zu bringen und sich dazu eine sinnvolle Überleitung ausdenken zu müssen. Das Verfahren gegen den NSU-Ermittler des Bundestages ist gegen Zahlung einer Geldbuße eingestellt worden.)

TT

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5.3.15

Der NSU hatte auch in Dortmund einen Ableger, der vermutlich für den Mord an Mehmet Kubasik am 4.4.06 in Dortmund verantwortlich war. Der Journalist David Schraven hat ausführlich zu dem Fall recherchiert und seine Ergebnisse in dem Comicband "WeiSSe Wölfe" festgehalten.   ¤

ktzt

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30.3.15

Vierter seltsamer Todesfall eines Zeugen zum NSU-Komplex. Die Ex-Freundin des offenbar ermordeten Florian H. stirbt angeblich an einer Embolie nach einem Sportunfall. Nur in den Tagesthemen eine völlig unverfänglich abwiegelnde nichtssagende Kurzmeldung.

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1/2
20.4.15

 

"V-Mann-Land - Spitzel im Staatsauftrag" - Film von Katja Riha und Clemens Riha. Ehemalige V-Männer des sog. "VS" und aktive Nazis äußern sich vor der Kamera. Es wird deutlich: der "VS" beobachtet die Nazi-Szene nicht (jedenfalls behält er seine Erkenntnisse, z.B. über den NSU, für sich), stattdessen fördert er sie und sorgt für eine weitere Radikalisierung. Vom Staat bezahlte Agenten stacheln Nazis zu Verbrechen an. Die Hälfte der Führungskader der Nazis werden vom Staat bezahlt. Und im Bundeskanzleramt sitzt ein Mann, der die Aufklärung der NSU-Morde gezielt verhindert.   ¤¤

ARD

 

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20.4.15

Kurzfassung obigen Beitrags, mit einigen Ergänzungen. Und Gespräch mit dem Autor Raul Zelik, der mit einer Petition die Abschaffung des "VS" fordert.   ¤

ktzt

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4.5.15

Ortstermin des Stuttgarter Untersuchungsausschusses am Tatort des Mordes an der Polizistin Michele Kiesewetter in Heilbronn, der trotz aller dagegensprechenden Indizien weiter dem NSU zugerechnet wird.

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11.5.15

Andreas Temme, der Ex-"Verfassungsschützer", mutmaßliche Tatzeuge und mutmaßliche Mitwisser des NSU-Mordes in Kassel sagt vor dem hessischen Untersuchungsausschuß aus. Er behauptet erneut, er habe nichts gewußt und nichts gesehen.

ht 2
1.6.15

Die Aufnahmen von Überwachungskameras aus der Wohnung des Terrortrios (die Kameras hatten sie selber dort installiert) geben Einblick in dessen biederes Doppelleben. Auf Zschäpes Rechner wurden angeblich Kinderpornos gefunden, angeblich gab (bzw. gibt) es im NSU-Umfeld auffallend viele Pädophile. (Vorschau auf die Doku "NSU Privat", die auf ZDF-Info am 3.6. um 10:30 laufen soll.)

hj

4

2.6.15

"NSU privat - Innenansichten einer Terrorzelle" - Doku von Rainer Fromm und Udo Frank über das Privatleben der drei Terroristen in Zwickau.  (NNA)* (3.6.)  ¤

ZDF-info

44

30.6.15

Wer war der Mann, der im Dezember 2000 die Bombe in der Kölner Probsteigasse hinterlegt hat? Das Phantombild ähnelt dem Kölner Nazi Johann Helfer. Dieser war V-Mann des "VS", bestreitet aber, jemals wirklich ein Nazi gewesen zu sein.

hj

5

3.7.15

CDU und SPD beschließen im Bundestag eine "Reform" des sog. "Verfassungsschutzes". Perverserweise nimmt man die durch den Fall NSU zu Tage getretene Verquickung des Geheimdienstes mit Nazis und Terroristen als Begründung, um dem "VS" noch mehr Befugnisse zu geben. Das Unwesen der "V-Leute" (vom Staat bezahlte Nazis) soll weitergehen.

ht,TS

zus.4
6.7.15

 

 

 

 

 

 

 

 

"Kampf um die Wahrheit - Der NSU und zu viele Fragen" - Film von Katja und Clemens Riha über ungeklärte bzw. gezielt falsch aufgeklärte Teile des NSU-Komplexes. 

1. Der Tod von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos. Die Leichen wurden vor dem Auffinden bewegt, die Waffen ebenfalls. Die offizielle Version (Mundlos erschießt erst Böhnhardt und dann sich selbst) ist nach zahlreichen Indizien und Zeugenaussagen unhaltbar. Also sind beide ermordet worden. Ihre Mörder laufen frei herum und beziehen weiter Beamtengehälter.

2. Explosion und Brand im NSU-Haus in Zwickau. Die Ursache der Explosion ist unbekannt, der angebliche Ablauf stimmt nicht.

3. Der Mord an der Polizistin Kiesewetter in Heilbronn. Es gab mehrere weitere Täter, ob (bzw. warum) die NSU-Terroristen überhaupt dabei waren, ist unklar.

4. Der Mord an Florian Heilig. Es ist offensichtlich, daß der NSU-Tatzeuge ermordet wurde, vermutlich von beteiligten Nazis oder Polizisten.

5. Der mysteriöse Tod von dessen Freundin Melissa.

Bei allen Fällen hat die Polizei extrem schlampig ermittelt und massiv Spuren, Beweismittel und Fotos zerstört. Polizei und Staatsanwälte haben Zeugen ignoriert, eingeschüchtert bzw. mítgeholfen, diese auszuschalten. Teilweise waren aktive Nazis in Polizeiuniform unter den Ermittlern. In allen Fällen wurden die Untersuchungsausschüsse massiv belogen, und mindestens im Stuttgarter Ausschuß sitzen Leute, die selber in den Fall involviert sind. Es ergibt sich das Bild, daß Teile der Polizei von Nazis unterwandert sind und es geschafft haben, gemeinsam mit den für die Mordserie verantwortlichen Geheimdienstlern ihre eigene Version zum offiziellen "Fakt" zu machen, offenbar, um weitere Täter bzw. die wirklichen Täter zu decken.

Der Film stellt etliche Leute vor, Journalisten, Privatdetektive, aufmerksame Zeugen, nachfragende Angehörige, mutige Abgeordnete in den Untersuchungsausschüssen, die alle weiter nach der Wahrheit suchen und sich nicht abwimmeln lassen. Sehr verdienstvolle, sehr faktenreiche und sehr präzise Dokumentation. Unbedingt ansehen!   ¤¤¤

Kurzfassung des Films auch bei kulturzeit, mit ein paar Erweiterungen, u.a. über die Bedeutung des KKK bei der Polizei in BaWü.  ¤

3sat

ktzt

 

 

 

 

 

 

 

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8

 

 

 

 

 

 

 

            
20.7.15

Beim NSU-Prozess lehnt das Gericht den Antrag der drei Pflichtverteidiger auf Entpflichtung ab. Das Verfahren kann also weitergehen. Sowohl die Verteidiger als auch Zschäpe hatten behauptet, ihr Verhältnis sein zerrüttet, hatten aber keine Gründe dafür genannt.

TS,TT

zus.6
25.9.15

 

Themenabend zum Terroranschlag auf dem Oktoberfest am 26.9.1980

1. Nochmal die Doku: "Attentäter - Einzeltäter? Neues zum Oktoberfestattentat" von Daniel Harrich.  ¤¤

2. "Anschlag auf die Republik? Das Oktoberfestattentat 1980" - Dokumentation von Frank Gutermuth und Wolfgang Schoen aus dem Jahr 2009.  (NNA)*  ¤¤

3. "Lebenslinien - Nach dem Wiesn-Attentat" - Film von Juliane Schuhler. Überlebende des Anschlags erinnern sich. Film aus dem Jahr 2006.   ¤

4. "alpha-Forum" - Jochen Kölsch spricht mit dem Journalisten Ulrich Chaussy, der seit 35 Jahren die Hintergründe des Anschlags ermittelt und dabei immer wieder auf eine Wand des Schweigens und Vertuschens seitens der Geheimdienste stößt. Äußerst spannend und hörenswert! (Sendung von 2014)  ¤¤¤

Die Beiträge zum Oktoberfestattentat (dieser Themenabend, der Spielfilm "Der blinde Fleck", diverse Meldungen, ktzt 12.12.14) sind alle zusammen auf den DVDs "NSU #12" und "NSU #13".)

Alpha

 

29

43

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43

26.9.15

Gedenkfeier in München 35 Jahre nach dem Terroranschlag auf dem Oktoberfest. Die andauernde Suche nach den Hinterleuten wird im Beitrag bei TS24 angesprochen, in der Kurzmeldung der Tagesschau um 20 Uhr nicht.

TS24

2

2.11.15

"Die Akte Zschäpe - Die letzten Rätsel des NSU" - Film von Philipp Grüll, Inga Klees, Ulrich Neumann und Marcus Weller - Neben viel überflüssiger Psychologisiererei der Hauptangeklagten (die anderen angeklagten Bandenmitglieder kommen gar nicht vor) auch einige spannende Fragen, zum Mord an Michele Kiesewetter, zum Tod von Böhnhardt und Mundlos und zur mutwilligen Zerstörung des Terroristenunterschlupfs in Zwickau. Allerdings werden an allen drei Fällen ständig unglaubliche "Fehlleistungen" der Polizei beschrieben, statt zu fragen, wer da wohl warum kein Interesse an der Aufklärung hatte und hat. Trotzdem brauchbare Materialsammlung.  ¤

ARD

44

10.11.15

Für Mittwoch hatte der neue Verteidiger von Zschäpe angekündigt, eine Erklärung der Hauptangeklagten zu verlesen, in der sie erstmals zur Sache aussagen wolle. Die drei alten Verteidiger wollen deshalb ihr Mandat niederlegen, sodaß der Prozeß wiedermal für eine Woche unterbrochen wird.

RTL,TS

zus.2
11.11.15

"ZDF-Zoom: Der Fall Zschäpe - Was wusste der Verfassungsschutz?" - Film von Rainer Fromm und Ron Boese über Verstrickungen des sog. "Verfassungsschutzes" mit den Naziterroristen, aufgezeigt an einigen gut recherchierten und belegten Fällen. -  Die meisten der staatlichen Terroristenfreunde sind immer noch im Dienst, beziehen Beamtengehälter, bemühen sich, noch vorhandene Beweise verschwinden zu lassen und sind gerade erst von der Bundesregierung mit neuen Kompetenzen ("für den Kampf gegen Extremisten") ausgestattet worden.  ¤

ZDF

30

13.11.15

Beitrag über Wolfgang Schorlaus neuen Kriminalroman "Die schützende Hand", der sich auf die Suche nach den Mördern der beiden Mordnazis Mundlos und Böhnhardt macht. Dann Gespräch mit dem Nebenklägeranwalt Mehmet Daimagüler. (leider NNA)*   ¤¤

aspekte

14

17.11.15

Ausschnitt aus der Satiresendung "Die Anstalt".  Ausführliche detaillierte Untersuchung der Merkwürdigkeiten bei der Aufklärung des NSU-Terrors. U.a. zur unhaltbaren Selbstmordtheorie. Und das Puzzle der V-Männer rund um die Terrorzelle. Später mehr dazu.    ¤¤¤

 "Die Anstalt - Der Faktencheck", sehr ausführliche Sammlung von Literatur und Links zum Thema.

ZDF

23
               
20.11.15

In der "heute-show" noch ein Stück über die ungeklärten Fragen bei der Aufklärung des NSU-Komplexes, mit Anmerkungen zu den Versuchen des "VS", seine Spuren zu verwischen, und "CSI-NSU - Deutschlands dümmste Spurensicherung". Nicht tiefschürfend, aber immerhin.

ZDF 6
30.11.15

 

 

BRD / Geheimdienste / NSU

Drei Dokus zum Thema "Geheime Naziarmeen" / "Stay Behind" / "Gladio" habe ich heruntergeladen. 

"Gladio - Die geheimen Nazi-Armeen in Europa" - Dokumentation von Wolfgang Schoen und Frank Gutermuth (SWR 2010). Darin geht es u.a. auch ausführlich um das Oktoberfestattentat.  ¤¤

Dokumentation von Allan Francovich bei BBC-"Timewatch" (1992), mit drei Teilen: "Gladio Part 1 – The Ring Masters", "Gladio Part 2 – The Puppeteers" und "Gladio Part 3 – The Foot Soldiers"  ¤¤

"Stay Behind - Die Schattenkrieger der NATO" - Dokumentation von Ulrich Stoll (ZDF 2014)  ¤¤

sowie "Deckname Gladio - Geheime NATO-Truppen im Kalten Krieg" - Film von Lucio Mollica. (ZDFinfo 11.12.15)  ¤¤

Alles zusammen auf zwei DVDs, NSU #14 und NSU # 15

(SWR)

(BBC)

(ZDF)

ZDFinfo

87

3x49

44

44

           
7.12.15

Die angekündigte Aussage von Beate Zschäpe hat sich weiter verschoben, jetzt wegen eines angeblichen Nervenzusammenbruchs der Angeklagten. Am 10.12. soll der Text nun aber verlesen werden. Aktuelles bei heute+ und N24.

