Was gestern im Fernsehen Wichtiges zu sehen war und von mir archiviert wurde. Täglich im rauskuck.

Arabien: Libyen #3  (ab 18.8.11)              

Libyen #1  (bis 31.3.11)

Libyen #2  (1.4.11 bis 18.8.11)

Datum Beitrag Sender (Schlüssel) Länge (Min.)
 

Versuch eines knappen Resümees nach einem halben Jahr Kriegsberichten: ich habe in keinem Fall Aussagen der Al-Jazeera-Reporter gehabt, die sich später als falsch erwiesen hätten. Auch die Rebellen haben immer sachlich und zutreffend informiert, auch über ihre diversen Rückschläge. Frontberichte von der Seite der Armee gab es ja leider keine. Aber die Aussagen von libyschen Offizieren waren deutlich propagandistisch und unzutreffend. Bei Regierungssprecher Moussa Ibrahim hat sich praktisch jedes Wort als Lüge herausgestellt.

Bei den Nato-Bombardements hat es offenbar vereinzelte zivile Opfer gegeben, aber wesentlich weniger als in allen Nato-Kriegen vorher. Die Fälle sind jeweils von der Nato zugegeben worden, wenn auch zögerlich. Anscheinend weiß man dort nicht immer ganz genau, was man getroffen hat. Die von der libyschen Propaganda vorgezeigten angeblichen zivilen Opfer sind (meist durch BBC-Reporter) als mindestens fragwürdig, wenn nicht als getürkt erkannt worden (waren z.B. in Wahrheit Regierungssoldaten). (Im Widerspruch dazu steht allerdings dieser Bericht von Franklin Lamb aus dem Dorf Majer in der jW. Weiß noch nicht, was ich davon halte.)

Einiges dürfte in den Berichten aber gefehlt haben. Es gab einige Videos im Internet von Grausamkeiten, die sich im Rebellengebiet jenseits der Kämpfe abspielten, brutale Hinrichtungen von politischen Gegnern etwa. Sowas scheint AJE ausgeklammert zu haben, die Gründe weiß ich nicht. Ebenso ist die Rolle der Islamisten praktisch nie richtig untersucht worden. Ich finde es schon befremdlich, daß die Rebellen jeden Schuß mit einem "Gott ist groß" untermauern.

CNN hatte am Anfang etliche gute Berichte seiner Korrespondenten, diese scheinen aber nach einigen Wochen alle in Urlaub gegangen zu sein.

Die deutschen Medien haben nach der anfänglichen Sensationsberichterstattung weitgehend das Interesse verloren, mit einigen glorreichen Ausnahmen, vor allem beim ZDF. Immer zuverlässig und präzise hat aber Euronews informiert. 

   
18.8.11

 

Zeina Khodr berichtet (auch live) aus Gharyan. Der Ort 50 km südlich von Tripoli und die Militärbasis dort sind nach zweitägigen Kämpfen ebenfalls von den Rebellen erobert worden.

In Zawiyah haben die Rebellen auch die Ölraffinerie eingenommen. Während Rupert Wingfield-Hayes (BBC) von dort berichtet (es gibt immer noch vereinzelte Schießereien, aber die Stadt und die Ölanlagen sind klar in der Hand der Rebellen), behauptet der libysche Premierminister bei einer Pressekonferenz, die Raffinerie sei in der Hand der Regierungsarmee.  ¤

Bei CNN ein Bericht von Sara Sidner aus Yefren. In dem Ort im Westen ist eines der wenigen Krankenhäuser der Region. Hier werden zahlreiche Leute behandelt, die bei den Kämpfen verletzt wurden, und zwar Kämpfer beider Seiten und Zivilisten. Allein 200 Patienten kamen in den letzten vier Tagen, die meisten aus Zawiyah.

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19.8.11

 

Die Rebellen haben jetzt auch Zlitan (zwischen Misurata und Tripoli) erobert. Andrew Simmons ist dort und berichtet (telefonisch, später auch mit Bildern) von einer heftigen Schlacht, bei der die Rebellen mit sehr vielen Kämpfern und mit Luftunterstützung der Nato die Stadt in wenigen Stunden eingenommen haben. Etwa 20 Kämpfer wurden dabei getötet. (Über die Zahl der getöteten Armee-Soldaten wird nichts gesagt.) Die meisten Bewohner sind aus der Stadt geflüchtet.  - Orla Guerin berichtet aus Misurata, wo verletzte Kämpfer und geflüchtete Zivilisten aus Zlitan ankommen.   ¤

Zeina Khodr und Rupert Wingfield-Hayes berichten weiter aus Az Zawiyah, das weiter fest in der Hand der Rebellen ist, mit seiner Raffinerie und dem wichtigen Hafen. Immer noch wird die Stadt von außen mit Artillerie und Raketen beschossen und es gibt einige Heckenschützen. Auch Sara Sidner (CNN) berichtet jetzt aus Zawiyah.

Matthew Price berichtet aus Tripoli von schweren Nato-Luftangriffen bei denen diverse Regierungsgebäude zerstört wurden.

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Zunächst weitere Korrespondentenberichte aus Zlitan (Andrew Simmons) und Az Zawiyah (Zeina Khodr, Rupert Wingfield-Hayes und Sara Sidner). Beide Städte sind klar in der Hand der Rebellen, in beiden Städten hat es schwere Kämpfe gegeben, es sind schwere Schäden an Gebäuden zu sehen. Auch Brega soll jetzt von den Rebellen kontrolliert werden. Besonders der Fall von Zlitan wird als sehr schwere Niederlage für Gaddafi gesehen, dessen Sturz jetzt bald erwartet wird.   ¤

Am Abend dann erste Meldungen aus Tripoli über Kämpfe, zuerst am Flughafen, dann in mehreren Stadtteilen. Es sollen Zivilisten gegen Gaddafi demonstrieren, Teile der Armee sollen zu den Rebellen übergelaufen sein. In Benghazi gehen Tausende Leute auf den zentralen Platz und feiern die Nachrichten über einen Aufstand als Beginn des Endes des Regimes (live-Bilder aus Benghazi). Moussa Ibrahim erklärt Journalisten, Tripoli sei sicher und voll unter Kontrolle der Armee ("completely" wiederholt er zweimal), woraus man schließen kann, daß genau dies nicht der Fall ist.   ¤¤

Es gibt keine Korrespondentenberichte aus Tripoli über die Kämpfe, nur ein paar Bilder von Leuchtspurmunition. Matthew Price (BBC) hat längeres Gewehrfeuer gehört, weiß aber kaum etwas Näheres. Und es gibt telefonische Zeugenberichte: der Arzt Mohammed Salem spricht (bei AJE) von einigen schwer Verletzten und andauernden Gefechten in den Straßen. Der Ingenieur Abdul Hakem berichtet von sporadischen Feuergefechten und Nato-Flugzeugen (BBC). Die Krankenschwester Karen Graham spricht von zahlreichen Verletzten und über 100 Luftangriffen der Nato (BBC).

AJE zeigt dann live eine Telefonansprache von Gaddafi im libyschen Staatsfernsehen, eine Mischung aus Durchhalteparolen und Wehklage über das Unrecht, das seinem Land geschieht. Vermutlich sein letzter öffentlicher Auftritt, man kann es auch als Abschiedsgesang deuten. (11 Minuten, live-OT)

Der Experte Shashank Joshi meint am Abend, das sei noch nicht der Endkampf, sondern nur lokale Zusammenstöße. Vor allem wisse man praktisch nichts über die Stärke der Rebellen in der Hauptstadt.

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    Die Rebellen erobern die Hauptstadt.

Aus allen Richtungen machen sich Tausende von Kämpfern mit Pickup-Trucks und von Misurata aus mit Booten auf den Weg nach Tripoli. Dort gibt es den ganzen Abend vereinzelt heftige Kämpfe, aber überwiegend scheint die Armee sich selbst aufgegeben zu haben. Die Gaddafi-Söhne werden verhaftet. Gaddafi selber gibt mindestens drei Ansprachen über den Staatssender, Moussa Ibrahim zwei "Pressekonferenzen" mit absurder Realitätsleugnung. Am Abend sind Bilder von Rebellen zu sehen, die beim Einzug in die Stadt Freudentänze aufführen, am Montagmorgen gibt es mehr davon. In Benghazi feiern Zigtausende Menschen die ganze Nacht den Sieg der Revolution. Wo Gaddafi steckt, ist bis zum Morgen unklar, es gibt sehr verschiedene Gerüchte.  ¤¤

Bei Al Jazeera ist man praktisch live dabei. Korrespondentin Zeina Khodr ist mit den Rebellen zusammen unterwegs von Az Zawiyah nach Tripoli. Ich habe hier allein acht Berichte von ihr, teils telefonisch, später mit live-Bildern, in denen sie den Vormarsch und den Empfang in Tripoli beschreibt. Außerdem live-Berichte von Andrew Simmons aus Misurata und Jacky Rowland aus Benghazi, diverse telefonische Augenzeugenberichte, drei Ansprachen von Gaddafi, und die beiden bizarren Auftritte von Moussa Ibrahim (einer davon bei der BBC), jeweils live-OT.  ¤¤

Nicht ganz so schön ist, daß AJE am Abend mehrere Stunden lang eine zwei Minuten lange Schleife von Bildern abspielt, die von einigen vor der Kamera feiernden Rebellen gemacht wurden. Es gab offenbar kein neues Bildmaterial. Sonderlich aussagekräftig waren diese Bilder aber nicht.

Bei der BBC berichtet Rupert Wingfield-Hayes nachmittags über den Vormarsch und ein Gefecht auf dem Weg, beieindruckende dramatische Bilder. ¤  -  In Tripoli selber sitzt Matthew Price in einem Journalistenhotel, ebenso sein CNN-Kollege Matthew Chance. Sie haben das Pech, daß in ihrer Gegend gar nichts passiert und sie nur über Gewehrfeuer in der Ferne berichten können. Erst am Morgen gibt es auch hier Bilder von Rebellen, die beim Einmarsch feiern und von Bewohnern begrüßt werden. CNN ("The world News Leader") zeigt abends ersatzweise Bilder von Sky News, Reuters und sogar von AJE. CNN hat aber immerhin fast die ganze Nacht nur über Libyen informiert. Auch hier war Korrespondentin Sara Sidner mit den Rebellen unterwegs, und sie ist wohl die erste, die am Morgen (telefonisch) vom "Grünen Platz" berichtet, den die Rebellen nach der Einnahme des Stadtzentrums in "Märtyrer-Platz" umbenannt haben. Nur leider alles fast ohne Bilder und in lausiger technischer Qualität.

Bei RT blamiert sich am Nachmittag der Journalist Franklin Lamb in Tripoli. Er meint, es gebe nur sporadische Schießereien und es könne keine Rede von einem großen Rebellenangriff sein. "Pure Nonsense" sagt er dazu.

Die Nachrichten bei RTL, ZDF und ARD sind einigermaßen aktuell und korrekt. Am Abend gibt es aber außer den Tagesthemen nichts mehr, keine Sondersendungen. Aber den Weltspiegel ("Gaddafi auf der Flucht?") mit einem aktuellen Bericht und Einschätzungen von Jörg Armbruster. Im Morgenmagazin (ZDF) dann ein ganz guter Bericht von Uli Gack (in Tunesien), mit Bildmaterial weitgehend von Al Jazeera.

n-tv und N24 zeigen Dokus über Bagger und sowas. Und in den Nachrichten bei n-tv (18 Uhr und 24 Uhr) referiert die gute Antonia Rados (in Tunesien) exakt, was sie 24 Stunden vorher auf Al Jazeera gesehen hat. Vielleicht ist der Clip aber auch schon so alt und wurde den ganzen Tag lang abgespielt. Ich vermute das sogar.

Euronews hat zwar korrekte und aktuelle, aber sehr knappe Berichte.

  Insgesamt 54 einzelne Beiträge, etwa 190 Minuten.      Die Bilder des Tages

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Die Rebellen haben einen Großteil von Tripoli besetzt, es gibt aber in manchen Gegenden noch Gefechte, vor allem in Al Mansoura, in der Nähe des Journalistenhotels Rixos, und um Gaddafis festungsartig gesichertes Gelände in Bab al Azizya .Von dort und anderen Orten schießt die Armee angeblich mit Panzern auf die Stadt. Auch aus anderen Landesteilen werden weiter Gefechte gemeldet. Gaddafi ist verschwunden, überwiegend wird vermutet, daß er dort in Bab al Azizya in seinem Bonker sitzt. Das Staatsfernsehen ist am Nachmittag abgeschaltet worden. - In der Nacht taucht der zuvor verhaftete Saif al Islam Gaddafi wieder auf und erzählt Reportern, das Volk habe die Rebellen besiegt. Er fährt mit Reportern im Auto herum durch das Stadtviertel rund um Gaddafis Gelände, diese Gegend ist offenbar noch in der Hand der Regierungsanhänger.  ¤¤

Berichte aus Tripoli weiter von Zeina Khodr (AJE), sowie von Ranja Jawad und Matthew Price (beide BBC), von Matthew Chance (CNN, weiter ohne Bilder), Sara Sidner (CNN) und Mustafa Bag (Euronews). Zu sehen sind meist Rebellen im Gefecht mit Heckenschützen, Rebellen die die Straßen kontrollieren, feiernde Rebellen. Und Bilder von ziemlich normalem Alltagsbetrieb.

Antonia Rados (n-tv / RTL) und Uli Gack (ZDF)  sind auch in Tripolis angekommen, haben aber noch nicht viel zu erzählen. - Rupert Wingfield-Hayes und Orla Guerin (BBC) begleiten Rebellen, die am Morgen nach Tripoli hineinfahren. - Andrew Simmons (AJE) berichtet aus Zlitan und später aus Sidi Banur, auf dem Weg nach Tripoli. Jacky Rowland (AJE) aus Benghazi.

Bei RT gibt es vor allem Meldungen, nach denen es dort am Vortag sehr viele Tote gegeben habe (irgendwo wurden 1600 genannt) und angeblich die Regierungsarmee gerade Tripoli zurückerobere. Als Reporter in Tripoli hat man Mahdi Nazemroaya und Franklin Lamb, die offenbar beide noch keinen Fuß vor die Tür ihres Hotels gesetzt haben.

Press-TV hat keine Reporter in Tripoli und berichtet relativ knapp, aber objektiv über das Geschehen.

Die Nachrichten von n-tv, RTL, ZDF und ARD, sowie heute-journal und Tagesthemen. In den Tagesthemen einige strategische Einschätzungen (NNA)*. -  Sondersendungen von ARD und ZDF habe ich weggelassen, ARD-Brennpunkt war uninteressant, u.a. ein Interview mit dem Außenministerdarsteller, ZDF-Spezial habe ich vergessen aufzunehmen. arte-journal war auch sehr ausführlich, habe ich aber weggelassen.

Bei 3sat-kulturzeit ein Portrait von Gaddafi, und Ansichten des libyschen Exilschriftstellers Hisham Matar.

Bei Euronews jetzt ausführlichere Berichte. Der Sender hatte ein Kamerateam beim nächtlichen Einmarsch in Tripoli dabei und somit eigene Bilder davon (Rebellen auf Pickup-Trucks, die wild in die Luft ballern). In einem "News+" mehr Hintergrund, und u.a. ein Gespräch mit dem Ex-Ölminister Fathi Ben Shatwan.

Außerdem einige Berichte über internationale Reaktionen, u.a. von Obama, anderen Nato-Regierungen, Moreno-Ocampo.

Sally Nabil von der BBC hat die Reaktionen der arabischen Medien beobachtet. In Syrien haben die staatlichen Medien kein Wort über Libyen verloren.  - Bei CNN ein Bericht über freudige Reaktionen in Ägypten, u.a. von Mona Eltahawy.

  Insgesamt 46 einzelne Beiträge, etwa 155 Minuten.          Das Al-Jazeera-Live-Blog Libyen  

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    Die Erstürmung von Gaddafis Festung 

In Tripoli gibt es weiterhin Gefechte in mehreren Stadtteilen sowie am Flughafen und vor allem rund um Gaddafis Residenz Bab al Azizya. Am Nachmittag beobachten mehrere Kamerateams die Schießereien und Rauchsäulen über der Stadt von ihren Hoteldächern aus. Später wird dann klar, daß eine Erstürmung der Festungsanlage von Bab al Azizya stattfindet, es gibt dort schwere Explosionen, u.a. wird ein Loch in die Festungsmauer gesprengt, es gab auch wieder diverse Bombenangriffe der Nato in dem Gelände. Am frühen Abend sind dann Kameras dabei (und als erste Reporterin Sara Sidner von CNN), als Tausende von Rebellenkämpfern das Gelände besetzen. Die Gaddafi-Truppen haben sich zurückgezogen, die Rebellen finden zurückgelassene Waffen, nicht aber Gaddafi. Ausgelassene Freudenfeiern der Rebellen. Was man den ganzen Tag nicht sieht sind Frauen (außer den Reporterinnen). - Am Morgen gibt es wieder Audio-Botschaften von Gaddafi und Moussa Ibrahim, mit wirren Racheschwüren und Durchhalteparolen, diesmal beide auf arabisch.   ¤¤

Ich habe die Live-Beiträge der englischsprachigen Sender diesmal in chronologischer Reihenfolge aufbewahrt (also nicht nach Sendern sortiert). Zu den live-Bildern gab es diverse Gespräche mit den bekannten Korrespondenten, sowie mit Experten (Marwan Bishara vor allem, leider NNA)*. Neu angekommen ist der Kriegsreporter James Bays für AJE, der am Abend einige bewegende Interviews mit jungen Rebellenkämpfern auf dem Gaddafi-Compound führt. Die Bilder von der Erstürmung sind bei AJE sehr gut, aber ohne Namensangabe. Bei CNN ist man fast live mit Sara Sidner dabei, die ganz grandiose (und mutige) Arbeit leistet, allerdings mit den CNN-Kameras aus dem letzten Jahrhundert. CNN berichtet die ganze Nacht fast ohne Unterbrechung (nicht aufbewahrt) von den Ereignissen des Tages und zeigt dabei auch viel Bildmaterial von Al Jazeera. - Bei der BBC kaum Liveberichte, aber einige gute Zusammenfassungen.  - Bei AJE Tagesbericht von Zeina Khodr. Al Jazeera nennt die Ereignisse jetzt "The Libyan Revolution".

Den ganzen Tag gehen die Spekulationen um die angebliche Festnahme von Saif al Islam Gaddafi weiter. Der Militärsprecher der Rebellen, Ahmed Bani sagt (bei AJE), daß man wohl auf einen Propagandatrick des Gaddafisohns hereingefallen sei, der die Behauptung seiner Festnahme selber in die Welt gesetzt habe. Er bleibt einstweilen wie sein Vater verschwunden. Jetzt wird spekuliert, wo Gaddafi und seine Leute stecken. Von Bab al Azizya sollen bis 30 km lange Tunnel fortführen, angeblich auch bis zur Küste. Sie könnten durch diese geflüchtet sein, vielleicht nach Syrte, das noch von der Armee gehalten wird. Von dort wird auch weiterhin Misurata beschossen.

Die Berichte der Hauptnachrichtensendungen von n-tv, RTL, ZDF, arte und ARD. Einzige Korrespondentin in Tripoli ist Antonia Rados von RTL, mit einer recht guten Kurzreportage. Außerdem sind einige Korrespondenten  vor dem Kriegslärm aus Tripoli in Nachbarorte geflüchtet, so Uli Gack (ZDF) und Jörg Armbruster (ARD). Dietmar Ossenberg (ZDF) berichtet aus Benghazi. Am ausführlichsten (20 Minuten) ist das heute-journal, u.a. mit einem Beitrag über die Rolle der Nato und Einschätzungen von Michael Lüders (Experte) (beides NNA)*.

Gute und ausführliche Berichte bei Euronews, bei News+ ein Gespräch mit Mohamed Fahrat, Vertreter der Rebellen bei der EU.

Eine gute Zusammenfassung der Ereignisse von Stefan Buchen in den NDR-Weltbildern.

  Insgesamt etwa 50 einzelne Beiträge, fast 5 Stunden. Alles zusammen auf zwei Extra-DVDs.       

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Die Rebellen halten etwa 90 Prozent der Hauptstadt, es gibt in diesen Gebieten nur noch vereinzelt Kämpfe. Nur in einigen Gebieten im Süden der Stadt, besonders in der Nähe des Flughafens, sind noch starke Verbände der Armee, sie beschießen manchmal die Stadt, u.a. Gaddafis Residenz. Die Zahl der Todesopfer bei der Eroberung von Tripoli geben die Rebellen mit "über 400" an, und 2000 Verletzte. Das klingt realistischer als die Behauptungen von Gaddafis Leuten, die wahlweise von 1300, 1600 oder 4000 Toten geredet haben.  ¤

Am Nachmittag kommen 36 Journalisten und einige Diplomaten frei, die seit Sonntag im Hotel Rixos von Gaddafi-Leuten festgehalten worden waren. Unter den Gefangenen waren auch die Korrespondenten Matthew Chance von CNN und Matthew Price von der BBC, die beide am Montag noch von dort ganz normal berichtet haben und dabei nicht den Eindruck machten, unter Arrest zu stehen. Jetzt gibt es vor allem bei CNN sehr ausführliche Infos von Matthew Chance über die Gefangenschaft, mit Bildern (Fotos und Videos) aus dem Hotel während dieser Zeit.  ¤

Bei CNN auch ausführliche Infos von Dan Rivers zur militärischen Lage in Tripoli. - Arwa Damon berichtet von schweren Kämpfen am Flughafen.  - Fred Pleitgen informiert aus Benghazi, daß in den Ölanlagen von Ras Lanuf vier große Öltanks seit sechs Tagen brennen, nachdem sie bei Kämpfen von der Armee mit Granaten beschossen worden waren. - Pentagon-Korrespondentin Barbara Starr informiert über die Beteiligung einer Spezialtruppe der Nato beim Sturm auf Tripoli.

Bei AJE berichten Sue Turton und Zeina Khodr aus Tripoli über die Kriegssituation in der Stadt. - James Bays berichtet über die Situation in der Stadt, wo es bis auf sporadische Schießereien mit Heckenschützen und die Einschläge von Raketen aus dem Flughafen-Gebiet relativ ruhig ist, die normalen Leute gehen lieber nicht auf die Straße. - Später berichtet James Bays live aus einem Krankenhaus, das durch die zahlreichen Verletzten völlig überlastet ist. Die allermeisten sind junge Männer mit Schußverletzungen. - Andrew Simmons berichtet von Gaddafis früherer Residenz, wo jetzt alles in Trümmern liegt. - Auch bei AJE natürlich Berichte über die Freilassung der Reporter im Rixos.  ¤

Bei der BBC ein Bericht von Rupert Wingfield-Hayes, der beim Besuch in Gaddafis Compound unter Raketenbeschuß gerät.  - Matthew Price erzählt über die Gefangenschaft im Rixos-Hotel. - John Simpson berichtet allgemein über die Lage in Tripoli. - Und Paul Wood berichtet vom nächsten Vormarsch der Rebellen, die jetzt massiv Truppen nach Syrte schicken, der letzten strategisch wichtigen Hochburg Gaddafis.

Von den deutschen Reportern hat ganz klar Antonia Rados (bei n-tv und RTL) die Nase vorn, sie traut sich als Einzige mitten ins Getümmel der Stadt und ins Bab al Azizya, und liefert sowohl schöne Eindrücke der Stimmung dort als auch brauchbare Infos zur Lage. Uli Gack und Jörg Armbruster berichten auch wieder aus Tripoli, dazu kommt jetzt Timm Kröger (ZDF). - Bei Euronews berichtet Mustafa Bag über den Krieg in Tripoli. Ansonsten Meldungen zu allen aktuellen Entwicklungen.

Bei kulturzeit ein Gespräch mit Akhtam Suliman (Deutschlandkorrespondent von Al Jazeera Arabic), über den Krieg der Bilder. (NNA)*

Bei Zapp ein kurzes Stück, das sich über die Spekulationen zu Gaddafis Verbleib lustigmacht. Ziemlich überflüssig, da alle zitierten Quellen sich einig sind, daß er noch in der Nähe von Tripoli sein muß. Die wilderen Theorien (Algerien, Pentagon, Südpol) fanden in den Medien bisher kaum Niederschlag.

