Was gestern im Fernsehen Wichtiges zu sehen war und von mir archiviert wurde. Täglich im rauskuck.

Asien : Myanmar #2                                                                                                    

 Myanmar #1 

 

Datum Beitrag Sender (Schlüssel) Länge (Min.)
6.9.16

Eine internationale Kommission unter Leitung von Kofi Annan will helfen, den "Konflikt zwischen buddhistischer Mehrheit und der Minderheit der muslimischen Rohingya" beizulegen. Buddhistische Nazis wollen das aber gar nicht und demonstrieren gegen die "Einmischung in innere Angelegenheiten". (Natürlich gibt es keinen "Konflikt zwischen a und b". Pogrome und Völkermord sind - wie immer - einseitig.) 

E 2
            
7.9.16

Kofi Annan und seine Vermittlungskommission kommen in Sittwe (Hauptstadt von Rakhine) an, wo sie die Gewalt gegen die Minderheit der Rohingya untersuchen wollen. Sie werden von hunderten johlenden buddhistischen Nazis empfangen. Infos und Bericht aus Sittwe von Scott Heidler.

A 7
         
13.10.16

Meldung: an der Grenze zu Bangladesh hat es angeblich mehrere Angriffe von Rohingya-Männern auf Polizeiposten gegeben, dabei sollen neun Beamte getötet worden sein. Als Reaktion habe die Polizei 26 "Verdächtige" getötet.

A 1/2
17.10.16

Bericht über den neuen Gewaltausbruch in Rakhine. Angeblich haben letzte Woche einige hundert teilweise bewaffnete Männer, die den Rohingya zugerechnet werden, drei Grenzposten angegriffen und neun Polizisten getötet. Seitdem wurden mindestens 26 Rohingya getötet, meist unbeteiligte Zivilisten.

B 2
22.10.16

Step Vaessen berichtet aus einem Flüchtlingscamp in Sittwe. Etwa 1000 buddhistische Dorfbewohner sind dorthin geflüchtet, aus Angst vor Angriffen von Rohingya-Rebellen, die aber nur Polizeiposten angegriffen hatten - wenn überhaupt. Die Rohingya bestreiten, etwas mit den Angriffen zu tun zu haben.

A 2
23.10.16

Nochmal Infos von Step Vaessen aus Sittwe über die neuen Zusammenstöße in Rakhine, diesmal zwischen der Armee und einer angeblichen Rebellengruppe der Rohingya.

A 1
25.10.16

Step Vaessen berichtet aus Sittwe über die neuen Unruhen in Rakhine, über die allerdings weiterhin kaum etwas Präzises zu erfahren ist. Reporter haben keinen Zutritt zu dem Gebiet, wo es Kämpfe mit einer Rohingya-Rebellengruppe geben soll. Angeblich sind etwa 100 Menschen von Soldaten getötet worden, zum Teil bei Massenhinrichtungen.

A 3
29.10.16

Seit Anfang Oktober haben Soldaten auf der Suche nach angeblichen Rohingya-Rebellen etwa 100 Rohingya-Zivilisten ermordet und zahlreiche Wohnhäuser niedergebrannt. Im Bericht von Step Vaessen Zeugenaussagen und Bilder von einem Massaker im Dorf Myo Thu Gyi am 10.10. In einem anderen Dorf sollen Soldaten zahlreiche Rohingyafrauen vergewaltigt haben. 

A 3
           
13.11.16

Meldungen: nach Regierungsangaben sind bei Angriffen von Rohingya-Rebellen auf Soldaten in Rakhine acht Personen getötet worden. - HRW hat Satellitenfotos vorgelegt, die belegen, daß seit Mitte Oktober in drei Rohingya-Dörfern in Rakhine zusammen über 400 Häuser niedergebrannt wurden.   ¤

A 1
17.11.16

Meldung: in den letzten Wochen sollen mindestens 130 Rohingya bei Übergriffen der Armee getötet worden sein. Tausende Rohingya fliehen nach Bangladesh.

P 1
19.11.16

Maher Sattar berichtet von der Grenze in Bangladesh. Während 30.000 Rohingyas wegen der Übergriffe des Militärs ins Nachbarland flüchten wollen, lassen die bangladeshischen Grenzschützer sie nicht herein und die von Myanmar nicht hinaus.   ¤

A 2
           
21.11.16

HRW veröffentlicht neue Satellitenfotos von niedergebrannten Rohingyadörfern. Die Regierung behauptet, die Rohingya würden ihre Häuser selber anstecken, um die Aufmerksamkeit der Medien zu erhalten.   ¤

B 1
22.11.16

Tausende Rohingya sind auf der Flucht vor der Armee. Jonah Fisher berichtet aus Bangladesh. Er spricht mit einigen Rohingya, die es dorthin geschafft haben. Sie erzählen übereinstimmend, daß die Armee in Rakhine die Dörfer der Rohingya niederbrennt.   ¤

B 4
            
24.11.16

Bangladesh hat die Grenzkontrollen verschärft, um keine weiteren Rohingya-Flüchtlinge ins Land zu lassen. Bei AJE Erläuterungen zu dem Konflikt von Tun Khin (Vertreter der Rohingyas in Britannien). Bei CNN ein Bericht über die Verfolgung der Rohingya durch die Armee von Myanmar. Bisher einziger Bericht auf deutsch bei Euronews. 

A,C,E zus.10
                   
25.11.16

In Indonesien, Thailand und Malaysia gibt es große Protestkundgebungen gegen die Gewalt der Armee von Myanmar gegen die Rohingya. Bilder von den Protesten, und bei PressTV ein ausführlicher allgemeiner Bericht. - Außerdem ein Bericht bei AJE: in Malaysia ist ein Internet-TV-Sender ("Our Vision") gegründet worden, der in vier Sprachen nur die Unterdrückung der Rohingya thematisiert.

A,P zus.8
28.11.16

Einschätzungen von Simon Adams (global center for the responsibility to protect, eine Gruppe, die drohende Völkermorde beobachtet) zu den ethnischen Säuberungen der Armee von Myanmar gegen die Rohingyas in Rakhine, und zur ausbleibenden internationalen Reaktion.

A 4
1.12.16

Kofi Annan ist mit einer Gruppe von Ermittlern erneut in Myanmar, um die Gewalt gegen Rohingya in Rakhine zu untersuchen. Zwei Berichte: Florence Looi berichtet aus Sittwe über die Vorwürfe gegen die Armee, Maher Sattar berichtet aus Bangladesh über Rohingya, denen die Flucht dorthin gelungen ist, und die dort jetzt in völlig überfüllten Lagern hausen. Später live Infos von Florence Looi über Proteste von Nationalisten gegen Kofi Annans Besuch.

A 9
           
2.12.16

Erneut protestieren "buddhistische" Nationalisten gegen den Besuch von Kofi Annan und seiner Kommission, die die Vorwürfe untersuchen soll, daß die Armee Rohingyas ermordet, vertreibt und ihre Dörfer zerstört. Florence Looi berichtet aus Sittwe.

Bei "UpFront" ein Reality-Check über die Rolle von Aung San Suu Kyi, die sich zur Verfolgung der Rohingya lieber nicht äußern möchte und im Zweifelsfall an der Seite der buddhistischen Nazis steht. 

A

A

3

3

           
3.12.16

Die Untersuchungskommission von Kofi Annan besucht mehrere Rohingya-Dörfer in Rakhine. Journalisten sind dabei nicht zugelassen. Infos aus Sittwe von Florence Looi, sowie von Maher Sattar aus Bangladesh, wo immer mehr Flüchtlinge ankommen.

A 4
4.12.16

Malaysias Premier Razak fordert bei einer Kundgebung in Kuala Lumpur, die Welt solle den Völkermord an den Rohingya in Myanmar stoppen. - In der Inside Story bei AJE ein Bericht von Florence Looi aus Sittwe, und Diskussion mit Tun Khin (Vertreter der Rohingya in Britannien) und Maung Zarni (Genocide Documentation Centre). (Ein Vertreter der Regierung von Myanmar hatte keine Zeit).   (NNA)*

A,B zus.26
           
15.12.16

Florence Looi berichtet aus Kuala Lumpur über die wenigen Rohingya-Flüchtlinge, die es dorthin geschafft haben, und über die öffentliche Unterstützung in Malaysia für die Rechte der Rohingyas in Myanmar.

A 2
           
18.12.16

Aung San Suu Kyi hat die Außenminister der Nachbarländer zu einem Treffen nach Yangon geladen, um über die Lage der Rohingya zu reden. Erläuterungen dazu von Florence Looi.

A 4
19.12.16

Florence Looi berichtet über das Treffen von 10 südasiatischen Außenministern mit Aung San Suu Kyi in Yangon, bei dem über das Schicksal der Rohingya gesprochen wurde.

A 3
           
22.12.1

Florence Looi berichtet über die neue Welle der Gewalt gegen die Rohingya. Zeugenaussagen von Flüchtlingen in Malaysia. In Rakhine werden fast täglich Dörfer niedergebrannt, die Bewohner vergewaltigt, getötet oder vertrieben. Journalisten und Beobachter haben keinen Zugang zu der Region.

A 2
30.12.16

23 bekannte Menschenrechtsaktivisten, darunter 11 Friedensnobelpreisträger, haben einen Brief veröffentlicht, in dem sie Aung San Suu Kyi kritisieren, weil sie sich nicht für die verfolgten Rohingya einsetzt. Gespräch darüber mit Azeem Ibrahim (Center for global policy).

A 4
            
2.1.17

 

Es ist ein Video veröffentlicht worden, das ein Polizist am 5.11.16 in einem Rohingyadorf in Rakhine aufgenommen hat. Die Polizisten treiben die Dorfbewohner mit Schlägen zusammen. Etwa 100 Dorfbewohner müssen mit den Armen im Nacken auf dem Boden sitzen und werden dabei immer wieder von Polizisten mit Fußtritten mißhandelt. Mehrere der beteiligten Polizisten sind nun verhaftet worden. - Kurze Berichte bei AJE, CNN und Euronews. Bei CNN außerdem ein Gespräch mit Derek Mitchell (Ex-US-Botschafter) über die Kritik an Aung San Suu Kyi wegen ihrer Untätigkeit angesichts der Verfolgung der Rohingyas.  ¤

A,C,E zus.6
                  
7.1.17

Bericht über die Verfolgung der Rohingya. Erstmals sind mehrere Soldaten nach Mißhandlungen verhaftet worden, vermutlich aber nur, weil sie sich dabei haben filmen lassen.

arj 2
11.1.17

"Burma: The Curse of the Rohingya People" - Dokumentation (Autor nicht genannt) über die Verfolgung der muslimischen Rohingya durch buddhistische Rassisten. U.a. längere O-Töne von Wirathu, dem Chefideologen der Nazi-Mönche (mit englischen UT).

P 23
     (Video folgt vielleicht.)    
13.1.17

Die UN-Beauftragte für Menschenrechte in Myanmar, Yanghee Lee, besucht mit einer Kommission Rakhine, um die Vorwürfe gegen die Armee zu untersuchen. Florence Looi berichtet aus Sittwe.

A 3
15.1.17

Maher Sattar berichtet aus einem Flüchtlingslager in Bangladesh. Aussagen von Rohingyas über Morde und Verfolgung durch die Soldaten in Myanmar.

A 2
30.1.17

In Yangon ist der bekannte muslimische Menschenrechtsanwalt Ko Ni erschossen worden. - Scott Heidler berichtet aus Sittwe. Die Ruinen einer Moschee und von Wohnhäusern, die bei den antimuslimischen Pogromen vor fünf Jahren niedergebrannt wurden. Nachdem die Muslime vertrieben wurden, leben in einigen der wiederaufgebauten Häuser jetzt buddhistische Familien.

A 3
           
3.2.17

Ein neuer Report der UN führt zahlreiche Verbrechen gegen die muslimische Minderheit (Rohingya) in Rakhine auf. Morde an Frauen und Kindern, Gruppenvergewaltigungen, niedergebrannte Dörfer, Vertreibungen. Die UN sprechen von "ethnischen Säuberungen" und möglichen Verbrechen gegen die Menschheit. - Diverse Berichte. Bei AJE Erläuterungen von Rupert Colville (UNHCR). Im Bericht von Ivan Watson (CNN) auch Aufnahmen von einer bewaffneten Widerstandsgruppe der Rohingya. Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews.   ¤

A,B,C,P,E zus.15
           
4.2.17

Bei Euronews noch ein Bericht über die Verfolgung der Rohingya, die in einem Report der UN als mögliches Menschheitsverbrechen beurteilt wird. - Bei den deutschen Sendern kam zu diesem Thema wie gewohnt nichts.

E 1
           
8.2.17

Der Papst ruft zum Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen auf und erwähnt ausdrücklich die Unterdrückung der Rohingya in Myanmar.

E 1
9.2.17

 

In Yangon kommt ein Frachtschiff aus Malaysia mit Hilfsgütern für die Rohingya an, die Hilfe wird offiziell von einem Regierungsvertreter in Empfang genommen. Im Hafen demonstrieren Nationalisten mit Schildern "No Rohingya" gegen die Minderheit und die Hilfe. Drei Berichte, und bei PressTV Einschätzungen von William Spring. - Bei AJE außerdem ein Bericht aus Bangladesh von Maher Sattar, über den Plan der Regierung, die Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar auf einer unbewohnten (und eigentlich unbewohnbaren) Insel unterzubringen. 

A,P,E zus.9
                  
18.2.17

Bericht von Yaara Bou Melhem über die Diskriminierung der Rohingyas. Einschätzungen dazu von Emerlynne Gill (internationale Juristenkommission).  (Beides NNA)*

A 5
           
28.2.17

Die Armee nimmt bei einer Pressekonferenz erstmals offiziell zu den Vorwürfen Stellung, wonach sie die Minderheit der Rohingya verfolge. Der Sprecher weist die Vorwürfe zurück und sagt, man habe auf den Angriff einer Terrorgruppe reagiert, aber nicht die Zivilisten angegriffen. Infos aus Yangon von Rob McBride.

A 2
5.3.17

"Talking to Al Jazeera - The Rakhine Crisis" - Hintergrundinfos zur Geschichte des Konflikts um die Rohingya-Minderheit in Rakhine, und Gespräche dazu mit Abdul Rasheed (Rohingya Foundation) und U Wara Thara, (buddhistischer Mönch aus Sittwe), außerdem mit Tawakkol Karman (jemenitische Friedensnobelpreisträgerin).  ¤

A 25
           
10.3.17

Bericht von Jonah Fisher aus Bangladesh, mit Aussagen von Rohingya-Flüchtlingen über die brutale Gewalt der Armee von Myanmar gegen die Minderheit.   ¤

B 5
           
13.3.17

Die UN-Berichterstatterin Yanghee Lee fordert, die UN sollten eine unabhängige Untersuchung über die systematische staatliche Verfolgung der Rohingyas beginnen. Bei AJE berichtet Step Vaessen aus Sittwe über Rohingyas, die einfach "verschwunden" sind. Im heute-journal ein Bericht von Normen Odenthal über die Gewalt von "Buddhisten" und Armee gegen die Minderheit.

A,P,hj zus.8
16.3.17

Die UN-Kommission von Kofi Annan ist zu dem Ergebnis gekommen, daß die Rohingyas systematisch von den "Sicherheitskräften" verfolgt werden. Sie fordert, die Täter zur Verantwortung zu ziehen und den Mitgliedern der muslimischen Minderheit die vollen Bürgerrechte zu geben.

A 2
19.3.17

Step Vaessen berichtet aus Mrauk-U. Die alte Hauptstadt, in der buddhistische Könige jahrhundertelang das Land regiert haben, galt früher als Inbegriff von Weltoffenheit, religiöser Toleranz und Harmonie. Heute wird Muslimen der Zutritt verweigert, die uralte Moschee wurde zerstört

A 3
           
19.3.17

Bei "BBC-Newsnight" ein Hintergrundbericht von Jonah Fisher über die Verfolgung der Rohingya-Muslime durch "buddhistische" Extremisten und die staatliche Armee. Mit allen wichtigen (teilweise extrem grausamen) Bildern der letzten Jahre und diversen Stellungnahmen. ¤

B 15
           
20.4.17

Peter Gerhardt berichtet über die Verfolgung der Rohingya und deren Versuche, nach Bangladesh zu flüchten.

TT 4
30.4.17

"Aung San Suu Kyis Versagen – Das Schicksal der Rohingyas" - Philipp Abresch berichtet aus einem Flüchtlingslager der Rohingya bei Sittwe, über das Elend und die jüngste Verfolgungswelle nach einem Angriff auf eine Grenzstation im Oktober 2016.

WS 6
1.6.17

Im letzten halben Jahr sind 75.000 Rohingyas aus Myanmar nach Bangladesh geflüchtet. Im Bericht von Monica Pinna erzählen Flüchtlinge von der Gewalt, die sie zuhause erlitten haben.

A 3
20.6.17

"Myanmar - Die Machte der Mönche" - Film von Joël Curtz und Benoit Grimont. Die politische Entwicklung Myanmars aus der Sicht von drei buddhistischen Mönchen: ein Demokrat und Anhänger von Aung San Suu Kyi (Thaw Bita), ein extremistischer Nationalist und Rassist (Thu Sait Tha) und ein buddhistischer Missionar (War Lay). Nur stellenweise angesehen. Die antimuslimische Hetze des Rassisten ist wirklich erschreckend.    ¤¤

arte 54
9.8.17

"The Rohingya - Silent Abuse" - Film von Salam Hindawi, Ali Kishk und Harri Grace über die Verfolgung der muslimischen Minderheit der Rohingya. (NNA)*   ¤¤

A 45
           
20.8.17

Nachdem Unbekannte, angeblich islamistische Extremisten, sieben Buddhisten ermordet haben, gibt es offenbar eine neue Welle der Repression durch die Armee gegen die Rohingyas. Ein Sprecher der "Rohingya Salvation Army" weist die Verantwortung für die Morde zurück. Florence Looi berichtet aus Sittwe.

A 3
           
23.8.17

Eine Kommission der UN unter Leitung von Kofi Annan hat die Pogrome von 2012 gegen muslimische Rohingyas untersucht und will nun ihr Ergebnis verkünden. Dazu ein Bericht aus Sittwe von Florence Looi und Einschätzungen von Azeem Ibrahim (Autor)

A 6
           
24.8.17

In Yangon trägt Kofi Annan den Bericht seiner Kommission zur Lage in Rakhine vor. Die Kommission empfiehlt, die Regierung solle den Rohingyas volle Bürgerrechte gewähren, sie insbesondere überhaupt als Staatsbürger anerkennen. Die Kommission soll weiterarbeiten. Bericht aus Yangon von Florence Looi.

A 4
           
25.8.17

In Rakhine haben etwa 300 Kämpfer der "Arakan Rohingya Salvation Army" (ARSA) zahlreiche Polizeiwachen und eine Basis der Armee angegriffen und mindestens 12 Polizisten und Soldaten getötet. Bei den Kämpfen wurden etwa 60 der Rebellen getötet. Die Rebellen weisen in einer Erklärung darauf hin, daß die staatlichen Einheiten in den letzten Tagen mehrere Rohingya-Dörfer angegriffen und mindestens 12 Dorfbewohner getötet haben. Infos aus Yangon von Florence Looi.  ¤

A 4
26.8.17

 

 

In Rakhine eskaliert die Gewalt gegen die muslimische Rohingya-Minderheit. Soldaten überfallen Dörfer, töten Bewohner, brennen ihre Häuser nieder, schießen auf die Flüchtenden. Angeblich wurden seit gestern mindestens 400 Rohingyas von den Soldaten getötet. Etwa 100.000 Menschen, die nach Bangladesh fliehen wollen, sitzen an der Grenze fest, weil das Nachbarland sie nicht hineinläßt.  ¤¤

Bei AJE und BBC Berichte mit Zeugenaussagen. Bei AJE ist es das Hauptthema. Hintergrundinfos von Prof. Wakar Uddin (Arakan Rohingya Union) und Thun Kin (Vertreter der Rohingya in Britannien), der angesichts des Völkermordes eine sofortige Intervention der UN fordert.  

Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen (inzwischen ein Bericht bei Euronews). Ganz offensichtlich findet dort ein Völkermord statt. Die deutschen Medien haben ihre Lektion von 1994 nicht gelernt, genau wie die sog. "internationale Gemeinschaft".

A,B,P

 

 

zus.18

 

 

                  
27.8.17

 

Bangladesh schickt Rohingyas, die über die Grenze geflüchtet sind, wieder zurück nach Myanmar. Papst Franz ruft zu Gebeten und Hilfe für die Rohingyas auf. Sonst wenig Neues. Bei den Angriffen der Armee auf Rohingyadörfer sind mindestens etwa 100 Zivilisten getötet worden, angeblich über 400. Diese Zahl ist noch nicht bestätigt, erscheint aber angesichts der Augenzeugenberichte über das Vorgehen der Armee realistisch.  ¤

Korrespondentenberichte gibt es nur von der Grenze. Bei AJE Einschätzungen von Matthew Smith (Fortify Rights) und Joseph Grieboski (Int. Campaign for Rohingya). Brauchbare Berichte auf deutsch nur bei arte und Euronews. In der Tagesschau eine lapidare Meldung, beim ZDF gar nichts.

A,B,P,arj,TS,E zus.24
                  
28.8.17

Auf der Flucht vor der mordenden Armee sind über 3000 Rohingyas über die Grenze nach Bangladesh gelangt, viele Tausend sitzen weiter an der Grenze fest. Das UNHCR ruft Bangladesh auf, die Menschen aufzunehmen. Die Armee soll Rohingyadörfer von Hubschraubern aus beschossen haben.  ¤

Berichte gibt es weiter nur von der Grenze, Rakhine ist für Reporter versperrt. Bei AJE weiter Hauptthema, Berichte außerdem bei BBC und PressTV. Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen.  

A,B,P zus.9
           
29.8.17

Eine Auswertung von Satellitendaten durch HRW hat ergeben, daß überall in Rakhine die Dörfer der Rohingyas brennen. Myanmars Regierung beschuldigt internationale Helfer, die Kämpfer der Rohingyas mit Waffen zu versorgen. Die Armee würde nur das Staatsgebiet gegen "bengalische Terroristen" verteidigen. Und eine ethnische Minderheit der Rohingya gebe es gar nicht.  ¤

Bei AJE berichtet Tanvir Chowdhury weiter von der Grenze zu Bangladesh, wo inzwischen einige Tausend Flüchtlinge hinübergelangt sind. Bei PressTV ein redaktioneller Bericht. Einziger Bericht auf deutsch bei arte.

A,P,arj

zus.10
30.8.17

Nach Zeugenaussagen suchen die Soldaten der Armee in Rakhine gezielt nach jungen Rohingya-Männern, schießen wahllos auf Flüchtende und brennen die Häuser der Rohingyas nieder. Inzwischen sind mehr als 18.000 Rohingyas über die Grenze nach Bangladesh geflüchtet ¤

Diverse Berichte. Bilder aus Rakhine gibt es weiter kaum, sondern fast nur von der Grenze. Auf deutsch nur bei Euronews ein Bericht und im heute-journal eine Meldung. Bei der ARD kein Wort über den Völkermord. 

A,B,Sky,P,hj,E zus.12
                  
31.8.17

 

Inzwischen sind 30.000 Rohingyas auf der Flucht vor der mordenden Armee nach Bangladesh gekommen. Offiziell ist die Grenze weiterhin geschlossen, aber manche Grenzwachen lassen die Flüchtlinge durch. 26 Frauen und Kinder sind bei der Flucht ertrunken, als ihre Boote gesunken sind. In Yangon demonstrieren Nationalisten (darunter buddhistische Nazimönche) für mehr Härte gegen die Muslime. -  Weiter kaum Bilder aus Rakhine, nur Augenzeugenberichte von Überlebenden und Bilder von brennenden Dörfern aus der Ferne. Bei AJE weiterhin Hauptthema. Auf deutsch endlich ein brauchbarer (redaktioneller) Bericht bei der ARD.  ¤

Inside Story: "Why are Rohingya refugees stranded in no-man's land?" - Hashem Ahelbarra spricht mit Phil Robertson (HRW), Thun Kin (Vertreter der Rohingya in Britannien) und Kim Jolliffe (unabhängiger Menschenrechtsbeobachter).  ¤

A,TT

 

A

zus.8

 

25

           
1.9.17

 

 

Nach offiziellen Angaben der Armee sind in Rakhine in der letzten Woche 400 Menschen getötet worden. Davon seien 370 Kämpfer der Rohingya (die die Armee "Terroristen" nennt) und nur 14 Zivilisten gewesen, außerdem 13 Sicherheitskräfte. Dagegen waren nach übereinstimmenden Zeugenaussagen die meisten der Getöteten Zivilisten. Etwa 40.000 Menschen sind inzwischen nach Bangladesh geflüchtet. - Berichte bei AJE und BBC, kurzer Bericht bei PressTV.  ¤  Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

Bei AJE und BBC Einschätzungen von Tun Khin (Vertreter der Rohingya in Britannien), bei AJE außerdem von Phil Robertson (HRW): die Satellitendaten belegen eindeutig eine "Politik der verbrannten Erde" gegen die Dörfer der Rohingya. Die "Rebellen" der ARSA sind allenfalls mit Messern und Macheten bewaffnet. Selbst wenn die Zahlenangaben der Armee stimmen würden, wäre die Tötung von 370 praktisch unbewaffneten Kämpfern trotzdem ein Massaker und Kriegsverbrechen. Tatsächlich wurden in der letzten Woche mindestens 1000 Rohingyas von der Armee ermordet, nach manchen Quellen 3000 bis 5000. Mehr als 120.000 Menschen wurden vertrieben. ¤

Es wird immer offensichtlicher, daß hier gerade ein Völkermord stattfindet. Immerhin tun die UN jetzt was: der UN-Generalsekretär bittet die Armee um "Zurückhaltung"! (Wofür gibt es eigentlich eine Völkermordkonvention?)

A,B,P

 

 

zus.18

 

 

                  
2.9.17

 

Inzwischen sind etwa 60.000 Rohingya über die Grenze nach Bangladesh geflüchtet. Augenzeugen erzählen von Morden der Armee an Zivilisten. Mindestens 2700 Häuser von Rohingyas wurden niedergebrannt. An den Brandstiftungen sind auch Banden von buddhistischen "Bürgerwehren" beteiligt.  ¤

Berichte bei allen internationalen Sendern. Bei AJE Einschätzungen von Phil Robertson (HRW), Gabrielle Aron (Konfliktforscherin, über Stärke und Motivation der ARSA-Rebellen), Francis Wade (Myanmar-Experte, u.a. über die Rolle von Aung San Suu Kyi) und Richard Weir (HRW).

Auf deutsch Kurzmeldungen bei RTL, arte und Tagesschau, und ein Bericht bei Euronews.

A,B,C,Sky,P

R,arj,TS,E

zus.33

zus.3

                  
3.9.17

Inzwischen sind etwa 73.000 Rohingya über die Grenze nach Bangladesh geflüchtet. Aus dem Gebiet in Rakhine, wo Armee und buddhistische Milizen die Bewohner ermorden und vertreiben und ihre Häuser und ganze Dörfer niederbrennen, gibt es weiter keine unabhängigen Berichte, nur die Aussagen von Augenzeugen über Greueltaten. Bei AJE berichtet Florence Looi aus Sittwe. Dort gibt es aktuell keine Auseinandersetzungen, aber großes Elend in den Flüchtlingslagern der Rohingya. Einige frisch angekommene Flüchtlinge werden in einem buddhistischen Kloster aufgenommen. Weitere Berichte bei BBC und PressTV. Einziger Bericht auf deutsch bei arte, ein guter Beitrag mit historischem Rückblick.  ¤

A,B,P,arj zus.10
           
4.9.17

Inzwischen (innerhalb von 5 Tagen) sind etwa 87.000 Rohingya über die Grenze nach Bangladesh geflüchtet. Bei AJE gibt der Menschenrechtler Matthew Smith (Fortify Rights) Augenzeugenberichte wieder, wonach Soldaten Menschen in Häuser gesperrt und diese dann in Brand gesetzt haben. Bei der BBC berichtet Sanjoy Majumder aus dem Grenzgebiet und schildert ähnliche Zeugenaussagen.  - Der UN-Beauftragte für Myanmar, die Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai und Andere kritisieren das Schweigen von Aung San Suu Kyi. - In mehreren asiatischen Städten gibt es große Solidaritätsdemonstrationen für die Rohingya. In Jakarta, Grosny und Canberra fordern Zigtausende, den Völkermord zu stoppen. - Bei der BBC Einschätzungen von Prof. Penny Green (Expertin). Sie spricht von über 1000 Toten in den letzten vier Tagen.  ¤

Auf deutsch nur bei Euronews zwei Berichte.

A,B,Sky,RT,P,E zus.30
                  
5.9.17

Inzwischen sind etwa 125.000 Rohingya über die Grenze nach Bangladesh geflüchtet, 35.000 allein seit gestern. Weitere Berichte aus dem Grenzgebiet, erschütternde Bilder des Elends der Flüchtenden, Leute die zu Fuß einen Fluß durchqueren, Kinder und Alte werden getragen. Bei CNN ein (redaktioneller) Bericht von Nick Paton Walsh. Bei AJE ein Bericht von James Bays aus New York über die sehr vorsichtige Stellungnahme von UN-Generalsekretär Guterres, Erläuterungen von Justin Forsyth (Unicef) über die humanitäre Notlage und die Verfolgung der Rohingya. Und ein Bericht aus Delhi, wo Rohingyas gegen den Plan der indischen Regierung protestieren, die 40.000 Rohingyas in Indien nach Myanmar abzuschieben. - Euronews meldet, daß die Armee an der Grenze Landminen verlegt. - Berichte auf deutsch nur bei Euronews.  ¤¤

A,B,C,P,E,NC zus.24
                  
6.9.17

 

Inzwischen sind etwa 146.000 Rohingya über die Grenze nach Bangladesh geflüchtet. Angeblich legt die Armee im Grenzgebiet Minen, was Myanmars Regierung aber bestreitet. Aung San Suu Kyi nimmt erstmals öffentlich zu der Gewaltwelle Stellung und behauptet, es handele sich um "einen Rieseneisberg von Falschinformationen". Bei einem Besuch des indischen Premier Modi sind beide sich einig, daß man die "Terroristen" bekämpfen müsse.  ¤¤

Ein paar Reporter (u.a. Jonathan Head von der BBC) dürfen in Rakhine niedergebrannte Dörfer filmen. Das Regime behauptet, die Rohingya hätten ihre Häuser selber niedergebrannt. Unabhängige Recherchen sind unmöglich.

Bei AJE weiterhin Hauptthema mit mehreren Berichten und diversen Stellungnahmen. Berichte auch bei den anderen internationalen Sendern. Bei AJE Einschätzungen von Justin Wintle (Historiker) und T Kumar (Amnesty) zur Haltung von Aung San Suu Kyi. Bei CNN Einschätzungen von Thun Khin (Vertreter der Rohingya in Britannien). Er nennt die Zahl von 3000 getöteten Rohingya in den letzten 10 Tagen. - Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews. 

A

B,C,Sky,E

 

zus.21

zus.17

 

                  
7.9.17

Jeden Tag flüchten etwa 15.000 Rohingyas über die Grenze nach Bangladesh, zusammen inzwischen etwa 164.000. Die Armee zeigt Journalisten brennende Rohingyadörfer und behauptet, die Bewohner hätten die Häuser selber in Brand gesteckt und seien dann geflüchtet. Geflüchtete Rohingyas erzählen eine andere Geschichte. Bei AJE u.a. ein Beitrag über die "ARSA", die militante Widerstandsgruppe der Rohingyas, praktisch unbewaffnete junge Männer, die Aung San Suu Kyi als "Terroristen" bezeichnet. In einer Petition fordern Hunderttausende, ihr den Friedensnobelpreis abzuerkennen. - Heute weniger Berichte. Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews.  ¤

Bei der BBC Einschätzungen von Andrea Gittleman (Center for the prevention of genocide). Sie sieht eine systematische Verfolgung der Rohingyas und Verbrechen gegen die Menschheit. Die Informationen reichen aber noch nicht aus, um zu sagen, daß ein Völkermord stattfindet.

A,B,P,E zus.16
                      
7.9.17

"Inside Story: What's Myanmar government doing to end Rohingya crisis?" - Hashem Ahelbarra spricht mit Gabrielle Aron (Menschenrechtlerin), James Gomez (Amnesty) und Muang Zarni (Völkermordexperte). Leider NNA)*  ¤¤

A 25
            
7.9.17

"The Stream: Who will save the Rohingya?" - Diskussion mit Wakar Uddin (Arakan Rohingya Union), Simon Ingram (UNICEF), Than Lwin (Burmese Service von Voice of America) und Derek Mitchell (Ex-Botschafter). Leider NNA)*   ¤¤

A 25
           
8.9.17

 

 

 

 

Nach UN-Angaben sind inzwischen etwa 270.000 Rohingya (also mehr als ein Viertel) über die Grenze nach Bangladesh geflüchtet. Das wären seit dem Vortag über 100.000, was aber sehr unwahrscheinlich ist. Vermutlich wurden einfach mehr Leute mitgezählt als zuvor. Leider geht keiner der Sender auf die inkonsistenten Zahlen ein. - Nur am Rande Meldungen, daß die UN die Zahl der Getöteten in Myanmar auf mehr als 1000 schätzen.  ¤

Weitere Berichte aus dem Grenzgebiet, mit Aussagen der Flüchtlinge über Morde der Armee an Zivilisten. Weiterhin werden Häuser und ganze Dörfer der Rohingyas niedergebrannt. Berichte von Divya Gopalan (AJE), Sanjoy Majumder (BBC) und Ashish Joshi (Sky News).

Außerdem Berichte von Florence Looi (AJE) und Jonathan Head (BBC) aus dem Landesinneren von Rakhine. Komplett niedergebrannte Dörfer, überall neue Brände. Auch dort, wo es noch nicht brennt, verängstigte Rohingyas, die fliehen wollen. Jonathan Head findet Häuser und eine Islamschule, die gerade angezündet wurden, und stellt fest, daß hier eindeutig eine ethnische Säuberung stattfindet. Im Bericht von Florence Looi allerdings auch eine Aussage einer Hinduistin, deren Haus angeblich von Rohingyas angegriffen und niedergebrannt wurde. ¤¤

Der UN-Sicherheitsrat läßt sich hinter verschlossenen Türen von Menschenrechtsorganisationen über die Lage in Myanmar informieren. Es gibt Druck auf den Sicherheitsrat, sich auch offiziell dazu zu äußern. Infos zu dem Treffen bei AJE.

Zwei weitere Friedensnobelpreisträger kritisieren die Haltung von Aung San Suu Kyi. Desmond Tutu in scharfer Form, der Dalai Lama zurückhaltend, aber doch deutlich: "Die Leute, die Muslime bedrohen, sollten sich daran erinnern, daß Buddha seinerzeit den armen Muslimen geholfen hat. Ich bin sehr traurig." (OT bei AJE und PressTV.) Bei der BBC eine weitere Stellungnahme von Malala Yousafzai. (Übrigens hat der Dalai Lama die Verfolgung der Rohingya bereits im März deutlich verurteilt.)

In etlichen muslimischen Ländern gibt es große Solidaritätskundgebungen für die Rohingyas. Bei AJE und PressTV Berichte aus Islamabad, sowie bei PressTV Bilder aus Srinagar, Karachi, Manila, Kuala Lumpur, Jakarta, Kabul und mehreren iranischen Städten.

Bei AJE Einschätzungen von Azeem Ibrahim (Politologe) zu den Folgen der Massenflucht für Bangladesh.

Einziger ernstzunehmender Bericht auf deutsch bei Euronews. Bei Tagesschau und heute-journal nur sehr knappe Meldungen. Beide sprechen von "Ausschreitungen zwischen Rohingyas und Sicherheitskräften". So kennen wir das von 1994, "gegenseitige Massaker zwischen Hutus und Tutsis" hieß das damals.

A,B,Sky,P

TS,hj,E

 

 

 

zus.39

zus.2

 

 

 

                  
9.9.17

 

Inzwischen sind etwa 290.000 Rohingya über die Grenze nach Bangladesh geflüchtet. Die Rohingya-Rebellen der "ARSA" erklären einen "einseitigen Waffenstillstand". Das gezielte Niederbrennen von Rohingya-Dörfern geht offenbar weiter. 

Bei AJE Bericht und aktuelle Infos von Florence Looi, und ein Bericht von Divya Gopalan über die völlig überfüllten Flüchtlingslager in Bangladesh. Außerdem Einschätzungen von Joy Singhal (ICRC) zur humanitären Lage, und von Arsalan Iftikhar (Menschenrechtsanwalt), der von "genozidalen ethnischen Säuberungen durch die Armee" spricht, die ihre Wurzel in der antimuslimischen Hetze der rechtsextremen Mönche haben. Aung San Suu Kyi sei zur Komplizin bei diesen Verbrechen geworden. - Kurze Berichte auch bei BBC (Sanjoy Majumder) und PressTV.  ¤

Berichte auf deutsch nur bei arte und Euronews. Beides gute Berichte. Bei arte wird die von den UN geschätzte Zahl von ca. 1000 getöteten Zivilisten genannt. Euronews stellt klar, daß der Sprung bei der Zahl der Flüchtlinge dadurch entstand, daß Viele, die sich abseits der Straßen über die Grenze durchgeschlagen haben, zunächst nicht erfaßt wurden. Außerdem bei RTL eine dämliche Kurzmeldung. Bei ARD und ZDF kein Wort. Warum sollten sich Deutsche denn auch für einen Völkermord an Muslimen in Hinterasien interessieren. 

A,B,P

R,arj,E

 

zus.19

zus.4

 

                  
10.9.17

 

Die Regierung lehnt auch nach dem einseitigen Waffenstillstand der "ARSA"-Rebellen Gespräche mit den "Terroristen" ab. Amnesty bestätigt, daß die Armee auf den Fluchtwegen der Rohingyas im Grenzgebiet Landminen verlegt hat. Mindestens zwei Menschern sind dadurch schwer verletzt worden. Bangladeshs Außenminister bezeichnet die Verfolgung der Rohingyas als "Genozid". ¤

Bei AJE mehrere Berichte, sowie Einschätzungen von Justin Wintle (Autor einer Biografie von Aung San Suu Kyi) zum Schweigen der Nobelpreisträgerin.  - Bei Sky News berichtet Ashish Joshi aus dem Grenzgebiet. - Bei PressTV berichtet Johnny Miller aus Yangon. Befragte Passanten begrüßen durchweg die Gewalt der Armee gegen die Rohingyas und bestreiten, daß es "Rohingyas" überhaupt gebe - das seien nur "Bengalis". Außerdem weitere Bilder von Solidaritätskundgebungen für die Rohingyas in London, Teheran und Karachi. ¤

Auf deutsch gute Berichte bei arte, Euronews und endlich auch bei Tagesschau und Tagesthemen. Erwähnt werden die brennenden Dörfer, die ethnischen "Säuberungen", extremistische Mönche, die Kritik des Dalai Lama, die Solidaritätskundgebungen.