Im heute-journal ein Beitrag von Rainer Fromm und Elmar Theveßen über die Ungereimtheiten der offiziellen Version. Zum NSU haben etwa 200 Personen gehört, an den Morden waren mehr als nur die drei beteiligt. Der Selbstmord der beiden Uwes ist sehr zweifelhaft.

hj,h+,N24

zus.10
8.12.15

Am Vorabend der angekündigten Erklärung von Zschäpe im NSU-Prozeß. Ein psychologisches Portrait der Angeklagten. Und Gerichtsreporterin Sarah Tacke über die wichtigen Fragen, zu denen man sich Aufklärung erhofft (und nicht bekommen wird): gab es weitere Mittäter? Welche Rolle spielte der sog. "Verfassungsschutz"? Wie wurden die Opfer ausgewählt? Tacke erwartet nicht viel und liegt damit absolut richtig.

hj

6

9.12.15

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beim NSU-Prozeß in München liest Zschäpes neuer Anwalt Mathias Grasel eine Erklärung vor, in der Beate Zschäpe erstmals zur Sache Stellung nimmt. Sie behauptet, es habe nie eine Organisation "NSU" gegeben, das sei alles nur eine Idee der beiden Uwes gewesen. Sie selber habe von den Morden vorher jeweils nichts gewußt, sei also auch nicht an der Planung beteiligt gewesen, und habe die Taten im nachhinein jedesmal abgelehnt. Sie sei nur aus Liebe zu den beiden Uwes mit ihnen in den Untergrund gegangen. Der Mord an der Polizistin Kiesewetter sei nur erfolgt, um an bessere Waffen zu kommen.

Alle wichtigen Fragen werden in der Erklärung nicht beantwortet: welche Kontakte zum "VS" gab es? Wer außer den Dreien war noch beteiligt? Wer hat die Opfer ausgesucht? Speziell im Fall Kiesewetter: warum wurde gerade diese Polizistin ermordet, eine in thüringer Nazikreisen bekannte Antifaschistin mir mehreren Nazis im Kollegenumfeld? Wer hat die Täter zu ihr hingeführt?

Praktisch alle Beobachter sind sich einig, daß Zschäpes Aussage in weiten Teilen unglaubwürdig ist. Sie muß mehr gewußt haben. Bzw., es gibt ja Belege dafür, daß sie mehr wußte. Die ganze Aussage deckt sich wunderbar mit der Version der Bundesanwaltschaft, wonach der NSU nur aus drei Personen bestand. Ich bin mir sicher, daß die Aussage nicht die Idee von Zschäpe war. Da haben andere Leute dran mitgeschrieben, die sehr viel zu verlieren hätten, wenn Zschäpe die Wahrheit sagen würde. Vermutlich weiß sie sogar, wer die beiden Uwes ermordet hat. Jedenfalls weiß sie, warum das geschah. Sie selber dürfte die Kontaktperson des thüringer "VS" zum NSU gewesen sein, und zugleich war sie der Kopf der Zelle. Der NSU war eine Veranstaltung von Beamten des thüringer "VS", die mit Staatsgeld eine Gruppe von Naziterroristen aufgebaut und gedeckt haben und bis heute decken. Zum Unterstützerkreis des NSU gehören bis heute etwa 200 Personen.

In den TV-Berichten werden diese Fragen nur sehr am Rande erwähnt. Der Name "Verfassungsschutz" kommt in den meisten Berichten überhaupt nicht vor. Daß im Fall Kiesewetter die Aussage von Zschäpe rein gar nichts erklärt und die vorliegenden Spuren etwas völlig anderes sagen, haben fast alle Journalisten erfolgreich verdrängt. Daß im Fall des Todes der Uwes alles gegen die Selbstmordtheorie spricht (penibel nachgewiesen im Dengler-Roman von Wolfgang Schorlau), nimmt anscheinend auch niemand ernst.

Aufbewahrt: bei N24 mittags ausführliche Zitate aus Zschäpes Erklärung und Interviews mit Hajo Funke und Stefan Aust. Funke ist leider völlig konfus, er hat die Dinge zwar kapiert, kann aber nichts klar ausdrücken. Aust deutlicher, aber ohne großen Erkenntnisgewinn.

Alle Berichte und Hintergründe der wesentlichen Nachrichtensendungen. Bei arte Gespräch mit der Anwältin Seda Basay (Vertreterin der Familie Simsek). Bei "heute" spricht Christian Ströbele die Verwicklung des "VS" kurz an. In den Tagesthemen ein Kommentar von Stefan Raue (mdr). Bei "heute+" ein recht luzider Bericht von Sarah Tacke.

Einziger brauchbarer Bericht bei internationalen Sendern von Neave Barker bei AJE. Korrekter und präziser Bericht, aber die Dimension des Staatsverbrechens ist hier nicht bekannt.

Talkshow "Anne Will: Die Zschäpe-Aussage - Werden die NSU-Taten aufgeklärt?" Mit Clemens Binninger (CDU, Vorsitzender des NSU-Untersuchungsausschusses im Bundestag), Günther Beckstein (CSU, ehemaliger Innenminister), Gisela Friedrichsen (Gerichtsreporterin des "Spiegel"), Mehmet Gürcan Daimagüler (Anwalt der Nebenklage). Da sitzen fünf respektable Leute, die ich alle als ehrliche Haut einschätze, reden 75 Minuten viel Richtiges und Wahres, und klammern alle komplett das eigentliche Thema aus: was wußte der "VS", wie weit waren "VS" und NSU ineinander verstrickt. Das Wort "Verfassungsschutz" kommt bis kurz vor Schluß nicht vor, und dann nur am Rande, im Zusammenhang mit dem "Versagen" der Ermittlungsbehörden. So klärt ihr bestimmt überhaupt nichts auf!

Ein guter Kommentar in der jW: "Im Bundesamt für Verfassungsschutz wurden am Mittwoch sicher drei bis vier Flaschen Sekt entkorkt, anschließend die Katzen gefüttert."

N24

R,arj,ht,TS,hj,TT,h+,E

A

ARD

 

 

 

 

 

 

 

 

 

zus.13

zus.41

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75

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                  
10.12.15

Bei TS24 Einschätzungen von Dirk Laabs zu Zschäpes Aussage. Sie habe nur das gesagt, was schon bekannt war. Ihre angebliche Unwissenheit sei nicht glaubwürdig. Sie neige in ihrem Narzissmus zur Selbstüberschätzung und habe die Reaktionen wohl falsch eingeschätzt. - Bei kulturzeit ein Beitrag über weitere Reaktionen. Alle stellen fest, daß die Frage nach der Beteiligung der Geheimdienste weiter ungeklärt bleibt. Thomas Moser: "Warum betreibt sie die Geschäfte der Bundesanwaltschaft?"

TS24,ktzt

zus.13
11.12.15

"Deckname Gladio - Geheime NATO-Truppen im Kalten Krieg" - Film von Lucio Mollica.

ZDFinfo

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15.12.15

Meldung zum Fragenkatalog des Gerichts an Beate Zschäpe.

Bericht von Arndt Ginzel über das jahrelange angebliche Nichtwissen des sog. "VS" über den NSU trotz zahlreicher Hinweise durch V-Leute, u.a. "Corelli" (Thomas R.), der dazu aber jetzt nichts mehr sagen kann, dank pünktlichem Tod.

TS

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16.12.15

Im NSU-Prozeß in München sagt nun auch der Angeklagte Ralf Wohlleben aus. Auch er behauptet, er habe von den Morden nichts gewußt, und daß er die Ceska-Pistole (Mordwaffe) nicht besorgt habe. Auch habe er nichts gegen Ausländer (jedenfalls nicht gegen alle). 

arj,TS,TT,hj

zus.9
13.1.16

Beim NSU-Prozeß in München sagt Ralf Wohlleben aus und bestreitet, daß er die Tatwaffe besorgt habe. Dabei verwickelt er sich in Widersprüche. (Kurzbericht.)

TT

1

19.1.16

Beitrag über die privaten Bilder des NSU-Trios, die nicht zu der Behauptung von Zschäpe passen, sie sei über die Morde ihrer Kumpane "entsetzt" gewesen.

frontal21

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20.1.16

Vor der schriftlichen "Antwort" von Zschäpe nochmal eine Zusammenfassung ihrer Aussage und Belege dafür, daß sie über ihre Tatbeteiligung gelogen hat.

hj

4
21.1.16

Zschäpes Anwalt liest ihre Antworten auf die 50 Fragen des Gerichts vor. (Sind die Fragen eigentlich irgendwo veröffentlicht worden?) Kaum Neues, vor allem wiederholt sie die Legende, sie sei von den Uwes abhängig gewesen, sei sehr unglücklich über deren Morde gewesen und darüber zur Alkoholikerin geworden.

TS,hj

zus.5
25.1.16

Vorschau auf das Doku-Drama "Letzte Ausfahrt Gera" (im ZDF am Dienstag), in dem die inoffizielle Aussage von Zschäpe während eines Freigangs nachgestellt wird.

hj 5
26.1.16

 

"Letzte Ausfahrt Gera - Acht Stunden mit Beate Zschäpe" - Doku-Drama von Hannah und Raymond Lay. Darin wird die inoffizielle Aussage von Zschäpe gegenüber zwei BKA-Ermittlern während eines Autofahrt im Jahr 2012 nachgestellt. Dazwischen nachgestellte Szenen aus den Untergrundjahren der Terrorzelle und vom Prozeß. Sehenswerte Charakterstudie, vermutlich sehr nahe an der Realität, ansatzweise kritisch gegenüber den Ermittlungsbehörden, aber ohne neue Erkenntnisse zur Aufkärung der Hintergründe. Bewegend sind die eingestreuten O-Töne mit Aussagen von Angehörigen der Opfer.  ¤

Bei "kulturzeit" ein Beitrag über den Film und ein Gespräch mit dem Regisseur Raymond Lay

ZDF

 

ktzt

88

 

10

31.1.16

Beitrag über den Dokumentarfilm "Der Kuaför aus der Keupstraße" von Andreas Maus, über den Nagelbombenanschlag des NSU in Köln im Jahr 2004 und dessen Opfer, die von der Polizei jahrelang wie Täter behandelt wurden.   ¤

ttt

5

24.2.16

Beitrag über den neuen NSU-Untersuchungsausschuß des Bundestages. Er soll auch die Fragen anpacken, die der erste ausgeklammert hat, auch die Beteiligung des sog. "Verfassungsschutzes" und die tatsächlichen Täter beim Polizistenmord von Heilbronn.

ktzt 8
13.3.16

Die ARD zeigt Ende März drei eigene Spielfilme zum Thema NSU, einen über die Opfer, einen über die Täter und einen über die Ermittler. Der Beitrag bringt Ausschnitte aus den beiden ersten. Anscheinend sehr sehenswert.

ttt

6

16.3.16

Im Münchener Prozeß wird eine weitere Aussage von Zschäpe verlesen. Sie stellt sich nochmal als armes Opfer der anderen dar.

ht 2
17.3.16

Beim Prozeß in München wird die Glaubwürdigkeit von Zschäpe weiter erschüttert. Die Bande hat beim Kölner Nagelbombenanschlag live die TV-Berichte dazu aufgenommen, das könne nur Zschäpe gemacht haben, also müsse sie davon gewußt haben. (Das ist so wohl nicht richtig. Videorekorder kann man programmieren, und 2004 gab es schon Festplattenrekorder, mit denen man quasi unbegrenzt aufnehmen kann.)

ht

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27.3.16

Vorschau auf den Dreiteiler "Mitten in Deutschland : NSU", den das "Erste" ab 30.3. zeigt.

TT

3
30.3.16

"Die Täter - Heute ist nicht alle Tage" - Erster Teil der Spielfilmtrilogie "Mitten in Deutschland: NSU" - Der Film von Christian Schwochow erzählt sehr realitätsnah nach, wie sich Beate Zschäpe nach der Wende in rechtsextreme Kreise begibt, dort die beiden Uwes kennenlernt. Die drei zusammen steigern sich immer weiter in Gewalt und Hass, tauchen schließlich unter, um einer Verhaftung zu entgehen. Der Film endet mit dem ersten Mord, am Blumenhändler Enver Simsek im Jahr 2000. - Alles sehr nah an den Tatsachen, soweit bekannt. Die Gewaltszenen sind beängstigend realistisch. Die Dialoge sind aufgrund des Ostzonendialekts teilweise nicht zu verstehen, Untertitel wären hilfreich. - Sehr sehenswert.  ¤¤

ARD

 

103

 

4.4.16

 

 

Zweiter Teil der NSU-Filmreihe: "Die Opfer - Vergesst mich nicht" - Spielfilm von Züli Aladag. Im Mittelpunkt steht die Familie von Enver Şimşek, dem ersten Mordopfer des NSU (11.9.00).  Jahrelang folgen die Ermittler der Polizei falschen Spuren, legen sogar selber solche, und malträtieren die Trauernden mit ihren haltlosen Verdächtigungen. Auch nachdem das Tatmuster der Türkenmorde längst deutlich ist, weigern sich die Behörden, Naziterrorismus auch nur als Möglichkeit zu erwägen ("Ohne Hakenkreuze keine Nazis"). Erst nach dem (angeblichen) Selbstmord der beiden Haupttäter (4.11.11) müssen sie dann ihr totales Scheitern einräumen. Ernsthaft entschuldigt hat sich nie einer der staatlichen Rassisten. Der eine verständige Beamte im Film ist, soweit ich weiß, Fiktion. Die Angehörigen haben die Wahrheit viel eher verstanden, wie auf der Demo in Kassel (im Mai 2006, siehe Video) nach dem neunten Mord deutlich wird. Sehr gut, daß diese Szene im Film vorkommt. - Das Film geht einem sehr nahe. Herausragende Darstellerin Almila Bagriacik als Semiya Şimşek. Die beiden Kölner Bombenanschläge und der Polizistenmord von Heilbronn (der vermutlich nicht vom NSU begangen wurde) werden im Film nicht thematisiert.   ¤¤

ARD

 

95

 

           
4.4.16

"Hart aber fair - Wie gefährlich ist die rechte Gewalt?" - Diskussion mit Frank Plasberg. Mit Meral Sahin (Zeugin des Bombenattentats in der Keupstraße in Köln), Günther Beckstein (CSU, Ex-Innenminister), Thomas Mücke (Gründer des Vereins „Violence Prevention Network"), Annette Ramelsberger (Gerichtsreporterin der SZ) und Thomas Bliwier (Rechtsanwalt, vertritt die Familie von Halit Yozgat).  ¤

ARD

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5.4.16

Bei "Report München" ein Beitrag über rechte Verschwörungstheorien um den NSU. Sie nähren sich aus den tatsächlichen Vertuschungsbemühungen der Behörden, speziell des sog. "Verfassungsschutzes", und gehen in die Richtung, es habe gar keine Nazitruppe namens "NSU" gegeben, das Ganze sei ein Komplott. - Das Problem: es gab und gibt ja anscheinend wirklich ein Komplott von Teilen des "VS" mit den Nazis. Und ebensolche Verbindungen des "VS" zu den Attentätern von München. Vermutlich sind manche von denen, die da "Verschwörung" rufen, selber Teil ebendieser. Ihr Auftrag: größtmögliche Verwirrung zu stiften.