  Insgesamt 40 einzelne Beiträge, etwa 155 Minuten.       

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Der Übergangsrat der Rebellen trifft erstmals in der Hauptstadt zusammen. - Wieder eine Audiobotschaft von Gaddafi, Zitate daraus bei AJE.

Im Gebäudekomplex Abu Salim in der Nähe der Festung Bab al Azizya suchen die Rebellen nach Gaddafi und seinen Leuten, es gibt dort heftige Gefechte (Berichte von Zeina Khodr und Andrew Simmons). Drinnen auf Gaddafis Compound sind mehrere Kamerateams mit den Rebellen zusammen in finsteren Bunkern und unterirdischen Gängen unterwegs, auf der Suche nach Gaddafi. - Jamal Elshayyal (AJE) berichtet aus dem Hauptquartier von Gaddafis Geheimdienst, mit Bergen von Dokumenten, und leeren Gefängniszellen.   ¤

James Bays und Rupert Wingfield-Hayes berichten aus einem Krankenhaus, wo die Leichen von 17 Personen angeliefert wurden. Sie sind offenbar nicht im Kampf gestorben, sondern exekutiert worden, manche wurden zuvor gefoltert. Die Rebellen behaupten, es wären Oppositionelle, die von Gaddafis Leuten ermordet wurden. - Ich weiß nicht, ob dies die gleichen Opfer sind wie die in einem Reuters-Bericht, in dem es heißt, man habe 30 Leichen von Leuten gefunden, die "offenbar" von den Rebellen hingerichtet wurden (laut taz und jW). - Auch Dan Rivers (CNN) und Orla Guerin (BBC) entdecken bei ihren Rundgängen in Bab al Azizya mindestens 12 Leichen mit auf dem Rücken gefesselten Händen, die meisten sind schwarz, vermutlich frühere Gaddafi-Söldner. Diese Bilder werden auch bei anderen Sendern gezeigt und als Kriegsverbrechen der Rebellen bewertet.   ¤

Über andauernde Gefechte auf Gaddafis Farm in der Nähe des Flughafens berichtet weiter Arwa Damon (CNN). - Aus Ras Lanuf berichten Jacky Rowland, Paul Wood und Fred Pleitgen über den Aufmarsch der Rebellen zum Angriff auf Syrte. - Nochmal Infos über die Gefangenschaft im Rixos-Hotel von Jamana Karache (?) bei CNN. - Bei Press-TV berichtet Nick Jones aus Tripoli.

Die deutschen Korrespondenten zeigen großenteils wieder das Material ihrer Kollegen. Nur Antonia Rados ist weiter auf eigene Faust unterwegs, sowie Timm Kröger (heute-journal), der Eindrücke vom Alltag in einer Stadt im Bürgerkrieg zeigt. - Bei Euronews gute Zusammenfassungen und ein Beitrag über "die Schlacht um Libyens Öl".

  Insgesamt 38 einzelne Beiträge, etwa 118 Minuten.      

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  Neu im Sortiment: der britische Sender Sky News, der im Moment sehr ausführlich und ordentlich aus Libyen berichtet. Dessen Reporterin Alex Crawford war am Sonntag neben Zeina Khodr (AJE) und Sara Sidner (CNN) als Erste mit den Rebellen in Tripoli angekommen und hatte live davon berichtet. Ich kannte den Sender vorher nicht. Ab jetzt hier unter dem Kürzel "Sky".    
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Berichte zum Einen über den andauernden Vormarsch der Rebellen, die jetzt fast ganz Tripoli kontrollieren, auch den Bezirk Abu Salim, der jetzt nach Gaddafi durchsucht wird (Berichte von Orla Guerin, BBC und Stuart Ramsay, Sky).  Ein faszinierender Bericht aus Gaddafis Tunnelbunker von Sara Sidner (CNN). Stuart Ramsay berichtet später noch vom Fund eines großen Munitionslagers mitten im Stadtpark beim Rixos-Hotel. Gekämpft wird noch am Flughafen, etliche zivile und militärische Flugzeuge wurden dabei zerstört. (Berichte von dort von Sue Turton und weiter von Arwa Damon.) Vom Vormarsch auf Syrte berichten Jacky Rowland, Paul Wood,  sowie Sam Kylie (Sky). Die Nato bereitet den Sturm auf die Stadt mit Luftangriffen vor.   ¤

Zum Anderen geht es jetzt um die Opfer des Krieges und immer mehr Anzeichen von Kriegsverbrechen beider Seiten. Ein schockierender Bericht von Andrew Simmons aus dem Abu-Salim-Hospital. Dort liegen draußen und in Krankenzimmern zahlreiche Leichen herum, wohl über 100. Niemand ist da, um die Todesumstände zu klären, aber viele sind anscheinend Zivilisten. Und dann hunderte Schwerverletzte, Kämpfer beider Seiten und Zivilisten, fast alle mit Schußwunden, für die es aber praktisch keine Versorgung gibt, das Personal ist fast komplett geflüchtet. (Später verlegt das Rote Kreuz viele der Verletzten in andere Krankenhäuser, wo sie behandelt werden können.) Ein Zeuge berichtet, daß Gaddafis Soldaten und Söldner am Sonntag in Panik völlig wahllos auf Zivilisten geschossen haben. - Ein kurzer Bericht aus dem gleichen Hospital auch von Wyre Davies (BBC).   ¤¤

Scott Heidler berichtet aus Benghazi von der Heimkehr einiger Männer, die als politische Gefangene im Gefängnis von Abu Salim in Tripoli befreit worden sind. Dan Rivers (CNN) besucht dieses Gefängnis und läßt sich von einem früheren Gefangenen zeigen, wo und wie er dort mißhandelt wurde.

Lyse Doucett berichtet vom Alltag in Tripoli, Wasserversorgung mit Tankwagen. Ian Wood (Sky) berichtet aus dem Hafen von Tripoli, der im Moment völlig stillsteht. (Der Hafen ist auch komplett in der Hand der Rebellen.)

Bei RTL wird von Mißhandlungen gefangener Soldaten durch Rebellen berichtet. Antonia Rados zeigt Zivilisten in einem Krankenhaus, die angeblich alle von Gaddafis Soldaten angeschossen wurden. Bei Tagesschau und heute-journal jeweils recht ausführliche Zusammenfassungen des Tages. Detaillierter und besser sind aber wiedermal die Berichte bei Euronews. Auch bei arte zwei ganz interessante Kurzberichte.

Bei Euronews die Sendung "Perspectives" mit diversen Beiträgen europäischer Sender. (NNA)*

Bei Sky News dann noch ein Bericht über die Unterstützung der Nato bei der Suche nach Gaddafi, mit Satelliten, Drohnen, Spezialtruppen. Bei Euronews (news+) zur Rolle der Nato ein Gespräch mit Admiral Giampaolo Di Paola. Auch bei arte ein Bericht zum Thema.   ¤

  Insgesamt 39 einzelne Beiträge, etwa 122 Minuten.        

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Inside Story: Diskussion über die Kriegsverbrechen beider Seiten. Mit James Bays (AJE-Korrespondent), Ashur Shamis (libyscher Journalist) und Claudio Cordone (Amnesty International).  (NNA)*   ¤

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Einige Berichte zur Situation in Tripoli. Es gibt kaum noch Kämpfe, aber die Versorgung ist ziemlich zusammengebrochen, selten Strom und jetzt auch kein Leitungswasser mehr. James Bays berichtet, daß dies nichts mit angeblicher Vergiftung des Wassers zu tun hat, sondern eine Folge der Stromausfälle ist.

Stuart Ramsay (Sky) berichtet von einem Gelände, wo offenbar ein Massenmord stattgefunden hat. In einer Scheune liegen über 50 verbrannte Leichen, angeblich exekutiert von Gaddafis Leuten am 23. und 24. August, so sagt es ein Augenzeuge (hört sich recht glaubwürdig an, in perfektem Englisch). Nach seiner Aussage wurden etwa 150 Regierungsgegner dort erschossen, von denen viele seit Monaten gefangengehalten wurden. Dies habe ihm ein Mann erzählt, der bei dem Massaker entkommen konnte. In einem weiteren Bericht spricht dieser Überlebende (einer von dreien) selbst und wiederholt die Geschichte. Er macht ebenfalls einen glaubwürdigen Eindruck. Sein Name und seine Funktion werden nicht genannt.  ¤¤

Aus dem Horrorhospital von Abu Salim berichten nochmal Nic Robertson (CNN) und Michelle Clifford (Sky). Die Leichen werden dort jetzt von freiwilligen Helfern dutzendweise auf LKWs zu einem Massengrab gebracht, viele liegen immer noch in der Sonne herum. Wer da tatsächlich wann wen umgebracht hat, wird sich kaum noch genau klären lassen.  ¤

Im Westen haben die Rebellen den Grenzposten Ras Ajdir eingenommen, Bericht von dort von Sue Turton.

Jacky Rowland (AJE) und Sam Kylie (Sky) berichten aus Bin Jawad, das die Rebellen auf dem Weg nach Syrte eingenommen haben.

In einem Bericht von John Simpson (BBC) u.a. Aufnahmen aus Gaddafis Privatjet (ein A 340), sehr luxuriös, inklusive Whirlpool.

Antonia Rados berichtet aus Gaddafis Tunnelbunker, wo immer noch nach dem Herrscher gesucht wird. Timm Kröger berichtet vom schwierigen Alltag einer Familie, auch Jörg Armbruster über die Versorgungsprobleme.

Als einziger deutschsprachiger Sender berichtet Euronews von den Toten im Abu-Salim-Hospital und von dem Massaker in der Scheune, hierzu ein eigener Bericht von Mustafa Bag. Ebenfalls nur bei Euronews Bilder von der Beerdigung von Opfern in einem Massengrab (No Comment).  ¤

Die Falschmeldung, daß Gaddafi mit einem Konvoi nach Algerien gefahren sei, soll am Morgen angeblich bei Al Jazeera verbreitet worden sein. Ich habe davon nichts gesehen, es wurde auch später nicht dementiert.

  Insgesamt 21 einzelne Beiträge, etwa 60 Minuten.         Das Al-Jazeera-Live-Blog Libyen   

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Mehr über das Massaker in der Lagerhalle eines landwirtschaftlichen Betriebes, das von Gaddafis Soldaten verübt wurde. Orla Guerin (BBC) spricht mit einem weiteren Überlebenden, Fathalla Abdullah . Er sagt, die etwa 150 in der Halle eingesperrten Männer wurden mit Maschinengewehren und Handgranaten ermordet und dann verbrannt. Auch Antonia Rados besucht den Ort des Massakers, ohne aber in ihrem Bericht irgendwas zur Aufklärung beizutragen. Bei "heute" und Tagesschau gibt es nur ein paar Bilder vom Tatort, wobei der ZDF-Bericht (aus Kairo) fälschlich von "verkohlten Leichen in einem Krankenhausnebenraum" spricht. - Ein ausführlicherer Bericht auch bei TV5, mit weiteren Zeugenaussagen (arabisch-französisch, nicht verstanden.)   ¤

Zeina Khodr berichtet aus dem Stadtteil Abu Salim, einer Hochburg der Gaddafi-Anhänger. Nach tagelangen heftigen Kämpfen haben jetzt auch hier die Rebellen gesiegt. Ein Bewohner (Nouri) hat gefilmt, wie Soldaten an einer Straßensperre wahllos auf alle Zivilisten geschossen haben. - Auch Jörg Armbruster berichtet im Weltspiegel aus Abu Salim. Hier geht es vor allem um die prekäre Versorgungslage, ebenso in den anderen deutschen Nachrichtenbeiträgen.

Weitere Berichte von der Front, die langsam auf Syrte vorrückt.

Sue Turton berichtet aus der Raffinerie von Az Zawiyah, die erst in zwei Wochen wieder Benzin liefern kann.

Andrew Simmons berichtet aus Misurata. Einige Hundert Leute demonstrieren gegen die Politik des Übergangsrats der Rebellen und dessen Zusammensetzung. Alte Gaddafi-Leute würden da zu sehr den Ton angeben.   ¤

Dan Rivers (CNN) berichtet aus einer Luxusvilla der Gaddafi-Familie am Meer. Eine äthiopische Hausangestellte berichtet von sadistischen Mißhandlungen.

Bei Spiegel-TV ein Bericht von Claas Meyer-Heuer. Das Volk übernimmt Gaddafis Villen, Kinder freuen sich im Swimming-Pool. Schwierige Lage im Krankenhaus. Rebellen verhaften einen Mann aus Mali, angeblich ein Söldner Gaddafis.

  Insgesamt 22 einzelne Beiträge, etwa 68 Minuten.      

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Lyse Doucett (BBC) berichtet aus dem Stadtteil Abu Salim. Spuren der schweren Kämpfe. Leute, die jetzt zu den Rebellen halten, andere, die nicht an deren Demokratie glauben.  - Roshan Muhammed Salih (Press-TV) berichtet über die Schwemme von Waffen in Tripoli. Die Rebellen wollen diese wieder einsammeln, sobald die Armee endgültig geschlagen ist und es wieder eine Regierung gibt.

James Bays berichtet aus einer Polizeiwache, wo 31 afrikanische Migranten festgehalten werden, die man verdächtigt, Gaddafi-Söldner gewesen zu sein. Sie sagen aber, sie wollten nach Italien zur Arbeitssuche. Andere Migranten haben im Hafen Unterschlupf gefunden, sie berichten, daß sie dort von Unbekannten angegriffen, die Frauen vergewaltigt wurden. Refugees without any refuge, sagt Bays.   ¤

Orla Guerin (BBC) besucht die ehemalige Zentrale von Gaddafis Geheimdienst in Tripoli, wo Schränke voll Akten auf Auswertung warten. - Paul Wood trifft einen Mann, der unter Gaddafi 20 Jahre im Gefängnis gesessen hat und jetzt zu seiner Familie zurückkehrt. - Bei arte ein Bericht Nicolas Henin über das Foltergefängnis von Abu Salim, dessen Häftlinge jetzt alle geflohen sind oder freigelassen wurden. Auch hier Berge von Akten. Davon auch ein Bericht bei TV5.  ¤

Weitere Berichte vom Vormarsch der Rebellen auf Syrte, jetzt aus Nawfiliyah im Osten, von Jacky Rowland, Hoda Abdel-Hamid (AJE), Clive Myrie (BBC) und Sam Kiley (Sky), sowie bei Misurata im Westen von Syrte Andrew Simmons.

Sue Turton berichtet vom ersten Flug eines Zivilflugzeugs im neuen Libyen, es bringt Rebellen und Offiziere von Benghazi und Misurata nach Zintan. Sie wollen nach Tripoli, um dort ihr Hauptquartier aufzubauen. Eine Landung in Tripoli war noch nicht möglich.

In Katar treffen sich Mitglieder des NTC mit Nato-Vertretern. Berichte bei AJE und Euronews.

Am Abend Meldungen und Berichte, daß einige von Gaddafis Familienmitgliedern nach Algerien geflüchtet sind, darunter seine Frau, zwei Söhne und die Tochter Aisha. Die Rebellen fordern, sie auszuliefern.

Nic Robertson (CNN) und Daniel Sanford (BBC) haben Abdel al Megrahi aufgespürt, den angeblichen Lockerbie-Attentäter, der im Haus seiner Familie offensichtlich im Sterben liegt.

In den deutschen Nachrichtensendungen geht es mehr um den deutschen Außenclown als um das Geschehen in Libyen. Antonia Rados, Dietmar Ossenberg und Jörg Armbruster berichten außerdem aus Tripoli von der zusammengebrochenen Versorgung mit Lebensmitteln und Treibstoff. Strom gibt's auch kaum noch und Trinkwasser nur aus Tankwagen. Ossenberg berichtet, daß im Hafen Schiffe nicht entladen werden können. 

Bei arte u.a. ein Bericht über einen Libyer, der vor einem halben Jahr aus Irland in die Heimat zurückkehrte und Kommandeur bei den Rebellen wurde. Er nahm an der Eroberung von Tripoli teil und hat etwas seltsame Ansichten übers Kriegsvölkerrecht.

Bei Euronews insgesamt acht Berichte zu fast allen obigen Themen. Und einer von Jamel Ezzedini aus einem Krankenhaus in Tripoli, wo verletzte ehemalige Soldaten der Armee behandelt werden.

  Insgesamt 40 einzelne Beiträge, etwa 90 Minuten.          

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Bericht von Jeremy Bowen (BBC) zur Situation in Tripoli. Versorgungsprobleme. Staatsangestellte haben seit drei Monaten kein Geld mehr bekommen und beschweren sich jetzt. - Auf dem Märtyrer-Platz feiern einige Tausend Leute (jetzt auch Zivilisten und Frauen) das Ende des Fastenmonats, unter den Fahnen der Rebellen.

Weitere Berichte vom langsamen Vormarsch der Rebellen auf Syrte, bei dem eine wachsende Streitmacht rund um Gaddafis letzte Hochburg auffährt. Die Rebellen setzen den Gaddafitreuen in der Stadt ein Ultimatum bis Sonnabend zur Aufgabe.   ¤

Bei CNN berichtet Arwa Damon über eine Frau, die Mitglied einer Frauenmiliz war und sagt, sie sei von Gaddafis Soldaten gezwungen worden, 11 gefangene Rebellen zu erschießen. Außerdem seien die Frauen der Miliz regelmäßig von Soldaten vergewaltigt worden.   ¤

Von den Söhnen Gaddafis war bisher nur Saif al Arab mit Sicherheit getötet worden. Stuart Ramsey (Sky) berichtet jetzt aus Tarhunah, daß auch Khamis Gaddafi vermutlich tot ist. Er starb demnach dort bei einem Nato-Luftangriff auf seinen Militärkonvoi in seinem gepanzerten Auto.   ¤

Antonia Rados besichtigt ein unterirdisches Krankenhaus unter einer von Gaddafis Privatvillen (mit Ausstattung aus deutscher Fertigung). - Timm Kröger läßt sich von einem Mann, der zwei Monate im Gefängnis von Abu Salim saß, seine Geschichte erzählen. - Bei Euronews ein anderer Bericht über Ex-Insassen. - Jörg Armbruster besichtigt zusammen mit Anwohnern die Villa von Aisha Gaddafi. - Bei Tagesschau und heute-journal Berichte über Stellungnahmen der Nato zur Lage in Libyen. - Im News+ bei Euronews ein Gespräch mit Prof. Daniel Serwer über die politischen Aufgaben der Übergangsregierung. - In den NDR-Weltbildern eine gute Tageszusammenfassung und Einschätzungen von Stefan Buchen.

  Insgesamt 24 einzelne Beiträge, etwa 70 Minuten.             

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Hauptthema des Tages sind die diversen Gaddafi-Söhne und Informationen bzw. Spekulationen über ihren Aufenthalt. Dazu. u.a. ein Hintergrundgespräch mit Marwan Bishara. Bei Sky News sagt ein junger Mann (Abdu Salam Ataher-Ali), der angeblich Leibwächter von Gaddafi war, er habe gesehen, daß Gaddafi mit seinem Konvoi in die Wüstenstadt Sabha gefahren sei. ¤ - Am Abend erklärt Saif al-Islam in einer Audiobotschaft, er und seine Leute würden sich nie ergeben und der Sieg sei nah. Dagegen hatte kurz vorher sein Bruder al-Saadi zu einem Ende des Blutvergießens aufgerufen

Wieder eine ganze Reihe Berichte von den Rebellen, die Syrte belagern, u.a. von Andrew Simmons, der in Misurata einige der Kämpfer portraitiert. Dort wie in Tripoli wird im Moment vor allem das Ende des Ramadan gefeiert.

Stuart Ramsay berichtet aus der Stadt Tarhuna (östlich von Tripoli), die von den Rebellen ganz friedlich übernommen wurde.   ¤

Reporter von Al Jazeera haben in der früheren Geheimdienstzentrale Dokumente entdeckt, die auf gute Kontakte von zwei US-Politikern zum Gaddafi-Regime hinweisen, Dennis Kucinich und David Welch.  ¤

Zwei Berichte (von Nic Robertson bei CNN und Martin Mateso beiTV5) über ein Gefängnis, in dem 300 afrikanische Migranten (darunter auch Frauen) festgehalten werden, die verdächtigt werden, als Söldner für Gaddafi gearbeitet zu haben. Auch den Rebellen ist klar, daß die meisten dieser Insassen unschuldig sind. Trotzdem werden sie schlechter behandelt als gefangene libysche Soldaten. Bei TV5 dazu ein Gespräch mit Francis Perrin von Amnesty International.  ¤

Anita McNaught berichtet über Nizar Mhani, einen Aktivisten der "Free Generation Movement", die während des Krieges in Tripoli weiter im Untergrund zivile Oppositionsarbeit gemacht hat, mit illegalen Demonstrationen und Veröffentlichungen im Internet.  ¤

In der Tagesschau ein Bericht von Jörg Armbruster über Normalisierung und Eid-Feiern in Tripoli. Und ein Bericht darüber, daß man bei Gaddafis Soldaten haufenweise moderne Sturmgewehre "G36" von Heckler & Koch gefunden hat, deren Export nach Libyen eigentlich verboten war.

  Insgesamt 24 einzelne Beiträge, etwa 75 Minuten.         

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Von zahlreichen Berichten (darunter diverse Live-O-Töne) über die internationale Konferenz "zur Unterstützung des neuen Libyen" in Paris habe ich nur drei aufbewahrt, von AJE, BBC und Tagesschau.

Der frühere Außenminister Abdelati el-Obeidi hat sich den Rebellen ergeben und wird in einem Hotel festgehalten. James Bays spricht dort mit ihm. Er wird offenbar sehr gut behandelt und rät den Gaddafi-Anhängern zum Aufgeben. - Von Gaddafi werden gleich zwei Audio-Botschaften verbreitet, über einen syrischen TV-Sender. CNN überträgt die erste live, mit Simultanübersetzung (8 Minuten). Inhaltlich nichts Neues, Aufrufe zum Widerstand.

Die Rebellen verlängern das Ultimatum an die Gaddafi-Kräfte in Syrte um eine Woche. - Mehr über die Suche nach Gaddafi, der jetzt auch in Bani Walid vermutet wird, einem Ort 200 km südöstlich von Tripoli. Stuart Ramsay (Sky) ist mit einigen Rebellen dort in der Nähe, die Rebellen sind sich sicher, daß zumindest Saif Gaddafi mit einigen hundert Soldaten dort ist, und wollen den Ort demnächst angreifen. Die Nato hat bereits einige Ziele dort bombardiert.   ¤

Mehr aus den Dokumenten, die in der Geheimdienstzentrale gefunden worden sind, Bericht bei AJE wieder von Jamal Elshayyal. Einige Briefe stammen offenbar von Spionen Gaddafis in der Führung der Rebellen, sie enthalten ausführliche Informationen über deren militärische Lage.   ¤

Jeremy Bowen (BBC) und Arwa Damon (CNN) berichten über das Foltergefängnis von Abu Salim. Auch hier werden zahlreiche Dokumente gesichert, Rechtsanwälte hoffen, etwas über ein Massaker zu finden, bei dem hier 1996 über 1200 Gefangene ermordet wurden. Im Bericht auch ein Handy-Video von der Befreiung der letzten Gefangenen, Anfang letzter Woche.   ¤

Bei arte noch ein Bericht (von Nicola Henin) über Afrikaner, die von den Rebellen ziemlich wahllos und meist zu Unrecht eingesperrt werden, weil sie für Söldner gehalten werden. Bilder aus diesem Gefängnis auch bei "No Comment".   ¤

Bei Euronews u.a. ein kurzer Beitrag über Abdelhakim Belhaj, Führer des Militärrats der Rebellen. Er war früher bei einer islamistischen Oppositionsgruppe, war als islamistischer Kämpfer in Afghanistan, wohl auch an der Seite von Al Kaida. Wurde von der CIA an Libyen ausgeliefert, schwor dem Terrorismus ab, wurde 2009 freigelassen und trat dann den Rebellen bei.