A,Sky,P

arj,TS,TTE

 

zus.26

zus.8

 

                
11.9.17

 

 

Inzwischen sind über 313.000 Rohingya über die Grenze nach Bangladesh geflüchtet. Nach verschiedenen Berichten brennen die Armee und buddhistische Extremisten weiterhin Rohingya-Dörfer nieder, Soldaten schießen auf die flüchtenden Zivilisten. Laut Regierungsangaben aus Bangladesh hat die Armee von Myanmar in zwei Wochen mehr als 3000 Rohingyas getötet. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte Zeid Ra'ad al Hussein nennt die Vertreibung der Rohingya "ein Lehrbuchbeispiel für ethnische Säuberung"¤

Bei AJE diverse ausführliche Berichte, u.a. ein kurzes Faktenstück über die Rebellengruppe "ARSA". Einschätzungen von Tun Khin, der von Anfang an von "Völkermord" gesprochen hatte. Er schätzt die Zahl der Ermordeten inzwischen auf über 5000, möglicherweise über 10.000. - Auch bei BBC und Sky News ist Myanmar zeitweise Hauptthema. Bei der BBC mehrere Berichte, und Infos aus Yangon von Jonathan Head. Er schildert, daß in mindestens einem Fall Hindus als Muslime verkleidet wurden und dann losgeschickt wurden, um vor Kameras die Häuser von Muslimen anzuzünden. Außerdem Einschätzungen von Masud Khan (BBC Bengali). - Bei PressTV vor allem weitere Bilder von Solidaritätskundgebungen, u.a. in Islamabad.  ¤

In der Tagesschau heute nur eine Meldung. Dafür im heute-journal kluge Worte von Claus Kleber und ein ausführlicher und guter redaktioneller Bericht (von Diana Zimmermann). In den Tagesthemen wird kurz der Brief erwähnt, den der Dalai Lama an Aung San Suu Kyi geschrieben hat.   ¤    

A,B,Sky,P

TS,hj,TT,E

 

zus.49

zus.6

 

                  
12.9.17

 

Nach UN-Angaben sind inzwischen etwa 370.000 Rohingya über die Grenze nach Bangladesh geflüchtet (also über 50.000 seit gestern). Bangladeshs Premierministerin Sheikh Hasina besucht ein Flüchtlingslager. Sie fordert, die internationale Gemeinschaft solle Druck auf Myanmar ausüben, die Menschen zurückzunehmen. Zugleich verspricht sie, ihr Land werde den Menschen helfen. ¤

Berichte bei AJE, BBC, Sky News und PressTV, und heute auch ausführlich bei CNN. Die Korrespondentenberichte kommen weiterhin alle aus dem Grenzgebiet von Bangladesh. Bei AJE Zitate und bei PressTV Ausschnitte aus einer Stellungnahme von Ajatollah Khamenei.

Bei der BBC Einschätzungen des Historikers Ronan Lee: "Man sollte es als das bezeichnen was es ist: dort findet gerade ein Völkermord statt." - Bei CNN Erläuterungen von Adrian Edwards (UNHCR), und Einschätzungen von Tom Malinowski (Ex-Vizeaußenminister der USA) zur Rolle von Aung San Suu Kyi.

Auf deutsch nur bei Euronews zwei Berichte und in der Tagesschau eine Kurzmeldung.     

A,B,C,Sky,P

TS,E

zus.40

zus.3

                  
13.9.17

 

 

 

Inzwischen sind etwa 400.000 Rohingya über die Grenze nach Bangladesh geflüchtet. Nach Angaben der Regierung von Myanmar sind 176 Rohingya-Dörfer niedergebrannt worden. In New York berät der UN-Sicherheitsrat hinter verschlossenen Türen und erklärt anschließend, er sei "besorgt" über die Lage in Myanmar. Deutlicher wird Generalsekretär Guterres, der von "ethnischen Säuberungen" spricht und Myanmars Regierungund Armee aufruft, die Gewalt zu beenden und das Rückkehrrecht der vertriebenen Rohingyas anzuerkennen.  ¤

Berichte bei allen internationalen Sendern. Bei Sky News eine längere Reportage aus dem Grenzgebiet von Ashish Joshi. - Berichte auf deutsch bei arte, "heute" und Euronews. In der Tagesschau nichts, bei heute-journal und "Tagesthemen" nur alberne Kurzmeldungen. (Ich höre soeben, daß es für das Schweigen der Tagesschau einen Grund gab: das ARD-Kamerateam in Sittwe wurde von wütenden Leuten angegriffen. Mehr hoffentlich morgen.)

Drei Berichte aus dem Landesinnern: Florence Looi (AJE) berichtet aus Yangon, wo sie kaum jemanden findet, der sich für die Muslime einsetzen möchte.  - Fergal Keane (BBC) geht es in Mandalay genauso. Extremistische Mönche (Anhänger des Faschisten Wirathu) loben Aung San Suu Kyi für ihre Unterstützung der Vertreibungen.  - Johnny Miller (PressTV) berichtet aus einer Rohingya-Siedlung in Sittwe, die noch nicht niedergebrannt wurde. Die völlig verängstigten Bewohner erzählen, daß sich die Rakhine-Leute das Land und das Vieh der vertriebenen Rohingyas aneignen.  ¤

Bei AJE Einschätzungen von Eric Schwartz (Refugees International) und Azeem Ibrahim (Experte). Beide beklagen die erbärmlich schwache Reaktion der internationalen Gemeinschaft. Bei CNN Einschätzungen von Peter Popham (Biograph von Aung San Suu Kyi). Bei TS24 Einschätzungen von Ulrich Delius (Gesellschaft für bedrohte Völker). 

A,B,C,Sky,P

ht,arj,hj,TT,E,TS24

 

 

zus.51

zus.13

 

 

                  
                  
14.9.17

 

 

 

Die Vertreibung und Massenflucht der Rohingya geht weiter. Prekäre Lage in den Flüchtlingslagern in Bangladesh. Nach den UN spricht auch das EU-Parlament über die Lage der Rohingya. Erste Forderungen nach Sanktionen gegen Myanmar. 

Bei AJE heute nur kurze Berichte. Bei BBC und CNN Aufnahmen aus einem Krankenhaus in Chittagong (Bangladesh) mit Aussagen von Schwerverletzten über die Gewalt in Rakhine. U.a. mehrere Leute, die von Landminen schwer verletzt wurden. Bei Sky News weitere Satellitenbilder von brennenden Dörfern.  ¤

Bei PressTV noch ein Bericht von Johnny Miller aus Sittwe. Die Rohingyas wurden vor fünf Jahren aus der Stadt vertrieben und leben nun in einem Lager am Stadtrand. Sie werden nun wieder bedroht und fürchten, daß man ihnen auch dort die Hütten niederbrennt. In der Stadt werden die Reporter von Leuten auf der Straße beschimpft, die an eine Verschwörung des Auslandes glauben. ¤

Die ARD hat die Bedeutung des Themas endlich erkannt und bringt gute ausführliche Berichte und Infos. Korrespondentin Sandra Ratzow ist in Sittwe. Die rassistische Hetze der extremistischen Mönche hat dort offenbar verfangen: alle auf der Straße Befragten teilen die Vorurteile gegen die Muslime und erklären sie pauschal zu Terroristen. Das Kamerateam wird angegiftet, bei der Arbeit behindert und teilweise bedroht. Bei TS24 schildert Ratzow, wie sie wegen der Drohungen eine Liveübertragung abbrechen mußte. - Ein guter Kommentar von Andreas Cichowicz zur Stellung von Aung San Suu Kyi, die nur noch eine Marionette des Militärs ist. ¤

Hier noch das Video des Berichts von Fergal Keane (BBC) aus Mandalay vom Vortag:

A,B,C,Sky,P

TS,TT,TS24,E

 

 

zus.18

zus.18

 

 

                  
14.9.17

"Inside Story: Will Aung San Suu Kyi step up to halt Rohingya crisis?" - Jane Dutton spricht mit Abdul Rasheed (Rohingya Foundation), Phil Robertson (HRW) und Maung Zarni (Menschenrechtsaktivist) über die Verfolgung der Rohingya und die internationalen Reaktionen.  Leider NNA)*  ¤

A 24
           
15.9.17

Die Vertreibung und Massenflucht der Rohingya geht weiter. Amnesty wirft der Armee von Myanmar "ethnische Säuberungen" vor. -  Heute kaum Neues: bei AJE ein Bericht und bei CNN Infos über die schwierige Hilfe für die Flüchtlinge an der Grenze von Bangladesh. Bei der BBC Infos von Tirana Hassan (ai) zu den andauernden Brandstiftungen in Rohingya-Siedlungen. - Auf deutsch heute keine neuen Berichte. - Der Bericht von Alexandra Field (CNN) vom Vortag:

A,B,C

zus.8
           
16.9.17

 

Inzwischen sind etwa 410.000 Rohingya über die Grenze nach Bangladesh geflüchtet, jeden Tag etwa 18.000. Bangladeshs Regierung will ein neues Flüchtlingslager für 400.000 Menschen errichten. 

Weitere Berichte über die Not der Flüchtlinge in Bangladesh, überfüllte Flüchtlingslager und Krankenhäuser. Bei der ARD berichtet Markus Spieker aus Kutupalong (Bangladesh) über die dramatische Lage in den Flüchtlingslagern. - Bei AJE berichtet Maher Sattar von der Grenze über die Landminen, die dort von der myanmarischen Armee gelegt werden. Auch Bauern aus Bangladesh wurden durch Minen schwer verletzt.  ¤

Bei PressTV berichtet Johnny Miller aus Yangon. Der Menschenrechtler Moe Thawy erläutert, daß sich Aung San Suu Kyi gegen die große Mehrheit stellen würde, wenn sie die Verbrechen der Armee verurteilen würde. Sie solle aber genau das tun: den Angriff von "Terroristen" verurteilen und zugleich für den Schutz der unschuldigen Rohingya-Zivilisten eintreten.  ¤

Bei Sky News ein Bericht über Rohingyas in Britannien. Bei PressTV und Euronews mehr über Solidaritätskundgebungen in Paris, Teheran und Jakarta. - Bei AJE Einschätzungen von Azeem Ibrahim

A,B,Sky,P

TS,TT,E

 

 

zus.22

zus.6

 

 

                  
16.9.17

Im "Listening Post" ein Beitrag über die Lügenpropaganda des Regimes von Myanmar und die rassistische Mordhetze der buddhistischen Extremisten. An der Lügenpropaganda beteiligt sich auch Aung San Suu Kyi , die damit zur Beteiligten am Völkermord wird. Suu Kyi behauptet, die ausländischen Medien würden lügen und fälschen - der Beitrag zeigt diverse Fotos der Armee, die sehr leicht als Fälschungen zu entlarven sind. Auch zahlreiche Journalisten in Myanmar, die einst weltweit als mutige Stimmen der Freiheit gelobt wurden, beteiligen sich jetzt an nationalistischer Propaganda und rassistischer Hetze.  ¤¤

A 10
           
17.9.17

Die Flüchtlingslager in Bangladesh versinken im Monsunregen. Versorgung und Hygiene sind prekär. Berichte von dort von Tanvir Chowdhury (AJE) und Jonathan Head (BBC). Bei der BBC Infos dazu von Mat Tinkler (Save the children). - Bei CNN ein allgemeiner Lagebericht mit Schwerpunkt auf Aung San Suu Kyis Rolle. - Bei der BBC Phil Robertson (HRW) über seine Erwartungen an die UN-Generalversammlung.  ¤

Auf deutsch eine Kurzmeldung bei RTL, ein Bericht von Normen Odenthal im heute-journal und ein Bericht bei Euronews. 

A,B,C

RTL,hj,E

zus.19

zus.4

           
18.9.17

Bei AJE, CNN und PressTV weitere Berichte aus den überfüllten Flüchtlingslagern in Bangladesh. Bei PressTV berichtet Johnny Miller, daß auf der anderen Seite der Grenze immer noch Rohingyadörfer brennen. - Bei AJE und PressTV Bilder aus Dhaka, wo Tausende Islamisten zur Unterstützung der Rohingya demonstrieren.  ¤

Auf deutsch Berichte bei RTL, arte und Euronews. Bei arte ein Bericht über Rohingya-Flüchtlinge in Indien, die dort ebenfalls verfolgt werden. Die nationalistische Regierung will am liebsten alle 40.000 Rohingyas zurück nach Myanmar schicken. 

A,C,P

RTL,arj,E

zus.16

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18.9.17

 

 

 

Aung San Suu Kyi hält vor dem Parlament eine Rede, die live im Fernsehen übertragen wird. In der auf englisch gehaltenen Rede geht sie vor allem auf den Konflikt in Rakhine ein. Das Wort "Rohingya" kommt ihr dabei nicht über die Lippen. Sie behauptet, "die Muslime" hätten in Myanmar Chancengleichheit, und verurteilt "alle Menschenrechtsverletzungen". Der "Ausbruch der Gewalt" sei aber längst vorbei, und es habe sich dabei nur um einen "Kampf gegen Terroristen" gehandelt. Sie behauptet, seit dem 5.9. seien keine Rohingya-Dörfer mehr niedergebrannt worden (was eine glatte Lüge ist) und relativiert die Vorwürfe mit der Behauptung, es seien auch andere Gruppen vertrieben worden. Sie wolle wissen, warum so viele Leute nach Bangladesh geflüchtet seien, und warum 50 Prozent der Dörfer noch intakt seien. Sie ruft die Geflüchteten zur Rückkehr auf und kündigt an, jeder, der Verbrechen begangen hat, werde dafür bestraft.  ¤

Live-OT von Sky News, das Ende von CNN, der Mittelteil fehlt leider (war aber wohl unwesentlich). Anschließend Einschätzungen von Alexandra Field und Ivan Watson (CNN) und Jonathan Head (BBC). Morgen mehr.

Wenn man sie so reden hört, hört sich das alles ja ganz nett an. Chancengleichheit, Rückkehrangebot, Strafverfolgung der Täter. Leider kann man das nicht ernstnehmen, wenn sie zugleich die andauernde systematische Verfolgung leugnet, über das Ausmaß der Verbrechen lügt, weder Täter (die Armee und buddhistische Milizen) noch Opfer (Rohingya) beim Namen nennt, den Opfern böse Machenschaften unterstellt und vor allem: mit keiner Silbe das Grundproblem erwähnt: die aggressiv-nationalistische und rassistische Hassideologie der extremistischen buddhistischen Mönche um den Faschistenführer Wirathu.

Sky/C,B

 

 

zus.36

 

 

           
19.9.17

 

 

 

Alle Sender beschäftigen sich mit der Rede von Aung San Suu Kyi, alle bemerken, was ich hier schon gestern schrieb: sie redet an der Realität vorbei, ignoriert die ethnischen "Säuberungen" durch die Armee und nennt weder Opfer noch Täter beim Namen. Bei AJE u.a. Einschätzungen von Ronan Lee (Experte), bei der BBC von Salil Shetty (ai).  - Bei der BBC ein O-Ton des Verteidigungsministers Sein Winn, der lächelnd verkündet, es gebe keine ethnischen Säuberungen, im Gegenteil, die Rohingyas selber hätten angegriffen und seien dann weggelaufen. - Auch die deutschen Berichte zeigen sich deutlich enttäuscht über die Äußerungen von Suu Kyi. Bei "heute+" Erläuterungen von Jasmin Lorch (Expertin).  ¤

AJE und PressTV berichten darüber, daß Ermittler der UN in den Flüchtlingslagern begonnen haben, Augenzeugenaussagen über die Massenmorde und Vertreibungen zu sammeln. Die UN verlangen freien Zugang der Ermittler auch in Rakhine. - Bei PressTV außerdem ein Bericht über eine Solidaritätskundgebung in Teheran.

Bei "kulturzeit" Ausschnitte aus einem Gespräch mit dem schweizer Regisseur Barbet Schroeder, der den Dokumentarfilm "Le Vénérable W." gedreht hat, über den Chefideologen der buddhistischen Nazis, den Mönch Wirathu. "Man muß den Buddhismus vor Ideologen wie dem Mönch Wirathu in Schutz nehmen. Wirathu predigt eine Perversion der Religion."  ¤¤

A,B,C,P

arj,TS,h+,E

 

 

ktzt

zus.43

zus.12

 

 

4

                  
20.9.17

 

Im Grenzort Cox's Bazar hat das UNHCR ein neues Flüchtlingslager für die Rohingya aufgebaut. Von dort ein Bericht von Tanvir Chowdhury (AJE). - Aus Katupalong im Landesinneren berichtet Nicolas Haque (AJE). Weiterhin werden dort Rohingya-Dörfer niedergebrannt. Vertrieben und ermordet werden auch hinduistische Rohingyas. - Bei der BBC spricht Jonah Fisher mit Win Myat Aye, einem Minister von Aung San Suu Kyi, der für die Umsetzung des Annan-Planes zuständig ist. Auch er beschuldigt "muslimische Terroristen", die Dörfer anzuzünden, und leugnet die Verantwortung der Armee. Einschätzungen von Zeid Ra'ad al Hussein (UN-Hochkommissar für Menschenrechte) zu solchen Schutzbehauptungen. - Bei Sky News ein Ausschnitt aus der (völlig nichtssagenden) Rede von Myanmars Vizepräsident Henry Van Thio vor der UN-Vollversammlung.  ¤

Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen.

A,B,Sky

 

zus.12

 

                 
21.9.17

 

Inzwischen sind etwa 420.000 Rohingya über die Grenze nach Bangladesh geflüchtet. Das heißt, in den letzten Tagen sind nicht mehr ganz so viele gekommen. Die Verfolgung und das Niederbrennen von Rohingya-Dörfern in Rakhine gehen aber weiter. In mindestens zwei Fällen haben "buddhistische" Banden in Rakhine Hilfstransporte für die Rohingyas angegriffen und zerstört. ¤

Ausführliche Berichte (von Tanvir Chowdhury und Nicolas Haque) und Infos heute nur bei AJE. Einschätzungen von Syed Hamid Albar (Ex-Außenminister von Malaysia). Infos von Johnny Miller bei PressTV. Berichte auf deutsch nur bei RTL (von Christina Grawe aus einem der Flüchtlingslager) und Euronews.

Bangladeshs Regierungschefin Sheik Hasina spricht vor der UN-Vollversammlung, ausschließlich über die Not der Rohingya und deren Verfolgung in Myanmar, die sie als "ethnische Säuberung" bezeichnet, und über die Hilfe Bangladeshs für die Geflüchteten. (live-OT).

A,P,RTL,E

 

 

A (live)

zus.29

 

 

17

           
22.9.17

Nicht nur in Rakhine hat es Pogrome gegen die Rohingya gegeben. Scott Heidler (AJE) berichtet aus Mandalay, wo ein Mob von "buddhistischen" Nazis Geschäfte von Muslimen zerstört und geplündert hat, offenbar eine systematisch geplante Aktion. Im Bericht auch der buddhistische Mönch Ashin Thawbitha, einer der Anführer der "Safran-Revolution" von 2007, der die Gewalt gegen die Muslime verurteilt.  ¤

In Bangladesh kommen immer noch mehr Flüchtlinge an. Berichte aus Cox's Bazar von Jonah Hull (AJE) und Jonathan Head (BBC). - Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

A,B

zus.10
           
23.9.17

Neue Satellitenbilder belegen, daß in Rakhine weiterhin die Dörfer der Rohingya in Brand gesteckt werden. In den Flüchtlingslagern in Bangladesh ist die Versorgungslage katastrophal, Tausende Menschen drohen zu verdursten oder an Krankheiten zu sterben. Und HRW ist sicher, daß die Armee an der Grenze Minen verlegt. ¤

Berichte heute nur bei AJE. Infos von Phil Robertson (HRW) über die Landminen. Jonah Hull berichtet über die Situation in den Flüchtlingslagern. Nicolas Haque berichtet über die informelle Ökonomie der Flüchtlinge außerhalb der Lager.

Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen.  

A 6
           
24.9.17

Innerhalb eines Monats sind etwa 430.000 Rohingya über die Grenze nach Bangladesh geflüchtet, und es kommen immer noch mehr. Die Gewalt gegen die Rohingya dauert offenbar an.

Heute nur bei AJE Berichte. Jonah Hull über Aussagen von Frauen, wonach birmanische Soldaten systematisch Rohingya-Frauen vergewaltigen und dann töten. Nicolas Haque trifft einen Kämpfer der ARSA, der sagt, sie hätten keine Wahl als zu den Waffen zu greifen um den Völkermord an ihrem Volk aufzuhalten. Scott Heidler berichtet aus Yangon über verschiedene mehr oder wenige extreme Gruppen von Nationalisten, darunter auch solche, die mit dem Buddhismus nichts am Hut haben, aber ebenfalls alle Muslime aus dem Land werfen wollen.  ¤

A 10
                  
25.9.17

Heute kaum Relevantes. Bei AJE berichtet Nicolas Haque von der angespannten Situation an der Grenze zwischen Bangladesh und Myanmar. Bei PressTV allgemeine Infos über die Not der Flüchtlinge, und Einschätzungen dazu von Kyaw Win (Menschenrechtler). Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews, über den Auftritt von Myanmars UN-Botschafter vor der UN-Vollversammlung. Er bestreitet, daß es in Myanmar ethnische Säuberungen und einen Genozid gibt.