ARD

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5.4.16

In Berlin hat ein halbes Jahr nach dem Auffliegen des NSU ein Nazi auf eine Gruppe von "Ausländern" geschossen und einen von ihnen getötet, den 22-jährigen Burak Bektaş. Mutmaßlich derselbe Täter hat letztes Jahr am selben Ort den britischen Rechtsanwalt Luke Holland  erschossen und konnte danach verhaftet werden. Die Polizei hatte schon nach dem ersten Mord Hinweise auf den Täter, hat sich aber für dessen Nazihintergrund nicht interessiert. Bis heute lehnt sie es ab, den Fall als Rechtsterrorismus einzuordnen. In Deutschland gibt es (mindestens) 745 nicht aufgeklärte Fälle von Morden an "Ausländern".

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6.4.16

 

 

Dritter Teil der NSU-Filmreihe: "Die Ermittler - Nur für den Dienstgebrauch" - Spielfilm von Florian Cossen über die Versuche von Ermittlern der Polizei, die NSU-Bande zu finden (als deren Morde noch gar nicht erkannt waren). Die Beamten bekommen zu spüren, daß die Untergetauchten gute Verbindungen zu V-Leuten des sog. "VS" haben, aber diese staatliche Nazihilfsorganisation hat genug Macht, alle Ermittlungen zu unterbinden und sogar Ermittlungsakten vernichten zu lassen. - Einerseits sehenswert, weil diese tatsächlichen Verbindungen sehr deutlich dargestellt werden. Andererseits schafft es der Film mit seinen dauernden Rückblenden und einer wilden Melange aus Fakten und Fiktion (warum hat man auch eindeutig erkennbaren Personen wie Tino Brandt neue Namen gegeben?) den Zuschauer komplett zu verwirren. Er läßt auch Leute, die sich in der Materie auskennen, ratlos zurück: was war nun echt und was frei erfunden? Einiges (der Überfall auf Ermittler) dürfte erfunden sein, unnötigerweise. Bei einigen Szenen (Maskenmann) habe ich keine Ahnung, was sie bedeuten sollen. Man hat das Gefühl, einen "Tatort" gesehen zu haben, nur ohne Verfolgungsjagd.  - Eine sehr erhellende und fundierte Kritik aller drei Filme hat Friedrich Burschel für die "konkret" geschrieben.  ¤

ARD

 

91

 

6.4.16

 

"Der NSU-Komplex" - Dokumentation von Stefan Aust und Dirk Laabs. Rekonstruktion der Entstehung der Terrorgruppe, ihrer Verbrechen, ihrer Verbindungen zum Staat und der massiv verhinderten Ermittlungen. Mit Aussagen von zwei inhaftierten Terroristen, Tino Brandt und Sven Rosemann. Neu ist die Information, daß der untergetauchte Uwe Mundlos in der Abrissfirma des V-Manns Ralf Marschner gearbeitet hat und dort auch mindestens zweimal Autos auslieh, die die Bande bei ihren Verbrechen benutzte. ¤¤

Völlig ausgespart werden die Vorgänge um den Polizistenmord in Heilbronn, der allgemein dem NSU zugeschrieben wird. Aber das ist wohl Stoff für einen vierten Spielfilm und eine eigene Doku. Thema: wie Mafia und Geheimdienste eine gefährliche Zeugin ausschalteten und die Tatwaffe dann einer soeben aufgeflogenen Nazibande unterjubelten. (Und dazu möglicherweise auch die beiden Mördernazis getötet haben.)

ARD

 

53

 

6.4.16

Am 10. Jahrestag des Mordes an Halit Yozgat in Kassel gibt es dort eine Gedenkfeier. Berichte über den Mord im Internetcafe und die Dank Herrn Bouffier bis heute unaufgeklärte Rolle des "Verfassungsschützers" Andreas Temme, der Kontakt zum NSU hatte und beim Mord anwesend war.

Brisant,ht

zus.6
7.4.16

 

Alle deutschen Sender (international bisher nur Euronews) berichten über die neuen Enthüllungen von Stefan Aust über den Nazi-V-Mann Ralf Marschner, der den NSU-Terroristen Uwe Mundlos unter falschem Namen in seiner Abbruchfirma angestellt hatte. (Etwas an den Rand rückt die eigentlich brisante Tatsache, daß Marschner auch mindestens zweimal die Autos angemietet hat, mit denen der NSU dann seine Morde ausführte.) Obwohl die Fakten sehr eindeutig sind, stellen sich "VS" und BKA erstmal dumm. Diverse Vertreter der Parteien sind entsetzt, daß sich der Verdacht nun bestätigt, daß der "VS" die Terroristen mindestens gedeckt (und wahrscheinlich aktiv unterstützt) hat.  - Sehr empfehlenswert dazu der Artikel von Stefan Aust in der "Welt", der auch detailliert dessen eigene Ermittlungen nacherzählt. Ermittlungen, die das BKA genausogut hätte anstellen können und müssen. Wie es "heute+" sagt: die Journalisten erledigen die Arbeit der Polizei.  ¤

TS,hj,h+,nam,E

 

zus.14

 

12.5.16

Das Handy von NSU-V-Mann Thomas Richter ("Corelli") ist zwei Jahre nach dessen Tod gefunden worden: in einem Safe im Bundesamt für Verfassungsschutz.

Brisant,TS

zus.5
17.5.16

Die neuesten Enthüllungen über die V-Leute des NSU beim sog. "VS". Über das nach zwei Jahren doch noch aufgetauchte Handy von "Corelli". Und über die Lügen von Ralf Marschner ("Primus"), der die drei Terroristen und ihre Helfer bestens kannte und unterstützte. Man muß ihn wohl als Mittäter ansehen. Trotzdem wird er nicht verhaftet, und beim Münchener Prozeß nichtmal als Zeuge vernommen.

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18.5.16

 

"Tod im Wohnmobil - Wie starben die NSU-Terroristen wirklich?" - Film von Rainer Fromm. - Was geschah am 4.11.2011 in Eisenach? Detaillierte Rekonstruktion des angeblichen Selbstmordes von Mundlos und Böhnhardt und der eklatanten Schlampereien bzw. Vertuschungsbemühungen der Polizei. Das meiste davon war bereits bekannt. Interessant einige Einblicke in die Ermittlungsakten. Was mir neu war: das Wohnmobil, in dem die Leichen gefunden wurden, war in den 10 Tagen davor fast 1000 km unterwegs (das ist etwa sechs mal die Wegstrecke Eisenach-Zwickau.). Die drei haben in den letzten Tagen deutliche Anzeichen von Panik gezeigt und Vorbereitungen für ein neues Abtauchen (Benzinkanister) getroffen. Und das Verhalten der Uwes in Eisenach läßt vermuten, daß sie sich in Stregda mit Irgendjemandem treffen wollten.  ¤

ZDFinfo

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31.5.16

Mindestens vier der NSU-Tatorte liegen in der Nähe von Nazi-Kultstätten, Gräbern von sog. "Blutzeugen", also SS-Männern, die nach ihrem Tod vom Nazistaat als Märtyrer verehrt wurden. Heutige Nazikameradschaften benennen sich gerne nach diesen "Blutzeugen". Vermutlich haben sie dem NSU bei der Auswahl der Mordopfer geholfen.

hj

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22.6.16

Der sog. "Verfassungsschutz" hat noch weitere Handy des Nazis "Corelli" unterschlagen. Die Opposition fordert die Entlassung von VS-Chef Maaßen, der für die Vertuschung der NSU-Morde verantwortlich ist.

ht,TS

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1.8.16

Vor der "Sommerpause" ein Update zum Stand des Verfahrens beim Prozeß in München. 

h+

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29.9.16

Beim Prozeß in München spricht Zschäpe erstmals selber, das heißt, sie liest eine vorbereitete kurze Erklärung vor. Darin behauptet sie, sie habe heute "keine Sympathien mehr für nationalistisches Gedankengut". Sowohl der genaue Wortlaut als auch Zschäpes Stimme werden von den Berichten unterschiedlich beschrieben.

R,TS,hj,E

zus.9
1.10.16

Im Sitzungssaal des Amtsgerichts in Bremerhaven sind bei einer szenischen Lesung Auszüge aus den Sitzungsprotokollen des Münchener Prozesses vorgetragen worden.  ¤

b&b

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13.10.16

Ermittler haben bei der im Sommer in Thüringen gefundenen Leiche der 2001 ermordeten Peggy aus Oberfranken DNA-Spuren von Uwe Böhnhardt gefunden. Der Fundort liegt in der Nähe einer Waldhütte, die ein Treffpunkt von Naziterroristen war. Böhnhardt wird auch mit dem Mord an einem 9-jährigen Jungen 1993 in Jena in Verbindung gebracht. Das im ausgebrannten Wohnmobil der beiden Uwes gefundene Kinderspielzeug ist von der Polizei nie auf einschlägige Verbindungen untersucht worden.  ¤

TS,TT,h+

zus.6
14.10.16

Berichte mit weiteren Infos über die neue Spur, die auf einen Zusammenhang zwischen den NSU-Nazis und mehreren Morden an Kindern hindeutet. Bei RTL ist zum ersten Mal (!) ein Foto zu sehen, das das Kinderspielzeug zeigt, das im abgebrannten Wohnmobil gefunden wurde.  ¤

R,TS,hj,TT zus.16
17.10.16

 

 

 

Neues Details zum Fall Peggy Knobloch: ihre Mutter bekam nach dem Verschwinden der Tochter einen Brief mit wüsten rassistischen Beleidigungen. Die Frau war mit einem Türken zusammen und zum Islam konvertiert. Es sieht so aus, als ob es kein einfacher Kindsmord war, sondern daß auch hier das Motiv der Hass auf Türken/ Ausländer / Muslime war. Diese Tragweite wird in den spärlichen TV-Berichten kaum erkannt.  

Zwei weitere erstaunliche Fakten wurden dieser Tage bekannt, wurden aber im TV nirgends erwähnt: 1.: es gibt eine Verbindung zwischen den Fällen Peggy und Kiesewetter. Eine Kollegin und Freundin von Kiesewetter war an der Suche nach Peggy beteiligt und hatte Verbindungen zu Nazis. Und 2.: Der gleiche Ermittler, der die Mordkommission "Bosporus" leitete und dabei jeden Verdacht, der in Richtung Nazis ging, abwiegelte und stattdessen aktiv unsinnige Beschuldigungen gegen türkische Angehörige erhob, Wolfgang Geier, war auch leitender Ermittler im Fall Peggy und maßgeblich dafür verantwortlich, daß ein völlig Unbeteiligter und Unschuldiger, Ulvi Kulaç, mit folterähnlichen Verhören zu einem falschen Geständnis gebracht wurde. Und Ulvi Kulaç ist ebenfalls türkischer Abstammung. Man bekommt den Mund vor Staunen kaum noch zu.

Hier noch nachgetragen eine äußerst spannende Dokumentation des BR von 2014 zum Fall Peggy. (leider NNA)  ¤¤

Brisant,R,arj,N24

 

 

zus.7

 

 

            
18.10.16

Bei "Akte 20.16" ein Beitrag über die Zusammenhänge zwischen dem NSU und dem Fall Peggy. Wie es sich für den Bildzeitungsableger Sat1 gehört, ein schluderiges billiges Machwerk, und die politischen Schlüsse werden hier natürlich auch nicht gezogen. Aber immerhin bringt der Beitrag die meisten der neuen Erkenntnisse zusammen, was ARD und ZDF noch nicht geschafft haben.