Dietmar Ossenberg und Timm Kröger (ZDF) berichten über die desolate Versorgungslage in Tripoli, vor allem Trinkwasser fehlt. Kröger besucht die stillstehende (aber unbeschädigte) Raffinerie in Az Zawiyah. 

  Insgesamt 24 einzelne Beiträge, etwa 70 Minuten.            

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Auf dem Märtyrerplatz in Tripoli feiern einige Tausend Frauen (mit und ohne Schleier) den Sieg der Revolution. Bericht von Anita McNaught.

Arwa Damon (CNN) und Jamel Ezzedini (Euronews) berichten von Straßenkontrollen der Rebellen in Tripoli. Sie haben damit begonnen, Waffen wieder einzusammeln, die unter Gaddafi unkontrolliert verteilt worden waren. - Nick Jones (Press-TV) berichtet, daß auch diverse Raketen und Munitionslager gefunden und sichergestellt werden. - Und noch ein brauchbarer Bericht bei Press-TV, von Roshan Muhammed Salih, über den allgegenwärtigen Müll auf den Straßen und den Wassermangel. Im Bericht ist auch ein vereinzelter Müllwagen zu sehen. Darauf arbeiten ausschließlich dunkelhäutige junge Männer.

Von Nick Martin (Sky) und Dietmar Ossenberg noch zwei Berichte über die 800 Afrikaner, die in den Küstenort Mina Blal geflüchtet sind und Angst vor Verfolgung als angebliche Söldner haben. Eine Frau: "They see us as slaves." Ein Arzt von MSF sagt, die Leute brauchen dringend Versorgung, vor allem fehlt Wasser.   ¤

Berichte von Sue Turton und Ian Pannell über die Belagerung der Stadt Bani Walid durch die Rebellen. Im Bericht von Sue Turton geht es auch um Panzer, die die Rebellen erbeutet haben, um die Hoffnung der Kämpfer, daß es nach dem Sieg vorbei sein werde mit dem Tribalismus, und um das Massaker von Regierungssoldaten an Oppositionellen in Bani Walid am 28.Mai.   ¤

Noch zwei Beiträge über Abdelhakim Belhaj. James Bays und Nic Robertson führen jeder ein Interview mit dem islamistischen Rebellenführer. Er selber sieht sich nicht als Extremisten, einige befragte Kämpfer sehen das genauso. 

Bei Sky News ein Bericht von Anna Boteng über ein Verbrechen von Gaddafis Soldaten. In Al Khums sollen sie 29 Gefangene in Container gesperrt haben, von denen 19 erstickt sind. Einer der Überlebenden erzählt davon. Die Leichen sind verschwunden.

Antonia Rados berichtet (bei n-tv) aus einem Gefängnis ("Al Zeina"?), wo Hunderte Leute als angebliche Oppositionelle eingesperrt waren und nach Aussagen der Rebellen gefoltert wurden. (Der Bericht ist teilweise nicht sehr glaubwürdig.)

Bei Euronews (neben diversen Kurzberichten) die Sendung "Perspectives", mit Berichten europäischer Sender über Libyen. Viele neue Bilder, aber inhaltlich alles bekannt. Neu ist ein Beitrag des schweizer TSI über Rapper in Tripoli.

  Insgesamt 19 einzelne Beiträge, etwa 56 Minuten.         

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    - Heute alles noch nicht richtig durchgesehen.

Einige Berichte von der Belagerung von Syrte und Bani Walid, wo man Gaddafi und seine Söhne vermutet.

Einschätzungen von Marwan Bishara zum Aufbau der neuen Regierung. (NNA)*

Alle Sender berichten über die Dokumente, die in Tripoli gefunden wurden und die eine enge, geradezu freundschaftliche Zusammenarbeit von CIA und MI6 mit dem libyschen Geheimdienst beim Foltern von verdächtigen Islamisten.  ¤

Bei Press berichtet Nick Jones aus Tarhunah, wo Khamis Gaddafi kürzlich von Nato-Bombern getötet wurde.

Bei arte-reportage eine längere Reportage von Gwenlaouen Le Gouil und Gaël Mocaër über den Machtwechsel in Tripoli (NNA)*  ¤

  Insgesamt 21 einzelne Beiträge, etwa 75 Minuten.           Das Al-Jazeera-Live-Blog Libyen      

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Im Listening Post zwei Hintergrundberichte, einmal über die internationale Medienberichterstattung zu Libyen und ihre meist einseitige Sicht. Und dann, sehr spannend, über die politische Einflußnahme durch PR-Agenturen. Beides leider NNA)*  ¤¤

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In der Nähe von Bani Walid warten etliche Journalisten auf den Sturm der Rebellen auf den vorletzten Ort, der noch von Gaddafis Leuten gehalten wird. Sie berichten vom Warten, von gescheiterten Gesprächen über eine friedliche Übergabe, vom massiven Aufmarsch militärischen Geräts.

Bei AJE ein Interview mit dem Militärsprecher des NTC, Col. Ahmed Bani (der sich jetzt selbst als Sprecher des Verteidigungsministeriums bezeichnet), über die Belagerung von Bani Walid und Syrte, das Ultimatum, Verhandlungen über eine Aufgabe der Städte. Er sagt, nachdem die Gespräche gescheitert sind, werde man Bani Walid nun in ein paar Stunden befreien.

Bei Sky News sagt Ex-Regierungssprecher Moussa Ibrahim am Telefon, daß Gaddafi nicht in Bani Walid sei. Das deutet darauf hin, daß er tatsächlich genau dort ist.

James Bays berichtet (auch live) von den afrikanischen Gastarbeitern, die in einem alten Hafen von Tripoli ausharren. Ein Arzt sagt, daß MSF versuchen, den Leuten zu helfen, mit Trinkwasser und Medizin, aber vor allem sollten sie an einen wohnlicheren Ort kommen. Schön, daß Bays auch mal mit einigen der Betroffenen spricht, eine Frau aus Nigeria schildert ihre Angst und hofft nur noch auf die UN. - Sue Turton berichtet über 55 Somalier, die eigentlich nach Italien wollten und jetzt in Tripoli in einem Internierungslager festgehalten werden. Eine andere Gruppe von Afrikanern aus verschiedenen Ländern sollen nach Meinung der Revolutionäre tatsächlich als Söldner für Gaddafi gearbeitet haben. - Aus dem gleichen Internierungslager auch ein Bericht bei TV5.  ¤

Bei AJE ein Bericht über die Pläne zum Wiederaufbau der Ölindustrie, die in ein paar Wochen wieder Öl zum Schnäppchenpreis an den Westen liefern soll.

In den Tagesthemen wird berichtet, daß eine Lieferung von Trinkwasser in Flaschen per Schiff angekommen ist, das jetzt über die Moscheen an die Leute verteilt wird.

Bei arte ein Bericht über den Einfluß der Islamisten unter den Revolutionären. Der ist zwar groß, aber es ist eher ein gemäßigter, weltoffener Islam.

  Insgesamt 21 einzelne Beiträge, etwa 48 Minuten.        

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Rund um Bani Walid sind Tausende Kämpfer aufmarschiert, es wird demnächst mit einer Erstürmung des Wüstenstädtchens gerechnet, es gibt aber auch noch Verhandlungen über eine Kapitulation. Diverse Berichte und Einschätzungen, u.a. von Andrew Simmons.

Am Abend und frühen Dienstagmorgen kommen Meldungen über einen großen Konvoi von über 200 Militärfahrzeugen, der durch die Sahara nach Agadez (im Niger) gelangt ist. Es ist noch unklar, ob er offiziell oder von Tuareg-Rebellen ins Land gelassen wurde. Vermutlich ist er auf dem Weg nach Burkina Faso. Das Land hat Gaddafi Asyl angeboten. Bei TV5 ein Bericht über Gaddafis Beziehungen zu den Tuareg-Rebellen.

Es sind Dokumente gefunden worden, die belegen, daß China noch im Juli Waffenlieferungen für die Gaddafi-Armee angeboten hat. Berichte dazu von James Bays und Ben Wedeman.

Außerdem weitere Berichte (vor allem bei der BBC) über die Freundschaft der britischen Geheimdienstler mit Gaddafis Folterknechten.

In Tripoli funktioniert die Versorgung mit Leitungswasser größtenteils wieder. - Bei Euronews berichtet Mustafa Bag aus Misurata. In der Stadt sind überall schwere Schäden zu sehen vom Bombardement durch Gaddafis Truppen während der Belagerung.

  Insgesamt 18 einzelne Beiträge, etwa 42 Minuten.        

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Die Verhandlungen über eine friedliche Übergabe von Bani Walid (in einer Moschee außerhalb des Ortes) dauern den ganzen Tag und bleiben ohne Ergebnis. Bei der Rückkehr in den Ort werden die Stammesältesten von Gaddafi-Leuten als Verräter beschimpft. Diverse Korrespondentenberichte von dort, teilweise live.   ¤

Ebenso den ganzen Tag über versuchen die Sender zu klären, was es wirklich mit diesem Militärkonvoi im Niger auf sich hat. Angeblich über 200 Fahrzeuge, beladen mit Waffen, Gold und Bargeld, und diverse hochrangige Vertreter des alten Regimes dabei. Am Abend heißt es, Burkina Faso wolle Gaddafi doch kein Asyl gewähren. Brauchbare Infos vor allem von Yvonne Ndege aus Abuja (Nigeria).   ¤

Am Morgen gibt es einen neuen Telefonanruf vom alten Regierungssprecher, der sagt, Gaddafi sei noch im Lande und es gehe ihm gut. 

Hoda Abdel-Hamid berichtet über die langsame Normalisierung in den Orten Ras Lanuf und Bin Jawad. Die Rebellen haben begonnen, Waffen einzusammeln.

Bei CNN noch ein Bericht über die afrikanischen Migranten (1200 Männer, Frauen und Kinder), die in einem Hafen bei Tripoli untergekommen sind.

  Insgesamt 17 einzelne Beiträge, etwa 42 Minuten.          

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Heute nicht viel wirklich Neues. Festnahmen von Gaddafi-Vertrauten, Belagerung von Bani Walid und Syrte, Spekulationen über Gaddafis Aufenthalt.  - Ein neues Privatvideo von Gaddafi und seiner Familie aus dem Jahr 2005. - Am Donnerstagmorgen wieder eine neue Audiobotschaft von Gaddafi mit dem üblichen Gefasel.

Hoda Abdel-Hamid berichtet aus Ras Lanuf über Leute, die versuchen, dort die Raffinerie wieder in Gang zu setzen.

Ian Pannell (BBC) berichtet aus einem Gefängnis in Tripoli, wo 700 Leute festgehalten werden, die man verdächtigt, an Verbrechen des alten Regimes beteiligt gewesen zu sein. Das Gefängnis ist überbelegt, aber die Bedingungen anscheinend relativ human. Pannell spricht mit fünf Afrikanern, die sicher sind, bald freizukommen, weil sie nie als Söldner gearbeitet haben. Es sollen demnächst Schnellverfahren stattfinden. Auch drei Frauen, die zur Nationalgarde gehörten, reden vor der Kamera. Sie sagen, sie seien selber Opfer, die nur aus Angst mitgemacht haben. Eine sagt, sie habe deshalb sogar Gefangene erschossen.  ¤

Sophie Nivelle-Cardinale berichtet bei arte über ein früheres Gefangenenlager am Stadtrand von Tripoli. Die etwa 150 Häftlinge sollen fast alle kurz vor dem Sturz des Regimes ermordet worden sein. Zahlreiche Leichen (leider keine Zahlenangabe, keine Bilder) wurden dort entdeckt und werden jetzt von Gerichtsmedizinern untersucht, Angehörige von Verschwundenen versuchen sie zu identifizieren.  ¤

Lisa Holland (Sky) berichtet über Rebellenkämpfer, die jetzt in Tripoli für Sicherheit sorgen.

Ben Wedeman berichtet von einem Lagerhaus, aus dem moderne Kriegswaffen, u.a. Hunderte Luftabwehrraketen, und kistenweise Munition verschwunden sind.

Im heute-journal ein Bericht über die Folterkontakte von Gaddafis Geheimdienst zu westlichen Diensten. Es soll auch Dokumente geben, die auf eine Zusammenarbeit mit dem BND hinweisen.

Dietmar Ossenberg im auslandsjournal über Gaddafis Festung Bab al Azizyah. Sein luxuriöses Wohnhaus, die Tunnelbunker, das Museum (das als Kommandozentrum diente), das Gebäude der Staatssicherheit mit vielen verbrannten und einigen geretteten Akten,

  Insgesamt 17 einzelne Beiträge, etwa 44 Minuten.         

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Der faktische neue Regierungschef Mahmoud Jibril tritt erstmals in Tripoli auf und spricht vor Journalisten über die noch nicht vollendete "Befreiung" des Landes.

In Bani Walid beschießen die eingeschlossenen Gaddafi-Kämpfer die Belagerer mit Raketen.

Die Regierungen von Niger und Burkina Faso erklären, nichts über Gaddafis Aufenthaltsort zu wissen. Bei der BBC berichtet Marc Doyle aus Niamey über die Beziehungen des Niger zu Libyen. Gaddafi hat hier viele Anhänger.

Dietmar Ossenberg aus Tripoli über die spannende Frage, ob die Rebellen wohl ihre Waffen wieder abgeben werden.

Mustafa Bag (Euronews) über den Zoo von Tripoli, der im Moment ohne Geld und Strom klarkommen muß.

Stefan Buchen berichtet bei Panorama über die schwarzen Afrikaner, Gastarbeiter und Auswanderer, die in Tripoli als angebliche Söldner im Gefängnis sitzen. Fred Abrahams (HRW) sagt, daß die Allermeisten einfach nur wegen ihrer Hautfarbe verhaftet wurden. Tausende sind in Notlager am Stadtrand geflüchtet. Der Bericht erwähnt auch die gute Zusammenarbeit des Gaddafi-Regimes mit den europäischen Regimes beim Fernhalten von Migranten, und zeigt ein ehemaliges Internierungslager. Offenbar will die neue Führung diese rassistische Politik fortsetzen, zur Freude des CSU-Innenministers.   ¤

  Insgesamt 10 einzelne Beiträge, etwa 25 Minuten.         

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Nach den Raketenangriffen der Verteidiger in Bani Walid beginnen die Belagerer selber mit Angriffen auf die Stadt. Korrespondenten (u.a. Sue Turton und Richard Galpin) und Augenzeugen berichten von heftigen Kämpfen am Stadtrand, zu sehen ist davon aber nichts. - Auch bei Syrte gibt es heftige Kämpfe und Artillerie-Duelle, die auch dort angeblich von den Gaddafi-Soldaten begonnen wurden. Paul Wood (BBC) berichtet aus der Gegend, bei CNN ein Bericht von John Irvine (ITV) mit sehr dramatischen Aufnahmen mitten aus der Kampfzone.   ¤

Andrew Harding (BBC) berichtet nochmal (wie vorher Ben Wedeman) über das Lagerhaus, aus dem moderne Kriegswaffen, u.a. Hunderte Luftabwehrraketen, und kistenweise Munition verschwunden sind. Ben Wedeman (CNN) hat schon wieder ein anderes Lagerhaus entdeckt, wo Gaddafis Truppen Schutzmittel (Gasmasken, Atropin etc.) gegen chemische Angriffe gelagert haben. Nach gefundenen Dokumenten wurden im Mai Tausende Gasmasken von hier nach Syrte gebracht.

Yvonne Ndege berichtet aus Niamey (Niger), wo viele Leute zu Gaddafi halten und ihm gerne Asyl geben wollen.

  Insgesamt 12 einzelne Beiträge.            

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10.9.11

 

Die Kämpfe in und um Bani Walid gehen weiter, die Gaddafi-Truppen dort leisten offenbar sehr starken Widerstand. Infos und Berichte von dort von Anita McNaught, Sue Turton, Andrew Harding, Richard Galpin, Ben Wedeman und Emma Heard (Sky).

Aus dem Kampfgebiet bei Syrte berichtet Hoda Abdel-Hamid.

Der Vorsitzende des NTC, Mustafa Abdul Jalil, trifft erstmals in Tripoli ein.

Andrew Simmons berichtet aus Misurata. Die Revolutionäre dort fühlen sich in der neuen Führung des Landes zu wenig vertreten.

  Insgesamt 14 einzelne Beiträge, etwa 30 Minuten.          

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10.9.11

"Inside Story: Libya's Challenges" - James Bays diskutiert in Tripoli mit drei Vertretern der libyschen Revolution über die Zukunft des Landes. Mit Alamin Belhaj (Mitglied des NTC), Anas el Gomati (Blogger) und Mohamad Sweidan (Ingenieur).  (NNA)*

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11.9.11

In Bani Walid kommen die Rebellen-Kämpfer kaum voran, in der Stadt wird weiter gekämpft. Berichte von Anita McNaught, Richard Galpin und Johnny Miller (Press-TV).

Nick Jones (Press-TV) berichtet aus Tripoli, wo ein Massengrab ausgehoben wird, wohl ein paar Monate alt. Es soll untersucht werden, um wen es sich bei den ca. 20 Leichen gehandelt hat.

Der Gaddafi-Sohn Saadi ist im Niger. Infos dazu u.a. von Yvonne Ndege aus Agadez.    

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In Tripoli spricht der Chef des NTC, Mustafa Abdul Jalil, zu einer großen Menschenmenge auf dem "Märtyrerplatz" über seine Vorstellungen von der Zukunft des Landes. Jalil nennt Libyen eine muslimische Nation, spricht von einem "gemäßigten Islam" und ruft zur Toleranz und Einheit und zur Überwindung des Hasses auf. Berichte bei AJE (Hashem Ahelbarra) und BBC.

Die Kämpfe in Bani Walid und rund um Syrte gehen weiter. Angeblich haben die Gaddafi-Truppen die Bewohner des Ortes als Geiseln genommen und bedrohen "Verräter" mit Gewalt. Wer kann, flieht aus der Stadt. Die Nato hat in den letzten Tagen mehrfach Ziele in Bani Walid bombardiert. Infos und Berichte von Anita McNaught, Ian Pannell, Ben Wedeman und Emma Hurd.

Gaddafi-Soldaten greifen die Öl-Raffinerie in Ras Lanuf an, etwa 15 Menschen werden dabei getötet. Infos von dort von Hoda Abdel Hamid.

Ben Wedeman berichtet über ein Bataillon von Rebellenkämpfern, die sich von Tripoli aufmachen, um die Wüstenstadt Sabha zu erobern.

Bei Sky News berichtet Lisa Holland von einem Waffenfund der Rebellen bei Tripoli, ein Lager u.a. mit großen Boden-Boden-Raketen (im Bericht als Cruise Missiles bezeichnet) samt Abschußgerät.

Mehr über Saadi Gaddafi, der in Niger "interniert" wurde, d.h. Hausarrest in einem Luxushotel.

Bei arte berichtet Sophie Nivelle-Cardinale über ein kleines improvisiertes Gefängnis der Rebellen, in dem einige Leute des alten Regimes festgehalten und verhört werden. Anscheinend und nach eigener Aussage werden die Gefangenen dort korrekt und fair behandelt.

  Insgesamt 17 einzelne Beiträge, etwa 44 Minuten.           Das Al-Jazeera-Live-Blog Libyen      

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13.9.11

 

 

 

 

 

Amnesty International wirft sowohl der Regierungsarmee als auch den Rebellen (allerdings in kleinerem Umfang) zahlreiche Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen vor. In einem Report ist u.a. von Folter und Massenmorden an Gefangenen durch die Regierungsarmee die Rede. Den Rebellen werden vor allem willkürliche Verhaftungen vorgeworfen. Weitere Details u.a. von Claudio Cordone (ai).   ¤

Bei Press-TV bericht Johnny Miller über die Suche nach Massengräbern, in denen das Regime zu Beginn der Revolution Tausende von Oppositionellen ermordet und verscharrt haben soll.

Kaum Neues heute aus Bani Walid, Euronews berichtet von einem neuen zweitägigen Ultimatum zur Übergabe der Stadt. Jihan Hafiz (Press) berichtet von den Kämpfen in der Nähe des belagerten Syrte.

Ein paar unbestätigte Neuigkeiten über Saadi Gaddafi in Niger.

Lisa Holland (Sky) berichtet über ein Anwesen von Saif al-Islam Gaddafi. Dort wurden Dokumente gefunden, u.a. diverse Waffenbestellungen.

Und noch ein Bericht bei Press-TV, von Ricky Martinez über das Notlager von afrikanischen Migranten in einem alten Hafen bei Tripoli.

In den NDR-Weltbildern ein Bericht von Jörg Armbruster und Stefan Buchen. Überlebende erzählen von ihrer Gefangenschaft unter dem alten Regime, nochmal der Ort eines Massakers an etwa 150 Gefangenen in einer Scheune, der Luxus in Gaddafis Festung und in den Villen seiner Söhne. Das Elend der afrikanischen Migranten. Die Zusammenarbeit von Gaddafi mit der EU beim Flüchtlings-"Problem" und mit der CIA beim Foltern. 

  Insgesamt 11 einzelne Beiträge, etwa 30 Minuten.         

A,B,Sky

P

E

NDR

 

 

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zus.3

7

 

 

14.9.11

 

Der NTC empfängt in Tripoli erste Staatsbesucher, erstmal aus den USA, dann aus Europa.

Nur bei Euronews (und als "No Comment") kamen Bilder von den Haus-zu-Haus-Kämpfen in Bani Walid. Die Rebellen helfen Zivilisten, aus der Stadt zu flüchten.  ¤

Ben Wedeman begleitet weiter die schwerbewaffneten Rebellen auf dem Weg in die Wüstenstadt Sabha, die dritte Stadt, wo sich die Gaddafi-Truppen noch halten.

Bei "The Stream" Gespräch mit dem bekannten Blogger und Twitterer Sultan Al Qassemi (aus den Emiraten, #Sultanalqassemi), der Einiges Spannendes über die Revolutionen in Libyen, Syrien usw. zu sagen hat. Hauptthema die Vorwürfe gegen die Rebellen in Libyen u.a. wegen rassistischer Behandlung von afrikanischen Migranten. Dazu auch Patrick Cockburn (Journalist beim "Independent").

A,C,E,NC

 

A

zus.10

 

14

           
14.9.11 Niger / Libyen : Yvonne Ndege berichtet aus Agadez, einem verschlafenen Wüstenkaff, wo viele Bewohner, vor allem die Tuaregs, glühende Verehrer von Gaddafi sind. Einige träumen davon, Libyen zurückzuerobern.

A

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15.9.11

 

 

 

Die beiden europäischen Oberschurken Cameron und Sarkozy besuchen Tripoli und Benghazi, lassen sich von begeisterten Anhängern der Rebellen feiern und schließen Verträge mit dem NTC zur Absicherung ihrer Kriegsbeute ("Hilfe beim Wiederaufbau") ab. Berichte mit diversen O-Tönen auf allen Sendern.  ¤

Die Rebellen starten einen massiven Angriff (etwa 1000 bewaffnete Fahrzeuge) von drei Seiten auf die Stadt Syrte. Nur wenig Bilder davon, Infos von Hoda Abdel Hamid (aus Ajdabiya) und Johnny Miller (aus Tripoli).

Ben Wedeman berichtet von einem Gefecht der Rebellen (auf dem Weg nach Sabha) mit Resten der Regierungsarmee an einer Luftwaffenbasis bei Birak.

Im heute-journal berichtet Dietmar Schumann über das Problem der massenhaft frei verfügbaren Waffen in Tripoli. -  In den Tagesthemen Matthias Ebert über ein Waisenhaus in Tripoli, das bei den Gefechten vor vier Wochen beschädigt wurde. Die Kinder erzählen, wie sie im Krieg von Gaddafis Propaganda als Komparsen benutzt wurden. Und Kommentar von Michael Zeiß zu Cameron / Sarkozy.

  Insgesamt 17 einzelne Beiträge, etwa 43 Minuten.           Das Al-Jazeera-Live-Blog Libyen   

A,B,C,P

ht,TS,hj,TT

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16.9.11

 

 

 

Die UN-Generalversammlung erkennt den NTC als neue Vertretung Libyens an.