A,P,E

zus.6
26.9.17

 

Nach neuen Angaben von Hilfsorganisationen sind inzwischen etwa 480.000 Rohingya über die Grenze nach Bangladesh geflüchtet. Myanmars Regierung veröffentlicht Bilder von drei Massengräbern in Rakhine. Dort sollen mindestens 45 Hindus begraben liegen, angeblich ermordet von den ARSA-Rebellen. Die  Rohingya-Rebellen weisen die Beschuldigung zurück.  ¤

Bei AJE berichtet Nicolas Haque aus einem Flüchtlingslager. Traumatisierte Kinder malen Bilder von der Gewalt, die sie mitansehen mußten. -  Bei PressTV berichtet Johnny Miller ebenfalls aus einem Flüchtlingslager in Bangladesh, über einen Streit zwischen den Behörden und Flüchtlingen über neue Ausweise, in denen ihre Identität als Rohingya nicht vermerkt wurde. - Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews.  ¤

A,P,E

zus.9
           
27.9.17

Die UN haben immer mehr Hinweise, daß birmanische Soldaten regelmäßig Rohingya-Frauen und -Mädchen vergewaltigen. Im Bericht von Jonah Hull (AJE) weitere entsprechende Aussagen von geflüchteten Frauen. - Scott Heidler (AJE) berichtet aus Yangon über wirtschaftliche Folgen der Krise, nachdem viele ausländische Firmen ihre Investitionen abgebrochen haben. - Bei der BBC ein Bericht von Jonathan Head mit Aufnahmen aus Rakhine. Ausgebrannte Rohingya-Dörfer, Treffen mit einem Rebellen der ARSA. In den Flüchtlingslagern in Bangladesh unterstützen viele Rohingyas die Rebellen.  ¤

Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

A,B zus.10
           
28.9.17

 

 

 

Inzwischen sind über eine halbe Million Rohingya über die Grenze nach Bangladesh geflüchtet. Im Grenzfluß ist ein Boot mit über 100 Flüchtlingen gekentert, mindestens 15 Frauen und Kinder sind ertrunken. Bei AJE ein weiterer Bericht von Jonah Hull aus den Flüchtlingslagern, mit weiteren Augenzeugenaussagen über die Gewalt in Rakhine.  ¤

Ein geplanter Besuch von UN-Vertretern in Rakhine ist von Myanmars Regierung abgesagt worden. Bei der BBC Infos dazu von Sanjoy Majumder, und ein Bericht von Jonah Fisher über das jahrelange Versagen der UN bei der Aufklärung der Verfolgung der Rohingya ¤

Der UN-Sicherheitsrat diskutiert erstmals öffentlich über die Krise. Deutliche Aufforderung von Guterres an die Regierung von Myanmar, die Verfolgung der Rohingya zu beenden und ihnen die Rückkehr zu ermöglichen. Myanmars "Sicherheitsberater" Thaung Tun wiederholt die Behauptung, man wisse nicht, warum und vor wem die Leute geflüchtet sind. (Live-OT). Bei AJE ausführliche Infos aus New York. Berichte bei Sky News und Euronews.

Bei AJE Einschätzungen von Philippe Bolopion (HRW) und Sherine Tadros (jetzt bei Amnesty International). 

Berichte auf deutsch nur bei Euronews.   

A,B,Sky,E

 

 

 

zus.38

 

 

 

                       
28.9.17

Bei AJE außerdem ein Bericht von Minelle Fernandez aus Sri Lanka. In Colombo hat ein Mob von buddhistischen Extremisten ein Haus angegriffen, in dem 31 Rohingya-Flüchtlinge wohnen. Die Flüchtltlinge werden in ein anders Lager gebracht, die Regierung verurteilt den Angriff.

A 3
           
29.9.17

 

Weiter kommen jeden Tag mehrere Tausend Rohingya-Flüchtlinge über die Grenze nach Bangladesh. Bei dem Bootsunglück an der Grenze sind mindestens 60 Flüchtlinge ertrunken.

Bei AJE berichtet Scott Heidler aus Yangon über bengalische Hindus, die ebenfalls durch "buddhistische" Extremisten verfolgt und vertrieben werden

Bei RT ein Stück mit allgemeinen Infos über den Konflikt. Und dazu die Meldung, daß die islamistische Terrorgruppe Lashkar-e-Taiba in Pakistan zu Spenden für die Rohingya aufruft. Erläuterungen von Khuram Iqbal (Buchautor).

Auf deutsch aktuelle Berichte nur bei arte und Euronews, vor allem über die Debatte im UN-Sicherheitsrat.

Im "Auslandsreport" bei n-tv ein allgemeiner Lagebericht.

A,RT,arj,E,n-AR

 

zus.15

 

                  
30.9.17

Bei AJE berichtet Tanvir Chowdhury aus einem Kindergarten für die Rohingya-Flüchtlingskinder in Cox's Bazar (Bangladesh). Bei der BBC ein Bericht von Sanjoy Majumder mit weiteren Aussagen von Flüchtlingen über die sexuelle Gewalt gegen Rohingya-Frauen in Rakhine. Und Einschätzungen von Tun Khin zu diesen Schilderungen.

Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

A,B zus.7
1.10.17

Kaum Neues. Nur bei AJE berichtet Tanvir Chowdhury aus einem Flüchtlingslager in Bangladesh, wo der Chef des World Food Programme, David Beasley zu Besuch ist. - Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

A 5
2.10.17

Myanmar

Nur bei AJE ein paar Meldungen über die Flüchtlingskrise. Und ein Bericht aus Indonesien, wo die Rohingya aus Myanmar auch nicht willkommen sind und als "illegale Immigranten" behandelt werden. Step Vaessen berichtet aus Medan.

A 4
3.10.17

Die Regierungen von Bangladesh und Myanmar haben einen Plan zur Rückführung eines Teils der Rohingya-Flüchtlinge vereinbart. Wer zurückkehren will, soll Papiere vorlegen. Die meisten Rohingyas haben aber nie Papiere erhalten, oder diese wurden bei der Flucht zerstört. Und die Dörfer, in die sie hätten zurückkehren könnten, wurden niedergebrannt. Yaara Bou Melham berichtet aus Yangon.

Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

A 3
4.10.17

Bei AJE nur ein paar allgemeine Infos und noch ein Bericht aus einem Flüchtlingslager in Bangladesh, von Mohammed Jamjoom. - Bei CNN auch ein Bericht mit Aussagen von Rohingyas in den Flüchtlingslagern, und Christiane Amanpour spricht mit Tirana Hassan (Amnesty International) über die Vorwürfe von ethnischer Vertreibung und anderen Menschheitsverbrechen durch die Armee von Myanmar, sowie mit Kyaw Zwa Moe (Herausgeber der Zeitung "The Irrawaddy"). Er meint, die ARSA-Rebellen hätten das Ganze bewußt inszeniert.

Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

A,C zus.14
5.10.17

Nur bei AJE noch ein Bericht aus den Flüchtlingslagern in Bangladesh. Das große Lager in Cox's Bazar wächst immer weiter, sodaß dort ein Wald gerodet werden muß, um Platz zu schaffen. -  Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

A 3
6.10.17

Das UNHCR rechnet damit, daß die Massenflucht der Rohingya nach Bangladesh weitergehen wird, da ihre Verfolgung in Rakhine andauert. Bilder von Hunderten Menschen, die den Grenzfluß durchschwimmen. Aktuelles bei AJE und Euronews. - Bei arte ein Ausschnitt aus einer längeren Reportage (morgen bei arte-reportage) über die Not der Menschen in den Flüchtlingslagern. 

A,arj,E

zus.10
7.10.17

Kurzer Bericht von Mohammed Jamjoom aus einem der Flüchtlingslager in Bangladesh, wo Tausende Menschen für Lebensmittel Schlange stehen.

A 2
7.10.17

 

 

"Genozid an den Rohingya" - Reportage von Gwenlaouen Le Gouil, Soline Braun und Nadir Cassim über das Elend in den Flüchtlingslagern der Rohingya in Bangladesh. Bangladeshische Islamisten versuchen. unter den Geflüchteten Einfluß zu gewinnen. Die Behörden von Bangladesh wollen verhindern, daß die Rohingya dauerhaft im Land bleiben. ¤

Text von arte: "»Ethnische Säuberungen« nennen die UN die systematischen Angriffe der Armee auf die Rohingya. Seit Monaten wird die Lage der muslimischen ethnischen Minderheit der Rohingya in Myanmar immer unerträglicher.Bombenangriffe der nationalen Armee auf ihre Dörfer, Plünderungen, Vergewaltigungen und Morde an Frauen, Männern und Kindern: Eine halbe Million Rohingyas soll bereits geflohen sein, die meisten über die Grenze ins Nachbarland Bangladesch. Seit Jahrzehnten leiden sie als Staatenlose in Myanmar unter Repressionen, so schlimm wie in diesen Tagen war es wohl noch nie. Offizieller Anlass für die Angriffe der Armee Myanmars waren mehrere Überfälle junger Rohingya-Rebellen auf Polizeistationen. Daraufhin schlug die Armee zurück, nicht nur gegen die Rebellen sondern auch gegen die Zivilbevölkerung. Unser Reporter begleitete die Flucht der Familie von Noor-Mohamed über die Grenze in Richtung Bangladesch."

arep

 

27

 

8.10.17

Weiterhin kommen jeden Tag etwa 2000 geflüchtete Rohingya über die Grenze nach Bangladesh. Erneut ist ein Flüchtlingsboot gesunken, zahlreiche Menschen werden vermißt. Befürchtungen vor einem Ausbruch der Cholera in den überfüllten Flüchtlingslagern. - Im Bericht von Mohammed Jamjoom detaillierte Aussagen eines jungen Mannes über den Überfall der Armee auf sein Dorf am 27.8. Dutzende Rohingya wurden erschossen, er selber hat nur überlebt, weil er sich totgestellt hat. -  Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews.  ¤

A,E zus.5
                  
9.10.17

Nach dem Untergang eines Flüchtlingsbootes werden noch etwa 100 Menschen vermisst. - Infos bei AJE, allgemeiner Bericht bei PressTV. Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews.

A,P,E

zus.7
10.10.17

Nachdem die Flüchtlingszahlen zuletzt gesunken waren, sind jetzt wieder an einem Tag etwa 10.000 Rohingya über die Grenze nach Bangladesh geflüchtet, insgesamt inzwischen über 520.000. 

Bei AJE ein Bericht über eine Impfkampagne, mit der Bangladeshs Regierung einen Ausbruch der Cholera in den Lagern verhindern will. - Und Yaara Bou Melhem berichtet aus Yangon, daß noch etwa 100.000 Rohingya auf dem Weg ins Nachbarland sind. Im Moment fliehen sie nicht vor akuten Gewaltakten, sondern aus Hunger. In ihren Dörfern und Lagern kommen praktisch keine Lebensmittel an.

Auf deutsch nur ein Kurzbericht in der Tagesschau über die Cholera-Impfkampagne.

A,TS zus.8
           
11.10.17

Das Untersuchungsteam der UN wirft der Armee von Myanmar eine organisierte und systematische Kampagne von Morden, Folter und Vergewaltigungen gegen die Rohingya-Minderheit und die gezielte Zerstörung der Rohingya-Dörfer vor. Myanmar hatte den Ermittlern keinen Zutritt nach Rakhine gewährt, darum beruhen die Vorwürfe auf den Befragungen geflüchteter Rohingyas in Bangladesh. Berichte bei AJE und PressTV. Auf deutsch nur in der Tagesschau eine Meldung.   ¤

A,P,TS

zus.6
           
12.10.17

Aung San Suu Kyi hält eine Ansprache zur Rohingya-Krise. Sie ruft zur nationalen Einheit auf und kündigt Verhandlungen mit Bangladesh über die Zukunft der Flüchtlinge an. Sie ruft zu Spenden für den Wiederaufbau der niedergebrannten Häuser auf, während gleichzeitig die Armee weitere Dörfer zerstört. Infos aus Yangon von Yaara Bou Melhem. -  Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

A 2
13.10.17

Bei AJE noch ein Bericht aus einem Flüchtlingslager in Bangladesh mit Aussagen einer überlebenden Rohingya-Frau über die Ermordung ihrer Familie. Sie selber wurde von Myanmars Soldaten vergewaltigt. Bei CNN ein Gespräch mit dem Reporter Jeffrey Gettleman (NYT), der in den Lagern zahlreiche ähnliche Erzählungen über extreme Gräueltaten gehört hat. Es gibt keine Hinweise darauf, daß die Erzählungen übertrieben sein könnten. Mit Bildern belegt ist bisher nur das Niederbrennen von zahlreichen Rohingya-Dörfern.  ¤

Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

A,C zus.10
           
14.10.17

Myanmars Minister für Rücksiedelung (resettlement), Wyn Myat Aye, sagt im Interview mit Yaara Bou Melhem, es könne sein, daß die Rohingya ihre Massenflucht selber geplant haben, um den Eindruck von ethnischen Säuberungen hervorzurufen. 

A 3
           
15.10.17

Yaara Bou Melhem berichtet aus Yangon über die einige der wenigen birmanischen Journalisten, die versuchen, kritisch über die Gewalt der Armee gegen die Rohingya zu berichten. Sie werden bedroht, verfolgt und als "Verräter" gebrandmarkt. - Außerdem zwei weitere Berichte über die humanitäre Notlage in den Flüchtlingslagern in Bangladesh. - Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen.  ¤

A,Sky zus.12
           
16.10.17

Erneut sind zwölf Rohingya bei der Flucht nach Bangladesh ertrunken, als ihr Flüchtlingsboot gesunken ist. - Zwei weitere Berichte aus den Flüchtlingslagern, von Tanvir Chowdhury und Ashish Joshi. - Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

A,Sky zus.6
17.10.17

Weiterhin flüchten täglich Tausende Rohingya über die Grenze nach Bangladesh, inzwischen sind dort etwa 580.000 angekommen. Neue Bilder von endlosen Menschenschlangen auf schmalen Dämmen und Wegen durch die Sumpflandschaft. Bei AJE ein Bericht aus Cox's Bazar von Tanvir Chowdhury und ein redaktioneller Bericht mit neuen Satellitenfotos von HRW, die belegen, daß in Rakhine weiterhin Rohingya-Dörfer niedergebrannt werden. - Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen.

A 5
           
17.10.17

Bei BBC-"Hardtalk" spricht Zeinab Badawi mit dem schweizer Filmemacher Barbet Schroeder, Autor des Dokumentarfilms "Le Vénérable W." über den Chefideologen der buddhistischen Nazis, den Mönch Wirathu. Ein Gespräch über die Natur des Bösen und sie aktuelle Entwicklung in Myanmar. (leider nur teilweise angesehen.) ¤¤

B 24
17.10.17

"Géopolitis: Birmanie - Un peuple en exil" (Myanmar - Ein Volk im Exil) - Gespräch mit dem Politologen Olivier Guillard über die Geschichte des Konflikts um die Rohingya, die Rolle des Militärs, der Mönche und von Aung San Suu Kyi, die Interessen Chinas und Indiens, die Verbindungen der "ARSA"-Rebellen zu anderen islamistischen Gruppen in der Region. Französisch mit deutschen UT.

TV5 16
18.10.17

Bei den UN wird diskutiert, ob die Gewalt gegen die Rohingya als Völkermord zu werten ist. Bei AJE erläutert der UN-Hochkommissar für Menschenrechte Zeid Ra'ad al Hussein, daß die systematische Verfolgung und Vertreibung von Zivilisten nichts mit der "Bekämpfung von Rebellen" der ARSA zu tun hat. Bei der BBC berichtet Clive Myrie aus Cox's Bazar über den andauernden Exodus der Rohingya.

Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

A,B

zus.11
                 
19.10.17

Weiter flüchten jeden Tag Tausende Rohingya über die Grenze nach Bangladesh. Bei AJE ein Bericht über internationale Reaktionen, u.a. von US-Außenminister Tillerson. Bei der BBC berichtet Clive Myrie aus Cox's Bazar über unterernährte Kinder in den Lagern. -  Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

A,B zus.10
20.10.17

Mehdi Hasan ("UpFront") spricht mit Muhammad Yunus (Ökonom und Friedensnobelpreisträger) über Aung San Suu Kyi und ihre Mitverantwortung an der Verfolgung der Rohingya. Außerdem über sein neues Buch: "A world of three zeros". (Leider NNA)*  ¤

Gespräch mit dem Filmemacher Shafiur Rahman, der in den Flüchtlingslagern in Bangladesh einen Dokumentarfilm gedreht hat mit Aussagen von Rohingyas über die Verfolgung in Myanmar.

Auf deutsch nur bei Euronews ein Bericht über die Lage der Flüchtlinge, von denen über die Hälfte Kinder sind.

A

B

E

13

7

2

                  
21.10.17

Heute nur ein Bericht von Tanvir Chowdhury über die Not in den Flüchtlingslagern. - Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

A 2
22.10.17

In Rakhine (Ort?) demonstrieren einige Hundert Nationalisten und extremistische Buddhisten gegen eine Rückkehr der vertriebenen Rohingya. Bilder davon bei PressTV und Euronews.  ¤ -  In der Hauptstadt Naipyitaw demonstrieren Tausende zur Unterstützung von Aung San Suu Kyi. Bilder bei AJE. - Bei AJE und BBC weitere Berichte über die Not in den Flüchtlingslagern in Bangladesh.

Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews.

A,B,P,E

zus.6
           
23.10.17

Bei einer "Geberkonferenz" in Genf sind 350 Millionen Dollar für die Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesh zusammengekommen. Bei einigen Sendern Berichte über die Not in den Flüchtlingslagern, am Rande auch über die Verfolgung in Myanmar. Am besten der Bericht von Andreas Stamm im heute-journal. Bei TS24 ein Gespräch mit Anika Becker (amnesty international).

A,B,RTL,arj,
TS,TS24,hj

zus.25
24.10.17

Die Regierungen von Myanmar und Bangladesh haben ein Abkommen über die Rückkehr der Rohingya-Flüchtlinge unterschrieben. Wie diese angesichts der andauernden Gewalt in Rakhine funktionieren soll, ist unklar. Florence Looi berichtet aus Yangon.

A 3
           
25.10.17

Nur bei AJE ein weiterer Bericht von Tanvir Chowdhury aus einem Flüchtlingslager in Bangladesh.

A 2
26.10.17

Inzwischen sind über 600.000 Rohingya vor der Gewalt in Rakhine nach Bangladesh geflüchtet. Gespräch mit Yanghee Lee (Sonderberichterstatterin der UN für Myanmar).  -  Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

A 5
28.10.17

Nach der Vertreibung der Rohingya übergibt die Regierung deren Reisfelder (29.000 ha) an andere Bauern, damit diese die Reisernte einbringen können. Florence Looi erklärt, daß dies einerseits eine pragmatische Maßnahme ist, andererseits befürchten läßt, daß damit zugleich die Vertriebenen enteignet werden sollen.

A 2
29.10.17

In Yangon demonstrieren Tausende Nationalisten zur Unterstützung der Armee und ihres Vorgehens gegen die Rohingya. Nationalistische Mönche treten auf und hetzen gegen die Rohingya, die angeblich einen islamischen Staat errichten wollen. Florence Looi berichtet aus Yangon.

A 4
           
29.10.17

Bei "Talking Movies" eine Vorschau auf den Dokumentarfilm "The Venerable W." von Barbet Schroeder (siehe 19.9.17 und 17.10.17), der jetzt auch auf englisch erschienen ist. Der Film dokumentiert die antimuslimischen Hassreden von Wirathu, dem Gründer und Chefideologen der buddhistischen Nazis. Vieles davon ist uns aus der antisemitischen Propaganda der Hitler-Nazis vertraut.  ¤

B 4
30.10.17

Die Regierung verkündet einen Plan, wonach in dem Gebiet in Rakhine, aus dem die Rohingya vertrieben wurden, eine Sonderwirtschaftszone eingerichtet werden soll. Die Vertreibungen dort gehen unterdessen weiter, jetzt vor allem durch "buddhistische" Mönche, nicht mehr durch die Armee. Infos aus Yangon von Florence Looi.