Sat1

10

20.10.16 Bericht über die vermutete Verbindung zwischen dem NSU und dem Mord an Peggy Knobloch. Neu: auch ein Nachbar der Familie Knobloch in Lichtenberg war Nazi. Nicht erwähnt wird das wichtigste Bindeglied: der Hauptermittler Wolfgang Geier, der bei beiden Fällen als polizeilicher Vertuscher tätig war (und übrigens immer noch frei herumläuft und Pension kassiert). Quer

7

           
26.10.16

Beim Prozeß in München ist der Fall Peggy erstmals angesprochen worden. Zschäpe will sich dazu schriftlich äußern.

hj 1/2
27.10.16

Nach neuen Angaben der Polizei sind die DNA-Spuren von Böhnhardt am Fundort von Peggys Leiche vermutlich doch nur auf eine Verunreinigung eines Zollstocks zurückzuführen, der bei der Spurensicherung sowohl im Wohnmobil in Eisenach als auch im Thüringer Wald benutzt wurde.

ht,TS

zus.4
1.11.16

Fünf Jahre nach der Enttarnung des NSU und Merkels "Versprechen" rückhaltloser Aufklärung. Es werden immer mehr Fälle bekannt, in denen "Verfassungsschützer" ("Lothar Lingen") und sogar die Bundesanwaltschaft bewußt und gezielt Akten vernichtet haben, um die Verbindung der Behörden zu den Terroristen der Aufklärung zu entziehen. Auch das Gericht in München hat an einer Aufklärung dieser Dinge offenbar kein Interesse.  ¤

frontal21

11

3.11.16

Über das Theaterstück "NSU-Monologe" von Michael Ruf, das die Angehörigen der Opfer zu Wort kommen läßt.

h+

3

4.11.16

Justizminister Maas (SPD) spricht in einem Zeitungsinterview von einem "Staatsversagen" bei der Aufklärung des NSU-Terrors und "entschuldigt" sich bei den Opfern. Irgendwelche Bestrebungen, den kriminellen Sumpf bei "VS" und Bundesanwaltschaft auszuheben, sind aber nicht zu erkennen. Im Gegenteil.

TS24

2

5.11.16

Über ein Theaterprojekt (Titel?) von Jugendlichen in Zwickau über den NSU-Terror und dessen fehlende Aufklärung.  ¤

hj

3

10.1.17

Beim NSU-Prozeß verhindert Zschäpe die Eröffnung des psychiatrischen Gutachtens, indem sie eine weitere Erklärung verlesen läßt. Darin behauptet sie, diverse Zeugenaussagen seien ihr durchaus nahegegangen, sie habe sich aber auf Anraten ihrer früheren Verteidiger nichts anmerken lassen.

TS

2

10.1.17

Beitrag über die Arbeit der Fotografin Regina Schmeken, die alle NSU-Tatorte besucht und dokumentiert hat. Und über das Buch "Die haben gedacht, wir waren das", in dem 38 migrantische Autoren ihre Sicht auf den NSU-Skandal und die deutschen Reaktionen schildern.

ktzt

5

17.1.17

Beim Prozeß in München wird  nun doch mit der Verlesung des psychiatrischen Gutachtens begonnen.

nam

2

18.1.17

Der psychiatrische Gutachter erklärt, daß Zschäpe voll schuldfähig und weiterhin gefährlich ist. Damit droht ihr eine Sicherungsverwahrung nach der Haftstrafe.

TS

2
25.1.17

Meldung vom NSU-Prozeß: dort hat der Nazianwalt von Ralf Wohlleben einen Beweisantrag gestellt, wonach durch den "massenhaften Zuzug von Nichtdeutschen" ein "Volkstod des deutschen Volkes" drohe.

ht 1/2
30.1.17

"Der NSU-Komplex" - Dokumentation von Stefan Aust und Dirk Laabs. Rekonstruktion der Entstehung der Terrorgruppe, ihrer Verbrechen, ihrer Verbindungen zum Staat und der massiv verhinderten Ermittlungen. Mit Aussagen von zwei inhaftierten Terroristen, Tino Brandt und Sven Rosemann, und Aussagen von Wolfgang Geier, dem Chefermittler der "Soko Bosporus". - Gegenüber der ursprünglichen Fassung (6.4.16) um 35 Minuten verlängert. Hinzugekommen ist u.a. ein (allerdings sehr oberflächlicher) Abschnitt zum Polizistenmord in Heilbronn, der allgemein dem NSU zugeschrieben wird.    ¤¤

3sat

90

13.2.17

"Kapuzenmänner - Der Ku-Klux-Klan in Deutschland" - Beitrag und Gespräch mit Tanjev Schultz, einem der Autoren des gleichnamigen Buches. Darin wird u.a. erwähnt, daß die drei bekannten Mitglieder des NSU Verbindungen zum KKK hatten (was die Verbindung zum Polizistenmord in Heilbronn herstellt.)

ktzt

9

19.2.17

 

 

 

"ZDF-History - Die Blutspur - Rechter Terror in Deutschland - Das geheime Netzwerk" - Film von Rainer Fromm, Christan Twente und Udo Frank. - Die Geschichte des organisierten Naziterrors in der BRD, vom NPD-"Ordnerdienst" und dem Dutschke-Attentat über Hoffmann, Roeder und Busse bis zu "Blood & Honour" und NSU. Eine Vielzahl von Naziterroristen und deren Organisationen werden erwähnt und in einen Zusammenhang gebracht, vieles davon kaum bekannt. Es wird sehr deutlich, daß der "NSU" keine isolierte Dreierbande war, sondern eingebettet in eine Szene mit Hunderten Mitgliedern, "der bewaffnete Flügel von Blood & Honour". Bis heute ist ungeklärt, wer außer den Dreien an den Morden und Bombenattentaten beteiligt war. Auch die Bombenserie in Köln ab 1992 und der Mord an Burak Bektas in Berlin 2013 werden dieser Gruppe zugeschrieben. - Wichtiger, sehr gut recherchierter und dokumentierter Beitrag. Sehenswert! (Die düster dräuende Musik stört allerdings.)  ¤¤

(Aufnahme von der ZDF-Mediathek) 

ZDF

 

44

 

4.4.17

In Dortmund hat sich ein Zeuge gemeldet, der dort im Jahr 2002 Arbeitskollege von Böhnhardt und Mundlos war. Auch Zschäpe hat er dort vermutlich mehrmals gesehen. Die Polizei, die Untersuchungsausschüsse und das Münchener Gericht haben sich nie für seine Aussage interessiert, obwohl diese Rückschlüsse auf die Planung des Mordes an Mehmet Kubaşik (in Dortmund am 4.4.2006) zuläßt.

frontal21

9

6.4.17

Zum Mord an Halit Yozgat vor 11 Jahren im Internetcafe in Kassel gibt es ein neues Gutachten von Londoner Spezialisten, die den damaligen Tatort komplett nachgebaut haben. Sie kommen zu dem Ergebnis, daß der "VS"-Agent Andreas Temme den Schuß gehört und die Leiche gesehen haben muß.  ¤

ht

2

24.4.17

 

 

 

"Tod einer Polizistin - Das kurze Leben der Michéle Kiesewetter" - Film von Katja Riha und Clemens Riha. Über die Polizistin, die am 25.4.2007 in Heilbronn erschossen wurde. Vier Jahre später schob man den Mord den zwei soeben verstorbenen NSU-Terroristen in die Schuhe. Der Film erzählt Kiesewetters Lebensgeschichte nach, zählt die zahlreichen Ungereimtheiten der offiziellen Version auf und weist auf die rechtsextremen Zusammenhänge von Kiesewetters Kollegen hin. Eine eigene Theorie wird nicht aufgestellt. Einige neue Zeugenaussagen, die aber nicht alle unbedingt weiterführen (z.B. die, wonach Kiesewetter angeblich mal heroinsüchtig gewesen sei), sehr viele Aussagen von diversen unabhängigen Rechercheuren (u.a. der Journalist Thomas Moser). Neuer Fakt: auf Archivaufnahmen der Trauerfeier ist zu sehen, daß jemand am Tatort ein kleines Graffito mit dem Kürzel "NSU" hinterlassen hat. Den Ermittlern war das damals nicht aufgefallen.  ¤¤

Eine Zusammenfassung des Films bei 3sat-kulturzeit. Hier wird noch etwas näher auf die Spuren eingegangen, die auf eine Beteiligung von US- und türkischen Geheimdienstlern an der Aktion in Heidelberg hinweisen.

ARD

 

ktzt

45

 

8

10.5.17

"Der Kuaför aus der Keupstraße" - Dokumentarfilm von Andreas Maus, über den Nagelbombenanschlag des NSU in Köln am 9.6.2004 und dessen Opfer, die von der Polizei jahrelang wie Täter behandelt wurden.  (Leider nur den Anfang gesehen. Sehr sehenswert!)  ¤¤

WDR

92

16.5.17

Auch der Chef der Nazigruppe "Blood & Honor" in Deutschland (Stephan Lange) war ein V-Mann des sog. "Verfassungsschutz". Die Gruppe hatte (bzw. hat) enge Kontakte zu den NSU-Terroristen. Bericht von Markus Rosch bei "Brisant" (und auch bei "Report München").

ARD

3

26.5.17

Zwei Beiträge über den neuen Spielfilm von Fatih Akin, "Aus dem Nichts". Dieser erzählt eine fiktive Geschichte, die eng an die NSU-Morde und die Ermittlungen der Polizei gegen die Opfer angelehnt ist.

hj,aspekte zus.8
28.5.17

Bei "ttt" noch ein Beitrag über Fatih Akins Film "Aus dem Nichts". Das Ende des Films (Selbstjustiz gegen die freigesprochenen Mördernazis) wird als ärgerliche Provokation kritisiert.

ttt

4

20.6.17

 

"NSU-Aufklärung in Hessen" - Auf Fotos von einem Nazikonzert in Chemnitz von 1996 ist auch Beate Zschäpe zu sehen. Die Bilder stammen von einem noch unbekannten V-Mann des hessischen "Verfassungsschutzes". Der "VS" hat die Bilder zurückgehalten und sie den Ermittlern erst 2017 zur Verfügung gestellt. Ein neuer Hinweis auf die Mittäterschaft der hessischen "Verfassungsschützer" beim Mord an Halit Yozgat in Kassel. Der damals verantwortliche Minister Bouffier stellt bis heute den "Quellenschutz" über die Ermittlung des Mörders. (In jedem Krimi wäre längst klar, wie der wirkliche Mörder heißt: Andreas Temme. Der Mann bezieht bis heute Beamtengehalt und ist mit Ministerpräsident Bouffier privat befreundet.)

frontal21

10

27.6.17

Der NSU-Untersuchungsausschuß des Bundestages legt seinen Abschlußbericht vor. Er stellt fest, daß die NSU-Morde weiterhin nicht aufgeklärt sind und die Verbindungen des NSU zu den Geheimdiensten weiter untersucht werden müssen. Die Linken kritisieren in einem Sondervotum die massive Behinderung der Aufklärung durch den sog. "Verfassungsschutz".

TS

2
11.7.17

Der Psychiater, der Zschäpe als "nur eingeschränkt schuldfähig" diagnostiziert hatte, wird vom Gericht für befangen erklärt und damit als Gutachter abgelehnt.

TS

1/2

11.7.17

"Schützende Hände" - Die Dachorganisation des NSU war und ist "Blood & Honour". Die Terrorgruppe ist auch nach dem Verbot im Jahr 2000 aktiv geblieben und wird bis heute vom sog. "VS" gedeckt. Der Geheimdienst verhindert Ermittlungen der Polizei gegen die schwerbewaffneten Nazis, die zum großen Teil V-Leute sind, also vom VS für ihre Aktivitäten bezahlt werden. Spannender, gut recherchierter, detaillierter Beitrag. Bei TS24 Gespräch mit einem der Autoren, Heiner Hoffmann¤¤

Report/Mainz,
TS24

zus.13
25.7.17

Mit einer Woche Verspätung beginnt die Bundesanwaltschaft in München mit der Verlesung ihres Plädoyers gegen Beate Zschäpe. Sie sieht Zschäpe nach allen Indizien als gleichberechtigte Mittäterin der NSU-Verbrechen. Sie hatte in der Terrorgruppe eine zentrale Rolle, auch wenn sie selber nie an den Tatorten war. (Das dürfte wohl stimmen und ausreichen, Zschäpe lebenslang hinter Gitter zu bringen. Allerdings hat es kein "NSU-Trio" gegeben, sie ist nicht die einzige Überlebende. Etwa 50 bis 100 Beteiligte laufen weiter frei herum, einige davon beziehen weiter Beamtengehälter.) In den Tagesthemen verliest Pinar Atalay zu Beginn die Namen der zehn bekannten NSU-Mordopfer. 

TS,hj,TT

zus.10
28.7.17

Zwei Berichte über die Ausstellung "Blutiger Boden" in Berlin. Die Fotografin Regina Schmeken dokumentiert darin die Tatorte der NSU-Morde.

arj,TS24

zus.5

1.8.17

Fortsetzung des Plädoyers der Bundesanwaltschaft. Auch bei Ralf Wohlleben und dem Kronzeugen Carsten Schultze wird der Vorwurf der Beihilfe zum Mord als bewiesen angesehen. Die Nebenkläger kritisieren die Verengung auf die These, es habe nur drei Täter gegeben. Bei kulturzeit Bemerkungen dazu von Doris Dierbach (Nebenklage-Anwältin) und Friedrich Burschel (NSU Watch).

TS,nam,ktzt

zus.9
12.9.17

Im NSU-Prozess fordert die Bundesanwaltschaft eine lebenslange Haftstrafe (oder wie sie bei der ARD sagen: "lebenslänglich") und anschließende Sicherungsverwahrung für Beate Zschäpe. Sie sei bei allen Verbrechen des NSU Mittäterin gewesen. Ralf Wohlleben und André Eminger sollen wegen Beihilfe zum Mord jeweils 12 Jahre bekommen. Eminger war bisher auf freiem Fuß und wurde nun endlich verhaftet.  Carsten Schultze, der die Taten bereut hat und bei der Aufklärung geholfen hat, soll für drei Jahre ins Gefängnis.