Der türkische Premier Erdogan besucht Tripoli und hat dabei ziemlich direkten Kontakt mit Massen von Leuten, die ihn sichtlich freundlich begrüßen, mindestens so freundlich wie am Tag vorher die beiden EU-Schurken. Berichte u.a. von Anita McNaught.

Der Großangriff der Rebellen auf Syrte geht weiter, im Straßenkampf kommen sie dort aber offenbar kaum voran und haben schwere Verluste. Ausführliche Infos aus dem Ort Om Gandil (90 km östlich von Syrte) von Hoda Abdel-Hamid (auch live). Weitere Berichte von Alastair Leithead (BBC) und Phil Black (CNN).  ¤

Ben Wedeman (CNN) berichtet weiter vom Vorstoß der Rebellen nach Sabha, jetzt etwa 70 km vor der Wüstenstadt.

Viele Leute, die im Krieg nach Tunesien geflüchtet waren, kehren nach Hause zurück (in Privatautos). Dagegen verlassen Tausende Gastarbeiter das Land Richtung Niger (auf überfüllten LKWs). Berichte bei AJE und von Thomas Fessy bei der BBC.  ¤

  Insgesamt 19 einzelne Beiträge, etwa 55 Minuten.            

A

B,C

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17.9.11

 

Neue Angriffe der Rebellen auf Syrte und Bani Walid. Über die  Kämpfe um Syrte informiert weiter Hoda Abdel-Hamid aus Ras Lanuf, außerdem Berichte von Hashem Ahelbarra, Alastair Leithead, Peter Biles und Phil Black über die Kämpfe. Ein CNN-Team kommt bei Syrte mit seinem Konvoi unter Beschuß. In der ARD berichtet Matthias Ebert über die Belagerung von Bani Walid und ein Krankenhaus dort in der Nähe, wo viele Verletzte versorgt werden.  ¤

Ben Wedeman ist immer noch in Birak, wo die Rebellen auf dem Vormarsch nach Sabha sich sammeln.

Bei Press-TV ein Bericht von Jihan Hafiz über die Arbeiten zur Wiederinbetriebnahme der Ölraffinerie in Brega. Besuch dort von NTC-Vertreter Ali Tarhouni, der jetzt Ölminister ist.

  Insgesamt 16 einzelne Beiträge, etwa 36 Minuten.        

A,B,C,P

arj,TS,TT,E

NC

zus.22

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17.9.11

Bei BBC-Newsnight ein Bericht von Tim Whewell über Hintergründe des Mordes an General Abd al-Fattah Younis, der Ende Juli vermutlich von einer Gruppe innerhalb der Rebellen entführt und getötet wurde.   ¤

B

12
17.9.11 Niger / Libyen : Nic Robertson berichtet aus Niamey, wo Saadi Gaddafi in einem Gästehaus der Regierung wohnen soll. Der Justizminister sagt, man werde ihn nicht nach Libyen zurückschicken.  

C

3

18.9.11

 

 

 

 

 

Die geplante Bildung einer offiziellen Übergangsregierung des NTC wird verschoben.

Die beiden Kampfpiloten, die im Februar nach Zypern desertiert waren, kehren nach Tripoli zurück und werden als Helden gefeiert.

Nur wenige Berichte von den Fronten bei Syrte und Bani Walid, u.a. von Alastair Leithead.  - Bei CNN nochmal ein Bericht, diesmal mit Bildern, über den Angriff auf einen Konvoi, bei dem auch die Reporter ins Feuer gerieten. - Bei Press-TV berichtet Jihan Hafiz aus der Nähe von Syrte über andauernde Verhandlungen der Rebellen mit Stammesvertretern, durch die man Kämpfe vermeiden will.   ¤

Die Wüstenstadt Sabha ist anscheinend von den Rebellen kampflos eingenommen worden, meldet jedenfalls CNN, ohne nähere Details. Ben Wedeman berichtet vom Vormarsch der Rebellen dorthin, in einem kleinen Ort nehmen die Rebellen einige angebliche Gaddafi-Söldner gefangen, vor allem schwarze Afrikaner.

Moussa Ibrahim behauptet in einer Audiobotschaft, Gaddafis Soldaten hätten bei Bani Walid 17 ausländische Söldner gefangengenommen, u.a. Franzosen und Briten.

Bei der BBC berichtet Ian Pannell über die Vorwürfe gegen die Rebellen, die nach der Einnahme von Tripoli schwarze Menschen aus Afrika zu Hunderten wahllos eingesperrt haben und teilweise wohl mißhandelt haben. Zeugenaussagen von einigen der Opfer.  ¤

  Insgesamt 16 einzelne Beiträge, etwa 35 Minuten.        

A,B,C,P,Sky

E

NC

 

 

zus.29

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19.9.11

 

 

Die Belagerung von Syrte und Bani Walid geht weiter, mit nur sporadischen Gefechten. Viele Bewohner verlassen die beiden Städte. Die einzigen Bildberichte von dort kommen heute bei Euronews. Bei AJE ein Bericht von Anita McNaught über eine Familie, die nach Tripoli geflüchtet ist. 

Sabha soll weitgehend unter Kontrolle der Rebellen sein. Einige Bilder von dort. Ben Wedeman berichtet wieder aus Winzrik, einem Ort auf dem Weg nach Sabha, wo die Leute den Rebellen zujubeln.

Hashem Ahelbarra berichtet aus Tripoli über fragwürdige Figuren in der Führung der Rebellen, z.B. Abdelhakim Belhaj, früher Al-Kaida-Kämpfer (und Folteropfer von CIA und Gaddafi). - Johnny Miller (Press-TV) berichtet über politische Divergenzen innerhalb der Rebellen. (NNA)*

Bei arte ein Bericht von Sophie Nivelle-Cardinale aus Misurata über den "Friedhof der Namenlosen", wo Hunderte von unbekannten Kriegstoten begraben wurden.

  Insgesamt 10 einzelne Beiträge, etwa 23 Minuten.        

A,C,P

arj,E

NC

 

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20.9.11

 

 

 

 

Bei den UN wird der NTC feierlich als neuer Vertreter Libyens begrüßt. Bericht von Mike Hanna.

Ein paar Berichte aus der Umgebung der belagerten Städte Syrte und Bani Walid, u.a. von Hoda Abdel-Hamid, Alastair Leithead und Johnny Miller.

Ben Wedeman berichtet aus Sabha. Die Rebellen haben die Stadt jetzt eingenommen, nach eher kurzen, leichten Kämpfen. Jubelszenen der einmarschierenden Kämpfer und auch von Bewohnern. 

Neue Audiobotschaft (angeblich) von Gaddafi, davon nur ein kurzes Zitat.

Sue Turton berichtet nochmal über Entdeckungen in den Villen der Gaddafi-Familie.

Jihan Hafiz berichtet aus Benghazi über Kritik der dortigen Revolutionäre am NTC 

Nic Robertson berichtet aus Agadez (Niger) über ein Erstarken der dortigen Al-Kaida-Gruppen, die durch den Krieg in Libyen reichlich Nachschub an Waffen bekommen haben sollen.

  Insgesamt 12 einzelne Beiträge, etwa 35 Minuten.           Das Al-Jazeera-Live-Blog Libyen   

A

B,C,P,Sky

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NC

 

 

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20.9.11 Niger / Libyen : Nic Robertson berichtet aus Agadez über ein Erstarken der dortigen Al-Kaida-Gruppen, die durch den Krieg in Libyen reichlich Nachschub an Waffen bekommen haben sollen.

C

3

21.9.11

Weiter schwere Kämpfe und gegenseitiger Artilleriebeschuß in Syrte. Heute nur ein Bericht von dort, von Zeina Khodr, jetzt am Stadtrand von Syrte.

Bei arte berichtet Sophie Nivelle-Cardinale aus Tawarga, einer früheren Gaddafi-Hochburg südlich von Misurata. Von hier aus wurde Misurata monatelang mit Raketen beschossen Jetzt sind die 10.000 Bewohner fast alle aus der Stadt geflohen, erst vor dem Krieg und dann vor den siegreichen Rebellen.   ¤

A,arj

zus.5
22.9.11

Ein paar kurze Zusammenfassungen zum Kriegsgeschehen. CNN zeigt Bilder aus dem soeben eroberten Sabha. In einem Lagerhaus sind dort Hunderte Fässer mit gelbem Pulver und der Aufschrift "Radioaktiv!" entdeckt worden, vermutlich "Yellow Cake" (Uran-Grundstoff).

Hashem Ahelbarra berichtet aus Tripoli über Leute, die Entschädigungen für ihre im Krieg getöteten Angehörigen verlangen.

A,C,E

zus.7
23.9.11

Zeina Khodr und Sue Turton berichten aus Syrte, vom Stadtrand. In der Stadt gibt es weiter heftige Kämpfe, die Rebellen rücken mit Panzern und schweren Waffen ein. Viele Zivilisten versuchen, die Stadt zu verlassen.  ¤

Tony Birtley berichtet aus Sabha, das jetzt größtenteils von den Rebellen kontrolliert wird.

Jonathan Head (BBC) berichtet aus Tripoli über eine Demonstration von Leuten, die vom NTC mehr Hilfe für Opfer des Krieges fordern. Keine Opposition, aber eine gewisse Unzufriedenheit, sagen sie.

A,B

zus.12
           
24.9.11

Die Rebellenkämpfer rücken in Syrte langsam ins Stadtzentrum vor, es gibt dort heftige Gefechte. Berichte jetzt aus der Stadt, mit teilweise dramatischen Bildern, von Zeina Khodr, Sue Turton und Alastair Leithead. 

Ben Wedeman berichtet aus Sabha, er zeigt einen schwer zerstörten ehemaligen Palast von Gaddafi.

Johnny Miller (Press-TV) berichtet aus Tawargha (südlich von Misurata), das bei den Kämpfen sehr schwer beschädigt wurde. Die Bewohner sind praktisch alle geflüchtet. Miller spricht von Vorwürfen gegen die Rebellen, hier ethnische Vertreibung betrieben zu haben.  ¤

A,B,C,P,Sky

arj,E,NC

zus.24

zus.6

             
25.9.11

 

 

Beim Angriff auf Syrte gibt es einen "taktischen Rückzug" der Rebellen. Sie beschießen die Stadt weiterhin mit Artillerie. Von dort berichten Zeina Khodr, Sue Turton und Alastair Leithead. 

Aus Bani Walid wird gemeldet, daß bei den Kämpfen dort in 24 Stunden 30 Rebellen getötet wurden. - Aus dem eroberten Sabha ein Bericht von Damian Gramatikas (BBC).

In Tripoli ist ein Massengrab mit über 1200 Leichen entdeckt worden, die Opfer eines Massakers im Gefängnis Abu Salim von 1996. Bericht von Hashem Ahelbarra.

Noch ein Bericht aus Tawergha, von Anita McNaught. Die Bewohner (hier sind es 20.000) der Stadt sind fast alle geflüchtet, es ist unklar wohin und warum. Es soll sich um "afrikanische Libyer" handeln, angeblich waren es Gaddafitreue, es ist jetzt die Rede von ethnischer Säuberung. Ein paar der Leute entdeckt die Reporterin in Tripoli.   ¤

A,B,P,Sky,E

 

zus.29

 

              
26.9.11

Neuer Angriff der Rebellen auf Syrte. Berichte von Sue Turton und Alastair Leithead. Bei arte ein weiterer Bericht von dort, Stämme in benachbarten Dörfern haben sich den Rebellen angeschlossen, Zivilisten fliehen aus der Stadt.

Bei arte noch ein Bericht über das Massengrab im Abu-Salim-Gefängnis.

Bei der BBC ein Bericht über die Hoffnungen der britischen Industrie auf billiges Öl aus Libyen.

A,B,arj,E,NC

zus.12
27.9.11

 

Die Rebellen nehmen den Hafen von Syrte ein. Im TV heute kaum Berichte von den Kämpfen dort, eigentlich nur bei Euronews. Im DLF berichtet Peter Steffe über katastrophale Zustände in der Stadt, die seit Tagen unter schwerem Artilleriebeschuß liegt. ¤

Tony Birtley berichtet aus Sabha, Bilder von dem dort entdeckten Lager mit ca. 2000 Tonnen (nicht Liter!) Uranpulver (Yellow Cake) und anderen seltsamen Fundstücken. 

Alan Little (BBC) untersucht in Tripolis die Rolle der Islamisten in der neuen Führung und spricht u.a. mit dem NTC-Mann Khaled al-Sharif, früher ein Wegbegleiter von Bin Laden. Heute geben sich die Islamisten moderat und tolerant.

Bei arte berichtet Sophie Nivelle-Cardinale über einen staatlichen Fernsehsender in Tripoli, der jetzt von den Rebellen betrieben wird.

arj,E,A,B,NC

 

zus.17

 

               
27.9.11 Niger / Libyen : Thomas Fessy berichtet aus Agadez über Hunderte von Migranten, die aus Libyen durch Niger in ihre Heimatländer zurückkehren, teilweise in organisierten Reisebussen. Einige berichten von Verfolgungen nach dem Sieg der Rebellen in Libyen.

B

3

28.9.11

Über die Kämpfe in Syrte berichtet Zeina Khodr. Die Rebellen haben auch den Flugplatz eingenommen, es gibt weiter Gegenoffensiven der Gaddafi-Loyalisten.

Damian Gramaticas (BBC) berichtet über die Suche nach Gaddafi-Leuten in der Sahara im Süden des Landes.

Johnny Miller (Press-TV) berichtet aus Tripoli über Angehörige der Tuareg-Minderheit, die den Sieg der Revolution feiern.

Matthias Ebert (Tagesthemen) berichtet von Diskriminierung und Verfolgung afrikanischer Migranten

A,B,P,TT,NC

zus.15
           
29.9.11

 

 

Die Lage der Zivilisten im belagerten Syrte ist offenbar entsetzlich, sie sind unter Dauerbeschuß der Rebellen von allen Seiten, es gibt weder Wasser noch Nahrung. Es gibt aber keine Bilder aus der Stadt. Infos heute von Phil Black (CNN).

John McCain ist beim NTC in Tripoli zu Besuch.

Ex-Regierungssprecher Moussa Ibrahim ist angeblich bei Syrte festgenommen worden. Er soll in Frauenkleidern unterwegs gewesen sein (was sehr gut zu ihm passen würde.)

Tony Birtley berichtet aus Sabha über die schwierige Versöhnung zwischen Gegnern und Anhängern Gaddafis.

(Zwei weitere Berichte von arte und BBC sind verschollen.)

A,C,P,NC

 

zus.12

 

30.9.11

(Erstmals seit Februar kein relevanter Bericht aus Libyen bei Al Jazeera.)

Bei Press berichtet Amin al-Khatib aus der Nähe von Syrte über den Exodus von Tausenden Zivilisten aus der Stadt, die weiter unter schwerem Beschuß der Rebellen liegt. Bilder dazu im Bericht bei Euronews.

Bei Euronews Bericht über Entwicklungen in der Übergangsregierung.

Sophie N.-Cardinale (arte) und Damian Gramaticas (BBC) berichten über Folgen der allgegenwärtigen Waffen und Minen, verletzte Kinder, unkontrollierte Verbreitung.

B,P,arj,E,NC

zus.13
1.10.11

Auch wenn die Korrespondentenberichte (u.a. von Zeina Khodr und Phil Black) aus Syrte weiter nur die Seite der Belagerer zeigen (die anscheinend langsam vorrücken), erwähnen alle Sender auch die offenbar katastrophale Lage der Zivilbevölkerung in der Stadt. Ein Team des Roten Kreuzes besucht ein Krankenhaus in Syrte und bringt u.a. Leichensäcke dorthin. Einige Hundert Menschen können mit dem Auto aus Syrte herauskommen.   ¤

Im ZDF berichtet Uli Gack aus Bani Walid, das ebenfalls weiter von den Rebellen belagert und beschossen wird.

A,B,C,P,ht,E

zus.13
           
2.10.11

 

Alle Nachrichten informieren über die katastrophale Lage der Menschen in Syrte. Weiter keine Bilder aus der belagerten Stadt, aber Berichte von der Rebellenseite, u.a. ausführlich von Zeina Khodr (AJE) sowie Jonathan Head (BBC). Soaade Messoudi vom Roten Kreuz spricht bei AJE über ihren Besuch in der Stadt. Immer mehr Menschen verlassen Syrte, jetzt etwa 1000 an einem Tag, streng kontrolliert von den Rebellen.   ¤

Sue Turton berichtet über eine Konferenz des NTC mit Stammesvertretern in Al Baida, bei der über die zukünftige Führung des Landes beraten wurde.

"Im Schatten Gaddafis" - Bericht im Weltspiegel. Matthias Ebert  begleitet den Militärführer der Rebellen, Ahmed Bani, bei Besuchen im Krankenhaus, im Gottesdienst, bei einer Beerdigung, bei Truppenbesuchen.

A

B,C

arj,TS,E

WS

 

zus.13

zus.4

zus.5

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3.10.11

Die Rebellen greifen wieder verstärkt in Syrte an, nach zwei Tagen einer relativen Waffenruhe, die Zivilisten die Flucht aus der Stadt ermöglichen sollte. Berichte von Zeina Khodr, Jonathan Head und Phil Black. Bei arte und Euronews wird vor allem auf die humanitäre Notlage in Syrte hingewiesen.

A,B,C,arj,E,NC

zus.12
                 
4.10.11

Die Belagerer von Syrte sagen, sie bereiten eine Schlußoffensive vor, die meisten Bewohner hätten die Stadt verlassen. (Berichte von Zeina Khodr und Jonathan Head). Phil Black (CNN) berichtet von einem Konvoi des Roten Kreuzes, der Hilfsgüter in die Stadt bringen sollte, dann aber wieder umgekehrt ist, als die Rebellen wild in die Luft geballert haben. Ob die LKWs später doch noch fahren konnten, sagt er nicht. Laut Sophie Nivelle-Cardinale (arte) sind sie gefahren. Sie berichtet von den Leuten, die zu Fuß oder mit dem Auto aus der Stadt flüchten.

Bei RT Aussagen einer angeblichen Augenzeugin ("Selma"), die von wahllosen Angriffen der Rebellen auf Zivilisten in Bani Walid und Syrte spricht. Und etwas konfuse Gedanken von Afshin Rattansi über die Rebellen und die Nato.

A,B,C,arj

 

RT

zus.11

 

2

           
5.10.11

 

Von den Angriffen der Rebellen in Syrte gibt es heute nur einen Bericht, von Amin al-Khatib bei Press-TV, sowie einen bei Euronews. Beide weisen auf die Notlage der Zivilbevölkerung hin.

Bei der BBC berichtet Damian Gramaticas über die beginnenden Machtkämpfe im NTC.

Bei AJE Bilder von einem Massengrab bei Tripoli mit angeblich 1200 Toten, angeblich Opfer Gaddafis.

Im ZDF zwei Berichte von Uli Gack, über das tödliche Erbe von Landminen und Blindgängern.

A,B,P,E

ht,hj

zus.9

zus.6

           
6.10.11

Nur bei Euronews ein Bericht über die andauernden Kämpfe in Syrte.

Wieder eine neue Audiobotschaft von Gaddafi, der die Libyer zum Aufstand gegen den NTC aufruft (bei AJE und BBC OT und Zitate).

Tony Birtley berichtet über Beispiele von Korruption in Libyen unter Gaddafi und eine Gruppe (Libya Transparency) die in Zukunft für Offenheit eintreten will. 

E,A,B

zus.8
7.10.11

In Syrte führen die Rebellen ihre Offensive gegen die Reste der Loyalisten fort, mit massivem Artilleriebeschuß der Stadt. Zeina Khodr berichtet den ganzen Tag immer wieder live davon (hier insgesamt 5 Berichte), außerdem Jonathan Head bei der BBC. Die meisten Zivilisten sollen angeblich die Stadt verlassen haben. Mindestens 12 Rebellen werden von Heckenschützen erschossen. Head spricht von regelrechten Panzerduellen rund um ein Konferenzgebäude.   ¤

Bei Euronews und arte ebenfalls Berichte aus Syrte, und bei arte ein Bericht von Sophie Nivelle-Cardinale aus dem Dorf Abu Hadi in der Nähe von Syrte. Das ist der Geburtsort von Gaddafi, und er wurde Anfang der Woche von den Rebellen eingenommen.

A

B

arj,E,NC

zus.14

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zus.11

           
8.10.11

Die schweren Gefechte und Straßenkämpfe in Syrte gehen weiter, behindert durch einen Sandsturm. Bei AJE weiter live-Berichte von Zeina Khodr darüber (heute nur einen davon aufbewahrt), bei der BBC berichtet Jonathan Head, bei Press-TV Amin al-Khatib. Bei CNN informiert Nic Robertson aus Tripoli über die Kämpfe in Syrte. Khodr berichtet außerdem aus dem Vorort Saab Amia, der von den Gaddafi-Leuten relativ kampflos aufgegeben wurde. Der Ort ist menschenleer.  ¤

Auch bei Tagesschau, arte-journal und Euronews Berichte über die Schlacht um Syrte.

A,B,C,P

arj,TS,E

zus.17

zus.6

                  
9.10.11

Die NTC-Kämpfer nehmen weitere Teile von Syrte ein, u.a. die Universität und das Hauptkrankenhaus. Die Gaddafi-Loyalisten konzentrieren sich im Ouagadougou-Konferenzzentrum. Wieder mehrere Berichte aus der Stadt von Zeina Khodr, Tony Birtley (beide AJE), Wyre Davis (BBC), Mohammad Hashemi (Press), und bei Euronews. Bei CNN wieder nur Infos aus Tripoli. - Bei AJE Hintergrundinfos über die Schwierigkeiten der Eroberung von Syrte vom Historiker Faraj Najem.    ¤

A,B,C,P,E,NC

zus.23
                 
10.10.11

Tony Birtley berichtet aus dem völlig überfüllten Krankenhaus in Syrte, das inzwischen im Gebiet der Rebellen ist. Kämpfer beider Seiten und Zivilisten werden hier behandelt. - Wyre Davis berichtet aus Syrte und spricht von einem langsamen Vorrücken der Rebellen, mit gelegentlichen Rückschlägen. Weitere Infos bei CNN und Press-TV.   ¤

Bei AJE auch mal wieder ein kurzer Bericht aus der Gegend von Bani Walid, wo die Kämpfe ebenfalls weitergehen.

A,B,C,P

arj,E,NC

zus.12

zus.5

            
11.10.11

 

In Syrte erobern die Rebellen weitere wichtige Gebäude im Stadtzentrum, anscheinend steht Syrte kurz vor dem Fall. Bilder von Gefechten auf den Straßen und von andauerndem Artilleriebeschuß der Stadt durch die Rebellen. Zwei ziemlich dramatische Berichte von Tony Birtley (leider nicht bei YT. Dort nur ein kaum zu verstehender Telefonbeicht, s.u.). Ähnliche Bilder auch bei Sky News, hier aber aus der Ferne kommentiert. Dann noch bei Euronews ein Bericht über die Kämpfe in Syrte und bei arte ein Bericht aus dem Krankenhaus von Syrte. Etwas seltsam, daß ansonsten kein Sender sich für den Kampf um Syrte interessiert hat. Am Mangel an Bildern kann's nicht gelegen haben.  ¤

Bei CNN berichtet Nic Robertson über einen libyschen Juden, David Jerby, der aus dem Exil nach Tripoli heimgekehrt ist. Er findet seine Synagoge völlig verlottert vor, und spricht über einen teils herzlichen, teils übel gehässigen Empfang. Auf Raten eines Ministers ("zur eigenen Sicherheit") verläßt er das Land nach zwei Wochen wieder.  ¤

A,Sky,arj,E,NC

 

C

zus.22

 

4

           
12.10.11

Die Gaddafi-Loyalisten in Syrte werden immer weiter eingekreist und sitzen in einem Gebiet von etwa 3 Quadratkilometern fest. Tony Birtley (AJE), Wyre Davis (BBC) und Dan Rivers (CNN) berichten, teilweise live, von den Kämpfen.   ¤

Am Abend wird angeblich der Gaddafi-Sohn Mutassim in Syrte verhaftet, was dann in Tripoli ausgiebig gefeiert wird. Bis zum Morgen ist die Festnahme aber nicht bestätigt.