A 2
31.10.17

Ein nichtssagender Bericht über den Konflikt mit der Kachin-Minderheit im Norden und das hohe Ansehen von Aung San Suu Kyi.

arj 3
1.11.17

Wieder sind etwa 2000 Rohingya wegen der andauernden Gewalt in Rakhine über die Grenze nach Bangladesh geflüchtet. Im Niemandsland an der Grenze sind etwa 10.000 Menschen gestrandet. Infos aus Yangon von Florence Looi. - Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

A 2
2.11.17

 

Aung San Suu Kyi besucht den Bundesstaat Rakhine, wo die Armee und buddhistische Extremisten über 500.000 muslimische Rohingya vertrieben haben und deren Dörfer niedergebrannt haben. Nur wenige Bilder und konkrete Infos über den Besuch. Angeblich soll Suu Kyi auch mit Muslimen gesprochen haben. - Bei AJE zwei Berichte, Infos von Florence Looi, und ein Gespräch mit Simon Adams ("Responsibility to Protect", Organisation zur Verhinderung von Völkermorden). Er sieht in dem Besuch eine reine PR-Übung. Bei der BBC Bericht und Infos von Jonathan Head und ein Gespräch mit Tun Khin (Vertreter der Rohingya in Britannien). - Bei den deutschen Sendern durchweg kurze Meldungen, nur bei arte ein Bericht. In der Meldung der Tagesthemen wird die Gewalt verharmlost.

A,B

RTL,arj,hj,TT,E

zus.17

zus.4

                  
3.11.17

Bei AJE berichtet John Hendren aus Chicago, wo etwa 1500 Rohingya leben, darunter einige, die hier erst kürzlich Zuflucht gefunden haben. - Bei Euronews ein Bericht über die Not in den Flüchtlingslagern in Bangladesh.

A,E zus.4
           
4.11.17

Myanmars Regierung hat erklärt, die Rohingyas könnten ins Land zurückkehren. Die Flüchtlinge in Bangladesh haben aber zu Recht Angst davor, solange die Verfolgung durch die Armee und buddhistische Extremisten nicht beendet wird. Bericht von Florence Looi.

A 3
           
5.11.17

An einem Strand in der Nähe der Grenze zu Bangladesh leben einige Tausend Rohingya in Zelten und warten auf eine Gelegenheit, über die Grenze zu kommen. Bericht von Florence Looi.

A 2
6.11.17

Der UN-Sicherheitsrat hat einstimmig eine Erklärung beschlossen, in der die Gewalt der "Sicherheitskräfte" gegen die Minderheit der Rohingya verurteilt wird. Die Erklärung ist nicht rechtlich bindend. Eine schärfere, verbindliche Resolution hatten Rußland und China abgelehnt. - Bei AJE bis zum Morgen noch nichts darüber. Meldungen erstmal nur bei PressTV und Euronews. Bei PressTV Einschätzungen von Myra Dahgaypaw (US Campaign for Burma).

P,E

zus.7
           
7.11.17

"How do you build peace?" Bei "The Stream" sprechen Friedensaktivisten in Dharamsala mit dem Dalai Lama. Allgemein darüber, wie man Frieden schaffen kann, und speziell über die Verfolgung der muslimischen Rohingya in Myanmar durch "buddhistische" Extremisten. Leider NNA)*  ¤

A 25
           
10.11.17

UN-Generalsekretär Guterres fordert, die Gewalt gegen die Rohingya müsse beendet werden, und besteht auf dem Rückkehrrecht der Flüchtlinge (OT). - Eine junge Rohingya -Frau erzählt von der Gewalt, die sie miterlebt hat, und von der Flucht nach Bangladesh.

A 3
10.11.17

"The Rohingya Exodus" - Film von Drew Ambrose und Tiffany Ang. (101east) (NNA)*  ¤¤

A 26
           
12.11.17

Bericht über Hunderte Rohingya, die auf selbstgebauten Flößen aus alten Plastikkanistern über den Grenzfluß nach Bangladesh übersetzen. - Meldung über den Auftritt von Aung San Suu Kyi beim ASEAN-Gipfel in Manila, bei dem sie die Massenflucht der Rohingya mit keinem Wort erwähnt.

A 3
           
13.11.17

 

Bei CNN berichtet Clarissa Ward aus dem Grenzgebiet. Aussagen von geflüchteten Rohingya über die Verfolgung durch die Armee in Rakhine. Überlebende erzählen, daß die Soldaten Männer von den anderen trennen und sie dann gezielt ermorden. Andere Frauen erzählen von Vergewaltigungen. (Artikel bei CNN mit weiteren Augenzeugenberichten ¤

Bei Sky News ein längerer Bericht von Alex Crawford. Sie hat mit ihrem Team erstmals im Inneren von Rakhine gefilmt, und zwar in einem Lager, in dem mehrere Tausend geflüchtete Rohingya seit zwei Monaten festsitzen, ohne jede Versorgung. Sie können nicht zur Grenze weiter, weil die Armee auf dem Weg Landminen gelegt hat. Einige versuchen, auf selbstgebauten Flößen nach Bangladesh zu gelangen.  ¤

Der Musiker Bob Geldof gibt einen irischen Freiheitspreis zurück, weil diesen 2012 auch Aung San Suu Kyi erhalten hatte. Und er bezeichnet die Quasi-Regierungschefin wegen der Verfolgung der Rohingya als "Mörderin". Meldungen und Infos dazu, bei AJE Einschätzungen von Daniel Aguirre (Jurist). Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews. 

A,C,Sky,E

 

zus.26

 

           
14.11.17

Die Armee von Myanmar gibt bekannt, sie habe selber die Vorwürfe der Rohingya wegen ethnischer Vertreibungen untersucht und festgestellt, daß an den Vorwürfen nichts dran sei. Es gebe keine Belege, daß Soldaten an irgendwelchen Verbrechen beteiligt gewesen seien. Alle 300 Getöteten seien Kämpfer gewesen. Bei AJE Infos aus Naypyidaw von Scott Heidler.

A,E zus.3
15.11.17

US-Außenminister Tillerson besucht die Hauptstadt Naypyidaw und trifft Aung San Suu Kyi und den Chef der Armee. Vor Reportern äußern sich Tillerson und Suu Kyi unverbindlich zu den Verbrechen der Armee gegen die Rohingya. Tillerson fordert immerhin eine unabhängige Untersuchung. - Bei CNN berichtet Clarissa Ward über die andauernde Massenflucht. - Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews. 

A,C,Sky,E zus.11
           
16.11.17

HRW beschuldigt die Armee von Myanmar, Vergewaltigungen von Rohingya-Frauen systematisch als Mittel zur "ethnischen Säuberung" einzusetzen. Bei Interviews in den Flüchtlingslagern haben zahlreiche Frauen entsprechende Aussagen gemacht. Auch in den Berichten bei AJE und CNN weitere derartige Aussagen von überlebenden Frauen. Berichte auf deutsch bei arte und Euronews.  ¤

A,C,arj,E

zus.15
                  
17.11.17

Erneut versuchen Hunderte Rohingya auf der Flucht vor der Armee über die Grenze nach Bangladesh zu gelangen. Infos von Tanvir Chowdhury.

A 2
18.11.17

Mehrere Außenminister der EU sowie von China und Japan sind in Bangladesh, um sich über die Lage der geflüchteten Rohingya zu informieren. - Mehr als die Hälfte der 600.000 Flüchtlinge sind Kinder, darunter 36.000 Waisenkinder. Tanvir Chowdhury berichtet aus einem Zentrum für Waisenkinder in einem der Flüchtlingslager. 

A 2
19.11.17

Eine Gruppe von Außenministern aus Europa und Asien besucht die Flüchtlingslager in Bangladesh. Für die Tagesschau ist Ariane Reimers mit Gabriel mitgeflogen.

A,B,TS,E

zus.8
20.11.17

Bei einer Tagung von asiatischen und europäischen Außenministern in Naypyidaw wird erneut die sichere Rückkehr der geflüchteten Rohingya gefordert. Bei AJE Infos dazu von Scott Heidler in Yangon. - Amnesty International bezeichnet in einem neuen Report die Behandlung der Rohingya in Myanmar als "Verbrechen gegen die Menschheit" und als "eine Form von Apartheid". Erläuterungen dazu bei der BBC von Olof Blomqvist von Amnesty.

A,B

zus.10
21.11.17

Auch AJE berichtet über die scharfe Anklage von Amnesty International. ai hat die Behandlung der Rohingya in Myanmar als "Verbrechen gegen die Menschheit" und als "eine Form von Apartheid" bezeichnet. Bericht dazu aus Yangon von Scott Heidler.  Einziger Bericht auf deutsch bei arte. (Humanity wird hier wie üblich falsch mit "Menschlichkeit" übersetzt.)

A,arj

zus.5
           
22.11.17

US-Außenminister Tillerson bezeichnet die Verfolgung der Rohingya ausdrücklich als "Ethnische Säuberung" und droht Myanmar deswegen mit Sanktionen. Infos aus Washington bei AJE und CNN. Bei AJE berichtet Tanvir Chowdhury über die Unterernährung der Flüchtlinge in einem Lager in Bangladesh. Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

A,C zus.7
23.11.17

 

Die Regierungen von Myanmar und Bangladesh haben ein Abkommen über die Rückführung der Rohingya-Flüchtlinge geschlossen. Die Repatriierung soll in zwei Monaten beginnen. Andere Details sind allerdings unklar, z.B. wie viele der über 600.000 Flüchtlinge zurückkehren sollen. Bislang verlassen immer noch täglich einige hundert Rohingya das Land. Die Flüchtlinge werden nur freiwillig zurückkehren, wenn sie in Myanmar gleiche Rechte bekommen, insbesondere wenn ihre Staatsbürgerschaft anerkannt wird, und wenn sie ihren Besitz zurückerhalten und ihnen Sicherheit garantiert wird. Die Regierung von Myanmar lehnt eine unabhängige Untersuchung der gewaltsamen Vertreibung ab. - Bei AJE Einschätzungen von Charmain Mohamed (ai). Berichte bei AJE, Sky News und Euronews, Kurzmeldungen bei ARD und ZDF. Im heute-journal die schöne Formulierung "Die Menschen waren geflohen worden ..."

A,Sky,TS,hj,E

zus.11
                
24.11.17

Noch zwei deutsche Berichte über die Vereinbarung zur Rückführung der Rohingya-Flüchtlinge. Die Leute in den Lagern in Bangladesh sehen die Heimkehr sehr skeptisch: die Heimat, aus der sie vertrieben wurden, existiert nicht mehr, ihre Dörfer wurden niedergebrannt.  

arj,E zus.3
25.11.17

Nach dem "Repatriierungsplan" der Regierung von Myanmar sollen Hunderttausende Rohingya in neuen Lagern in der Nähe ihrer niedergebrannten Dörfer untergebracht werden. Charles Stratford berichtet aus Cox's Bazar über Reaktionen der Flüchtlinge, die darin keine Perspektive sehen. - Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

A 3
25.11.17

"The Massacre at Tula Toli" - Reportage von Gabriel Gatehouse über die Zerstörung des Rohingya-Dorfes Tula Toli am 30.8.17. Rekonstruiert anhand der Aussagen von Überlebenden und mit Hilfe von Satellitenbildern. (Our World) (leider NNA)*  ¤¤

B 23
           
26.11.17

Papst Franz beginnt eine Asienreise und fliegt zuerst nach Myanmar, danach nach Bangladesh. Die Vertreibung der Rohingya dürfte dabei ein wichtiges Thema sein. Regierungsvertreter und die katholische Kirche in Myanmar erwarten, er solle das Wort "Rohingya" nicht benutzen. Fürs deutsche Fernsehen berichten Sandra Ratzow (ARD) aus Yangon und Normen Odenthal (ZDF) aus Kutu Palong (Bangladesh).  

A,TS,hj,TT,E

zus.14
27.11.17

Der Papst ist zu seinem Besuch eingetroffen und spricht in Yangon mit dem für die Vertreibungen verantwortlichen Befehlshaber der Armee. Heute keine öffentlichen Auftritte. - Die Berichte spekulieren darüber, was der Papst wohl zu den Massakern an den Rohingya sagen wird. Bei CNN und bei heute+ wird die rassistische Hetze der extremistischen buddhistischen Mönche thematisiert. Bei AJE Einschätzungen des Jesuitenpaters Thomes Reese zur Haltung des Papstes zur Lage der Rohingya. 

A,B,C,arj,h+,E

zus.20
28.11.17

Der Papst ruft in einer Rede vor Diplomaten und Militärs in Naypyidaw ganz allgemein zum Frieden und zur Beachtung der Menschenrechte auf, und fordert, alle ethnischen Gruppen zu respektieren, benutzt dabei aber nicht ein Mal das Wort "Rohingya". Die Rede von Aung San Suu Kyi ist ähnlich wolkig. 

A,B,Sky,arj,TS,E

zus.18
                  
28.11.17

"Die dunkle Seite des Buddhismus" - Beitrag von Uta Ehlers. 70 Buddhismuslehrer aus den USA prangern in einem offenen Brief die Pervertierung der buddhistischen Lehre in Myanmar an. Der britische Meditationslehrer Christopher Titmuss äußert sich ausführlich über die Zerstörung der "Ikone" Aung San Suu Kyi. Leider geht der Beitrag nicht auf die Rolle von Wirathu und seiner "buddhistischen" Naziideologie ein und erläutert nicht inhaltlich, worin die Pervertierung des Buddhismus besteht.

ktzt 7
28.11.17

Bei den "Weltbildern" ein Bericht von Peter Gerhardt über Rohingya -Frauen in einem Flüchtlingslager in Bangladesh.

NDR 5
29.11.17

Papstbesuch. - Charles Stratford über die Probleme der Flüchtlinge, ordentliche Papiere zu erhalten.  (NNA)*

A,E zus.7
                  
30.11.17

Papst Franz ist nach Bangladesh weitergereist und nimmt auch in Dhaka zum Konflikt in Rakhine Stellung, aber wieder sehr vorsichtig, und ohne das Wort "Rohingya" zu benutzen.

A,B,E

zus.6
1.12.17

 

 

Der Papst trifft in Dhaka eine Gruppe von geflüchteten Rohingya. In einer Ansprache entschuldigt er sich bei den Rohingya für die Gleichgültigkeit der Welt gegenüber ihrem Leid und benennt sie nun auch endlich bei ihrem Namen. Diverse Berichte, bei der ARD Meldungen.  - Bei Sky News berichtet Alex Crawford aus einem Flüchtlingslager, mit weiteren Zeugenaussagen über Greueltaten des birmanischen Militärs.

Im "Auslandsreport" bei n-tv die deutsche Version eines Berichts von Alex Crawford (Sky News - das Original habe ich leider nicht). Nochmal diverse Aussagen von Flüchtlingen, außerdem Aussagen von buddhistischen Nazi-Mönchen. Der übliche rassistische Dreck: "Die Muslime brennen ihre Häuser selber nieder. Unsere Soldaten würden nie muslimische Frauen vergewaltigen, weil die viel zu hässlich sind."  ¤

A,B,Sky,TS,E

 

n-AR

zus.10

 

5

                  
3.12.17

Der Papst erklärt auf dem Rückflug, warum er in Myanmar die Verfolgung der Rohingya nicht deutlich angesprochen hat. In privaten Gesprächen sei er deutlicher geworden. - Charles Stratford berichtet über Aussagen von geflüchteten Rohingya-Frauen, sie seien während der Flucht wochenlang von Männern in Bangladesh als Sex-Sklavinnen festgehalten worden.

A 4
4.12.17

Gespräch mit dem Menschenrechtler Matthew Smith ("Fortify Rights") über die Verfolgung der Rohingya, die alle Kennzeichen eines Völkermordes trägt und insoweit erfolgreich war, daß die Rohingya aus dem Land vertrieben wurden und dort kaum noch etwas an sie erinnert. Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden, eine Rückkehr kann nur freiwillig erfolgen. Das Rückkehrabkommen mit Bangladesh ist eine Farce und soll davon ablenken, daß die Verfolgung andauert.

C 6
5.12.17

Der UN-Menschrechtsrat berät über die Lage in Myanmar. Der UN-Hochkommissar al-Hussein erklärt, daß es sich bei der Verfolgung der Rohingya möglicherweise um einen Völkermord handelt.

A,E zus.2
           
8.12.17

Bei arte eine Reportage über die Lage der Rohingya in den Flüchtlingslagern in Bangladesh. - Euronews meldet, daß immer noch Rohingya aus Myanmar fliehen, aber nicht mehr so viele (weil fast alle schon weg sind), letzte Woche zusammen etwa 1500. Im November waren es noch 30.000. 

arj,E zus.7
9.12.17

Charles Stratford berichtet aus einem Flüchtlingslager über Zeugenaussagen von Rohingyas, nach denen die birmanischen Soldaten sie bei der Flucht beschossen haben und dabei auch direkt auf Kinder geschossen und mehrere Kinder getötet haben.

A 3
           
11.12.17

Charles Stratford hat einen etwa 100 Jahre alten Rohingya-Mann getroffen, der in seinem Leben schon viermal aus seiner Heimat flüchten mußte und nun nicht mehr zurückkehren will. - Nach Recherchen von AP waren die Vergewaltigungen von Rohingya-Frauen durch birmanische Soldaten keine spontanen Übergriffe, sondern wurden systematisch durchgeführt, um die Leute zu vertreiben. Bericht bei Euronews.

A,E zus.4
                  
12.12.17

In den Flüchtlingslagern in Bangladesh ist die Diphtherie ausgebrochen, bisher etwa 400 Fälle. Helfer führen Massenimpfungen durch. Charles Stratford berichtet.

A 3
           
13.12.17

Romeo Dallaire, der 1994 als General der UN-Blauhelme den Völkermord in Ruanda miterlebt hat (und dem damals ein Eingreifen verboten wurde), erklärt in einem Gespräch, daß es sich bei der Verfolgung der Rohingya in Myanmar eindeutig um einen Völkermord handelt. "Die Akteure dort folgen demselben Drehbuch wie die Hardliner in Ruanda, und auch das Verhalten der internationalen Gemeinschaft folgt dem selben Buch wie damals." Dallaire fordert ein internationales militärisches Eingreifen in Myanmar.  ¤

Sky 7
14.12.17

Nach Zählungen von "Ärzte ohne Grenzen (MSF) sind bei der Vertreibung der Rohingya aus Rakhine im August und September zusammen mindestens 9000 Menschen gestorben, darunter 6800, die von birmanischen Soldaten und Milizen getötet wurden. Myanmars Regierung behauptet, es seien "nur" etwa 400 Menschen getötet worden (ausschließlich Terroristen, natürlich). Bei AJE Infos von Natalie Roberts (MSF), bei CNN von Aerlyn Pfeil (MSF). Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen.  ¤

A,C zus.13
                  
17.12.17

UN-Menschenrechtskommissar Al Hussein meint, Aung San Suu Kyi und Myanmars Armeeführung könnten als Angeklagte wegen Völkermord vor dem ICC landen. 

B 3
18.12.17

Nach Beobachtungen von HRW fährt die Armee von Myanmar damit fort, die verlassenen Dörfer der Rohingya niederzubrennen, während die Regierung Abkommen über die "Repatriierung" der Flüchtlinge abschließt. Aussagen dazu von Phil Robertson (HRW) sowie Einschätzungen von Ilhan Cagri.

P

5
19.12.17

Meldung: Linguisten sind dabei, das Alphabet der Rohingya für den Gebrauch auf Computern zu digitalisieren.

Bei "The Stream" Infos von Tanvir Chowdhury zur Lage der Flüchtlinge in Bangladesh und Einschätzungen von Brad Adams (HRW) zu den Versprechungen der Regierung von Myanmar, daß die Rohingyas heimkehren könnten.