TS,hj,TT

zus.11
12.9.17

Bei der Documenta in Kassel zeigt die Künstlergruppe "Forensic Architecture" eine Installation zum Mord an Halit Yozgat. Der Mordfall ist bis heute nicht aufgeklärt, dank Lügen und aktiver Vertuschung durch den sog. "VS" und die hessische Landesregierung. Der "Verfassungsschützer" Andreas Temme, der offenbar an der Tat beteiligt war, ist bis heute nicht vor Gericht gestellt worden. Die Installation zeigt u.a. geleakte Ermittlungsakten der Polizei. In Berlin wurde der Tatort als 1:1-Modell nachgebaut.  ¤

ktzt

6
5.11.17

 

In den 80er-Jahren sind in Belgien bei einer Serie von Raubüberfällen 28 Menschen getötet worden. Die Beute war immer ungewöhnlich gering, die Täter gingen unnötig brutal vor. Sie wurden nie gefasst. Jetzt ist anscheinend einer der Täter identifiziert worden. Der Mann ist inzwischen tot, früher war er Polizist. Schon damals gab es Hinweise, daß die Täter zum "Gladio"-Netzwerk gehörten und es ihnen darum ging, für Unruhe zu sorgen. Der Bericht bei arte ist zwar sehr ausführlich, erwähnt aber keins der wesentlichen Details: wie man jetzt den Tätern auf die Spur gekommen ist, daß der identifizierte Mann längst tot ist, was das alles mit den Geheimdiensten zu tun hat. Wesentlich ergiebiger ein Artikel von Gerrit Hoekman in der jW: "Gladio in Belgien".

arj

6

6.11.17

 

 

"Dengler - Die schützende Hand" - Fiktiver Kriminalfilm von Lars Kraume nach dem Roman von Wolfgang Schorlau - Der Privatdetektiv Dengler bekommt den Auftrag, die Todesumstände der beiden NSU-Terroristen mal näher zu untersuchen, und stößt dabei auf eine Reihe von Ungereimtheiten. Und er scheucht damit eine dubiose Seilschaft beim BKA auf. - Um den rassistischen Terror der Nazis und deren Kumpanei mit dem sog. "Verfassungsschutz" geht es nur am Rande. Viele der Merkwürdigkeiten beim Tod der beiden Uwes im Campingmobil sind inzwischen aufgeklärt, auch wenn der Fall weiter haarsträubende Lücken hat. Die Mordthese ist aber wohl doch reichlich unwahrscheinlich. Die Story im Film vermeidet ein paar der Peinlichkeiten des Buches, ist aber immer noch sehr holperig. Insgesamt der Erkenntnisförderung kaum dienlich. Außerdem weicht "Dengler" einigen wichtigen Fragen aus, z.B. warum die Uwes die gestohlenen Dienstwaffen aus Heilbronn offen im Wohnwagen rumliegen ließen. Bzw., wer sie wann und warum dort hingelegt hat. - Eine sehr scharfe und gut begründete Kritik des Films von Einer, die sich wirklich auskennt, Katharina König-Preuss, im "Freitag": "Entsorgte Hirnmasse"

ZDF

 

89

 

8.11.17

Bei Zapp" wird der Dengler-Krimi des ZDF als "Verschwörung der Woche" eingeordnet.

Zapp

2
15.11.17

Nach schier endloser Verzögerung durch Zschäpes Anwälte haben im Münchener Prozeß endlich die Plädoyers der Nebenkläger begonnen. Mehrere äußern ihre Zweifel an den Behauptungen der Bundesanwälte, der NSU habe aus nur drei Personen bestanden. Außerdem wird der offenkundige Rassismus bei der Polizei thematisiert, der eine frühe Aufklärung der Mordserie verhindert hat. Im Bericht des heute-journal wird kritisiert, es gebe zu viele Nebenkläger - das müsse alles der Steuerzahler bezahlen.

TS,hj zus.6
16.11.17

Die offenen Fragen zum NSU werden wohl nicht vor Gericht geklärt. Dafür versuchen Bürgerinitiativen selbst eine Aufklärung. Das "Institut für forensische Architektur" von Eyal Weizman hat z.B. den Tatort in Kassel rekonstruiert und damit die Mordbeteiligung des "Verfassungsschützers" Temme nachgewiesen. 

ktzt

7

17.11.17

Bei "aspekte" erst ein Beitrag über den Film "Aus dem Nichts" von Fatih Akin, der an die NSU-Morde angelehnt ist. Der Beitrag geht auch auf die ausgebliebene Aufklärung des NSU-Terrors und die aktive Vertuschung durch die Behörden ein. Anschließend ein Gespräch mit Yvonne Boulgarides (Frau von Theodores Boulgarides, dem siebten NSU-Mordopfer) und ihrem Anwalt Yavuz Narin ¤

aspekte

17

21.11.17

"Planet Wissen: NSU - Das Umfeld der Rechtsterroristen" - Rainer Maria Jilg und Caro Matzko sprechen mit Katharina König (Linke, Mitglied des NSU-Untersuchungsausschusses in Thüringen) und Dirk Laabs (Co-Autor von "Heimatschutz"). Dazu Filmausschnitte u.a. aus "Der NSU-Komplex". Spannend. (Leider nur in Auszügen gesehen.)  ¤¤

WDR 59
22.11.17

Bei NSU-Prozeß kommt Gamze Kubasik, deren Vater vom NSU ermordet wurde, zu Wort. Auch sie kritisiert die Bundesanwaltschaft, die sich weigert, die noch freiherumlaufenden Mittäter zu verfolgen. Und sie fordert Zschäpe auf, endlich die Wahrheit zu sagen.

h+

3

20.12.17

400. Verhandlungstag im NSU-Prozeß. Die Nebenkläger setzen ihre scharfe Kritik an der Bundesanwaltschaft fort, weil diese auf ihrer Theorie beharrt, der NSU habe nur aus drei Personen bestanden, von denen zwei tot sind. Informationen über die Mittäterschaft des sog. "VS" wurden gezielt unterschlagen.

TS

2
6.2.18

"Die Lücke - Der NSU-Bombenanschlag von Köln" - Film von Adrian Figueroa, Thomas Laue und Nuran David Calis über das Bombenattentat des NSU in der Keupstraße in Köln am 9.6.2004. Zeugen und Opfer erinnern sich an den Anschlag und an die anschließenden Befragungen durch die Polizei, die von Anfang an einen rechten Terroranschlag ausgeschlossen hatte und stattdessen die Opfer verdächtigte.  ¤

3sat 45
8.2.18

Beim Prozeß in München gehen die Plädoyers der Nebenkläger zuende. Fast alle haben die ausgebliebene Aufklärung der Mittäterschaft des sog. "Verfassungsschutz" gerügt. Von den Angeklagten hat als einziger Carsten S. glaubhaft die Angehörigen der Opfer um Entschuldigung gebeten.

TS

2

24.4.18

Beim NSU-Prozeß in München hat Zschäpes Wahlverteidiger Borchert nach langem Hinhalten endlich mit seinem Plädoyer begonnen. Er bestreitet, daß Zschäpe an den Morden des NSU beteiligt war.

ht,TS zus.4
26.4.18

Zschäpes Vertrauensanwälte beenden ihr Plädoyer und fordern eine Haftstrafe von höchstens zehn Jahren wegen Brandstiftung und Beihilfe zu Raubüberfällen. Ihre Mittäterschaft an den NSU-Morden sei nicht erwiesen worden.

TS,E

zus.1
7.5.18

Der NSU-Prozeß in München dauert nun fünf Jahre. Ein Beitrag zur historischen Einordnung, und Gespräch mit Annette Ramelsberger ("SZ"), die den Prozeß die ganze Zeit beobachtet hat.

ktzt

9

16.5.18

Noch ein Beitrag über fünf Jahre NSU-Prozeß und die kontinuierliche Arbeit der Prozessbeobachterin Annette Ramelsberger ("SZ").

Zapp

8

           
5.6.18

Zschäpes Pflichtverteidiger fordern in ihrem Plädoyer, ihre Mandantin sofort freizulassen. Sie sei an den Morden des NSU nicht beteiligt gewesen und nur wegen Brandstiftung zu verurteilen. Die Strafe dafür habe sie bereits abgesessen. Bei "heute+" Einschätzungen von ZDF-Expertin Sarah Tacke und ein Rückblick auf den bisherigen Prozeßverlauf.

TS,h+,E

zus.9
           
20.6.18

"ZDF zoom: Die Todesliste des NSU - Deutschland im Visier rechter Terroristen" - Film von Rainer Fromm und Ron Boese über die Mordliste der NSU-Nazis und die Frage, wer noch alles zur Mörderbande gehört. (Nachträglich aus der Mediathek aufgenommen. Komplette Sendung unterm Link.)  (leider NNA)*  ¤ 

ZDF

29

3.7.18

Eine Woche vor Verkündung des Urteils im NSU-Prozeß hat die Angeklagte Zschäpe das Schlußwort. Sie behauptet, mit den Morden des NSU und der Auswahl der Opfer habe sie nie etwas zu tun gehabt. Sie heuchelt Mitgefühl für die Opfer und bittet um ein mildes Urteil.

ht,TS,RTL zus.6
           
10.7.18

 

 

Am Vorabend des Urteilsspruchs im NSU-Prozeß einige Hintergrundberichte. 

- Bei arte Einschätzungen von Annette Ramelsberger, Gerichtsreporterin der SZ: die Phalanx des Schweigens der rechten Szene steht bis heute. Die Rolle des "VS" wurde nicht aufgeklärt. Das anfängliche Erschrecken der Öffentlichkeit hat nicht lange angehalten.

- Im heute-journal ein Beitrag über die offenen Fragen: das gesamte Netzwerk der Unterstützer ist im Dunklen geblieben. Deutliche Spuren zu Nazis, die eigene private Motive für die Morde hatten, wurden nicht verfolgt. (Die Aufdeckung dieser Zusammenhänge bleibt also Journalisten und Aktivisten überlassen. Ausführlicher dazu der Film "Die Todesliste des NSU" von Rainer Fromm.)  ¤

- In den "Tagesthemen" ein Bericht mit Stellungnahmen von Hinterbliebenen der Opfer.

- Bei "heute+" ein Bericht über die Pressekonferenz der Opfer-Anwälte und ein Stück mit Daten und Fakten über den Prozeß.

arj,hj,TT,h+

 

 

zus.19

 

 

10.7.18

"Das Terrornetz - Zschäpes Helfer vor Gericht" - Film von Heiner Hoffmann, Markus Rosch und Marcus Weller über die vier Mitangeklagten im NSU-Prozeß. Daß der NSU noch zig weitere Unterstützer hatte bzw. hat, darunter zahlreiche Geheimdienstmitarbeiter,  blendet der Film einfach aus. Trotzdem interessant.  ¤

ARD

44

11.7.18

 

 

Urteile im Münchener NSU-Prozeß: Beate Zschäpe wird wegen Mittäterschaft an neun Morden, am Mordanschlag auf zwei Polizisten, an zwei Sprengstoffanschlägen und an 15 Raubüberfällen sowie wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu lebenslanger Haft verurteilt. Die "besondere Schwere der Tat" wird festgestellt; das heißt, daß sie nicht nach 15 Jahren entlassen wird. Ralf Wohlleben bekommt zehn Jahre Haft wegen der Lieferung der Tatwaffe. André Eminger wird wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung verurteilt, bekommt aber nur zweieinhalb Jahre und wird sofort freigelassen. Seine Nazikumpane feiern das milde Urteil im Gerichtssaal. Holger Gerlach erhält drei Jahre. Carsten S., der sich als einziger Angeklagter von dem Naziterror distanziert hat, erhält eine Jugendstrafe, bleibt aber in Freiheit (und im Zeugenschutzprogramm). Weitere Mittäter werden im Urteil nicht erwähnt, wie der Bombenüberbringer von Köln, Johann Helfer, und der Beteiligte am Mord an Halit Yozgat, Andreas Temme, der weiter sein Beamtengehalt bezieht. Die Verteidiger von Zschäpe und Wohlleben kündigen eine Revision beim BGH an.

Live-Sondersendung der ARD: "Das Urteil - Die Verbrechen des NSU" - Ein Gerichtssprecher trägt das Urteil vor. Diverse Einschätzungen, u.a. von Mehmet Daimagüler. Diverse Beiträge, u.a. über Katharina Königs Begegnung mit Beate Zschäpe.

ARD

 

 

48

 

 

11.7.18

 

Berichte international bei AJE (sofort Live-Infos aus München von Dominic Kane) und BBC (erst nach 12 Stunden). 

Topthema und ausführliche Berichte bei allen deutschen Nachrichtensendungen. In den "Tagesthemen" ein Gespräch mit Gamze Kubaşik und ein Kommentar von Christoph Arnowski. Bei "heute+" Einschätzungen des Extremismusforschers Matthias Quent.

ZDF-spezial und ARD-Brennpunkt. Diverse Beiträge, u.a. über die ungeklärte Frage, wer noch alles zum NSU-Netz gehört. Im "Brennpunkt" Interview mit Justizministerin Katarina Barley.

Bei "kulturzeit" Stellungnahmen aus fünf Jahren Prozeßberichten, u.a. von Thomas Moser und Hajo Funke.