Bei Press-TV ein Film von Johnny Miller (Korrespondent) über den Libyenkrieg, mit Szenen, die der Reporter an der Front erlebt hat und etwas Hintergrund, z.B. über das Verhältnis des NTC zur Nato und über verschiedene Strömungen im NTC. Nur teilweise gesehen. (In Focus)  (NNA)*   ¤

A,B,C,E,NC

 

 

P

zus.28

 

 

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13.10.11

In Syrte kämpfen die letzten Gaddafi-Leute auf ihrem letzten kleinen Areal in der Innenstadt verbissen weiter gegen die immer weiter vorrückenden Rebellen. Mit dem Ende wird in den nächsten Tagen gerechnet. Berichte von dort von Tony Birtley, Wyre Davis und Dan Rivers. Darin auch Bilder von einigen Toten, angeblich Opfer der Gaddafi-Leute, die kurz vor dem Einmarsch der Rebellen noch einige Opponenten hingerichtet haben. Und Bilder von Gefangenen, die augenscheinlich von den Rebellen einigermaßen human behandelt werden.   ¤

Alle drei Sender berichten auch über die Vorwürfe von Amnesty International gegen die NTC-Rebellen, die zahlreiche Menschen, vor allem schwarze Afrikaner, ohne Grund inhaftiert haben und diese in vielen Fällen gefoltert haben sollen. Bei AJE Einschätzungen von James Bays dazu. Bei der BBC ein Bericht von Caroline Hawley mit ein paar Beispielen.   ¤

A,B,C,arj

zus.22
           
14.10.11

 

Im Stadtteil Abu Salim, der alten Gaddafi-Hochburg, gibt es Gefechte mit etwa 50 bewaffneten Gaddafi-Kämpfern, die nach mehreren Stunden niedergeschlagen werden, etwa 15 der Männer werden verhaftet. Nur wenige Bilder davon, Infos von James Bays und Caroline Hawley. Auch in anderen Stadtteilen soll es ähnliche Zwischenfälle gegeben haben. Keine Angaben über Opferzahlen.

Im Stadtzentrum von Syrte geht die Schlacht mit den letzten Gaddafi-Kämpfern weiter, ohne wirklichen Fortschritt. Berichte von Tony Birtley, Wyre Davies und Dan Rivers.

Wyre Davies (BBC) macht in seinem Bericht aus Syrte bemerkenswerte Beobachtungen: "Das ist eine Politik der verbrannten Erde. Die Soldaten des NTC, die es nicht schaffen, die Gaddafi-Loyalisten zu besiegen oder zur Aufgabe zu zwingen, zerstören diese Stadt systematisch, Häuserblock für Häuserblock." Schlecht organisiert und taktisch unerfahren schießen die NTC-Rebellen einfach irgendwie in die Richtung des Feindes und treffen dabei mitunter auch die eigenen Leute. Und mitten dazwischen versuchen einige Zivilisten zu überleben.   ¤¤    

A,B,C,P,E,NC

 

zus.22

 

                  
       

Scorched Earth in Sirte (BBC-Report) from rauskucker on Vimeo.

   
15.10.11

In Syrte gehen die Gefechte weiter. Heute fast keine Berichte von dort, nur Wyre Davies (BBC) berichtet mehrmals live aus Syrte. Er wiederholt seine Aussagen, daß die Rebellen weder eine Strategie noch taktische Fähigkeiten haben und wirft ihnen vor, in ihrer Not zur "Politik der verbrannten Erde" zu greifen. Auch ein weiterer Bericht bei der BBC stellt fest, daß der Kampf um Syrte noch längst nicht vorbei ist.   ¤

B

zus.6
16.10.11

Die angreifenden Rebellen in Syrte kommen weiter kaum voran. Wieder kaum Berichte von dort, nur je eine kurze Zusammenfassung von Tony Birtley und Wyre Davies, und ein Bericht von Amin al-Khatib (Press-TV).

In Tripoli werden die Reste von Gaddafis Festung jetzt mit Bulldozern abgerissen.

A,B,P,E,NC

zus.11
17.10.11

Nach einer letzten dreitägigen Offensive haben die NTC-Rebellen die Stadt Bani Walid jetzt ganz (oder zu 95 Prozent) eingenommen und feiern ihren Sieg. Etwa 300 Gaddafi-Soldaten sollen gefangengenommen worden sein. Tony Birtley und Amin al-Khatib berichten (live) aus der Stadt.   ¤

Berichte aus Syrte wieder von Wyre Davies (BBC) und Dan Rivers CNN). Die Rebellen organisieren sich jetzt etwas besser, kommen aber im Häuserkampf weiter nicht gegen die letzten Gaddafi-Loyalisten voran. Einige Bilder von völlig zerschossenen Häusern. Im Bericht bei arte sind gefangene Gaddafi-Leute zu sehen, allesamt schwarze Afrikaner, angebliche Söldner.   ¤

A,B,C,P,arj,E,NC

zus.21
           
18.10.11

Hillary Clinton ist zu Besuch bei der Übergangsregierung in Tripoli. Infos u.a. von James Bays. - ARD und ZDF melden mit einem Tag Verspätung die Eroberung von Bani Walid und berichten kurz über die Kämpfe in Syrte. Zivilisten sagen, daß sie dort die Hölle erleben. Der Bericht im heute-journal sorgt sich vor allem um die zahlreichen im Lande verschwundenen Waffen.

Bei arte ein Bericht von Sophie Nivelle-Cardinale aus Syrte. Auch hier wieder deutliche Kritik an den Rebellen, die unerfahren und undiszipliniert die halbe Stadt in Schutt und Asche legen, um die letzten paar Häuserblocks im Stadtzentrum endlich zu erobern. Leute aus dem Tschad werden pauschal als Söldner verdächtigt und gefangengenommen.   ¤

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19.10.11

Nur ein Bericht aus dem weiter schwer umkämpften Syrte, von Gabriel Gatehouse (BBC). Völlig ausgebombte Wohnhäuser, immer noch leben einige Zivilisten hier. - Bei AJE Bilder eines Spezialpanzers, den die Rebellen aus Stahlplatten und Betonteilen gebaut haben und mit dem sie in den letzten von Gaddafi-Leuten gehaltenen Stadtteil von Syrte vordringen wollen.  ¤

Bei RTL berichtet Antonia Rados aus Tripoli und Bani Walid. Authentische Bilder, aber wenig Aussage.

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20.10.11

 

 

 

 

 

 

 

    Der Tod Gaddafis

Am Vormittag nehmen die NTC-Rebellen auch das letzte Viertel von Syrte ein. (Leider keine Aufnahmen aus dieser Zeit, so daß ich keine Berichte darüber hab, was hier militärisch den Ausschlag gab. Später spielte diese Frage dann keine Rolle mehr.) Mittags Bilder und Berichte von jubelnden Rebellenkämpfern auf den Straßen von Syrte.

Nachmittags dann zuerst Meldungen über Gaddafis Festnahme, auch hier sind (und bleiben) die näheren Umstände unklar. Angeblich hatte er versucht, mit einem Konvoi aus der Stadt zu fliehen, der Konvoi wurde von Nato-Flugzeugen angegriffen. Danach hat er sich wohl in einem Abwassertunnel verkrochen, wo er dann festgenommen wurde.

Dann kommen Meldungen, daß Gaddafi getötet wurde, angeblich bei einer Schießerei, als die Rebellen ihn auf einem Pickup-Truck aus der Stadt transportierten. Später gibt es dann drei teilweise stark verwackelte Handyvideos. Eins zeigt Gaddafi nur leicht verletzt, anscheinend sprechend, als er auf den Truck verladen wird. Dann ein total verwackeltes, Gaddafi schwer am Kopf oder Hals blutend auf dem Truck, möglicherweise schon tot. Das dritte zeigt Gaddafi blutverschmiert tot auf dem Straßenasphalt liegend.   ¤¤

Wer warum und unter welchen Umständen Gaddafi tötete ist unklar. Es gibt einige widersprüchliche Angaben. Die Leiche wird nach Misurata gebracht.

Die Berichte beschäftigen sich ausführlich mit diesen offenen Fragen, vor allem aber werden stundenlang Bilder von feiernden Menschen gezeigt, von Kämpfern in Syrte und von Zivilisten in Tripoli. Ich habe davon nur ein paar markante Stellen aufgehoben. Auch die diversen Expertenmeinungen zur Zukunft des Landes habe ich weggelassen. 

Abends dann die wichtigsten Zusammenfassungen des Tages bei AJE, BBC, Press und den deutschen Sendern. Diverse Rückblicke auf Gaddafis Leben und Expertengerede weggelassen.

  Insgesamt 25 einzelne Beiträge, etwa 85 Minuten.          

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21.10.11

 

 

 

Weitere Einzelheiten über die Ereignisse des Vortags. Daß die Rebellen in Syrte auf einmal Gaddafis letzte Bastion einnehmen konnten, lag offenbar daran, daß diese von den Gaddafi-Loyalisten aufgegeben wurde. Sie haben versucht, in mehreren Konvois aus der Stadt zu entkommen, in einem davon war auch Gaddafi selber.

Tony Birtley berichtet von der Stelle, wo Gaddafis Konvoi von Nato-Flugzeugen angegriffen wurde. Die Autos wurden völlig zerfetzt, etwa 50 Personen getötet. (Sehr gruselige Bilder.) Einige Überlebende wurden anscheinend von NTC-Rebellen exekutiert. Gaddafi wurde nur leicht verletzt und verkroch sich im Kanalrohr unter der Straße.  ¤¤

Es gibt noch ein weiteres Video von Gaddafi in der Gewalt der Rebellen (gezeigt bei Sky News), dieses zeigt ihn nach der Kopfverletzung, stark blutend, aber noch lebendig. Es ist offenbar in der zeitlichen Reihenfolge das dritte, das letzte auf dem er noch eindeutig lebt, und es sind seine letzten Worte zu hören: "Das ist nach islamischem Gesetz falsch und verboten. Könnt ihr richtig und falsch unterscheiden?"    ¤¤

Ansonsten kaum neue Informationen. Für die Behauptung, er sei im Kreuzfeuer eines weiteren Gefechts getroffen worden, gibt es keinerlei Anhaltspunkte. Vermutlich haben die Rebellen ihn also auf der Fahrt nach Misurata entweder totgeschlagen oder erschossen. Auch die Todesursache ist ungeklärt, angeblich ist eine Autopsie durchgeführt worden und das Ergebnis dem ICC mitgeteilt worden. Die UN verlangen eine Untersuchung. - Infos dazu u.a. von Peter Bouckaert (HRW) im Gespräch mit CNN-Reporter Dan Rivers in Syrte. Übrigens hat von befragten Rebellen keiner ein Problem damit, daß man Gaddafi getötet hat.

A,B,C,Sky
R,TS,hj,E

 

zus.43

 

           
       

Gaddafi's last words from rauskucker on Vimeo.

Report on Sky News, Friday October 21, 2011

In the hands of NTC-rebels on the way from Sirte to Misurata, obviously threatened to death by them, he says:
"This is wrong in Islamic Law. It's forbidden in Islamic Law. Do you know Right from Wrong?" -

"Shut up, dog" and "God is great" is the response. Soon later he was killed under circumstances still unknown.

   
22.10.11

 

 

Nur wenige weitere Berichte zu Gaddafis Tod. Der ist weiter weitgehend ungeklärt. Es gab etliche widersprüchliche Aussagen, z.B. auch darüber, ob eine Obduktion schon stattgefunden hat, noch stattfinden soll oder auch nicht soll. Sehr seltsam finde ich, daß alle Sender alle möglichen verwackelten Videos von Gaddafis letzter Reise gezeigt haben, daß aber der Ausschnitt, den ich hier gestern dokumentiert habe, gezeigt bei Sky News, nirgends weiter auf Interesse gestoßen ist. Dabei ist der nicht nur qualitativ recht gut, man kann eben Gaddafi auch deutlich sprechen hören, ein letztes Mal.   ¤

Gabriel Gatehouse (BBC) gibt den Inhalt einer ausführlichen Zeugenaussage von Omran el-Owei wieder, dem Kommandanten der Brigade, die Gaddafi gefangengenommen hat. Demnach ist Gaddafi an den Verletzungen gestorben, die er bei dem Luftangriff und der anschließenden Schießerei bei dem Abwassertunnel erlitten hat. Es gab also keine weitere Schießerei auf der Fahrt Richtung Misurata.

Gaddafis Leiche ist in einer Kühlhalle in Misurata ausgestellt, die Leute stehen Schlange, um sie kurz ansehen zu können. Das verstößt zwar gegen islamisches Gesetz, aber er sei ja kein Muslim gewesen, sagen sie. Bericht von James Bays.  ¤

A,B,TS,E

 

 

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23.10.11

 

 

Bei einer großen Staatsfeier in Benghazi erklären die NTC-Führer die "Befreiung" des Landes für vollendet. Grundlage des Staates soll zukünftig das islamische Recht sein. Parallel ähnliche Feiern in anderen Städten. AJE überträgt das stundenlang live (andere Sender teilweise). Bei mir nur die zusammenfassenden Berichte vom Abend, aus Benghazi und aus Misurata von Hoda Abdel-Hamid. Und Einschätzungen von Marwan Bishara. Auch bei Press-TV und in den deutschen Nachrichtensendungen Berichte über die Befreiungsfeiern.

Bei "heute" berichtet Stephan Hallmann aus dem total zerstörten Syrte. - Im Weltspiegel ein Bericht von Matthias Ebert über das revolutionäre Chaos in Tripoli, wo Leute durch Freudenschüsse getötet werden und andere beginnen, an einer neuen Verfassung zu arbeiten. 

Nochmal zu Gaddafis Tod: bei AJE ein Bericht mit den schon bekannten Videoschnipseln. Das Sky-Video mit Gaddafis letzten Worten ist wieder nicht dabei. Dafür aber eine Szene, in der ein Rebellenkämpfer von seinen Kameraden gefeiert wird, weil er derjenige sein soll, der Gaddafi erschossen habe. - Bei Spiegel-TV ebenfalls ein Zusammenschnitt diverser Videos rund um den Mord an Gaddafi (auch hier fehlt das Sky-Video). Darin etwas, das ich bisher übersehen hatte, was auch noch nicht so deutlich zusammen gezeigt wurde: Gaddafis Sohn Moatassin wurde in Syrte festgenommen, auf einem Video ist er zu sehen, in Gefangenschaft und fast unverletzt. Auf dem anderen Video ist er tot, offenbar von den Rebellen ermordet.  ¤¤

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A,RTL

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24.10.11

 

 

 

 

 

Vorbemerkung: Verlorene letzte Worte

Zweierlei fällt mir auf beim Umgang der Medien mit dem Tod Gaddafis: 1. gibt es mittlerweile 6 Videos (bzw. mit weiteren im Internet ca. 8), die den kompletten Ablauf des Mordes fast lückenlos dokumentieren. Aber kein Sender schafft es, alle diese Videos mal in der richtigen Reihenfolge hintereinander zusammen zu zeigen. Täte man dies, würden eigentlich kaum noch Fragen offen bleiben, außer der, warum der Täter noch frei herumläuft.

2. wird eines (genauer gesagt wohl zwei) dieser Videos von allen Sendern boykottiert. Es ist bisher genau einmal im Fernsehen gezeigt worden, letzten Freitag bei Sky News, anscheinend versehentlich. Viel zu sehen ist darauf zwar nicht, da völlig verwackelt. Aber es sind eindeutig Gaddafis letzte Worte zu sehen und zu hören. Das Video ist im Originalton immerhin noch bei YT zu sehen, und hier ein Weiteres gleichen Inhalts. Offenbar wurde diese Szene von 2 oder 3 Kameras gefilmt. Nur bei Sky gab es allerdings die englische Übersetzung dazu. Ohne diese ist es schwierig, die richtige Stelle zu finden.

 Ich hatte den Ausschnitt von Sky News bei Vimeo eingestellt. Dort ist er in 3 Tagen etwa 250 mal abgerufen worden, was für dieses kaum bekannte Portal und für meine Verhältnisse sehr viel ist. Am Montagabend wurde mir dann per Mail von Vimeo mitgeteilt, daß dort alle meine Videos gelöscht wurden, weil diese Mitschnitte von TV-Sendungen enthalten, was nach den Richtlinien der Firma verboten ist. Zuvor hatte sich allerdings noch nie jemand drüber beschwert.

Ich kann mir den tieferen Sinn einer Verschwörung zur Verhinderung des Bekanntwerdens eines Videos mit den letzten Worten eines Freundes von Berlusconi zwar auch nicht zurechtreimen. Aber nach Zufall sieht das nicht aus.

   
               
24.10.11

 

 

 

 

 

CNN zeigt ein weiteres Video vom Gaddafimord, offenbar direkt nach dem Mord entstanden. Eine Gruppe von Rebellen umringt das Auto mit der Leiche von Gaddafi und feiert einen jungen Mann, der angeblich den tödlichen Schuß abgegeben hat. - Bei CNN stellt Korrespondent Dan Rivers fest, daß von Gaddafis Tod jetzt eigentlich der komplette Ablauf in Videos dokumentiert ist (bis auf den Schuß), "das sieht nicht gut aus für den NTC."  ¤

CNN zeigt außerdem ein weiteres Video des Mutassim Gaddafi kurz vor seiner Ermordung, hier redet er mit seinen Bewachern, mit deutlich verstehbarem O-Ton und englischer Übersetzung (UT). Er sagt "Ihr verhaltet euch wie unreife Kinder." ("Adolescents").

HRW fordert die Übergangsregierung auf, das Massaker von Syrte zu untersuchen. Schon am Freitag wurden dort die Leichen von 53 Menschen gefunden, die vermutlich von den Rebellen nach ihrem Sieg exekutiert wurden. Viele haben die Hände zusammengebunden. Bei den meisten Sendern wird kurz darüber berichtet. Bei AJE ein Gespräch mit Robert Naiman (Politologe) über die Probleme der NTC-Leute mit den Menschenrechten. Bei arte berichtet Sophie Cardinale-Nivelle vom Ort des Massakers. Einige Rebellen meinen, die Leute seien von den Gaddafi-Leuten als Geiseln gehalten worden und am letzten Tag dann ermordet worden. Wer genau die Opfer waren, hat noch keiner untersucht.   ¤¤

Bei der BBC berichtet Wyre Davies aus Syrte, über die Spuren des Massakers und die allgemeine Zerstörung. Ein paar Bewohner kommen zurück und stehen vor dem Nichts.   ¤

In Syrte explodiert ein Treibstofflager, etwa 50 Menschen werden dabei getötet. Ursache soll ein Kurzschluß sein, eine Folge von Schäden durch die Luftangriffe der Nato.

Seif al-Islam Gaddafi ist angeblich im Süden des Landes unterwegs Richtung Niger.

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zus.37

 

 

 

 

 

           
25.10.11

 

 

Ex-Machthaber Gaddafi und sein Sohn Mutassim werden frühmorgens an einem geheimgehaltenen Ort in der Wüste beerdigt, angeblich unter Aufsicht eines Imams. Es gibt nur ein paar Bilder von der Abfahrt des Konvois in Syrte, zu sehen im Bericht von Gabriel Gatehouse (BBC).

Mehr zur Explosion in einem Tanklager in Syrte, bei der über 100 Menschen starben. Ausführliche Infos von Amin al-Khatib bei Press-TV.

Von Amin al-Khatib auch ein Bericht aus Syrte über die unglaubliche Zerstörung im Stadtzentrum. Khatib erwähnt auch, daß bei dem Gaddafi-Konvoi, der Donnerstag von Nato-Flugzeugen bombardiert worden war, immer noch etwa 60 Leichen herumliegen.  ¤

Hoda Abdel-Hamid berichtet aus Misurata über Reaktionen auf Gaddafis Tod. Es gibt auch Leute, die ihn lieber vor Gericht gesehen hätten, aber die meisten sind froh daß er tot ist. - Ähnlich sieht das auch Obama (OT).

Bei 3sat-kulturzeit ein Beitrag über Tuaregs, die bis zum Schluß Verbündete Gaddafis blieben, mit Aussagen der Band Tinariwen. (NNA)*

 

A,B,P,Sky
TS,TT,E

 

 

 

 

ktzt

 

zus.21

 

 

 

 

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26.10.11

Bei CNN und Euronews Infos zu den angeblichen Plänen von Seif al-Islam Gaddafi, wonach der sich dem ICC stellen will. (Da er dort wohl mehr als Ankläger auftreten würde, wird die Nato dies sicher zu verhindern wissen.). Dan Rivers hat bei CNN außerdem Interessantes aus Syrte zu berichten, wo inzwischen insgesamt über 300 Opfer von Exekutionen gefunden worden sind. Vermutlich Gaddafi-Anhänger, von den Rebellen ermordet.   ¤

Euronews über eine Konferenz in Katar zum Wiederaufbau Libyens. Zu sehen fast nur Militärs.

Bei AJE nur ein Bericht von Hashem Ahelbarra über anstehende Aufgaben für die neuen Herrscher. Uninteressant.

C,E,A

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27.10.11

 

Die Nato sieht sich als Sieger, die UN beenden deren Kriegsführungsmandat. Berichte aus New York bei BBC und Euronews.

Hoda Abdel-Hamid berichtet aus Syrte, über die zerstörte Stadt, und Leute, die sich über Diskriminierung durch die Rebellen beklagen, die alle Einwohner für Gaddafi-Freunde halten.

Die wichtigsten Berichte wieder bei CNN. Dan Rivers berichtet ausführlich und mit neuen Bildern von dem weiter unaufgeklärten Massaker bei der Eroberung von Syrte durch die Rebellen. Nach Angabe von Peter Boukart (HRW) gibt es bei einigen der Toten eindeutige Beweise, daß sie zum alten Regime gehörten. Die über 300 Leichen werden inzwischen in Massengräbern verscharrt, ohne daß jemand ihre Identität festgestellt hätte.   ¤

Ebenfalls von Dan Rivers Infos u.a. zu einem möglichen Gerichtsverfahren gegen den Mörder von Gaddafi, das von Niemandem ernsthaft angestrebt wird.

A,B,C,E

 

zus.11

 

                  
28.10.11

Bericht von Dan Rivers zur möglichen / unwahrscheinlichen Strafverfolgung des Gaddafimörders. Und Infos zu Saif al-Islam, der sich dem ICC stellen möchte.

C,E

zus.6
29.10.11

Bericht von Hashem Ahelbarra : der Übergangsregierung sind die Verhandlungen des ICC mit Saif al-Islam Gaddafi gar nicht recht, ein Sprecher und das Fußvolk wollen den Mann lieber selber lynchen.

A

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29.10.11

"Britain, Gaddafi and the Torture Trail" - Film von Paul Kenyon über die Verbindungen von Gaddafis Folterchef Moussa Koussa mit britischen Geheimdiensten. Koussa hat sich im März abgesetzt, zunächst nach Britannien. Die britische Regierung hat dafür gesorgt, daß er sein gesperrtes Vermögen zurückbekam und weiter abhauen konnte, jetzt nach Katar, wo die BBC-Reporter ihn aufgespürt und zur Rede gestellt haben. Der Film bringt ausführliche Belege und Zeugenaussagen über von Koussa angeordnete und teilweise persönlich ausgeführte Folterungen. (Panorama)  ¤

B

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30.10.11

Bericht von Hoda Abdel-Hamid über die Waffenarsenale, die die Rebellen z.B. in Misurata gefunden haben, und die Frage, was nach dem Krieg damit geschehen soll.

"Lohn der Revolution - Berber fordern Rechte" - Bericht von Stefan Maier aus dem Westen des Landes über die Berber und ihre Rolle beim Aufstand gegen das Gaddafi-Regime 

A

 

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31.10.11

Bericht von Sophie Nivelle-Cardinale über die reichlich vorhandenen Waffen. Die (ehemaligen) Rebellen befürchten Anschläge von Gaddafi-Anhängern.

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1.11.11

Bei arte ein Bericht über die Wahl des neuen Ministerpräsidenten Abdurrahim al Keib durch den Übergangsrat.

Hoda Abdel-Hamid berichtet aus Bani Walid, wo offenbar viele Leute nichts von den neuen Mächtigen halten.