A

A

1/2

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20.12.17

Die Beauftragte der UN für Myanmar, Yanghee Lee, wollte im Januar Rakhine besuchen und die Vorwürfe über Verbrechen gegen die Rohingya untersuchen. Myanmars Regierung hat nun den Besuch abgesagt und ausdrücklich erklärt, sie wolle nicht mit Yanghee Lee zusammenarbeiten, weil ihr deren letzter Besuchsbericht im Juli nicht gefallen habe. Bei AJE und BBC Interviews dazu mit Yanghee Lee. Bei CNN Gespräch mit Akshaya Kumar (HRW) und ein kurzer Bericht: Myanmars Armee hat bei einem Dorf in Rakhine ein Massengrab mit mindestens 10 Toten entdeckt.

A,B,C

zus.21
           
23.12.17

"BBC Panorama: Myanmar - The Hidden Truth" - Dokumentation von Justin Rowlatt über die Verfolgung und Vertreibung der Rohingya. Chronologisch werden die Verfolgungswellen der letzten Jahre geschildert, bis zu der seit August andauernden Kampagne zur endgültigen Vertreibung aller Rohingyas. Neben der Armee sind daran auch staatlich organisierte Dorfmilizen beteiligt, zusammen haben sie Tausende Menschen ermordet. Erschütternde und sehenswerte Doku. Allerdings wird die Bedeutung der Hetze der extremistischen buddhistischen Mönche leider nicht thematisiert.  ¤

B 29
24.12.17

Die UN-Vollversammlung hat eine Resolution verabschiedet, in der die Behandlung der Rohingya kritisiert wird und die Regierung aufgefordert wird, ihnen ein Rückkehrrecht und volle Bürgerrechte zuzusichern. Myanmars Botschafter weist die Forderungen zurück. - Unterdessen hat Thailand die Armee von Myanmar zu einem gemeinsamen Manöver mit US-Truppen eingeladen. Bei AJE Einschätzungen zu beidem von Prof. Zachary Abuza (Südostasien-Experte).

A,P

zus.6
27.12.17

In Yangon wurden vor zwei Wochen zwei Journalisten der Agentur Reuters verhaftet, offenbar weil sie über die Vertreibung der Rohingya recherchiert haben. Ein Gericht hat die Haft um weitere zwei Wochen verlängert. Infos zu dem Fall von Jonathan Head. - Außerdem ein Bericht über die weiter angespannte Lage in den Flüchtlingslagern in Bangladesh. Ein Team von 40 britischen Nothelfern ist jetzt dorthin gereist.

B 7
28.12.17

Markus Spicker berichtet aus einem Flüchtlingslager in Bangladesh und spricht mit zwei Frauen, die vor vier Wochen vom Papst bei dessen Besuch empfangen wurden. Von ihren Hoffnungen ist seitdem nichts wahrgeworden.

TT 4
7.1.18

Meldung: in Rakhine haben Kämpfer der ARSA einen LKW der Armee angegriffen und mehrere Soldaten verletzt. - Bericht über die Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesh, die den Versprechungen einer Rückkehr in ihre Heimat nicht trauen.

A 3
10.1.18

Myanmars Armee hat zugegeben, daß 10 Rohingyas, die letzten Monat in einem Massengrab gefunden wurden, von Soldaten getötet wurden. Ein Armeesprecher nennt die Toten "bengalische Terroristen". Bei AJE Einschätzungen dazu von Matt Wells (ai).  

In Yangon protestieren internationale Journalisten dagegen, daß die beiden im Dezember verhafteten Reuters-Reporter Wa Lone und Chore Soy-Oo wegen "Geheimnisverrats" angeklagt werden sollen. Bericht bei AJE.

A,P

zus.9
                  
14.1.18

 

"Talk to Al Jazeera: In the Field - Myanmar's ARSA: Freedom Fighters or Terrorists?" - Nicolas Haque trifft einen Vertreter der ARSA (Rebellengruppe der Rohingya) und befragt ihn zu den Motiven und Zielen der Gruppe. Außerdem detaillierte Rückblicke und Erläuterungen zum Rohingya-Konflikt. - Als die ARSA-Rebellen am 25.8.17 zahlreiche Polizeiposten angriffen und etwa 12 Polizisten töteten, war das eine direkte Reaktion auf den Bericht der Kofi-Annan-Kommission zur Lage der Rohingya am Tag davor. Die Angriffe waren Auslöser der großen Mord- und Vertreibungswelle, bei der die Armee und buddhistische Milizen über 8000 Rohingyas ermordet und 600.000 vertrieben haben. Leider fragt Haque den Rebellenvertreter nicht, ob der Angriff am 25.8. rückblickend und angesichts des Kräfteverhältnisses nicht ein verheerender Fehler war. Der Annan-Bericht wurde in der Folge jedenfalls kaum noch erwähnt. Ansonsten aber eine sehr sehenswerte Sendung.  ¤¤

A 24
           
15.1.18

Vertreter von Bangladesh und Myanmar verhandeln über Details der angeblich geplanten Rückführung der 650.000 geflüchteten Rohingya nach Myanmar. - Mishal Husain berichtet aus dem inzwischen größten Flüchtlingslager der Welt bei Cox's Bazar in Bangladesh.

B 4
16.1.18

Die Regierungen von Myanmar und Bangladesh haben sich auf Details zu dem Plan geeinigt, wonach die 650.000 Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesh innerhalb von zwei Jahren nach Myanmar zurückkehren sollen. Sie sollen dort in zwei Auffanglager kommen. Das erste davon soll schon nächste Woche fertig sein. Das UNHCR besteht darauf, daß die Rückkehr nur freiwillig erfolgen darf. Infos aus Bangkok von Scott Heidler.

A,E

zus.3
17.1.18

Im Ort Mrauk U in Rakhine sind sieben Demonstranten von Polizisten getötet worden. Die Leute (Buddhisten) hatten gegen das Verbot einer traditionellen Feier protestiert und dabei ein Regierungsgebäude belagert. Infos von Soe Win Than (BBC Burmese).

B 3
18.1.18

Bei arte ein Bericht über das Rückführungsabkommen. Bisher ist nicht klar, ob die UN dabei mitwirken können und ob irgendeine der Forderungen der Rohingya (vor allem die nach voller Staatsbürgerschaft) erfüllt wird. Zugleich flüchten weiterhin Rohingya aus Myanmar und berichten, daß die Verfolgung dort weitergeht.

arj 2
20.1.18

Charles Stratford berichtet aus einem Flüchtlingslager in Bangladesh und spricht mit einigen Rohingya über ihre Forderungen für eine Rückkehr nach Myanmar: volle Staatsbürgerschaft und Sicherheitsgarantien.

A 4
           
22.1.18

Bangladeshs Regierung hat ihre Pläne, am Dienstag mit der "Repatriierung" der 650.000 Rohingya-Flüchtlinge zu beginnen, erstmal verschoben. Die meisten Rohingya haben angesichts der Lage in Myanmar keinerlei Absicht, dorthin zurückzukehren. Charles Stratford und Siobhan Robbins berichten aus den Flüchtlingslagern.

A,Sky zus.6
           
25.1.18

Der frühere US-Diplomat Bill Richardson hat seinen Posten in der internationalen Myanmar-Untersuchungskommission niedergelegt. Dies als Reaktion auf einen heftigen Streit mit Aung San Suu Kyi. Er sagt, er wolle sich nicht länger an einer "Weißwäscherei" beteiligen. O-Töne und Infos bei AJE und BBC. - Bei AJE berichtet Charles Stratford über Aussagen über Gruppenvergewaltigungen durch Soldaten der Armee von Myanmar, offenbar gezielt eingesetzt als Mittel zur Vertreibung der Rohingya. 

A,B

zus.7
                  
26.1.18

Myanmars Regierung läßt Bilder einer neugebauten Wohnsiedlung veröffentlichen, in die angeblich die geflüchteten Rohingyas zurückkehren sollen. - Scott Heidler berichtet über die Kontroverse um den Rücktritt von Bill Richardson aus der Myanmar-Kommission der UN. Ausführliches Gespräch darüber mit Bill Richardson ¤

A 10
           
1.2.18

Reporter von AP haben bei dem Ort Gu Dar Pyin in Rakhine fünf Massengräber entdeckt, in denen schätzungsweise bis zu 500 Leichen liegen, offenbar Rohingyas, die im August von der Armee massakriert wurden. Auf den Videos der Reporter ist allerdings kaum etwas zu erkennen. Berichte bei AJE und BBC, bei AJE weitere Details von Foster Klug, einem der beteiligten AP-Reporter. Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews. 

A,B,E

zus.10
                  
2.2.18

Die islamistische Gruppe Hefazat-e-Islam betreibt in den Flüchtlingslagern der Rohingya in Bangladesh 1500 Koranschulen. Die Prediger werben dort Kinder für ihre gewalttätige und intolerante Glaubensrichtung. Z.B. fordern sie die Todesstrafe für "Gotteslästerer" und rufen zum Krieg gegen die Buddhisten in Myanmar auf. Ausschnitt aus einer Reportage, die arte am Sonnabend um 16:40 zeigt.   ¤

arj 6
3.2.18

 

 

 

 

"Bangladesch: Die Kinder der Rohingyas" - Reportage von Gwenlaouen Le Gouil über die geflüchteten Rohingyas in den Lagern in Bangladesh und über Islamisten aus Bangladesh, die unter den Flüchtlingskindern "Heilige Krieger" anwerben.  ¤

Text von arte: "Als ihr Dorf in Myanmar im Sommer in Flammen stand, flüchtete Nour-Mohamed mit seiner Familie nach Bangladesch.
Sie gehören zu den 650.000 Rohingyas, der muslimischen Minderheit in Myanmar, die das heute weltgrößte Flüchtlingslager am Ufer des Flusses Naff in Bangladesch bevölkern. Eltern und Großeltern fanden sich nach den Wirren der Flucht im Herbst wieder, eine Tochter vermissten sie lange - bis heute leben sie in steter Sorge, wie es ihren in Myanmar gebliebenen Verwandten geht. 
Im Camp Kutupalong leben inzwischen auch 8.000 Waisenkinder – viele Eltern wurden von der Armee Myanmars oder von radikalen Buddhisten getötet, andere Familien haben sich auf der Flucht aus den Augen verloren. Um hunderte dieser elternlosen Kinder kümmert sich jetzt „Hefazat e Islam“, die einflussreichste islamistische Organisation in Bangladesch. Sie lassen die Kinder in einer der rasch aufgebauten 1.500 Koranschulen unterrichten – allerdings legen sie dort mehr Wert auf das Auswendiglernen des Korans, als etwa auf Mathematik-Lektionen. 
Nour-Mohamed und seine Familie hoffen auf die Vereinbarung zwischen Bangladesch und Myanmar über die Rückführung der Rohingyas in ihre alte Heimat. Allerdings haben sie und viele andere Flüchtlinge Bedenken: Ihre Dörfer sind zerstört, ihr Besitz gestohlen, und der Hass der radikalen Buddhisten auf die Muslime hat sich in Myanmar bis heute nicht gelegt."

arep

 

 

37

 

 

5.2.18

"Witness to Injustice" - Feature der drei Korrespondenten Iwan Watson, Clarissa Ward und Alexandra Field über die Massenflucht der Rohingya.  (NNA)*   

C 23
7.2.18

In einem neuen Report von Amnesty International wird festgestellt, daß die Kampagne zur Vertreibung der Rohingya in Myanmar andauert. Der Report beruht auf der Befragung von Flüchtlingen, die in den letzten zwei Monaten nach Bangladesh kamen. Bei AJE Infos dazu von Matt Wells (Amnesty).

Bei der BBC Infos zur Lage in Rakhine von Jonathan Head, der kürzlich dort war. In seinem Bericht u.a. ein paar Rohingyas, die noch dort leben, in streng abgeschotteten Dörfern und in ständiger Angst. Außerdem ein Interview mit Myanmars Minister für "Rücksiedlung", Win Myat Aye.

A

B

3

9

8.2.18

Reuters hat eine detaillierte Reportage über ein Massaker in Rakhine veröffentlicht. Am 2.9.17 hatten Myanmars Soldaten im Dorf Inn Din zehn Männer festgenommen und dann ermordet und die Leichen in ein Massengrab geworfen. Die Reportage beruht auf ausführlichen Zeugenbefragungen und eindeutigen Fotos. Die beiden Reuters-Reporter, die die Details recherchiert hatten, sitzen seit Dezember in Myanmar im Gefängnis, wegen "Geheimnisverrats". Bei AJE ein Bericht über den Fall und Einschätzungen von Azeem Ibrahim (Center for global policy).  ¤

A 8
           
9.2.18

Reaktionen auf den Reuters-Bericht über ein Massaker der myanmarischen Armee an zehn Rohingya-Männern im September.

A

3
           
11.2.18

 

Der britische Außenminister Johnson läßt sich bei einem Besuch in Myanmar einige niedergebrannte Rohingya-Dörfer in Rakhine zeigen. Regierungsvertreter behaupten dabei, die Rohingyas hätten ihre Dörfer selber angezündet.

Bei "BBC-Newsnight" ein Beitrag über das Massaker von Inn Din, dessen Details von Reuters-Reportern detailliert untersucht wurden. Zwei von ihnen sitzen deshalb seit zwei Monaten in Myanmar im Gefängnis. Gespräche darüber mit Stephen Adler (Reuters) und Rosena Allin-Khan (britische Labour-Abgeordnete).  ¤ 

A,E

B

zus.2

10

           
12.2.18

Nach seinem Besuch in Myanmar äußert der britische Außenminister Johnson lautstark Kritik an Aung San Suu Kyi, die nicht verstanden habe, was für einen Horror die Rohingya in Rakhine erlebt haben. (Ob der Schwätzer ihr das auch selber gesagt hat?) O-Töne, bei CNN ausführliche Infos von Matthew Wells (Amnesty).

A,C zus.10
           
13.2.18

Im Capitol in Washington wird eine Fotoausstellung über den Genozid an den Rohingya eröffnet. Mehrere demokratische Senatoren fordern, Trump solle dazu endlich deutlich Stellung nehmen.

A 2
           
25.2.18

In Rakhine macht die Armee verlassene Rohingya-Dörfer weiterhin mit Bulldozern dem Erdboden gleich, soweit sie nicht letztes Jahr schon niedergebrannt wurden. Seit Dezember wurden so mindestens 55 weitere Dörfer zerstört. HRW belegt das mit neuen Satellitenfotos.   ¤ 

Bei AJE und Sky News zwei Berichte aus den Flüchtlingslagern der Rohingya in Bangladesh, mit weiteren Aussagen von Überlebenden über Verfolgung und Massaker in Rakhine.

C

A,Sky

2

zus.8

26.2.18

Die Friedensnobelpreisträgerinnen Mairead Maguire, Shirin Ebadi und Tawwakol Karman besuchen die Flüchtlingslager in Bangladesh. Sie sprechen mit Überlebenden und warnen Aung San Suu Kyi, daß sie vor dem ICC wegen Völkermordes angeklagt werden könnte.

A 3
           
28.2.18

Die beiden wegen ihrer Recherchen über Massaker an Rohingyas inhaftierten Reuters-Reporter fordern bei einem Haftprüfungstermin Pressefreiheit.

A 1
2.3.18

6000 der aus Rakhine vertriebenen Rohingyas leben im Niemandsland zwischen Myanmar und Bangladesh. Dort werden sie immer wieder von myanmarischen Soldaten über den Zaun hinweg bedroht und z.B. mit Flaschen beworfen.

A 3
           
6.3.18

Bei einem Besuch in den Flüchtlingslagern in Bangladesh erklärt der UN-Menschenrechtsbeauftragte Andrew Gilmour, daß eine Rückkehr der 700.000 vertriebenen Rohingyas nach Myanmar angesichts der dort andauernden Verfolgung zur Zeit ausgeschlossen ist.

A 1
7.3.18

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte wirft der Armee von Myanmar vor, in Rakhine Massengräber zu räumen, um Spuren der Massaker an den Rohingya zu zerstören. Es gebe deutliche Hinweise, daß dort seit August 2017 ein Völkermord stattgefunden hat.

A,E zus.3
12.3.18

Amnesty hat weitere Satellitenbilder veröffentlicht, die zeigen, daß die Armee in Rakhine auf dem Land von mehreren zerstörten Rohingya-Dörfern neue Militärbasen errichtet. Bericht bei AJE, bei der BBC Erläuterungen von Matthew Wells (ai), und bei AJE Einschätzungen des Historikers Justin Wintle.

A,B

zus.8
14.3.18

Myanmars Regierung erklärt, die Rückführung von Rohingyas aus Bangladesh könne nun in Zusammenarbeit mit den UN beginnen. Von einer Liste mit 8000 rückkehrwilligen Personen wurden aber nur knapp 400 akzeptiert. Und in der Realität werden weiterhin Rohingyas vertrieben. Infos von Florence Looi.

A 3
17.3.18

Beim ASEAN-Gipfel in Sydney demonstrieren Tausende gegen die kriminellen Staatschefs von Vietnam, Kambodscha und Myanmar. Gegen Aung San Suu Kyi haben mehrere Rechtsanwälte eine Klage eingereicht, wegen ihrer Mitverantwortung für Menschheitsverbrechen bei der Vertreibung der Rohingya. Andrew Thomas berichtet aus Sydney.

A 3
           
2.4.18

60 Rohingya-Flüchtlinge haben sich mit einem Fischerboot auf den Weg nach Malaysia gemacht. Unterwegs bekommen sie in Thailand Proviant.

A 2
           
4.4.18

Das Fischerboot mit 60 Rohingya-Flüchtlingen ist sicher im Norden von Malaysia angekommen. Die Insassen sind in ein Aufnahmelager gebracht worden. Florence Looi berichtet aus Belantik.   

A 2
           
6.4.18

In Malaysia leben etwa 60.000 Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar, die meisten schon seit vielen Jahren. Bericht von Florence Looi.   

A 2
7.4.18

Wayne Hay berichtet aus der Provinz Karen, die zum Großteil von der "Karen National Liberation Army" kontrolliert wird. Friedensgespräche mit der Regierung stocken. Die Rebellen meinen, daß sie der zivilen Regierung nicht trauen können, weil diese offenbar keine Macht über die Armee hat.

A 3
           
11.4.18

Ein Militärgericht hat sieben Soldaten zu Haftstrafen von 10 Jahren verurteilt, weil sie an einem Massaker an Rohingyas beteiligt waren. Die beiden Reuters-Reporter, die den Fall aufgedeckt hatten, bleiben im Gefängnis, ihnen drohen Haftstrafen von 14 Jahren wegen "Spionage". - Ein Minister der Regierung von Myanmar besucht die Flüchtlingslager in Bangladesh. Ein Bericht von dort von Tanvir Chowdhury.

A 3
15.4.18

Die Medien in Myanmar präsentieren eine Rohingya-Familie, die angeblich als erste aus Bangladesh zurückgekehrt ist. Die Familie darf aber nicht in ihr Heimatdorf, sondern kommt in ein Übergangslager.

B,arj,E zus.5
28.4.18

In Kachin sind erneut schwere Kämpfe zwischen Armee und den Rebellen der Kachin-Minderheit ausgebrochen, Tausende Zivilisten sind auf der Flucht vor Luftangriffen und Artilleriebeschuß durch die Armee. Bei AJE ein Bericht und Infos von Nsang Gum San (Kachin Alliance), bei der BBC Infos von David Baulk (Fortify Rights)

A,B zus.9
           
28.4.18

Im "Listening Post" ein Beitrag über "Rohingya Vision TV", einen TV-Sender von Rohingyas im Exil in London, der zur wichtigsten Informationsquelle über die Vorgänge in Rakhine geworden ist. Videos von Greueltaten werden hier gesammelt und ausgewertet. 

A 10
           
29.4.18

Eine Delegation des UN-Sicherheitsrats besucht das Flüchtlingslager in Cox's Bazar. Die 26 Teilnehmer hören sich die Aussagen von Rohingya über die Massaker in Myanmar an. Sprecher der Rohingya überreichen eine Liste mit 13 Forderungen, die vor einer Rückkehr erfüllt sein müssen. Vier Berichte.