A,B

R,arj,ht,TS,hj,TT,h+,E

ZDF,ARD

ktzt

zus.7

zus.56

zus.30

5

                 
11.7.18

Nochmal aufgenommen: "ZDF zoom: Die Todesliste des NSU - Deutschland im Visier rechter Terroristen" - Film von Rainer Fromm und Ron Boese über die Mordliste der NSU-Nazis und die Frage, wer noch alles zur Mörderbande gehört. Spannend: der Film belegt detailliert, daß mindestens ein weiterer Mord dem NSU zuzuordnen ist, der unaufgeklärte Mord an Fefzi Ufuk am 1.3.2006 in Rheda-Wiedenbrück. Die Tatwaffe wurde in der Waffensammlung der beiden Uwes gefunden. Der Tatort stand auf ihrer Todesliste.  ¤¤

Phoenix

29

11.7.18

"Heer, Stahl und Sturm – Wer Nazis verteidigt" - Film von Eva Müller über die drei Pflichtverteidiger von Beate Zschäpe. Der Film bemüht sich, die drei als "unpolitische", jedenfalls nicht rechte Juristen darzustellen. Das wird jedoch mehrfach durch deren eigene Äußerungen konterkariert. 

ARD

89

11.7.18

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"ZDFzoom: Auf der Spur des rechten Terrors - Die sieben Geheimnisse des NSU" - Film von Rainer Fromm über die offenen Fragen zum NSU-Terror. Spannend!  ¤¤

Der komplette Text zur Sendung auf der technisch kaputten ZDF-Seite: "Wie groß war der NSU wirklich? Und welche Rolle spielte der Staat? "ZDFzoom" dokumentiert die sieben bedeutendsten Geheimnisse des NSU. Die offizielle Annahme der Alleintäterschaft von Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe ist dabei die zentrale Frage.
Denn es gibt Auffälligkeiten und Besonderheiten. Waren die drei wirklich in der Lage, Tatorte und Opfer in der ganzen Bundesrepublik allein auszuspähen? Waren wirklich nur sie die Schuldigen an den willkürlichen und systematisch wiederholten Angriffen, von denen die Anklage spricht?
Für Opferanwalt Yavuz Narin steht nach fünf langen Prozessjahren fest: "Die These der Bundesanwaltschaft, dass der NSU völlig losgelöst von Helfern von potenziellen Mittätern gemordet habe, gilt als widerlegt."
Und die Kritik scheint berechtigt. An mehreren Tatorten von NSU-Morden gibt es Hinweise auf lokale Unterstützung für Mundlos und Böhnhardt. Wie in Rostock. 2004 wird hier der 25 Jahre alte Türke Mehmet Turgut mit drei Kopfschüssen getötet. Heute erinnert ein Denkmal an die Tat. Turgut war zu Besuch bei einem Freund, für den er spontan in einem Döner-Imbiss aushilft. Der Besitzer hatte schon vorher Ärger mit Rechtsextremen, die in unmittelbarer Nähe wohnten.
Im Brandschutt der Wohnung des Trios finden die Beamten Computerdateien und Ausspähunterlagen. Die sogenannte Todesliste des NSU. Sie zeigt zehntausend mögliche Anschlagsziele, die über Jahre hinweg zusammengetragen wurden - in ganz Deutschland. Darunter Namen und Adressen von Polizeibeamten, Staatsanwälten, demokratischen Parteien, multikulturellen Einrichtungen. Auf der Liste findet sich auch die Scharrer-Straße in Nürnberg. Hier wird der Imbissbesitzer Ismael Yassr ermordet. Auffällig viele exakte Ausspähnotizen gibt es aus Dortmund, einer Stadt mit vergleichsweise vielen Rechtsextremisten. Hier war unter anderem ein sozialdemokratischer Politiker ins Visier der Rechtsterroristen geraten.

Eine der größten ungelösten Fragen ist der Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter. Sie wird auf der Theresienwiese in Heilbronn - am 27. April 2007 um 14:00 Uhr, am helllichten Tag - ermordet. Rechtsanwalt Sebastian Scharmer, ein Nebenkläger im NSU-Prozess äußert Zweifel: "Ein großes Rätsel bleibt der Mord an Michèle Kiesewetter und der versuchte Mord an ihrem Kollegen. Das Motiv, was der Generalbundesanwalt annimmt, nämlich der Hass gegen den Staat und das, was Beate Zschäpe angibt, nämlich das schlichte Rauben von zwei Polizeipistolen, das ist beides unglaubwürdig."
"ZDFzoom"-Recherchen weisen in eine andere Richtung. Die Ermordung der Polizistin könnte ein Racheakt rechter Kreise aus dem Rotlichtmilieu sein. Sicher ist: Michèle Kiesewetter wird nicht mit derselben Waffe getötet wie die anderen NSU-Opfer. Außerdem ist auffällig, dass der Tathergang für Profitäter spricht. Schüsse von beiden Seiten in ein Auto. Für ungeübte Schützen ein hohes Risiko.
Für die Bundesanwaltschaft scheint jedoch der Fall geklärt. Michèle Kiesewetter wird in der Anklageschrift zum Zufallsopfer des NSU. Die Anklage sieht keinerlei Anhaltspunkte, dass mehr als zwei Personen an der Tat beteiligt waren. Und das, obwohl mehrere Zeugen Phantombilder liefern, die bemerkenswert wenig Ähnlichkeit mit Böhnhardt und Mundlos haben.
Eine der großen ungeklärten Fragen ist die Rolle der V-Leute und der verschiedenen Verfassungsschutzämter. Obwohl der NSU von dreißig V-Männern umgeben war, konnte er offensichtlich ungehindert morden.
Die beiden Haupttäter sind tot und können nicht mehr vernommen werden. Ihre mutmaßliche Komplizin Beate Zschäpe hüllte sich vor Gericht lange in Schweigen, ließ ihre Anwälte sprechen. Erst am Schluss meldete sich Frau Zschäpe in einer fünf-minütigen Erklärung zu Wort. An die Adresse der Opferfamilien sagte sie: "Ich bin ein mitfühlender Mensch und habe sehr wohl den Schmerz, die Verzweiflung und die Wut der Angehörigen sehen und spüren können." Weiter führte sie aus, sie habe mit den Morden nichts zu tun gehabt. Wörtlich "Ich hatte und ich habe keinerlei Kenntnisse darüber." Von der rechtsradikalen Gesinnung distanzierte sie sich. Sie habe für sich entschieden, dass rechtes Gedankengut für sie keinerlei Bedeutung mehr hat.
Die "ZDFzoom"-Dokumentation zeigt Ermittlungspannen und Interessenskonflikte der Behörden und stellt die Frage nach unerkannten Mittätern. Wo enden Fakten - wo beginnen Mythen? Die Akte NSU ist noch lange nicht geschlossen."

ZDF

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

44

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

11.7.18

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"ZDFzeit: NSU - Der Prozess - Die Schuld der Beate Zschäpe" - Film von Rainer Fromm und Christian Twente.  (NNA)*  ¤

Der komplette Text zur Sendung auf der technisch kaputten ZDF-Seite: "Die Mordserie der rechtsextremen Terrorzelle NSU erschütterte Deutschland. Über zehn Jahre mordeten die Neonazis aus Zwickau, überfielen Banken und verübten Anschläge mit Nagelbomben. Neun Einwanderer und eine Polizistin starben.
Im Mittelpunkt des Prozesses vor dem Münchner Oberlandesgericht steht Beate Zschäpe, deren Rolle im NSU sich im Lichte vorliegender Exklusivdokumente neu definieren lässt. Im Prozess schweigt sie sich aus, stellt sich nicht den Fragen des Gerichts, lässt ihre Anwälte Erklärungen abgeben. Zschäpe tritt unnahbar "unsicher, verwirrt in der Denke, rätselhaft" auf. Tatsächlich aber hatte sie ihre "Jungs" im Griff, war "lebenslustig" und geschickt beim Vorspielen diverser falscher Identitäten.
Erst am Ende des Prozesses äußerte sie mit den letzten Worten der Angeklagten ihr Mitgefühl mit den Opferfamilien, distanzierte sich von rechtem Gedankengut und behauptete, von den Mordtaten der beiden Uwes nichts gewusst zu haben.
Die Dokumentation zeigt zur Urteilsverkündung verschiedene Perspektiven der Beteiligten und Betroffenen: Beate Zschäpe, V-Leute, Täter und ihr braunes Netzwerk - Opfer, Ermittler und die Politik.
Ob das Münchner Oberlandesgericht die Angeklagte Beate Zschäpe wegen Mittäterschaft an den Morden des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) verurteilt, wird weltweit mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Die Beweislage ist schwierig: Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos, die beiden mutmaßlichen Haupttäter, sind tot. Dass Zschäpe mit ihnen zusammenwohnte, dass sie ein Verhältnis mit beiden hatte, dass sie Autos und Wohnungen anmietete - all das konnte im Prozess zweifelsfrei belegt werden. Doch war die Angeklagte auch an den Morden beteiligt - unmittelbar oder wenigstens mittelbar? War sie wirklich "Mitglied einer terroristischen Vereinigung", wie die Anklage ihr vorwirft?
Sollte das Gericht die Vorwürfe der Anklage als erwiesen ansehen, droht Zschäpe eine lebenslange Haftstrafe. Doch Prozessbeobachter halten aufgrund der problematischen Beweislage auch eine eher kurze Haftstrafe für möglich, die dann auch noch mit der Untersuchungshaft verrechnet werden müsste. Sollte Zschäpe dadurch unmittelbar nach der Urteilsverkündung auf freien Fuß kommen, würde das wohl eine Welle der Empörung auslösen - in Deutschland und auch international.
Die Generalbundesanwaltschaft durchforstete knapp eine halbe Million Seiten bei dem Versuch, den mörderischen NSU und seine Komplizen zu ermitteln. Dazu wurden über 2000 Zeugen vernommen und rund 7000 Beweise ausgewertet. Die Ermittler der Bundesanwaltschaft sind sich bereits in den ersten Monaten Ermittlungsarbeit sicher: Der NSU war nach dem Ergebnis der Ermittlungen zu keinem Zeitpunkt ein "Netzwerk" mehrerer Zellen, sondern stets eine "singuläre Vereinigung aus drei Personen". Eine These, die aus Sicht der meisten Nebenkläger und zahlreicher Mitglieder aus verschiedenen NSU-Ausschüssen eine Aufklärung nach Mittätern, terroristischen Strukturen und gewaltbereiten Netzwerken bis heute nachhaltig verhinderte.
Für die "ZDFzeit"-Dokumentation wurden rund 35 000 Seiten aus den Akten ausgewertet. Darunter befinden sich Observationsberichte, Vernehmungen, Polizeigutachten und Telefonüberwachungsprotokolle. Sie belegen Strukturen, die im Prozess bis heute weitgehend verborgen blieben.
Der Film zeigt ein beängstigendes Bild einer deutschen rechtsextremen Terrorszene. Interviews mit Neonazis aus dem NSU-Umfeld, rechtsextremistische Aussteiger, ehemalige V-Leute, frühere Polizei-Informanten, Opfer des NSU, ehemalige Ermittler sowie Zeitzeugen belegen, wie weit vernetzt der NSU tatsächlich war und wie viel "Staat im NSU" steckt.
Die Dokumentation schlägt eine Schneise durch den Dschungel widersprüchlicher Informationen und legt nahe, dass der NSU keine kleine isolierte Terrorzelle war - sondern eher die mörderische Speerspitze eines braunen Netzwerks, dessen menschenverachtendes Treiben durch eklatantes Behördenversagen erst möglich wurde. Besonders peinlich für die Ermittler: der ebenso hartnäckige wie haltlose Verdacht, die Todesschützen seien dem Milieu krimineller Migranten ("Döner-Morde") zuzurechnen. Aus verschiedenen Perspektiven von Beteiligten und Betroffenen zeigt sich die schlimmste deutsche Terrorserie seit der linksradikalen RAF in einem irritierenden Licht. Vom ungeahnt großen Umfang rechtsextremer Unterstützerkreise über unerklärliche Pannen von Ermittlungsbehörden bis hin zum Verdacht, staatliche V-Männer könnten in die NSU-Morde verstrickt gewesen sein: Der Prozess gegen Beate Zschäpe und vier weitere angeklagte mutmaßliche Helfershelfer deckt verstörende gesamtdeutsche Wirklichkeiten auf."

ZDF

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

44

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

14.7.18

Bei einer Demo in Hamburg fordern über 1000 Menschen, daß es nach dem Urteil gegen Zschäpe keinen Schlußstrich geben darf, daß weiter gegen alle NSU-Beteiligten ermittelt wird.

RTL

1/2
16.7.18

"Re: Der NSU-Prozess und die Opfer - Das lange Leiden der Angehörigen" - Film von Eva Frisch, Alf Meier und Eckhart Querner. Gamze Kubaşik und Kerim şimşek erzählen vom Entsetzen über die Morde an ihren Vätern, von den Verdächtigungen der Polizei gegen ihre Familien, von ihrem frühen Verdacht, daß Nazis die Täter waren, von ihrer Reaktion auf den NSU-Prozeß, von ihren immer wieder verschobenen Plädoyers, von der Enttäuschung über die ausgebliebene Aufklärung der Hintergründe und über die milden Strafen für einige der Mordhelfer.   ¤

arte

30

           
18.7.18

Der Naziterrorist Ralf Wohlleben ist vorläufig aus der Haft entlassen worden, weil er zwei Drittel seiner Strafe abgesessen hat und das Gericht keine Fluchtgefahr sieht.