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2.11.11

Ban Ki Mun besucht den Übergangsrat in Tripoli.

Luis Moreno-Ocampo (ICC) macht sich im Interview bei AJE viel Gedanken über die Chancen, Saif al-Islam zu verhaften, weniger über Anstrengungen, dessen Leben zu schützen.

A,E

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4.11.11

Karen Allen berichtet aus Misurata. Nach und nach lassen die NTC-Leute die Kriegsgefangenen laufen. Weiter festgehalten werden aber die angeblichen Söldner aus Afrika.

B

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5.11.11

Hoda Abdel-Hamid berichtet aus dem weitgehend zerstörten Syrte. Das schwer getroffene Krankenhaus, gespendete Hilfslieferungen für überlebende Bewohner, erste Ansätze zum Aufräumen. Auch bei Euronews ein Bericht aus Syrte, mit Bildern der immensen Zerstörungen und Aussagen von ziemlich verzweifelten Bewohnern.    ¤

A,E

zus.4
6.11.11

Karen Allen berichtet aus Tripoli über die Eid-Feiern und das Gedenken an die Toten des Krieges. - Die Tagesschau hat nach meinem Archiv zuletzt am 25.10. über Libyen berichtet.

A

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7.11.11

Bei RT ein Beitrag über einen Wandel des Libyenbildes in US-Medien, die nach Gaddafis Tod jetzt auch bemerken, daß die "Revolutionäre" (oder jedenfalls einige von ihnen) eine ziemlich finstere islamistische Agenda haben.

RT

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8.11.11

Jomana Karadsheh berichtet über die Stadt Tawergha, früher eine Gaddafi-Hochburg, jetzt eine Geisterstadt. Viele Männer aus Tawergha hatten an der Belagerung von Misurata teilgenommen, später rächten sich die dortigen Rebellen an den Bewohnern der Nachbarstadt. Der Film spricht von Folterungen und Massenfestnahmen. Die meisten Bewohner sind nach Tripoli geflüchtet.   ¤

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11.11.11

Die schwer bewaffneten Kämpfer der NTC-Rebellen werden in Tripoli allmählich lästig. Bericht bei CNN von Jomana Karadsheh

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12.11.11

Meldungen: Schießereien zwischen rivalisierenden Rebellengruppen in Zawiya, mindestens 2 Tote. - Niger will Saadi Gaddafi Asyl gewähren.

Bericht aus Tripoli von Souad Mekhennet über Versuche des NTC, die massenhaft verbreiteten Waffen wieder einzusammeln.

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13.11.11

Ein Bericht von Aris Roussinos über die Opfer des Nato-Bombenkrieges. Zunächst Bilder von zerstörten Militäranlagen, dann von einem Wohnhaus in Tripoli (Stadtteil Sudjuma), das am 19.6. zerbombt wurde, wobei angeblich 5 Zivilisten getötet wurden. Die Nato zählt bis heute Null zivile Opfer bei ihren Luftangriffen, britische Experten kommen auf 100.    ¤   (Video unter dem Link.)

P

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14.11.11

Bericht über Kämpfe mit mehreren Toten in Zawiya (bei Tripoli) zwischen verschiedenen Rebellengruppen.

TV5,NC

zus.3
16.11.11

In Tripoli bilden einige Tausend Leute eine Menschenkette und setzen sich damit "für Frieden und Einigkeit" ein.

E 1
19.11.11

Saif al-Islam Gaddhafi wird in der Wüstenstadt Ubari im Süden des Landes verhaftet. NTC-Leute bringen ihn per Flugzeug nach Zintan. Die EU verlangt ein faires Gerichtsverfahren. Die Übergangsregierung lehnt Auslieferung an den ICC ab. In Tripoli wird die Festnahme gefeiert. - Nachmittags sehr ausführliche Breaking News bei allen News-Sendern. Hier nur von AJE die zusammenfassenden Berichte vom Abend und ein Rückblick auf Saif al-Islams politische Rolle.

A,ht,TS,E

zus.12
           
20.11.11

Der frühere Geheimdienstchef Abdullah al-Senussi ist ebenfalls im Süden des Landes festgenommen worden. Berichte und Hintergrund über den Mann, der für viele schwere Verbrechen des alten Regimes verantwortlich sein soll und vom ICC gesucht wird. - Weitere Bilder und ein O-Ton des verhafteten Saif al-Islam.

A,B,E

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21.11.11

Beitrag über den libyschen Kameramann Ahmad Bahaddou, der für seine Berichte von den Schlachtfeldern des Bürgerkriegs den Rory Peck News Award bekommt.

B 2
22.11.11

 

Moreno-Ocampo ist in Tripoli und sagt, es sei OK, wenn Saif al-Islam im Lande vor Gericht kommt. Neue Videos von diesem nach seiner Festnahme, mit einer kurzen Aussage, in der er dem Land eine düstere Zukunft vorhersagt. Bericht aus Zintan von Caroline Hawley.

Anita McNaught berichtet aus Zintan über Juristen, die Dokumente sammeln für Prozesse u.a. gegen Saif al-Islam und Senussi. In Zintan scheint der NTC eher rechtsstaatlich orientiert zu sein, im Gegensatz zu den rabiaten Rebellen aus Misurata.   ¤

Vorstellung einer neuen Übergangsregierung mit Abdurrahim al-Keib als Premier. Bericht von Anita McNaught.

B,NC

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23.11.11

Noch zwei Berichte zu Moreno-Ocampos Einwilligung, daß der Prozeß gegen Saif in Libyen stattfinden kann statt beim ICC.

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24.11.11

Anita McNaught berichtet aus Misurata über  eine bunte Sammlung von Waffen aus allen Liefererländern, die man in Gaddafis Arsenalen gefunden hat und die hier jetzt auf einem Platz zur Schau gestellt werden, darunter auch verbotene Streumunition.

Matthias Ebert berichtet aus Tripoli über die neue Regierung und Moreno-Ocampos Kooperation mit dieser. Dann aus Bani Walid, wo die Kämpfe tiefe Wunden gerissen haben. Und über die Arbeit von Frauenrechtlerinnen in Tripoli. 

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28.11.11

Der UN-Beobachter für Menschenrechte in Libyen legt einen Report vor in dem er zahlreiche Menschenrechtsverletzungen durch die neuen Machthaber auflistet. Gefangene werden gefoltert, vor allem Afrikaner werden ohne Grund und ohne rechtliche Vertretung festgehalten. Insgesamt gibt es etwa 7000 Kriegsgefangene. Infos aus New York und ein Bericht von Anita McNaught.

Der frühere "Außenminister" des NTC, Ali Essawi, der auch gerne mit Westerwelle und Niebel zusammen auftrat, wird beschuldigt, hinter dem Mord an Militärchef Younes im Juli zu stecken.   

A

 

A,E

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7.12.11

Anita McNaught und Caroline Hawley berichten aus Tripoli über die schwierige Entwaffnung der Bürgerkriegsmilizionäre.

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11.12.11

Beim Flughafen von Tripoli kommt es zu einem Gefecht zwischen zwei rivalisierenden Milizen, der Zintan-Brigade und der "nationalen Armee". Bericht von Sophie Jackson.

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12.12.11

In Benghazi demonstrieren über 10.000 Menschen gegen die Übergangsregierung, von der sie sich "marginalisiert und vergessen" fühlen.

Anita McNaught berichtet aus der Hafenstadt Zuwarah. Dort sollen Gaddafis Soldaten während des Krieges Tausende von Migranten aus Afrika in Fischerboote gesteckt und auf die Reise nach Europa geschickt haben.   ¤

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13.12.11

Noch ein Bericht über die Proteste in Benghazi gegen die Übergangsregierung.

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19.12.11

Rebellenführer Abdulhakim Belhaj verlangt von Britannien eine Entschuldigung dafür, daß der britische Geheimdienst ihn 2004 verhaftet und als angeblichen Terroristen an die libyschen Folterer ausgeliefert hat.

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20.12.11

John Donneson berichtet über die beiden im Krieg schwer zerstörten Städte Syrte und Misurata. In Syrte sind die zurückgekehrten Bewohner sauer auf die neue Regierung, die sie nicht beim Wiederaufbau unterstützt. Sie sagen, sie fühlen sich wie unter einer Besatzung. In Misurata dagegen sieht man sich auf der Siegerseite.   ¤

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21.12.11 Sudan / Libyen : Ein Bericht von Mohammed Vall aus Khartum über die Beziehungen Gaddafis zum Sudan. Die Ideen seines "Grünen Buches" stammten großenteils von der Bewegung der islamischen Sozialisten im Sudan. Diverse Rebellengruppen im Sudan wurden von Libyen unterstützt.

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22.12.11

Imran Khan berichtet aus Tripoli über Kritik daran, daß immer noch bewaffnete Rebellenkämpfer die Stadt kontrollieren. Eine normale Armee und Polizei sollen irgendwann wieder aufgebaut werden.

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25.12.11

Unter anderen frühere Kämpfer der Rebellen fordern bei mehreren kleinen Protestkundgebungen eine Auszahlung ihrer Löhne. Zwei Kurzberichte.

P,E

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30.12.11

CNN meldet, es gebe Bemühungen von Al Kaida um ein neues Standbein in Libyen. 200 Kämpfer sollen sich dort aufhalten. Infos von Nic Robertson.

C

3
30.12.11

"The Café: Libya: When the impossible became possible" - Anita McNaught trifft sich in einem Café in Tripoli mit Leuten, die zur politischen Entwicklung des Landes etwas zu sagen zu haben. Dabei: Azza al-Maghour (Rechtsanwältin und Aktivistin), Adam Sbita (Student, der aus den USA zurückkam um gegen Gaddafi zu kämpfen), Amira Sallak (Studentin, Mitglied bei "Boukra"), Zahi Mogherbi (Politologie-Professor), Taher Diab (Mitglied des NTC), und Mohamed Omeish (Muslimbruder). Spannend. (Leider NNA)*  ¤

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1.1.12

Libyen / Syrien : Bericht (von Oxanna Boyker oder so) über junge Männer, die nach ihrem Sieg als Rebellenkämpfer in Libyen jetzt angeblich nach Syrien gehen wollen. Der Bericht sieht das sehr kritisch und nennt die Männer Söldner, die von der CIA gesteuert (und bezahlt?) werden. Der Bericht stellt allerdings nur sehr viele Behauptungen auf und bringt leider keine Belege.

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3.1.12

In Tripoli gibt es Kämpfe zwischen zwei rivalisierenden Milizen, zwei Kämpfer werden dabei getötet. Infos und Bericht von Imran Khan. (Laut Press-TV gab es fünf Tote.)

A,P

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4.1.12

Berichte zu den Kämpfen in Tripoli zwischen Rebellengruppen, bei denen 6 Menschen getötet wurden. Und bei AJE ein Bericht von Imran Khan über Yousef Mangoush, der als Stabschef eine neue libysche Armee aufbauen soll. Einige Rebellengruppen lehnen ihn ab.

arj,E,A

zus.5
5.1.12

Eine Gruppe von Freiwilligen sucht nach den ca. 30.000 Vermißten des Krieges (bzw. erstmal nach den 560 bislang registrierten). Bericht von Imran Khan.

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6.1.12

Imran Khan berichtet aus Zlitan über den schwierigen Wiederbeginn des Schulunterrichts in Notunterkünften. In der Stadt sind im Bürgerkrieg 14 Schulen zerstört worden.

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7.1.12 Sudan / Libyen : Präsident Bashir ist zu Besuch beim Übergangsrat in Tripoli.  - Angeblich will der vom ICC per Haftbefehl Gesuchte bis Sonntag bleiben und hätte somit Gelegenheit, dort auch den deutschen Komiker "Fister Filly" zu treffen.

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8.1.12

Immer noch werden viele Schwarzafrikaner (genaue Zahl unbekannt) als angebliche Gadafi-Söldner, aber ohne Anklage in Gefängnissen festgehalten, dort oft mißhandelt. Wer freikommt, wird oft einfach abgeschoben, ohne die Chance, die Vorwürfe gerichtlich klären zu lassen. Bericht von Karen Allen mit einigen Zeugenaussagen.

Der deutsche Außenministerdarsteller ist zu Besuch beim Übergangsrat und redet Allgemeinplätze. Wie das Land heißt, hat er immer noch nicht gelernt. In seiner Delegation Wirtschaftskriminelle, die auf Exportchancen hoffen.

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10.1.12

Bericht von Imran Khan aus Zintan über den Fortgang des Verfahrens zur Auslieferung von Saif al Islam Gaddafi an den ICC.

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16.1.12

Im Land sind immer noch schätzungsweise 7000 frühere Gaddafi-Anhänger inhaftiert, ohne Anklage, werden teilweise angeblich gefoltert. Ein ordentliches Justizsystem gibt es nicht. Bericht von Mark Lowen.

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3
19.1.12

Gespräch mit dem israelischen Rechtsanwalt Nick Kaufman, der Gaddafis Tochter Aisha vertritt. U.a. fordert er, der ICC müsse sich endlich um die Aufklärung des Mordes an Gaddafi kümmern, nachdem dies in Libyen niemanden mehr interessiert.

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20.1.12

Imran Khan berichtet aus Dafniya über die Gefahren von Blindgängern, überall herumliegenden nicht explodierten Geschossen aus dem Bürgerkrieg. Internationale Hilfsorganisationen beteiligen sich bei der Minenräumung. (Der Bericht erwähnt nicht, daß ein Teil der Geschosse wohl vom Luftkrieg der Nato stammt.)

Gabriel Gatehouse berichtet aus Assabia über die Spannungen zwischen verschiedenen Anti-Gaddafi-Rebellengruppen. Die sind alle immer noch bewaffnet, liefern sich gelegentlich tödliche Gefechte und foltern manchmal Mitglieder der rivalisierenden Gruppen zu Tode. So sinkt die Bereitschaft zur Abgabe der Waffen weiter.   ¤

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21.1.12

In Benghazi stürmen hunderte wütende Demonstranten den Sitz des regierenden Übergangsrates. Sie fordern u.a. die Absetzung von früheren Gaddafi-Leuten. Infos von Stefanie Dekker.

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22.1.12

 

 

Nick Jones (Press) berichtet über eine Konferenz des regierenden NTC in Tripoli und die politischen Debatten dort, u.a. über den Aufbau einer nationalen Armee.

Stefanie Dekker (AJE) berichtet über die Anfänge der Bildung von politischen Parteien. In fünf Monaten soll es Wahlen geben.

Gabriel Gatehouse (BBC) berichtet über das hingeschleppte Verfahren des ICC gegen Saif al Islam Gaddafi.

Gatehouse berichtet außerdem aus Tripoli über den Beginn des neuen Schuljahres. Es gibt Einiges nachzuholen und einige Neuerungen. Weil viele Schulen im Krieg zerstört wurden, bekommen die Kinder jetzt Unterricht in zwei Schichten.

P,A,B

 

 

zus.10

 

 

           
23.1.12

Kämpfer der alten Gaddafi-Armee haben den Ort Bani Walid wieder eingenommen, oder jedenfalls eine Militärbasis dort. Bei den Kämpfen sollen 5 NTC-Soldaten getötet worden sein. Widersprüchliche Infos von Mohamed Bashir (Bürgermeister der Stadt, bei AJE), Nick Jones (Press-TV, Tripoli), Emma Hurd (Sky), und Anes Elsharif (Ex-Militärsprecher des NTC, bei Sky).   ¤

Euronews berichtet über den Streit zwischen NTC und ICC über den Prozeß gegen Saif al Islam Gaddafi.

A,P,Sky

E

zus.15

1

24.1.12

In Bani Walid haben sich Kämpfer des alten Regimes verschanzt und werden von NTC-Kämpfern belagert. Bericht aus Bani Walid (Stadtrand) von Stefanie Dekker. Anscheinend halten die Gaddafi-Kämpfer tatsächlich einen Großteil der Stadt. 

 A,E zus.3
           
25.1.12

Aus Bani Walid ein Bericht von Gabriel Gatehouse. Der NTC fährt dort massiv Militärmaterial auf. Der Ort wird immer noch von angeblichen Gaddafi-Leuten kontrolliert. UN-Beauftragter Ian Martin sagt, es gehe weniger um Gaddafi-Anhänger, sondern eher um unzufriedene örtliche Stammesgruppen.

B

4
26.1.12

Die Ärzteorganisation MSF stellt ihre Arbeit in Misurata ein, weil dort regelmäßig Gefangene gefoltert werden und dabei zwischendurch zu den Ärzten gebracht werden, um sie für die nächste Folter aufzupäppeln. Berichte von Stefanie Dekker und Gabriel Gatehouse.  ¤

A,B,C,E

zus.9
27.1.12

Noch drei Berichte über die Foltervorwürfe von Ärzten in Misurata gegen die neuen Herren.

C,RT,arj

zus.9
28.1.12

Noch ein Bericht von Gabriel Gatehouse über die Foltervorwürfe von Gefangenen in Misurata. Ein Sprecher des NTC weist alles als Propaganda von Gaddafi-Anhängern zurück.   ¤

B

3
6.2.12

In Janzur (bei Tripoli) haben Unbekannte in einem Flüchtlingslager sieben Menschen ermordet. Vermutlich ein Racheakt von Leuten aus Misurata gegen frühere Gaddafi-Anhänger aus Tawergha. Bericht von Stefanie Dekker.

A

2
13.2.12

Jonathan Head berichtet aus dem Ort Garian im Süden des Landes. NTC-Soldaten fangen durchfahrende Afrikaner ab, die im Norden oder in Europa Arbeit suchen wollen, und sperren sie als "illegale Migranten" in einem Internierungslager ein. 600 Menschen werden hier ohne Gerichtsverfahren festgehalten.

B

3
14.2.12

Hoda Abdel-Hamid besucht einige Orte auf der Küstenstraße, wo letztes Jahr der Krieg tobte, und spricht mit Leuten über die Folgen des Krieges für ihr Leben.

A

3
15.2.12

Das ZDF hat in Libyen eine repräsentative Umfrage durchführen lassen, Bernhard Lichte berichtet über Methode und Ergebnisse. Die meisten Leute sehen Verbesserungen durch die Revolution, nur wenige wünschen sich eine islamistische Staatsform.

hj,ausldsjnl

zus.11
16.2.12

Während im Land der Beginn der Revolution vor einem Jahr gefeiert wird, beklagt Amnesty International die Rechtlosigkeit, Verfolgung und Folter von Oppositionellen durch die immer noch bewaffneten Milizionäre. Amnesty hat mindestens 12 Fälle, in denen Gefangene zu Tode gefoltert wurden. Gabriel Gatehouse (BBC) berichtet aus Benghazi. Bei AJE ein Bericht von Tony Birtley über das Gefängnis Abu Salim in Tripoli und die Folter dort während des Gaddafi-Regimes.

A,B,E

zus.7
17.2.12

Revolutionsfeiern in Benghazi und Tripoli, bei AJE berichtet Tony Birtley live aus Tripoli. - Interview mit dem früheren Berater von Gaddafi, Mansour Iddhow, über die letzten Tage des Regimes im belagerten Syrte.

A,E

zus.7
18.2.12

Stefanie Dekker berichtet aus der früheren Gaddafi-Festung Bab al Aziziya in Tripoli, die jetzt ein öffentlicher Marktplatz ist.

A

2
20.2.12

In Misurata haben Kommunalwahlen stattgefunden. Die Wahl des Gemeinderats ist die erste freie Wahl in Libyen überhaupt.

E

1
21.2.12

Meldung: in der südlichen Wüstenstadt al Kufra sind bei ethnischen Kämpfen etwa 50 Menschen getötet worden. (Meldung kam auch bei AJE)

P

1/2
25.2.12

Seit zwei Wochen finden im Wüstenort Koufra im Süden des Landes Kämpfe statt zwischen verschiedenen Stämmen (Tabu und Zuweiya), mit Dutzenden Toten. Die NTC-Regierung hat Truppen und Vermittler hingeschickt. Nicole Johnston berichtet aus Tripoli, wo sie mit einigen Verletzten spricht, die zur Behandlung hierher gebracht wurden. Bei TV5 ein Bericht mit Bildern aus Koufra, Soldaten, beschädigte Gebäude, Verletzte, ein paar Zeugen. (Der Bericht vermengt Bilder aus Koufra und Syrte, Zuordnung nicht klar.)

A,JA

zus.4
25.2.12

Im Listening Post ein Beitrag über die erwachende Pressevielfalt und das neue Monatsmagazin "The Libyan" und seine Macher.  (NNA)*

A

9
4.3.12

 

In Benghazi haben Unbekannte (angeblich Islamisten, die damit gegen die Koranverbrennung in Afghanistan protestieren wollen) einen christlich-jüdischen Soldatenfriedhof aus dem zweiten Weltkrieg verwüstet. Ein Video von der Aktion haben sie selber aufgenommen und veröffentlicht. Bericht von Nicole Johnston.

Meldung: in Bin Jawad ist ein Massengrab mit ca. 150 Toten entdeckt worden, vermutlich Rebellen und Zivilisten aus dem Bürgerkrieg.

Meldung: der Reporter Nick Jones und sein Kameramann (die für Press-TV arbeiten) sind wegen angeblicher Spionage schon seit einigen Wochen in Haft.

A,E

A

A

zus.3

1/2

1/2

           
5.3.12

Press-TV berichtet über die "Entführung" seines Reporters Nick Jones und dessen Kameramanns Gareth Johnson durch eine lokale Miliz. Man wirft ihm Spionage vor. Jedenfalls war Jones dumm genug, sich mit gefundenen Waffen fotografieren zu lassen und solche Bilder bei Facebook zu veröffentlichen.

P

3
6.3.12

In Benghazi versammeln sich Stammesführer aus dem Osten des Landes und rufen eine Autonomie ihrer Region unter dem Namen Cyrenaica aus. Der NTC befürchtet eine Spaltung des Landes. Bericht von Nicole Johnston. 

Mark Irbin berichtet aus Syrte. Die Stadt wurde im Krieg schwer beschädigt, bisher ist wenig vom Wiederaufbau zu sehen. Die Bewohner standen bis zum Schluß auf Gaddafis Seite und sagen, die neuen Herren von der Misrata-Brigade würden willkürlich Leute verhaften und in den Gefängnissen foltern.

A,B,E

B

zus.4

4

7.3.12

Noch zwei Berichte zu den Autonomiebestrebungen der östlichen Stämme. NTC-Regierungschef Jalil lehnt die Pläne ab und will notfalls mit Gewalt dagegen vorgehen.

arj,E

zus.3
8.3.12

Interessante Gedanken von George Galloway (und zwei Anrufern, bei "Comment") zu den Einmischungen des Westens in Libyen und Arabien generell, die seit der Kolonialzeit stets unter dem Motto "Teile und herrsche" geschehen.

P

10
9.3.12

In Benghazi und Tripoli demonstrieren einige Tausend Leute gegen die Pläne zu einer Abspaltung des östlichen Landesteils. (Die Bilder sind vermutlich aus Tripoli.)

P

1
10.3.12

Meldung im Listening Post über die Verhaftung der beiden Reporter von Press-TV wegen Spionageverdachts.

A

1
11.3.12

Immigranten und Flüchtlinge aus Afrika (vor allem aus Somalia) werden auch weiter erstmal in Internierungslager gesperrt, wie Nicole Johnston aus Benghazi berichtet.

A

2
16.3.12

Bericht über die Bewegung für eine Autonomie (bzw. Unabhängigkeit) des Ostteils von Libyen. Einige Kommentatoren sehen dahinter den Wunsch des Westens nach Zugriff auf die Ölvorkommen der Region.

P

3
18.3.12

Die beiden britischen Press-TV-Reporter sind nach 25 Tagen Haft freigelassen worden. Kurze Infos bei Press und CNN, ausführlich bei der BBC von Wyre Davies. Er vermutet fälschlich, eine Nähe von Press-TV zum Gaddafi-Regime sei der Grund der Festnahme gewesen.

Nach einem neuen Report von Amnesty sind bei den Nato-Luftangriffen in Libyen letztes Jahr 55 Zivilisten getötet worden.