A,Sky,arj,TS

zus.12
                  
30.4.18

Die Delegation des UN-Sicherheitsrats spricht in Naypyidaw mit Aung San Suu Kyi über die geplante Rückkehr der geflüchteten Rohingya. 

A 3
1.5.18

Die Delegation des UN-Sicherheitsrats besucht auch den Bundesstaat Rakhine, aus dem die Rohingyas mit Gewalt vertrieben wurden. Der Besuch ist allerdings streng abgeschirmt und von der Regierung organisiert. Die Delegierten fordern erneut eine unabhängige Untersuchung der Verbrechen. Infos von Florence Looi.

A 2
2.5.18

Charles Stratford berichtet aus Cox's Bazar über das Leben der 600.000  Rohingya-Flüchtlinge in Zelten während des Monsuns und bei drohenden Taifunen.

A 3
16.5.18

Wegen der neuen Kämpfe zwischen Armee und Karen-Rebellen sind in den letzten Wochen Tausende Zivilisten aus ihren Dörfern in die Wälder geflüchtet.

A 3
           
22.5.18

 

Nach Recherchen von Amnesty International sollen Kämpfer der ARSA (Rohingya-Befreiungsarmee) im August 2017 in Rakhine mehrere Massaker an Hindus verübt haben. Allein bei einem Massaker wurden demnach etwa 100 Menschen hingerichtet. Die (angeblichen) Massaker fallen zeitlich zusammen mit den Angriffen der ARSA auf Polizeiwachen, die der Vorwand für die Völkermord-Kampagne von Armee und Nazi-Buddhisten gegen die Rohingya waren, bei der etwa 8000 Menschen ermordet und etwa 700.000 vertrieben wurden. Amnesty fordert freien Zugang nach Rakhine, um die Vorwürfe untersuchen zu können. Infos dazu von Laura Haigh (Amnesty). - Was mich skeptisch macht: die Hindus wurden meist erschossen. Die ARSA war aber fast nur mit selbstgebastelten Waffen, Messern etc. ausgerüstet.

A 4
           
25.5.18

Sandra Ratzow berichtet von der Grenze zwischen Myanmar und Bangladesh. Von der angekündigten Rückführung der Rohingya-Flüchtlinge ist immer noch nichts zu sehen. Neugebaute Barackenlager für die Rückkehrer stehen leer, die Regierung spricht von Formalitäten. Ein Verwaltungschef behauptet mal wieder, die Rohingyas hätten ihre Dörfer selber in Brand gesteckt, die Flucht sei geplant gewesen. 

TT 3
           
5.6.18

Alex Crawford berichtet aus dem Gebiet der Kachin-Rebellen im Norden des Landes. Seit Monaten führt die Armee wieder einen brutalen Krieg gegen die Rebellen und geht dabei zugleich gegen die Zivilisten vor und brennt Dörfer nieder. Tausende sind in Flüchtlingslagern untergekommen. (Bei YT ist der Bericht nicht frei zu sehen, nur mit Anmeldung und Altersnachweis.)

Sky 5
6.6.18

Auch bei der BBC ein Bericht aus Kachin, wo die Armee gegen die Kachin-Rebellen vorgeht und dabei die Zivilbevölkerung terrorisiert und aus ihren Dörfern vertreibt. Nick Beake berichtet aus einem Flüchtlingslager.

B 3
23.6.18

Der ICC gibt der Regierung von Myanmar einen Monat Zeit, zu den Vorwürfen des Völkermords und der Vertreibung gegenüber den Rohingya Stellung zu nehmen. Myanmar hat den ICC allerdings nicht anerkannt.

A 2
27.6.18

Amnesty International hat in einem neuen Report 13 myanmarische Soldaten und Offiziere benannt, die direkt verantwortlich für die Kriegsverbrechen gegen die Rohingya waren. Amnesty fordert, daß diese Haupttäter an den ICC überstellt werden. Es habe sich nicht um vereinzelte Ausschreitungen von Einzelnen gehandelt, sondern um eine systematische Kampagne von "ethnischen Säuberungen" und Massemorden mit dem Ziel der Vertreibung der Rohingya-Minderheit. Erläuterungen bei AJE von Matthew Smith (Fortify Rights) und bei der BBC von Prof. Lee Jones (Experte). Auf deutsch ein Bericht bei arte.  ¤

A,B,arj

zus.17
           
29.6.18

"Inside Story: Will Rohingya ever get to go home?" - Elizabeth Puranam diskutiert mit Tuhn Khin (Burmese Rohingya Organisation, UK), Matthew Smith (Fortify Rights) und Robert Templer (Higher Education Alliance for Refugees).  (NNA)*  ¤

A 25
           
2.7.18

UN-Generalsekretär Guterres besucht die Flüchtlingslager der Rohingya in Bangladesh. Mohammed Jamjoom berichtet aus Cox's Bazar.

A 3
           
8.7.18

Live-OT der Pressekonferenz von Yanghee Lee (Berichterstatterin der UN zur Lage der Menschenrechte in Myanmar) in Dhaka, nachdem die Regierung von Myanmar ihr die Einreise verweigert hat, und nach zahlreichen Gesprächen mit vertriebenen Rohingyas in mehreren Ländern. Nach deren Aussagen dauert die Verfolgung der Rohingya in Myanmar weiter an. Anschließend Erläuterungen von Mohammed Jamjoom, und ein Interview mit Yanghee Lee.

A 16
15.7.18

Vor dem Prozeß gegen zwei Reuters-Reporter, die ein Massaker der Armee an Rohingya aufgedeckt hatten. Infos und Bericht von Step Vaessen.

A 4
16.7.18

Step Vaessen berichtet über den Beginn des Prozesses gegen den Reuters-Reporter Wa Lone. Er und sein Kollege Kyaw Soe Oo werden des "Geheimnisverrats" beschuldigt, weil sie über ein Massaker der Armee an Rohingya berichtet hatten. Die beteiligten Soldaten wurden inzwischen auch verurteilt. Wa Lone erklärt, daß er nur seine Arbeit gemacht und keine Gesetze verletzt hat.

A 2
           
22.8.18

Sidbhan Robbins (Sky News) nimmt in Rakhine an einer Besichtigungstour der myanmarischen Regierung zu einem angeblichen Lager für heimgekehrte Rohingya-Flüchtlinge teil. Am Weg filmt sie überall niedergebrannte Häuser und Dörfer. In dem Lager stellt sich dann heraus, daß kein einziger der Insassen aus Bangladesh heimgekehrt ist. Alle sind Rohingya, die aus ihren Dörfern vertrieben wurden und hier von der Armee interniert wurden.  ¤

Nach einem neuen Report von HRW werden aus Bangladesh heimgekehrte Rohingya-Flüchtlinge in Myanmar von Soldaten eingesperrt, gefoltert und als angebliche "Terroristen" verurteilt. Bei CNN ausführliche Infos von Brad Adams (HRW).

Sky,C zus.10
           
24.8.18

Vor einem Jahr begann die gewaltsame Vertreibung der Rohingya. Innerhalb eines Monats haben Armee und buddhistische Nazis bei Massakern etwa 6700 Menschen ermordet, in drei Monaten wurden fast 700.000 Menschen aus dem Land vertrieben. Mohammed Jamjoom berichtet aus einem Flüchtlingslager in Bangladesh.

A 4
25.8.18

Ein Jahr nach dem Beginn der gewaltsamen Vertreibung der Rohingya aus Myanmar fordern die Flüchtlinge in Bangladesh ihr Recht auf Rückkehr ein, im Flüchtlingslager demonstrieren etwa zehntausend Leute. Bei AJE ein Bericht aus Cox's Bazar von Mohammed Jamjoom und ein Gespräch mit Tun Khin (Vertreter der Rohingya in Britannien). Berichte auch bei ARD und ZDF.

A,ht,TS zus.13
           
27.8.18

 

 

Die internationale Kommission der UN zur Untersuchung der Gewalt in Myanmar gibt ihre Ergebnisse bekannt. Sie stellt fest, daß die Verfolgung der Rohingya einem geplanten Völkermord gleichkommt und die Zahl von 10.000 Ermordeten noch niedrig geschätzt ist. Sie empfiehlt, sechs namentlich genannte Generäle der Armee von Myanmar beim ICC wegen Völkermord, Kriegsverbrechen und Menschheitsverbrechen anzuklagen. Auch Verbrechen der Armee in den Bundesstaaten Kachin und Shan werden benannt. Aung San Suu Kyi wird scharf kritisiert, weil sie sich nicht für die Verfolgten eingesetzt hat.  ¤

Bei AJE live der Hauptteil der Pressekonferenz der UN-Kommission in Genf. Diverse Berichte der internationalen und der deutschen Sender. Bei AJE Einschätzungen von Simon Adams (Global Centre for the Responsibility to Protect). Bei CNN Erläuterungen von Hada Gold zur Schließung der Facebook-Accounts von 22 Personen, die meisten davon Militärs, die dort den Rassenhass gegen die Rohingya angestachelt hatten, und darüber, was das mit den Nazikrawallen in Chemnitz zu tun hat.

A (live)

A,C,Sky

arj,TS,hj,E

26

zus.20

zus.9

                  
28.8.18

UN Generalsekretär Guterres fordert den UN-Sicherheitsrat auf, aus dem Bericht der Untersuchungskommission ernsthafte Konsequenzen zu ziehen. Trumps UN-Botschafterin schließt sich dem an. Jeweils OT, Infos aus New York von Mike Hanna.

A 4
31.8.18

Eine Recherche von Reuters hat eine Reihe von Fällen aufgedeckt, in denen das Militär Lügen und Falschnachrichten über die geflüchteten Rohingya verbreitet hat. U.a. wurden Bilder völlig aus dem Zusammenhang gerissen, z.B. eine Aufnahme vom Exodus der Hutus aus Ruanda 1994 benutzt, um eine erfundene Invasion der Rohingyas nach Myanmar im Jahr 1948 zu belegen. Erläuterungen und weitere Beispiele von Tun Khin¤

A 2
1.9.18

Im "Listening Post" weitere Infos über die Sperrung von 20 Facebook-Accounts, darunter die von mehreren Generälen, wegen deren Genozidhetze gegen die Rohingya.

A 2
2.9.18

Breaking News am Montagmorgen: die beiden Reuters-Reporter, die wegen angeblichen "Geheimnisverrats" vor Gericht standen, sind zu jeweils sieben Jahren Haft verurteilt worden. Sie hatten ein Massaker aufgedeckt, bei dem Myanmars Soldaten vor genau einem Jahr zehn Männer festgenommen und dann ermordet hatten. Die beteiligten Soldaten wurden im April ebenfalls zu Haftstrafen verurteilt. Infos von Jonathan Head (BBC) und Alexandra Field (CNN).

B,C zus.8
3.9.18

Die beiden Reuters-Reporter Wa Lone und Kyaw Soe Oo sind wegen "Geheimnisverrats" zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Weltweit protestieren Menschenrechtler, Politiker und Journalisten gegen diesen Schlag gegen die Pressefreiheit. Giles Trendle (Direktor von AJE) nennt das Urteil eine Rechtsverdrehung ("a travesty of justice") und fordert die sofortige Freilassung der beiden Journalisten. Berichte bei allen internationalen Sendern, auf deutsch nur bei arte und ZDF. Die ARD schweigt.

A,Sky,arj,hj zus.12
                  
8.9.18

Im "Listening Post" ein Beitrag über Fall der beiden Reuters-Reporter Wa Lone und Kyaw Soe Oo, die diese Woche wegen "Geheimnisverrats" zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt wurden, weil sie ein Massaker von Soldaten aufgedeckt hatten. Der Fall ist ein Hinweis auf die ungebrochene politische Macht des Militärs. Obwohl die meisten Medien in Myanmar kaum Sympathien für die Rohingyas zeigen, haben doch viele Journalisten bei dem Prozeß Solidarität mit den beiden Kollegen bewiesen.

A 9
           
13.9.18

Aung San Suu Kyi nimmt bei einer Konferenz in Vietnam Stellung zum Konflikt in Rakhine. Sehr allgemeine Aussagen. Zum Urteil gegen zwei Reuters-Journalisten meint sie, diese seien nicht inhaftiert worden, weil sie Journalisten sind, sondern weil sie gegen ein Geheimhaltungsgesetz verstoßen hätten. Bericht bei AJE von Wayne Hay.

A,E zus.4
           
28.9.18

Die Regierung von Bangladesh läßt auf der abgelegenen Insel Bashan Char Unterkünfte für 100.000 Rohingya-Flüchtlinge errichten. Die ersten sollen demnächst dort einziehen.

E 2
           
25.10.18

Eine Untersuchungskommission der UN stellt fest, daß die Verfolgung der Rohingya in Rakhine andauert. Im UN-Sicherheitsrat sind China und Rußland dagegen, über die Lage der Rohingya zu sprechen. James Bays berichtet aus New York.

A 2
30.10.18

Bei "The Stream" ist der Dalai Lama zu Gast. Auf die Zuschauerfrage, warum er nicht mehr gegen den Völkermord an den Rohingya unternimmt, antwortet er ausweichend. Er wiederholt seine Aussage, Buddha würde sich schützend vor die muslimischen Brüder und Schwestern stellen. Aber es gibt von ihm keine klare Verurteilung der buddhistischen Nazis, sondern er verteidigt sich selbst, indem er aufzählt, was er alles unternommen habe.

A 4
15.11.18

Die Behörden in Bangladesh haben den Plan zur Repatriierung der 700.000 Rohingya aufgegeben, nachdem sich niemand gefunden hatte, der freiwillig zurück nach Myanmar wollte. In Cox's Bazar demonstrieren Tausende Rohingyas gegen die geplante Rückführung und fordern die volle Anerkennung ihrer Bürgerrechte in Myanmar.

A,arj,E zus.5
           
17.11.18

 

 

"Kinder der Schande" - Reportage von Gwenlaouen Le Gouil und Soline Braun aus den Flüchtlingslagern in Bangladesh. Tausende Rohingya-Frauen wurden während des Völkermordes von Myanmars Soldaten vergewaltigt und haben neun Monate nach der Vertreibung ihre Babys zur Welt gebracht. Einige von ihnen erzählen, was sie erlebt haben.  ¤

Text von arte: "In den improvisierten Lagern mit inzwischen 1 Million Flüchtlingen der muslimischen Minderheit der Rohingyas leben vermutlich tausende junge Mütter „in Schande“ – denn die Väter ihrer neun Monate nach der Vertreibung geborenen Kinder sind Soldaten und Milizionäre aus Myanmar, die sie in ihren Dörfern vergewaltigten und nach Bangladesch vertrieben. Keiner weiß genau, wie viele Frauen so leben müssen, denn Vergewaltigung ist ein Tabu in ihrer Gemeinschaft. Vermutlich gelang es manchen Frauen, ihr Kind abzutreiben; andere gaben ihr Kind nach der Geburt weg in andere Familien, um der Schande zu entgehen; einige Mütter wurden samt Kind von ihren Männern verstoßen, weil die Familienehre befleckt war von der „fremden Frucht“. Eine Handvoll junger Frauen aber wehrt sich auf eine bemerkenswerte Weise gegen die Fatalität der Familienehre: Sie bestehen darauf, ihr Kind zu behalten, denn es kann ja nichts dafür, und sie hoffen auf eine neue Zukunft – mitten in der Ungewissheit eines ethnischen Konflikts, dessen friedliche Beilegung noch in den Sternen steht."

arep

 

 

25

 

 

12.12.18

Lawrence Lee berichtet über die Kampagne zur Freilassung der beiden Reuters-Reporter Wa Lone und Kyaw Soe Oo, die zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt wurden, weil sie ein Massaker von Soldaten aufgedeckt hatten. Das Magazin "Time" hat sie jetzt mit anderen verfolgten Journalisten zu den "Personen des Jahres" gekürt.

A 3
           
27.12.18

"Massengrab Myanmar - Das Schicksal der Rohingya" - Film von Patrick Wells und Evan Williams. Der Film dokumentiert die Massaker und die Vertreibung der Rohingya durch die Armee im Jahr 2017, teilweise mit Bildern, die von den Verfolgen selber gefilmt wurden. Dabei erscheint die Brutalität der Armee völlig unerklärlich. Ihre ideologische Grundlage, der Rassismus der buddhistischen Nazis, wird nicht mal am Rand erwähnt, obwohl einige der Hetzer zu sehen sind. Ein Film, der nur schockiert und nichts zum Verständnis beiträgt. 

ZDFinfo 43
6.1.19

In Rakhine hat die "buddhistische" Rebellengruppe "Arakan Army" mehrere Polizeiposten angegriffen und 13 Beamte getötet. Es ist die Rede von schweren Kämpfen zwischen Rebellen und Sicherheitskräften. Tausende Zivilisten sind auf der Flucht. Die Rebellen verlangen angeblich mehr Autonomie für den Bundesstaat Rakhine.

A 3
           
9.1.19

Bei CNN Infos und Einschätzungen von Knut Ostby (UN-Koordinator der humanitären Hilfe für Myanmar) zu dem neuen Konflikt mit einer "buddhistischen" Rebellengruppe ("Arakan Army") in Rakhine.

C 4
11.1.19

Ein Berufungsgericht hat den Widerspruch der beiden Reuters-Reporter abgewiesen, die wegen "Geheimnisverrats" zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt wurden, nachdem sie ein Massaker von Soldaten aufgedeckt hatten. 

A 2
25.1.19

Die UN-Berichterstatterin für Myanmar, Yanghee Lee, stellt nach einem Besuch in Thailand und Bangladesh fest, daß es keine ernsthaften Bemühungen Myanmars gibt, die Rückkehr der 700.000 vertriebenen Rohingya zu ermöglichen. Bangladesh müsse sich auf deren langfristige Aufnahme einstellen. Die Unterbringung auf der Insel Bashan Char sieht sie aber als problematisch, u.a. wegen dort drohender Überflutungen.

A 2
           
11.2.19

Seit einem Angriff einer buddhistischen Rebellengruppe auf Polizeiposten Anfang Januar geht die Armee in Rakhine gewaltsam gegen die buddhistische Bevölkerung vor. Etwa 5200 Menschen sind darum nach Bangladesh geflüchtet. Die beteiligten Armeeeinheiten sollen dieselben sein, die auch für den Völkermord und die Vertreibung der Rohingya verantwortlich waren. Erläuterungen von Tirana Hassan (Amnesty International).

A 4
18.3.19

"Myanmar: An unholy Alliance" - Film von Fatima Lianes über das verhängnisvolle Bündnis der Armee mit rassistischen Nazi-Buddhisten.    (NNA)*    ¤¤

A 48
           
7.5.19

Die beiden Journalisten Wa Lone und Kyaw Soe Oo, die wegen "Geheimnisverrats" zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden waren, sind vom Präsidenten im Rahmen einer Massenamnestie begnadigt worden und wie 6000 weitere Häftlinge freigelassen worden.

A,B,ht

zus.9
           
3.6.19

"The Stream: Is Myanmar's army still killing people in Rakhine?" - Nach einem neuen Report von Amnesty International ("Military commits war crimes in latest operation in Rakhine State") dauert die Verfolgung der Rohingya-Minderheit in Rakhine durch die Armee an. Malika Bilal spricht darüber mit Matthew Wells (Amnesty), Eileen McCarthy (Save the Children) und Anita Schug (The European Rohingya Council).  (Leider NNA)*  ¤

A 25
           
25.6.19

Nach einem Angriff der (buddhistischen) "Arakan Army" hat die Armee in großen Teilen von Rakhine Telefon und Internet abgeschaltet. Menschenrechtler befürchten, daß die Armee im Schatten dieses Blackouts erneut gegen Zivilisten (Buddhisten und / oder Rohingya) vorgeht. Erläuterungen von Yanghee Lee (UN-Beauftragte für Menschenrechte).