TS

1/2
19.7.18

Eine Recherche über die Nazi-Terrorbande "Combat 18", die in Deutschland und Tschechien für den Bürgerkrieg trainiert und Waffenlager anlegt, latente Terrorzellen nach Art des NSU. Die Behörden interessieren sich nicht dafür, die Bandenmitglieder können bei Nazikonzerten unter den Augen der Polizei Terrorpropaganda betreiben, ihre Werbe-CDs sind frei verkäuflich.  ¤

Panorama

7

21.8.18

Neue Indizien zum Mord an der Polizistin Kiesewetter in Heilbronn am 25.4.2007. Am selben Tag fand dort offenbar auch eine Übergabe von Sprengzündern an einen Islamisten der "Sauerlandgruppe" statt. Die Bundesanwaltschaft streitet weiterhin ab, daß weitere Personen als Böhnhardt und Mundlos am Tatort waren. Der Beitrag lässt ein paar Fragen offen, z.B.: wer hat damals die Sprengzünder an die Islamisten übergeben, etwa "Verfassungsschützler"? 

Report München

7

23.8.18

Der Untersuchungsausschuß des hessischen Landtags zum Mord an Halit Yozgat veröffentlicht seinen Abschlußbericht. Darin wird das Totalversagen des sog. "Verfassungsschutzes" bei der Aufklärung des NSU-Mordes deutlich verurteilt. In Minderheitsvoten von SPD und Linken wird auch die Rolle des damaligen Innenministers Bouffier behandelt, der sich bis heute schützend vor den mutmaßlichen Mittäter, den "VS"-Beamten Andreas Temme stellt.

ht

2

14.10.18

Beim NSU-Prozeß gab es keine Tonaufnahmen. Vier Journalisten haben ihre Mitschriften sämtlicher Verhandlungen nun veröffentlicht: "Der NSU-Prozeß - Das Protokoll". Außerdem neu erschienen: Tanjev Schultz: "NSU - Der Terror von rechts und das Versagen des Staates". 

ttt

4

20.2.19

"The Ceska Murders - Case solved?" - Film von Sibel Karakurt. Aktualisierte Neufassung des Films vom 20.8.14. Leider immer noch NNA)*  ¤¤¤

A 47
           
3.6.19

In Wolfhagen (bei Kassel) ist der hessische Regierungspräsident Walter Lübcke im Garten seines Wohnhauses mit einem Kopfschuß ermordet worden. Über die Täter ist noch nichts bekannt, die Polizei ermittelt "in alle Richtungen". Lübcke (CDU) hatte wegen seiner klaren Haltung für die Aufnahme von Flüchtlingen (aus erklärt christlicher Überzeugung) vor vier Jahren den Hass der Nazis auf sich gezogen und seitdem Morddrohungen bekommen. AFDler und andere Nazis freuen sich im Internet ganz offen über seine Ermordung.  - Bei den ÖR-Sendern ist die Brisanz des Falls noch nicht erkannt worden, bei der ARD gibt es nicht mal Meldungen, im ZDF kaum Hinweise auf das offensichtliche Motiv des Mordes. RTL wird (im Nachtjournal) etwas deutlicher und zitiert einige der ekelhaften hämischen Kommentare der Nazis.  ¤

hj,R zus.4
5.6.19

Das heute-journal berichtet über den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und über die Hetze der Nazis im Internet gegen den Mann. U.a. ein OT von 2015, mit dem Lübcke zum Hassobjekt der Nazis wurde, als er sagte: "Wer diese (humanistischen) Werte nicht vertritt, kann jederzeit dieses Land verlassen." Ein Rechtsexperte erklärt, daß auch die Verunglimpfung Verstorbener mit Gefängnis bestraft werden kann. Man muß sie nur erst mal finden. - Bei "Aktenzeichen XY ungelöst" ein Aufruf an Zeugen, sich zu melden. - In den Nachrichten der ARD weiter kein Wort über den vermutlichen NSU-Terroranschlag. Nur ein Bericht im Boulevardmagazin "Brisant". 

ZDF,h+

zus.9
16.6.19

Die Polizei hat in Kassel einen 45-jährigen Rechtsextremen verhaftet, der am 2.6. den Politiker Walter Lübcke wahrscheinlich ermordet hat. Ermittelt wurde er mit Hilfe von DNA-Spuren am Tatort.

TS,hj,TT,E

zus.8
17.6.19

 

Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen Stephan E. übernommen, der dringend tatverdächtig ist, den Politiker Walter Lübcke aus rechtsextremistischen Motiven ermordet zu haben. Er ist seit Jahrzehnten als Nazi bekannt und mehrfach vorbestraft, u.a. wegen eines versuchten Bombenanschlags auf ein Flüchtlingsheim. Er soll Kontakte zu diversen Nazibanden haben, u.a. Combat 18 (die Nachfolger von "Blood & Honour" aus dem Umkreis des NSU).  ¤

Hauptthema bei allen deutschen Sendern, ZDF-spezial (fehlt) und ARD-Brennpunkt. Im ZDF ein Beitrag über die Geschichte des Naziterrors in der BRD und Einschätzungen von Hermann Schaus (Obmann der Linken im hessischen NSU-Untersuchungsausschuß) über Verbindungen zwischen NSU-nahen Nazis in Kassel und Dortmund. Der Name Stephan E. tauchte auch im Zusammenhang mit dem Mord an Halit Yozgat in Kassel auf. Es ist zu befürchten, daß beim "VS" gerade seine Akten geschreddert werden. - Bei der ARD Einschätzungen von Georg Mascolo und Kommentar von Esther Shapira.

R,TS,Brp,hj,TT

 

zus.34

 

18.6.19

Es gibt einige Hinweise, daß Stephan E. den Mord an Walter Lübcke nicht alleine begangen hat. Und Spekulationen über Verbindungen zum NSU. Der "VS" behauptet, Stephan E. sei seit 10 Jahren nicht mehr "aufgefallen".

R,arj,TS zus.7
18.6.19

Beitrag von Dirk Laabs über ein Netzwerk von rechten Polizisten, das bereits seit 20 Jahren aktiv ist und offenbar aktiv die Ermittlungen gegen den NSU behindert hat. Sie führen Todeslisten von politischen Gegnern und trainieren und sammeln Waffen für den "Tag X". Die meisten Beteiligten, darunter wohl vor allem Mitglieder der SEKs, sind noch unbekannt und vermutlich weiter im Dienst. In Hessen und Meck-Pomm sind einige inzwischen aufgeflogen und teilweise als Terrorverdächtige in Haft.  ¤

Dazu Programmtip: ZDF Mittwoch 22:45: ZDFzoom: Staatsfeinde in Uniform

frontal21 12
19.6.19

Mehr Infos über den mutmaßlichen Mörder von Walter Lübcke. Stephan Ernst schweigt bisher zu den Vorwürfen, vermutlich, um Mittäter zu schützen. Seine Akte beim "VS" existiert noch, ist aber geheim, sodaß bisher unbekannt ist, was der "VS" über ihn wußte und warum er seit Jahren nicht mehr beobachtet wurde. - Guter Artikel in der jW.

R,hj zus.6
21.6.19

Der (mutmaßliche) Mörder von Walter Lübcke, Stephan Ernst, hat erst vor Kurzem an einem konspirativen Treffen der Terrorgruppe "Combat 18" teilgenommen. Das belegen Fotoaufnahmen von "Monitor". Die anderen Mitglieder der Nazibande, die in engem Kontakt zum NSU steht, sind weiter auf freiem Fuß. Lübckes Name stand bereits auf Liste des NSU mit potentiellen Mordopfern.

arj,TT,n zus.6
           
24.6.19

Spurensuche im Umfeld des Kasseler Naziterroristen Stephan Ernst, des mutmaßlichen Mörders von Walter Lübcke. Seine Nazikumpel beschreiben ihn als netten Menschen und behaupten, der Mord werde ihm angehängt. Über Combat 18 will keiner reden.

Spiegel-TV 15
26.6.19

Der Nazi Stefan Ernst hat den Mord an Walter Lübcke gestanden und erklärt, Grund sei dessen Einstellung gegenüber Flüchtlingen gewesen. Er habe selber an jener Bürgerversammlung vor vier Jahren teilgenommen, bei der Lübcke allen Menschenfeinden die Auswanderung nahegelegt hatte. Das Video davon wird seitdem in Nazikreisen herumgereicht und zur Hassaufladung benutzt. Über mögliche Mitwisser des Mordes und Ernsts Einbindung in den NSU-Freundeskreis von "Combat 18" besteht weiter Unklarheit. Die AfD macht für den Mord an Lübcke Merkels "illegale Grenzöffnung" verantwortlich, ein bayrischer AfD-Abgeordneter bleibt bei einer Gedenkminute für Lübcke demonstrativ sitzen.   - Hauptthema bei allen deutschen Sendern. Im Ersten ein "Brennpunkt" (darin Interview mit dem Rechtspopulisten Seehofer), Kommentare im "heute-journal" von Wulf Schmiese und in den Tagesthemen von Matthias Deiß. Bei "heute+" ein Beitrag mit Zitaten aus Ernsts hasserfüllten Internetpostings.  ¤

R,arj,TS,Brp,
hj,h+,TT
zus.35
26.6.19

Bei "Zapp" ein Beitrag über den Umgang der Medien mit dem Nazimord am Politiker Lübcke. Ein schmaler Grat zwischen Aufklärung und Panikmache. Der Beitrag von Spiegel-TV wird ausdrücklich kritisiert, weil er den Nazis eine Bühne gegeben habe.

Zapp 6
           
27.6.19

Der Nazi Stephan Ernst hat seit Jahren Kriegswaffen gehortet (Pumpgun, Uzi etc.). Nach seinem Mordgeständnis hat er der Polizei nun sein Waffenversteck (in einem Erdloch auf dem Firmengelände seiner Arbeitsstelle) mitgeteilt, sowie die Waffenhändler genannt, von denen er u.a. die Tatwaffe gekauft hatte. Diese beiden Männer wurden ebenfalls verhaftet. Ob sie von der Planung des Mordes wußten, ist unklar, auf jeden Fall wußten sie, daß Ernst ein Nazi und Gewaltfreak ist. Einer der beiden ist der Nazi Markus Hartmann, der bereits beim NSU-Mord an Halit Yozgat als Zeuge vernommen wurde.

R,arj,TS,hj,TT,E zus.16
           
30.6.19

Beitrag über die Auseinandersetzung mit den NSU-Verbrechen und rechtem Terror und rechter Hetze. Die gewaltbereiten Nazis haben Sympathisanten bis in die "Mitte der Gesellschaft". Die Aufklärungsarbeit über die Naziszene leisten nicht die staatlichen Organe ("VS"), sondern vor allem Journalisten wie Andrea Röpke und Andreas Speit (Buch: "Völkische Landnahme").

ttt 6
1.7.19

Beitrag mit weiteren Details über die Bezugspunkte des Mörders Stephan Ernst und seines Waffenbesorgers Markus Hartmann zu den Verbrechen des NSU. Außerdem ein Video des Nazis Robin Schmiemann, der vermummt eine Erklärung von "Combat 18" verliest. Darin u.a. Morddrohungen gegen einen antifaschistischen Journalisten, gegen den auch Thorsten Heise öffentlich zum Mord aufgerufen hat.

Spiegel-TV 14
2.7.19

Im Mordfall Lübcke hat der Tatverdächtige Stephan Ernst sein Geständnis widerrufen. Nach allgemeiner Ansicht aus taktischen Gründen. Bei seinem Geständnis hatte er umfangreiche Einzelheiten zur Tat mitgeteilt, u.a. das Versteck der Tatwaffe.

TS 2
11.7.19

Ein Jahr nach dem Urteil im NSU-Prozeß. Zwei der NSU-Mordhelfer sind wieder frei und werden von ihren Gesinnungsgenossen als Helden gefeiert. Die Strukturen der Nazibande wurden kaum durchleuchtet, seit dem Urteil hat es keine weiteren Prozesse gegen Mittäter gegeben. (Und die Beteiligung des "VS" wurde nicht aufgeklärt.) Aus dem Umfeld des NSU wurde inzwischen ein Politiker ermordet. Anwälte von NSU-Opfern erhalten Morddrohungen von Polizisten. Ein kritischer Beitrag und Einschätzungen von Michael Stempfle (ARD-Terrorexperte).  ¤

TT 7
           
19.9.19

Der Nazi Stephan Ernst, der vermutliche Mörder von Walter Lübcke, hat nach neuen Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft vermutlich 2016 einen Mordversuch an einem irakischen Asylbewerber verübt. Sein Waffenbesorger, der Nazi Markus Hartmann, hat Ernst offenbar zu den Morden ermuntert. Beide waren zusammen bei der Veranstaltung mit Lübcke, und das Video, an dem die deutschen Nazis ihren Hass gegen Lübcke entwickelt haben, wurde von Hartmann gedreht und ins Netz gestellt.

hj

4

30.9.19

Beitrag über rechten Terror seit 1980, seine Unterschätzung durch die Politik und die geistige Nähe der AfD-Nazis zum Terror. Kommentar von Michael Stempfle.

TT

6

                 
30.9.19

"Der Mordfall Lübcke und rechter Terror in Deutschland" - Film von Stella Peters u.a.  ¤

Aus dem ARD-Text: Der Film "taucht tief ein in die seit Jahrzehnten existierende rechtsextreme Szene in Deutschland und zeigt, wie heute Hass und Hetze im Netz und auf der Straße für eine politische Stimmung sorgen, in der sich Rechtsextreme in ihren Gewaltfantasien bestärkt fühlen."

