Im Nordosten hat die LRA
im Dezember schwere Massaker in mehreren Dörfern verübt, über 300
Menschen wurden getötet. Das wurde erst jetzt durch HRW bekannt. Martin
Plaut berichtet aus dem Ort Niangara und spricht mit Augenzeugen. Anneke
van Woudenberg (HRW) über das Versagen von UN-Truppe und
Regierungstruppen beim Kampf gegen die LRA. ¤
In Cotonou demonstrieren Zigtausende von streikenden
Schülern und Lehrern aus dem ganzen Land. (Hintergrund nicht verstanden.)
JA
2
Afrika
: AIDS
"Elfenbeinküste: Krieg dem Virus" - Reportage von Nathalie Georges, Elsa Kleinschmager und Hélène Giummelly-Frinot
(NNA)*
Text von der arte-Seite: "Der HI-Virus ist noch immer die häufigste Todesursache in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara: Dort lebt die große Mehrheit der zurzeit weltweit 33 Millionen Aidsinfizierten. In ihrem letzten Bericht hat UNAIDS zwar festgestellt, dass die Infizierungsrate weltweit zurückgeht im Vergleich zu früheren Zeiten, aber der Kampf ist noch lange nicht gewonnen. Die Elfenbeinküste etwa ist mit einer Krankheitshäufigkeit von vier Prozent eines der am schwersten getroffenen Länder. Der Bürgerkrieg von 2002 und die danach folgende politische Dauerkrise lähmte auch das Gesundheitssystem des
Landes. Die Arte Reporter fuhren nach Bouaké im Zentrum des Landes, der ehemaligen Hochburg der Rebellen im Bürgerkrieg. Die nichtstaatliche Hilfsorganisation „Solidarité Action Sociale“ kämpft dort gegen die Aids Epidemie und ihre Folgen – ihr Leiter Penda Touré und seine Mitarbeiter kümmern sich um 4000 Aidsinfizierte, darunter sind auch 400 Kinder: Aufklärung, Aids-Tests, Pflege und psychologische Betreuung.
Wichtig ist ihnen, mit den Familien zusammen zu arbeiten. So wollen sie die Ächtung der Kranken und ihre Isolation von der Gesellschaft verhindern. Mehrere Tage lang filmten unsere Reporter im Zentrum Frauen, Männer, Eltern, Großeltern und Kinder – Menschen, die eines miteinander teilen: das Geheimnis, die „Schande“, einer Aidserkrankung."
arep
17
Afrika
: Frauen
Cote D'Ivoire: Bericht über eine
Kampagne von Frauengruppen gegen die "Beschneidung" von Mädchen.
"Haiti: Wo ist der Ausweg?" - Film von Barbara Sostaric
(NNA)* ¤
Text von der 3sat-Seite: "Haiti kämpft nicht erst seit dem Erdbeben ums Überleben: Kolonialismus, Diktatur, Umweltschäden und Übervölkerung haben dazu geführt, dass die einstige "Perle der Karibik" seit Jahrzehnten mit dem Untergang ringt. Mit bewundernswerter Hartnäckigkeit haben ihre Bewohner es bislang geschafft, ihr Leben zu bewältigen.
Der Film "Haiti: Wo ist der Ausweg?" gibt einen Einblick in das Leben vor dem Erdbeben. Er fragt nach den Ursachen der immensen Armut auf Haiti, zeigt die Lebensbedingungen im unwegsamen Flachland und in den entlegenen Bergregionen und stellt ein Land vor, das heute nur noch anderthalb Prozent seines ursprünglichen Baumbestands hat. Wie eng Umweltschäden und Gesundheitsprobleme in Haiti zusammenhängen, offenbart die Amerikanerin Adeline Azrack, Expertin des öffentlichen Gesundheitswesens. Dass Tradition und Glauben die Arbeit auf Haiti erschweren, erfährt der junge Arzt Darwin Dorestan nach dem Erdbeben. Er versucht dem Abhilfe zu schaffen und westliche Medizin mit der Voodoo-Tradition seines Landes zu vereinbaren."
Am Oberlauf des Indus im Himalaja-Gebiet will die Regierung
den Diamerbasha-Staudamm bauen lassen. Wertvolles Ackerland und prähistorische
Stätten würden überflutet, Ortschaften mit mehreren zehntausend Bewohnern
müßten umgesiedelt werden. In dem Gebiet gibt es häufig schwere Erdbeben.
Bericht von Kamal Hyder.
"Jerusalem: Ultras diktieren den Sabbat"
Reportage von Caroline Benarrosh und David Cohen (NNA)* ¤
Text von der arte-Seite: "Die ultraorthodoxen Juden sind mit 20 Prozent Anteil an der Bevölkerung Israels eine Minderheit – doch ihr Einfluss wächst unaufhaltsam: Mit allen Mitteln versuchen sie, nicht nur den Sabbat nach ihren radikalen Vorstellungen in Jerusalem durchzusetzen. Sie setzen die sogenannten normalorthodoxen Juden unter Druck und damit auch den Staat Israel.
Die Ultraorthodoxen erkennen den Staat Israel nicht an, die Männer arbeiten nicht, um ihr Leben ganz der Religion widmen zu können. Der Staat zahlt ihnen deshalb ein kleines Gehalt für ihre „Religionsfreiheit“. In ihrem Viertel Mea Shearim leben sie abgeschottet von der Welt draußen, Touristen sind hier ebenso wenig willkommen wie Frauen, die ein Stückchen Haut zeigen.
Sie nutzen moderne Technologie, zum Beispiel Mobiltelefone, allerdings nur solche die „koscher“ sind. In ihren Buchhandlungen findet man keinen einzigen Roman, nur religiöse Schriften. Beim Bäcker stehen die Frauen in einer eigenen Schlange, getrennt von den Männern. In den Bussen müssen die Frauen hinten sitzen, wenn sie nicht gehorchen, werden sie mitunter scharf zurechtgewiesen. Vor allem Letzteres ist selbstverständlich illegal, aber es ist den Ultraorthodoxen gelungen, ihre Regel der Geschlechtertrennung in den meisten öffentlichen Buslinien Jerusalems durchzusetzen.
Ihr wachsender Einfluss verdankt sich auch ihrem Kinderreichtum: Durchschnittlich acht Kinder in jeder Familie – ihre Zahl wächst also schneller als die der Normalorthodoxen.
Allmählich wird es eng in Mea Shearim und deshalb siedeln sich immer mehr Ultraorthodoxe in den anderen Jerusalemer Vierteln an. Diese Viertel „säubern“ sie: Sie reißen Plakate und Werbung herunter, wenn die Bilder darauf ihnen zu „sexy“ erscheinen. Und sie versuchen mit allen Mitteln, den Sabbat als einen heiligen Tag ohne jede Arbeit für alle durchzusetzen. In kleinen „Sabbat Kommando Trupps“ demonstrieren sie vor Fabriken, Geschäften und Ständen und versuchen, deren Inhaber zu zwingen, die Arbeit pünktlich am Freitagabend niederzulegen. Die Stimmung zwischen ihnen und den laizistisch eingestellten Juden ist an diesen Tagen mitunter zum Zerreißen gespannt. Studenten protestieren tanzend und singend gegen die Hardliner: „Das Leben ist schon hart genug in Israel“ und die Feministinnen fürchten die Wiedereinführung der „Frauenentrechtung“ auf alttestamentarischen Umwegen."