B,C,P

B

zus.5

2

19.3.12

Wyre Davies berichtet über Ausgrabungen in Tripoli, bei denen nach Vermißten aus dem Bürgerkrieg gesucht wird. Das Rote Kreuz hilft bei der Identifizierung. - Bei Euronews ein Bericht von einer Parade in Benghazi ein Jahr nach Beginn des militärischen Aufstandes.

B,E

zus.4
21.3.12

Wyre Davies berichtet aus Kufra im Süden des Landes, wo 800 Migranten / Flüchtlinge aus Afrika in einem Lager festgehalten werden. 

B

3
24.3.12

Omar al Saleh berichtet aus Tripoli und von Bord eines Schiffs der libyschen Küstenwache über deren Suche nach Migranten auf dem Weg nach Europa.

A

3
           
25.3.12

Omar al-Saleh berichtet aus Tripoli über Opfer des Nato-Bombardements, die jetzt Entschädigungszahlungen fordern. Bilder von komplett zerstörten Wohnhäusern.

A

3
27.3.12

Meldungen über schwere Kämpfe zwischen rivalisierenden Stammesmilizen in der Oase Sabha, über 30 Tote.

P,E

zus.1
31.3.12

Bei den Kämpfen in Sabha sind in einer Woche etwa 150 Menschen getötet worden. Omar al Saleh informiert aus Kairo. Nach Angabe der Regierung sind die Kämpfe vorbei.

A

1
1.4.12

Ein recht informativer Bericht über die Stammeskämpfe in Sabha, die jetzt aber vorbei sein sollen.

"Der schwere Neuanfang" - Thomas Aders berichtet aus Misurata, das im Krieg schwer zerstört wurde. Geldprobleme beim Wiederaufbau. Ein Gefängnis, wo 1200 Männer ohne Anklage festgehalten werden, angebliche Gaddafi-Unterstützer. Klagen über Folter und Mißhandlungen. Und ein Camp in Tripoli, wo 1400 Leute vom Berberstamm der Tawarga untergebracht sind, denen ebenfalls pauschal vorgeworfen wird, Gaddafi unterstützt zu haben. Auch hier Berichte über Folterungen und Verfolgung. Ihre Stadt Tawargha steht praktisch leer.   ¤

E

WS

1

7

2.4.12

Thomas Aders fasst in einem Bericht die Probleme Libyens zusammen, Stammesrivalitäten (wie in Sabha) und Machtkämpfe, die Mißhandlungen von Tausenden eingesperrten angeblichen Gaddafi-Leuten, der schleppende Wiederaufbau. - Richard Schneider trifft in Jerusalem den Anwalt Nick Kaufmann, der die Familie Gaddafis bei ihrer Klage vor dem ICC wegen der Ermordung Gaddafis vertritt. (Es wäre nicht nötig gewesen, fünf mal darauf hinzuweisen, daß "ausgerechnet" ein Jude das Mandat übernommen hat.)

TT

6
3.4.12

In Zuwarah (westlich von Tripoli) gibt es heftige Gefechte, angeblich mit Gaddafi-Anhängern. Mindestens 14 Tote. Bei der BBC Infos von Jon Donnison.

A,B

zus.5
10.4.12

Bericht von Omar Saleh von der algerisch-libyschen Grenze. Libysche Milizen bewachen die Grenze in der Wüste und jagen Flüchtlinge.

A

3
18.4.12

Omar al-Saleh über den Fall Saif-al-Islam Gaddafi. Die NTC-Regierung lehnt seine Auslieferung an den ICC ab und will ihn selber vor Gericht stellen. Moreno-Ocampo ist zu Besuch in Tripoli und äußert sich rätselhaft.

A

3
9.5.12

Omar al-Saleh berichtet aus Tripoli über zunehmenden Ärger wegen der unkontrollierten Milizen und der überall verfügbaren Waffen. 

A

2
11.5.12

Al Jazeera sendet Audio-Mitschnitte von Telefongesprächen führender Mitglieder des Gaddafi-Regimes.

A

5
11.5.12

Sophie Nivelle-Cardinale berichtet aus Syrte. Schwierige Versöhnung von Kriegsgegnern in Trümmerbergen. (Vorschau auf einen Beitrag bei arte-reportage am Sonnabend.)

arj

3
12.5.12

"Libya on the Line - The War retold" -  Hintergrundsendung mit zahlreichen Dokumenten von abgefangenen Telefongesprächen der Führer des früheren Regimes. Dazu diverse Interviews, u.a. mit Luis Moreno-Ocampo.  (NNA)*  ¤

A

52
12.5.12

 

 

 

 

 

"Sirte - Stadt der Besiegten" - Reportage von Sophie Nivelle-Cardinale, Ivan Frohberg-Glevarec und François-Xavier Couture  (NNA)*

Text von der arte-Seite:
"Nach neun Monaten erbitterter Kämpfe besiegten die libyschen Rebellen Ende Oktober vergangenen Jahres ihren Diktator: Sirte, der Geburtsort des Obersten Muammar al-Gaddafi war die letzte Bastion seiner Getreuen. Mit Hilfe der NATO und massiven Luftangriffen zwangen die Rebellen die Stadt und ihre Verteidiger in die Knie. Am Ende der Kämpfe war Gaddafi tot und Sirte eine Stadt, die in Trümmern lag – ein Symbol des Sieges über den Diktator und heute die „Stadt der Besiegten“. Die Arte-Reporter wollten wissen, wie die Menschen in Sirte heute leben, vier Monate nach dem Sturz Gaddafis und ein Jahr nach dem Beginn des arabischen Frühlings in Libyen.
Das Krankenhaus liegt zur Hälfte in Ruinen: Hier bemühen sich vor allem ausländische Krankenschwestern um eine wenigstens grundlegende medizinische Versorgung. Bezahlt werden sie dafür nicht und eine Rückkehr in ihre Heimat scheint zurzeit unmöglich.
Und jeden Tag kommen neue Opfer des Krieges, vor allem Kinder, beim Spielen verletzt von den Waffen, die noch immer überall in den Straßen herumliegen: Minen, Raketenwerfer, die Überreste der gewaltigen Arsenale Gaddafis.
An der Universität halten sie schon wieder Vorlesungen, in einem äußerst angespannten Klima. Bewaffnete Männer von islamistischen Milizen patrouillieren dort, sie regeln den Zugang zu den Hörsälen, sorgen für eine Ordnung auf ihre Weise. Auch in den Gefängnissen herrschen sie. In Sirte wird sich entscheiden, ob das libysche Volk bereit ist, die Sünden von gestern für eine bessere und gemeinsame Zukunft zu vergeben."

arep

 

 

 

 

 

26

 

 

 

 

 

14.5.12

Nach einer Untersuchung von HRW sind bei acht einzelnen Nato-Luftangriffen letztes Jahr zusammen mindestens 72 Zivilisten getötet worden. Die Nato hat die Untersuchungen nicht unterstützt und lehnt eine Stellungnahme ab. Berichte, Gespräch mit David Mepham von HRW.   ¤

A,B,JA

zus.8
14.5.12

Bei Press-TV berichtet Mahmoud Hussein über ein Flüchtlingslager bei Benghazi in dem 3000 Einwohner von Tarwargha leben, überwiegend dunkelhäutige Libyer, die im Krieg von dort vertrieben wurden, weil man sie kollektiv als Gaddafi-Anhänger beschuldigte. Bis heute werden sie verfolgt und diskriminiert.   ¤

P

3
18.5.12

Zwei Berichte aus Benghazi: Omar al-Saleh über die Vorbereitung der ersten Kommunalwahlen in der Stadt. Und Mahmoud Hussein über Armut und Unzufriedenheit in den Slums der Stadt.

A,P

zus.6
19.5.12

Omar al Saleh über die Auszählung der Kommunalwahl in Benghazi.

A

2
20.5.12

"Libya on the Line - the War retold" (Teil 2) - Nick Clark präsentiert weitere Originalmitschnitte von Telefongesprächen von Mitgliedern des alten Regimes während des Bürgerkrieges letztes Jahr. Hintergrundberichte dazu von Hoda Abdel-Hamid, diverse Interviews, u.a. mit Mabrouk Khourshid (Anwalt), Mahmoud Shammam (NTC), Rony Brauman (MSF).   (NNA)*    ¤

A

53
           
2.6.12

Omar al Saleh berichtet aus Benghazi über Leute aus Tawergha, die hier in Notlagern leben und von dauernder Ausgrenzung erzählen.

A

3
4.6.12

Stundenlange Kämpfe am Flughafen von Tripoli zwischen rivalisierenden Milizen, eine davon die oppositionelle "Tarhouna-Brigade". Etwa 20 Tote. Ausführliche Infos von Omar el Saleh (AJE, aus Benghazi) und Nic Robertson (CNN, Tripoli).

Ein Gericht in Tripoli verurteilt 24 Männer aus Rußland und der Ukraine, die angeblich als Söldner für Gaddafi gekämpft hatten, zu langen Haftstrafen.

A,C,E

E

zus.8

1

5.6.12

Omar al Saleh berichtet nochmal über die Kämpfe am Tripoli-Airport. Regierungssoldaten haben dort inzwischen gegen die Miliz aus Tarhouna gewonnen. - Euronews meldet Prozeßbeginn gegen Busid Dorda, früher Chef des Auslandsgeheimdienstes.

A,E

zus.3
7.6.12

Nic Robertson berichtet über Al-Kaida-Gruppen in Libyen und ihre Aktivitäten (diverse Anschläge). Die Drohnen der USA fliegen schon über Libyen.

C

3
8.6.12

Nic Robertson berichtet über eine Gruppe von etwa 200 Islamisten, die "Omar Abdul Rahman Brigade". Angeblich haben sie Verbindungen zu Al Kaida, haben in Benghazi zwei Anschläge auf US-Einrichtungen verübt und trainieren in einem Lager bei Derna (bei Benghazi) den Djihad.

C

3
9.6.12

Eine Rechtsanwältin des ICC und ihre Mitarbeiter sind in Zintan verhaftet worden, wegen angeblicher Spionage. Sie sollten die Überstellung von Saif al-Islam Gaddafi an den ICC regeln. Bericht von Omar al Saleh.

A

3
10.6.12

Omar al Saleh berichtet aus Zintan über die Spannungen zwischen den dortigen Milizionären (Zintan-Brigade) und der Regierung in Tripoli. U.a. besteht die Zintan-Brigade darauf, Saif al-Islam Gaddafi im Lande vor Gericht zu stellen und hinzurichten.

A

3
11.6.12

In Benghazi wird der Konvoi des britischen Boschafters von einer islamistischen Miliz angegriffen. Zwei Bodyguards werden verletzt.

E

1
17.6.12

Meldung: seit Tagen anhaltende Kämpfe zwischen diversen Milizen in Zintan. Bilder von einigen der mindestens 18 getöteten Kämpfer.

A

1/2
1.7.12

Meldungen: in Benghazi stürmen bewaffnete Männer das Büro der Wahlkommission und zerstören Wahlunterlagen.

Paul Brennan berichtet über den Aufbau eines ordentlichen Justizsystems. Neubau von Gefängnissen, Tausende angebliche Gaddafi-Leute werden immer noch ohne Anklage von Bürgerkriegsmilizen in Lagern festgehalten.

A,P

zus.4
2.7.12

Die vier ICC-Mitarbeiter sind nach einem Monat aus der Haft gelassen worden und zurück nach Den Haag geflogen. Zuvor war der Präsident des ICC, Sang-Hyan Song, nach Zintan geflogen und hatte sich förmlich für alles Mögliche entschuldigt, was seine Mitarbeiter vielleicht falsch gemacht haben könnten. Bericht aus Zintan von Paul Brennan.

Wyre Davies berichtet aus Zintan über Vorwürfe gegen Stammesmilizen, die Gefangene gefoltert haben sollen.

A,E

B

zus.4

3

4.7.12

"Libyens schwarzes Gold" - Uli Gack berichtet über die Arbeit des deutschen Ölunternehmens Wintershall, das heute wieder wie früher in der libyschen Wüste nach Öl bohrt.

auslandsjnl

6
5.7.12

Am Sonnabend beginnt die erste freie Parlamentswahl in Libyen. Zwei Vorberichte, bei AJE ein allgemeiner Stimmungsbericht von Paul Brennan aus Tripoli. Euronews meldet neue Proteste in Ajdabiya (Ostlibyen), bei denen das Lager mit den Stimmzetteln niedergebrannt wurde.

A,E

zus.4
6.7.12

Vor der Parlamentswahl. Infos über das Procedere und zu den Protesten gegen angebliche Benachteiligung im Ostteil des Landes. Berichte von Hoda Abdel Hamid (Benghazi) und Wyre Davies (Tripoli).

A,B,E

zus.7
7.7.12

Tag der Parlamentswahl. Große Beteiligung, Ablauf anscheinend weitgehend ruhig, bis auf ein paar Zwischenfälle im Ostteil des Landes. Berichte auf allen Sendern, bei AJE von Hoda Abdel Hamid (Benghazi) und Paul Brennan (Tripoli), im ZDF von Uli Gack, im Ersten von Stefan Maier (beide Tripoli).

Im "Listening Post" ein Beitrag über die Medien in Libyen, die seit dem Umsturz einen enormen Aufschwung gemacht haben. 

A,B,ht,TS,E,NC

A

zus.19

9

           
9.7.12

Ein Bericht von der Stimmenauszählung, bei der die liberale Allianz von Jibril vorne liegen soll.

E

1
17.7.12

Nach ersten offiziellen Wahlergebnissen sollen bei der Parlamentswahl säkulare Gruppen (vor allem die nationale Allianz von Mahmud Jibril) am stärksten abgeschnitten haben. Infos von Stefanie Dekker.

A

2
18.7.12

Mehr über die Ergebnisse der Parlamentswahl. Die "Liberalen" von Jibrils "Allianz der nationalen Kräfte" sind deutlich stärkste Kraft.

arj,E

zus.3
4.8.12

In Tripoli explodiert bei einer Polizeiwache eine Autobombe. Kaum Schäden, ein Verletzter.

A

1
8.8.12

Der Übergangsrat übergibt die Macht an das gewählte Parlament, den Nationalkongress.

E

1
9.8.12

Zwei Berichte zur Machtübergabe an den Nationalkongress. Das Volk feiert in Tripoli auf den Straßen.

TS,E

zus.3
19.8.12

Zwei Bombenanschläge in Tripoli, zwei Tote. Als Täter werden Gaddafi-Anhänger vermutet.

E

1
25.8.12

In Tripoli und Zlitan haben Salafisten zwei Heiligenschreine der Sufis zerstört, einmal mit Bomben, einmal ganz öffentlich mit einem Bulldozer, sowie eine historische Bibliothek niedergebrannt. Die Wahnsinnigen halten die Heiligengräber und überhaupt den Sufiglauben für Ketzerei.   ¤

A,B,P,JA

zus.6
           
26.8.12

Weitere Berichte über die Zerstörung von zwei Sufischreien durch Salafisten. Die Regierung verurteilt die Angriffe, mehrere Verdächtige werden verhaftet. Euronews hat als einziger deutschsprachiger Sender drüber berichtet, und zwar ausführlich und korrekt.

A,E

zus.5
           
5.9.12

Mauretanien hat den früheren Geheimdienstchef Senoussi an Libyen ausgeliefert, wo er vor Gericht gestellt werden soll.

A,E

zus.3
11.9.12

In Kairo protestieren Tausende wütende Islamisten vor der US-Botschaft gegen die USA wegen eines antimuslimischen Films des Amerikaners Sam Bacile. In Benghazi stürmen Demonstranten das Gelände des US-Konsulats, stecken Gebäude in Brand, es kommt zu schweren Auseinandersetzungen mit Soldaten, ein Mitarbeiter des Konsulats wird getötet. -   ¤

Am Abend berichtet zuerst PressTV von den Unruhen, dann AJE (mit Augenzeugen), später CNN und BBC. Im deutschen TV schläft man erstmal noch.

P,A,B,C,E

zus.25
                 
12.9.12

Beim Angriff von etwa 20 bewaffneten Männern auf das US-Konsulat in Benghazi sind vier Amerikaner getötet worden, darunter auch US-Botschafter Chris Stevens. Es war offenbar keine spontane Aktion bei einer eskalierenden Protestdemo, sondern ein geplanter Anschlag. Ausführliche Berichte und Hintergründe. U.a. Infos von Nic Robertson (CNN) über Al-Kaida-Gruppen in Libyen, deren Camps von der CIA mit Drohnen beobachtet werden. Frau Clinton fragt sich selber: "Wie konnte das geschehen in einem Land, das wir zu befreien geholfen haben?" (OT) - Die Proteste gegen den Film bzw. gegen die USA gehen in Kairo und einigen islamischen Ländern weiter. Es gibt auch Demos von Muslimen, die sich für den Anschlag von Benghazi entschuldigen: "Das ist nicht das Benehmen des Islam" (in Tunis z.B.)  ¤

Bei AJE und CNN einige Hintergrundinfos über den antiislamischen Hetzfilm "Innocence of Muslims", der die Unruhen in Kairo und Benghazi ausgelöst hat, und über seine Macher.

A,C,P

ht,arj,TS,hj,TT,E

 

A,C

zus.33

zus.17

 

zus.8

                
12.9.12 ff. Die weiteren Berichte über die Proteste gegen das antimuslimische Hetzvideo stehen unter der Rubrik "Islamprotest"    
19.9.12

Bei CNN und BBC mehr Details über den Angriff auf das US-Konsulat in Benghazi. Bei der BBC ein Bericht von Wyre Davis aus Benghazi, über die Suche nach den Tätern, die zu einer Al-Kaida-Gruppe gehören sollen. Etwa 50 von ihnen wurden verhaftet.

B,C

zus.3
20.9.12

Streit in Benghazi um Rebellenbrigaden, die sich nicht auflösen lassen wollen. Infos von Hoda Abdel-Hamid, und ein Bericht von ihr über das gefährliche Sicherheitsvakuum in der Stadt. Neben den Regierungsverbänden gibt es 6 verschiedene unabhängige Milizen.

A

6
           
21.9.12

Am Nachmittag demonstrieren in Benghazi ca. 20.000 Leute gegen die Macht der bewaffneten Milizen und gegen deren Gewaltaktionen. Dabei gibt es Zusammenstöße mit Salafisten, die gleichzeitig gegen das Antiislamvideo demonstrieren. Am Abend stürmen mehrere Tausend Demonstranten mehrere Lager von islamistischen Milizen, darunter auch das von "Ansar al Sharia", die hinter dem Sturm auf die US-Botschaft stecken soll. Teilweise werden die Lager friedlich an die Polizei übergeben, teilweise kommt es zu Kämpfen mit mehreren Toten. Infos aus Benghazi bei CNN von Arwa Damon und ausführlich bei AJE von Hoda Abdel-Hamid.  ¤

A,B,C,E

zus.19
                 
22.9.12

Weitere Berichte und Infos über die Erstürmung einiger Milizencamps in Benghazi. Bilder davon vor allem in zwei Berichten von Arwa Damon (CNN). Laut David Tafuri (Experte, auch bei CNN) waren an den Demos gegen die Milizen (und angeblich pro USA) 30.000 Leute beteiligt. Bei AJE Einschätzungen des Experten Omar Turbi. Auch hier ist von mehreren Zehntausend Leuten die Rede, die sich gegen die Salafisten gestellt haben. Bei der Erstürmung der Lager wurden mindestens 6 Menschen getötet. Die Regierung kündigt an, jetzt alle Milizen aufzulösen. In der Tagesschau ein Bericht von Jörg Armbruster (Kairo).  ¤

A,B,C,ht,TS,E

zus.21
                  
23.9.12

Weitere Berichte zur angekündigten Auflösung der Milizen durch die Regierung. Bei AJE berichtet Hoda Abdel-Hamid, guter Bericht von Jörg Armbruster (Kairo) in der Tagesschau.

A,C,TS,E

zus.11
           
25.9.12

Hoda Abdel-Hamid berichtet aus Benghazi über die Schwierigkeiten bei der Auflösung der bewaffneten Milizen.

A

2
27.9.12

Ein Bericht von Arwa Damon über salafistische Milizen. (NNA)*   ¤

C

5
           
29.9.12

Im ganzen Land übergeben Tausende Leute ihre Waffen an die Behörden.

Tom Ackerman berichtet über neue Erkenntnisse der US-Geheimdienste, wonach der Angriff auf das US-Konsulat tatsächlich nicht spontan war, sondern von Al Kaida im Voraus genau geplant wurde.

A

A

1/2

3

30.9.12

Zwei Berichte über die große landesweite Waffenrückgabeaktion, im ZDF von Andreas Weise.

hj,E

zus.4
           
7.10.12

Das Parlament setzt den neuen Ministerpräsidenten Abu Shagur und sein Kabinett wieder ab.

E

1
8.10.12

Ein Bewohner von Bani Walid (Abdul-Hamid alShandoli) berichtet am Telefon über die Lage dort. Die Stadt wird von Regierungstruppen belagert und abgeriegelt, weil eine lokale Stammesmiliz sich weigert, den mutmaßlichen Mörder Gaddafis auszuliefern.

RT

2
9.10.12

Beim ICC erklärt ein Vertreter Libyens, das Land wolle Seif al-Islam Gaddafi lieber selber vor ein Gericht stellen. 

A,E

zus.4
10.10.12

Anhörungsverfahren im US-Kongress über den Sturm auf das US-Konsulat in Benghazi und Vorwürfe, die US-Regierung habe die Sicherheit des Konsulats vernachlässigt. Bericht von Jill Dougherty.

C

3
16.10.12

Aus dem al-Jadaida-Gefängnis in Tripoli sind 120 Gefangene ausgebrochen, angeblich normale Kriminelle. Bericht, mit Klagen von Gefangenen über die üblen Zustände dort.

Keine Meldungen über die Ereignisse in Bani Walid.

JA

2
17.10.12

HRW legt einen Bericht vor mit Belegen, daß die Rebellen der "Misurata-Brigade" vor einem Jahr in Syrte Gaddafi und etwa 70 seiner Begleiter mutwillig ermordet haben. Recht ausführlicher guter Bericht von Dan Rivers bei CNN.   ¤

Bei RT eine Meldung über Hilfe der USA für islamistische Milizen. 

Bei PressTV bisher die einzige Meldung über die neuen Kämpfe in Bani Walid zwischen Gaddafi-Anhängern und islamistischen Milizen. (Bei der BBC gab es auch eine kurze Meldung, daß Regierungsmilizen die Stadt mit Artillerie beschießen.)

C,TS,E

RT

P

zus.5

2

1

           
18.10.12

 

Noch ein Bericht über das Massaker an Gaddafi-Anhängern bei dessen Ermordung vor einem Jahr in Syrte.

Die gleichen salafistischen Rebellen (Misrata-Brigade), die für den Mord an Gaddafi und ca. 70 seiner Loyalisten in Syrte verantwortlich sind, belagern jetzt als "Regierungsmiliz" seit drei Wochen die Stadt Bani Walid, die letzte Zuflucht von Gaddafi-Anhängern. Sie verlangen die Auslieferung der Männer, die den Gaddafi-Mörder Omar bin Shaban gefoltert haben sollen (an den Folgen ist er später gestorben). Sie beschießen die Stadt mit Artillerie, es gibt dort zahlreiche Tote (mindestens 10 laut den Meldungen). Infos bei AJE von Omar el Saleh (Tripoli). Laut RT gibt es Hinweise, daß dort auch chemische Waffen eingesetzt werden. Bei RT Einschätzungen von Sukant Chandan (sehr kenntnisreich) und Ali Alkasih. - Bei PressTV ein paar Bilder von den belagernden Truppen, aber wenig erhellender Text.  ¤

arj

 

A,C,RT,P

2

 

zus.9

19.10.12

Bericht von Jeremy Bowen über die Lage ein Jahr nach dem Sturz Gaddafis. Darin mehr über Omran (Omar) bin Shaban, den angeblichen Mörder Gaddafis, der von den Gaddafi-Leuten in Bani Walid gefoltert wurde, und Aussagen eines anderen Mannes über brutale Details von Folterungen, die er dort erlitten hat.

Ein "News+" über "Gaddafis dunkle Geheimnisse", über Unterdrückung und Gewalt gegen Frauen im Patriarchenstaat des Gaddafi. Gespräch dazu mit Annick Cojean ("Le Monde").