ARD

43

3.11.19

In Zwickau ist eine Gedenkstätte für die zehn bekannten Mordopfer des NSU eingeweiht worden. Die Angehörigen der Opfer waren an der Planung nicht beteiligt und zur Eröffnung nicht eingeladen. Die Veranstaltung findet unter Polizeischutz statt, und natürlich schützt die Polizei auch hier vor allem die Nazis: als die AfD einen Kranz ablegt und eine Antifaschistin den Namen der Nazipartei abschneidet, werten die Beamten das als "Sachbeschädigung", nehmen die Frau fest und prügeln auf Nazigegner ein. Wie Marietta Slomka ganz am Anfang sagt: in was für einem Land leben wir eigentlich?

hj

3

28.11.19

Der mutmaßliche Mörder von Walter Lübcke hat über seinen Anwalt auf einige schriftliche Fragen geantwortet. Angeblich will er demnächst ein neues Geständnis ablegen, er spricht von einem Mittäter, nennt aber dessen Namen immer noch nicht. 

Panorama

4

8.1.20

Stephan Ernst hat seine neue Aussage zum Mord an Walter Lübcke vorgelegt. Er behauptet, nicht er habe geschossen, sondern sein Komplize Markus Hartmann, und der auch nur versehentlich. Eigentlich hätten die beiden Nazis dem Politiker nur "eine Abreibung verpassen" wollen.

R,ht,TS zus.6
23.1.20

Innenminister Seehofer hat nach monatelangen Ankündigungen und Vorwarnungen endlich die Terrorgruppe "Combat 18" verboten. Die Nazibande ist ein Ableger von "Blood & Honour" und hat Verbindungen sowohl zum NSU wie zur AfD. Polizisten durchsuchen Wohnungen in sechs Bundesländern, aber nicht in Sachsen, der Hochburg der Bande. Keine Festnahmen. 

arj,TS,TT,h+

zus.12
           
2.2.20

Beitrag bei "ttt" über den Film "Spuren. Die Opfer des NSU" von Aysun Bademsoy, über das Leid der Familien der Ermordeten und ihren Umgang mit der Erinnerung.

ttt

5

           
3.3.20

 

 

"Die Legende vom Einzeltäter - Rechter Terror in Europa" - Film von Ulrike Bremer, Adrian Oeser und Martin Steinhagen. - Ausgehend vom Mord an Walter Lübcke über zahlreiche, zum Teil weniger bekannte Fälle, wird die Spur des gezielten Terrors von Nazis gegen Migranten, Muslime, Juden, Linke, Journalisten, aufrechte bürgerliche Politiker u.a. nachgezogen. Was jeweils als "Einzelfall" erscheint, weil die Täter anscheinend nicht verbunden sind, folgt immer demselben rassistischen Terrorkonzept, dem auch der NSU schon gefolgt ist. Fälle vor allem aus Deutschland, aber auch aus Frankreich (u.a. der Anschlag auf eine Moschee in Bayonne am 28.10.19) und Britannien. - Wichtige Hintergrundinfos über die Vorgeschichte des Lübcke-Mordes: die Nazis Ernst und Hartmann haben ihr Opfer schon seit Jahren im Blick gehabt. Das von ihnen veröffentlichte Video einer Bürgerversammlung von 2015 zeigt nur eine gezielt ausgewählte Szene, davor hatten die Nazis Lübcke massiv provoziert, was zu dessen (trotzdem inhaltlich absolut korrekten) Zornausbruch führte. Detaillierte Vorgeschichte des Lübcke-Mörders Stephan Ernst, der zuvor schon mehrfach rassistische Mordversuche begangen hat und immer eng mit anderen Nazis (mutmaßlich auch mit dem NSU) verbunden war.  - Ausgezeichnete, sehr detaillierte und präzise Recherche. Unbedingt sehenswert.  ¤¤

arte

 

57

 

          
29.4.20

Der Generalbundesanwalt hat Anklage gegen den Mörder von Walter Lübke und seinen Helfer erhoben. Die Verbindungen der beiden Nazis zum NSU werden wohl beim Strafprozeß nicht zur Sprache kommen, weil der sog. "VS" seine Akten nicht herausgibt.

h+

3

20.5.20

"ZDFzoom: Mordfall Lübcke - Wer steckt hinter dem Attentat?" - Film von Rainer Fromm und Ron Boese. Über die Nazis Stephan Ernst und Markus Hartmann, die mutmaßlichen Mörder von Walter Lübcke, ihre Verbindungen zum hessischen "Verfassungsschutz" und die erneute Verwicklung von Andreas Temme. Einiges deutet auf eine "schützende Hand" und Verbindungen zum NSU hin. Viele neue Details.  ¤

ZDF

29

2.6.20

Einige Berichte ein Jahr nach dem Mord an Walter Lübcke. Bei AJE ein Bericht von Dominic Kane, bei den Tagesthemen ein Kommentar von Esther Schapira. (Leider alles NNA)*  ¤

Bei "frontal 21" ein weiterer Hintergrundbericht von Arndt Ginzel und Urich Stoll, mit einigen neuen Rechercheergebnissen. Leider auch noch nicht richtig angesehen. (Online eine Langfassung, die Doku "Das Attentat - Walter Lübcke und sein Mörder")  ¤¤

A,hj,TT

frontal 21

zus.16

12

           
8.6.20

"Tödlicher Hass - Der Mordfall Walter Lübcke" - Film von Ulrike Bremer, Adrian Oeser und Martin Steinhagen über den Mord, die Täter, die rassistische Hetze der AfD, die das Motiv geliefert hat, und die erneute Verstrickung des hessischen "Verfassungsschutzes" in Naziterror. Leider NNA)*  ¤¤ 

ARD

44

11.6.20

Beitrag über die Mörder von Walter Lübcke und die "Pannen" beim sog. "Verfassungsschutz".  (NNA)*  ¤

Panorama

8

16.6.20

In Frankfurt beginnt der Prozeß gegen die beiden Nazis Stephan Ernst und Markus Hartmann wegen des Mordes an Walter Lübcke. Ernst wird von einem Pegidanazi und einem türkischstämmigen Anwalt vertreten.

R,arj,TS,h+

zus.10
2.7.20

Bei "Markus Lanz" erzählt die Gerichtsreporterin Annette Ramelsberger ("SZ") von den ersten Tagen des Prozesses gegen die beiden Mörder von Walter Lübcke und spricht über die Bedeutung des Verfahrens.

ZDF

25

28.7.20

Der Mörder von Walter Lübcke, Stephan Ernst, hat seinen Verteidiger, Frank Hanning, entlassen, nachdem der absurde Beweisanträge gestellt hatte. Ernst sagt, er wolle die Familie von Lübcke nicht mit Dreck bewerfen. 

R

1/2

29.7.20

Beim Prozeß gegen Stephan Ernst sind die Videos von dessen Tatgeständnissen bei der Polizei vorgeführt worden. Die Videos sind auch an die Presse gelangt, und RTL zeigt Ausschnitte der beiden sehr unterschiedlichen Versionen seiner Schilderung des Tathergangs.

R

2

5.8.20

Beim Mordprozeß gegen Stephan Ernst hat dieser nun doch gestanden, daß er selbst Walter Lübcke erschossen hat. In einer schriftlichen Erklärung bittet er die Angehörigen um Entschuldigung und nennt die Tat "falsch, feige und grausam". Er beschreibt seine Kindheit mit einem prügelnden Vater. Und er beschuldigt den Mitangeklagten Markus Hartmann, ihn zu der Tat angestiftet zu haben.

arj,hj,TT,E

zus.10
27.10.20

Am 6.1.16 wurde der Iraker Ahmed I. in Kassel auf der Straße von einem Unbekannten mit einem Messer angegriffen und lebensgefährlich verletzt. Die Polizei wollte damals nichts von einem rechtsextremen Täter wissen. Erst nach dem Mord an Walter Lübcke wurden die Hinweise des Opfers ernstgenommen und es stellte sich heraus, daß Stephan Ernst, der Mörder von Lübcke, auch den Mordversuch an Ahmed I. begangen hat. Ernst streitet das zwar ab, aber die Indizien (u.a. ein Messer mit Blutspuren) sind eindeutig.

frontal21

5

28.1.21

Urteil im Prozeß gegen die beiden Mörder von Walter Lübcke. Der Nazi Stephan Ernst, der Lübcke erschossen hat, ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Sein Mittäter, der Nazi Markus Hartmann, wurde freigesprochen. Im Fall des Mordversuchs an dem Iraker Ahmed I. wurde Ernst "aus Mangel an Beweisen" freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft wird im Verfahren gegen Hartmann Revision einlegen. Der Bezug der beiden Mörder zum sog. "Verfassungsschutz" und zum NSU wurde nicht aufgeklärt. - Erläuterungen und Bewertungen von Anetta Kahane bei arte und von Matthias Quent (Rechtsextremismusforscher) bei ARD und ZDF. In den Tagesthemen ein Kommentar von Esther Schapira.   ¤

arj,TS,hj,TT zus.29
5.9.21

Beim Kunstfest in Weimar findet zehn Abende lang eine szenische Lesung der Protokolle des NSU-Prozesses statt: "438 Tage NSU-Prozess - Eine theatrale Spurensuche". Der Beitrag bei "ttt" geht auch auf die infame Verdächtigung der Opferangehörigen durch die rassistische deutsche Polizei ein.  ¤

ttt

6

           
14.10.21

Bald zehn Jahre, seit die NSU-Bande aufgeflogen ist. Ein Rückblick auf die Terrorserie und den Umgang des sog. "VS" mit den Nazis. Bis heute machen sich Nazis bei Polizei und Geheimdiensten breit. Kommentar von Monika Wagener: die Bedrohung ist nicht verschwunden. Die Rechten fühlen sich eher ermutigt, auch weil das Umfeld der NSU-Unterstützer nie wirklich aufgeklärt wurde und die Helfer mit geringen Strafen davonkamen.

TT

5

19.10.21

"NSU - Das rechte Terrortrio und seine Helfer" - Bei "Fakt" eine ganze Sendung von Arndt Ginzel und Thomas Datt über die Naziterrorbande NSU, über die bis heute offenen Fragen und darüber, was aus den Helfern der Bande geworden ist, die nach ihrer Verurteilung zu meist geringen Haftstrafen wieder auf freiem Fuß sind und in der Naziszene als Helden gefeiert werden. Nicht überraschend, daß keiner von denen sich vor der Kamera äußern will.  ¤

ARD

28

4.11.21

Heute vor zehn Jahren hat die Terrorgruppe NSU sich mit dem Selbstmord von Böhnhardt und Mundlos selbst enttarnt. Deutsche Polizei und Geheimdienste waren 13 Jahre lang nicht fähig oder willens, die Mordserie an Einwanderern mit den vom Geheimdienst betreuten Naziterroristen in Verbindung zu bringen und haben stattdessen immer wieder die Angehörigen der Opfer verdächtigt. Die versprochene Aufarbeitung dieses Versagens ist ausgeblieben. Bis heute ist nicht aufgeklärt, wer noch alles zu der Bande gehört, der sog."VS" hat seine Unterlagen darüber größtenteils vernichtet. Gute Berichte bei ARD und ZDF, bei den Tagesthemen ein Kommentar von Michael Stempfle, im "heute-journal-update" ein Gespräch mit Janine Wissler¤

TS,TT,hj,h+

zus.25
           
29.10.22

Jan Böhmermann und die Bürgerrechtsorganisation "Frag den Staat" haben die hessischen NSU-Akten veröffentlicht, die nach dem Willen der dortigen Landesregierung für 120 Jahre geheimgehalten werden sollten. Zur Aufklärung der Beteiligung des sog. "Verfassungsschutzes" an den NSU-Morden geben die Akten nicht mehr viel her - nachdem mehr als 200 Akten "verschwunden" sind -, sie zeigen aber, daß die Behörde ganz allgemein bei der Beobachtung von Naziterroristen ständig beide Augen geschlossen gehalten hat und ihre Erkenntnisse über Gefährder (wie z.B. den Lübcke-Mörder) nicht an die Polizei weitergegeben hat. Der VS wußte z.B. genau darüber bescheid, wie die Nazis sich Waffen beschaffen, ohne irgendwie dagegen einzuschreiten. - Guter Bericht von Susana Santina.  ¤

hj

3

           
24.10.23

"Cold Case NSU - Neue Erkenntnisse zum Polizistenmord in Heilbronn" - Extraausgabe des Magazins "FAKT", Autorinnen: Inga Klees und Marcus Weller. Die Erkenntnisse sind eigentlich nicht neu, sie wurden nur früher von den Ermittlungsbehörden ignoriert. Es gab durchaus eine Verbindung zwischen den Mördernazis und der ermordeten Polizistin Michelle Kiesewetter: diese hatte im März 2006, während ihres Heimaturlaubs, in Lichtenhain (Thüringen) eine Veranstaltung der NPD verhindert und damit offenbar die Aufmerksamkeit insbesondere von Zschäpe und Wohlleben erregt. Es muss nun neu ermittelt werden, ob einer oder beide an der Planung und Ausführung des Polizistenmordes in Heilbronn beteiligt waren.  ¤

ARD

30

28.2.24

Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen Susann Eminger erhoben wegen Unterstützung der Terrorzelle. Sie ist die Ehefrau des zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilten Nazis André Eminger und beste Freundin von Beate Zschäpe.

TS

2

       

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