A 6
22.8.19

300 Rohingya-Familien, die von Bangladesh nach Rakhine zurückgebracht werden sollten, haben sich alle geweigert, heimzukehren, solange es dort keine Garantie für ihre Sicherheit gibt. Infos aus Cox's Bazar von Stefanie Dekker. - Eine Untersuchungskommission der UN hat ihren Bericht über sexuelle Gewalt als Mittel des Völkermordes veröffentlicht. Demnach haben myanmarische Soldaten systematisch sexuelle Gewalt gegen Rohingyas (Männer, Frauen und Kinder) eingesetzt, und offenbar dauern diese Verbrechen auch heute noch an. Bei AJE Erläuterungen von Radhika Coomaraswamy, die an der Untersuchung beteiligt war.  - Im ZDF ein Bericht von Normen Odenthal über den Völkermord, die Vertreibung, das Leben im Lager ohne Aussicht auf Rückkehr.

A,hj zus.13
25.8.19

 

Zwei Jahre nach Völkermord und Vertreibung erinnern die Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesh daran. Im Lager Kutapalang nehmen etwa 200.000 Menschen an einer Gedenkveranstaltung teil.

A,arj,E zus.7
           
9.9.19

Jonathan Head berichtet aus Rakhine über die "Relocation Camps", die die Regierung für Rohingyas bauen läßt, die aus Bangladesh zurückkehren. Die Lager erinnern eher an Konzentrationslager, mit Stacheldraht und Wachtürmen, und dort wo sie errichtet werden, waren früher Dörfer der Rohingya. Diese wurden erst niedergebrannt und dann dem Erdboden gleich gemacht. Ohnehin kommen keine Flüchtlinge zurück, und das wird auch so bleiben, solange sie in Myanmar keine Rechte, keine Staatsbürgerschaft und keine Sicherheitsgarantie haben.  ¤

B 6
           
13.10.19

Nach einem Mord an einem Politiker der Regierungspartei in Bangladesh werden Rohingya-Flüchtlinge beschuldigt. Polizisten haben in den Flüchtlingslagern mindestens 12 Rohingyas getötet, die angeblich mit dem Mord zu tun haben sollen, was von deren Angehörigen aber bestritten wird. Tanvir Chowdhury berichtet aus Cox's Bazar.

A 3
           
22.10.19

 

 

 

 

 

 

"Birma und die Rohingya - Mord nach Plan" - Film von Gwenlaouen le Gouil  (NNA)*   ¤¤ 

Text von arte: "Hunderte Dörfer wurden niedergebrannt, zahlreiche Vergewaltigungen und Massaker verübt. 700.000 Rohingya verlassen Myanmar und flüchten ins benachbarte Bangladesch ins Exil. Die Vereinten Nationen sprechen von "ethnischer Säuberung", dann von "Merkmalen eines Völkermordes". Der Dokumentarfilm beleuchtet die Hintergründe des geplanten Massenmords.
Das Filmteam recherchiert in Myanmar und Bangladesch, um zu beweisen, dass der Massenmord an den Rohingya geplant war. Die ganze Welt kennt die Bilder des Volks auf der Flucht, das der Verfolgung zu entrinnen sucht. Es muss den Fluss Naf überqueren, die natürliche Grenze zwischen Bangladesch und Myanmar. Zu Fuß oder mit dürftigen Booten, ungeachtet der Gefahr. Die internationale Gemeinschaft ist entsetzt. Die UNO spricht von „ethnischer Säuberung“, dann von „Völkermord“. Die ins Kreuzfeuer der Kritik geratene Friedensnobelpreisträgerin und birmanische Spitzenpolitikerin Aung San Suu Kyi hüllt sich in Schweigen. Auf den ersten Blick schien dieses groß angelegte Massaker ganz plötzlich gekommen zu sein, wie ein Lauffeuer der Gewalt. Die Folge waren massive Auswanderungsströme. Die Behörden rechtfertigten den Einsatz der Armee im Rakhine-Staat damit, dass ein Kommissariat von einer mysteriösen Separatistengruppierung angegriffen worden sei. Dabei handle es sich um „Bengali“, eine andere Bezeichnung für die Rohingya. Offiziell geht es also darum, die öffentliche Ordnung zu sichern und „die Terroristen zu bekämpfen“. Tatsächlich kam es zu heftigen Gewaltausbrüchen gegen die Zivilbevölkerung, durch die Tausende Menschen den Tod fanden und mehr als 700.000 ihre Heimat verloren. Es braucht militärische, personelle und logistische Mittel, um ein Gebiet von der Größe eines deutschen Bundeslandes in wenigen Wochen zu entvölkern. Dies geht nicht ohne minuziöse Vorbereitung und Planung. Ähnliche Ereignisse in jüngerer Zeit haben gezeigt, dass oft ein Teil der Bevölkerung zu Vollstreckern oder zumindest zu Komplizen gemacht wurde, um eine bestimmte ethnische Gruppe zu vernichten. Dies gilt auch für Myanmar, wo sich das Militär auf buddhistische Milizen stützen konnte. So tragisch die jüngsten Ereignisse auch sind, sie stellen nur die Spitze des Eisbergs dar. Tatsächlich besteht die Diskriminierungspolitik schon seit langem. Was die Rohingya nun erleiden, ist der letzte, brutalste Akt, der Höhepunkt einer „nach allen Regeln der Kunst“ durchgeführten ethnischen Säuberung. Die aktuelle humanitäre Krise war absolut vorhersehbar."

arte

 

 

 

 

 

63

 

 

 

 

 

22.10.19

 

 

 

 

"Birma - Der lange Kampf der Aung San Suu Kyi" - Film von Karen Stokkendal Poulsen  (NNA)*  ¤

Text von arte: "Die Dokumentation gibt zum ersten Mal Einblicke in die höchsten Machtgefüge Myanmars. Die dänische Filmemacherin Karen Stokkendal Poulsen enthüllt, wie das Militär mit den demokratischen Mechanismen spielt und wie sich Aung San Suu Kyi – einst Ikone des Kampfes für Freiheit und Demokratie – durch ihr Schweigen zum Massenmord an den Rohingya immer mehr in Widersprüche verstrickt.
Als Aung San Suu Kyi 1991 mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde, galt sie als Galionsfigur der birmanischen Opposition. Die internationale Gemeinschaft verehrte in ihr die Verfechterin von Gewaltlosigkeit und Demokratie. Seit März 2016 führt Aung San Suu Kyi Myanmar, ein Land, das einen strategischen Platz in der Weltordnung einnimmt. Doch die UNO beschuldigt die "Dame von Rangun" der Untätigkeit angesichts der ethnischen Säuberungen, die die Armee an der muslimischen Minderheit der Rohingya verübt. Manche werfen ihr vor, sich zur Komplizin von Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu machen. Aung San Suu Kyi, die noch vor kurzem einen Gandhi und Mandela ebenbürtigen Platz in der Geschichte beanspruchen konnte, verzichtete auf eine Stellungnahme vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York. Inzwischen kommen sogar unter ihren treusten Anhängern Zweifel auf. Ein amerikanischer Diplomat spricht von der "Arroganz der Macht", von einer Frau, die auf niemanden mehr hört und "wie in einer Blase lebt". Was, wenn die Wirklichkeit viel komplexer ist? Ist der demokratische Wandel nur eine Illusion? Und ist die Rohingya-Krise lediglich das Ergebnis einer riskanten großmaßstäblichen Pokerpartie zwischen nur scheinbar machtlosen Militärs und einer eleganten Dame mit einem Herzen aus Stein? Der Dokumentarfilm stellt erstmals die Aussagen von Hauptakteuren aus den beiden Lagern gegenüber, die sich seit über 20 Jahren einen erbarmungslosen Kampf liefern. In der Manier eines Polit-Thrillers gibt er schwindelerregende Einblicke in das Machtgetriebe der birmanischen Politik, wo die Grenzverläufe zwischen Gut und Böse unscharf sind, eine Tatsache die andere verschleiert und die Ereignisse zuweilen an eine griechische Tragödie erinnern."

arte

 

 

 

 

 

56

 

 

 

 

 

30.10.19

Amnesty International wirft der Armee vor, beim Kampf gegen Rebellen im Bundesstaat Shan (im Norden des Landes) Kriegsverbrechen gegen Zivilisten zu begehen.

A 2
11.11.19

Die Regierung von Gambia erhebt beim ICC Anklage gegen Myanmar wegen des Völkermordes an den Rohingya. Erläuterungen und Einschätzungen von Reed Brody (Internationale Juristenkommission). 

A 4
23.11.19

Der ICC beginnt demnächst mit einem Verfahren gegen Regierung und Armee von Myanmar wegen des Völkermordes an den Rohingya. Voraussichtlich wird dabei Aung San Suu Kyi als Verteidigerin auftreten. Bei AJE ein Beitrag mit Ausschnitten aus einer neuen Doku über Völkermord und Vertreibung der Rohingya: der Film "Exiled" kommt am Sonntag um 21:00.

A 4
           
24.11.19

"Exiled" - Dokumentation von Shahida Tulaganova über die Geschichte der Verfolgung der Rohingya in Myanmar bis zum Völkermord und der Vertreibung im Jahr 2017. Mit zahlreichen Zeugenaussagen von Opfer- und Täterseite.  (Leider NNA)*  ¤¤

Gespräch mit der Filmemacherin Shahida Tulaganova über den Film und die unmögliche Position von Aung San Suu Kyi.     

A

A

48

5

9.12.19

Ab Dienstag wird vor dem Internationalen Gerichtshof drei Tage lang über den Völkermord an den Rohingya verhandelt. Die Position der Regierung wird von Aung San Suu Kyi vertreten, die bestreitet, daß es einen geplanten Genozid gab. 

A,B zus.6
           
10.12.19

Vor dem  Internationalen Gerichtshof (ICJ) in Den Haag (nicht vor dem Strafgerichtshof ICC, wie ich zuvor geschrieben hatte) beginnt die Anhörung zum Völkermord an den Rohingya. Am Mittwoch soll Aung San Suu Kyi als Vertreterin Myanmars aussagen.

Diverse Berichte. Bei AJE Einschätzungen von Geoffrey Nice (Menschenrechtsanwalt), bei BBC-FoA ein Gespräch mit dem Justizminister von Gambia, Abubacarr Tambadou, der das Verfahren in Gang gesetzt hat, bei der BBC Erläuterungen von Philippe Sands (Rechtsberater für Gambias Regierung), bei CNN ein Gespräch mit Yanghee Lee (UN-Berichterstatterin für Myanmar).

A,B,C,Sky,
arj,TS,E

zus.36
           
11.12.19

 

 

 

Aung San Suu Kyi sagt vor dem Internationalen Gerichtshof aus. Sie bestreitet, daß Myanmars Armee einen Völkermord an den Rohingya verübt habe. Die Armee würde nur das Land gegen bewaffnete Rebellen verteidigen. Dabei habe es allenfalls einzelne Fälle von unangemessener Gewalt gegeben. Suu Kyi vermeidet es, die Rohingya beim Namen zu nennen.  ¤

Bei AJE der Live-OT der Aussage von Suu Kyi (auf englisch), Berichte aus Den Haag und Cox's Bazar und Stellungnahmen / Einschätzungen von Kyaw Win (Burma Human Rights Network), Mia Swart (AJ Center for Human Rights) und Charles Petrie (Ex-UN-Vizegeneralsekretär). Swart und Petrie sprechen beide das Problem an, daß ein Völkermord immer schwer zu beweisen ist, weil es dabei auf den Vorsatz ankommt, den erklärten Willen, eine Gruppe zu vernichten oder ihr die Lebensgrundlage zu entziehen. (Dies bezieht sich aber nur auf die enge Definition, nach der es bisher überhaupt nur zwei Völkermorde gegeben hat, den der deutschen Nazis an den Juden und den der ruandischen Hutu-Faschisten an den Tutsis. Nach der weiteren Definition reicht es, das tatsächliche Handeln zu beweisen.)  ¤

Weitere Berichte bei BBC, Sky News, ARD, ZDF und Euronews. - Hier ein Transkript der Aussage von Suu Kyi.

A(live)

A,B,Sky

TS,hj,E

28

zus.26

zus.7

                 
12.12.19

 

Dritter Tag der Anhörung beim ICJ zum Völkermord an den Rohingya. Die Ermittler der UN-Untersuchungskommission präsentieren ihre Beweise und Ergebnisse, Aung San Suu Kyi wiederholt ihre Aussage, es habe keinen Völkermord gegeben, ohne selber Belege für ihre Angaben zu liefern. Eine Entscheidung des Gerichts wird in einigen Wochen erwartet. Berichte aus Den Haag bei AJE und Sky News.

Christiane Amanpour spricht mit Zeid Ra'ad Al Hussein, Ex-UN-Hochkommissar für Menschenrechte. Er weist u.a. darauf hin, daß Suu Kyi erklärt hat, es gebe keine konkreten Beweise für einen Völkermord, daß sie aber damals selber den UN-Ermittlern den Zugang zum Tatort verweigert hat. Suu Kyis Ausführungen seien großenteils einfach lächerlich.  ¤

"Inside Story: Has the World failed the Rohingya People?" - Stan Grant spricht mit Brad Adams (HRW), Kyaw Win (Burma HR Network) und Prya Pillai (Asia Justice Coalition). (NNA)*

A,Sky

C

A

zus.6

17

25

           
18.12.19

Israel hat trotz Waffenembargos Waffen nach Myanmar geliefert, und Israels Regierung pflegt offenbar beste Beziehungen zu dem Völkermordregime. Ein Infostück bei PressTV. Alle Infos aus israelischen Quellen (vor allem "Haaretz").

P

2
22.1.20

Am Donnerstag wird der ICJ in Den Haag eine erste Entscheidung über das Völkermordverfahren gegen Myanmars Regierung verkünden. Zwei Berichte.

A,B zus.6
23.1.20

 

 

Erstes vorläufiges Urteil des ICJ zum Völkermord an den Rohingya. Das Gericht hat noch nicht entschieden, ob es sich bereits um einen Völkermord handelt. Aber Myanmar wird zu Maßnahmen zum Schutz der Rohingya verpflichtet. Die Regierung muß alles zu tun, um weitere Verbrechen gegen die Minderheit zu verhindern, und sie muß darüber alle vier Monate dem ICJ Bericht erstatten. Bei AJE ein Bericht aus Den Haag, und Tanvir Chowdhury berichtet aus dem Flüchtlingslager in Cox's Bazar über Reaktionen der Rohingya. Sie sind sehr erfreut, auch wenn das Urteil eher symbolisch ist. Auf deutsch Berichte bei arte und Euronews, und eine Meldung bei der Tagesschau.

Bei AJE außerdem die "Inside Story: Will ICJ ruling help the Rohingya?" - Mohammed Jamjoom diskutiert das Urteil mit Azeem Ibrahim (Autor von "The Rohingya - Inside Myanmar's hidden Genocide"), Thomas MacManus (Rechtsanwalt, Kriminologe, Herausgeber des "State Crime Journal") und Simon Adams (global center for the responsibility to protect, eine Gruppe, die drohende Völkermorde beobachtet). Spannend.  (leider NNA)*  ¤ 

A,Sky,arj,TS,E

 

A

zus.12

 

25

                 
8.2.20

"Rewind: Inside Myanmar - The Crackdown" - Eine Reportage aus dem Jahr 2007 von Tony Birtley aus Yangon. Hunderttausende protestieren gegen das Militärregime, eine Hauptrolle spielen dabei die mutigen buddhistischen Mönche. Das Regime reagiert mit brutaler Gewalt, Massenverhaftungen, hunderte werden getötet. Rückblickende Einschätzungen dazu von der Journalistin Fiona MacGregor (von 2017), auch zu den späteren Pogromen derselben Mönche gegen die muslimischen Rohingya. (Nochmal aktualisiert 2020) ¤

A 25
           
2.3.20

Die Regierung veranstaltet eine Besichtigungstour für ausländische Journalisten durch Rakhine, das Gebiet, aus dem vor zweieinhalb Jahren 750.000 Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya gewaltsam vertrieben wurden. Einige wenige aus Bangladesh zurückgekehrte Rohingyas erzählen, daß es ihnen hier wieder gut geht. Aufpasser der Armee stehen immer daneben. Die alten Dörfer und Moscheen sind bis heute zerstört, die Leute leben in isolierten Lagern. Bericht von  Florence Looi.

A 4
           
4.3.20

In Rakhine gibt es erneut Kämpfe zwischen der Armee und den Rebellen der buddhistischen "Arakan Army". Florence Looi berichtet aus Buthidaung.

A 3
           
6.3.20

In Hlegu (Vorort von Yangon) stehen 70 Rohingyas vor Gericht. Ihnen wird vorgeworfen, sie hätten keine gültigen Personalausweise und seien darum "illegal" unterwegs. Einige von ihnen wurden verhaftet, als sie aus dem Land flüchten wollten. Florence Looi berichtet aus Hlegu.

A 3
8.3.20

Trotz des Waffenstillstandes von 2012 dauert die Kampf der Karen um mehr Autonomie an. Florence Looi berichtet über den "Salween-Friedenspark", ein Gebiet von 5000 km2, in dem die Karen eine naturnahe Landwirtschaft betreiben und sich um den Schutz der Wälder kümmern.

A 3
           
30.3.20

Hilfsorganisationen befürchten eine Katastrophe, wenn Corona in den Flüchtlingslagern der Rohingya in Bangladesh ausbricht. Dort leben fast eine Million Menschen sehr eng zusammen und ohne ausreichende Sanitäreinrichtungen. 

A 3
           
21.4.20

"Myanmar on Trial" - Von Lianain Films. Untersuchung der Vertreibung der Rohingya aus Rakhine im Jahr 2017, des versuchten Völkermordes und der andauernden Verfolgung der noch dort lebenden Rohingya. Mit bisher unbekannten Dokumentaraufnahmen von damals, Zeugenaussagen von Überlebenden und Bildern einer für Journalisten organisierten Rundfahrt in diesem Jahr, außerdem einige O-Töne vom Völkermord-Verfahren des ICC in Den Haag. Beklemmend, authentisch. (101 east)  ¤¤

 Video bei YouTube nur mit Anmeldung anzusehen.

A 25
6.5.20

In Bangladesh kommen wieder hunderte Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar an, meist mit überladenen Fischerbooten. Sie werden dort auf die abgelegene Insel Bhasan Chargebracht, angeblich als Corona-Quarantäne. Bericht von Mohammed Jamjoom.

A 3
           
26.5.20

HRW hat Satellitenbilder veröffentlicht, die zeigen, daß in Rakhine ein ganzer Ort mit 200 Häusern niedergebrannt wurde. Erläuterungen von Phil Robertson (HRW). 

A 1
20.6.20

Ein Bericht von Jonathan Head über den bewaffneten Aufstand der "Arakan Army" in Rakhine. 

B 4
8.9.20

Beim ICC in Den Haag haben zwei myanmarische Soldaten über den Völkermord an den Rohingya ausgesagt. Die beiden sind desertiert und berichten, daß sie 2017 bei Massakern, Vergewaltigungen und der Zerstörung von Rohingya-Dörfern dabei waren. Außerdem haben sie die Namen der kommandierenden Offiziere genannt. Die Menschenrechtsorganisation Fortify Rights hat eine Videoaufnahme dieser Aussagen. - Infos aus Den Haag von Step Vaessen, Erläuterungen von Mohammed Jamjoom, Einschätzungen von Antonia Mulvey (Legal Action Worldwide).

A 5
           
7.11.20

Bei der Parlamentswahl werden keine Änderungen erwartet, ethnische Minderheiten sind teilweise ausgeschlossen, es gibt fast keine muslimischen Kandidaten. Ali Fowle berichtet aus Yangon.

A 3
10.12.20

Nach einer Untersuchung der Menschenrechtsgruppe "Fortify Rights" leiden von den etwa einer Million Rohingya-Flüchtlingen in den Lagern in Bangladesh etwa 90 % an Depressionen, 60 % zeigen Symptome eines PTSD. Infos zur Situation der Flüchtlinge von Kyaw Win (Burma HR Network).

"Inside Story: Rohingya suffering: life-threatening and overlooked" - Erst ein Bericht von Stefanie Dekker, dann spricht Mohammed Jamjoom mit Matthew Smith (Fortify Rights), Yasmin Ullah (Rohingya HR Network) und Tom Andrews (Berichterstatter der UN zur Lage der Menschenrechte in Myanmar). 

A

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6

26

           
 
     Myanmar #3 
   

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