B

E

3

6

20.10.12

Genau ein Jahr nach seinem Untertauchen ist angeblich der frühere Regierungssprecher Moussa Ibrahim verhaftet worden, vermutlich (wenn es denn stimmt) beim Versuch, aus Bani Walid zu flüchten. - Die Berichte sind eher allgemein zur Lage der Menschenrechte ein Jahr nach Gaddafis Sturz. Die Kämpfe in Bani Walid kommen in den deutschen Berichten gar nicht vor, bei AJE nur am Rande. Ein Thema sind sie nur bei RT, handfeste Informationen gibt es hier aber auch nicht. CNN meldet, daß in Bani Walid der Gaddafi-Sohn Khamis getötet worden ist.

A,B,C,P,arj,E

zus.15
21.10.12

 

In Bani Walid gehen die Kämpfe zwischen Gaddafi-Anhängern und Islamisten aus Misurata weiter, über 26 Tote (unklar ob allein an einem Tag oder zusammen), viele Zivilisten fliehen aus dem Ort. In Tripoli demonstrieren einige Hundert Leute aus Bani Walid gegen die Bombardierung ihrer Stadt. - Es gibt weiter keine Bilder von den Kämpfen. Gut der Bericht von Omar Saleh bei AJE. Infos auch bei TV5 von Korrespondentin Aabla Jounaidi (telefonisch aus Tripoli). 

Bei Spiegel-TV ein Bericht von Peter Hell über das Massaker an 66 gefangenen Gaddafi-Getreuen in Syrte vor einem Jahr, und über die präzise Aufklärung des Verbrechens durch Spezialisten von HRW. Im Bericht auch ein Video der Täter, das einige der Opfer kurz vor ihrer Ermordung zeigt. Die libyschen Behörden wurden aufgefordert, die Täter vor Gericht zu bringen, bisher ohne Reaktion.   ¤

A,C,P,JA,E

 

Spiegel-TV

zus.9

 

5

           
22.10.12

Endlich mehr über die seit 3 Wochen dauernden Kämpfe um Bani Walid. Omar al Saleh (AJE) hat sich dorthin gewagt  Am Stadtrand schießt die Misrata-Brigade ungezielt mit Mörsern und Raketenwerfern in die Stadt hinein. Sie beklagen sich über mangelnde Unterstützung der Regierungssoldaten. Wer kann, flieht aus der Stadt. - Bei RT ein Bericht mit ein paar Bildern aus der belagerten Stadt und Zeugenaussagen über große Not dort, es gibt keine Nahrung, keinen Treibstoff, viele Schwerverletzte, kaum medizinische Hilfe. - Auch bei TV5 ein Bericht. Dutzende Leute verlassen die Stadt mit Autos, staatliche Soldaten kontrollieren sie. Und Aufnahmen von der Protestkundgebung von Bewohnern Bani Walids in Tripoli.   ¤

A,RT,JA

zus.11
                 
23.10.12

Bei RT ausführliche, aber vage Infos (aus Beirut) zur Lage in Bani Walid. Angeblich geht der Beschuß der Stadt weiter, angeblich werden dabei auch chemische Waffen eingesetzt. Eine russische Resolution wird im UN-Sicherheitsrat abgelehnt. (Infos dazu von Marina Portnaya, NY) Einschätzungen dazu von Lawrence K. Freeman (EIR = LaRouche).

RT

6
24.10.12

Nach Angaben von Regierungsseite haben deren Milizen Bani Walid eingenommen und unter Kontrolle. Die Berichte bei RT ziehen das aber in Zweifel. Hier einige weitere Fotos von grausam zugerichteten Opfern. Weitere Angaben über den Einsatz von Giftgas durch die Misurata-Brigaden. Bei allen anderen Sendern nur kurze Berichte, am aussagekräftigsten noch der von Euronews. Angeblich hat es bei der dreiwöchigen Belagerung (nur) 60 Tote gegeben. Die Hälfte der 80.000 Bewohner sollen geflohen sein. (Weiter keinerlei Interesse der deutschen Sender an dem Thema.)  ¤

RT,A,JA,E

zus.13
           
25.10.12

Die Milizen und die Armee haben offenbar Bani Walid eingenommen. Omar Saleh (AJE) berichtet vom Stadtrand, offenbar gibt es noch vereinzelte Gefechte in der Stadt, was auch ein Sprecher der Armee bestätigt. Bewohner sagen, die Sieger hätten ihre Häuser angezündet. Bei RT weitere Angaben über Kriegverbrechen, sehr ausführlich, aber alles sehr vage.

A,RT

zus.6
           
26.10.12

Nur RT berichtet noch über Bani Walid. Angeblich dauern die Kämpfe an, und die Regierungsmilizen ziehen plündernd durch die Häuser. Weitere Angaben, wonach chemische Waffen eingesetzt wurden.

RT

3
           
27.10.12

Bei RT wird über Bani Walid weiter so berichtet, als wenn die Kämpfe dort noch andauern. Ein paar Zeugenaussagen, kaum Bilder, viel Gerüchte, wenig Information.

Bei AJE ein ebenfalls recht nichtssagender Bericht von Omar al Saleh aus Tripoli.

RT

A

4

2

1.11.12

Das Parlament in Tripoli hat nach langem Gezerre endlich eine neue Regierung akzeptiert, die Premier Ali Seidan vorgeschlagen hatte. Die 32 Minister kommen aus fast allen Parteien und Regionen.

arj,E

zus.3
2.11.12

In Benghazi demonstrieren über 1000 Leute für mehr regionale Autonomie.

Bei PressTV eine Meldung des "Wall Street Journal" über die Rolle des US-Konsulats in Benghazi als Kommandozentrale der CIA.

P,E

P

zus.2

1

4.11.12

In Tripoli gibt es Gefechte zwischen rivalisierenden Milizen.

A,E

zus.1
5.11.12

Ein Bericht bei TV5 über die Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Milizen in Tripoli.

JA

2
17.11.12

"Die Freiheit ist auch feminin" - Reportage von Charles Emptaz, Conrad Chemetoff, Cédric Corre und Walid. Vorgestellt werden drei Frauen, die in einer Männergesellschaft um ihre Existenz kämpfen.  (NNA)*   ¤

arep

27
11.12.12

Mustafa Jalil, Ex-Chef der Übergangsregierung, kommt vor Gericht, weil er an der Ermordung von General Younes beteiligt gewesen sein soll.

E

1
14.12.12

Uli Gack berichtet über die Partnerschaft zwischen Libyen und der Ölfirma Wintershall. Die hat schon vor Gaddafi, unter Gaddafi und heute immer noch dort Öl gefördert.

auslandsjnl

6
17.12.12

In Benghazi greifen Unbekannte mit Granaten und Schußwaffen zwei Polizeigebäude an, mehrere Polizisten werden getötet. Angeblich soll eine Rebellengruppe ("7th Shield") dahinterstecken. 

A

2
19.12.12

In den USA ist ein Regierungsbericht zum Angriff auf das Konsulat in Benghazi veröffentlicht worden, der systematische Sicherheitsprobleme auf Seiten der USA und fehlende Reaktionen seitens der libyschen Behörden kritisiert.

A

2
30.12.12

Kurzmeldung (wurde sonst nirgends drüber berichtet): in Misurata sind bei einem Bombenanschlag auf eine koptische Kirche zwei Menschen getötet worden

JA

1/4
6.1.13

"Libya: After Gaddafi" - Reportage von Jonny Miller über "die schmutzigen Geheimnisse" des neuen Libyen.  (NNA)*   ¤

P

24
13.1.13

"Tawergha: Libya's dirty Secret" - Der zweite Teil von Johnny Millers Reportage. Über die "ethnische Säuberung" der Stadt Tawergha (bei Misurata) durch das neue Regime. Mitglieder des gaddhafitreuen Stammes der Tawergha und Dunkelhäutige werden vertrieben oder eingesperrt.  (NNA)*  ¤

A

24
           
23.1.13

US-Außenministerin Clinton nimmt vor dem Kongress zum Angriff auf das US-Konsulat in Benghazi Stellung und übernimmt teilweise die Verantwortung für Sicherheitsprobleme. Stellenweise pathetisch. (Langsam scheint sich in den USA die Erkenntnis durchzusetzen, daß die Förderung von salafistischen Terroristen in Libyen vielleicht keine so gute Idee war. Irgendwann wird man das auch in Bezug auf Syrien merken.) Bericht von Rosiland Jordan und Stellungnahme von Hillary Mann Leverett.

A

6
           
29.1.13

In einem Flüchtlingslager in Tunesien leben immer noch einige Hundert Menschen, die vor dem Bürgerkrieg geflüchtet waren und sich weiterhin in Libyen nicht sicher fühlen. Viele von ihnen sind dunkelhäutig. 

A

2
31.1.13

Der britische Premier Cameron ist zu Besuch bei der libyschen Regierung in Tripoli. Gespräche über "Sicherheitsfragen".

A,E

zus.3
13.2.13

Zum zweiten Jahrestag des Beginns der Revolution läßt die Regierung für 4 Tage alle Landesgrenzen schließen.

E

1
15.2.13

Dietmar Ossenberg berichtet aus Tripoli über erste Feiern vor dem zweiten Jahrestag der Revolution und eine beginnende Normalisierung der Wirtschaft. Die meisten unabhängigen Milizen haben sich inzwischen der Armee unterstellt.

hj

3
17.2.13

Hoda Abdel-Hamid berichtet aus Benghazi über die Feiern zum zweiten Jahrestag des Revolutionsbeginns. Wie vor dem Aufstand fühlen sich viele Leute hier immer noch an den Rand gedrängt

A

2
21.2.13

Zeina Khodr berichtet aus Tuwargha. Den Bewohnern der Stadt wird pauschal vorgeworfen, im Krieg Kriegsverbrechern gegen die Bewohner von Misurata verübt zu haben. (Man darf die Vorwürfe getrost als Ausdruck des Rassismus gegen die Menschen aus Tuwargha deuten, die nicht nur zu Gaddafi gehalten haben, sondern auch dunkelhäutig sind.)

A

2
           
15.3.13

In Benghazi haben Salafisten eine koptische Kirche in Brand gesteckt.

E 1
22.3.13

An der Polizeiakademie in Tripolis werden frühere Milizionäre zu Polizisten ausgebildet. Auf den Straßen haben aber meist immer noch irreguläre Milizen die Kontrolle. Bericht von Anne Poiret.

arj

3
25.3.13

Bericht von Stefanie Dekker über das Problem der unkontrollierten libyschen Waffenarsenale, die bei Salafisten in Algerien, Mali, Ägypten und Gaza wieder auftauchen. (Und vor allem in Syrien, was der Bericht nicht erwähnt.)

A

3
           
23.4.13

Autobombenanschlag vor der französischen Botschaft in Tripoli. Großer Sachschaden, aber keine Verletzten.

A,E

zus.4
27.4.13

Tschad / Libyen : Tschads Präsident Idriss Deby sagt in einem Interview, daß in Benghazi tschadische Söldner für neue Angriffe auf sein Land trainieren.

A

2
28.4.13

In Tripoli haben einige hundert bewaffnete Milizionäre mitsamt Kampfwagen das Außenministerium umstellt. Sie verlangen, daß alle Mitarbeiter entlassen werden, die früher bereits für das Gaddafi-Regime gearbeitet haben.

A,E

zus.2
           
30.4.13

In Tripoli belagern bewaffnete Milizionäre neben dem Außen- jetzt auch das Justizministerium. Bei arte ein Bericht aus Tripoli von Sophie Nivelle-Cardinale über die Macht der Milizen, die im Alltag praktisch die Rolle der Polizei ausüben. 

arj,E

zus.5
           
5.5.13

Die Regierung gibt den blockierenden Milizen nach und erläßt ein Gesetz, das es Offiziellen aus der Gaddafi-Zeit verbietet, ein öffentliches Amt zu übernehmen. Infos aus Tripoli von Rana Jawad. Betroffen wäre davon auch Premier Ali Zeidan.

B

3
6.5.13

Bericht über das neue Gesetz, das Beamte des alten Regimes aus allen Ämtern verbannt. Die Milizionäre feiern ihren Erfolg.

A

2
10.5.13

Anschläge auf Polizeiwachen in Benghazi. Demonstration in Tripoli für die Regierung und gegen die Milizen.

A,E

zus.2
11.5.13

In Tripoli und Benghazi demonstrieren Anhänger der Regierung gegen die Macht der Milizen, gegen die Muslimbruderschaft und gegen Katar.

A

2
13.5.13

Bei einem Autobombenanschlag in Benghazi werden mindestens 4 (nach anderen Angaben ca. 15) Menschen getötet. Danach gibt es Demonstrationen gegen die Macht der Milizen.  - Bei AJE Einschätzungen zur Lage in Libyen von Mansour el Kikhia (Experte).

A,E

zus.7
           
19.5.13

Zeina Khodr berichtet aus Benghazi. Während eine Serie von Anschlägen auf Sicherheitskräfte die Stadt beunruhigt, fordern eine Stammesversammlung und Leute bei einer Demonstration das Ende der Milizenherrschaft.

A

2
21.5.13

Zeina Khodr berichtet aus Benghazi über die bewaffneten Milizen, die weiter die Aufgaben der Polizei tragen und sich weigern, ihre Waffen niederzulegen. Eine echte Armee gibt es bis heute nicht.

A

2
24.5.13

Das FBI soll fünf Männer identifiziert haben, die an dem blutigen Überfall auf das US-Konsulat in Benghazi beteiligt waren. Zeina Khodr berichtet aus Benghazi.

A

3
27.5.13

Zeina Khodr berichtet aus Derna, einer Stadt, in der es keine Polizei gibt, die stattdessen weiter von Milizen kontrolliert wird, darunter die Al-Kaida-nahe Abu-Selim-Brigade.

A

2
29.5.13

Bei einem Bombenanschlag in Benghazi werden an einem Checkpoint drei Regierungssoldaten getötet. Bericht von Zeina Khodr über die zunehmenden Spannungen und Machtkämpfe.

A,P

zus.3
31.5.13

Bericht von Shaimaa Khalil aus Benghazi über die Spannungen zwischen Staat und Milizen.  (NNA)*

B

3
8.6.13

In Benghazi demonstrieren einige Hundert Leute vor dem Hauptquartier einer Miliz und fordern deren Auflösung. Die Milizionäre schießen in die Menge und töten mindestens 25 Menschen.

A,B,P,E

zus.6
            
9.6.13

Noch zwei Berichte über die Macht der Milizen und die Zusammenstöße in Benghazi, bei denen über 30 Demonstranten von Milizionären erschossen wurden.

arj,B

zus.4
12.6.13

Euronews berichtet, daß in Benghazi jetzt die Armee die Kontrolle übernommen hat.

Uli Gack berichtet über den Wüstenstamm der Tubu mitten in der Sahara.

E

auslandsjnl

1

7

15.6.13

In Benghazi erstürmen und besetzen Milizionäre einen Stützpunkt der Armee. Bei längeren Gefechten werden mindestens sechs Soldaten getötet.

A,E

zus.3
16.6.13

Im "Journal Afrique" ein Bericht über die Kämpfe zwischen Armee und Milizen in Benghazi.

JA

2
27.6.13

In Tripoli bekämpfen sich einigen Tagen mehrere Milizen gegenseitig, mindestens 10 Menschen wurden dabei bisher getötet. Bericht.

A

2
23.7.13

"Return to Benghazi" - Reportage von Arwa Damon. Ein Jahr nach dem Angriff auf das US-Konsulat stellt die CNN-Reporterin fest, daß Benghazi heute ein Tummelplatz für islamistische Extremisten und Terroristen ist. (NNA)*   ¤

C

23
26.7.13

Meldung: in Benghazi ist Abdessalem al-Mesmari, ein bekannter Revolutionsaktivist und Kritiker der Islamisten, auf offener Straße erschossen worden.

P

1/2
27.7.13

Wütende Proteste in Tripoli nach der Ermordung des linken Oppositionellen Abdessalem al-Mesmari. Die Leute, die ursprünglich mal die Revolution begonnen haben, gehen wieder auf die Straße, mehrere Parteibüros der Muslimbrüder werden geplündert. Einziger Bericht auf deutsch wie gewohnt bei Euronews.  ¤

Am Abend Meldungen: aus einem Gefängnis in Benghazi sind über 1200 Gefangene ausgebrochen.   ¤

A,P,E

zus.5
28.7.13

In Benghazi demonstrieren linke Oppositionelle gegen die Gewalt, gegen die Angriffe der Salafisten auf Moscheen und Mausoleen und gegen die inkompetente Regierung. - Am Abend explodieren in Benghazi Autobomben vor einem Gerichtsgebäude und vor dem Justizministerium. Schwere Schäden an den Gebäuden und einige Verletzte. Vermutlich Zusammenhang mit dem Gefängnisausbruch, bei dem ca. 1100 Gefangene entkommen konnten.

A,B,P

zus.6
29.7.13

Mal ein Bericht auf deutsch, über die Anschläge und den Gefängnisausbruch und die Demonstrationen von liberalen und säkularen Oppositionellen.

arj

2
26.8.13

Bei RT zwei Beiträge über das Chaos in Libyen zwei Jahre nach der Intervention des Westens an der Seite von islamistischen Extremisten.

RT

zus.5
           
11.9.13

Autobombenanschlag in Benghazi.

A

1
19.9.13

In Zintan steht Saif al-Islam Gaddhafi vor Gericht, der eigentlich vor dem ICC stehen sollte.

A

3
1.10.13

"The Road to Tawergha" - Film von Ashraf Mashharawi über die beiden verfeindeten Städte Tawergha und Misurata. Teilweise gesehen, leider wegen UT sehr anstrengend.   ¤

A

47
3.10.13

Anschlag auf die russische Botschaft in Tripoli.

E

1
6.10.13

Bei Kämpfen in der Nähe von Bani Walid sind 15 Soldaten getötet worden. Keine näheren Angaben.

B 1/2
9.10.13

Am Donnerstagmorgen erste Meldung: in Tripoli haben etwa 150 bewaffnete Milizionäre ein Hotel gestürmt und den Premierminister Ali Zeidan entführt. Infos von Nic Robertson, der ein paar Stunden vorher noch mit Zeidan gesprochen hat. Vermutlich handelt es sich um eine Reaktion von Islamisten auf die Entführung des Terrorchefs Abu Anas al-Libi durch ein US-Kommando.

C

8
10.10.13

Premier Ali Zeidan ist nach einigen Stunden wieder freigelassen worden. Die Entführer behaupten, er habe von der Entführung von al-Libi gewußt und diese nicht verhindert. Diverse Berichte.

A,C,Sky,arj,E

zus.15
           
12.10.13

Bei BBC-Newsnight ein Beitrag von Tim Whewell über das staatliche Chaos nach dem Sturz Gaddafis und den Einfluß von salafistischen Milizen. Gespräch darüber mit Oliver Miles (britischer Ex-Botschafter) und Rory Stewart (Tory-MP).   ¤

Auch bei Euronews ein Bericht über das zunehmende Chaos.

B

E

15

1

20.10.13

Zwei Jahre nach dem Sturz Gaddafis, ein Gespräch mit Marwan Bishara. "Das Land ist dabei, ein Failed State zu werden, vielleicht am Rand des Bürgerkriegs."

A

5
24.10.13

In Tripoli beginnt ein Prozeß gegen 37 Vertreter des alten Regimes. Einer der Anklagepunkte lautet auf "Völkermord". 

A

1
27.10.13

Im Weltspiegel eine Reportage aus Benghazi von Stefan Maier, über den gescheiterten Staat und die gescheiterte Revolution.

WS

7
5.11.13

In einem Lagerhaus in Sabha in der libyschen Wüste lagern einige hundert Tonnen "Yellow Cake", nicht angereichertes Uranpulver. Angeblich interessiert sich Al Kaida für das Zeug. Einschätzungen dazu vom Chemiewaffenexperten Hamish Bretton-Gordon. Das Zeug ist immerhin nicht direkt zum Bau einer Atombombe geeignet. - Außerdem Infos über die von Islamisten erklärte Abspaltung der Osthälfte von Libyen.

RT

3
7.11.13

Heftige Gefechte in Tripoli zwischen zwei rivalisierenden Milizen.

P

1
8.11.13

Berichte über die Kämpfe zwischen rivalisierenden Milizen in Tripoli. Obwohl dabei schwere Waffen eingesetzt wurden, sind angeblich nur ca. 12 Menschen verletzt und zwei getötet worden.

A,B,E,JA

zus.8
12.11.13

Rebellenmilizen betrachten den Osten des Landes als autonom und beginnen damit, das Öl dort auf eigene Rechnung zu verkaufen.

A

2
           
15.11.13

Vor dem Hauptquartier der Misurata-Brigaden in Tripoli demonstrieren etwa 1000 Leute und fordern, daß die Miliz endlich aus der Stadt abzieht. Milizionäre schießen in die Demonstration und töten mindestens 31 Menschen, Hunderte werden verletzt. Diverse Infos und Berichte.   ¤

A,B,C,RT,P,TS,E,NC

zus.25
                 
16.11.13

Nach dem Massaker an Demonstranten gibt es in Tripoli weitere große Demonstrationen gegen die Milizen, und teilweise weitere Gewalt, zwischen Bürgern und Milizen, und zwischen rivalisierenden Milizen. Für AJE berichtet Sebastian Walker aus Tripoli, Hintergrundinfos von Ronald Bruce St.John (Historiker). Bei CNN Infos von Jomana Karadsheh. Gute Berichte bei PressTV und BBC. Bei den deutschen Sendern einige mißratene Versuche, das Geschehen zu erklären ("Demonstranten bei Unruhen getötet" etc.). Die Berichte bei arte, Tagesthemen und Euronews waren OK.   ¤

A,B,C,P,arj,TT,E

zus.32
                 
17.11.13

Meldung: der Vizechef des Geheimdienstes ist entführt worden. - Bei der BBC berichtet Rana Jawad aus Tripoli über die angespannte Lage. Es gibt einen dreitägigen Generalstreik und weitere Demonstrationen gegen die Milizenherrschaft. (Artikel bei AJE.)

A,B

zus.3
18.11.13

Weiter sehr angespannte Ruhe in Tripoli, Demonstrationen, Militär auf den Straßen. Ein Teil der Misurata-Brigaden beginnt nun doch aus der Stadt abzuziehen. Berichte von Sebastian Walker und Jeremy Bowen. Hintergrundinfos von George Joffe (Politologe).

A,B,NC

zus.12
           
21.11.13

Nach den Protesten und dem Massaker an Demonstranten sind die Milizen jetzt anscheinend bereit, aus Tripoli abzuziehen und ihre Basen an die Armee zu übergeben. Es gibt eine feierliche Zeremonie zu ihrem Abschied. Ihre Waffen wollen die Milizen aber weiter nicht abgeben. Bei CNN Infos darüber aus Tripoli von Jomana Karadsheh.

A,C

zus.4
22.11.13

In Tripoli demonstrieren wieder Tausende und fordern, daß die bewaffneten Milizen endlich die Stadt verlassen sollen.

A,P

zus.3
           
23.11.13

Bericht aus Tripoli von Jeremy Bowen über den Konflikt der letzten Woche um den Abzug der bewaffneten Milizen. (BBC-Reporters)

B

4
25.11.13

In Benghazi weigert sich die salafistische Ansar-al-Sharia-Miliz, ihre Stützpunkte zu räumen, es kommt zu heftigen Kämpfen mit der Armee, mindestens neun Tote. Bericht von Sebastian Walker.

A,E

zus.3
           
28.11.13

Meldung: bei einer Explosion in einem Munitionsdepot in der Wüstenstadt Sabha sind über 40 Menschen getötet worden.

A

1/2
4.12.13

Bei RT etwas Hintergrund über die Spaltung des Landes und den Streit um die Ölexporte zwischen Osten (Benghazi) und Westen (Tripoli). Einschätzungen von Moeen Raoof (Sicherheitsexperte). Und ein Bericht von Paula Slier über die Bewohner von Tawergha, die wegen ihrer Loyalität zu Gaddafi stigmatisiert werden.

RT

5
      
   Libyen #4
   

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